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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bd. 3 - S. 370

1838 - Eisleben : Reichardt
370 Amerika. gerammt und mit einem einzigen Thore zum Aus- und Einlaß des Viehs verschlossen sind. Wenn die Estancia nichts von Indianern zu befürchten hat, so nimmt man an ihr keine Vertheidigungsanstalten wahr; im entgegengesetzten Falle aber umgiebt eine Mauer oder ein Wall, oder ein tiefer Graben, mit einem oder 2 Geschützen von klei- nem Kaliber besetzt, die mehr dazu dienen, den Feind zu schrecken, als ihm wirklich Schaden zuzufügen, die Estancia, deren Bewohner außerdem mit Schießgewehr und Sabeln jederzeit wohl verfehen sind. Der Estanciero legt neben seiner Wohnung gewöhnlich einen ziemlich schlecht unterhaltenen Garten an, den er mit einigen Baumen, vor- züglich mit Ombus (Art Feigenbäumen) und Psirsichbaumen umpflanzt, die außer den Früchten ihm auch den nöthigen Bedarf von Holz liefern müssen. Ein so mit grünem Laubwerk umgebenes Gebäude erscheint auf den einförmigen und traurigen Steppen der Pampas als eine wahre Oase. Ein reicher Estanciero hingegen wohnt größtentheils in der Stadt und begiebt sich nur dann und wann in die Pampas, um einige Zeit auf seinen Besitzungen zuzubringen. Die Estancia steht wahrend seiner Abwesenheit unter Aufsicht und Leitung eines vertrauten Ver- walters, dem ein Cata paz (Oberhirte) oder mehrere beigegeben sind, um seine Befehle durch die übrigen Peo ns (Knechte oder Unterhirten) vollziehen zu lassen. Letztere stehen in verhaltnißmaßiger Zahl zu den Heerden der Estancia und gewöhnlich rechnet man Einen auf 1000 Stück Vieh. Die Do madores endlich sind mit der Bändigung der Wildfange beschäftigt. Die gesammte Menge Vieh einer Estancia würde nicht lange auf einer und derselben Weide zusammengehalten werden können, ohne sie Hungers sterben zu lassen, auch die Aufsicht würde fast unmöglich seyn. Daher sondert man sie in mehrere einzelne Heer- den, die man über die Estancia vertheilt. Jede dieser Heerden nennt man einen Rodeo, der gewöhnlich aus 3000 Stück besteht, von ei- nem alten Stier geführt wird und jeder seiner Bewegung gehorsam folgt. Man gewöhnt letztern, jeden Abend sich in der Mähe des Hauses einzusi'nden und jede Nacht an derselben Stelle regelmäßig zu- zubringen. Die übrige Heerde ahmt ihm hierin nach und bildet einen weiten Kreis um ihn her, woher sie auch den Namen Nodeo (von rodear, umgeben) erhalten hat. Sobald sich mit Tagesanbruch der Leitstier erhebt und in Marsch fetzt, folgt ihm die ganze Heerde und begleitet ihm auf die Weide. 3 oder 4 Monate reichen gewöhnlich hin, eine Heerde an diese Ordnung zu gewöhnen. Einer der Rodeos bleibt gewöhnlich im Mittelpunkte der Estancia, die übrigen sind auf fast gleiche Entfernungen Vertheilt und stehen unter der Aufsicht eines Eatapaz, der von einer angemessenen Zahl Peo ns begleitet ist, die auf der angewiesenen Weide ihre Ranchos aufschlagen. Den Peons liegt vorzüglich ob, darauf 'Acht zu geben, daß .'die Thiere sich nicht verlaufen. Von Sonnenaufgang bis in die Nacht hüten

