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1. Lehrbuch der Naturwissenschaften und der Geschichte für fähigere Kinder in Bürgerschulen so wie auch für wißbegierige Nichtgelehrte - S. 149

1825 - Rostock : Adler
Mittagslinie unter rechten Winkeln durchschneidet, bezeichnet mir dem einen Ende den wahren Ost- und mit dem andern den wahren Westpunct. Gestalt der Erde. Der Horizont, oder die Grenze unsers Gesichts ist nicht die Grenze der Erde. Wir mögen hingehen nach welcher Seite, und wie weit wir wollen, nir- gends finden wir ein Ende, wo der Himmel die Erde wirklich berührte, vielmehr erweitert sich unser Ge- sichtskreis, in gleicher Maße, wie wir weiter gehen, und es erheben sich im Vordergründe immer neue Gegenstände, die auf unserm ersten Standpuncte noch unter unserm Horizonte waren, so wie die Ge- genstände hinter uns sich aus dem Auge verlieren und gleichsam versinken. Auch sehen wir aus der Ferne die hohen Gegenstände, wie auf dem Lande diekirch- thürme, und auf der See die Mastbaume der Schiffe, immer eher und langer, als die niedrigeren Gebäude, und den Rumpf des Schiffes. Da dieß nun überall, auf der ganzen Erde, auf dem Lande nicht nur, sondern auch auf dem Meere, und nach allen Welt- gegenden hin der Fall ist; so ergiebt sich schon hieraus allein, daß unsre Erde nicht, wie sie auf den ersten Anblick scheinet, flach und platt wie ein hölzerner Teller seyn könne; sondern vielmehr eine Kugel, oder doch kugelförmig gestaltet seyn müsse: denn wäre sie eine platte Flache, so würden wir die niedrigeren Gegenstände eben so früh und lange, und von einer Meeresküste bis zur andern, auch der entferntesten, sehen können. Da man ferner allenthalben aus der Erde, von einer gleichen Höhe, nach allen Seiten hin gleich weit sehen kaun, wenn anders die Aussicht durch nichts zusalliges unterbrochen wird, die Weite unsers Gesichtskreises aber immer im Verhältniß zu der Höhe unsers Standpunctes stehet; so folgt hier- aus ganz augenscheinlich, daß die Oberflache der Erde über-

2. Lehrbuch der Naturwissenschaften und der Geschichte für fähigere Kinder in Bürgerschulen so wie auch für wißbegierige Nichtgelehrte - S. 163

1825 - Rostock : Adler
i hervorstehenden Seiten nennt man Ufer, seinen \ Ausfluß Mündung, und die ganze Gegend, aus der er die Gewässer sammelt und abführt, das Stromgebiet. Der größte Strom in Europa ist die Donau, die, mit allen ihren Krümmungen, über 700 Meilen durchlauft. Einen eben so langen Lauf hat der Nil in Afrika. Der größte Fluß auf Erden ist der Ma- ranon oder Ämazonenfluß in Amerika, der auf dem Chimborasso entspringt, an 60 Ströme, von der Größe des Nils und der Donau, aufnimmt, und, nach einem Laufe von 600 Meilen, durch eine fast 40 Meilen breite Mündung, ins Meer fallt. Wenn sich das felsige Bette eines Flusses plötzlich erniedrigt, so entsteht ein Wasserfall. Der höchste Wasserfall in Europa ist der des Staub- bachs im Cantón Bern, welcher einen Fall von 900 Fuß hat; doch ist dieser nur seines hohen Falls wegen merkwürdig, und enthalt keine große Wasser- masse. Die größten Wasserfalle auf Erden sind der des Bogota, und des Lorenzflusses; letzterer, bei Niagara in Nordamerika, stürzt sich, durch zwei Inseln in drei Falle getheilt, in einer Breite von 1050 Fuß, aus einer Höhe von 150 bis 160 Fuß herunter. Die so hoch herunter gestürzte Wasser- masse ist unten kochend heiß, und steigt zum Theil, wie ein dicker Nebel, wieder in die Höhe. Diese Säule von aufsteigenden Dünsten kann man viele Meilen weit sehen, und sein donnerndes Getöse bis auf 45 englische Meilen im Umfange hören. Das Land erhebt sich vom Meere allmalig, und die vom Meere entferntesten Gegenden haben Hewöhn- lich auch die höchste Lage. Die großen Erhöhungen des Landes ncnntman Berge, die kleinern, Hügel, und den zwischen Bergen und Hügeln liegenden Erd- strich ein Thal. Ein Land, welches keine Berge und Hügel hat, heißt fla ches Land; mehrere zu- ' L 2 sam-

