Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Geschichte der Menschheit - S. 19

1835 - Dresden [u.a.] : Arnold
19 ste zu Hütten oder kleinen Häusern, zu Schoppen zu- sammengefügt, und auch auseinandergenommen, also ebenfalls auf dem Rücken der Lastthiere fortgeschafft werden konnten. So zog man in dem in Besitz ge- nommenen Lande herum, bis man wieder auf die Stelle kam, die man zuerst gehabt und verlassen hatte. Hier war indessen die Nahrung für die Thiere wieder herangewachsen, und hier verweilte man also auch wie- der so lang, als das erstemal. Die Heerde gab Nahrung und Bekleidung für die gesammte Nomaden-Familie, und gab sogar mehr, z. B. an Häuten, an Haaren, an Knochen, als man bedurfte. Dieses wurde nun entweder von dem Perso- nale selbst verarbeitet, um zur Bekleidung oder zu an- deren Dingen brauchbar zu seyn, oder es wurde an Rachbarn verkauft oder vertauscht, und man erlangte auf diese Art auch alles, was man haben konnte oder wollte, was aber doch von der Heerde selbst nicht zu erhalten war. Der Olivenbaum, der Baumwollen- strauch ist in jenen Ländern einheimisch, cs wurde also in der Nomaden-Wirthschaft zuverlässig auch Oel berei- tet, und Baumwolle gesponnen und gewebt. §. 5. Da aber zu der nomadischen Lebensart ein sehr großes Stück Land gehört, und demnach auf demselben, vergleichungsweise mit anderen Lebensarten, nur wenig Menschen leben können, so ist sehr erklärlich, daß man auch auf andere Arten, sich zu ernähren, verfiel. Man Nahm sich z. B. vor, den Erdboden sorgfältig zu be- arbeiten, nachdem man erprobt hatte, daß er auf diese Art mehr Früchte gibt, und also mehr Menschen er- mähn, als wenn man ihn Nicht bearbeitet, und auf demselben nur wachsen läßt, was von selbst wachsen will. So kam man zu der sogenannten sitzenden Lebens- 2*

2. Die Geschichte der Menschheit - S. 22

1835 - Dresden [u.a.] : Arnold
J 22 Staat, In Afrika gründeten ausgewanderte phönicische Familien den p u n i sch e n oder k a r t h a g i sch e n Staat, und in Europa bildeten sich in Griechenland einige kleine Staaten. Italien, von vielen einzelnen Völker- schaften bewohnt, sieht in der Gründung der Stadt Nom den Staat entstehen, der bald darauf sich Ita- lien unterwirft, und späterhin alles, was bis jetzt von Afrika und Asien genannt worden ist, durch Eroberung mit sich vereiniget. §. 8. Das Land der Hebräer ist auch unter den Na- men: Kanaan, Judäa, Palästina, das Ge- lobte Land bekannt, und liegt zwischen der Ostküste des mittelländischen Meeres und dem Flusse Jordan. — Abraham und sein Bruder Lot hatten ihren ehe- maligen Aufenthalt, Mesopotamien, zwischen den Flüssen Eufrat und Tigris, verlassen, und waren hier- her, nach Palästina, gezogen, wo sie ihre nomadische Lebensart entweder anfingen, oder wenigstens fortsetz- ten. Abraham und dessen Nachkommen unterschieden sich durch den Glauben an ein einziges göttliches We- sen von den meisten Völkern des damaligen Zeitalters; denn fast alle andere nahmen mehrere solcher göttlicher Wesen an. Doch hatten diejenigen, die nur ein ein- ziges höchstes Wesen verehrten, die eingeschränkte Vor, stellung, daß dieses Wesen nur sie selbst beschütze; es war daher nicht Gott, der Schöpfer der Welt, und der Vater aller Menschen, an welchen sie glaub- ten, sondern jeder Gott dieser Völker war ein Fami- lien-Gott, eine National-Gottheit. Abraham hatte von zwei Frauen, von der Sa- rah und von der Hagar, zwei Söhne; von jener den Isaak, und von dieser den Ismael. Der letztere wurde der Stammvater der Araber, welche noch ge- genwärtig ein zahlreiches Volk sind; der erstere wurde

