Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Neuere Geschichte - S. 31

1869 - Mainz : Kunze
31 Albas Schwert und Geldmangel fehl. Albas rechtswidrige Be- steuerung — der s. g. zehnte Pfennig — droht den Ruin des Handels, dessen Hauptsitz in Europa damals die Niederlande waren. So wird der Kampf auf die See, das Element der Nord- niederländer , verlegt. Die W a s s e r g e u s e n beunruhigen, von dem Oranier mit Kaperbriefen versehen, das Meer, anfangs (bis 1572) von England aus, dessen Königin Elisabeth das Treiben eine Zeit lang gewähren läßt als Repressalie gegen Philipps Be- günstigung einer englischen Revolution. Einnahme von B rielle an der Maasmündung durch die Wassergeusen unter dem wilden 1572 Guillaume Lumeh Graf de la Mark, dann Vließingens mit englisch-französischer Hülfe. Bald waren die Provinzen Seeland und Holland in offenem Aufstand, der danach auch Utrecht (also großentheils des Oraniers ehemalige Statthalterschaft) Geldern, Friesland ergriff. Wilhelm trat als Statthalter an die Spitze der beiden ersten, seit 1575 mit dem Titel Regent. Einfluß der Pariser Bluthochzeit (24. August 1572) und der französischen Emigranten auf der: Widerstand der Niederländer. Albas Ab- berufung 1573. 1^3 Mil seinem Nachfolger Don Luis de Zuniga y Requesens trat nur ein Wechsel der Person und zum Theil der Behandlung, nicht der Grundsätze und Ziele von Philipps Politik ein. Nieder- lage und Tod Ludwigs und Heinrichs von Nassau auf der Mooker Haide (bei Nymwegen) 1574. Vergebliche Be-im Lagerung von Leiden durch die königlichen Truppen bis 1575; zu« Lohn des tapferen Ausharrens Stiftung der Univer- sität 1575. i57» Die Plünderungen der drei Jahre ohne Sold gebliebenen spanischen Truppen in Flandern und Brabant (nainentlich auch von Antwerpen) führten nach Requesens' Tod 1576 zur Ge nt er Pacification, deren Hauptzweck die Vertreibung der fremden Truppen und die freie Religionsübung in den nördlichen Pro- vinzen war, und zur Brüsseler Union 1577. Don Juan 1577 d'austria, Philipps Halbbruder, der neue Statthalter, ein feuriger Verfechter des Katholicismus, der gefeierte Sieger von Lepanto (1571) mußte die genannten Einungen durch das s. g. ewige^ Edict bestätigen; doch Verletzungen veranlaßten nach Don Juans Tod die Fortsetzung des Kampfes, den der militärisch und als Staatsmann bedeutende Alexander Farnese, (1578—1592), Sohn der Margaretha von Parnia, im Südell mit Glück gegen die Truppen der Generalstaaten führte. Sein Sieg bei Gemblours 157s