3. Lehrbuch der Naturwissenschaften und der Geschichte für fähigere Kinder in Bürgerschulen so wie auch für wißbegierige Nichtgelehrte - S. 236

1825 - Rostock : Adler
von Amierrs, Walther von Habenichts und Priester Gottschalk, ward, da alle ohne Ord- nung, wild und regellos einherzogen, überall plün- derten, und sich die gröbsten Ausschweifungen erlaub- ten, von den Ungarn und Bulgaren in Servien größ- tentheils niedergehauen, oder von Hunger aufgerieben, so daß Perer am Ende nur noch mit 3000 Mann durch die Griechen gerettet wurde, ohne das gelobte Land auch nur gesehen zu haben. Der von Habe- nichts aber ward mit seiner Bande von den Türken gänzlich aufgeneben. Glücklicher ging es dem zweiten großen Heerzuge unter Gottfried von Bouillon, der sein gan- zes Herzogthum verkauft hatte,. um die Kriegskosten zu erhalten. Er allein hatte 80,000 Mann Fußvolk und 10,000 Reiter. Mit ihm hatten sich noch viele andere Fürsten vereiniget, und das ganze Heer war über 100,000 Reiter, größtentheils von Adel und aus dem Ritterstande, 200,000 Mann zu Fuß; und der Troß von Geistlichen, Mönchen, Nonnen, Wei- bern, Kindern und Knechten war eben so zahlreich, als alle Krieger zusammen genommen. Zuerst ward N i cca, die Hauptstadt des Paschas von Romanien, erobert, und Sultan Solimann den zten July ioy8 geschlagen, auch Antiochien, die Haupt- stadt Syriens, erobert, und den igten July 1099 Jerusalem mit Sturm eingenommen. Die sieg- reichen Kreuztruppen wollten den tapfern Gottfried zum Könige von Jerusalem krönen; er aber erklärte dagegen, daß er da keine goldene Krone tragen wolle, wo der König der Welt eine Dornenkrone getragen habe, und nannte sich bloß den Beschützer des heiligen Gra- des. Gottfried schlug noch im folgenden Jahre bei Askal on den zur Wiedereroberung Jerusalems anrückenden Feind, starb aher schon im July 1100, zu früh für die Wohlfahrt der Christen sin Morgen- lande

4. Lehrbuch der Naturwissenschaften und der Geschichte für fähigere Kinder in Bürgerschulen so wie auch für wißbegierige Nichtgelehrte - S. 188

1825 - Rostock : Adler
teten Denkmähler, sind doch die Denkmähler der Liebe und Dankbarkeit, die gute Fürsten in den Herzen der Menschen zurücklaffen! 4) Der Coloß von Rhodus, eine 70 Ellen hohe, ans Erz gegossene Bildsäule des Sonnengottes, oder des Apolls, mit einer vergoldeten Strahlenkrone, einem Bogen und Pfeilen, welche die Rhodier- un- gefähr 700 Jahre vor Christi Geburt, statt eines Leuchtthurms, über den Eingang ihres Hafens, hatten setzen lassen. Er war so groß, daß ein Mann kaum einen Finger desselben umklaftern, und ein Schiff, damaliger Größe, mit vollen Segeln, unter seinen Beinen durchfahren konnte. Zu dem Feuerbecken, welches er mit der einen Hand in die Höhe hielt, konnte man von Innen hinaufsteigen. Ein Erdbeben stürzte ihn 56 Jahre nach seiner Errichtung zu Boden, und die Rhvdier hatten, unter dem Vorwände eines Orakelvcrbots, es nicht versucht, ihn wieder aufzu- richten, bis endlich der Kaiser Vespasi'an, im Jahre Christi 69, ihn wieder aufstellen ließ. Als aber die Saracenen, im Jahre 667, unter andern auch Rho- dus eroberten, ließ ihr König Muhawiaö, weil ihre Religion keine Bilder duldet, auch diese Bild- säule wieder umstürzen, und das Erz an einen Juden verkaufen, der 900 Kamcele damit befrachtete. 5) Die Bildsäule des Olympischen Ju- piters, von dem berühmten Bildhauer Phidias, etwa 440 Jahre vor Christi Geburt, aus Elfenbein und Gold gearbeitet. In der rechten Hand hielt er eine Siegesgöttin, in der linken einen Zepter, auf dessen-Spitze ein Adler ruhete. Auch die Fußbeklei- dung war von Gold, so wie der Mantel, auf welchem Thiere, Blumen, vorzüglich Lilien, eingeschnitten waren. Der Thron ruhete auf 4 Füßen, und auf dazwischen stehenden Säulen von gleicher Höhe mit den Füßen. Jupiters Bildniß, obgleich sitzend, reichte 68 Fuß hoch, fast bis an die Decke des Tem- l

