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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bd. 3 - S. 264

1838 - Eisleben : Reichardt
264 Amerika. außerordentlich gesegnet; es giebt hier z. B. Mahagonibaume, Ameri- kanische (Zedern, Lebensbäume, verschiedene Arten von Ebenholz und außerdem eine Menge von Bäumen, welche Bauholz für Hauser und Schiffe liefern, ferner Palmbaume, unter welchen die Palma real (Königspalmen) durch ihre Nützlichkeit für Menschen und Thiere aus- zeichnet, viele Medizinalpflanzen, Ananas verschiedener Art, Pisangs, Orangen, Citronen, Granatapfel, überhaupt die herrlichsten Südfrüchte. Unter den Getreidearten ist der Mais die wichtigste. Der eigentliche Reichthum der Insel besteht vorzüglich in Zucker, Kaffee, Tabak, Ka- kao^ rc. Durch seinen trefflichen Tabak ist Cuba in der ganzen Welt berühmt, und führt jährlich eine ungeheure Masse desselben aus, wo- von man sich einen Begriff machen kann, wenn man hört, daß es auf dieser Insel allein 1600 Tabakpflanzungen giebt. Kaffeepflan- zungen zahlt man jetzt 2200 und Zuckerplantagen 1200. Ein Rei- sender, der von der Stadt Matanzas aus eine Kaffeepflanzung besuchte, welche den Namen die allerheili.gste Dreieinigkeit führte, macht uns von derselben folgende Beschreibung: „Ihren Eingang bildete eine Allee der herrlichsten Palmen, die ich je gesehen habe, und deren Pracht selbst die der Indischen übersteigt. Jede Palme stand von der andern etwa 20 F. entfernt, und die Zwischenräume waren mit Aprikosen- bäumen, im frischesten Grün prangend, ausgefüllt. Nichts kann, hin- sichtlich des Pflanzenlebens, überhaupt anziehender seyn als eine Kaffee- pflanzung. Eine Zuckerpflanzung ist schon ein sehr angenehmer An- blick, wenn ihr Rohr so in üppiger Fülle emporschießt und Hunderte von Morgen bedeckt, allein der Anblick einer Kaffeepflanzung ist bei Weitem schöner und mannigfaltiger. Die Kaffeestraucher rverden näm- lich in Reihen gepflanzt und erreichen eine Höhe von etwa 5 F. Die Zwischenräume zwischen ihnen füllen Reihen von Orangenbäumen §us, die zum Theil Früchte tragen, zum Theil in Blüthe stehen, wahrend die Pisangs, die Kalabaffenbaume, die Mangos, die Gujavas (B. Ii. S. 597) die Nußbaume von Malabar, die Brodfruchtbaume und eine große Menge anderer tropischer Baume und Sträucher in der größten Üppigkeit umherwachsen. Diese Pflanzungen haben, außer der Zierde, zu welcher sie dienen, auch drn Nutzen, daß sie die jungen Kaffeepflanzen gegen die Sonne schützen." Havana ist die Hauptstadt von Cuba und zugleich die größte Stadt Westindiens und überhaupt eine der größten der neuen Welt, indem sie mit Einschluß der großen Vorstädte über 11000 H. zahlt, worin jetzt gegen 150,000 Menschen wohnen. Sie liegt an der Nordküste der Insel, an einer Bai, die einen der schönsten Hafen der Welt bildet, welcher sehr sicher und so geräumig ist, daß darin ^1000 bis 1200 der größten Schiffe liegen können, und einen langen, äußerst schmalen Eingang hat, in welchen nur ein Schiff nach dem andern einfahren kann. Diese Bai umgiebt die Stadt auf der Ostseite und auf der Landseite umgeben Hügel dieselbe, auf welchen Forts angelegt