2. Neuere Geschichte - S. 102

1869 - Mainz : Kunze
102 Die Schließung des Hafens von Boston und die Vernichtung der Freiheiten von Massachusets durch das englische Parlament fuhrt zum ersten Congreß in Philadelphia 1774: Manifest über die Beschwerden der verbündeten Colonien. Das Parlament (gegen die Stimme des älteren Pitt) be- i77ü schließt 1775 gewaltsame Unterdrückung des Aufstandes (Lord North). Das Treffen beilexington zwischen englischen Truppen und neugebildeten Milizen (in Massachusets) eröffnete den Unab- hängigkeitskrieg. Washington tritt am 15. Juni 1775 als Oberbefehlshaber an die Spitze der Rüstung' n und bildet nach Auflösung der alten Milizen unter den größten Schwierigkeiten ein neues Heer, bald auch eine kleine Flotte. Georg Washington geboren 1732 zu Bridges-Creek in Virginien. Früh vaterlos, mit Vorliebe den mathematischen Studien zugcthan, dann Feld- messer; als 19-jähriger Jüngling Major in der Birginischcn Miliz, im Kampf mit Indianern uiffö (im siebenjährigen Krieg) Franzosen znnt ausgezeichneten Soldaten und Führer gereist; — am Ende dieses Kampfes Oberst. Durch Heirat und das Erbe eines verstorbenen älteren Bruders zu Grundbesitz (Mount Bernon) gelangt, lebte er im Frieden als Pflanzer und an den Provinzialständen Virginiens betheiligt. Als Congreßnritglied zu Philadelphia erhält er nun den Oberbefehl, den er ohne Gehalt annimmt, in jeder Hinsicht militärisch, politisch , und durch den Adel seiner Gesinnung die Seele dieses Krieges. Durch die Unabhängigkeitserklärung vom 4. Juli 1776 reißen sich die 13 Colonien vollends vom Mutterlande los und geben sich als Staatenbund eine selbständige Verfassung. Im Felde zeigten sich die ungeübten und der Kriegszucht ungewohnten Amerikaner im Jahre 1776 den Engländern (auch hessische Truppen unter ihnen) nicht gewachsen. Weihnachten 1776 Washingtons Uebergang über den Delaware der Wende- punkt. Die Capitulation eines englischen Corps unter Bourgohne 1777bei Saratoga (im Norden des Staates New-Iork) 1777. Diese Erfolge veranlaßten zuerst einzelne angesehene Fran- zosen (Lafa y ette)*), dann Frankreich selbst, sich der Amerikaner anzunehmen. Freundschafts- und Handelsvertrag des Congresfes mit Frankreich durch Franklin 1778, dem Spanien und die Niederlande beitreten. Benjamin Franklin geboren 1703 zu Boston üoit armen Eltern; Autodidakt, Buchdrucker und Schriftsteller schon in jungen Jahren, Ers.nder des Blitzableiters, Generalpostmeistcr aller englisch-amerikanischen Colonien. Beim *) Auch einzelne flüchtige Polen, darunter Koszinsko selbst, nahmen am amerikanischen Unabhängigkeitskrieg Theil.

3. Alte Geschichte - S. 168

1869 - Mainz : Kunze
168 83 ruhigl. Norbanus, der eine Consul des Jahres 83 am Verge Tifata geschlagen, der andere Consul L. Scipio fiel in Sulla's Hände, nachdem vorher die Truppen zu ihm übergegangen warem 82 Er schlug ferner den jüngeren Marius 82 bei Sacriportus und ließ ihn in Präneste einschließen; dessen College Cn. Papirius Carbo suchte die Stadt vergebens zu entsetzen. Sulla besetzte Rom und besiegte den Carbo in Etrurien, der nach Afrika entfloh. Darauf schlug er die Samniter, Lucaner und Campaner, welche mit der marianischen Partei gemeinschaftliche Sache gemacht hatten und Präneste nicht hatten entsetzen können, vor dem collinischen Thore. In Folge dieser Schlacht ergab sich auch Präneste, das streng behandelt wurde, die Anführer Marius und Pontius gaben sich selbst den Tod. Cn. Pompeius, der sich mit vielen andern (Q. Metellus Pins, M. Licinius Crassus, P. Cethegus, M. Lucullus re.) an Sulla angeschlossen und demselben bei seiner Rückkehr Picenum zugewendet hatte, vernichtete die marianische Partei. Der Consul Carbo ze- rsangen und hingerichtet in Sicilien 82. Er besiegte in Afrika den 8i Schwiegersohn des Cinna C. Domitius Aenobarbus 81. 4. Schreckensherrschaft, Versaffmigsändcrungcn und Tod des Sulla (82 - 78). Zunächst wurden 8000 Samniter, die in der Schlacht am collinischen Thore waren gefangen genommen worden, auf dem Marsselde getödtet. In allen Städten, die dem Sulla Widerstand geleistet, wurde Strafgericht gehalten. In Rom 2000 Senatoren und Ritter hingerichtet. Proscriptionslisten. Für die Tödtung eines Geächteten wurden 12,000 Denare als Lohn bezahlt. Die Kinder derselben verloren das väterliche Erbe und waren von öf- fentlichen Aemtrrn ausgeschlossen. 120,000 Soldaten und 10,000 Freigelassene (Cornelii, Sulla's Leibwache) seine Helfer. Catilinas Dienste bei der Ausführung der Proscriptionen. Sulla wurde durch die lex des Interrex Valerius Flaccus zum Diktator auf unbestimmte Zeit ernannt; dadurch und durch die lex de proscriptione wurde ihm eine unerhörte Macht einge- räumt, Recht über Leben und Vermögen der Bürger. Auch alle seine künftigen Einrichtungen sollten sogar Gültigkeit haben.*) *) Lic. de leg.: Omnium legum iniquissimam dissimillimamque legis esse arbitror eam, quam L. Flaccus interrex de Sulla tulit, ut omnia, quaecunque ille fecisset, essent rata.

