Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bd. 3 - S. 433

1838 - Eisleben : Reichardt
Brasilien. 433 feit das treffliche Holz des von den Eingebornen genannten Jpinpitanga- Baumes, das die Entdecker nach Portugal schickten, wegen seiner glü- hendrothen Farbe benannten. Eabral sandte einen ausführlichen Bericht von seiner Entdeckung und ein mit Rothholz und andern Landesprodukten beladenes Schiff nach Portugal, setzte aber selbst seine Reise nach Ostindien weiter fort. Der König ließ sogleich (1501) durch den kurz vorher in seine Dienste getretenen Amerigo Vespuccio (B. Iii, 4) eine Untersuchung der Küste dieses großen Landes vornehmen, wobei die schöne Allerheiligen- Bai, woran jetzt die Stadt Bahia liegt, entdeckt wurde. Anfangs legte man auf das Land, wiewohl es schön und fruchtbar war, keinen großen Werth (indem man noch kein Gold daselbst gefunden hatte), und begann die erste Ansiedelung mit Verbrechern und lüderlichen Weibspersonen, die man hierher verbannte. Jährlich wurden zwei Schiffe mit solcher Ladung dahin geschickt, deren Rückfracht in Farbe- holz bestand. Auch eine Menge Juden, die von dem Inquisitions- Gericht verfolgt und gefangen gehalten wurden, versetzte man hieher. Allein schon nach 30 Jahren änderte sich die Meinung, aus der man Brasilien bis, dahin betrachtet hatte, und man sing an die Wichtigkeit dieses neuen Landes zu begreifen, das zwar damals noch weder Gold und Diamanten spendete, aber eine Menge anderer schätzbarer Pro- dukte lieferte. Es wurden nun mehreren Großen und Reichen viele Meilen lange Küstenstrecken mit unbeschrankten Gränzen landeinwärts zu Lehen gegeben. Sie sollten sich diese Güter erobern, sie mit vol- lem grundherrlichem Rechte besitzen, und nur kein Recht über das Le- den der Eingebornen haben. Martin Alfonso de Sou za war der erste, der von dieser Erlaubniß Gebrauch machte. Er sammelte Kolonisten, rüstete ein Geschwader aus und segelte nach Brasilien. Er landete in der Bai von Ganabra und gab ihr den Namen der Bai von Ri.o de Janeiro, setzte aber, da er den Vortheil der aus- gezeichneten Lage dieses Hafens nicht einsah, seine Fahrt bis zu dem 140 S. Br. fort und gründete dort auf einer Insel, die er San Vincent nannte, seine Kolonie. Durch ihn wurde der Anbau des Zuckerrohrs, so wie Europäisches Getreide und Vieh eingeführt, und immer weiter verbreitete sich nun durch viele andere solche Land- besitzer die Kolonisirung Brasiliens und Städte und Wohnorte wurden gegründet. $7.... > , ' ' Nun (im I. 1549) erkannte die Regierung von Portugal die Wichtigkeit Brasiliens und merkte, daß eine Kolonie auch ohne Gold und Silber Nutzen bringend werden könnte. Sie schickte daher einen Generalgouverneur dahin, der als Stellvertreter des Königs mit voller Ge- walt versehen wurde, und den Auftrag hatte, die Landeigenthümer zwar in ihrem Besitzthum zu lassen, aber die ihnen ertheilten Privile- gien zu beschranken, die ganze Kolonie zu beaufsichtigen und überall die königliche Autorität herzustellen. Dieser erste Gouverneur war Cannabich's Hülssbuch. Hi. Band. 28

