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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bd. 3 - S. 375

1838 - Eisleben : Reichardt
La Plata-Provinzen. 375 großen Sporen versehen, womit sie den Pferden fürchterlich zusetzen. Da diese Menschen von der zartesten Jugend an nichts um sich her erblicken, als unermeßliche Grasebenen und ihre rohen Gefährten, welche sich nur damit beschäftigen, Thiere zu fangen und zu todten, so ge- wöhnen sie sich natürlich an eine Lebensart, welche von der eines Wil- den wenig verschieden ist. Die dem Vieh ähnlich Aufgewachsenen sind eben so gleichgültig gegen die Bequemlichkeiten des Lebens als gegen Sittlichkeit und Schamhaftigkeit. Sie todten einen Menschen so gelassen, als ein Stück Vieh von ihrer Heerde. Freundschaft, Va- terlandsliebe und alle bessern Gefühle, welche den Menschen vom un- vernünftigen Thiere unterscheiden, sind ihnen gänzlich unbekannt. Beim Herannahen des Todes zeigen sie die größte Gleichgültigkeit und nid wird man sie über körperliche Schmerzen klagen hören. Fühlen sie ihr Ende kommen, so erinnern sie sich höchstens ihres Lieblingspferdes und rühmen dessen gute Eigenschaften. Daß solche in beständiger Ungebundenheit lebende Menschen einen außerordentlichen Hang zur Freiheit und Unabhängigkeit haben, laßt sich leicht denken. Jede Unterwürfigkeit betrachten sie als eine Entehrung des Mannes, und um diese zu erhalten, ist ihnen weder das Leben zu theuer, noch eine Anstrengung zu groß. Seit dem Verschwinden der Spanischen Herr- schaft, sind sie für politische Freiheit begeistert, aber bei ihrem Mangel an Bildung und Civilisation, bei ihrer Abgeschiedenheit vom geselligelt Leben, bei ihrer Verwilderung, sind sie ein Werkzeug in der Hand schlauer Faktionsmänner, die sich ihrer wilden Tapferkeit bedienen, um ihre oft unedlen und selbstsüchtigen Absichten zu erreichen. Man sah daher in den neuesten Zeiten oft die sogenannten Generale in die Pampas wandern, die Gauchos versammeln und an ihrer Spitze zu- rückkehrend, die öffentliche Ordnung umkehren, und die edelsten Häupter der Republik haben unter den Handen dieser Wilden ihr Leben aus- gehaucht. Vorzüglich sirid Spielwuth und Neigung zum Trünke ihnen eigen. Um diese Leidenschaften zu befriedigen, opfern sie alles auf, zuweilen ihr letztes Kleidungsstück, wie sie denn überhaupt weder aus Geld, noch aus dem Besitze eines Eigenthums das Geringste machen. Eine Haupttugend dieser rohen Menschen ist ihre Gastfreiheit. Jeder Wanderer, der bei ihnen einspricht, erhalt Obdach und Nahrung; nur muß er ihre Thätigkeit nicht sehr in Anspruch nehmen, sondern sich das, was er braucht, so viel als möglich selbst bereiten oder durch seine Leute bereiten lassen., Von der ungemeinen Sinnesscharfe dieser Naturmenschen und von der unglaublichen Ortskenntniß und Geschick- lichkeit, sich in den unermeßlichen und einförmigen Pampas zurechtzm finden, erzählt man die auffallendsten Beispiele, indem sie auf dem Erdboden oder dem Grase Spuren von Menschen und Thieren wahr- nehmen, die jedem Europäer entgehen würden und durch Zusammen- stellung geringfügiger Umstände beurtheilen, was in einiger Entfernung vorgeht.

