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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bd. 3 - S. 634

1838 - Eisleben : Reichardt
634 Nachträge. Zu S. 36. Die kleine Strecke von 6° 44' oder etwa 34 Meilen der nördlichen Küste Amerikas, welche zwischen der durch die Entdeckungsreisen Franklins und Beecheys bekannt gewordenen Bee- chcy- und Barrvwspitze noch unbekannt geblieben war, ist jetzt durch die Expedition der Britten Dease und Simpson im I. 1837 im Aufträge der Hudfondsbai-Kompagnie untersucht und das Land an der Küste überall niedrig und morastig befunden worden. An der Barrowspitze pflanzten sie die Brittische Flagge auf und nahmen Be- sitz von dem Lande im Namen der Königin von England. Nach diesen Entdeckungen soll nun die Expedition den ostwärts gelegenen Theil der Küste von der Landspitze Turnagain an, wo 1819 Frank- lin umkehren mußte (B. Iii., 34), bis zur äußersten Entdeckungs- granze des Kapitän Roß (B. Iii., 41 und 42) oder wo möglich bis zur Mündung des von Back entdeckten Fifchflusses oder Thluitfcho (B. Iii., 42) untersuchen, worauf dann nur noch die Strecke von dem Fischflusse nach der Hekla- und Furystraße zu ermitteln bliebe, um ganz Amerika auf unfern Landkarten im N. begranzt zu sehen.—> Die S. 42 des Iii. B. erwähnte zweite Expedition Backs mit dem Schiffe Terror ist seitdem auch zurückgekehrt, ohne jedoch das ihr vor- gezeichnete Ziel erreicht zu haben. Zu S. 91. Im Jahre 1838 brach in der That eine Empörung der Canadier gegen die Brittifche Regierung aus, ist aber durch die Gewalt der Waffen wieder unterdrückt worden. Zu S. 333. Francia ist jetzt gestorben.

2. Bd. 3 - S. 32

1838 - Eisleben : Reichardt
32 Amerika. indem ev gegen W. ein offenes Meer sich ausdehnen sah, mit den besten Hoffnungen zurück, aber vergeblich bat er um die Mittel zu einer vierten Expedition, da die drei fehlgeschlagenen Fahrten desselben die Engländer dagegen abgeneigt gemacht hatten. Unterdessen unter- nahmen nun auch die Holländer einige Versuche, namentlich Kornelys Kornelysohn und Barentz, welche bis Nowaja Semlja und Spitzbergen kamen. Im Anfange des 17. Jahrhunderts erwachte der Unterneh- mungsgeist der Engländer aufs Neue; vorzüglich zeichneten sich unter ihnen hierin Hudson und Baffin aus. Ersterer unternahm vier Nordpolarreisen 1607—1610, wobei er bis zum 82° N. Br. gekom- men seyn soll, was jedoch bezweifelt wird, indem er wahrscheinlich nur b>s zum 80 Grade gelangte, und entdeckte die nach ihm benannte Hudsons strafe und Hudsonsbai, richtiger Hudfonsmeer, kam aber, von seiner Mannschaft verlassen, an diesen wüsten, öden Küsten um. William Baffin, Steuermann auf dem vom Kapitän Ro- bert Bylot geführten Schiffe untersuchte und entdeckte zugleich mit diesem 1616 die Baffinsbai (richtiger Bafsinsmeer), die nach ihm benannt wurde. Auch gelangte er bis zu dem Smiths- und Wall- sischsunde im äußersten Norden der Baffinsbai, und entdeckte den in den neuesten Nordpolexpeditionen so bekannt gewordenen und von Parry 1819 zuerst als Eingang ins nördliche Eismeer aufgefundenen Lancastersund, dem aber damals Bassin nur flüchtige Aufmerksamkeit geschenkt hatte, sondern vielmehr nach seiner Rückkehr die feste Über- zeugung ausgesprochen hatte, daß die von ihm befahrne See eine von allen Seiten eingeschlossene Bai sey und keine Öffnung in den west- lichen Ozean darbiete. Nach dieser Zeit schienen die Engländer alle Entdeckungsverfuche in den nördlichen Gewässern aufgegeben zu haben, indem sie eine geraume Zeit alle ihre Bemühungen auf die Hudsons- bai beschränkten. Um 1668 wurde in der Hudsonsbai eine Englische Kolonie angelegt und eine Handelsgesellschaft für den Pelzwerkhandel errichtet. Nach einer langen Zwischenzeit, nachdem 1728 der Däne Behring in Russischen Diensten, die nach ihm benannte, Asien von- Amerika scheidende Behrfr, gsstraße beschifft hatte, erhielt endlich 1741 der Englische Kapitän Midd leton den Befehl über 2 Schiffe, mit denen er nach der Sir Rowe Welcome-Straßein der Hud- sonsbai segelte, um eine nordwestliche Durchfahrt zu« suchen. Er fand hier einen tiefen Meereseinschnitt in die westliche Küste, die Wagers- bai, die er, weil er sie für einen Fluß hielt, Wagers-River (Wagersfluß) nannte, und weiter nördlich hinauf eine weite Meeres- öffnung, allein auch diese fand er durch Land versperrt und nannte sie, da auch hier keine Durchfahrt möglich sey, die Rep Ulfe-Bai (die zurücktreibende Bai). Demohngeachtet gab man die Hoffnung, eine solche Durchfahrt aufzufinden nicht auf, ja das Englische Parlament setzte 1743 eine Präknie von 20,000 Pf. Sterling auf die Auffin- dung einer solchen Durchfahrt von der Hudfonsbai aus» Später