3. Die Geschichte der Menschheit - S. 11

1835 - Dresden [u.a.] : Arnold
11 Italiens überhaupt, — zu der größten Blüthe ihres Daseyns erhoben. Auch die Bewohner der pyrenäischen Halbinsel, die Bewohner des Landes zwischen den Py- renäen und dem Rheim, auch die Briten in England, und die Bewohner Irlands bildeten sich in diesen Zeiten schon zu civilisirten Völkern d. h. zu Völkern aus, welche Feldbau treiben, Dörfer und Städte haben, sich mit Handwer- ken, Künsten und Handel beschäftigen, unter Gesetzen und Obrigkeiten leben, u. dergl. Mehr aber als die- ses wissen wir von ihnen nicht. Die Deutschen waren, selbst zu Christi Zeiten, noch ein rohes Volk; und von den Bewohnern der übrigen Länder Europa's wissen wir aus dem Jahrhunderte Christi so gut wie gar nichts. 10. Durch die Griechen und Römer wurde auf Euro- pa aber seit dem Jahrhunderte Christi so vortheilhaft eingewirkt, daß die Länder dieses Welttheils von dem gegenwärtigen Grade von Kenntniß, Geschicklichkeit, Bequemlichkeit und Anständigkeit diesen beiden Völkern sehr vieles zu verdanken haben. So erweiterte sich also nach und nach der Schau- platz der Geschichte, und umfaßte nun auch Europa. Und da einige europäische Völker seit vierhundert Jah- ren fast ganz Amerika besitzen; da sie in Afrika, Asien und Australien ebenfalls einzelne, und zum Theil an- sehnliche Besitzungen haben; da einzelne Europäer in den Ländern jener Welttheile, in welchen es noch keine europäischen Besitzungen gibt, wenigstens Reisen ge- macht haben, und fortfahren, in denselben zu reisen; und da wir durch diese Reisenden wenigstens etwas von der Beschaffenheit und von der Geschichte jener Völker er- fahren: so ist nunmehr der Schauplatz der Geschichte allerdings zwar sehr groß; doch wissen wir aus vielen

4. Die Geschichte der Menschheit - S. 87

1835 - Dresden [u.a.] : Arnold
87 Po zur Südgrenze seiner Herrschaft gemacht hatte. Es schloß sich zuletzt bei dem Naabflusse mit der Do- nau, daun an der Saale, und von der Vereinigung dieses Flusses mit der Elbe an, mit der Elbe bis zu deren Mündung, und mit der Eyder. Alle Volker in- nerhalb dieser Grenze waren Germanen, oder wie wir gegenwärtig sagen würden. Deutsche. Nördlich von der Eyder wohnten Dänen, die Karl, da sie ein kleines Volk waren, als unschädliche Nach- barn betrachtete. Oestlich von der Saale und Elbe wohnten slawische Völker, Völker von ganz anderer Sprache und Lebensart als die Deutschen. Karl zwang sie bloß zu dem Versprechen, in den Königen der Fran- ken ihre Oberherren zu sehen, an denen sie durch krie- gerische Einfälle sich nie vergehen sollten, und legte ih- nen, bloß zu immerwährender Erinnerung an dieses Versprechen, ganz unbedeutende jährliche Tribute auf. Die Böhmen z. B. sollten ihm jährlich ein und zwan- zig gemästete Ochsen liefern. Uebrigens ließ er sie bei ihren Religionsgebräuchen, und bei allen ihren bürger- lichen Einrichtungen. — Zn Italien grenzten nur kleine Diflricte an das Frankenreich, deren Bewohner durch- aus nicht versucht waren, in Länder zu dringen, die nördlicher und rauher waren, als ihre eigenen. Zm Südwesten würden die Pyrenäen ihm als Naturgrenze genug gewesen seyn. Da er aber durch arabische Fürsten eingeladen wurde, sich nach Spanien zu verfügen, und daselbst Schiedsrichter zu seyn, so fand er die Völker zwischen dem Ebro und den Pyre- näen so kriegerisch gesinnt, daß er für gut fand, sie zu unterwerfen, und diesen Distrikt unter dem Namen die Spanische Mark (Grenzland) in seinem Namen re- gieren zu lassen. Nur kleine Distrikte im nördlichen zu dem Fran- kenreiche geschlagenen Deutschland, insbesondere das Land der Sachsen an der Niederweser, hatten das Christen-