2. Bd. 3 - S. 158

1838 - Eisleben : Reichardt
158 Amerika. auch die herrschende geworden, alle Staats- und gerichtlichen Verhand- lungen geschehen nur in der Englischen Sprache, und alle Verord- nungen werden in derselben abgefaßt. Sie ist die Sprache des ge- meinen Lebens und wird daher von den meisten andern eingewanderten Europäern verstanden und gesprochen, indem diese gewöhnlich sich in einer Reihe von Jahren ihrer Muttersprache entwöhnen. Die Anglo-Amerikaner haben nicht den gleichförmigen Charakter, den man bei denjenigen Nationen bemerkt, welchen die Zeit und das lange Bestehen von Einrichtungen ein eignes Gepräge gegeben haben. Ihre Physiognomie ist überhaupt so mannigfaltig, als ihr Ursprung verschieden ist. Der Franzose, der Irländer, der Engländer, der Schott- lander, der Deutsche, der Schweizer rc. haben jeder hier in ihrem neuen Vaterlande einige Spuren von dem Gepräge behalten, welches ihrem ersten Vaterlande angehört. Es ist jedoch ein großer Unterschied zwi- schen den Bewohnern der Seestädte und der Städte des Innern. Die erstem gleichen völlig den Bürgern der großen Europäischen Städte und zeigen allen Luxus einer hoch gestiegenen Civilisation. Die Ein- wohner des Innern, die ein Landleben führen, genießen das Glück, welches die Ausübung der gesellschaftlichen Tugenden in ihrer Reinheit verschaffen muß; denn da herrscht eheliches Glück, und eheliche Untreue ist beinahe unbekannt, Ehescheidungen ungewöhnlich, das väterliche Ansehen wird heilig gehalten, und Bettelei und Diebstahl sind äußerst selten. Eine von den Eigenschaften, welche am meisten diesen Theil der Bevölkerung auszeichnet, ist die Menschenfreundlichkeit und das Mitleiden gegen den Unglücklichen, fo wie Gastfreundschaft gegen den Fremden. Wer sich aber die Amerikanischen Landbewohner etwa wie Deutsche Bauern dächte, würde sehr irren, und es ist in Kleidung und im Benehmen fast kein Unterschied zwischen dem Städter und dem Landbewohner. Überhaupt findet in den Vereinigten Staaten der Unterschied zwi- schen Städten, Marktflecken, Dörfern rc. wie in Europa nicht Statt. Alle Ortschaften (die einzelnen Landwirthschaften, Farms, ausge- nommen) sind im Grunde Städte, jedoch ohne Mauern und ohne besondere Vorrechte. Sie sind regelmäßig angelegt, und neue Städte schießen, wofern die Lage Vortheilhaft genug ist, oft wie die Pilze em- por, und manche neu angelegte Stadt, die im Anfange aus wenigen Häusern besteht, erscheint schon nach wenigen Jahren als ein blühen- der Ort mit einer Bevölkerung von mehreren tausend Seelen *). Das flache Land hat keine geschlossenen Dörfer, wie man sie in Europa findet, sondern Townships (Taunschipps) d. h. eine Anzahl von Pflanzungen, die einen Raum von etwa 1£ Um. einnehmen. Auf *) Von dem schnellen Aufblühen der Städte führen wir nur als Beispiel die Stadt Buffalo an, die am Eriesee liegt, 1812 noch ein ganz unbedeutender Ort war, und jetzt schon 12—20,000 E. hat.

3. Bd. 3 - S. 162

1838 - Eisleben : Reichardt
162 Amerika. südlichen Staaten, die wir mit dem Namen Virginier bezeichnen, und endlich den Bewohnern der westlichen Staaten, welche zum Theil als Kolonien der Uankees (z. B. Michigan, Ohio, Indiana, Illinois) oder der Virginier (z. B. Kentucky, Tennessee rc.) angesehen werden können. Der Pankee und der Virginier sind zwei einander sehr un- ähnliche Wesen, welche sich nicht sonderlich lieben und häufig im Streite mit einander sind. Der Virginier von reiner Race ist offen und herzlich, höflich in seinem Benehmen, edel in seinen Gesinnungen und großartig in seinen Gefühlen. Von Jugend auf von Sklaven umgeben, welche ibm jede Handarbeit ersparen, ist er nicht sonderlich thätig, aber großmüthig und freigebig. Gastfreundschaft ist für ihn eine Pflicht und ein Vergnügen. Hat er seinen Geist durch Studien gebildet, sind seine Formen durch eine Reise nach Europa schmiegsamer geworden, so wird er allenthalben mit Vortheil auftreten; lebhaften Geistes und warmen Herzens besitzt er meistens kein geringes Redner- talent und hat er vollends einen gewissen Ordnungsgeist und etwas von der den Pankees so gewöhnlichen ausdauernden Thätigkeit, so vereinigt er alle zu einem ansgezeichneten Staatsmanne nöthigen Ei- genschaften. Der Pankee dagegen ist zurückhaltend, verschlossen, mißtrauisch, in seinem Benehmen kalt und nicht sonderlich zuvorkommend, dabei vorsichtig, klug, schlau, stets berechnend. Als Kolonist ist er bewun- dernswerth, für ihn giebt es keine Ermattung und keine Verlegenheit. Er weiß sich immer zu helfen. Der Vorzug, welchen der Pankee ssls Kolonist behauptet, war Ursache, daß er den neuen Staaten den Stem- pel seiner Sitten und Gewohnheiten aufgedrückt hat; durch ihn wur- den sie streng religiös und selbst bigott, durch ihn wurden alle, selbst die unschuldigsten Vergnügungen für unmoralisch erklärt, die Gefäng- nisse verbessert, die Schulen vermehrt, die Mäßigkeitsvereine verbreitet, und durch ihn und durch sein Geld gründen die Missionärs in der Südsee in aller Stille Kolonien zum Vortheil der Union. Unter allen gesellschaftlichen und politischen Einrichtungen in den Frauen wirbelten rund um in dem innern Ringe, die Männer in dem äußern; darauf wechselten sie die Rollen, und die Männer schwangen sich im innern Kreise, die Frauen im äußern umher. Dann wandelten sich die zwei Ringe in einen und durch ein geschicktes Ma- növer kehrten die Männer plötzlich rechts um und trafen am entge- gengesetzten Ende des Saales auf die Frauen, wirbelten umher, be- gegneten sich, wandten sich ab und wogten mit den Händen, den Köpfen, Körpern und Beinen, und summten und brummten, lauter Und lauter, so wie der Tanz sie mehr und mehr aufregte. In ge- wissen Zwischenräumen blieben sie plötzlich stehen, begrüßten sich wech- selsweise, sangen einige Strophen und begannen dann die Ceremonien wieder. Hierauf sangen sie wieder und tanzten reihenweise auf ihren Plätzen. Endlich schloß der seltsame Gottesdienst mit den förmlich- sten Verbeugungen und Begrüßungen von Seiten der beiden Ge- schlechter!"