2. Bd. 3 - S. 433

1838 - Eisleben : Reichardt
Brasilien. 433 feit das treffliche Holz des von den Eingebornen genannten Jpinpitanga- Baumes, das die Entdecker nach Portugal schickten, wegen seiner glü- hendrothen Farbe benannten. Eabral sandte einen ausführlichen Bericht von seiner Entdeckung und ein mit Rothholz und andern Landesprodukten beladenes Schiff nach Portugal, setzte aber selbst seine Reise nach Ostindien weiter fort. Der König ließ sogleich (1501) durch den kurz vorher in seine Dienste getretenen Amerigo Vespuccio (B. Iii, 4) eine Untersuchung der Küste dieses großen Landes vornehmen, wobei die schöne Allerheiligen- Bai, woran jetzt die Stadt Bahia liegt, entdeckt wurde. Anfangs legte man auf das Land, wiewohl es schön und fruchtbar war, keinen großen Werth (indem man noch kein Gold daselbst gefunden hatte), und begann die erste Ansiedelung mit Verbrechern und lüderlichen Weibspersonen, die man hierher verbannte. Jährlich wurden zwei Schiffe mit solcher Ladung dahin geschickt, deren Rückfracht in Farbe- holz bestand. Auch eine Menge Juden, die von dem Inquisitions- Gericht verfolgt und gefangen gehalten wurden, versetzte man hieher. Allein schon nach 30 Jahren änderte sich die Meinung, aus der man Brasilien bis, dahin betrachtet hatte, und man sing an die Wichtigkeit dieses neuen Landes zu begreifen, das zwar damals noch weder Gold und Diamanten spendete, aber eine Menge anderer schätzbarer Pro- dukte lieferte. Es wurden nun mehreren Großen und Reichen viele Meilen lange Küstenstrecken mit unbeschrankten Gränzen landeinwärts zu Lehen gegeben. Sie sollten sich diese Güter erobern, sie mit vol- lem grundherrlichem Rechte besitzen, und nur kein Recht über das Le- den der Eingebornen haben. Martin Alfonso de Sou za war der erste, der von dieser Erlaubniß Gebrauch machte. Er sammelte Kolonisten, rüstete ein Geschwader aus und segelte nach Brasilien. Er landete in der Bai von Ganabra und gab ihr den Namen der Bai von Ri.o de Janeiro, setzte aber, da er den Vortheil der aus- gezeichneten Lage dieses Hafens nicht einsah, seine Fahrt bis zu dem 140 S. Br. fort und gründete dort auf einer Insel, die er San Vincent nannte, seine Kolonie. Durch ihn wurde der Anbau des Zuckerrohrs, so wie Europäisches Getreide und Vieh eingeführt, und immer weiter verbreitete sich nun durch viele andere solche Land- besitzer die Kolonisirung Brasiliens und Städte und Wohnorte wurden gegründet. $7.... > , ' ' Nun (im I. 1549) erkannte die Regierung von Portugal die Wichtigkeit Brasiliens und merkte, daß eine Kolonie auch ohne Gold und Silber Nutzen bringend werden könnte. Sie schickte daher einen Generalgouverneur dahin, der als Stellvertreter des Königs mit voller Ge- walt versehen wurde, und den Auftrag hatte, die Landeigenthümer zwar in ihrem Besitzthum zu lassen, aber die ihnen ertheilten Privile- gien zu beschranken, die ganze Kolonie zu beaufsichtigen und überall die königliche Autorität herzustellen. Dieser erste Gouverneur war Cannabich's Hülssbuch. Hi. Band. 28