3. Bd. 3 - S. 34

1838 - Eisleben : Reichardt
34 Amerika. * sandte 1819 Parry zu einer neuen Untersuchung aus, der in den Lancastersund hineinfuhr, dann in die Barrowstraße segelte, und bis zu dem 110° W. L. von Greenwich (2610 40' O. L. von Ferro) vordrang, auf einer neu entdeckten Insel, die Melville-Jnsel ge- nannt 1819—1820 überwinterte, aber wegen des ihm nun sich ent- gegenstellenden Eises seine weitere Fahrt nach W. nicht fortsetzen konnte, sondern wieder umkehren mußte. Jedoch waren die Ergebnisse seiner Fahrt für die Erweiterung der Erdkunde von großer Wichtigkeit, indem er 30 Grade weiter westlich als die Seefahrer vor ihm gekommen war, das vielfach bestrittene Daseyn eines Polarmeeres im Norden von Ame- rika und so viele neue Lander, Inseln und Buchten entdeckte, auch zeigte, daß die Bafsinsbai keine Bai sondern ein Meer und daß Grön- land eine Insel sey, also kein mit dem übrigen Amerika zusammen- hangendes Land. Die westlichsten von ihm entdeckten Inseln, wozu Melville gehört, erhielten den Namen Nord-Georgs-Jnseln. Außerdem entdeckte er die Lander oder Inseln Nord-Devon, North- So mm er- Set mit der Prinz-Regenten-Fahrt, Banksland k. Parrys Ankunft in England 1820 wurde daher mit dem größten Jubel begrüßt. Gleichzeitig mit dieser Reise Parrys schickte im Mai 1819 die Brittische Admiralität den Lieutenant Franklin aus, welcher von den westlichen Küsten der Hudsonsbai aus zu Lande durch das Innere von Nordamerika vordringen, die Nordküste erreichen und diese nach O. hin so weit als möglich erforschen sollte. Er befuhr den Kupfermi- nenfluß bis zu seiner Mündung und schiffte in 2 Booten längs der Küste nach O. hin. Auf dieser Fahrt, die noch kein Europäer vor ihm unternommen hatte, entdeckte er einen großen Meerbusen, den er Georgs Iv. Krönungs-Busen nannte und Viele Inseln, denen er den Namen Archipel des Herzogs von York gab. Der äußerste östlichste Punkt des Nordamerikanischen Festlandes war etwa Grad von der Mündung des Kupferminenflusses entfernt und wurde, weil man hier sich zur Umkehr genöthigt sah, die Umkehrspitze. (Point Tournagain) genannt, von wo jedoch die Küste sich weiter nach O. fortzuziehen schien. Um von da zu ihren Winterquartieren am Wintersee auf einem kürzern Wege zurückzukehren, drangen Frank- lin und seine Gefährten durch das unbekannte Innere, mußten aber Böte und endlich alles im Stiche lassen und gelangten unter den un- säglichsten Mühseligkeiten und Entbehrungen, nachdem ein Theil der Mannschaft vor Hunger umgekommen war, nach den Forts Enterprise und Providence, von wo sie 1822 nach England zurückkamen. Durch den glücklichen Erfolg der ersten Reise Parrys wurde die Brittische Admiralität ermuntert, diesen kühnen Seefahrer 1821 auf eine neue Expedition auszuschicken, mit den 2 Schiffen Hekla und Fury, letzteres unter dem Befehle des durch seine Entdeckungsreisen in Afrika bekannten Lyon. Doch sollte die jetzige Reise zur Erforschung