4. Bd. 3 - S. 460

1838 - Eisleben : Reichardt
Amerika. 460 ten des Kriegs und der Jagd, gefühllos in ihren häuslichen Verhält- nissen, folgen sie nur dem thierifchen Triebe; ihre Liebe für ihre Lebens- gefährtin zeigt sich nur durch Eiferfucht, die einzige Leidenschaft, welche nebst dem Durst nach Rache, ihre Seele ihrem gewohnten Zustand von Unempfindlichkeit entreißen kann. Kein Weißer, der das Unglück hat, in ihre Hände zu fallen, ist auch nur einen Augenblick seines Lebens sicher, und es sind seltene Falle, daß sie die gefangenen Weißen nicht todten, sondern zu Sklaven machen. Jedoch haben die Weißen selbst den ersten Grund zu dieser Rachsucht und Wuth der Wilden gelegt, indem sie Anfangs auf das Unmenschlichste gegen sie verfuhren, sie überall, wo sie sich blicken ließen, gleich einem Wild verfolgten und tödteten. Jetzt hingegen schreitet man zu einem Angriffe auf dieselben nur dann, wenn sie durch Angriffe auf die Presidios und Quartaes (Vorposten und Schutz- wachen, welche auf Kosten des Staates in der Nachbarschaft der Wilden unterhalten werden) oder auf die benachbarten Landleute die Regierung hierzu gewissermaßen zwingen; denn zuweilen brechen sie unerwartet aus ihren Wäldern hervor und fetzen durch Verheeren, Rauben und Morden die Bewohner der angebauten Gegenden in Schrecken. Zu Anführern wählen sie sowohl bei ihren kriegerischen Unternehmungen, als auch bei ihren Jagden diejenigen Familienvater, welche sich durch Tapferkeit oder Geschicklichkeit auf der Jagd aus- zeichnen. Die Art, ihre Freundschaft zu bezeigen, besteht darin, daß sie die Nasen an einander reiben. Der Hausherr empfangt einen Fremden, indem er sich in seinem Hamak (Hangmatte) wiegt und ihm ein Zeichen giebt an dem gemeinsamen Mahle Theil zu nehmen. Wenn ein Familienhaupt seine Tabakspfeife aus dem Munde nimmt und sie seinem Gaste hinreicht, so kann derselbe dies als ein Pfand unverletzlicher Freundschaft betrachten. Das Wiedervergeltungsrecht ist bei allen Jndianerstammen gültig, die Kriegsgefangenen werden ge- - wohnlich gelobtet, nachdem man sie mit raffinirter Grausamkeit gepei- nigt hat. Die Weiber zeichnen sich bei solchen Gelegenheiten beson- ders aus. Die Heirath wird ohne irgend eine religiöse Ceremonie vollzogen. Wenn ein Mann sich eine Gefährtin gewählt hat, so kauft er sie nach der herkömmlichen Sitte von ihren Eltern und von diesem Augenblick an ist sie seine Sklavin, die er selten mit Milde behandelt, sondern sie in der strengsten Unterwürfigkeit erhalt. Wah- rend die Männer sich nur mit Krieg und Jagd beschäftigen und auf ihren Wanderungen nichts als ihre Waffen tragen, muß das arme Weib alle Arbeiten verrichten, nicht allein für die Kinder, für die Zu- bereitung der Speisen, die Verfertigung ihrer Hangmatten rc. sorgen, sondern sie werden auch auf ihren Zügen mit dem armseligen Haus- rath, mit dem erlegten Wild und den gesammelten Früchten bis zum Niedersinken beladen, indem sie dies alles auf dem Rücken in gefloch- tenen Körben oder Säcken vermittelst einer Binde um die Stirn tra-