4. Alte Geschichte - S. 177

1869 - Mainz : Kunze
177 Die Cäsar übertragene Provinz umfaßte von dem transalpi- nischen Gallien nur den südlichen Theil mit der Hauptstadt Narbo ; das übrige Gallien mußte noch erobert werden. Im Jahr 58 wird Mittelgallien erobert. Den Aedu-^s ent, die mit den Römern verbündet waren, war durch die Se- quaner und die ihnen Hülfe leistenden Germanen (Deutschen) un- ter Ariovist die Hegemonie über die umliegenden eeltischen Völker- schaften entrissen worden. Durch die in Bewegung gerathenen Germanen bedroht, verließen die zwischen dem Boden- und Genfer- see angesiedelten Helvetier unter Führung des Orgetorix ihre Hei- mat, zogen über den Jura nach Gallien in das Land der Aeduer, wurden aber von Cäsar bei Bibracte (Augustodunnm, Autun) be- siegt und zurückgetrieben. Darauf siegte er auch über Arisvist, welcher sich mit seinen Deutschen in Gallien niedergelassen hatte, bei Besannen (Vesontio), dem Hauptorte der Sequaner. 57 wird das nördliche Gallien und ein Theil des57 westl ich e n ero b er t. Im No. zwischen Seine und Rhein die Eid- genossenschaft der tapfern Belgier. Die belgischen Völkerschaften ver- brüdern sich Angesichts der Fortschritte der Römer mit Ausnahme der Remer; deren Hauptstadt Bibrax daher von den Belgiern belagert, aber von Cäsar entsetzt. Besonderen Widerstand leistet das tapfere Volk der Nervier (in Hennegau und Namur), wird aber schließlich unterjocht und fast ganz aufgerieben. Der Legat Crassus (Sohn des Triumvir) erhält Geißeln von den Völkern in Arnwriea (Normandie und Bretagne), so daß Gal- lien in gewissem Sinne bereits int zweiten Kriegsjahre großen- theils unterworfen ist. 56. Die besiegte Westküste wird nach einem Aus-56 stände vollends unterworfen, namentlich das mächtigste und angesehenste Handelsvolk, die Veneter (in der heutigen Bre- tagne), gegen welche die Römer auch im Seekriege glücklich sind. Der Senat der Veneter hingerichtet, die klebrigen in die Sklaverei verkattft. Crassus besiegt auch Aquitanien, das Land zwischen der Garonne und den Pyrenäen. In diesem Jahre setzte Cäsar auch nach Britannien über, um die dort wohnenden Celten von einer Uebersahrt nach Gallien abzuschrecken, kehrte aber, tveil seine Schiffe zu viel gelitten, un- verrichteter Sache zurück. Auch der 54 wiederholte Zug hatte we- gen des tapfern Widerstandes keinen Erfolg. 55, 54 und 53 werden dazu verwendet, die Er ob ernng ens5 Herbst, historisches Hülfsbuch I. (Ansg. f. Ghmn.) 12

5. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 81

1868 - Elberfeld : Volkmann
81 voll werden sollte. Jugurtha wurde nach Rom gebracht, dort ein Triumph aufgeführt und dann in einen Kerker gestoßen, in welchem er verhungerte. Indeß nahte sich Rom ein neues Unheil. Die Cimbern und Teutonen, Völker deutschen Stammes, waren aus ihren fernen Wohnsitzen im Norden aufgebrochen, in die Donauländer einge- drungen, wo sie mehrere römische Heere besiegten, und dann nach Gallien (Frankreich) und weiter nach Spanien gezogen. Jetzt kehrten sie um und drohten, nach Italien selbst zu Ziehen. In solcher Bedrängniß erwählten die Römer für das Jahr 104 den noch in Afrika beschäftigten Marius Zum Consul, weil er der einzige Mann Zu sein schien, der den Staat retten konnte, ob- schon ein Gesetz bestand, daß Niemand in seiner Abwesenheit und eher, als Zehn Jahre nach dem ersten Consulat zu dieser Würde erhoben werden konnte. Ja, als es sich so fügte, daß der Krieg erst nach mehreren Jahren beendigt werden konnte, so übertrug man während dieser ganzen Zeit (104—101 v. Chr.) das Con- sulat immer wieder dem Marius. Sobald er beim römischen Heere in Gallien erschien, stellte er die tiefgesunkene Kriegszucht wieder her, beschäftigte die Soldaten mit nützlichen Arbeiten und übte sie tüchtig ein. Nachdem die Feinde das Land in verschie- denen Richtungen durchzogen hatten, traten sie ihren Marsch nach Italien in zwei Heereszügen an. Die Cimbern setzten über den Rhein und zogen dann die Donau hinab, um über die tri- dentmischen Alpen dorthin zu gelangen; die Teutonen aber, denen sich noch die Ambronen zugesellt hatten, zogen höhnend am La- ger des Marius an der Rhone vorbei, fragten die Römer spöt- tisch, ob sie etwas an ihre Weiber und Kinder zu bestellen hät- ten und wollten durch die jetzige Provence von der Westseite her in Italien einfallen. Marius, der nur mit Mühe seine Soldaten hatte zurückhal- ten können, sogleich über die Feinde herzufallen, folgte ihnen nach und holte sie bei Aquä Sextiä (Aix in der Provence) ein, ver- nichtete am ersten Tage die Ambronen und am zweiten die weit voraus ziehenden Teutonen. Hunderttausend derselben sollen ge- fallen sein, viele wurden gefangen und unter ihnen ihr riesen- hafter Anführer Teutoboch. Die Cimbern waren bereits bis zur

6. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 121

1868 - Elberfeld : Volkmann
ein ungeheures Schwert als Zeichen der Herrschaft verliehen. Uebrigens übte er strenge Gerechtigkeit, ließ den unterworfenen Völkern ihre Verfassung und Einrichtungen und duldete keinen .Druck der Beamten, der im römischen Reiche so gewöhnlich war. Daher sehen wir, daß Künstler, Handwerker, Gewerbetreibende aller Art aus dem römischen Reiche gern auswanderten und sich unter den Hunnen niederließen. Bis zum Jahre 445 regierte er mit seinem Bruder Bleda gemeinschaftlich; nachdem dieser auf seinen Befehl aus dem Wege geräumt war, herrschte er un- umschränkt über ein bereits bedeutendes Reich und trat nun als Eroberer auf. Zunächst machte er sich dem oströmischen Reiche furchtbar und zwang den Kaiser desselben, den Frieden durch einen Tribut zu erkaufen. Damit nicht zufrieden, spannte er seine Forderungen höher, und als dieselben nicht befriedigt wurden, fiel er verwüstend m Thracien und Macedonien ein und drang bis Constantinopel vor, das er indeß seiner Festigkeit wegen nicht erobern konnte. Als der folgende Kaiser kräftiger gegen ihn auftrat, zog er sich zurück und beschloß nun, einen Einfall in das weströnüsche Reich zu machen, das reichere Beute zu verheißen schien. Mit einem ungeheuren Heere, das im Vorrücken durch die Schaaren über- wundener deutscher Völker, der Ostgothen, Heruler, Gepiden, Franken u. a.. vermehrt wurden und sich zuletzt auf 700,000 Mann belaufen haben soll, brach er nach Deutschland auf, zog an der Donau hin, überschritt den Rhein und fiel in Gallien ein. Ueberall wurde das Land verwüstet, mehr denn zwanzig Städte, unter ihnen Mainz, Trier, Worms, Metz, wurden zer- stört, und eben war er mit der Belagerung von Orleans be- schäftigt, als der römische Feldherr in Gallien, Aätius in Ver- bindung mit dem westgothischen König Theodorich mit einem Heere herbeieilte, um den gräßlichen Plünderungen ein Ziel zu setzen. Als Attila die Annäherung des feindlichen Heeres er- fuhr, gab er Orleans auf und zog sich in die Ebene der Cham- pagne, wo er von seiner zahlreichen Reiterei besseren Gebrauch machen konnte; hier fiel nun im Jahre 451 auf den sogenann- ten Catalaunischen Feldern, (wahrscheinlich in der Nähe von Chalons sür Marne) eine der blutigsten Schlachteil vor, die je-

7. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 30

1868 - Elberfeld : Volkmann
30 großen Thaten unterhielten, sagte er: Ihr vergaßt das Schönste und Größte, nämlich, daß nie einer meiner Mitbürger durch meine Schuld in Trauer versetzt ist. Nach seinem Tode fand sich in Athen kein bedeutender Mann, der in seinem Geiste hätte fortwirken können. Die wichtigsten An- gelegenheiten kamen in die Hände gemeiner, habsüchtiger Men- schen, die das Volk zu den unsinnigsten Maßregeln verführten; unter ihnen machte sich namentlich der Gerber und Lederhändler Kleon bemerkbar. Später trat ein gewisser Alcibiades auf, ein junger Mann von glänzenden Talenten, aber einem Leichtsinn, der nicht blos ihn, sondern auch den Staat ins Verderben stürzten. Der Peloponnesische Krieg dauerte indeß mit abwechselndem Glücke fort; endlich erlagen die Athener der Tapferkeit und Umsicht des spartanischen Feldherrn Lysauder, der ihre Flotte bei Aegos Po- tamoi in Thracien schlug, dann Athen belagerte und es 404 zur Ucbergabe zwang. Die Athener mußten darein willigen, daß die Mauern der Stadt und des Piräus niedergerissen wurden; sie mußten ihre Schiffe bis auf zwölf ausliefern und mit den Spar- tanern gleiche Freunde und gleiche Feinde haben. Die Volksherr- schaft wurde gestürzt und eine Negierung von dreißig Beamten, gewöhnlich die dreißig Tyrannen genannt, eingesetzt. Da diese aber höchst willkührlich verfuhren, so flohen viele Bürger aus der Stadt; diese sammelten sich um einen gewissen Thrasybulus, dem cs gelang, die Herrschaft der Dreißig zu stürzen. § 14. Sokrates, (f 399.) Mitten in diesen verworrenen Zuständen Griechenlands und diesen' blutigen Kriegen lebte zu Athen ein Mann, der fern von Ruhmsucht und Streben nach äußeren Ehren seine ganze Thätig- keit verwandte, darüber nachzudenken, wie der Mensch tugendhaft und gottgefällig leben könne, was er zu thun habe, um seine Pflichten gegen die Gottheit und die Nebcnmenschen zu erfüllen, wie er zur Selbsterkeuntniß gelangeil könne. Dieser Mann war Sokrates, der Sohn eines Bildhauers Sophroniscus und einer Hebamme. Er war einfach in seiner Lebensweise und hatte sei- nen Körper früh schon abgehärtet, so daß er Kälte, Hitze, Hun- ger und Durst ohne Beschwerde ertrug. Er wollte aber das,

8. Für die oberen Klassen der Realschulen und höheren Bürgerschulen - S. 188

1864 - Aschersleben : Carsted
— 188 — 11806~a i f er Franz Ii. (stirbt 1835) f (als König von Ungarn u. Böhmen) den Krieg. Weitere Kriegserklärungen folgen. Veraltete Kriegskunst u. vermessene Sicherheit der Verbündeten gegenüber der Freiheitsbegeisterung u. der wilden Tapferkeit der französischen Schaaren. Die Preußen dringen unter dem Herzoge von Braunschweig (dessen erbitterndes Manifest) bis in die Champagne vor, ziehen sich aber unter großen Verlusten (Kanonade von Valmy, Mangel u. Krank, heiten im Heere) wieder über den Rhein zurück. Der französische General Custine nimmt Mainz u. andere Städte. — Dumouriez entreißt den Oester« reichern fast ganz Belgien. Frankreich erklärt auch an England, Holland u. Spanien den Krieg (welche sich gegen die Revolu- tionsgrundfätze ausgesprochen). In Folge dessen u. des allgemeinen Entsetzens über die Hinrichtung des Königs 1793 stiftet England die erste große Coalition gegen Frank- reich (zur Unterdrückung der neuen Ideen). Der Krieg wird an allen Grenzen Frankreichs, besonders aber in den Niederlanden u. am Rhein geführt. Den Franzosen (unter Dumouriez, Cu- stine, Jourdan, Pichegru) werden anfangs ihre Er- oberungen wieder entrissen; sie dringen aufs neue siegreich vor (allgemeines Aufgebot; Carnot) und erlangen nach Jourdan's Sieg über die Oesterreicher bei Fleurus (1794) Belgien wieder. Pichegru nimmt Holland ein, das in eine data- vische Republik, mit ähnlicher Verfassung wie Frankreich, verwandelt wird. Der Krieg zwischen Frankreich u. Preußen wird vornehmlich am Mittelrhein geführt (Schlachten bei Kaiserslautern). 1795 Preußen, so wie Spanien, schließen Frieden mit der •[ Republik Frankreich zu Basel. England kriegt zur See, fortwährend glücklich.