4. Bd. 3 - S. 117

1838 - Eisleben : Reichardt
117 Vereinigte Staaten von Nordamerika. die milde Regierung, die Gleichheit der Rechte Aller beförderten die Auf- nahme und den Wohlstand der Kolonisten. Ihren Überfluß nahm ihnen der Britte ab und gab ihnen dafür Manufakturwaaren und alle ihre Bedürfnisse zurück. Diefer Brittifche Handel war das Einzige, was sie beschränkte; unmittelbare Abgaben hatten sie an das Mutter- land nicht zu zahlen. ' Die Wichtigkeit diefer Kolonien bewährte sich befonderz in dem Kriege zwischen England und Frankreich, den dev Frieden von 1763 beendigte, in welchem England von seinen 13 Kolonien bedeutende Unterstützung an Geld, Lebensmitteln und Mannschaft erhielt, und ihnen gröfitentheils die Eroberung Canadas verdankte. Je mehr aber diese Kolonien wuchsen und erstarkten, desto weniger wollten sie die Eingriffe dulden, die sich die Brittifche Negierung in ihre bürgerlichen und Handelsrechte zu erlauben anfing. Sie zeigten sich daher schwie- rig, als sie durch einige Abgaben zu den gehabten Kosten der Erobe- rung Canadas und den dadurch vermehrten Staatsschulden beitragen sollten. Die 1765 im Brittifchen Parlamente durchgegangene Stempel- Akte, vermöge welcher bei allen öffentlichen Geschäften in den Kolonien nur Stempelpapier gebraucht werden durfte, wovon das Einkommen zunächst zur Verwaltung der Kolonien, der Überschuß aber zur Ver- minderung der Nationalfchuld verwendet werden sollte, erregte allgemei- nen Unwillen, besonders zu Boston; daher auch der Staat diese Abgabe wieder zurücknahm. Das Ministerium, welches glaubte, hierdurch zu viel nachgegeben zu haben, suchte von Neuem die Kolonie zu zwingen, Abgaben zu bezahlen und verletzte die geheiligten Rechte der Freiheits- briefe, welche die Kolonien früher erhalten hatten. Der 1769 erneu- erte Plan zu Abgaben von Seiten der Kolonien erregte eine noch stärkere Opposition, als die Stempelabgabe gefunden hatte, besonders entstand durch die befohlene Abgabe von dem eingeführten Thee der lebhafteste Unwillen. Als daher drei, der Ostindifchen Gesellschaft gehörige Schiffe, die mit Thee beladen waren, 1773 zu Boston, der Haupt- stadt von Massachusetts, ankamen: so entschloß man sich, die Abgabe nicht zu bezahlen und warf die ganze Ladung ins Meer. Dies war das Signal zur Revolution. Zur Bestrafung dieses Aufstandes legte England der Stadt eine dem Werthe des Thees angemessene Geldstrafe auf, sperrte den Hafen zu Boston und erklärte die Rechte der Kolonie für aufge- hoben. Diese strenge Maßregeln, anstatt die erwartete Wirkung her- vorzubringen, veranlaßte die Bildung eines Kongresses zu Philadelphia, wo die Deputirten die Rechte des Volks festsetzten, die dagegen ge- machten Eingriffe darstellten und auf Wiederherstellung ihrer Privile- gien drangen. Eine Deputation mit einer Bittschrift an das Parla- ment, wegen Aufrechterhaltung der Rechte der Kolonien, wurde nach England geschickt, erhielt aber abschlagliche Antwort. Von diesem Au- genblicke an würde die Sache Bostons eine allgemeine Sache und'die auf dem weiten Raume der Kolonie zerstreute Volksmenge zeigte sich