2. Bd. 2 - S. 21

1837 - Eisleben : Reichardt
Russisches Reich. 21 trifft unter ihnen viele mit blauen Augen, röthlichem Bart und blon- dem oder rothbraunem Haar; das vollkommen schwarze ist selten. Sie sollen eine Kolonie der alten Meder seyn, reden eine Sprache, die ein Gemisch von Persischen, Slavischen, Grusinischen und sogar Deutschen Wörtern ist, und leben zerstreut in Dörfern oder einzelnen Hausern, die oft kleinern Burgen gleichen, mit Mauern und Thürmen umgeben. Außer dem Ackerbau, der jedoch in ihren Gebirgen sehr beschwerlich ist, ist ihre gewöhnliche Beschäftigung die Viehzucht, und Schafheerden machen den Hauptreichthum derselben aus. Auch lieben sie die Jagd und verfertigen Schmiedearbeiten, Sattel, Schießpulver und Leder. Jetzt sind sie den Russen Unterthan, da sie früher ganz unabhängig waren. Wenn ein Ossete, der sich in großer Gefahr befindet, in das Haus eines Mannes, der einer großen und mächtigen Familie ange- hört, eindringt, sich der Mütze desselben bemächtigt und sie aufsetzt, so bedeutet dies, daß er sich unter den Schutz des Hausherrn stellt; von diesem Augenblicke an steht er unter der Obhut der Familie. Dieser Schutz kann auch noch auf die folgenden beiden Arten erlangt werden: Jeder Verfolgte, der in das Haus eines mächtigen Mannes tritt, und sich die über dem Heerde befestigte Kette, an der der Fleifchkessel hangt, um den Hals legt, deutet dadurch an, daß er sein Schicksal in die Hände des Hausherrn lege und daß er hoffe, geschützt zu werden. Die zweite Ceremonie besteht darin, sich vor dem, dessen Schutz man anfleht, auf die Knie zu werfen, und den Kopf mit dessen Gewand zu bedecken, indem man ruft: „ich habe mein Haupt mit deinem Kleide bedeckt, du und dein Gott ihr müßt mich schützen und gegen jede Beleidigung vertheidigen, denn ich vertraue mein Schicksal deiner Groß- muth." 4) Die Tscherkessen, gewöhnlich Circassier genannt, bewohnen die große und kleine Kabarda und das Land jenseits des Kuban bis an das schwarze Meer, und theilen sich in 5 ganz genau unterschiedene Klassen; deren erste die P sch eh (Fürsten) begreift, welche über die andern herrschen; die zweite die Usden (Edelleute); die dritte die von den Fürsten und Edeln Freigelassenen, wodurch sie zwar Edle werden, aber ohne von dem Kriegsdienste unter ihren frühern Herrn befreit zu seyn; die 4te die von diesen neuen Edlen Freigelassenen, und die 5te die tscho-chotl, (Leibeigenen) welche sich wieder in Ackerbauer und in Diener der höhern Klassen abtheilen. Jedem Zweige der Fürstenfamilie sind mehrere Familien von Edeln Unterthan; diese haben wieder Bauern unter sich, welche sie als Erb- eigenthum betrachten, weil sie nicht von einem Edeln zu einem andern übergehen können. Jeder Fürst ist also der Oberlehnsherr seiner Edeln; wie diese wieder die Herren ihrer Leibeigenen sind. Die Bau- ern sind nicht gehalten, den Usden bestimmte Abgaben zu bezahlen, aber sie müssen ihnen alle ihre dringendsten Lebensbedürfnisse liefern. Dasselbe Verhältniß findet zwischen den Fürsten und Edeln Stattt jene fordern von diesen, was sie zum Lebensunterhalt bedürfen, aber

