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1. Allgemeine Erdkunde, Ausführliche Behandlung eines Abschnittes aus der Länderkunde, Zehn Lesestücke aus der geographischen Literatur - S. 76

1909 - Breslau : Hirt
76 13. Die Menschenwelt. 62. Russisches Bauernhaus (Blockhaus). Der Überfluß an Holz führt in waldreichen Ländern zum reinen Holzbau, nicht nur auf dem Lande, sondern auch in Städten. Die Bauart des russischen Blockhauses ist plump, doch der Witterung ent- sprechend. Auf ungefügen, sturmsicheren Palisadenwänden ruht ein festes, mit Schindeln gedecktes Dach, das wegen der starken Schneefälle des Winters sehr steil angelegt ist. Es steht breit über und schützt einen Streifen rings um das Haus vor Regen. 63. Oberitalisches Bauernhaus. Das italische Bauernhaus ist ein kubischer, flüchtig hergestellter Steinbau mit flachem Dach, der aber bei dem milden Klima seinen Bewohnern doch genügend Schutz gewährt. Die eine Hälfte des Hauses enthält die Wohnräume, in der andern ist unten das Vieh, oben die Ernte untergebracht. Meist machen die weiß getünchten Häuser, wie die ländliche Bevölkerung selbst, einen wenig gepflegten Eindruck, denn au' dem Lande wie in der Stadt spielt sich ein viel größerer Teil des Lebens unter freiem Himmel ab als bei uns.

2. Tier-Geographie - S. 83

1893 - Leipzig : Hinrichs
Charakter-Amphibien Afrikas. 83 durch beschwerlich fallen; ein kleiner Vogel, den er Trochilus nennt, wage es, diese Insekten selbst bis in den Rachen des Ungeheuers zu verfolgen. — eine Beobachtung, die jetzt außer allen Zweifel gesetzt worden ist. Blutsaugende Stechmücken dringen nämlich in solcher Menge in den Schlund des Krokodils ein, daß sie, seinen hellgelben Rachen dicht besetzend, eine dicke, schwärzliche Kruste bilden. Aber zum Glück für das geplagte Tier giebt es einen kleinen Vogel — es ist ein kleiner Regen- Pfeifer (Krokodilwächter genannt), — welcher von Ort zu Ort fliegt und jedes Plätzchen besucht. Augelockt durch das Futter, geht er selbst in den Rachen des eingeschlafenen oder sich schlafend stellenden Krokodils und frißt dort die peinigenden Insekten weg. Ist es aber etwa sehr auffallend, daß das Krokodil seinen Be- freier nicht auffrißt? Wissen wir nicht, daß der Schakal dem Tiger folgt, daß der gefräßige Hai dem Pilotenfisch kein Leid thut, daß die Osenhacker, die Madenfresser und andere Vögel die Insekten vom Rücken der Rinder, Kamele und selbst der Elefanten ungestört ablesen? So viel Instinkt darf man dem Krokodil wohl zutrauen, daß es einen Wohlthäter nicht ver- kennt, der es von einer wahrscheinlich großen Plage befreit. Iv. Nordamerika. A. Allgemeine Übersicht. Amerika, welches an Fülle der Pflanzenwelt keinem anderen Erdteile nachsteht, zeigt eine auffallende Armut feiner Fauna im Vergleich mit dem Reichtum des südlichen Asien und des tropischen Afrika. Es fehlen ihm die Riesenformen der Dick- häuter (Nashorn. Flußpferd, Elefant, Giraffe) der Alten Welt, und was iu der Neuen Welt an Tiertypen der alten einiger- maßen entspricht, erscheint wie eine verkleinerte, übelgeluugene Nachbildung jener gewaltigen Vorbilder: So mnß für den Wüstenkönig der feige Puma, für den Königstiger die minder beherzte Unze, für das Krokodil der Alligator Ersatz leisten, und an Stelle der menschenähnlichen, ungeschwünzten Affen finden sich in Amerika die Affen mit Roll- und Greifschwän- zen vor. 6*