5. Lehrbuch der Naturwissenschaften und der Geschichte für fähigere Kinder in Bürgerschulen so wie auch für wißbegierige Nichtgelehrte - S. 24

1825 - Rostock : Adler
weise in kleinen Hütten von Baumzweigen, oder sie lagerten sich im Schatten der Baume, unter natür- lichen Lauben, und in Grotten. Auch säeten sie nicht und pflanzten nicht, sondern lebten, wie die Thiere des Feldes, von wildwachsenden Krautern und Wurzeln, vom Fischfänge und von der Jagd. Da die Men- schen aber, bei dieser Lebensweise, nicht immer und überall hinreichende Nahrung fanden, und oft in Gefahr kamen, wenn sie im Fischfänge und auf der Jagd nicht glücklich gewesen waren, Hunger zu lei- den, und selbst vor Hunger zu sterben; so wurden sie durch die Noth getrieben, sich Heerden zu halten, deren Milch und Fleisch ihnen schon eine viel gesicher- tere Nahrung gab, als der mißliche Fischfang und die Jagd. So wurden sie Nomade n, d. h. Hirten- völker, die eigene Viehheerden hielten, also schon ein Eigenthum, aber noch keine festen Wohnsitze hatten, sondern mit ihren Heerden umherzogen, im heißen Sommer nach den kühlern Gebirgen, im Winter nach den wärmer» Thalern, von einer Ge- gend zur andern, wohin sie durch fette Weiden und frische Quellen eingeladen wurden.. Sie daueren sich deshalb bloß Ielte und Hütten, die ihnen in diesen heißen Ländern, auch im Winter, hinreichenden Schutz gewährten, und die sie eben so leicht aufschla- gen, als abbrechen konnten. Ein solches Hirtenleben führten Abraham und alle Erzväter. Solche Noma- den, oder Hirtenvölker, giebt es auch noch in mch- rern Gegenden von Asien und Afrika. So wie sich die Menschen aber noch stärker auf Erden vermehrten, und nach minder fruchtbaren Ge- genden hin verbreiteten, wurden sie genöthiget, sich ihre Nahrung, durch Besamung und Bearbeitung des Ackers zu sichern, und so entstanden mit dem Ackerbau zugleich auch feste Wohnsitze, erst einzelne Häuser, dann Dörfer, Städte, Handel und Wandel, Handwerke und Künste, bürgerliche Einrichtungen,

6. Lehrbuch der Naturwissenschaften und der Geschichte für fähigere Kinder in Bürgerschulen so wie auch für wißbegierige Nichtgelehrte - S. 26