5. Bd. 3 - S. 118

1838 - Eisleben : Reichardt
118 Amerika stuf gleiche Weise entschlossen, ihre Rechte zu vertheidigen. Man übte die Landmiliz in den Waffen und legte Munitionsvorrathe an; und als im April 1775 der Englische General Gage die Provinzial- versammlung zu Concord ausheben und die daselbst aufgehäuften Kriegsvorräte zerstören wollte, kam es zu einem Gesechte bei Lexing- ton, zwischen den Englischen Truppen und den Americanischen Land- milizen. Dieses Gefecht gab das Zeichen zur allgemeinen Bewaffnung der Kolonien und machte den Ansang des Nordamerikanischen Frei- heitskrieges. Im Mal 1775 trat ein neuer Kongreß zu Philadelphia zusammen, den sämmtliche 13 Kolonien beschickten. Jede derselben willigte ein, ihren Antheil Truppen zu stellen, deren Oberbefehl und Leitung aller Kriegsangelegenheiten der Obrist Washington aus Virginien erhielt, der im Kriege gegen Frankreich die Truppen von Virginien mit Auszeichnung kommandirt hatte. Die Vortrefflichkeit dieser Wahl wurde durch den Erfolg bestätigt. Ohne seine Kriegs- klugheit hätten die Kolonien ihre Unabhängigkeit wahrscheinlich hie er- fochten, da ihnen in den ersten Jahren des Kriegs geübtes Militär, Waffen, Geld, Bundesgenossen und somit alle Mittel zur Vertheidi- gung fehlten. Washington, in Virginien 1732 geboren, war ein Mann von großen Talenten, vielseitig und hochgebildet, ernst, fest, umsichtig, klug, mäßig, rechtlich, anspruchlos, uneigennützig und frei von Ehrgeiz, kurz ein Mann, wie die Geschichte wenige seines Gleichen hat. Nach dem Frieden von 1783, in welchem England die Unab- hängigkeit der vereinigten Staaten anerkannte, legte er seine Stelle nieder und ging auf sein Gut Mount Vernon in Virginien zurück, wo er in ländlicher Zurückgezogenheit lebte. 1789 aber wurde er zum ersten Präsidenten auf 4 Jahre erwählt, welche Wahl nach dieser Zeit wieder erneuert wurde. Während der 8jährigen Verwaltung sei- nes Amts hob sich der Staat aus der tiefsten Zerrüttung, aus Man- gel und Bedrangniß auf eine hohe Stufe der Macht und legte den Grund zu seinem jetzigen Wohlstand und Ansehen. Dennoch erhob der Parceigeigeist in den letzten Jahren mehrere unverdiente Beschul- digungen gegen ihn, der nach Verlauf seiner zweimaligen Präsident- schaft sich auf sein Landgut Mount Vernon im I. 1797 zurückzog und 1799 daselbst starb, wo er auch begraben liegt. Zur Erhaltung seines Andenkens hat man der Bundesstadt den Namen Washing- ton gegeben. Washington leitete den nun begonnenen Krieg mit Anfangs schwachen Mitteln, aber mit großer Besonnenheit, warf den 17. Ju- nius 1775 bei Bunkershill ohnweit Boston den Englischen General Howe mit großem Verluste zurück und belebte dadurch den Muth der Nordamerikaner noch weit mehr für die Erhaltung ihrer Freiheit. England, welches jetzt die Größe der Gefahr erkannte, wollte nun den Aufstand mit aller Kraft unterdrücken, und schickte daher im I. _17 / ö eine Macht von 55,000 Mann Landtruppen (worunter 17,000