5. Die Geschichte der Menschheit - S. 18

1835 - Dresden [u.a.] : Arnold
18 §. 4. Auch lebten die Menschen schon in große Gesell- schaften, und selbst in Völkerschaften oder Staaten, vereiniget. Die erste Art dieser Gesellschaften scheint die N omad en-Gesellscha ft oder die nomadische Le- bensart gewesen zu seyn. Abraham selbst war ein sol- cher Nomaden-Herr oder Patriarch. Er lebte in Sy- rien, in der Gegend des Jordan. Ein solcher Mann besaß sehr viele gezähmte Thiere, Schafe, Rindvieh, Pferde, Kameele, und suchte sich eine große, fruchtbare Gegend aus, in welcher er mit denselben herumziehen konnte. Gewartet wurden die Thiere theils von den Söhnen und Töchtern des Be- sitzers, theils von anderen Leuten, welche sich deßwegen in seine Dienste begaben, und mit ihren eigenen Kin- dern, welche dieselben Geschäfte verrichteten, bei ihm auch zeitlebens in Diensten blieben. Leicht konnte da- her ein Nomade über Hunderte, über Tausende von Leuten zu gebieten haben, die in diesem Manne ihren Vater, ihren Versorger, ihren Herrn, ihren Gebieter, man könnte sagen, ihren Regenten, ihren König, er- blickten; denn in der That gebot er sogar über Leben und Tod. Eigentliche Wohnsitze, und also Dörfer oder gar Städ- te waren indem Gebiete des Nomaden nicht anzutreffen; denn man zog mit den Heerden hin und her. War ein Theil des Landes, welches der Nomaden-Herr sich zugeeignet hatte, abgehütct, so begab sich die ganze Gesellschaft mit den Thieren in eine andere Abtheilung desselben, und lebte nun hier. Theils schlug man da, wo man lebte, Zelte auf, welche auseinandergenommen und auf die Lastthiere geladen wurden, wenn man wei- ter zog, theils lebte man bloß unter freiem Himmel, weil jene herrlichen Länder dieses erlauben, theils hatte man wohl auch Balken und Dreier so zugehauen, daß

6. Die Geschichte der Völker - S. 57

1835 - Dresden [u.a.] : Arnold
Italien. 57 Pius Vi. saß auf dem päpstlichen Stuhle, als die französische Revolution ihren Anfang nahm. Er pro- testirte i. I. 1789 gegen das Decret der National» Versammlung, nach welchem die Güter der französischen Geistlichkeit eingezogen wurden, weil diese künftig aus der Staatskasse besoldet werden sollte. Auch verbot er im Jahre darauf dieser Geistlichkeit, der französischen Negierung den Vürgereid zu leisten, und i. I. 1793 schloß er sich der Kriegserklärung gegen Frankreich an. Die Siege des französischen Generals in den Jahren 1796 und 1797 zwangen den Papst zu dem Frieden von Tolentino in dem letztgenannten Jahre. Ein Volksaufruhr aber, gegen die Wohnung des fran- zösischen Gesandten in Rom gerichtet, in welchem der General Duphot getödtet wurde, zog dem Kirchen- staate das Schicksal zu, daß im I. 1798 eine fran- zösische Armee in Rom einzog, den Staat für eine Re- publik erklärte und Pius Vi. nach Frankreich sendete, wo er bald darauf starb. Schon i. I. 1799 aber wurden die französischen Armeen durch russische und österreichische Heere aus Italien vertrieben und alle durch sie getroffene politische Einrichtungen wieder aufgehoben. Doch wurde erst im 1.1800 und nach dem Siege Napoleon's bei Marengo, welcher den Kirchenstaat wieder herstellte, Pius Vii. als Papst gewählt. Dieser schloß i. I. 1801 ein Con- cordat mit Frankreich, salbte i. I. 1804 dessen Kaiser in Paris und blieb in gutem Vernehmen mit dem- selben, bis die großen Veränderungen, welche Napoleon mit den Staaten Italiens vornahm, endlich auch den ' Papst auf die Seite der Feinde Frankreichs zogen. Hier- aus entstand die Einverleibung des gesammten Kirchen- staates mit Frankreich i. I. 1809 und die Versetzung der Person des Papstes nach Fontainebleau. Hier be- fand er sich noch, als die Armeen der Alliirten i. I. 1814 in Paris einzogen, und diese dem Papste erlaub-