1825 - Rostock : Adler
fast nackend gehen. Sie haben aufgeworfene rosen« rothe Lippen, schöne weiße Zahne, breite aufgestülpte Nasen, und kurzes wolliges kohleuschwarzcshaar. — Die k^pferrothen Menschen findet man im südlichen Amerika, wo es nicht völlig so heiß, als im Mohren- lande, aber doch viel heißer, als bei uns ist. Es giebt auch heut zu Tage noch mehrere Lander auf Erden, besonders in Amerika, und in den Süd- secinscln, in denen Wilde leben. Die mehrste» Wilden bemalen sich den Leib durch Einatzen der Farben, welches sie tatuiren trennen; sie hangen sich in die Nase und Ohren, Ringe, Messer und andere Dinge zum Putz, und haben allerlei, zum Tbeil sehr sonderbare^ und abscheuliche Gebrauche. Mehrentheils sind sie sehr stark, können viel scharfer sehen, boren und riechen, als wir, laufen so schnell wie ein Pferd, schwimmen wie ein Fisch, und sind außerordentlich gute Bogenschützen, weil sie sich in allen diesen Dingen von Jugend auf geübet haben. Sie sind gewöhnlich aber auch sehr hart undgrausam, besonders gegen ihre gefangenen Feinde, die sie gerne scalpiren, das heißt: sie ziehen ihnen die Haut mit den Haaren von der Hirnschale ab, um sich damit zu schmücken; machen sich aus der Hirnschale Trink- gefaße und fressen diese Unglücklichen, die sie oft erst entsetzlich martern, als gute Leckerbissen auf. Doch sind nicht alle so abscheuliche Menschenfresser. Je roher diese Wilden sind, desto schlechter behandeln sie auch ihre Weiber, die für sie arbeiten müssen, wie das Vieh, und doch nicht einmal in ihrer Gesell- schaft essen dürfen, sondern sich mit dem begnügen müssen, was die Männer übrig gelassen haben. Da§ höchste Alter, welches ein Mensch er- reichen kann, laßt sich nicht bestimmen. In Eng- land,- wo man hierüber'am sorgfältigsten nachge- forscht hat, starb 1670 ein Fischer, H. Jenkins, in einem Alter von 169 Jahren; er konnte noch in Strö-

7. Lehrbuch der Naturwissenschaften und der Geschichte für fähigere Kinder in Bürgerschulen so wie auch für wißbegierige Nichtgelehrte - S. 54

1825 - Rostock : Adler
den Stamm. Ein solcher Baum bedeckt zuweilen eine Flache von beynahe 200 Quadratruthen. Er wachst einige tausend Jahre. billige Palmen erreichen eine Höhe von 180 Fuß, und in den Südländern soll ein Baum, aus dem Fichtengeschlecht, sogar über 200 Fuß wachsen. Der Nutzen unsrer Frucht- und Forstbaüme ist all- gemein bekannt; und die aus warmern Landern lie- fern uns Citronen, Pomeranzen, Datteln, Cacao, Cocusnnsse, Mandeln, Caffe und Oliven. Der Oelbaum ist einer Weide ähnlich, tragt Früchte, die wie kleine Kirschen aussehen, aus denen das Baumöl gepreßt wird, welches man in den heißen Landern statt der Butter gebraucht. / Der Brotbaum wachst in Ostindien und Austra- lien von der Größe einer mittelmäßigen Eiche, und tra^t 20 —Zopfüudige Früchte, die zerschnitten und geröstet wie Weitzenbrot schmecken. ^ Die edelsten unter allen Fruchtbaumen sind aber doch die Palmen. Die Früchte der Cocusnußpalme sind so groß wie ein Kürbiß, darin eine sehr köstliche Milch, und eine lieblich schmeckende Nuß von der Größe eines Ganseeies ist. Auch der Sago ist das Mark einer eigenen Palmenart. Die Königin der Palmen, die Dattelpalme, tragt die herrlichen Datteln in solcher Menge, daß einige Baume hin- reichen eine ganze Familie das Jahr hindurch zu er- nähren. Aus ihren Blattern machen die Araber Körbe, gebrauchen sie auch als Schreibtafeln, und aus den Blüthenkolben dieser Palmen fließt ein süßer Saft, der einen äußerst köstlichen Wein giebt. Unter den vielen Arten von Baumen erwähnen wir hier nur noch der Cedern von Libanon, wovon auch in der Bibel die Rede ist, und des China-Baumes. Die erstern haben viel Aehn- lichkeit mit den Lerchenbaumen, und sind ihres köst- li-