3. Bd. 3 - S. 407

1838 - Eisleben : Reichardt
Feuecla nd. 407 der Britten King, Stokes und Fitzroy kennt man jetzt Feuerland weit genauer als sonst, und weiß, daß es in 3 große Inseln getheilt ist, durch 2 Kanäle, von denen der eine dem Kap Froward, der andere Port Gallant gegenüberliegt. Der östlichste, der Magdalen-Sund erstreckt sich Anfangs in gerade südlicher Richtung, wendet sich dann scharf nach W. und erreicht den Barbara-Kanal, der mit dem Kanal, Port Gallant gegenüber in Verbindung steht. Magdalen-Sund und seine westliche Fortsetzung, Cockburn-Kanal, sind fast ganz frei von Inseln und Klippen; aber der Barbara-Kanal ist seiner ganzen Ausdehnung nach mit Inseln übersäet, welche die Straße an einigen Stellen bis auf ^ St., ja an einem Orte auf nicht mehr denn 150 F. Breite einengen. Das Land westlich vom Barbara-Kanal ist hoch und rauh, obschon in den Thälern, Schluchten und an sonst geschütz- ten Orten kein Mangel an Pflanzenwuchs ist, so hat doch diese Ge- gend im Vergleich mit dem östlichen Theile Feuerlands ein sehr küm- merliches und unfreundliches Ansehn. Diese westliche große Insel Feuerlands führt sehr bezeichnend den Namen South-Desolation, d. i. Südliche Einöde. Clarence-Insel, die zweite große Insel Feuerlands, hat eine Länge von 11 M. und eine Breite von 5 M. und ein grüneres Ansehen, wiewohl sie ebenfalls felsig ist. Die dritte oder östliche Insel Feuerlands heißt König Karls Süd-Land und erstreckt sich von der Einfahrt in die Straße bis zum Auslauf der Barbara- und Kockburn Kanäle. Der östliche Theil desselben ist nie- drig, mit Ebene wie auf der Patagonischen Küste, wo zahlreiche Heer- den von Guanacos weiden; aber in dem westlichen Theile erstreckt sich eine Bergkette, vielleicht mit einigen Unterbrechungen, bis an das Südostende dieser Insel fort, bis zum Vorgebirge des guten Erfolgs, welches die Südspitze auf der Westseite der Straße le Maire ist, und endigt hier mit hohen, schneebedeckten Bergen, von denen einer, welcher auf den Karten den Namen Z. ucker Hut führt, wahrscheinlich 4000 F. hoch ist. Im Ganzen ist das östliche Feuerland weit vor- züglicher als das westliche, und besteht theils aus Hügeln, theils aus Ebenen mit schönem Graswuchse und Waldung bedeckt, während das westliche und südliche Feuerland von tief ins Land eindringenden, aber schmalen Meerarmen und hohen auf ihren Gipfeln Schnee tragenden Bergen gebildet wird und steile, felsige Ufer hat, zum Theil mit im- mergrünen Wäldern besetzt. Das ganze Jahr hindurch herrscht trübe Witterung, Regen und viel Wind. An der südlichen Küste Feuer- lands liegt die Gruppe der L'hermites-Jnseln, auf deren süd- lichster das Kap Horn, die südlichste Spitze Amerikas, hervorspringt. Diese Inseln sind von Felsengebirgen durchschnitten, die jedoch bis zum Gipfel dicht mit Baumen und Gesträuch bedeckt erscheinen und zwischen denen sich feuchte, sumpfige, mit Torfmoos besetzte Niederun- gen hinziehen. Das Klima Feuerlands ist rauh und kalt, und sehr verschrieen, so daß, als 1775 einige Begleiter Eooks hier mitten im