2. Bd. 3 - S. 113

1838 - Eisleben : Reichardt
Britlisches N ordamerika. 113 ihren Glanz behalten. Sie wird in die obere und in die untere Stadt, (jede hat wieder ihre Vorstädte) abgetheilt; letztere ist am Fuße des Vorgebirges, beinahe mit dem Wasser des St. Lorenz gleich, zwi- schen dem Vorgebirge und dem St. Lorenz eingezwängt, auf einem künstlichen Boden, auf einem Damme erbaut, der vom Vorgebirge bis ans Ufer 720 F. breit ist. Die im alten Styl aus Steinen auf- geführten 2—3 Stockwerk hohen Hauser bilden enge, dumpfige Stra- ßen. Aus dieser untern Stadt in die obere führt - eine gewundene, ungemein steile Straße, die von gut gerichteten Kanonen bestrichen wird, und sich auf einer Höhe von 200 F. über dem Flusse, an den Stadtwallen oder bei den sogenannten „halsbrechenden Stufen" endigt, wo die obere Stadt beginnt, die durch eine auf den Felsen gebaute Mauer in der Form eines Hornwerks, von der untern Stadt getrennt wird. Durch diese Mauer geht ein Thor, mit einer Wache besetzt, deren Wachtstube gerade über dem Thore ist und vermittelst Zinnen den Eingang vertheidigt. Zur Bequemlichkeit der Fußgänger ist neben dem Thore eine Thüre, durch welche man an einer hölzernen Treppe in die obere Stadt gelangt. Diese breitet sich bedeutend westlich, dem Abhange des Vorgebirges entlang und dasselbe aufwärts, 100 bis 120 F. von seinem Gipfel aus. Auch hier sind die Straßen enge und unregelmäßig. Auf dem höchsten Punkte des Vorgebirges Dia- mond steht die Citadelle, welche mit starken Wällen, die mit einer großen Zahl von'kanonen besetzt sind, umgeben ist und in Verbin- dung mit einer furchtbaren Linie einzelner stark befestigter Werke, einen Flächenraum von 40 Acker einnimmt, bombenfeste Kasematten für 5000 Mann enthält und als uneinnehmbar betrachtet wird, so daß man Quebec als eine Festung ersten Ranges, als ein zweites Gibral- tar und mit Recht als den Schlüssel zur Eroberung sowohl Ober- als Untercanadas ansieht. In den nächsten Umgebungen liegen der Flecken Beauport mit der großen Sägemühle, die 85 Sägen hat, worunter 5 kreisförmige und jenseit des St. Lorenz das Dorf Point Levi, in dessen Nähe der Fluß Chaudière einen 100 F. hohen und 240 F. breiten Wasserfall macht. Ein anderer in der Umgebung Quebecs befindlicher Wasserfall wird von dem Flusse Montmorenci, nahe bei seiner Mündung in den St. Lorenz gemacht. Dieser Fluß, der sich durch eine waldige Gegend hinzieht, ist nicht sehr bedeutend, ausgenommen im Frühjahre und Herbste, wenn er durch das Schmelzen des Schnees und starke Regengüsse außerordentlich anschwillt. In der Nähe des Falls senkt sich das Bette etwas und giebt dadurch dem daselbst 48 bis 60 F. breiten Flusse eine bedeutende Fallkraft, so daß er sich über den Rand des senkrechten Felsens 250 F. in den Abgrund hinuntev- stürzt und einen prächtigen Wasserfall bildet, der beinahe so weiß als Schnee ist. Aus dem Abgrunde erhebt sich ein ungeheurer, wellen- förmiger Schaum, welcher das schönste Farbenfpiel gewährt, wenn er Cannabich's Hülfsbuch. Hi. Band. 8

3. Bd. 3 - S. 158

1838 - Eisleben : Reichardt
158 Amerika. auch die herrschende geworden, alle Staats- und gerichtlichen Verhand- lungen geschehen nur in der Englischen Sprache, und alle Verord- nungen werden in derselben abgefaßt. Sie ist die Sprache des ge- meinen Lebens und wird daher von den meisten andern eingewanderten Europäern verstanden und gesprochen, indem diese gewöhnlich sich in einer Reihe von Jahren ihrer Muttersprache entwöhnen. Die Anglo-Amerikaner haben nicht den gleichförmigen Charakter, den man bei denjenigen Nationen bemerkt, welchen die Zeit und das lange Bestehen von Einrichtungen ein eignes Gepräge gegeben haben. Ihre Physiognomie ist überhaupt so mannigfaltig, als ihr Ursprung verschieden ist. Der Franzose, der Irländer, der Engländer, der Schott- lander, der Deutsche, der Schweizer rc. haben jeder hier in ihrem neuen Vaterlande einige Spuren von dem Gepräge behalten, welches ihrem ersten Vaterlande angehört. Es ist jedoch ein großer Unterschied zwi- schen den Bewohnern der Seestädte und der Städte des Innern. Die erstem gleichen völlig den Bürgern der großen Europäischen Städte und zeigen allen Luxus einer hoch gestiegenen Civilisation. Die Ein- wohner des Innern, die ein Landleben führen, genießen das Glück, welches die Ausübung der gesellschaftlichen Tugenden in ihrer Reinheit verschaffen muß; denn da herrscht eheliches Glück, und eheliche Untreue ist beinahe unbekannt, Ehescheidungen ungewöhnlich, das väterliche Ansehen wird heilig gehalten, und Bettelei und Diebstahl sind äußerst selten. Eine von den Eigenschaften, welche am meisten diesen Theil der Bevölkerung auszeichnet, ist die Menschenfreundlichkeit und das Mitleiden gegen den Unglücklichen, fo wie Gastfreundschaft gegen den Fremden. Wer sich aber die Amerikanischen Landbewohner etwa wie Deutsche Bauern dächte, würde sehr irren, und es ist in Kleidung und im Benehmen fast kein Unterschied zwischen dem Städter und dem Landbewohner. Überhaupt findet in den Vereinigten Staaten der Unterschied zwi- schen Städten, Marktflecken, Dörfern rc. wie in Europa nicht Statt. Alle Ortschaften (die einzelnen Landwirthschaften, Farms, ausge- nommen) sind im Grunde Städte, jedoch ohne Mauern und ohne besondere Vorrechte. Sie sind regelmäßig angelegt, und neue Städte schießen, wofern die Lage Vortheilhaft genug ist, oft wie die Pilze em- por, und manche neu angelegte Stadt, die im Anfange aus wenigen Häusern besteht, erscheint schon nach wenigen Jahren als ein blühen- der Ort mit einer Bevölkerung von mehreren tausend Seelen *). Das flache Land hat keine geschlossenen Dörfer, wie man sie in Europa findet, sondern Townships (Taunschipps) d. h. eine Anzahl von Pflanzungen, die einen Raum von etwa 1£ Um. einnehmen. Auf *) Von dem schnellen Aufblühen der Städte führen wir nur als Beispiel die Stadt Buffalo an, die am Eriesee liegt, 1812 noch ein ganz unbedeutender Ort war, und jetzt schon 12—20,000 E. hat.