6. Bd. 3 - S. 494

1838 - Eisleben : Reichardt
494 Australien. über die Breite dieses blauen Gebirges oder die Beschaffenheit des jenseits gelegenen Landes gewonnen zu haben. Als jedoch 1813 eine ungewöhnliche Dürre das ganze Gebiet der Kolonie von der Seeküste bis zu dem Fuß der blauen Berge versengte und das Vieh der Kolo- nisten, wegen Mangel an Weide Hausenweise ums Leben kam, da un- ternahm man nochmals den Versuch, die blauen Berge, die so viele Jahre hindurch als eine unersteigliche Barriere angesehen worden wa- ren, zu überschreiten, in der Hoffnung, jenseits derselben Weiden und Mittel zur Erhaltung des Viehs zu finden. Und der Erfolg über- traf alle Erwartungen. Drei unternehmenden Männern, Wen tw orth, Blaxland und Law so n gelang es, das Gebirge zu übersteigen, und von den steilen Gipfeln der Abgründe ein grasiges, gut bewässer- tes Thal zu erblicken, das sich mehrere Meilen weit gegen W. aus- zudehnen schien. Doch Mangel an Lebensmitteln zwang die Reisen- den, den Rückweg nach der Kolonie anzutreten. Auf die durch diese Männer zurückgebrachte Kunde drang der Landmesser Evans auf demselben Wege ein und weiter vordringend, fand er die schöne Ba- thurst-Ebene und den Fluß Macquarie. Hierauf wurde vermittelst der Verbrecher-Arbeit eine gangbare Straße durch das Gebirge ge- bahnt und so jene ausgedehnte Reihe von Viehweiden zugänglich gemacht, die seitdem für die Kolonie von so großer Wichtigkeit ge- worden sind. Im folgenden Jahre 1815 entdeckte man nun auch den Fluß Lachlan und legte in dem schönen Thale des Macquarie die neue Kolonie Bathurst an, welche der Anfangspunkt für die weitere Erforschung des Binnenlandes wurde. Die Entdeckung dieser zweien großen Flüsse im Innern spannte die Erwartungen auf das Höchste, und eine neue Expedition unter Oxley erhielt den Auftrag beide zu erforschen, was er auch in seinen beiden Reisen 1817 und 1818 that und zugleich die Liverpool-Ebe- nen und andere Grasebenen entdeckte, welche den westlichen Fuß der blauen Berge in nördlicher Richtung umgürten. Von 1819 —1823 wurden die hauptsächlichsten Forschungen südwärts gerichtet, die Berg- kette auch dort überstiegen und der 1819 zufällig entdeckte große Fluß Morumbidschi untersucht. Besonders wichtig für die Erforschung des Innern wurden die Reisen Cunningham's, in den I. 1823 bis 1829, wobei er den obern Lauf mehrerer nicht unbedeutender Ströme im nördlichen Theile von Neusüdwales untersuchte, während 1824 zwei unternehmende Männer Hovell und Hu me ihre For- schungen auf den südlichen Theil richteten und von Argyle südwärts bis zum Port Philipp an der Südküste vordrangen und die große Bergkette Warragong kennen lernten. Von großer Wichtigkeit sind auch die Reisen des Kapitäns Sturt in den I. 1828—1831, der dadurch für die Bereicherung der Kenntniß des Binnenlandes mehr beigetragen hat, als alle seine Vorgänger und weiter als alle ins Innere eindrang. Er entdeckte den bedeutenden Fluß Darling,

7. Bd. 3 - S. 561

1838 - Eisleben : Reichardt
A Pelew-Jnseln. 561 und hierauf beschlossen, daß die Eingebornen den Fremden kn Aus- besserung ihrer Schaluppe und in Erbauung eines Kanots helfen soll- ten. Sofort wollten sie sich zur Aufsuchung irgend eines aus Ehina kommenden oder dahin segelnden Fahrzeugs einschiffen. Als Preis für ihre Losgebung sollten die Bewohner Babel-thu-up Flinten, Mu- nition, Kamme, Gürtel und einige Stahlwaaren erhalten. Mit Hül- fe elender Werkzeuge ward das Kanot ausgehöhlt und man fuhr ab. 4 Mann nahmen in der Schaluppe, 4 in dem Kanot Platz; die letztem wurden von 3 Eingebornen begleitet, welche die versprochene Ranzion in Empfang nehmen sollten. Nachdem sie abgefahren waren und einen Otagigen Sturm aus- gestanden hatten, nahet ihnen ein Geschwader von 18 Kanots von verschiedener Größe, die mit nackten Wilden bemannt waren. Mit geschwungener Keule stürzten sich diese auf ihren Raub, warfen die Amerikaner über Bord und zertrümmern die Schaluppe. Nur mit großer Mühe ward den Gefangenen das Leben geschenkt und diese an das Land gebracht, wo ausgelassene Tanze um sie her aufgeführt werden. Diese Wilden waren nicht mehr die mitleidigen Bewohner der Insel Babel-thu-up. Die Weiber forderten durch ihr Geschrei zur Ermordung der Gefangenen auf; man stritt sich lange darum, wem sie angehören sollten, wobei die Unglücklichen schwer verwundet wurden. Endlich nachdem die Theilung beendigt war, führte man sie in den Tempel des Gottes Ven nie Parris; dort erhielten sie einige Nahrung, deren sie so sehr bedurften. Nackt, ausgehungert, befanden sie sich jetzt auf einer kleinen, den Reisenden kaum bekann- ten Felseninsel. Zwei Jahre lang war sie Holdens Gefängniß. Sie wird gebildet durch ein großes über die See hervorragendes Korallen- riff, das mit'einer dünnen Lage Erde überdeckt ist. Die Korallenbank, die unter dem Wasser fortlauft, führt auf den Landkarten die 3 Na- men: Insel Nievil, Insel Johnston und North-Jnsel; von den Eingebornen wird sie Insel To die genannt und ist die südlich- ste der Pelew-Jnseln. Die Eingebornen erinnern sich nicht, je einen Weißen gesehen oder von ihren Vatern davon reden gehört zu haben. Ihre Haut ist kupferfarbig, aber nickt sehr dunkel. Ihre Zähne, merkwürdig durch ihre ausgezeichnete Kraft, zermalmen ohne Mühe die Schale der Kokosnuß. Sie schwärzen ihre Zähne nicht, wie die andern Bewohner der Pelew-Jnseln, denen sie übrigens durch die vor- stehenden Backenknochen und die Breite ihrer platten Nase gleichen. Ihre Nahrung besteht aus den Früchten des Kokosbaums und aus Fischen, welche sie in geringer Zahl mit sehr schlechten Angeln fan- gen. Sie sind stolz auf ihren Haarwuchs, auf den sie besondere Sorgfalt verwenden, und der befeuchtet mit dem Öl der Kokosnuß, bis auf die Hüften herabfallt. Sie begrüßen sich, indem sie sich ge- genseitig umarmen, wobei die Nasenspitzen sich berühren. 300 bis 400 Menschen bewohnen die 3 kleinen Dörfer, welche auf diesem un- Cannabich's Hülssbuch. Iii. Band. 36