4. Bd. 3 - S. 478

1838 - Eisleben : Reichardt
478 Amerika. kleinen Antillen waren, die daher auch den Namen der Caribischen oder Caraibischen Inseln führen. Jetzt sind sie aber daselbst fast gänzlich aus- gerottet und leben nur noch in dem Colombischen und in dem Brit- tischen, Holländischen und Französischen Guiana. Sie haben ehemals durch ihre Kühnheit, ihre kriegerischen Unternehmungen und ihre Han- delstätigkeit eine große Nolle gespielt, und sind ein schöner, kräftiger Menschenschlag, mit regelmäßigen, angenehmen und nicht selten sehr hübschen Gesichtszügen. Leben und Ausdruck zeigt sich im Gesicht, im Auge und in der ganzen Haltung des Leibes. Humboldt erklärt die Cariben für den ausgezeichnetsten und schönsten Menschenstamm Südamerikas, und sie sollen sich nach ihm durch ihren beinahe rie- senhaften Wuchs vor allen übrigen Nationen Südamerikas, mit Aus- nahme der Patagonier, auszeichnen. Dabei sind sie kriegerisch, muthig und tapfer. Ihre Kriege unter sich arten stets in Vertilgungskriege aus, so daß ihre Zahl sich sehr vermindert hat. Von den im Brittischen Antheile Guianas lebenden Indianer- stämmen theilen uns die oben erwähnten brittischen Reisenden Hillhouse und Alexander ausführliche Nachrichten mit, woraus wir nur das aushe- den, was die Accaways betrifft, ein Volksstamm, der die Gegen- den zwischen den Stromschnellen und den hohen Gebirgen des Bin- nenlandes bewohnt. Am Demerarystusie belauft sich ihre Zahl auf etwa 700 und am Mazaruny auf 1500. Sie sind streitsüchtig, krie- gerisch und im Stande, große Anstrengungen und Strapazen zu er- tragen. Sie werden von allen übrigen Stammen gefürchtet, und wo sie sich niederlassen, vertreiben sie die Nachbarn; sie betreiben auf der ganzen östlichen Küste des Brittischen Guianas Handel, sind aber unter sich oft uneinig und in beständigem Kriege. Sklavenhandel ist bei ihnen sehr verbreitet; auch treiben sie Ackerbau und haben große und zahlreiche mit Kassava bestellte Felder. Häufig treten sie des Handels wegen Wanderungen an nach der Colombischen oder Brasilianischen Gränze, zu welchen Zügen mehrere Familien zusam- mentreten, wie bei Karawanen, wobei sie einen gehörigen Vorrath an Kassavabrod mit sich führen und zugleich Jagden anstellen, so daß sie auf diesen 2— 3 Monate lang dauernden Reisen keinen Mangel an Nahrung leiden. Nabern sie sich auf diesen Marschen einem Jndianerdorfe, so rüsten sie sich zum Angriff desselben. Ist jedoch dasselbe stark genug, um Widerstand zu leisten, so schließen sie mit ihm einen Handelsvertrag ab. Man ißt mit den Bewohnern zu- sammen und kauft oder verkauft ohne Mißtrauen; ist dagegen der Ort schwach und sind die Bewohner nicht wachsam genug, so werden diejenigen, welche Widerstand leisten, auf der Stelle umgebracht und die übrig bleibenden zu Sklaven gemacht. Nach ihrer Rückkehr von einem glücklichen Streifzuge bereiten sie ein großes, fürchterliches Trink- gelag. Mehrere Tage vor einem solchen Feste werden alte Weiber aus der Nachbarschaft versammelt. Sie setzen sich um ein Feuer, an

5. Bd. 3 - S. 485

1838 - Eisleben : Reichardt
Austra lien. 485 terschied Statt findet, daß einige hoch, meistens sehr hoch, andere aber nur wenige F. über dem Wasserspiegel des Ozeans erhaben sind; und 3) in die isolirten Jnselreihen, wovon die Marianen und der Magellans-Archipel den Küsten Asiens und die Sandwich-Inseln den Küsten Amerikas sich nähern. In Hinsicht der Beschaffenheit des Bodens gehört Australien dreierlei Bildungen an, nämlich der Ursormation, der vulkanischen oder basaltischen und der animalischen oder Korallenbildung. Zur Ursor- mation gehören Neuholland nebst Van Diemens-Land und der innere Gürtel der Austral-Inseln von Neuguinea an bis Neuseeland, den Aukland- und Maquarie-Jnseln, welche Urboden zeigen. Neuholland, welches gleichsam als eine südliche Fortsetzung Asiens erscheint, ist je- doch durch seine Erzeugnisse gänzlich von Asien verschieden und seine Thiere sowohl als Pflanzen haben eine besondere Physiognomie, ein eigenthümliches Gepräge und eine ungewöhnliche Form. Neuholland hat einen fast ununterbrochen flachen, sandigen Küstenrand mit vor- liegenden Riffen, Klippen und Eilanden. Dieser Küstenrand wird durch Gebirge von dem unermeßlichen Innern geschieden, das man bis jetzt noch zu wenig kennt, um über seine geologische Beschaffen- heit urtheilen zu können. Wahrscheinlich war in der Urzeit das Au- stralische Kontinent größer als es jetzt ist, und der »innere Gürtel der Austral-Inseln scheint der Rand des zerrissenen alten Australischen Festlandes zu seyn; und alle diese Inseln zeigen in ihrem Bau die auffallendste Verwandtschaft unter einander, und ihre Bergrücken rei- hen sich regelmäßig aneinander. Alle scheinen die Gipfel eines und desselben Gebirgszugs zu seyn, der sich von dem Festlande Asiens herab und dessen südlichen Inseln hierher zog. Wie in den Anden brechen auch hier Vulkane ans dem Urgesteine hervor. Wir kommen nun zu den übrigen Australischen Inseln. Diese zerfallen, wie schon gesagt, in solche von vulkanischer oder basaltischer, und in solche von animalischer oder Korallenbildung. Alle diese vul- kanischen Inseln enthalten theils erloschene, theils noch brennende Vul- kane und sind früher aus dem Meere hervorgegangen und daher auch früher bevölkert, als die Koralleninseln, dabei sind sie sämmtlich hoch und unter den Tropen gewöhnlich von sehr großen Korallenriffen um- geben und von einem Erdstreifen eingefaßt, der auf einem nur wenige Toisen über dem Meere erhabenen Polypenkalk ruhet. Die Ko ral- len-Inseln oder Inseln madreporischer Bildung sind niedrig und flach, ruhen auf Gipfelpunkten unterseeischer Gebirgsketten und ver- danken ihre Entstehung der allmähligen Arbeit der Korallenthiere 08. I., 120), die ihre Steingehause im Meeresgrunde um aufstreben- de, in der Tiefe ruhende Berggipfel reihen und bis zur Oberfläche aus- bauen, wo dann das Fluthen der See, die Vögel, die Fische, Schal- und Weichthiere das Übrige vollenden. Die Eingebornen nennen diese flachen Korallen-Inseln Motus. Sie zerfallen wiederum in 3 Arten.