9. Für die oberen Klassen der Realschulen und höheren Bürgerschulen - S. 200

1864 - Aschersleben : Carsted
— 200 — Rückzug an u. werden genötbiat, denselben Wey, n>o Alles verheert ist, einzuschlagen. Früher Ansang der Kälte, Bedrängnisse durch die verfolgenden Russen, entsetzliches Elend. 1812 Unheilvoller, aber für die franz. Kriegskunst höchst -7 Zk —28. ruhmvoller u ebergang über die Beresina. Nov. Vernichtung des Heers. Napoleon eilt zur Betreibung neuer Rüstungen nach Paris. Convention zwischen dem preußischen General Work und dem russischen General Diebitsch (unter Wittgenstein). 1813 Die Franzosen ziehen sich bis hinter die Elbe zurück. s 140. Deutschlands Erhebung. Die Freiheitskriege. Napoleon's Sturz. <813 Aufruf des Königs von Preußen (eigentlich des ' Staatskanzlers) zur Bildung freiwilliger Jäger- corps, d. 3. Febr. — Bündniß zwischen Preußen u. Rußland. — Stiftung des Ofdens des eisernen Kreuzes. — Kriegserklärung an Frankreich, d. 16. März. — Aufruf des Königs an sein Volk u. an sein Heer, d. 17. März (Allgemeine Begeisterung, Landwehr, Landsturm; Lützow's Freischaar). Napoleon steht bald wieder gerüstet an der Saale. Die Rheinbundsfürsten halten noch zu ihm. 1813 Schlacht bei Lützen oder Großgörschen (die f 2. Mai Verbündeten ziehen sich zurück; Scharnhorst ver- wundet, stirbt in Prag). ,Schlacht bei Bautzen (die Verbündeten ziehen '! Mai ftch nach Schlesien zurück). Während des bald darauf abgeschlossenen Waffen- stillstandes tritt Oesterreich, nach vergeblichen Unter- Handlungen mir Napoleon, zu den Verbündeten. Es stehen im Umkreise uin Napoleon (der in Dresden ist): 1) die große A>mee in Böhmen unter Schwarzenberg; die schlesische (Russen u. Preu-