7. Die Geschichte der Völker - S. 20

1835 - Dresden [u.a.] : Arnold
«r 20 Griechenland. So berühmt sich viele einzelne Griechen gemacht, und so viele Verdienste um die Menschheit sich die Griechen erworben haben, so wenig lehrreich und in- teressant ist doch die Geschichte dieses Volkes selbst, weil 'man so vieles von derselben nicht kennt, und, was man davon weiß, nicht im Zusammenhange darstellen kann. Das eigentliche Griechenland ist das südliche Stück der östlichen Halbinsel des Mittelmeeres und bestand aus Morea oder dem Pelopones und aus einem nörd- licheren, durch die Landenge von Korinth mit Morea zusammenhängenden Stücke Land, dessen Grenze man findet, wenn man über die Nordspitze der Znsel Euböa oder Negroponte eine Linie gerade von Osten nach Westen zieht. Griechenland war zweitausend Jahre vor Christo schon bewohnt, wahrscheinlich aber von wilden, sich nur herumtreibenden, von Viehheerden, von Zagd oder von Seeraub lebenden Völkern, welche verschiedene Namen hatten. Znachus soll Haupt eines dieser Völker, nem- lich der Pelasger, gewesen seyn. Hellen und Deukalion werden als Häupter eines zweiten Volkes, der Hellenen, genannt. Cekrops, ein ägyptischer Fürst, dessen Familie den Thron verlor, soll mit seinen Anhängern nach Griechenland übergeschifft seyn, sich da, wo späterhin Athen entstand, niedergelassen und eine Burg, Cekropia, erbaut haben, um welche herum späterhin die Stadt Athen angelegt wurde, so daß Cekropia die, in Trüm- mern zum Theil noch vorhandene Akropolis oder Burg von Athen ist. Diese Aegypter, sagt man, hätten in Griechenland den Feldbau eingeführt, indem sie das eingenommene Stück Land bearbeitet und Getreide ausgesäet hätten. i

8. Die Geschichte der Völker - S. 83

1835 - Dresden [u.a.] : Arnold
Deutschland. 83 Grundherren sich Einzelne, unter dem Namen: Herzoge, Fürsten, Grafen, Ritter, betrachteten, welche nun Theile ihres Bodens an Andere verliehen hatten, so wie sie selbst nach und nach als große Lehnbesiher der Könige betrachtet wurden, so daß die Könige sich als Grund- herren des ganzen Landes ansahen. Dessen ungeachtet aber wurde Deutschland keine eigentliche Monarchie, wie Frankreich endlich eine sol- che ward, sondern es wurde ein Staatenbund, wie wir es noch gegenwärtig kennen. Die Könige strebten zwar öfter danach, konnten es aber nie dahin bringen, daß ihnen die Herzoge, Fürsten u. s. w. als bloße Vasallen sich unterworfen hätten. Die Ursachen hier- von liegen in folgenden Umständen: a. Es gab schon mächtige Herzoge oder Fürsten in dem Lande östlich vom Rhein, als Karl d. Gr. das Frankenreich östlich von diesem Flusse erweiterte. Die Sachsen, an der Ems wohnend, waren ein ganz für sich bestehendes Volk, unter einem eigenen Fürsten, welcher oft sogar König genannt wird. Als ein solcher focht Wittekind gegen Karl d. Gr. achtundzwanzig Jahre lang, mußte sich zwar endlich unterwerfen, blieb aber doch noch der Fürst oder Oberste des Landes Sach- sen, unter dem Namen Herzog. So gab es auch in dem deutschen Franken selbst einen Herzog von Franken. Am Neckar und südlich von der Donau, in den Ländern, welche damals Schwaben genannt wurden, gab es Grafen von Hohenstaufen und Waiblingen, welche sehr ansehnliche Gebiete hatten und schon im eilften Jahrhunderte zu Herzogen erhoben wurden. Das Herzogthum Baiern war ein sehr ansehnli- ches Land, als Karl d. Gr. es mit dem Frankenreiche vereinigte. Es umfaßte einen Theil des gegenwärtigen Baiern und das gesammte gegenwärtige Oesterreich. Die Herzoge von Baiern konnten also mit großer 6 *