3. Bd. 1, Schülerh. 2 - S. 16

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
§ 98, 99 Europa. 16 Reiher, Störche und rosafarbige Flamingos. Wie traurig aber wird das Bild der Steppe in den überaus heißen, trockenen Sommermonaten! Da erstirbt fast alles Pflanzenleben unter den glühend heißen Sonnenstrahlen; nun liegt die Steppe da grau in grau, ein Bild des Todes. Das ist eine böse Zeit für die Herden. Im kurzen Herbst erwachen unter befruchtenden Regengüssen die Gräser wieder zu neuem Leben. Der lange kalte Winter bringt den Herden aber neue Not. Zwar fällt nur wenig Schnee, und das Vieh findet feine notdürftige Nahrung im Freien; die seltenen, aber furchtbaren Schneestürme bringen oft Hunderten, die sich vor ihnen durch Flucht retten wollen, in verschneiten Schluchten und Seen Tod und Verderben. — Die Kosaken wohnen in langgestreckten Dörfern. Sie sind ein Hirtenvolk. Groß ist der Reichtum an Pferden, Rindern und Schafen. Auf der Halbinsel Krim und nördlich davon, serner in der Kaspischen Senke wird auch das Kamel als Haustier verwandt. Man zählt an 120000 Kamele. Auf 100 Ein- wohner kommen 108 Stück Rindvieh (in Dänemark 71, in Deutschland 32). Ist das Gebiet der Schwarzerde die Kornkammer, so ist die Steppe die Fleisch- kammer Rußlands. Außer lebendem Vieh wird von hier viel Butter versandt. Rußland ist für Deutschland der bedeutendste Butterlieferant, dann folgt Holland und dann Dänemark. — In vielen fruchtbareren Bezirken gewinnt aber die Steppe in den letzten Jahrzehnten das Bild der Schwarzerde, da man viel Weideland in Ackerland umgebrochen hat. Aufgaben: 1. Die Steppe in den vier Jahreszeiten. 2. Der wirtschaftliche Wert der Steppe. § 99. Das kleinste unter den vier Pflanzengebieten ist das der immer- grünen Laubbäume; es umfaßt die Küstenlandschaft des Golfes von Lyon und den größeren südlichen Teil des Rhonebeckens. Verlassen wir das Saöne- becken, das noch ganz das Gepräge der Oberrheinischen Tiefebene trägt, und wandern wir im Rhonebecken nach S, fo umfängt uns bald eine Landschaft mit einer ganz fremdartigen Pflanzenwelt. In den Niederungen breiten sich neben Weizenfeldern große Maisfelder aus. Ausgedehnte Waldungen, die den deutschen Landschaften ihren Hauptreiz verleihen, treffen wir nicht mehr. An ihre Stelle treten Haine von Maulbeerbäumen, edlen Kastanien, immergrünen Eichen, Pinien und Ölbäumen, niedrige Gebüsche von Lorbeer, Myrte, Ole- ander und Buchsbaum. Überall gedeiht die Zwergpalme, und an der französischen Riviera (— Gestade), die den Südsaum der Alpen bildet, gedeiht sogar die Dattelpalme in stolzer Höhe; jedoch gelangen hier ihre Früchte noch nicht zur Reife. In den Gärten reifen außer unseren Obstarten Pfirsiche, Mandeln, Feigen, Apfelsinen, Zitronen und überall ein feuriger Wein. Die Perle unter den Landschaften Europas ist die Riviera. Selbst im Januar beträgt hier die Durchschnittstemperatur + 8 bis 9°. Schon im Februar blühen die Pfirsich- und Mandelbäume; im März pflückt man bereits die ersten Erdbeeren in den Gärten; das ganze Jahr hindurch blühen Rosen und Kamelien. Von