8. Lehrbuch der Naturwissenschaften und der Geschichte für fähigere Kinder in Bürgerschulen so wie auch für wißbegierige Nichtgelehrte - S. 156

1825 - Rostock : Adler
.Die von Norden nach Süden durch beide Pole gehenden Kreislinien, wodurch die scheinbare Him- melskngel sowohl, als die Erdkugel in die Morgen- und Abendseite getheilt wird, heißen Meridiane, oder Mittagscirkel, und haben ihre Benennung daher, weil alle Oertcr der Erde, die in derselben Mittagslinie liegen, zu gleicher Zeit Mittag haben. Die Entfernung eines Ortes von einem bestimmten Meridian, in Graden des Aequators ausgedruckt, heißt seine geographische Lange. Man zahlt die Längengrade, von einem bestimmten Meridiane, ent- weder durch den ganzen Umfang des Aequators, 3.60 Grade, oder man zahlt auch 180 Grad östli- ch e r, und 180 Grad w e st l i eh e r Lange. ' Eine andere auf der Charte befindliche große Kreis- linie, die den Aequator in 2 entgegengesetzten Puncten durchschneidet, heißt die Ekliptik, odersonnen- bahn, weil sie die Bahn bezeichnet, in welcher die Sonne sich, im Verlauf eines Jahreö, um den Him- mel zu bewegen scheint, sie wird in 12 gleiche Theile oder Zeichen, jedes zu 30 Grade,' eingetheilt. Die F r ü h l i u gsz e i ch e n find: Widder, Stier, Zwillinge; die Sommerzeichen: Krebs, Löwe, Jungfrau; die Her bst; eichen: Wage, Skorpion, Schutze; die Winterzeichen: Steinbock, Wasser- mann, Fische. Mit diesen 12 Zeichen der Ekliptik muß man die gleichnamigen 12 Sternbilder des Thierkreises nicht verwechseln, weil diese letztern mit den Zeichen der Ekliptik nicht mehr zusammen treffen, sondern nur noch die Breite am Himmel bezeichnen, inner- halb welcher wir die Sonne, den Mond, und die Planeten sich bewegen sehen. Der Wechsel der Jahreszeiten, und der Tages- lange, auf unsrer Erdkugel, hat seinen Grund in der verschiedenen Stellung, welche die Erde, bei übri- gens unveränderter Richtung ihrer Are, in ihrer jähr-

9. Lehrbuch der Naturwissenschaften und der Geschichte für fähigere Kinder in Bürgerschulen so wie auch für wißbegierige Nichtgelehrte - S. 162

1825 - Rostock : Adler
löi Mond der Erde am nächsten, mit der Sorme in Ver- einigung, sie am stärksten anzieht. An einigen Kü- sten steigt sie an zobis 50 Fuß, gewöhnlich aber nur 12 bis 15 Fuß. Wirbel, oder Strudel sind kreisförmige Be- wegungen des Meeres, die von einem untern Abflusse des Wassers, oder von 2 einander entgegen fließenden Strömen entstehen. Brandung nennt man das Zusammenstoßen der, von den Küsten gegen die Meereswogen, zurückprallenden Wellen. Meer- enge, Straße, Sund heißt der Durchgang des Meeres zwischen 2 benachbarten Landern, und ist eine solche Meerenge ansehnlich breit, so heißt sie Canal. Ein tief ins Land hineingehender Theil des Meeres heißt Meerbusen oder Golf; wenn er nur klein ist mit einem engen Eingänge, heißt er Bucht oder Bai; und ist dann, bei gehöriger Tiefe, vorzüglich geschickt zu Hafen, wo die Schiffe vor den Wellen des Meeres gesichert sind. Rheede heißt eine nicht weit von den Küsten entfernte Gegend im Meere, wo die Schiffe vor Anker liegen können. Die Erde hat auch in ihrem Innern Wasser; daher die Quellen, aus denen Wasserlaufe und B a ch e entspringen. Aus mehrern zusammenfließen- den Bachen entsteht ein Fluß, den man, wenn er schiffbar ist, einen Strom nennt. Die Bache, Flüsse und Ströme nehmen immer ihren Lauf von den höher» Gegenden nach den niedrigeren, und letztere ergießen sich mehrentheils ins Meer. Doch giebt es auch Flüsse, die durch anhaltenden Regen in sandigen Ebenen, Steppen, entstehen, und sich wieder im Sande verlieren, ohne das Meer zu errei- chen, Steppenflüsse. Flüsse, die unweit der Meeresküste entspringen, heißen Küstenflüsse. Die Vertiefung, in welcher das Wasser eines Flusses lauft, heißt sein Bette; seine Neigung gegen das Meer, oder sein Fall, heißt das Gefalle; seine