8. Bd. 3 - S. 36

1838 - Eisleben : Reichardt
36 Amerika. Behringsstraße segeln und daselbst die Ankunft der Leiden Expeditionen Parrys und Franklins erwarten sollte, die, wenn sie ihren Plan aus- zuführen vermochten, bis dahin dort eintreffen mußten. Von Parry haben wir schon gehört, daß er unverrichteter Sache 1825 nach Eng- land zurückgekehrt war; aber auch Franklin gelangte nicht zu seinem vorgesteckten Ziele. Er kam zwar zu der Mündung des Mackenzie, wo sich die Reisenden in zwei Gesellschaften theilten, von welchen die eine, unter Richardson, östlich von diesem Flusse bis zur Mündung des Kupserminenflusses und zu dem Georgs Iv. Krönungsbusen unter 113^ W. L. von Greenwich (264° 40' O. L. von Ferro) vordrang, die andere unter Franklin selbst westlich vom Mackenzie bis'zur Bee- cheyspitze unter 149° 37' W. L. (228° 3' O. L. von Ferro) den 17. Sept. 1826 gelangte. Von da jedoch kehrte Franklin wieder nach dem Mackenzie um, weil keine Wahrscheinlichkeit war, vor dem Eintritt der strengen Iahrszeit Kotzebues-Sund an der Behringsstraße, wo Beechey die Expedition erwarten und aufnehmen sollten, zu errei- chen. Indeß wäre dies vielleicht möglich gewesen, wenn Franklin hatte wissen können, daß Beechey mit seinem Schiffe, dem Blossom, von dem Kotzebuesund höher hinauf bis zum Eiskap und von da noch weiter östlich an der nördlichen eisigen Küste Amerikas, und da das Schiff nicht weiter konnte, ein von ihm abgesandtes Boot den 23. Au- gust 1826 bis zu 156° 21' W. L, (221° 19' O. L. von Ferro) und 71° 23'N. Br. gelangte. Dieser nördlichste bis dahin bekannte Punkt des Amerikanischen Festlandes, welcher die Barrowsspitze benannt wurde, war nur 6° 44' von dem äußersten von Franklin erreichten Punkte oder etwa 34 Deutsche Meilen cutfernt; weiter aber konnte das Boot nicht vordringen, weil das Meer hier mit dichtem Eise belegt war. Wiewohl nun diese beiden Expeditionen ihr vorge- stecktes Ziel nicht völlig erreicht hatten, so waren doch die Resultate derselben für die nähere Erforschung der nördlichsten Küste des Ameri- kanischen Festlandes wichtig, indem über 43 Längengrade derselben un- tersucht wurden. - In demselben Jahre 1827, wo Franklin und Beechey von ihren Expeditionen nach Engand zurückkehrten, machte der berühmte See- fahrer Parry einen neuen Versuch, den Punkt der Erde, der jedem menschlichem Auge bisher verschlossen war, den Nordpol zu erreichen. Früher schon waren diese Versuche gemacht worden, ohne jedoch von einem glücklichen Erfolge begleitet zu feyn. Der erste Versuch geschah 1607 durch Hudson, welcher seinen Lauf nach Spitzbergen richtete und weiter nach Norden, als alle frühern Reisenden, nämlich bis zum 814 Grade vordrang, von wo er aber wegen des-^undurchdringlichen Eises wieder umkehren mußte. Dennoch wurde von den Britten ein anderer Seefahrer, Namens Poole zu einem ähnlichen Versuche be- auftragt, der drei Fahrten 1610, 1611 und 1612 nach dem Nordpole unternahm, aber jedesmal ohne Erfolg. Eben so erging es auch