4. Das deutsche Vaterland - S. 280

1917 - Leipzig : Wunderlich
— 280 — sich so in fruchtbare, lockere Erde verwandelt hat, oder dort, wo Sumpf- flächen entwässert und trocken gelegt worden sind, finden wir herrliche Wiesen mit saftigen Gräsern und Kräutern und schöne Felder, auf denen langhalmiges Getreide mit schweren Ähren rauscht. Eine solche fruchtbare Gegend liegt an der Donau zwischen Regensburg und Passau. (Zeigen!) Sie führt den Namen „die Kornkammer Bayerns". Warum? — Wiedergabe. 2. Aber noch aus einem anderen Grunde ist der größte Teil der Hochebene so wenig fruchtbar. Die Hochebene hat eine sehr ungünstige Witterung. Auf ihr regnet es viel mehr als bei uns. Nicht selten bedecken auch dichte, feuchtkalte Nebel das Land. Sogar im Sommer fegen oft kalte Winde über die weite Ebene. Da ist es kein Wunder, daß Wein, Obst und zartes Gemüse nicht gedeihen. — Wiedergabe. Zur sachlichen Besprechung. a) Woher mag es kommen, daß die Süddeutsche Hochebene eine so ungünstige Witterung hat? (An dieser schlechten Witterung tragen die Alpen die Schuld. Sie halten die milden Südwinde auf und senden dafür von ihren Höhen herab oft noch im April und Mai eisige Luft. Sie versperren weiter den regen- bringenden West- und Nordwinden den Weg und zwingen diese Winde, ihre Feuchtigkeit abzusetzen. — (Erinnere an die kalte Fensterscheibe, an der sich die Feuchtigkeit, welche die warme, vom Ofen herströmende Luft mit sich führt, niederschlägt!) b) Wie ist es um die Besiedelung der Hochebene bestellt? Die Karte zeigt nur wenige große Städte. Wir haben sie schon genannt. (München, Augsburg, Regensburg, Passau.) Der größte Teil der Siedelungen besteht aus Dörfern und kleineren Städten. ilv. Welche Staaten haben Anteil an der Hochebene? Die Karte lehrt, daß sich in ihren Besitz drei Königreiche (Bayern, Württemberg und Preußen) und ein Großherzogtum (Baden) teilen. Preußen (Hohenzollern!) und Baden haben den geringsten Anteil. Zusammenfassung des behandelten Stoffes nach folgenden Gesichts- punkten: Die Süddeutsche Hochebene. 1. Die Grenzen der Hochebene. 2. Die Bewässerung der Hochebene. 3. Die Bodenbeschaffenheit. (Moore — steiniger Boden — Korn- kammer.) 4. Die Witterung. (Einfluß der Alpen.) 5. Die Staatszugehörigkeit.

5. Die außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere - S. 138

1910 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 138 — deren Reichtum das für den Schiffbau hochwichtige Tiekholz ist; hier ist die Heimat des schwarzen Pfeffers, und auf der Höhe der Berge wächst das Sandelholz, das köstlichen Weihrauch liefert. Die Hochebene dagegen ist größtenteils trocken und steppenartig; sie ist der Hauptsitz der Baumwollkultur und der Mohnpflanzungen (Opium). Die Dekan im Süden abschließenden Nil-Giri senken sich zum Gap, durch das die Hauptstraße von Kalikut nach Madras geht und das das letzte Stück des Westrandes, das Cardamom- gebirge, lostrennt. Dieses Gebirge ist das höchste der Halbinsel und an seiner Westseite bis zur halben Höhe mit Wald bekleidet; an seinen Abhängen werden in den Pflanzungen der Chinarindenbaum, die Cardamome, Kaffee und Tee gebaut. Eine Jnselreihe, eine wahrscheinlich mehr als einmal hergestellte und wieder zerstörte Sandanhäufung des Meeres, die auch die Palks- straße von dem Manaargolfe trennt, führt nach Ceylon hinüber. Ceylon, nach dem Beinamen des arischen Eroberers Singha (^ Löwe) Singhala genannt, woraus der Name Ceylon entstanden ist, von birnförmiger Gestalt, so groß wie Bayern ohne die Rheinpfalz, ist ini N eine trockene Ebene, im übrigen von einem hufeisenförmig sich nach N öffnenden Kammgebirge erfüllt, auf deffen sw-er Seite der Adamspik (höchste Erhebung der Pedrotallagalla) sich erhebt mit der Fußstapfe Adams (Buddhas, Siwas). Adam sah von hier aus nach mohammedanischem Glauben das im siebenten Himmel ge- legene Paradies. Ein irdisches Paradies erschaut der Blick jeden- falls. Das Land erscheint wie ein üppiger Garten. Der Brotbaum, der Kaschubaum verbreiten unter ihren Zweigen angenehmen Schatten zwischen den Stämmen der Areka- und Kokospalme. Der schwarze und der Betelpfeffer klimmen die hohen Bäume hinein; Kaffee, Zimt und eine Menge blühender Sträucher füllen die Zwischenräume, und die Menge des reizendsten Laubwerkes ist untereinander gemischt, wie es sich keine Phantasie malen kann. Klima, Pflanzen- und Tierwelt. Ganz Vorderindien liegt innerhalb der Jahresisotherme 20° C; im Innern und an der Ostküste steigt das Jahresmittel bis 28° C und darüber. Während aber die Januarisotherme von 20o C nur daö Dekan einschließt, umfaßt das Gebiet von 28° und mehr Mitteltemperatur im wärmsten Monat nicht nur Südindien, sondern auch Bengalen, Hindustan und das Pandschab. Die höchsten Temperaturen verzeichnen unter trockenen, glühenden Südwest- und Westwinden das Pandschab und die Ostküste (bis 50°). Die Niederschläge stehen mit den hier wehenden regelmäßigen Luftströmungen, den Monsunen, im engsten Zusammenhang. Im Nordsommer umweht der Südwestmonsun das Luftdruckminimum des inneren Asiens und nimmt in Bengalen s-e, im Pandschab ö-e