3. Bd. 2 - S. 901

1837 - Eisleben : Reichardt
Oberguinea. 901 zu überfallen und zu plündern. Widersetzen sich die Famuienhänpter, so ist ihr Untergang unvermeidlich. So ist diese Afrikanische Fehme der Schrecken dieser Völker um so mehr, je undurchdringlicher der Schleier ist, mit dem sie sich umhüllt. Erst in dem Augenblicke, wenn ein Verdammter unter der Hand des Vollstreckers fallt, erfahrt er, daß ec verurtheilt ist. Die Pfefferküste oder Körner-auch Malaghetta-Küste hat ihren Namen von dem Pfeffer oder den Paradieskörnern, Malaghetta, welchen die Portugiesen zuerst hier antrafen. Die Para- dieskörner sind nicht mit dem eigentlich sogenannten Pfeffer (Bd. Ii. S. 417) zu verwechseln, sondern kommen von einer Pflanze, die von den Naturforschern Ainomum granum Paradisi heißt, dem Ingwer ähnlich ist und einen ästigen, sehr kurzen Blumenschafk hat. Diese Körner dreieckig von Gestalt, äußerlich gelbbraun und inwendig weiß sind der Samen dieser Pflanze, von schwachem, gewürzhaftem Geruch und von scharfem, pfefferartigem Geschmack und enthalten ein ätheri- sches Öl und ein brennend scharfes Harz. Sie werden in der Medi- zin jetzt selten gebraucht, aber von den Essig- und Branntweinfabri- kanten benutzt, um ihren Fabrikaten eine künstliche Scharfe zu geben. Auf dieser Psefferküste, unweit im Osten vom Kap Mesurado und am Ufer dieses Flusses treffen wir die merkwürdige von den Nord- amerikanern gestiftete Niederlassung und Kolonie Liberia an. Mit dem größten Wohlgefallen ruhet das Auge des Menschenfreundes auf dieser Kolonie, deren Gründung sowohl den Zweck hat, die in den Vereinten Staaten von Nordamerika lebenden freien Neger nach Afrika zu übersiedeln und sie in vollen Genuß aller dem Menschen zustehen- den Rechte zu setzen, als auch Afrika mit glücklichen freien Eingebor- nen zu bevölkern, die ihre Civilisation nach und nach unter ihre rohen Landsleute verpflanzten. Zugleich sollten dadurch die vereinten Staa- ten Nordamerikas, wo es noch viele Negersklaven giebt, hierdurch all- mahlig von einer Bevölkerung befreit werden, welche früher oder später Verlegenheit und Gefahr erzeugen könnte und müßte. In dieser Ab- sicht bildeten sich in diesen Staaten Vereine, an deren Spitze ein Centralverein zu New-Pork steht, mit dem Zwecke, Afrika durch schwarze Auswanderer aus Nordamerika zu kolonisiren« Jeder freie Schwarze kann sich zur Übersiedlung melden und wird auf Kosten des Vereins über das Meer nach dieser Kolonie gebracht. Er erhalt hier außer einem gewissen Grundeigenthum, auch den Genuß der bürgerlichen Rechte in der möglich größten Ausdehnung und erfreut sich eines Zustandes, der ihm in Amerika nie hätte zu Theil werden können. Der Verein kauft auch Sklaven los und die Regierung setzt in dieser neuen Kolonie auch die von Sklavenhändlern ab« genommenen Neger in Freiheit. Im Jahre 1821 wurde diese Kolonie gestiftet, indem der Verein das Land am Kap Mesurado, welches die südliche Spitze der Mündung dieses Flusses bildet, käuflich