9. Die Geschichte der Völker - S. 107

1835 - Dresden [u.a.] : Arnold
Deutschland. 107 publiken, die Städte: Frankfurt am Main, Bremen, Hamburg, Lübeck, zu dem Bunde. Es ist ein fortdauernder Bundestag eingesetzt, welcher nach Frankfurt am Main gelegt wurde. Jedes der Bundesglieder hat einen Gesandten daselbst und berathet sich dort über Angelegenheiten, in welchen Deutschland als ein einziger Staat betrachtet werden muß. Nur auf dem Bundestage kann z. B. Krieg oder Friede in Deutschlands Namen beschlossen werden; nur dort könnte ausgemacht werden, ob Deutschland einerlei Münze, einerlei Maße u. dgl. haben solle. Es ist also Deutschlands Schicksal gewesen, ein nicht vollkommen vereinigter Staatskörper zu werden und zu bleiben. Eine Eigenschaft, durch welche sich dieser Staat von allen anderen Ländern in Europa, nur Italien ausgenommen, unterscheidet. Weder Monarchie, noch Republik, hat es die Kraftäußerung nicht zeigen können, welche es unter jeder dieser Formen der Ne- gierung würde bewiesen haben, da es eines der großen Länder in Europa ist, und aus einem kraftvollen Men- schenstamme besteht. Die Höhe der Geistescultur, zu welcher e§ die Deutschen, ihrer bürgerlichen Verhält- nisse ungeachtet, gebracht haben, rechtfertigt diese Be- hauptung am.besten. Es gibt kein Volk in Europa, welches den Wissenschaften bedeutendere Männer des ersten Ranges gegeben hätte, als Deutschland. Unter den Erfindungen, welche die Lage der Menschheit auf immer verbessert haben, gehören viele, unter ihnen die Buchdruckerkunst, den Deutschen an. Deutschland hat Meister unter den Baukünstlern und Malern. Zn der Musik hat es sich selbst über die Italiener geschwungen. Man ist dabei den Deutschen, welche durch Pflege des Wahren und Schönen ihre Namen unsterblich gemacht haben, um so mehr Ehrerbietung schuldig, als ihnen im Namen der Nation selbst fast niemals Unterstützung,

10. Bd. 3 - S. 247

1838 - Eisleben : Reichardt
Westindien. 247 Medizin gebraucht. Der Wunderbaum erreicht eine Höhe von 8 bis 15 F. und hat seinen Namen theils wegen seines schnellen Wachs- - thums theils weil man früher von ihm fabelte, daß er die Pflanze gewesen sey, welche in Ninive in einer Nacht zu einem Baume auf- schoß, um dem Propheten Jonas Schatten zu gewahren. Der weiße Zimmetbaum oder Weißer Kanellbaum ist besonders in Jamaica einheimisch, doch auch in Südamerika und wird 30 F. hoch. Seine glatte, weiße, sehr scharfe, gewürzige Rinde hat etwas von dem Aromatischen des Zimmets und der Hitze des Pfeffers und wird unter dem Namen weißer Zimm et als Gewürz an Spei- sen und auch in der Medizin gebraucht. Unter wie wunderbarsten Erscheinungen der Natur gehört der Manglebaum, Wurzelbaum, von den Engländern Mangrove genannt, welcher vornehmlich an den sumpfigen Ufern der Flüsse in der Nähe des Meeres, wo seine Wurzeln mit Salzwasser in Berüh- rung kommen können, daher auch an flachen leicht zu überschwemmen- den Meeresküsten tropischer Gegenden, besonders in Ost- und West- indien, Guayana rc. 20 bis 30 F. hoch wachst und eine braungelbe, bitter schmeckende Rinde, längliche, lederartige Blätter, eine kleine gelbliche Blume, eine keulenförmige, holzige, lederartige Frucht und ein feinkörniges Holz hat, das hauptsächlich zu Angelruthen, Spazierstöcken, Pfeilen rc. verarbeitet wird. Es kann nichts Seltsameres geben, als den Anblick eines Manglebaumes. Aus dem Stamme gehen nach allen Seiten lange Äste mit hellglänzenden Blättern bedeckt, welche fast \ F. lang werden. Die Wurzeln bilden auf dev Oberfläche des Wassers ein grobes Flechtwerk, das so dicht und fest ist, daß man ohne Gefahr darüber hinweggehen kann. An diesen Wurzeln setzen sich eine Menge Austern an, welche bei niedrigem Wasserstande von den vorbeifahrenden Schiffern mit leichter Mühe abgenommen werden können. Über dem Wurzelgeflecht erhebt sich sodann der Stamm des Baumes, der die Eigenschaft hat, daß sich die Zweige zur Erde herab- senken, in schlammigem Boden Wurzeln schlagen und neue Stamme bilden, die über dem Wasser so dicht mit einander verschlungen sind, daß sie gleichsam netzförmige kleine Lauben und Jrrgänge, ein undurch- dringliches Gebüsche bilden, durch welches nur eine Schlange oder eine Eidechse hindurchschlüpfen kann. Schon der Same beginnt bei feuch- tem Wetter an zu keimen, während die ihn einschließende Frucht noch an den Ästen hängt, indem an der untern Spitze der Frucht allmäh- lig eine zarte Faser hervorkommt, die 10 bis 12 Zoll lang wird und endlich mit der Frucht abbricht, wo sie dann in den Schlamm am Fuße des Baumes fällt und sogleich Wurzel schlägt, wenn auch das Wasser gegen 6 Zoll darüber sieht. So entsteht oft aus einem ein- zigen Baume in kurzer Zeit ein ganzer Wald, der einen merkwürdigen Anblick gewährt. Ein sehr giftiger in Westindien wachsender Baum ist der Man-
   bis 10 von 373 weiter»  »»
373 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 373 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 28
1 0
2 0
3 37
4 7
5 30
6 14
7 87
8 3
9 19
10 34
11 4
12 1
13 15
14 1
15 14
16 54
17 64
18 21
19 18
20 0
21 3
22 48
23 0
24 80
25 2
26 2
27 1
28 2
29 2
30 40
31 1
32 1
33 3
34 7
35 3
36 4
37 29
38 107
39 6
40 8
41 91
42 1
43 0
44 5
45 18
46 2
47 0
48 2
49 27