4. Bd. 1 - S. 77

1835 - Eisleben : Reichardt
Einleitung. 77 unterscheidet Haupt- oder Mutter- und Neben- oder Toch- tersprachen. Unter jenen versteht man solche, die ihren eige- nen Ursprung haben, unter diesen solche, die ihre Entstehung einer __ andern Sprache verdanken. So ist z. B. die Deutsche eine Mut- ter- und die Holländische eine Tochtersprache der Deutschen. Mund- arten oder Dialekte heißen die Abänderungen in einer Sprache, die unter den verschiedenen Theilen eines Volks, das einerlei Sprache redet, zu gleicher Zeit angetroffen werden. Eine Men- schenmenge, die von einerlei Abstammung ist und einerlei Sprache redet, heißt eine Nation oder ein Volk. Doch wird auch oft Nation und Volk unterschieden, und unter dem letztern eine Men- schenmenge verstanden, die unter einerlei Regierung steht. Eine andere Verschiedenheit der Menschen wird durch ihre Lebensart bewirkt. Es giebt Gegenden der Erde, wo sich die Menschen entweder nur von der Jagd oder der Fischeresi nähren, nach Beschaffenheit des Klima's entweder nackt gehen, oder sich noth- dürftig mit den Fellen der erlegten Thiere bedecken, in Erdhöhlen oder in höchst einfach erbauten Hütten wohnen, und deren Bestrebun- gen hauptsächlich nur auf die Befriedigung ihrer leiblichen Be- dürfnisse gerichtet sind, und die in Hinsicht des geistigen Lebens, auf der niedrigsten Stufe menschlicher Bildung stehen. Man nennt sie Wilde. Andere Gegenden der Erde sind von Völkern bewohnt, welche sich vornehmlich von der Viehzucht nähren und keine festen Wohnplätze haben, sondern mit ihren Heerden dahin ziehen, wo sie das beste und meiste Futter für dieselben finden, und wenn dieses aufgezehrt ist, wieder nach einer andern Gegend wandern. Man nennt sie Hirtenvölker oder Nomaden, deren Wohnun- gen in Zelten oder beweglichen Hütten bestehen. Verschieden von diesen beiden sind die gesitteten, gebildeten oder civili- sirten Völker, die neben der Viehzucht auch Ackerbau und au- ßerdem Gewerbe (Handwerke und Fabriken) Handel, Künste und Wissenschaften treiben, und feste Wohnplatze haben, die in Dör- fern, Flecken und Städten vereint stehen. Indessen sind mehrere dieser so eben genannten Beschäftigungen den gesitteten Völkern nicht ausschließend eigen, sondern werden mit mehr oder weniger Geschicklichkeit auch von manchen wilden und Hirtenvölkern be- trieben. Eine kleinere oder größere Anzahl von Wohnungen oder Häu- sern nennt man entweder Weiler oder Dorf (beide gewöhnlich von Bauern bewohnt), oder Flecken, auch Marktflecken (wo nicht bloß Bauern, sondern auch Handwerker und Kaufleute woh- nen), oder Städte, die oft mit Mauern und Thoren versehen sind, und deren Einwohner Bürger heißen, und sich hauptsächlich von Handwerken, Fabriken und Handel ernähren. Vorstadt ist eine Anzahl von Häusern, die außerhalb der Stadtmauern oder
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