4. Bd. 1 - S. 248

1835 - Eisleben : Reichardt
248 Schwedischer Staat. , \ ten Geschenke anpreist, welche in Geld, silbernen Knöpfen, Gür- telschnallen und dergleichen bestehen; die Hauptrolle bei dem Ge- schäfte aber spielt der Branntwein, der in reichem Maße fließen muß. Der Freier selbst und die künftige Braut sprechen dabei kein Wors. Es hat beinahe das Ansehen, als wenn beide die Sache gar nichts anginge, und als wäre ihnen die ganze Ver- handlung so gleichgültig, wie nur irgend etwas in der Welt. Er- folgt von Seiten der Eltern fine unbestimmte Antwort, so wird nur fin Theil der Geschenke ausgeliefert, und auch diese werden, wenn nichts aus der Sache wird, wieder zurückgegfben; fallt aber die Antwort günstig aus, so erhalten die Braut und ihre Eltern alle jene Kostbarkeiten, und die ganze Gesellschaft übernachtet im Hause der Braut, wo ein großes Mahl Statt findet, bei welchem alles aufgetischt wird, was nur das Haus vermag; vor allem aber darf der beliebte Branntwein nicht fehlen, dem von allen Anwe- senden wacker zugesprochen wird. Hiemit wird die Ehe als ge- schloffen angesehen; der Bräutigam bettet sich zu der Braut und die priesterliche Trauung geschieht oft erst nach einigen Monaten, bei dpr nächsten Versammlung in der Kirche. So roh und ungebildet auch die Lappen im Ganzen sind, so bekennen sie sich doch jetzt sämmtlich zum Christenthum und es zeigt sich bei ihnen eine gewisse Religiosität, ein Bedürfniß der gemeinschaftlichen Andacht und es herrscht bei ihnen eine gewisse Sittlichkeit. Sie find schlicht pnd offen, ohne Arglist und ohne Falsch. Hat der Lappe etwas gegen finen Nachbar, so grollt er nicht etwa lange, sondern macht die Sache durch einen tüchtigen Wortwechsel, oder nach Umständen durch einige Thätlichkeiten ab, und dann ist alles vergfben und vergessen. Die Zahl der unehe- lichen Kinder ist äußerst gering, und der Ehebruch ein fast unbe- kanntes Vergehen. Von Diebstählen oder andern Verbrechen hört man nie oder selten etwas. Daher sind auch Schlösser und Rie- gel bei ihnen eine seltene Erscheinung, man läßt das Zelt offen und die Kaufleute, die zu den Lappen kommen, lassen überall ihre Waaren unverschlossen liegen, ohne daß auch nur das Geringste entwendet wird. Es ist bekannt, daß die Lappen, wie alle Polgrvölker von kleinem Wüchse sind, Indessen sind die Gebirgslappen keineswegs so klein wie andere Lappen in den südlichern Gegenden Schwedens und Rußlands oder auch wie die Fischerlappen. Wahrscheinlich ist die freie und reine Bergluft, welche die Norwegischen Lappen den größten Theil des Jahres hindurch genießen, die Ursache ihrer grö- ßern Entwickelung. Die Mittelstatur der Gebirgslappen kann zu 5 F. angenommen werden. Die dunkle, schwarzbraune Hautfarbe ist bloß eine Folge der Unreinlichkeit und des Aufenthalts in den räucherigen Hütten und Zelten. Die Lappen haben in der Regel
   bis 4 von 4
4 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 4 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 1
7 0
8 0
9 0
10 2
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 1
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 2
23 0
24 0
25 0
26 1
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 1
34 0
35 0
36 0
37 1
38 0
39 1
40 0
41 2
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 44
1 1
2 0
3 21
4 14
5 6
6 9
7 0
8 2
9 1
10 15
11 27
12 16
13 10
14 1
15 9
16 60
17 38
18 9
19 2
20 1
21 168
22 0
23 5
24 57
25 1
26 9
27 34
28 73
29 0
30 1
31 0
32 1
33 5
34 1
35 0
36 6
37 1
38 2
39 7
40 1
41 2
42 40
43 2
44 4
45 5
46 1
47 28
48 113
49 53
50 41
51 1
52 7
53 0
54 43
55 0
56 0
57 4
58 0
59 5
60 1
61 10
62 49
63 1
64 66
65 2
66 0
67 0
68 4
69 2
70 43
71 10
72 2
73 1
74 6
75 46
76 82
77 35
78 4
79 27
80 2
81 2
82 28
83 1
84 49
85 0
86 0
87 24
88 0
89 0
90 0
91 32
92 153
93 10
94 20
95 60
96 1
97 13
98 45
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 1
4 0
5 2
6 0
7 0
8 0
9 0
10 1
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 2
20 0
21 0
22 0
23 0
24 1
25 1
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 1
32 0
33 8
34 1
35 0
36 0
37 0
38 0
39 4
40 0
41 0
42 0
43 10
44 0
45 0
46 2
47 1
48 2
49 2
50 1
51 0
52 1
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 4
60 0
61 0
62 3
63 0
64 4
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 2
77 0
78 0
79 0
80 2
81 2
82 0
83 0
84 1
85 0
86 0
87 1
88 3
89 0
90 0
91 0
92 0
93 1
94 0
95 1
96 1
97 1
98 2
99 1
100 1
101 1
102 0
103 1
104 2
105 0
106 0
107 0
108 1
109 0
110 0
111 0
112 3
113 0
114 4
115 0
116 3
117 0
118 0
119 0
120 0
121 1
122 0
123 6
124 0
125 1
126 0
127 4
128 0
129 1
130 0
131 3
132 1
133 0
134 1
135 0
136 0
137 0
138 0
139 0
140 0
141 0
142 0
143 6
144 0
145 4
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 1
152 4
153 2
154 2
155 0
156 0
157 0
158 1
159 3
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 5
167 0
168 0
169 0
170 0
171 2
172 0
173 1
174 1
175 10
176 0
177 32
178 1
179 2
180 0
181 0
182 1
183 10
184 7
185 2
186 3
187 3
188 0
189 0
190 0
191 3
192 2
193 0
194 0
195 1
196 7
197 0
198 0
199 0