9. Bd. 3 - S. 41

1838 - Eisleben : Reichardt
Nordp olarlânber. 41 nommene gehört. Diese Expedition wurde auf seine und seiner Freunde Kosten, namentlich eines gewissen Felix Booth ausgerüstet. Man hatte dazu ein Dampfschiff, Namens Victor y erbaut und demselben ein Transportschiff beigegeben. Noß fuhr zuerst in die Bafsinsbai, von da durch den Lancastersund und die Barrowsiraße in die Prinz-Regen- ten-Einfahrt, und verfolgte dieselbe, sich dicht an ihre Westküste hal- tend, in südwestlicher und westlicher Richtung bis 72" N. Br. und 940 W. L. von Grennwich (283" 40' L. von Ferro), wo er einen beträchtlichen Meereskanal antraf, der nach W. führte. * Er befuhr ihn bis 70" Br. südlich und bis zu 92" W. L. (285" 40' O. L.). Dann längs der Küste östlich bis 90" W. L. (287" 40' O. L.) fahrend, überzeugte sich Roß, daß das Land plötzlich eine Richtung nach W. nehme, in einer Entfernung aber von 40 Engl. M. nach S. sich oft- und westwärts zu erstrecken schien. Man entdeckte einen vortrefflichen Hafen, den Felix-Hafen, wo Roß den Winter zu- brachte. Von Eskimos, mit denen er zusammentraf, erfuhr er, daß das Land, was er wahrgenommen, zum Amerikanischen Festlande ge- höre und daß etwa 40 Engl. M. weit nach S. W. zwei große Meere vorhanden seyen, eins westlich, das andere östlich, welche durch eine schmale Landzunge von einander getrennt würden. In der That fand man bei eigener Untersuchung, daß das nördliche Land mit dem süd- lichen durch einen hohen Landrücken von 15 Engl. M. zusammenhing; da jedoch eine Kette von Seen den Zwischenraum einnahm, so konnte das eigentliche Land, welches beide Meere trennte, nur zu 5 M. ( — 1 Deutsche M.) Breite angenommen werden. Man verfolgte die Meeresküste südlich von der Landenge in der Richtung W. gegen S. bis 99 W. L. (278" 40' O. L.) und 70" N. Br., oder bis zu einem Punkte, welcher nur noch 10 Längengrade oder etwa 55 deut- sche Meilen von Franklins Umkehrspitze entfernt war. Auf diesem Ausfluge erforschte man zugleich eine Strecke von 30 Engl. M. der benachbarten Nocdküste des Isthmus, welche sich gleichfalls nach W. zieht, so daß das westliche Meer hier einen Golf bildet; auch verfolgte man die nach O. ziehende Strecke der Südküste des Isthmus, und gelangte dabei zu der Überzeugung, daß diese Küstenstrecke sich mit dem die Repulsebai bildenden Lande vereiniget, und daß es bis 30 Engl. M. nördlich vom Felixhasen keine westliche Durchfahrt gebe. Diese neu entdeckte Halbinsel, welche wahrscheinlich das früher durch Parry entdeckte und von ihm benannte Nordfommerfet ist, hangt durch die erwähnte schmale Landenge mit dem südwärts gelegenen Festlande Amerikas, welchen Theil Roß King Williams-Land nannte, zu- sammen, und hat von Roß den Namen Boothia Felix erhalten. Erst 1833 kehrte Roß von dieser Reise nach England zurück. Unterdeß war in demselben Jahre, da man wegen des langen Ausbleibens des Kapitän Roß für ihn besorgt war, der von den Brit- in abgesandte Kapitän Back abgereiset, um Nachrichten über Roß
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