Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Italien.
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Strecken, die dichten Waldungen, das Verfaulen einer ln diesen
Gegenden wuchernden Wasserpflanze (der Chara), die im verfau-
lenden Zustande einen sehr unangenehmen Geruch verbreitet und
eine höchst verderbliche, giftige Gasart entwickelt, ferner die Be-
schaffenheit des Bodens selbst, der aus einem-weißen, reichlich mit
Schwefel und andern vulkanischen Erzeugnissen geschwängerten Thon
besteht rc. Seit einigen Jahren hat die Regierung in Toscana
sehr viel gethan, um die Maremmen durch Kanäle und andere
Arbeiten zu entfumpfen und der Kultur wieder zugänglich zu ma-
chen.
Die Pomtinischen Sümpfe haben ihren Namen von
einer alten Stadt Suesfa Pometia; sie umfassen den Theil
des Kirchenstaates, der südöstlich von Rom, von Eisterna bis
Terracina an der Gränze von Neapel sich hinzieht. Sie sind
etwa 5% Meilen lang und weit weniger breit. Ihre Lange er«
streckt sich von S.o. nach N.w., in der Richtung der berühmten
altrömischen Appischen Straße, welche diese Sümpfe durchschneidet,
parallel mit dem Ufer des Tyrrhenischen Meeres. Diese Sümpfe
liegen höher als das Meer und sind von demselben durch Dünen
getrennt. Auf der Ostseite werden sie durch die Kette von Kalkber-
gen begranzt, die gewöhnlich Lepine heißen und von Terracina
bis Cori läuft. Ihre nördliche Gränze stößt an den Paß, der
das Nordende der genannten Bergkette mit einer Gruppe von Ber-
gen verbindet, unter welchen der Artemisio bedeutend ist, auf
dessen Südseite Velletri, und auf der Nordseite Albano, Caftel
Gandolfo rc. liegen. Wahrscheinlich waren die jetzigen Pomtini-
schen Sümpfe in uralten Zeiten ein Golf oder eine Art Lagune
und das Meer bespülte den Fuß der Berge, die im Osten die
Gränze der Sümpfe bilden. Nach und nach wurde dieser Golf
durch die Erde, welche die von den Bergen kommenden Flüsse
und Gießbache mit sich führten, ausgefüllt und so in einen Sumpf
verwandelt. Die Flüsse, die sich von den Bergen in die Pomti-
nischen Sümpfe ergießen, und deren Wasser durch Kanäle dem
Meere zugeführt wird, sind die Pedicata, Scaravazza, der
Amazeno, der bedeutendste unter allen der Ufente und die
Tepia. Um die Sümpfe zu entwässern, hat man mehrere Kanäle
gegraben, die aber bis jetzt den Erwartungen nicht entsprochen ha»
den. Die beiden Hauptkanale und Ausflüsse aller Gewässer sind der
Kanal von Terracina und der Portatore. Ersterer ward
1788 und 1789 angelegt; letzterer unter Leo X., und dieser geht
fast gerade von N. nach S., indem er mehrere Seitenkanale auf-
nimmt. Zwischen den dem Meeresufer nächsten Kanälen und dem
Meere selbst zieht sich eine Dünenreihe hin, und unmittelbar am
Ufer sind drei Seen, die mit einander in Verbindung stehen.
Wenn man von Rom kommt, so ist Velletri die letzte
Stadt, welche man vor Eintritt in die Pomtinischen Sümpfe zu
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ertrag von Gargnano seit 50 Jahren um das Zehnfache zuge-
nommen hat. So ist das ganze westliche Gestade des Sees von
Salo bis an die Deutsche Gränze, wo nur Fels und Sonne,
Raum, Schutz und Warme geben aus alpinischer Wildheit in ei-
nen Zaubergarten verwandelt. Doch den Ertrag der Citronengär-
ten übertrifft noch der Ertrag der sehr ansehnlichen und zahlreichen
Olivengärten längs des Gardasees. Nach dem Oel kommt der
Wein, der hier sehr feurig ist, besonders der bessern Sorten, von
denen der Vino santo die berühmteste ist.
Die Maremna bei Commacchio heißt eigentlich Valli di
Commacchio und bildet einen ungeheuren Sumpf, der sich in dem
nordöstlichen Theile des Kirchenstaats zwischen dem Po di Volano und
dem Po di Primaro ausgebreitet und in dem die kleine befestigte
Stadt Commacchio liegt. Unter Maremna (richtiger M a r e m -
ma) versteht man insbesondere die ungesunde öde Küstengegend des
mittelländischen Meeres im Großherzogthume Toscana, die sich vom
Flusse Cecina, südlich von der berühmten Handelsstadt Livorno bis
zum Kirchenstaate erstreckt und den traurigsten, schlecht bevölkert-
sten Theil dieses Großherzogthums bildet. Aber man würde irren,
wenn man glaubte, daß sich die Maremmen Italiens überhaupt
nur auf diesen angegebenen Strich Landes beschränkten. Vielmehr
muß die ganze Gegend Italiens, die sich in einer Länge von et-
wa 140 Meilen, von den Bergen Genua's bis zum äußersten
Ende der Neapolitanischen Provinz Calabrien, immer am mittel-
ländischen Meere entlang hinzieht und mit Ausnahme weniger Orte
(wie B. Neapel, wo Berge dazwischen treten) aus einem brei-
ten Streife flachen Landes besteht, das sich von der Seeküste bis
zu dem niedrigen Gebirgsrücken der Apenninen erstreckt, als Ma-
remma angesehen werden. Sie ist besonders ungesund während
der Sommermonate, vom Junius bis Oktober, wo alle die Be-
wohner, denen es möglich ist, nach den Bergen wegziehen und die
Wenigen, die bleiben müssen, dem Malaria-Fieber (einem Wech-
selsieber) ausgesetzt sind, das den Körper abmagert, die Lebens-
kräfte erschöpft und dem Kranken leicht den Tod bringt, wenn
nicht bei Zeiten dawider geholfen wird. Die Ländereien in der
größern Hälfte dieser Maremmen, zumal in Toscana und im Kir-
chenstaate, sind in den Händen reicher Pächter, die in den Städ-
ten leben, und Verwalter und Dienstboten halten, die wenigstens
bis zur Erndtezeit an Ort und Stelle wohnen. Bei Weitem der
größte Theil der Ländereien bleibt als Weide liegen, und nur V* oder
Ye wird alljährlich wechselnd als Ackerland bebaut. Nirgends sieht
man Dörfer oder Bauernhäuser, sondern nur hier und da ein
Ca sale oder Pachtgehöft, gleichsam eine Oase in der Wüste.
Auch giebt es viele und dichte Waldungen, in welchen Eber, Rehe,
Wölfe, Stachelschweine, Dachse rc. sich aufhalten. Den Strand
füllen Möven, Rebhühner, Wachteln, Lerchen; die Sumpfgegen-
Hl
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