5. Bd. 3 - S. 77

1838 - Eisleben : Reichardt
Indianer-Länder. 77 dñnkenverbindung und schneller Auffassung hinter Weißen ohne Erzie- hung keinesweges zurück, und fassen nicht allein leicht, sondern urthei- len auch sehr richtig. Dabei besitzen sie wirklichen Kunstsinn und Ge- schicklichkeit in mechanischen Arbeiten, und obgleich die Werkzeuge, deren sie sich bedienen, nur aus einem Beile, einem Messer, einer Feile und einer Ahle bestehen, so gebrauchen sie doch dieselben mit so großer Ge- schicklichkeit und Gewandtheit, daß alles, was sie hervorbringen, so nett ausfallt, wie es nur der erfahrenste Arbeiter, mit Hülfe aller Werk- zeuge, deren er nur bedarf, hervorzubringen im Stande wäre. Auch besitzen die Indianer eine große Leichtigkeit, Sprachen zu erlernen und sind mehr oder weniger mit Witz und durchdringendem Verstände begabt. Für lebhafte Empfindungen sind sie weniger empfänglich als an- dere Menschenrassen, und sie scheinen, wenn man den Zorn ausnimmt, fast keine Leidenschaft zu haben, auch äußern sie beim Anblick ganz neuer Gegenstände nur geringes Erstaunen. Ihre Gewohnheit, in Wäldern, Wildnissen und zwischen Felsen, bald dem Hunger Preis ge- geben, bald im Überfluß zu leben, die Ungewißheit ihrer Existenz, die Gefahren, denen sie ausgesetzt sind, der geringe Werth, den sie auf ihr Leben legen, und die wilde Natur, von der sie sich beständig um- geben sehen, alles dies drückt ihrer Physiognomie einen stehenden, un- wandelbaren Charakter auf. Wenn ein junger Mensch zuweilen die seinem Alter natürliche Lebhaftigkeit blicken laßt, so halt man ihn für einen Menschen ohne Charakterwürde und zieht ihm den melancholi- schen schweigsamen Gefährten von gleichem Alter vor. Die Indianer sprechen selbst unter sich nur wenig, und suchen außerhalb so wenig Verbindungen, als nur immer möglich anzuknüpfen. Gewöhnliche Mittel, Liebkosungen oder Vernunftgründe vermögen nicht das Ge- ringste über sie, nur eine ungewöhnliche Aufregung kann sie in Thä- tigkeit setzen. Gegen Dinge, die uns in Bewegung zu bringen ver- mögen, scheinen sie die größte Geringschätzung zu hegen. Die Schre- ckew ihrer Kriege, die teuflische Wuth ihrer Rache, Gewinn und Ver- lust bei ihren Hazardspielen *), denen sie weit leidenschaftlicher ergeben sind, als die Weißen, die rohen Ausbrüche von Freude in der Trunken- heit, diese Empfindungen nur sind es, welche sie in Aufregung zu setzen vermögen. Dann ist es aber auch oft, als ob alle Leidenschaften entfesselt waren; die Tomahawks (Streitäxte) verschonen niemand, und das Todesröcheln ihrer Feinde macht diesen Wilden eine unaus- sprechliche Freude. Überhaupt so trage im Ganzen die Indianer sind, so sehr sie Ruhe lieben und Anstrengungen hassen, so unterziehen sie *) Die Indianerstämme am obern Mississippi spielen mit Karten uw Lebensmittel, Pelzwerk, Flinten, Hunde und zuweilen auch um ihre Squaws (Weiber). Haben sie alles verloren, was sie besitzen, so ermorden sie sich oft selbst.

