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1. Bd. 1 - S. 310

1835 - Eisleben : Reichardt
f > 310 Schweiz. verwenden kein Auge von ihm; denn sobald er Wildpret bemerkt, giebt er nach hinten mit ausgestreckter Hand die wohlbekannten Zeichen, wo und wieviel Gemsen er wahrgenommen und sachte kriecht er unaufgerichtet zu den lauschenden Gefährten zurück. Jetzt wird berathschlagt, wie das Wild am sichersten anzugreifen ist. Vor allem wird der Wind beobachtet, woher er komme und so- dann wird gesucht, das einzelne Thier oder das Rudel abzuschlei- chen, ohne daß ihm eine Witterung des nahenden Feindes zukom- me. Von Felsenstück zu Felsenstück, oder von Vorsprung zu Vor- sprung bis auf Schußweite wird dies bewerkstelligt und stets dem besten, dem vorsichtigsten Schützen dazu der Auftrag gegeben, des- sen Vollziehung, von größter Schwierigkeit ist und soviel Geduld, Beharrlichkeit, Mühe, List erfordert, als fast irgend ein Geschäft. Jetzt liegt der Jäger zu halben Stunden auf dem Bauche wie todt, weil er gesehen hat, daß die Thiere und namentlich die Fuhrgeiß (Anführerin) gestört d. h. auf etwas Verdächtiges aufmerksam ge- macht worden und nicht mehr weiden, oder von ihrem Lager auf- gestanden sind. Jetzt kriecht er auf Händen und Füßen, das Hemd über seine Kleider angezogen, um mit der Schneefarbe zu täuschen, auf glattem Eise hin. Jetzt zieht er seine Schuhe aus, läßt alles zurück und schleicht ein Paar 100 Schritte weiter. Jetzt bleibt er in der allergezwungensten Stellung viele Minuten lang wieder still, da ec sieht, daß die Gemsen von Neuem Unrath gemerkt haben. Jetzt endlich ist er hinter eine Felsenecke gekommen, die hinreichend dem Trupp nahe ist, und lüstern schon reckt er den Kopf hervor; aber ja nicht darf er ihn zurück ziehen, wenn die Gemsen nach ihm Hinblicken, sondern alsobald beharrt er stockstill, um nicht Verdacht zu erregen. Doch selbst in ihrer arglosen Unbefangenschaft schreiten oftmals die Gemsen weiter, und alle die Schleichkünste müssen von vorn an begonnen werden. Zuletzt erkennt der Jäger, daß er unmöglich dem Rudel sich weiter nähern kann, ohne es zu verjagen, und bedächtig wählt er, die Schußweite bemerkend, ent- weder das größte und fetteste, oder in zweifelhafter Entfernung auch nur das nächste der Thiere aus, um des Lohnes so vieler Anstrengunng theilhaft zu werden. Der Jäger schießt los und fast niemals fehlt der Schuß. Das getroffene Wild stürzt zu Bo- den und der aufgeschreckte Trupp entflieht mit unbeschreiblicher Schnelligkeit, zumal wenn er den Jäger erblickt oder den Rauch des Pulvers riecht, über Felsen und Abgründe davon. Doch wenn die Jäger Hoffnung haben, des Wildes noch mehr zu erlegen, so wird das geschossene unter irgend einen Felsen gethan, und auf die beschriebene Weise setzt man die Jagd fort. Oft theilen sich auch die Jäger, und während die einen die Gemsen auf einer Seite aufjagen, halten sich die andern auf einer andern Seite hinter Felsen versteckt, um sie auf der Flucht zu erlegen. Hierbei geschieht es zuweilen, daß die geangstigten Thiere mit vorgesenkten

2. Bd. 1 - S. 910

1835 - Eisleben : Reichardt
910 Preußischer Staat. geschlagen. Die verbündeten Russen und Österreicher standen in einer sehr Vortheilhaften Stellung verschanzt und mit einer furchtbaren Artillerie, auf den Höhen vor diesem Dorfe, den rechten Flügel an die Oder, den linken an sumpfige Niederungen und Buschholz gelehnt. Nach vielen Schwierigkeiten, die das ungünstige Terrain den Preußen entgegenstellten, drang der König zum linken Russischen Flügel vor, eroberte die Höhen, jagte die Russen aus allen ihren Verschanzungen und trieb sie, nachdem er ihrer sämmtlichen Artillerie sich bemächtigt hatte, bis in das Dorf, auf dessen Gottesacker sie sich wieder festsetzten. Wahrend dieser Ereignisse war es Abends 6 Uhr geworden. Friedrich war im vollen Siege und um ihn zu verfolgen, rückte er auf den rechten Flügel der Russen vor. Doch das sehr durchschnittene Terrain hinderte das Eingreifen und Zu- sammentreffen der beiden Preußischen Flügel. Laudon schob sich in die Schlachtlinie von Neuem ein und eine große Russische Batterie zerschmet- terte Seidlitzens Kavallerie; die Österreichische Kavallerie brach auf allen Punkten los und brachte große Unordnung unter den bestürzten Preußen hervor. Der Übermacht widerstand weder Friedrichs Geist, noch seiner Preußen Muth und Kraft. Neue Angriffe der letztern wurden abge- schlagen. Da siel zur Vollendung des Ganzen Laudon mit frischer Ka- vallerie vom rechten Flügel noch einmal in die ermatteten Preußen ein; Alles ergriff im panischen Schrecken die Flucht, und Friedrich selbst wurde nur durch die Entschlossenheit und Tapferkeit des Rittmeisters von Pritt- witz aus den Handen der Kosaken errettet. In der Finsterniß der Nacht entkam der Rest seiner Armee, welche 8000 Todte, 15,000 Verwundete, 3000 Gefangene und fast alle Artillerie verloren hatte. Kaum 5000 Mann sah der König nach dieser Schlacht von seiner Armee beisammen. Doch theuer war dieser Sieg von den Verbündeten erkauft worden; 18,000 oder gar 24,000 Mann Todte und Verwundete zahlten auch sie. Eine der merkwürdigsten Gegenden der Provinz und überhaupt eine in ihrer Art einzige Gegend Deutschlands ist der Spreewald, welcher sich in dem südwestlichen Theile des Regierungsbezirks von Frankfurt, und zwar in den Kreisen Kottbus, Kalau und Lübben befindet. Spree- wald nennt man die etwa 5 s^M. große Niederung, welche von der hier in unzahlbare kleine Arme sich theilenden Spree durchflossen und theil- weise bei hohem Wasserstande von derselben ganz überschwemmt wird, in deren Mitte ohngesahr die Stadt Lübben liegt. Auch die Stadt Lüb- benau liegt in der Nahe des Spreewaldes. Er theilt sich in den obern und untern Spreewald, wovon jener etwa 3.^M. lang und f bis Iff M. breit ist, dieser bei einer gleichen Lange kaum die halbe Breite des obern Spreewaldes hat, war in den ältern Zeiten ein undurchdringlicher Bruchwald, welchen die Sorben und Wenden, bei dem Vordringen der Deutschen, als letzten Zufluchtsort wählten, und auch noch jetzt hat sich daselbst der reine Wendische Stamm sehr auffallend von dem Deutschen verschieden erhalten. Ein Theil des Spreewaldes ist durch die Reguli- rung der Flußbetten und durch eine Menge gezogener Kanäle urbar ge-
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