6. Bd. 3 - S. 495

1838 - Eisleben : Reichardt
Neu Holland. 495 untersuchte den schon früher bekannten Morumbrdschi bis zu sei- ner Einmündung in den Murray, den größten und ansehnlichsten Fluß Neuhouands, den man bis jetzt kennt, der in dem letzten Theile seines Laufes zwischen hohen Kalksteinwanden fließt, hier ein maje- stätisches Ansehen hat, nirgends unter 1200 F. breit und gewöhnlich über 2o F. tief ist. Er verfolgte diesen schönen Fluß bis zu seiner Einmündung in den großen Landsee Alexan brina, den nur eine Dünenkette von der an der Südküste gelegenen Encounterbai trennt, in welche Bai aus diesem See eine Einfahrt führt. Nicht minder wichtig für die Erforschung des Binnenlandes sind auch die Reisen des Major Mitchel, der schon in den I. 1831 und 1832 derglei- chen gemacht hatte, 1835 aber den Auftrag erhielt, den Lauf des Darling bis zu seiner Vereinigung mit dem Murray und den Lauf des letztem Flusses aufwärts zu erforschen. Auf dieser 1835 und 1836 unternommenen Reise begleitete ihn der oben erwähnte Cun- ningham, der aber nicht wieder zurückkehrte sondern umgekommen ist. Auf dieser Reise entdeckte Milchet unter andern die Gipfel einer schönen Bergkette, Gram pi ans genannt, und fand bei späterer Untersuchung, daß sie zwischen dem Murray und der Südküste sich ausdehne und in ihr eine Menge Flüsse entspringen. Der östlichste höchste Berg dieser Gebirgskette, an deren Nordseite der Wimme- rn, als vorzüglichster Fluß strömt, heißt der Williams-Berg. Alle diese Untersuchungen des Innern von Neuholland erstrecken sich auf seinen östlichen Theil, der also am besten bekannt ist. Im west- lichen Holland, wo am Schwanenfluß 1829 eine neue Kolonie ge- gründet worden ist, hat man seitdem auch einige Versuche ins Innere vorzudringen gemacht, ohne jedoch bis jetzt weit vorgerückt zu seyn. Am wenigsten ist noch für die Erforschung des nordwestlichen Theiles von Neuholland geschehen. Überhaupt ist kaum von diesem großen Lan- de untersucht und f sind noch völlig unbekannt, so daß ungeheure Landstriche im Innern der Forschungsbegierde und dem Muthe unter- nehmender Reisender ein noch unbegränztes Feld darbieten. Freilich muß der Mangel an schiffbaren Flüssen in Neuholland nothwendiger- weise die Fortschritte der Entdeckungen erschweren. Kein Festland der Erde ist so einförmig wie Neuholland. Schon in der äußern Begränzung gegen das Meer zeigt sich große Einfach- heit; die Küsten sind sehr regelmäßig und meist ohne die großen Ein- schnitte und Meerbusen, die andere Kontinente auszeichnen; dennoch aber zeigt das Land in dem Verhältniß zwischen Küstenentwicklung und Flächeninhalts gar nicht so ungünstige Verhältnisse, als man er- warten sollte, es übertrifft darin nicht bloß Afrika, den abgeschlossen- sten Erdtheil, sondern auch Asien und Südamerika. Was das Innere betrifft, so herrscht daselbst die Form des Flachlandes auf eine Weise vor, wie dies in den übrigen Kontinenten (vielleicht nur Südamerika ausgenommen) ohne Beispiel ist. Die Form des Gebirgslandes ist