6. Bd. 2 - S. 237

1837 - Eisleben : Reichardt
Russisches Reich. 237 auch schwarz; übrigens haben sie einen dünnen Bart am Kinn, abev einen starken an der Oberlippe. Die Nase ist klein, die Augen sind schwarz. Bon Charakter sind sie gutmüthig und friedfertig, aber wo sie sich beleidigt glauben, rachsüchtig. Obwohl unmäßig in sinnlichen Genüssen, sind sie doch gesund und werden alt. Die Weiber tato- wiren sich das Gesicht, durchbohren die Nase und die Lippen, hangen in jene Ringe, und stecken in diese lange dünne Knochen, wodurch ihre natürliche Schönheit, die noch durch die weiße Gesichtsfarbe geho- den wird, sehr leidet. Ihre Kleidung besieht aus einer Art Hemde von Seebärenhaut, mit einem aufrecht stehenden breiten und verzierten Kragen; auch die Kleidung der Mannspersonen ist beinahe so geformt, besteht aber aus Hauten von Seevögeln und ist ebenfalls verziert. Alle Kleidungsstücke werden von den Weibern verfertigt. Das Haupt- geschäft der Männer ist Jagd und Fischfang. Die Wohnungen beste- hen in Winter- und Sommerjurten, welche inwendig eben so schmutzig sind als bei andern rohen Völkern Sibiriens. Als Speise dienen alle Thiere, selbst wenn sie schon halb verwest sind; doch sammelt man für den Winter meistens getrocknete Fische ein und legt sich einen Vor- rath von Wurzeln und Beeren an. Die meisten Lebensmittel werden roh verzehrt, nur zuweilen werden Fische über den Lampen gekocht, welche in augehöhlten Steinen mit Thran bestehen, wobei ein wenig dürres Gras die Stelle des Dochtes vertritt. Sie sind Heiden und nur wenige haben das Christenthum angenommen. Jeder Mann hat so viele Weiber, als er ernähren kann, vertauscht sie aber oder jagt sie fort, wenn sie ihm nicht mehr gefallen. Übrigens hat die Bevölke- rung dieser Inseln immer mehr abgenommen. Die Kurilen sind eine Gruppe von Inseln, die sich von der Südspitze Kamtschatkas bis nach Japan erstreckt und als eine Fort- setzung der Gebirgskette von jener Halbinsel anzusehen ist. Es sind dieser Inseln 26, wovon die meisten zum Russischen, und die wenig- sten zum Japanischen Reiche gehören. Sie'sind voll Gebirge, sehr vulkanisch und haben ungeachtet ihrer südlichen Lage, ein rauhes Klima, mit stets nebeliger Luft. Die nicht zahlreichen Bewohner heißen gleich- falls Kurilen oder auch Ainos d. h. in ihrer Sprache Menschen, und wohnen nicht bloß auf den Kurilischen Inseln, sondern auch auf der großen Japanischen Insel Jesso oder Matsmai und auf der Insel oder Halbinsel Tarakai, auch Karafta und von den Euro- päern gewöhnlich Sachalin genannt, die längs der Ostküste der Mandschurei sich erstreckt. Besonders charakterlich ist der Haarwuchs dieser Inselbewohner. Der dicke, krause Bart hangt tief auf die Brust hinunter; das Haupthaar ist dick und strotzend; Arme, Hals, Rücken und Brust sind mit langen, schwarzen Haaren bewachsen, weswegen altere Reisende dieses Volk als ganz rauh und haarig beschrieben haben. Man rühmt ihre Herzensgute, Ehrlichkeit, Freundlichkeit, Höflichkeit und Gastfreiheit und überhaupt sollen sie etwas Edles in ihrem Be-