10. Bd. 3 - S. 247

1838 - Eisleben : Reichardt
Westindien. 247 Medizin gebraucht. Der Wunderbaum erreicht eine Höhe von 8 bis 15 F. und hat seinen Namen theils wegen seines schnellen Wachs- - thums theils weil man früher von ihm fabelte, daß er die Pflanze gewesen sey, welche in Ninive in einer Nacht zu einem Baume auf- schoß, um dem Propheten Jonas Schatten zu gewahren. Der weiße Zimmetbaum oder Weißer Kanellbaum ist besonders in Jamaica einheimisch, doch auch in Südamerika und wird 30 F. hoch. Seine glatte, weiße, sehr scharfe, gewürzige Rinde hat etwas von dem Aromatischen des Zimmets und der Hitze des Pfeffers und wird unter dem Namen weißer Zimm et als Gewürz an Spei- sen und auch in der Medizin gebraucht. Unter wie wunderbarsten Erscheinungen der Natur gehört der Manglebaum, Wurzelbaum, von den Engländern Mangrove genannt, welcher vornehmlich an den sumpfigen Ufern der Flüsse in der Nähe des Meeres, wo seine Wurzeln mit Salzwasser in Berüh- rung kommen können, daher auch an flachen leicht zu überschwemmen- den Meeresküsten tropischer Gegenden, besonders in Ost- und West- indien, Guayana rc. 20 bis 30 F. hoch wachst und eine braungelbe, bitter schmeckende Rinde, längliche, lederartige Blätter, eine kleine gelbliche Blume, eine keulenförmige, holzige, lederartige Frucht und ein feinkörniges Holz hat, das hauptsächlich zu Angelruthen, Spazierstöcken, Pfeilen rc. verarbeitet wird. Es kann nichts Seltsameres geben, als den Anblick eines Manglebaumes. Aus dem Stamme gehen nach allen Seiten lange Äste mit hellglänzenden Blättern bedeckt, welche fast \ F. lang werden. Die Wurzeln bilden auf dev Oberfläche des Wassers ein grobes Flechtwerk, das so dicht und fest ist, daß man ohne Gefahr darüber hinweggehen kann. An diesen Wurzeln setzen sich eine Menge Austern an, welche bei niedrigem Wasserstande von den vorbeifahrenden Schiffern mit leichter Mühe abgenommen werden können. Über dem Wurzelgeflecht erhebt sich sodann der Stamm des Baumes, der die Eigenschaft hat, daß sich die Zweige zur Erde herab- senken, in schlammigem Boden Wurzeln schlagen und neue Stamme bilden, die über dem Wasser so dicht mit einander verschlungen sind, daß sie gleichsam netzförmige kleine Lauben und Jrrgänge, ein undurch- dringliches Gebüsche bilden, durch welches nur eine Schlange oder eine Eidechse hindurchschlüpfen kann. Schon der Same beginnt bei feuch- tem Wetter an zu keimen, während die ihn einschließende Frucht noch an den Ästen hängt, indem an der untern Spitze der Frucht allmäh- lig eine zarte Faser hervorkommt, die 10 bis 12 Zoll lang wird und endlich mit der Frucht abbricht, wo sie dann in den Schlamm am Fuße des Baumes fällt und sogleich Wurzel schlägt, wenn auch das Wasser gegen 6 Zoll darüber sieht. So entsteht oft aus einem ein- zigen Baume in kurzer Zeit ein ganzer Wald, der einen merkwürdigen Anblick gewährt. Ein sehr giftiger in Westindien wachsender Baum ist der Man-
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