7. Bd. 3 - S. 634

1838 - Eisleben : Reichardt
634 Nachträge. Zu S. 36. Die kleine Strecke von 6° 44' oder etwa 34 Meilen der nördlichen Küste Amerikas, welche zwischen der durch die Entdeckungsreisen Franklins und Beecheys bekannt gewordenen Bee- chcy- und Barrvwspitze noch unbekannt geblieben war, ist jetzt durch die Expedition der Britten Dease und Simpson im I. 1837 im Aufträge der Hudfondsbai-Kompagnie untersucht und das Land an der Küste überall niedrig und morastig befunden worden. An der Barrowspitze pflanzten sie die Brittische Flagge auf und nahmen Be- sitz von dem Lande im Namen der Königin von England. Nach diesen Entdeckungen soll nun die Expedition den ostwärts gelegenen Theil der Küste von der Landspitze Turnagain an, wo 1819 Frank- lin umkehren mußte (B. Iii., 34), bis zur äußersten Entdeckungs- granze des Kapitän Roß (B. Iii., 41 und 42) oder wo möglich bis zur Mündung des von Back entdeckten Fifchflusses oder Thluitfcho (B. Iii., 42) untersuchen, worauf dann nur noch die Strecke von dem Fischflusse nach der Hekla- und Furystraße zu ermitteln bliebe, um ganz Amerika auf unfern Landkarten im N. begranzt zu sehen.—> Die S. 42 des Iii. B. erwähnte zweite Expedition Backs mit dem Schiffe Terror ist seitdem auch zurückgekehrt, ohne jedoch das ihr vor- gezeichnete Ziel erreicht zu haben. Zu S. 91. Im Jahre 1838 brach in der That eine Empörung der Canadier gegen die Brittifche Regierung aus, ist aber durch die Gewalt der Waffen wieder unterdrückt worden. Zu S. 333. Francia ist jetzt gestorben.

8. Bd. 3 - S. 3

1838 - Eisleben : Reichardt
Amerika. 3 Mauern von Erde und Ziegeln bestehen, schließen will, daß diese Gegenden von einem Volke bewohnt waren, sehr verschieden von den Völkern, welche diese zur Zeit der Entdeckung Amerikas inne hatten. Alles, was die Abstammung, das Fortbestehen und die Ausrottung dieses Volks betrifft, ist bis jetzt in ein undurchdringliches Dunkel ge- hüllt. Indeß laßt sich nicht bezweifeln, daß es civilisirter war, als die Indianischen Völkerschaften, die sich zur Zeit der Entdeckung Amerikas vorfanden. Jedoch war ihre Civilisation niedrig im Vergleich mit dem Volke, aus das die Ruinen von Palenque hindeuten. Aus dem allen aber zeigt sich, daß Amerika eine weit altere Bevölkerung gehabt habe, als man bisher geglaubt hat, da sich so viele Spuren der Kunst in diesen Alterthümern darbieten, über welche alle Nachrichten schweigen und die vielleicht einer entferntem Periode angehören, als wo die ge- schichtlichen Nachrichten Europäischer Völker sicher zu werden anfangen. Daß übrigens früher als Columbus Amerika endeckte, Europäer nach einigen Theilen Nordamerikas gekommen waren und sich daselbst niedergelassen hatten, ist wohl nicht zu bezweifeln. So wurde den Isländischen Chroniken zufolge, Grönland schon 982 von Normannern von Island aus entdeckt und 986 von ihnen bevölkert, und Ehr ich Rauda war der erste, welcher sich daselbst niederließ. Einige Zeit spater (1001) entdeckte der Normann Biörne, indem er auf einer Reife nach Grönland von einem Sturme sehr weit nach S.w. getrieben wurde, eine unbekannte Insel und theilte, nach Grönland zurückgekehrt, diese Nachricht mit, was Lief, den Sohn Ehrich Raudas, veranlaßte, zugleich mit Biörne zur Aufsuchung dieses neuen Landes abzusegeln. Sie kamen auf dieser Fahrt an ein Land, welches wilde Weintrauben trug und daher von ihnen Winland (Weinland) genannt wurde, welches die Meisten für New-foundland halten. Es entstand nun stellen, selbst hinsichtlich der.bei den Gebeinen gefundenen Geräthe, Töpfergeschirre, Schwerter, Äxte und Iierathen. Ihre Höhe steigt von 2 bis 150 F. Der Stadt St. Louis gegenüber, am Kahokiaflusse im Staate Missouri, zählt man dieser Gräber, in 2 Gruppen, mehr als 150. Nahe bei Saint Louis, am östlichen Ufer des Mississippi, keine Meile vom Strome, ist die obere Gruppe, welche in der Ent- fernung wie ungeheure Heuschober aussehen. Sie sind meist rund und manche haben auf ihrem hohen Gipfel Raum für mehrere hundert Personen. Der größte dieser Erdhügel steht dicht am Ufer des Ka- hokia, und hat an der Grundfläche 2400 F. im Umfange, bei einer Höhe von 90 F. Man hat viele solcher Hügel geöffnet und eine Menge Gerippe darunter gefunden, welche größtenteils mit denen der heu- tingen Indianer keine Ähnlichkeit haben. Am häufigsten findet man diese Erdhügel, welche als die Beerdigungsplätze großer Gemeinden an- zusehen sind, bei der Vereinigung von Flüssen, also an Stellen, welche für den Handelsverkehr die günstigste Lage haben. Die Grundfläche der Grabhügel ist kreisrund oder oval; sie sind in der Regel kegel- förmig und einige auf dem Gipfel abgeplattet, als ob sie zu Opfer- feierlichkeiten bestimmt gewesen wären, die von einer großen Menschen- menge gleichzeitig gesehen werden sollten. 1 *

