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1. Europa (ohne Deutschland), Die fremden Erdteile - S. 17

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
17 Balkan-Halbinsel. ___§14 küste, c) zwischen beiden und dem Meere ein Schollenland. Dazu einige kleine Ebenen und das große Donautiefland. 3) Der Balkan schließt sich beim Eisernen Tor an den Karpatenbogen an. Welcher Fluß bildet die Westgrenze? Der westöstlich gerichtete, schmale Hauptteil des Balkans gleicht in seinen Abdachungen uuserm Erzgebirge (inwiefern?). Er ist eine Klima- (nicht Völker-) Scheide. Am steileren Südabhange liegt das fruchtbare, geschützte Becken von Philippopel an der oberen Maritza; mit großartiger Rosenzucht. b) Das Dinarische Gebirge, ein Kalkgebirge wie der Apennin und der Jura, die Fortsetzung der südlichen Kalkalpen und des Karst. Größtenteils Wasser- und waldarme Kalksteinhoch- flächen (stellenweise Steinwüsten), noch viel ungünstiger als Apennin und Jura. Trotz des vielen Regens (Regenkarte §3) geringe Fruchtbarkeit. (Ursache? s. §29!) Die herrliche, treppensörmig ansteigende Adriaküste hat vortreffliche Häsen, ist aber durch die unwegsame Gebirgsmauer vom Innern des Landes völlig abgeschlossen. Die vielen Inseln sind über Wasser gebliebene Teile eines abgesunkenen Gebirgs- streisens. — Welche große Insel ist ein Bruchstück der südlichen Fortsetzung des Gebirges nach Kleinasien? 0) Das Schollenland (mit dem makedonischen Gebirge). Uralter Gebirgsboden, durchlöchert von zahlreichen Einbrüchen, in denen fruchtbares Erdreich angeschwemmt wurde. Daher viele abgeschlossene Einzel- landschaften, ein Hindernis für die staatliche Einheit. Daher auch die Klein- staaterei im alten Griechenland und das heutige Völkergemisch der Halbinsel. Häufig Erdbeben, besonders in Griechenland; die Insel Santorm ist der Krater eines tätigen Vulkans. d) Das Donautiefland. Der Balkan wird im Norden von der Bulgarischen Kreidetafel über- lagert (wohin sanft geneigt?). Sie ist, wie die Walachische Tiefebene nördlich der Donau, mit Löß überlagert und daher sehr fruchtbar. (Löß ist ein gelber oder brauner Lebm, der nicht klebt, sondern sehr locker und feinpulverig ist. Er zeichnet sich durch außerordentliche Fruchtbarkeit aus.) Viel Weizen- und Maisbau. Ii. Die Staaten. 1. Die europäische Türkei, ein Sultanat (Kaiserreich). Jetzt nur noch halb so groß wie Preußen; kaum soviel Einwohner wie Bayern. § 14 (6 Mill., davon nur ll/2 Mill. Türken!) a) Rumelien. Konstantinopel G, das alte Byzanz, am schönen, flußartigen (stellenweise nur 600 m breiten) Bosporus (Abb. 1, § 14). Kreuzung wichtiger Land- und Seestraßen (Übergaugspunkt vom Morgen- zum Abendlande!). Konstautinopel, die Hst. der Türkei, bietet vom Märmara-Meere aus mit den vergoldeten Kuppeln der Moscheen^), den Hochragenden 1 Moscheen heißen die mohammedanischen Gotteshäuser; am berühmtesten die Sophien- inoschee (früher die prächtige, altchristliche Kirche Konstantins), die jetzt als Zeichen der Türken- Herrschaft deu Halbmond trägt. Minarets sind schlanke Türme neben den Moscheen, von denen die Mohammedaner täglich 5 mal zum Gebet geruseu werden. Harms-Sievert, Erdkundliches Lernbuch für Mittelschulen. Ii. Teil. 2