10. Für die oberen Klassen der Realschulen und höheren Bürgerschulen - S. 161

1864 - Aschersleben : Carsted
— 161 Er geht über die Düna, dringt in Polen ein, siegt bei Clissow u. bn Pultusk u. läßt den Grafen Stanislaus Lesczinski zum König von Polen wählen. Er nöthigt, nachdem der schwedische General Rhenskjöld die Sachsen bei Fraustadt geschlagen, August zum 17oft Frieden zu Altranstädt (in der Nähe von Merse- bürg) (Anerkennung Stanislaus Lesczinskl's, Aus- ' lieserung Patkul's.) Unterdessen hat Peter die Ostseeländer erobert u. daselbst 1703 unter unsäglichen Schwierigkeiten seine neue Hauptstadt Petersburg gegründet. Karl wendet sich wieder nach Polen u. Rußland u. dann südlich nach der Ukraine (der Kosackenhet- mann Mazeppa). Furchlbare Leiden durch schlechte Wege u. den strengen Winter. — Verluste seines Feldherrn Löwenhaupt, welcher ihm Verstärkung zuführen soll. [ 700 Ä a r I, von Peter bei Pult ä w a gänzlich besiegt, flüchtet, mit kaum 1690 Mann, über den Bug nach der Türkei, wo er gastfreundlich aufgenommen und mit Allem reichlich versehen wird u. fast fünf Jahre bleibt (sein Lager bei Bender). Die Pforte erklärt auf Karl's Betrieb den Krieg an Peter; Letzterer am Pruth eingeschlossen (seine Gemahlin Katharina, Bestechung des Großveziers). Unterdessen besteigt August 11. wieder den pol- nischen Thron (Stanislaus Lesczinski lebt nun in Zweibrücken u. in Frankreich; vergl, § 118), u. die schwedischen Länder werden von Karl's Feinden, zu denen jetzt noch Preußen (unter Friedrich Wilhelm 1.) u. Hannover kommen, angegriffen. Karl, der durchaus nicht fortgehen will, wird von den Türken in seinem Lager mit Heeresmacht angegriffen u. gefangen genommen u. kehrt endlich 1714 nach Stralsund zurück. Verlust von Stral- sund u. anderes Kriegsunglück. Schweden gänzlich erschöpft. 11
   bis 10 von 20 weiter»  »»
20 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 20 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 1
3 0
4 1
5 2
6 0
7 0
8 0
9 0
10 10
11 0
12 2
13 0
14 1
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 1
21 0
22 0
23 2
24 1
25 0
26 1
27 3
28 3
29 0
30 0
31 3
32 0
33 0
34 6
35 0
36 2
37 4
38 0
39 1
40 1
41 1
42 0
43 1
44 0
45 2
46 0
47 0
48 2
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 0
3 2
4 1
5 0
6 0
7 1
8 2
9 2
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 2
16 2
17 7
18 0
19 0
20 1
21 1
22 0
23 6
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 4
30 0
31 1
32 0
33 0
34 1
35 1
36 0
37 0
38 1
39 1
40 0
41 1
42 1
43 1
44 0
45 1
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 1
52 2
53 0
54 1
55 3
56 0
57 0
58 0
59 2
60 0
61 0
62 1
63 0
64 1
65 3
66 0
67 0
68 1
69 2
70 0
71 1
72 0
73 0
74 5
75 0
76 0
77 0
78 1
79 0
80 0
81 0
82 1
83 0
84 0
85 0
86 4
87 2
88 0
89 0
90 0
91 0
92 2
93 0
94 4
95 0
96 1
97 0
98 8
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 13
1 4
2 16
3 22
4 42
5 16
6 11
7 13
8 16
9 84
10 33
11 4
12 43
13 35
14 1
15 42
16 59
17 9
18 26
19 45
20 2
21 43
22 41
23 12
24 30
25 12
26 30
27 55
28 58
29 28
30 38
31 20
32 5
33 202
34 9
35 8
36 1
37 42
38 6
39 26
40 59
41 13
42 48
43 49
44 40
45 10
46 30
47 18
48 18
49 34
50 48
51 58
52 7
53 7
54 24
55 49
56 23
57 10
58 73
59 173
60 6
61 26
62 57
63 8
64 24
65 32
66 1
67 16
68 14
69 1
70 2
71 25
72 23
73 45
74 35
75 36
76 9
77 20
78 9
79 47
80 28
81 211
82 9
83 6
84 34
85 48
86 1
87 10
88 33
89 24
90 1
91 63
92 3
93 18
94 11
95 2
96 5
97 28
98 28
99 7
100 176
101 6
102 45
103 66
104 4
105 2
106 26
107 10
108 39
109 9
110 32
111 51
112 40
113 10
114 28
115 20
116 31
117 9
118 19
119 3
120 41
121 39
122 10
123 19
124 40
125 33
126 11
127 54
128 34
129 9
130 8
131 71
132 24
133 15
134 17
135 3
136 74
137 17
138 17
139 5
140 19
141 1
142 14
143 52
144 19
145 17
146 58
147 13
148 29
149 9
150 44
151 16
152 69
153 7
154 16
155 20
156 48
157 34
158 28
159 7
160 5
161 31
162 60
163 57
164 7
165 41
166 47
167 22
168 24
169 16
170 23
171 45
172 51
173 95
174 14
175 226
176 57
177 122
178 2
179 74
180 11
181 52
182 55
183 192
184 25
185 11
186 19
187 38
188 10
189 22
190 15
191 40
192 50
193 13
194 18
195 19
196 56
197 31
198 45
199 23