6. Alte Geschichte - S. 3

1912 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
A. Bilder aus der Mchischcn Geschichte. 1. Griechenland und seine Bewohner. 1. Das Land. a. Lage und Gliederung. Griechenland oder Hellas, das sdlichste Stck der Balkanhalbinsel, im Osten vom Aegischen, im Sden und Westen vom Jonischen Meere begrenzt, ist nicht grer als das Knigreich Bayern. Das Meer dringt berall tief in das Land ein und bildet zahlreiche Buchten und treffliche Hfen, die meisten und besten an der Ostseite. Von da aus führen viele groe und kleine Inseln wie eine Brcke nach Kleinasien hinber. Die hafenreiche Kste und die Nhe der anderen Lnder lockte die Griechen frh auf die See. Auch im Innern ist das Land reich gegliedert. Hohe und steile Gebirgszge durchziehen es in Lnge und Breite. So entsteht eine Menge kleiner Landschaften und Gebiete, die, durch Gebirgszge von einander getrennt, nur schwer und selten miteinander verkehrten. b. Klima und Bodenerzeugnisse. Die Winter sind regen-reich und milde, die Sommer hei und trocken, so da die Quellen und Flsse oft versiegen. Nur in den Gebirgslandschaften gibt es Eis und Schnee. Der Boden bringt Gerste, Weizen, Oel und Wein hervor. In den weidenreichen Gebirgsgegenden wurde Viehzucht ge-trieben, in den fruchtbaren Ebenen Ackerbau, an den Ksten Schiffahrt und Handel. Laub- und Nadelwlder schmcken die Gebirge; in den niederen Gegenden gedeihen Lorbeer, Myrte, Cypresse und andere immergrne Bume und Strucher. Der milde, heitere Himmel, der meist der dem schnen Lande strahlte, weckte in den Griechen den Sinn fr das Schne, Sonnige und Heitere. c. Einteilung. Das griechische Festland gliedert sich in drei Teile: Nordgriechenland, Mittelgriechenland und den Peloponnes. Nordgriechenland umfate die beiden Landschaften Thessalien und Epirus, getrennt durch das Pindusgebirge. Thessalien, die stliche Landschaft, ist eine wasserreiche und fruchtbare Ebene, von hohen Bergen eingeschlossen, darunter der mchtige, schneebedeckte Olymp, der hchste Berg Griechenlands (3000 m), nach dem Glauben der alten Griechen der Wohnsitz der Götter. Im Sden wird Thessalien durch das Oetagebirge von Mittelgriechenland getrennt. Das Gebirge tritt hier dicht an das Meer heran, und nur ein schmaler Pa fhrt zwischen beiden hindurch nach Sden. Von den heien Quellen, die dort emporsprudeln, hat er den Namen Thermopylen, d. i. Tor bei den heien Quellen. l*