7. Bd. 2 - S. 543

1837 - Eisleben : Reichardt
Java. i '543 unverdrossen und gutmüthig, dabei streitbar und muthig. Weil er nur an den Umgang mit den Eingebornen gewöhnt ist, so scheut er sich zuweilen vor dem Europäer, besonders wenn dieser in weißen Battist- kattun gekleidet ist. In solchem Falle ist dem Büffel nicht zu trauen, und er kann mit seinen ungeheuern Hörnern und funkelnden Augen auch wohl dem Herzhaftesten Schrecken einjagen. Unter der Leitung eines Javaners hingegen ist er so fromm, wie ein Lamm, und laßt sich von kleinen Kindern, die auf seinem Nacken sitzen, hin- und her- führen und nicht selten spielend necken und schlagen. Sehr selten wird derselbe von dem gutherzigen Javaner geschlagen und es besteht zwischen dem Landmann und seinem Arbeitsthier eine besondere wech- selseitige Zuneigung *). Meistens schon vor Sonnenaufgang ist der Javane mit seinem Büffel auf dem Felde, um die kühle Morgenluft zur Arbeit zu benutzen. Während der heißen Mittagssonne kehrt er heim, badet sich und beschäftigt sich jetzt unter Dach, auf einer Matte sitzend, mit Ausbesserung der Hausgerathschasten oder Verferti- gung neuer, besonders mit Flechten von Matten und Körben aus Baum- blättern und Bambus; oder mit anderer leichter Arbeit, bis daß ihm der kühlere Nachmittag wieder die Fortsetzung der Feldarbeit gestattet. So lebt der Landmann einfach, genügsam und im Ganzen glücklich und zufrieden. Überhaupt herrscht beim gemeinen Manne die schönste Familien- Eintracht und das friedlichste Zusammenleben in der stillen Bambus- hütte, und die Frau genießt von ihrem Manne vollkommene Achtung und liebevolle Behandlung. Hier findet man nicht die sklavische Be- handlung der Frauen, wie sie bei andern Völkern Asiens allgemein ist; sie leben nicht abgesondert, sondern begleiten ihre Männer überall hin und stehen mit ihnen auf vollkommen gleichem Fuße, indem die häuslichen Arbeiten so vertheilt sind, als die Natur selbst solche ange- ordnet zu haben scheint. Der Mann baut sein Feld, sorgt für den Unterhalt seiner Familie und ist überall der treue Begleiter und Be- schützer seiner Frau, welche sich ihrerseits den minder schweren Feldar- beiten unterzieht; sie säet und pflanzt und hilft dem Manne einernd- ten, und spinnt, webt und macht Kleider im Hause, besorgt die Küche und pflegt als zärtliche Mutter ihre Kinder, die mit Liebe, Ehrfurcht und Achtung, ohne Sklaverei an ihren Eltern hangen. Nur die Wei- *) Als einen Beweis von der Anhänglichkeit des Büffels an den Men- schen erzählt Olivier folgenden Vorfall: Ein kleiner Javanischer Junge trieb seines Vaters Büffel wie gewöhnlich auf das Feld, hier sprang er spielend umher, indeß sein Begleiter ruhig weidete. Aus'einmal springt ein großer Tiger aus dem Busche und packt das Kind mit hungerrgem Rachen. Kaum hört der Büffel das ängstliche Geschrei des Kindes, so schießt er mit gefällten Hörnern auf den Tiger los, durchbohrt ihn und schleudert ihn in die Luft, daß er leblos nieder- fallt, und rettet also das Leben seines kleinen Führers, den er auf seinem Nacken nach Hause bringt.