9. Bd. 3 - S. 13

1838 - Eisleben : Reichardt
Amerika. 13 Namen größte Lange größte Breite Flachcnraum Sklavensee 78 M. 18 M. 800 Om. Michigan 64 „ 19 „ 700 ft Varensee 50 „ 37 „ 500 ff Winipeg 61 „ 12 „ 450 tt Erie 60 „ 15 „ 370 tt Maracaibo 30 „ 18 „ 370 tt Titicaca 38 „ 14 „ 330 tt Nicaragua 32 „ 20 „ 300 tt Ontario 47 „ 15 „ 280 tt Athapeskow 57 ,, 7 „ 200 tt Der gleichfalls große Timpanagos ist noch sehr unbekannt, der Dos Patos ein 35 M. langer und 9 M. breiter Binnensee, der Tarayes ist eigentlich kein See, sondern entsteht durch die Über- schwemmungen des Paraguayflufses, welche beim höchsten Wasserstande eine Strecke von 75 M. in der Lange und 30 M. in der Breite bedecken; und endlich der Parima, der nach frühern Meinungen in Guiana sich befinden sollte, existirt nach neuern Entdeckungen gar nicht oder ist eine zuweilen vom Wasser bedeckte Savanne. Amerika ist unter allen Erdtheilen der längste, denn es erstreckt sich von S. gegen N., die Inseln ungerechnet, die sich gegen Norden in unbekannte Raume verlieren, gegen 2020 M. weit, wahrend seine Ausdehnung von O. nach W. nirgends die Halste dieser großen Lan- generstrcckung erreicht. Es breitet sich zu beiden Seiten des Äquators, sowohl auf der nördlichen als südlichen Halbkugel aus, aber in der nördlichen reicht es weiter gegen den Pol hin, als in der südlichen. So wie die alte Welt durch eine Landenge (die Landenge von Suez) in zwei Halsten getheilt wird, so wird Amerika durch;die Landenge von Panama oder Dänen in zwei Halsten geschieden, doch mit dem Unterschiede, daß die alte Welt in eine nordöstliche und südwestliche Halste zerfallt, durch das rothe und Mittelländische Meer geschieden und durch die Landenge von Suez verbunden; hingegen die neue Welt in eine nördliche und südliche Halste (Nord- und Südamerika) sich theilt, durch das Earaibische Meer und den Meerbusen von Meriko von einander geschieden) und durch die, an der schmälsten Stelle 6 M. breite Landenge von Panama wieder verei- nigt. Nord- und Südamerika sind Halbinseln und bilden Dreiecke, die ihre Grundlinie an der Diocbfeite und ihre Spitze an der Südseite haben, eben so wie Afrika, und gewissermaßen auch die eine Halbinsel zu- sammen bildenden Erdtheile Europa und Asien; doch weicht diese Europäisch-Asiatische Halbinsel mehr von der Form eines Dreiecks ab -als Afrika. So wie ferner die nordöstliche Halste der asten Welt (Europa und Asien) eine weit größere Küstenentwickelung und eine mannigfaltigere Zergliederung in Stamm und Äste hat als die süd- westliche Halste (Afrika), die gleichsam ein Stamm ohne Äste ist; so