2. Europa (ohne Deutschland), Die fremden Erdteile - S. 35

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
35 Österreich-Ungarn. § 29 Abb. 1, § 29. Adelsberger Grotte. (Als großes farbiges Anschauungsbild bei F. E. Wachsmuth, Leipzig, erschienen.) (Abb. §32); im Osten Ruthenen (Kleinrussen), unter polnischem Druck. Wenig Deutsche, aber V8 Juden, besonders Händler. — Hst. Lemberg ch, im Ruthenen- gebiet. Hauptsitz des Polentums ist Krakau O, an? — Im Süden das Ländchen Bukowina = Buchenwald. Hst. Czernowitz (tschernowitz) %, mit überwiegend deutscher Bevölkerung. Deutsche Universität! 4. Die österreichischen Karstländer. Der Karst, östlich von Trieft, die Fortsetzung der südlichen Kalkalpen, ist § 29 eine öde, Wasser- und waldarme Kalksteinhochfläche, ähnlich der Rauhen Alb, aber noch viel unfruchtbarer als diese. Das Wasser der vielfach unterirdisch laufenden Flüsse löst Kalk auf (Höhlenbildung, Tropfsteine! In Krain 60 große Höhlen, darunter die berühmte Adelsberger Grotte ^Tropfsteinhöhle, Abb. 1, § 29]). Durch Einsturz von Höhlen entstehen Kessel im Boden. Da sich in ihnen Schlamm und Erdstaub ansammelt, werden sie zu Oasen in der Kalk- steinwüste. — Das Dinarische Gebirge (§ 13b) zeigt dieselben Erscheinungen wie der Karst, dessen natürliche Fortsetzung es ist. — Das Karstgebiet hat eine herrliche Adriaküste. Vereinzelt reifen hier schon Datteln. Winterkurorte, z. B. Abbazw bei Fiume. a) Krain. Im Norden noch Alpenland. Im verkarsteten Hauptteil die Hst. Laibach n, südwestlich davonjdria (I, ein sehrreichesquecksilberbergwerk. 3*

3. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 32

1835 - Königsberg : Bornträger
32 4 Theile: d. nördl.maucrfee, d. östl. Dargeimensec, der südl. Lözncr- oder Kisainsee, der westl. Dobi- sch e- S e e. Im Westen die Halbinsel S t e i n o r t. Abzug nach N. durch die Angerapp. Die Verbindung der vielen Seen zwischen Johannisburg und Angerburg ist nach ver- schiedncn erfolglosen Versuchen 1770 durch viele kleine Ka- näle bewirkt. Man wollte den großen Holzvorrath von dorther durch die Angerapp nach dem Pregel schaffen; das ist aber nicht gelungen wegen der vielen Steine und Krüm- mungen der Angerapp. 21. Der Raygrodersee an der S. O. Gränze Preu- ßens — tief. 22. Der Selmentsee östl. von Lyk. 23. Der Lykersec bei Lyk. 24. Der Lasmiadensee nördl. von Lyk. 2ä>. Der H a a s n e n se e nördlich von 24. 26. Der Wystittensee, von der Pissa an der Gränze gebildet. §. 14. Wasserscheiden Preußens. Die Erhöhungen des Landes bilden Wasserscheiden. Die wichtigsten sind: 1) Die Wasserscheide zwischen Pregel und Memel — von Schirwind ab bis zum Rande der tilsener Niederung — hohes Land., 2) Die Wasserscheide zwischen Pregel und Weichsel (durch den Bug und Narew) — der Höhenzug im südöstl. Preußen. Nach S. fließen ab: der Lyk, Pisch, Nossoga, Omuleff, Orzyc und Neide; nach N.r Alle und Angerapp. 3) Die Wasserscheide zwischen Alle und Passarge — der Stab lack. 4) Die Wasserscheide Zwischen Passarge und Weichsel — der Höhenzug zwischen Graudenz und Trunz. 5) Die Wasserscheide zwischen der Weichsel und denpom- merschen Flüssen — der pommercllische Höhenzug. 6) Die Wasserscheide zwischen Weichsel und Oder (durch die Netze). Der Höhenzug, welcher vom pvmmerellischcn Zuge von den Quellen der Brahe ab nach S. streicht. §. 15. Der Boden in Preußen. In der mannigfaltigen Schichtung der verschiednen Erdarten zeigt sich nirgend eine bestimmte Stufenfolge. Auf der Oberfläche wechseln Damm-, Moorcrde, Thon, Lehm, Sand ab. 1. Die

4. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 39

1835 - Königsberg : Bornträger
39 W. u. N. W. Winden ausgeworfen, theils gefischt, theils gegraben. 1782 legte man zur reichern Gewinnung ein Bergwerk an, das aber bald einging. 2. Die B r a u n k o h l e, in ein Mineral verwandeltes Holz, das sich oft in langen Stämmen und Stücken findet — viel Brennstoff. Häufig, an der Seeküste in der Erde. 3. Der Torf entsteht aus abgestorbenen Pflanzentheilen, vorzüglich des gemeinen Torfmooses, das sich mit seinen ästigen und röthlichen Stengeln über die Wasserfläche breit tet, Saamcn streut und dann in die Tiefe hinabsinkt, wo sogleich die Umwandlung beginnt. Im nächsten Jahre entwickeln sich neue Pflanzen, mit denen es denselben Ver- lauf nimmt, bis die Grube ziemlich angefüllt ist; worauf Riedgräser rc. auf die Moosmasse wandern, und ihre Wur- zeln zu derselben Verwandlung hergeben. Je fester, schwär- zer der Torf ist, desto Heller brennt er, desto weniger Asche lässt er zurück. Etwa in 30 Jahren wächst eine 4 — 6 Fß. dicke Schicht nach. Wir haben viele Torfbrücher, die indess erst seit etwas über 100 Jahren benutzt sind, z. B. bei Gum- binnen, Stallupönen, Angerburg, Wehlau, Labiau, Bar- tenstein, P. Eilau, Stuhm, Schlochau, Könitz. Eigne Beamte für die königl. Brücher: Torffactoren. B. Eigentliche Versteinerungen. Sic kommen entweder u nv er ä nd ert vor z. B. die Thicrerc. im Bernstein, oder mit fremden Stoffen durchzo- gen (Kalk, Schwefelkies, Erdharz), oder wirklich ver- steinert, oder endlich abgedrückt (z. B. Fischabdrücke auf Thonschiefer). Die Versteinerungen sind entweder aus dcnr Pflanzen- reiche (Holzstein, Bernstein), oder aus dem Thierreiche. Thierischc Ueberreste sind meistens in Kalk verwandelt. Marr hat Backenzähne vonr Elephanten bei uns gefunden, einen großen Schädel vom Rinde (Dirschau), den Schä- del eines Nashorns (zwischen Mewe und Danzig), ver- steinerte Pferdezähne, Hirschgeweihe u. s. w. Von niedern Thieren: der Ammonit oder Ammonshörnchen (zierlich gewundne Qucrlinicn und schöner Perlmutterglauz), der Belemnit oder Donnerkeil (Verstein. eines schneckenarti- gen Thieres), mehrere Muschel- und Korallenarten, Schrauben - oder Nädcrsteirre u. s. w.

5. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 32

1907 - Leipzig : Dürr
32 Europa. § 11. Rumänien. 1. Die Natur. Rumänien, die südöstliche Abdachung der Karpathen, um die es sich knieförmig lagert, gliedert sich in die westliche Walachei, die nordöstliche Moldau und die Dobrutscha, eine Halbinsel zwischen Donau und Schwarzem Meere. Ungefähr 130000 qkm (über 3 Branden- burg) groß, dehnt es sich, fast überall von Gebirgen, Flüssen und dem Meere begrenzt, zwischen dem 43. und 48. Breitengrade aus, liegt also fast in der Mitte zwischen Pol und Äquator. Dem Boden nach läßt sich das Land in mehrere Streifen zerlegen. An den Abfall des Hoch- gebirges schließt sich nach beiden Seiten ein Hügelland mit Salzstöcken und Petroleumquellen an; dasselbe geht in ein flaches Tafelland über, das mit einer mächtigen Lößschicht bedeckt ist, die nur in der Südostecke, vor der Dobrutscha abgewaschen und mit Schwemmboden bekleidet ist. Die Flüsse haben in die Tafel breite Täler eingerissen. In der Dobrutscha erhebt sich ein kleines Gebirge, dessen Schiefer und Kalke in wagerechten Schollen liegen. Auch hier fehlt der Löß nicht. So ist also der Boden sehr fruchtbar. Als Hauptfluß umfließt die Donau in bedeutender Breite (900—1500 m) nach dem Austritt aus dem Eisernen Tore das Land im Süden, bis sie sich vor der Dobrutscha nach Norden wendet und von Galatz aus in östlicher Richtung zum Schwarzen Meere strömt, das sie in drei Armen erreicht, von denen der mittelste, die Suliua, für die Schiffahrt reguliert worden ist. Das ganze Delta und das untere Tal sind sehr sumpfig und seenreich. Unter den zahlreichen Nebenflüssen sind am wichtigsten der Alt sowie der Sereth und der Pruth. — Das Klima ist wegen der östlichen Lage recht binnenländisch. Heiße Sommer infolge der südlichen Lage wechseln mit strengen Wintern, weil der eisige Nordost von Rußland ungehindert eindringen kann; nur sind die Winter kürzer. An den hohen Rändern der Gebirge setzen die Winde reichlich Feuchtigkeit ab, besonders im Sommer; zu dieser Zeit fallen daher die meisten Regen. Diese verbunden mit der Sommerwärme erzeugen auf dem Lößboden große Fruchtbarkeit. Nur die Dobrutscha ist quellenarm und trocken. So ist Rumänien der Natur nach eine fruchtbare und reichbewässerte Karpathenabdachung. 2. Die Bevölkerung. Den Hauptbestandteil machen die Rumänen aus, ein Mischvolk, dessen Kern thrakische Stämme sind, die verschiedene Bestandteile aufgenommen haben und romanisiert worden sind. Dazu

6. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 22

1907 - Leipzig : Dürr
22 Europa. Siebenbürgische Erzgebirge folgen. An die Urgesteinszone setzt sich nach innen vulkanisches Gebirge an, so südlich von der Tatra als Un- garisches Erzgebirge, das um die Kleinstädte Scheinnitz und Kremnitz Gold, Silber und Kupfer, in einem östlichen Bezirke bis Kaschau Eisen und Kupfer birgt. Ein anderer Zug von vulkanischem Gestein findet sich von Kaschau bis zu den Quellen der Theiß am Jnnenrande der Sand- steinzone und endlich am Ostrande des Siebenbürgischen Beckens. In den Karpathen sind die vulkanischen Massen die Träger des Edelmetallreichtums, der von keinem andern Gebirge Europas, höchstens dem Ural, erreicht wird. Das Siebenbürgische Becken ist ein von Gebirgen umschlossenes Hochland, im Durchschnitt 500 m hoch, das aber durch verschiedene Fluß- täler nach allen Seiten zugänglich ist. Der Boden besteht aus Sand und Mergel; die Höhen sind meist mit Löß überzogen. Außerdem finden sich hier wie an den Quellen der Theiß mächtige Salzstöcke; ferner stehen mit ihnen die vielen warmen Quellen in Beziehung. So ist das Gebirge sehr reich an nutzbaren Mineralien. — Eine Menge von Flüssen entspringt auf den Karpathen, darunter Weichsel, Dujestr, Pruth, Sereth und Theiß, die nur mit dem obersten Teile dem Gebirge an- gehören. In den Längstälern der Westkarpathen fließen Waag und Gran, quer durch Siebenbürgen der Maros Marosch), und im Roten- turmpaß durchbricht der Alt die Transsilvanischen Alpen, nachdem er vorher das fruchtbare Becken von Kronstadt durchflössen hat. Das Klima ist wegen der östlichen Lage binnenländischer und rauher als in den Alpen. Die Winter sind streng; Niederschläge bringen die Nord- und Nordostwinde auf der Außen- und Südwestwinde auf der Innenseite. Es fallen ungefähr zweimal soviel Niederschläge als im östlichen Deutschland. Aber die Schneegrenze wird überhaupt nicht erreicht. 2. Die Bevölkerung. Bei der Ausdehnung ist die Bevölkerung sehr bunt. Von Norden find Polen, sonst Slowenen, Ruthenen, Rumänen und Magyaren eingedrungen, wozu sich noch einige Kolonien von Deutschen gesellen. Der größte Teil des Gebirges, sowohl die Sandstein- wie auch die Urgesteinszone, sind mit Wald bestanden, der in den unteren Regionen meist aus Buchen besteht. Diese und die dazwischen gelegenen Getreide- felder erstrecken sich bis 1000 02 hoch. Darüber erhebt sich der geschlossene Wald noch bis zur Höhe von 1590—1800 m; wo er aufhört, kommt etwas Knieholz und der nackte Fels, wenig Weide vor. In den unge- heuern Wäldern leben noch Wölfe, Bären, Luchse und Wildkatzen. Die

7. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 24

1907 - Leipzig : Dürr
24 Europa, in der Bukowina. Landwirtschaft einschließlich der Waldwirtschaft treiben 84 °/0 der Bewohner. Daneben treten Industrie und Handel ganz in den Hintergrund und erstrecken sich meist auf die landwirtschaftlichen Roh- stoffe als Mühlen-, Zucker-, Tabak-, Branntwein-, Leinen- und Holz- industrie. Bei der Fruchtbarkeit des Landes beträgt die Dichte ungefähr So- Der größte Ort des Nordwestens ist die Großstadt Krakau an der Weichsel, die wegen der nahen Kohlenlager Textilindustrie treibt und Holz auf der Weichsel verschickt. Südöstlich davon erreicht man das große Steinsalz- bergwerk mit Hallen und einer sehenswürdigen Kapelle in Salz gehauen bei der Kleinstadt Wieliczka (wjelitschka). Fast in der Mitte des Landes liegt die Hauptstadt Lemberg mit 160 Tausend Einwohnern, Sitz der Leinen-, Möbel-, Branntwein- und Tabakbereitung. Der Hauptort der Bukowina ist die große Mittelstadt Czernowitz (tschernowitz) am Prnth mit Brauereien, Säge- und Getreidemühlen. So ist das nordöstliche Vor- land der Karpathen ein echtes Landwirtschaftsgebiet. § 8. Das Ungarische Tiefland. 1. Die Natur. An der Innenseite der Karpathen breitet sich bis zu den Alpen und den Gebirgen der Balrnhalbinsel das Ungarische Tiefland aus, aus dem sich einzelne Gebirge inselartig erheben. Der Bäkonywald ist ein Kalkgebirge, das von vulkanischen Gebilden durch- setzt ist und sich bis 700 m erhebt. Er teilt das Tiefland in eine kleinere Oberungarische und eine größere Niederungarische Ebene. Aus letzterer erhebt sich westlich von der Donau das steinkohlenreiche Fünf- kirchener Gebirge zur Höhe des Mkonywaldes. Zwischen Drau und Sau zieht sich nach Südosten das Kroatisch-Slawonische Bergland in mehreren Ketten, die sich stellenweise bis zu 1000 m erheben. Das Land zwischen Bakonywald und Fünskirchener Gebirge ist ein welliges Hügelland; das Oberungarische und der übrige Teil des Niederungarischen Tieflandes sind flache Ebenen. Der Boden besteht aus Sand und Geröll- massen, die aber meistens von einer über 10 m dicken Lößschicht über- lagert werden. Stellenweise erheben sich daraus östlich von der Donau Sanddünen. Breite Flußtäler, mit festem, fettem Schlammboden angefüllt, zerschneiden die Lößtafel in einzelne Platten. So ist der Boden sehr fruchtbar. [Die Entstehung des ganzen Karpathenlandes. Die Karpathen sind wie die Alpen ein Faltengebirge, das in der ersten Tertiärzeit die

8. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 88

1907 - Leipzig : Dürr
88 Europa. samen sogar V3 ein. Westlich von der Waldaihöhe breitet sich die Baltische Niederung aus, die durch die Düna und den Njemen ent- wässert wird. Erstere kommt von der Waldaihöhe und mündet in den Busen von Riga; letztere fließt von der Litauischen Platte nach Westen. Zwischen der Litauischen und der Polnischen Platte liegt die Weichsel- Niederung; ihr gehört die Weichsel mit dem Mittellaufe an. An die Waldaihöhe schließt sich nach Süden die große Mittelrussische Platte an. Zwischen ihr, den Ausläufern der Karpathen und der Litauischen Platte zieht sich nach Südosten das große Dnjeprbecken. Der Dnjepr entspringt südlich von der Waldaihöhe, fließt zuerst nach Süden, wendet sich nach Südosten, dann nach Südwesten, hier Stromschnellen bildend. Er nimmt auf der rechten Seite zunächst die Beresina, dann den Pripet, der aus den Rokitnosümpfen (von der doppelten Größe Branden- burgs) kommt, auf. Westlich vom Dnjepr fließen Dnjestr und Bug; östlich ihm parallel der Don, der auch von der Zentralplatte kommt und in den nordöstlichen Teil des Asowschen Meeres mündet. Im Osten fällt das Wolgabergufer steil zum Wolgabecken ab. Dieses reicht bis an den Nordrussischen Landrücken und den Ural, senkt sich nach Südosten zu dem 26 in unter dem Meeresspiegel gelegenen Kaspisee. Die Wolga ß-f (3000 km lang) entspringt auf der Waldaihöhe, fließt zunächst bis Kasän nach Osten, dann bis ungefähr 400 km vor der Mündung nach Süd- Westen und zuletzt nach Südosten, ein Delta bildend, ins Kafpifche Meer. Auf der rechten Seite fließt ihr die Oka (akä) zu, die wieder links die kleine Moskwa aufnimmt. Auf der linken Seite empfängt die Wolga vom Nordrussischen Landrücken die Kamä, die durch Zuflüsse vom Ural verstärkt wird. Schon im Übergangslande nach Asien fließt der Ural gleichfalls in den Kaspisee. Alle die Flüsse des Tieflandes sind fast bis an die Quelle hinauf schiffbar, verzweigen sich gleichmäßig über Rußland und sind noch durch zahlreiche Kanäle mit einander verbunden. So ist Rußland ein reichbewässertes Tiefland. ^Entstehung. Rußland umfaßt den größten Teil der Russisch-Skandinavischen Tafel; bei derselben hat seit der Primärzeit keine Faltung mehr stattgefunden, ist vielmehr in langen Zeiträumen das Urgebirge abgetragen worden. Dann hat das Meer nach und nach Sedimentschichten flach abgelagert. Dieselben sind so angeordnet, daß das Urgebirge, das im Nordwesten und Osten (Ural) an der Oberfläche erscheint, ganz allmählich unter den Schiefern der Vor- steinkohlenzeit verschwindet, an diese sich beiderseits nach innen (aber in

9. Bedeutung und Aussprache der wichtigsten schulgeographischen Namen - S. 22

1905 - Braunschweig : Scholz
22 Europa: Österreich-Ungarn. Ischl. Wasser, Bach. Kärnten. Zw. L. der norischen Earner (Grenzbewohner?; serb. kraj = Grenze). Daher kommt wahrscheinlich auch der Na. Krain und Karawanken. Diese drei Na. werden aber auch vom W. Kar = Gefäß, talähnliche Vertiefung abgeleitet, wo- her auch der Na. Karnische A., Karst stammen soll, während andere Forscher die sämtlichen Na. auf kelt. caer = Stein, Fels zurückführen. Karlsbad. Nach Karl Iv. den. Karpaten. Bergrücken. Klagenfurt. Furt in dem Flüßchen Glan. Klausenburg Bg. in der Nähe eines Engpasses (Klause). Krakau, p. Krakow [krakuff]. Rabenort; p. kruk, kaschubisch krak = Rabe. Kremnitz ung. Körmöcbanya [körmözbänja], Kieselort; slav. kremen = Kiesel. Kroaten. Bergbewohner. Kronstadt. Wachholderst. Ungar.brassó [braschschö]. Laibacli. St. und Fl.; j. slovenisch Ljubljana — die Geliebte. Der Na. Laibach soll von einem hier f. liegenden Flußhafen Nauportus herstammen oder in der Form »Laubach« von den Franken herrühren, welche sich hier zur Z. Karls des Gr. niederließen und den Fl. nach seinem lauen, selten zufrierenden Wasser benannten. Leitlia. Hangbach; liten = begraste oder bewaldete Abhänge. Leitmeritz, c. Litomëfice [litomjerçize]. Soll nach ihrem Be- gründer Lutomër [lutomjer] den. sein. Lemberg, p. Lwów [lwuff], Löwenberg. Mähren. L. und Volk im Gebiete der March, è. Moro va = wasser- reiche Au, Wasser. Marburg. Grenzburg; Waldbg. Maria-Theresiopel. St. der Kaiserin Maria Theresia. Meran, f. an maran. 0. an der Moräne (Gletscherschutt) ; mari = Bergabhang, wo Erde abrutscht. Hier wurde im 8. oder 9. Jahrh. die alte Römerst. Maja durch einen Bergsturz zerstört. Moldau. Erdiges Gewässer. Mostar. Brückenstadt. Narenta. Der tauchende Fl. Negoi. Nebelberg. Olmütz, c. Holomouc. Kahler Felsen. Pilsen, è. Plzeíí, Fruchtbarer 0. Pinzgau. Nach dem alten 0. Bisontium den. Pola, sloven. Pul Hieß röm. »Pietas Julia« (wörtl. = julische Frömmigkeit), woraus der heutige Na. vielleicht entstanden ist; auch das it. W. pola = Krähe ist zur Erklärung des Na. herangezogen.