8. Bd. 1 - S. 734

1835 - Eisleben : Reichardt
Deutsch la nd. 7.';4 bat von da rin« treffliche Aussicht auf dir ganze Stadt, die mit ihren zahllosen Gaffen, Plätzen und Gärten ausgebreitet da. liegt, auf die Elbe mit ihren vielfachen Armen und Inseln, und sieht die Städte Altona, Haarburg und Lüneburg und die umliegende Gegend Holsteins. 2) Das Stadthaus, eins der größten und geschmackvollsten Gebäude Hamburgs, sonst die Wohnung des kaiserlichen Gesandten, und 3) das neue allgemeine Kran- kenhaus, ein schönes und das größte Gebäude der Stadt, 1821 — 1823 mit einem Kostenaufwand von 1,300,000 Mark er' aut, in der Vorstadt St. Georg und in der Nähe der Alster, bildet ein längliches, an der Hinterseite offenes Viereck, auf beiden Seiten von Gärten umgeben und hat in der Mitte einen 455 F. breiten und 5/5 tiefen Hofraum. Das freundliche Aeußere dieses massiven Ge- bäudes, deffen Fronte 702 F. in der Länge hat, wird durch das Dach von blauen Ziegeln erhöhet, welches ganz oben auch mit einer De- ckung von Kupfer versehen ist. Das mittlere oder Hauptgebäude bat 3 und die beiden Flügelgebäude, wovon jedes 330 F. lang ist ha- den 2 Stockwerke, wobei jedoch der untere Raum (die Souterrains) mit seinen schönen gewölbten Kellern nicht gerechnet ist. Das Ganze enthält 200 Säle und Zimmer und ist zur Aufnahme von 1000 Kranken bestimmt; oft betrug aber schon die Zahl der auf einmal ver- pflegten Kranken 1400. Musterhaft und einzig ist die innere zweck- mäßige Einrichtung und Reinlichkeit, die in dieser Anstalt für die leidende Menschheit herrscht, welche eine wahre Zierde der Stadt und ein laut sprechendes Denkmal ihrer Mildthätigkeit ist. Zu Ende des I. 1825 befanden sich 1059 Kranke im Hause, im Laufe des Jahres 1826 wurden 4116 aufgenommen, davon wurden geheilt und entlassen 2517, 489 starben, blieben also am Ende des I. 1826 1110 Kranke im Hause. Die Ausgabe für dieses herrliche Institut betrug 245,203 Mark. Zu dem Gebiete der freien Stadt Hamburg gehört unter an- dern der B i l l w e r d e r, eine Insel zwischen der Elbe und Bille und an beiden Seiten dieser Flüsse eingedeicht (mit Dämmen umschlossen), ein Ländchen mit dem fruchtbarsten Boden, der sich denken laßt, und einem lachenden Lustgarten gleichend, dessen Bewohner zu den wohlhabendsten Landleuten gehören. In ihren Häusern herrscht Luxus und großer Wohlstand. Ihre Sitten sind nichts weniger als bäuerisch, sondern nähern sich vielinehr dein feinern städtischen Be- tragen. Ihr Anzug ist halb städtisch, halb ländlich und besonders bei dem weiblichen Geschlechte in Absicht der Bestandtheile oft so kost- bar, daß die elegantste Dame sich nicht schämen würde, in dem Anzuge einer Billwerderin zu erscheinen. Man sieht den feinsten Ostindischen Zitz, den feinsten Mull, die schönsten Brüsseler Spitzen, ja selbst Diamantenschmuck bei einer Billwerder Landdame. Töchter reicher Landleute sind in städtischen Pensiousanstalten erzogen worden, und haben einen Grad von Ausbildung erhalten, der in Verwun-

9. Bd. 1 - S. 745

1835 - Eisleben : Reichardt
Oldenburg. 745 werden mit tzieler Wahrscheinlichkeit für Abkömmlinge der alten friesischen Nation gehalten, von der sie auch noch vieles in ihren Sitten, Gebrauchen, Lebensart und Sprache beibehalten haben. Ihre Sprache, vorzüglich die der gemeinen und alten Leute unter sich, stammt unstreitig von der altsriesischen Sprache; doch ist sie jetzt schon sehr mit dem Plattdeutschen Westphalens und dem Hol- ländischen vermischt. Die Kleidung der Saterlander hat viel Aehnliches mit der unter den Landleuten Ostfrieslands und Gro- ningens gewöhnlichen. Ihre Sitten, Gebrauche und Lebensart haben allerdings viel Eigenthümliches und Originelles, aber doch nicht das Abenteuerliche, was man hin und wieder in geographi- schen Schriften darüber geschrieben findet. Ueberhaupt hat die Un- bekanntschaft mit diesem Landchen zu mancherlei lächerlichen von demselben verbreiteten Sagen Veranlassung gegeben. Uebrigens sind die Saterlander eine gute Art Menschen, höflich, freundlich, nur größtentheils etwas roh, was von ihrer Lebensart herrührt, auch Aberglauben und Prozeßsucht sind sehr herrschend unter ih- nen. Auf alte hergebrachte Gebrauche und Gewohnheiten halten sie streng; und da sie so isolirt wohnen, so bleibt leicht alles bei dem Alten. Sie sind frei von Personaldiensten und haben in ih- ren Gemarkungen freie Jagd und Fischerei. Was ihre inneren Privatangelegenheiten betrifft, so werden diese von 12 Personen, die man Vorsteher oder Bürgermeister nennt und jährlich wählt, besorgt. Ihre Nahrungszweige sind Ackerbau, Viehzucht vorzüg- lich Schafzucht, Schifffahrt und Torfgraberei. Auch die Bewohner der zur Oldenburgischen Herrschaft Je- ver gehörigen Nordsee-Insel Wangerog, welche man für Ab- kömmlinge der alten Angeln halt, unterscheiden sich durch ihren Dialekt, Sitten und Lebensart von den übrigen Oldenburgern. Ihre Zahl betragt 250 und ihre Hauptbeschäftigung besteht in Schifffahrt und Fischerei. Diese kleine Insel, welche 1 M. vom festen Lande entfernt liegt, und seit 1819 eine besuchte Seebade- Anstalt enthalt, war sonst weit größer und ist jetzt von S. nach N. nur etwa £ Stunde breit und von O. nach W. \ M. lang, und besteht aus größer« und kleinern, dürren, meistens mit Sand- hafer bewachsenen Sandhügeln oder Dünen, zwischen welchen hier und da etwas Gras auch wohl Klee hervorkommt, und hat einen sterilen Sandboden, dagegen findet man bei dieser Insel Seehunde Tümmler oder Braunsische (Oelpbinns Phocäna) viele Acten von Seevögeln, worunter wilde Schwane, Eidergänse, Pelikane, Taucher, Seeschwalben, Meven rc., Fische, Hummern und andere Krebse, Seegewürme und Konchplien von mancherlei Arten. Un- ter den Seegewürmen nennen wir nur die prachtvolle Glanz- raupe, welche mit den herrlichsten Farben des Regenbogens pran- get, die See-Anemonen, deren das Maul umgebende Fühl- säden sich ausbreiten und eine Art Blumen bilden, oder sich schlie-