10. Bd. 3 - S. 26

1838 - Eisleben : Reichardt
26 A merik a. Dis Hauptkette oder der mittlere von dem 'Plateauknoten von Guanaxuato ausgehende Zweig ist bei Weitem der bedeutendste, führt den Namen Sierra Madre und bietet die reichsten Silberminen dar, die man nur kennt. Diese mittlere Cordillère setzt fort unter ver- schiedenen Namen bis zum Plateau von Neumexiko am obern Strom- lauf des Rio del Norte und lauft ferner als ein mächtiger Gebirgs- rücken, der aus mehreren Parallelketten zu bestehen scheint, in einer Entfernung von 200 M. vom großen Ozean, fast' mitten im Lande, zwischen den äußersten Quellen des ungeheuren Flußgebietes des Mis- souri und denen des Colombia fort, indem er den westlichen Theil der vereinigten Staaten von Nordamerika durchschneidet und hier, so wie auch auf seinem fernern Zuge durch die Lander der freien Indianer, immer in nördlicher Richtung laufend, unter dem Namen des Fel- sen g e b i r g e s (Rocky Mountains) bekannt ist. Dieses enthält unter 370 bis 4lo mehrere Schneeberge, unter andern den Spanisch Pik, James Pik und Long Pik oder Big Horn, die bis zu 11,000 F. ansteigen, ja der letzte soll sogar 11,700 F. boch seyn; und noch unter 49" N. Br. ist der Kamm des Felfcngebirges 7800 F. hoch; nordwärts scheint sich dieses Gebirge, dessen fernerer Zug noch wenig bekannt ist, sehr zu erniedrigen und endigt sich an der Küste des nördlichen Eismeeres, an der Mündung des Mackenzie, der an dem Ostfuße desselben fließt, unter 690 N. Br., innerhalb der nörd- lichen kalten Zone. Querjoche verbinden übrigens das Nordende der Cordillère von Sonora sowohl als die Cordillère des Plateau von Neumexiko mit einer andern Gebirgskette oder Cordillère, welche von der Südspitze der Halbinsel Californien an längs der Küste des großen Ozeans fort- streicht und daher Küstencordillere genannt wird. Sie folgt immer den Krümmungen der Küste, etwa 1b M. von ihr entfernt, erhebt sich unter 400 9^. zu wenigstens 9000 F., wird unter 4b" N. Br. vom Columbiastrom durchbrochen, gleicht zwischen b0" und 6o0 N. Br. in den zerrissenen und zerspaltenen Küsten und den vorliegenden vielen Inseln dem Skandinavischen Gebirge (B. I. S. 224) und enthält unter 09" und 60" die hohen Berge, den Fairweather (fpr. Fähruedfer) oder Schön wetterberg und den Elias b erg, beide im Russischen Amerika, jener 14,000 und dieser 17,000 F. hoch und von Einigen für Vulkane gehalten. Hierauf wendet sich diese Küsten- kette gegen W., immer der Küste folgend, tritt in die Halbinsel Alafchka als eine Vulkankette, geht selbst auf die Jnselreihe der Aleu- ten über, an deren Westende sie der Gebirgskette der Asiatischen Halb- insel Kamtschatka sich nähert, und bildet eine der größten Vulkanreihen auf der Erde. Folgendes Verzeichniß giebt eine kurze Übersicht der höchsten Berge Amerikas, wobei ihre absolute Höhe in Parsser Fuß angegeben ist.
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