10. Länderkunde von Europa und der Atlantische Ozean - S. 71

1905 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 71 — So vielgestaltig wie die Küstengliederung ist auch die Ober- flächengestaltung der Halbinsel. Kettengebirge und isolierte Berge oder Bergmassive, Plateau- und Stusenlandschasten, Tieslandsbecken und Talrinnen in mannigfachem Wechsel geben der Oberflächenform eine reiche Gliederung. Zwei Hauptgebirgssysteme durchziehen die Halbinsel' ein westliches mit der Streichungsrichtung von Nord- west nach Südost und ein östliches, das vorherrschend von Westen nach Osten zieht: beide sind geschieden durch die zusammenhängende, meist unter 150 m liegende und nur einmal 500 m um ein ge- ringes überragende Furchenreihe der bulgarischen Morawa, des Amselfeldes oder Üsküpsattels und des War dar, innerhalb deren jetzt die Eisenbahn Belgrad-Nisch-Saloniki sührt. Der westliche Abschnitt. Welche Verbindungen bestehen zwischen den Gebirgen der Halbinsel und denen des Kontinents? Welches sind die Teile des westlichen Gebirgszuges? Wie ähnelt die Küste Dalmatiens der Nordküste Spa- niens und der Westküste Skandinaviens, und worin bestehen die Unterschiede? Welche Flüsse entströmen dem westlichen Gebirgssystem? Welche Anordnung weisen die Gebirge des östlichen Teiles auf? Welche unterseeischen Fortsetzungen bildet da« Gebirge von Enböa, von Attika? Die illyrische Gruppe — bis zum albanischen Drin — er- scheint als unmittelbare Fortsetzung der Kalkgebirge des Karstes und kennzeichnet sich wie dieser durch öde, trockene Plateaus sowiedurch kessel- artige Einbrüche (Dolinen, Poljen), in denen die fruchtbare Erde vor der Abtragung durch Wind und Wasser geschützt ist und Wiesen- gründe und Ackerfelder sich finden. Steil fällt die Küste zum Meere ab und bildet mit den zahlreichen Einschnitten und dem vorgelagerten Jnselgewirr eine Reihe von vortrefflichen Hafenplätzen: Zara, Spa lato, Ragusa, Eattaro. Aber diesen sonst ausgezeichneten Hasenplätzen fehlt ein leicht zugängliches und ergiebiges Hinterland: nur ein Tal, das der Narenta, führt von der Küste in das Innere, nachmostar, dem Hauptorte der Herzegowina. Nach Süd- oft nimmt im allgemeinen die Höhe des Gebirgslandes zu und er- reicht im Dormitor und Komberge mit fast 2500 m seine be- deutendsten Erhebungen. In diesem höchsten und wildesten Teile fanden einst flüchtige Serben eine Zuflucht vor den Türken und führten von ihren „schwarzen Bergen" (Czernagora, Montenegro) ihre unerbittlichen Kämpfe für Leben und Freiheit, und sie haben nicht nur ihre Unabhängigkeit gewahrt, sondern auch die fruchtbaren Gefilde der Hochebene von Nikschitsch und der unteren Mo- ratscha sowie den Zugang zur See (Antivari, Duleiguo) ihrem Gemeinwesen einverleibt. Unmittelbar an diesen südöstlich streichenden Abschnitt lehnt sich das Bergland Bosniens und östlich vom Drin das Serbiens bis zur Morawa an. Reiche Wassermengen sammeln sich in den zur Donau gehenden Stromtälern. Die diese Täler begleitenden Berg- ketten werden nach Norden und Osten allmählich niedriger und
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