10. Bd. 1 - S. 314

1835 - Eisleben : Reichardt
314 Schweiz. bewohners, Biederkeit und Freisinn bei manchem Schweizer in den Hintergrund gestellt; so kann dies doch nur als Ausnahme betrach« ket werden, und entfernt von diesen Einflüssen, zumal in den ho- hen Alpenlandschaften, finden sich jene Eigenschaften in ihrer schö- nen Reinheit und es bleibt im Allgemeinen wahr, daß die herr- schenden Charakterzüge des Schweizers Redlichkeit und Biederkeit, Offenheit, Treue, Gutmüthigkeit, Gastfreiheit, Arbeitfamkeit, Ta- pferkeit und Muth, Entschlossenheit und Beharrlichkeit, eine unge- meine Freiheitsliebe und eine äußerst große Vorliebe für sein Va- terland sind. In Vaterlandsliebe werden sie wohl nicht leicht von einem andern Volke übertreffen. Die Sehnsucht nach der Heimath, die allen Gebirgsbewohnern so eigen ist, scheint dem Schweizer in hohem Grade angeboren zu seyn; und hört er im fernen Auslan- de den Kuhreigen oder Kuhreihen, jene berühmte uralte Na- tionalmelodie der Alpenhirten *), so erwacht plötzlich das Heimweh, das unbefriedigt den davon Befallenen verzehrt und in Krankheit bringt, wie so viele Beispiele schon gezeigt haben**). Uebrigens gehören noch zu den Hauptzügen in dem Charakter der Schweize- rinnen Sittsamkeit, Keuschheit und Reinlichkeit; sie sind gute Gat- tinnen und gute Mütter. Zwar scheint auf die Sittsamkeit der Mädchen der uralte fast in der gesammten Deutschen Schweiz noch herrschende Gebrauch des Kiltganges d. h. ein Nachtbesuch des Liebhabers in der Schlafkammer seines Mädchens, einen Schatten zu werfen, allein es geht im Allgemeinen dabei sehr anständig zu und hat sein Bewenden bei unschuldigen Liebkosungen, so daß Frei- heiten, die man sich öffentlich nicht erlaubt, auch hier in der Regel weder genommen, noch gestattet werden. Und wenn auch dann und wann dabei die innigste Annäherung beider Geschlechter vorfallen sollte: so würde der Jüngling der ganzen Gemeinde verächtlich wer- den und auch einer harten Züchtigung nicht entgehen, der ein Mädchen bei Gelegenheit eines Kiltganges schwächte und sie nicht ehelichen wollte. *) Zur Zeit wenn die Hirten ihre Heerden auf die Alp treiben, pflegen sie eine Art von Hörnern, die aus Baumrinden verfer- tigt find, mit sich zu führen, auf denen sie mit besonderer Ge- schicklichkeit zu blasen verstehen. Diese ländliche Musik ist allen Alpenhirten bekannt und macht einen großen Theil ihres Zeit- vertreibs in ihrem einsamen Hirtenleben aus. **) Als einst der Kuhreigen bei den in Holland stehenden Schwei- zersoldaten geblasen wurde, entstand unter ihnen eine allgemeine Sehnsucht und Betrübniß; sie erinnerten sich lebhaft an ihr Va- terland und die Glückseligkeit, die sie in ihren Gebirgen genop sen hatten, und fast alle gemeinen Soldaten forderten ihren Abschied, weshalb das Blasen auf solchen Hörnern verboten wurde.
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