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 41
1 2
2 1
3 22
4 14
5 6
6 9
7 0
8 3
9 1
10 15
11 18
12 15
13 9
14 2
15 9
16 53
17 38
18 9
19 2
20 1
21 149
22 0
23 5
24 43
25 0
26 8
27 32
28 68
29 0
30 1
31 0
32 1
33 3
34 1
35 0
36 6
37 1
38 2
39 6
40 1
41 4
42 31
43 3
44 4
45 5
46 1
47 27
48 114
49 51
50 38
51 1
52 8
53 0
54 28
55 0
56 1
57 3
58 0
59 5
60 2
61 10
62 49
63 1
64 63
65 3
66 0
67 0
68 4
69 1
70 39
71 8
72 1
73 2
74 7
75 41
76 71
77 31
78 4
79 17
80 2
81 2
82 24
83 2
84 36
85 0
86 0
87 20
88 0
89 0
90 0
91 26
92 143
93 5
94 16
95 62
96 1
97 13
98 41
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 570
1 36
2 24
3 32
4 2
5 27
6 418
7 10
8 11
9 29
10 18
11 25
12 150
13 55
14 51
15 10
16 49
17 13
18 19
19 78
20 76
21 8
22 2
23 3
24 143
25 270
26 3
27 7
28 128
29 15
30 8
31 51
32 101
33 114
34 222
35 1
36 28
37 1
38 23
39 67
40 11
41 0
42 97
43 218
44 18
45 20
46 54
47 101
48 93
49 25
50 33
51 21
52 7
53 21
54 10
55 26
56 4
57 13
58 19
59 179
60 11
61 7
62 17
63 15
64 43
65 12
66 11
67 3
68 23
69 0
70 32
71 9
72 15
73 8
74 27
75 50
76 108
77 32
78 25
79 21
80 42
81 246
82 57
83 68
84 105
85 26
86 18
87 64
88 36
89 168
90 54
91 24
92 0
93 50
94 17
95 91
96 33
97 33
98 27
99 13
100 48
101 35
102 71
103 55
104 120
105 2
106 23
107 75
108 12
109 106
110 59
111 11
112 43
113 138
114 138
115 57
116 13
117 1
118 14
119 117
120 7
121 53
122 17
123 230
124 90
125 100
126 20
127 188
128 2
129 132
130 23
131 303
132 24
133 52
134 110
135 20
136 99
137 59
138 31
139 17
140 33
141 2
142 214
143 67
144 14
145 25
146 3
147 15
148 15
149 16
150 17
151 11
152 260
153 62
154 34
155 22
156 29
157 16
158 14
159 156
160 51
161 5
162 3
163 6
164 29
165 39
166 119
167 49
168 138
169 23
170 9
171 21
172 8
173 202
174 24
175 686
176 36
177 288
178 141
179 77
180 38
181 3
182 117
183 188
184 295
185 79
186 43
187 79
188 32
189 25
190 2
191 74
192 38
193 124
194 20
195 141
196 111
197 49
198 12
199 51