7. Charakterbilder aus der mathematischen und physischen Erdkunde - S. 91

1887 - Leipzig : Hinrichs
Die Eismeere. 91 gemacht wurde. Scheu und schnell steuern die Handelsschiffe, wenn sie Kap Horn umsegelt haben, wieder nach Norden, und auch der Walfischfänger flieht jene Meere, deren stürmischer Wogenschlag die Jagd ebenso gefahrvoll, als erfolglos macht. Begreiflich sonach, daß unsere Kenntnis der antarktischen Welt eine sehr mangelhafte ist. Doch steht soviel außer Zweifel, daß die Südpolargegenden unbewohnt sind; weder Moos noch Flechte, nur Schnee und Eis bedeckt den nackten Boden, und vermutlich ist der Südpol selbst von einer Eiskappe von 3 bis 4000 Km Durchmesser umgeben. In desto höheren! Grade nimmt dagegen das fast ganz vom Festlande umschlossene Meer des Nordpols die Aufmerk- samkeit in Anspruch. Drei Erdteile, Europa. Asien und Amerika, haben sich wie in einem Ringe um denselben gelagert, bald und zumeist mit flachen, einförmigen Küsten verlaufend, bald in ein Labyrinth zerklüfteter Inseln aufgelöst. Überall aber herrscht ein feindliches Klima. Auf weite Einöden verstreut, fristen nomadische Horden eines traurig entarteten Stammes ein Dasein, von dem keine Geschichte und keine Sage Kunde giebt, während nur da, wo der wärmende Golsstrom die Küsten be- rührt, auch der weiße Mensch dauernde Wohnsitze aufgeschlagen hat. Denn wie der Erde, so verschließt hier zugleich dem Meere ein allzu langer Winter den fruchtbaren Schoß. Nahen gegen Ende des arktischen Sommers die ersten Fröste, so glättet sich das Wasser des Strandes wie Öl; Buchten und Kanäle über- ziehen sich mit der krystallenen Decke; bald breitet sich diese weiter über die freieren offenen Flächen aus; und je seltener gerade jetzt die Stürme, je schwächer der Seegang, um so mehr erstarrt endlich alles unter dem eisigen Hauche. Es sind ver- hältnismäßig sehr geringe Strecken dieser ungeheuren Eismassen, welche der nebelverschleierte Strahl der zurückkehrenden Polar- sonne wieder zu schmelzen vermag. Die Lankasterstraße und der weiter westwärts liegende Melvillesund werden selten vor der zweiten Hälfte des Juli fahrbar, ja auf den Hafenbuchteu liegt dort das Eis bis tief iu den August hinein, so daß nur eine äußerst kurze Frist für eine ungehinderte Schifffahrt übrig bleibt, da schon im letzten Drittel des September neuer Frost eintritt, und auch an den günstigsten Stellen das Wasser sich nur etwa sechs Wochen srei erhält. So würde vielleicht dieses ganze gewaltige Meer, das ein Gebiet von mindestens 200 000

8. Charakterbilder aus der mathematischen und physischen Erdkunde - S. 64

1887 - Leipzig : Hinrichs
64 Europas Jahreszeiten. 17. Europas Jahreszeiten. Betrachtet man die Witterung nach den Jahreszeiten, so findet man einen Unterschied zwischen dem N. und S. und zwischen dem O. und W. unseres Erdteils. Der äußerste N. über den sechzigsten Breitengrad hinaus hat uur zwei Jahres- Zeiten, den Winter und Sommer und von den südlichsten Teilen kann man ebenfalls nur zwei Jahreszeiten, den Sommer und Frühlings) auuehmen. Der zwischen diesen beiden Teilen liegende größere Strich hat der Jahreszeiten vier, den Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Im Winter, welcher um so länger dauert, je weiter man nordwärts geht, 2) bietet Nord - enrop a nur eine weite, hoch mit Schnee bedeckte, Oberfläche dar; erstarrt und nicht selten bis auf den Grund ausgefroren sind die Gewässer. Ein Teil der Tiere, welche im Sommer die Gegend belebten, ist in Winterschlaf versunken. Die Vögel sind wärmeren Ländern zugezogen. Die niedrig stehende Sonne hat eiue rote Farbe, und wenn sie unter dem Horizonte steht, verbreiten doch der Schnee und die Sterne in den langen Nächten eine solche Helle, daß man im stände ist, Gegenstände in der Ferne zu unterscheiden, ja grobe Schrift zu lesen. In Süd- enropa werden nur die hoheu Gebirge beschneit, in den süd- lichsten und tiefliegenden Gegenden sind Schnee und Eis den Bewohnern fast unbekannt. Der Winter ist dort so, wie im mittleren Enropa der April und Mai. Deshalb kommen Zug- Vögel aus dem nördlichen und mittleren Europa hierher, nur wenige Wandervögel verlassen Europa ganz, das Mittelmeer überfliegend und dem heißen Afrika zneilend.3) Das plötzliche Umwandeln der Natur im Frühlinge kennen Europas südliche Länder uicht, indem ihnen grüne Bäume und Fluren nicht fehlten und sie die lange Winterruhe der schlummernden Natur So könnte man den Winter dort nennen! 2) Im äußersten N. beginnt der vollkommene Winter schon An- fang Oktobers und dauert bis Ende April. Im S.-O. Rußlands liegt der Schnee bis in die Mitte des Maimonats. 3) z, B. mehrere Schwalbenarten, Störche und Kraniche. Störche bleiben öfter den Winter über im südlichsten Spanien, ebenso die Nachtigallen; der Pirol aber zieht bis Indien.

9. Charakterbilder aus der mathematischen und physischen Erdkunde - S. 65

1887 - Leipzig : Hinrichs
Europas Jahreszeiten. 65 nicht vor Augen hatten. Je weiter nach Norden, um so Plötz- licher tritt der Frühling ein, in den nördlichsten Gegenden so schnell, daß man in einigen Tagen die beschneiten Gegenden wie durch einen Zauberschlag mit frischem Grün und Feldblumen bedeckt, das große Heer der Insekten sich entwickeln und mehren, und die ausgewanderten Vögel scharenweise wiederkehren sieht. Aber zwischen Blüte- und Erntezeit ist nur ein kurzer Zwischen- räum. — In den langen So mm er tagen wird die Luft so erwärmt, daß sie in den kurzen Nächten bei weitem nicht so abgekühlt wird als im südlichen Europa, und es in Italien vor Aufgang der Sonne einem kälter vorkommt als im mittleren Rußland. Im O. des mittleren Rußland wird die trockene Hitze im Sommer so groß als im südlichsten Europa, und da- selbst ebenfalls um die Mittagszeit die Arbeit eingestellt und geruht. — Umgekehrt, wie der Frühling im N. später als süd- wärts eintritt, kommt der Herbst dort früher und schneller und währt kürzere Zeit. Der sog. Nachsommer im mittleren Europa erinnert noch an die verflossene warme Jahreszeit. Mit dem Reifen der Früchte und dem Gelbwerden des Laubes nimmt die Zahl der Infekten ab, und Zugvögel, welche von ihnen sich nährten, wandern dem S. zu. Das Laub fällt ab, kalte Stürme bewegen der blattlosen Bäume leere Zweige, bis Schnee und Eis das Dasein des Winters anzeigen. 18. Ein Tag unter dem Äquator. *) Es ist drei Uhr morgens; ich verlasse meine Hängematte, öffne die Läden und sehe hinaus in die dunkle, hehre Nacht. Feierlich flimmern die Sterne und der Strom glänzt im Wider- scheine des untergehenden Mondes zu mir herüber. Ich wandle mit der Blendlaterne hinaus auf die kühle Veranda und betrachte die Bäume und Gesträuche, welche um die Wohnung her stehen. Manche schlafen mit dicht zusammengelegten Blättern, andere aber ragen ausgebreitet in die stille Nacht auf. Gespensterhaft flattern große Nachtschmetterlinge um das verführerische Licht *) Der Naturforscher Martius schrieb diese Schilderung zu Para, an der Mündung des Flusses gleiches Namens im nördlichen Brasilien, 1« südlich vom Äquator. Buchholz, mathem. u. phhs. Erdkunde. 5
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