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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 527

1858 - Weimar : Böhlau
527 die Europäer über den atlantischen Ocean getrieben hatten, begründete und bevölkerte der unwiderstehliche Trieb nach religiöser und politischer Freiheit die Kolonien Neu-Englands, das Stammhaus der Vereinigten Staaten. Allmälig lichteten sich die Wälder, der Anbau nahm zu, man konnte den Bedarf an Nahrungsmitteln selbst erzeugen, die Kolonie wuchs an Umfang und Gedeihn. Sie theilte sich in vier Provin- zen, Massachusets, Konnektikut, Rhode Island und Neu Hamshire und nannte sich in ihrer Vereinigung die Staaten von Neu-England. Auch nach anderen Richtungen nahm die Kolonisa- tion Nordamerikas überhand. Virginie n, wo der-Tabaksbau bereits eine große Ausdehnung gewonnen hatte, zog mehr und mehr Einwan- derer und zwar aus den royalistischen Kreisen an sich. Maryland wurde von Lord Baltimore (1632) angelegt und ibm als Kronlehen überlaffen. Der Gründer, ein eifriger Katholik, machte es zum Zu- fluchtsort seiner von der puritanischen Intoleranz verfolgten Glaubens- genossen. Neu-Pork und Neu-Jersey entstanden 1664; Konnekti- Cut erhielt (1662) den Gnadenbrief einer priviligirten Kolonie, das Jahr daranf auch Karolina. Ein Asyl für die unbedingte Freiheit des Glaubens wurde Pennsylvanien, durch den Quäker Penn (1682) gegründet, zuletzt Georgien (1735), gleichfalls ein Zufluchtsort ver- folgter Unglücklicher. Die Verfassung dieser Provinzen war sehr verschieden, je nach den erhaltenen Freibriefen. Im Allgemeinen besaßen sie die Rechte freier Staatsbürger, wie jeder Engländer. In Beziehung auf den Handel waren die Kolonisten zu freiem direkten Verkehr mit fremden Ländern ermächtigt. Die Augen der Engländer richteten sich auch auf Westindien. Hier hatte die Geschichte Amerika's begonnen, dahin gingen die meisten Fahrten. Die Nähe von Spaniens Gold - und Silberländern lockte die Habgier und den abenteuerlichen Unternehmungsgeist und öffnete der Freibeuterei ein weites Feld. Die Spanier, allein auf Gewinn der Bergwerke bedacht, hatten die westindischen Inseln vernachlässigt und hielten dieselben nur nothdürftig besetzt. Die anderen Nationen, durch das strenge Kolonialsystem von dem erlaubten Verkehr und durch das vermeintliche Eigenthumsrecht des madrider Kabinets von jeder Besitz- ergreifung ausgeschlossen, gingen bald zu unerlaubtem Handel und ge- waltthätiger Erwerbung über. Sie fanden sich dazu um so mehr be- wogen, da ihre Regierungen fast unausgesetzt in Krieg mit Spanien verwickelt war. Die Holländer besetzten zu Anfang des siebzehnten Jahrhunderts die an der Küste Venezuelas liegenden Inseln St. Emst ach und Cu- ra^ao und machten sie zu Stützen des Seeraubes und Schmuggels. Von da aus machten sie Jagd auf die spanischen Gold- und Silber- flotten, von da aus schwärzten sie die Waren auf das Festland hinüber, und nicht der kleinste Theil ihrer Reichthümer ist daher entstanden. Bald folgten diesem Beispiel die Engländer und Franzosen und de- ren westindische Kolonien wurden der Heerd eines großartigen, vollkom- men organisirten Schleichhandels. Nicht selten führte man ihn mit offener Gewalt und bewaffneter Hand, unterstützt und geleitet durch die unter dem Namen der Flibustier und Bukaniers bekannte

2. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 544

1858 - Weimar : Böhlau
Der Krieg mit den nordamc- rikanischen Kolonien. 544 veranstaltet und Kriegsgeräthschaften angeschafft. Als der englische Ge- neral ein Vorrathshaus zu Concord zerstören lassen wollte, kam es am 18. April 1775 bei Lexington zum ersten Gefecht. Im englischen Parlament ging eine Bill durch, welche den dreizehn vereinigten Pro- vinzeil allen Fischfang bei Neufundland verbot, allen Handel und Ver- kehr mit England untersagte, die Schiffe der Provinzen aufzubringen gestattete. Es wurden fremde Truppen in Sold genommen, und die Fürsten von Braunschweig und Hessen-Kassel gaben 16,000 Mann in englischen Sold, auch Hannover stellte ein ansehnliches Truppencorps. In den Kolonien sorgte man für Bewaffnung und Uebung der Miliz; jede Provinz hob 1000 Mann stehender Soldaten aus. Wegen Mangels an baarem Geld machte man Papiergeld. Zum Oberbe- fehlshaber der bewaffneten Macht wurde George Washington ernannt. Dieser war 1732 zu Bridges-Creek in Virginien geboren. Als zarter Knabe verlor er seinen Vater, der nur einen mäßigen Grund- besitz hinterließ. Washington beschäftigte sich frühzeitig mit Mathematik und war mehrere Jahre Feldmesser. Als neunzehnjähriger Jüngling wurde er Major der Miliz von Virginien, die wegen wiederholter Ueber- fälle der Indianer in steter Kampfbereitschaft gehalten werden mußte. Im siebenjährigen Kriege wurde er als Oberst an die Spitze der be- waffneten Schaaren Virginiens gestellt und zeichnete sich bei mehreren Ge- legenheiten aus. Durch Verheirathung und durch den Tod seines älte- ren Bruders, welcher ihm das Gut Mount-Vernon hinterließ, erwarb Washington einen nicht unbeträchtlichen Grundbesitz. Nach dem Kriege lebte er als schlichter Pflanzer und bekleidete das Amt eines Abgeord- neten bei den Provinzialständen von Virginien. Jetzt wurde Washington von dem Congreß zu Philadelphia, dessen Mitglied er ebenfalls war, zum Oberbefehlshaber ernannt. Er schlug den ihm gebotenen Gehalt aus und bat nur um Erstattung der Unkosten. Nach dem Treffen bei Lexington waren die bewaffneten Bürger in die Nähe von Boston gezogen und hatten die Anhöhe Burkershill besetzt. Lange behaupteten sie diese Stellung, bis die Generäle Howe und Clin- ton, unterstützt von den Geschützen schwimmender Batterien, die Höhe erstiegen. Daß die Milizen gegen geübte und gut geführte Soldaten so lange den Kampf bestanden hatten, weckte in den Amerikanern Muth und Selbstvertrauen. In dieser Stimmung fand sie Washington, als er im Juli 1775 in ihrem Lager bei Cambridge anlangte. Hier er- öffnete sich seiner Thätigkeit ein weites Feld. Es fehlte im Heere an Ordnung, Zucht, Verpflegung und dem nothwendigsten Kriegsbedarf. Die Offiziere waren ohne Ansehen; die Milizen kamen und gingen nach Belieben; der Geworbenen waren wenige und selbst diese nicht alle mit Waffen versehen; es war viel rüstiger Wille vorhanden, aber keine Ein- heit. Washington ermuthigte, stärkte, bildete das Heer, beseitigte das willkürliche Ab- und Zuziehen der Milizen. Mit dem Congreffe, mit den Regierungen der einzelnen Provinzen stand er im unausgesetzten Briefwechsel. Seine Thätigkeit ermüdete nicht, auch wenn er sie überall gehemmt sah, wenn er die Verwaltungsbehörde einer jeden Provinz um ihre Einwilligung angehen mußte, ehe er die Milizen berufen durfte, wenn er voll Schmerz erkannte, daß man überall seiner Gewalt

3. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 545

1858 - Weimar : Böhlau
545 Beschränkungen auferlegte, weil die Bürger eine Soldatenherrschaft be- fürchteten. Die Amerikaner waren keineswegs ein einiges Volk, son- dern Völkerschaften, welche die Verschiedenheit der Religion, Abstam- mung und Beschäftigung vielfach trennte. Die Versammlungen der einzelnen Provinzen ließen selbst dem Kongreß wenig Einfluß aus die inneren Angelegeicheiten der Provinzen. Zu den mannigfachen Schwie- rigkeiten kam noch das Dasein einer königlich gesinnten Partei. Washington schloß die Engländer in Boston ein, sandte aber auch kleine Abtheilungen gegen daß von Streitkräften fast ganz entblößte Kanada. Eine dieser Schaaren, von Montgomery geführt, besetzte Montreal und bedrohte Quebeck. Aber Montgomery siel, und seine Schaar trat den Rückzug an. Das englische Heer in Boston litt wäh- rend des Winters von 1775 bis 1776 den schrecklichsten Mangel. Die Truppen mußten mit allem Nothwendigen aus England versehen wer- den, selbst mit Pferdefutter und Steinkohlen. Im Frühjahr 1776 ging Howe mit dem englischen Heere nach Halifax und dann, durch Trup- pen aus Europa bis zu 30,000 Mann verstärkt, nach Neuyork, welches er nach Besiegung der Amerikaner besetzte. Washington zog sich, eines großen Theils seines Geschützes beraubt, mit kaum 3000 Mann über den Delaware zurück. Nachdem wiederholte Kämpfe stattgefunden hatten, war den Ame- rikanern der Gedanke unerträglich, dereinst in das Verhältniß der Ab- hängigkeit von England zurückzutreten. In den Provinzen wurde mit Eifer an der Begründung einer neuen Verfassung gearbeitet. Jede Provinz besaß eine dem Unterhaus zu vergleichende Versammlung von Bevollmächtigten und einen mit dem Oberhause zu vergleichenden Se- nat. Durch diese wurden die Gesetze erlassen, Abgaben ausgeschrieben, die Verwaltung der Provinz besorgt. Jetzt entschieden sich fast alle diese gesetzgebenden Versammlungen für die Trennung von England und sandten ihre Abgeordneten mit den hierauf bezüglichen Vollmachten an den Kongreß, von welchem die Erklärung der Unabhängigkeit (1776) ausgesprochen wurde. So gestaltete sich ein mächtiger aus 13 Staaten bestehender Freistaat, deren jeder seine eigene Verwaltung und Gesetzgebung behielt, während die auf Politik, Münze, Flotte, Abgaben und das Heer bezüglichen Angelegenheiten sowie die Ausgleichung inne- rer Streitigkeiten dem Kongresse verblieben, und einem Staatsrathe die ausübende Gewalt übertragen wurde. Jetzt übertrug der Kongreß Washington auf sechs Monate die Dictatur, er räumte ihm die Gewalt ein, Milizen von den Provinzen einzuforvern und Befehlshaber zu er- nennen und abzusetzen. Dieser Beweis des unbedingten Vertrauens hob die Zuversicht Washingtons. Mit verstärktem Heere ging er über den Delaware zurück und lieferte mehrere siegreiche Gefechte, doch vermochte er die Besetzung von Philadelphia durch Howe nicht zu verhindern. Ein englisches Heer unter Bourgoyne, welches von Kanada aus nach Süden vordrang, wurde von dem amerikanischen General Gates in dem Orte Saratoga, nachdem es von 7000 auf 3500 zusammen- geschmolzen war, zur Ergebung gezwungen (1777). Seit dem Siege bei Saratoga gab sich in Frankreich die un- verhohlenste Theilnahme an den Angelegenheiten der Kolonien von Nord- amerika kund. Schon 1776 hatte der Kongreß Benjamin Franklin 35

4. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 547

1858 - Weimar : Böhlau
547 geschlagen wurde. Indeß lähmten die gleichzeitigen Kämpfe mit den europäischen Staaten die Entwickelung der englischen Macht, und Washington führte die Entscheidung des Krieges herbei, als er in Ver- bindung mit den französischen Truppen den englischen General Corn- wallis zwang, sich in Yorktown mit 7000 Mann zu ergeben (1781). Seit 1771 nahm auch Spanien an dem Kriege gegen England Theil. Auf Anregung Rußlands vereinigten sich 1780 unter dem Na- men eines Systemes einer bewaffneten See-Neutralität die nordischeu Mächte, um mit Gewalt der Willkür Einhalt zu thun, mit welcher England den Verkehr der Neutralen mit den Amerikanern zu stören suchte. Holland wurde an dem Beitritt zu dieser See- Neutralität dadurch gehindert, daß England ihm den Krieg erklärte. So schien England für seine Seeherrschaft einen Kampf mit allen Mäch- ten bestehen zu müssen, aber mit eben so großer Klugheit wie Kraft führte es denselben, so daß es seine Ueberlegenheit unwiderleglich be- wies. Zwar landete unter dem Schuhe einer vereinigten spanisch-fran- zösischen Flotte ein Heer aus Minor ca und besetzte, trotz der tapferen Vertheidigung des Engländers Murray, die Insel (1781), aber die Wegnahme von Jamaika wurde durch einen glorreichen Sieg Rod- ney's über die französische Flotte vereitelt (1782). Eben so scheiterte die von Frankreich und Spanien unternommene Belagerung Gibraltars an der unbezwingbaren Tapferkeit von Elliot, trotz der vom Ritter d'ar^on erfundenen und mit großem Aufwand ausgeführ- ten schwimmenden Batterien. Daß englische Parlament sprach seinen Wunsch nach dem Frieden aus; Lord North legte seine Stelle nieder, und das neue Ministerium knüpfte Friedensunterhandlungen an. Zu Paris wurde 1783 der Friede geschlossen und die dreizehn ver- einigten Provinzen als ein unabhängiger Staat von England anerkannt. In Neuyork nahm Washington von seinen Waffenbrüdern feier- Washington^ lich Abschied und eilte dann nach Annapolis ju Maryland, wo sich da- nordamerika- mals der Congreß befand. In die Hände desselben legte er seine Ober- "'^öaten.^' befehlshaberstelle nieder, am 23. December 1783. Dann begab er sich auf sein Landgut Mount Vernon in Virginien. Aber die Liebe und Verehrung seiner Mitbürger entriß ihn bald wieder der Ruhe. Der Mangel einer innern und wahren Vereinigung wurde den Staaten Nordamerika's immer fühlbarer, vorzüglich als es darauf ankam, den öffentlichen Kredit zu befestigen und zu erhalten. Der Staat hatte vier- zig Millionen Schulden, und der Congreß, der verpflichtet war, sie zu bezahlen, hatte nicht das Recht, Abgaben aufzulegen. Man entschloß sich daher 1787 zu einem festeren Bundesvertrage. Die einzel- nen Staaten entsagten ihrer Unabhängigkeit in allen Fällen, welche die äußeren Verhältnisse betreffen, wie in einigen der wichtigsten Angele- genheiten der inneren Verwaltung und übertrugen dieselben einer Bun- desregierung. Diese besteht aus einem gesetzgebenden, in zwei Kammern getheilten Eongresse, den die Repräsentanten der einzelnen Staaten bilden, und aus einem auf vier Jahre gewählten Präsidenten, der Ober- befehlshaber der See- und Landmacht ist. Die richterliche Gewalt ist ganz unabhängig von dem Congreffe und dem Präsidenten und ist einem 35 *

5. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 689

1858 - Weimar : Böhlau
689 im Tempel ein. Die Tröstungen der Religion stärkten Ludwig wieder, und er genoß die ganze Nacht einen ruhigen Schlaf. Am Morgen des 21. Januar (1793) stand Ludwig um fünf Uhr auf. Er übergab Edgeworth, der nicht von ihm gewichen war, sein Testament, beichtete, empfing knieend, während grobe Geschütze durch die Straße rasselten, das heilige Abendmahl und den Segen. Um neun Uhr erschien Sanier re, von Municipalen und Gensdarmen begleitet. Mit Edgeworth und zwei Gensdarmen bestieg der König eine Lohnkutsche und betete seinem Beichtvater auf dem einstündigen Todeszuge die vor- gesprochenen Psalmen nach. Langsam fuhr der Wagen durch die mit Truppen und Geschützen und einer dichtgedrängten Volksmenge bedeckten Straßen. Auf dem R ev o lu tio ns pl a tze, den Tuilerien gegenüber, am Fußgestelle der zertrümmerten Bildsäule Ludwigs Xv., war das Blutgerüste aufgeschlagen. Die Miene des Königs war bisher ernst, aber ruhig gewesen. Aber als der Henker und dessen Gehülfen ihn an der Treppe des Gerüstes empfingen und ihn des Rockes entkleideten, schien er erschüttert. Da sagte Edgeworth zu „Sohn des heiligen Ludwig, steige gen Himmel," und festen Schrittes ging Ludwig die Stufen hinauf. Oben angelangt, betrachtete ec die Volksmasse und warf einen Blick auf die Tuilerien hinüber. Als ihn die Henker ergrif- fen, um ihm das Sünderkleid anzulegen, die Haare abzuschneiden und die Hände auf den Rücken zu binden, wollte ec das letztere nicht ge- schehen lassen, fügte sich aber, als der Priester sagte, daß ec durch daß Binden dem Heilande ähnlicher werde. Dann trat er an den Rand des Gerüstes, winkte der Kriegsmusik Schweigen und sprach mit lauter Stimme: „Franzosen, ich sterbe unschuldig, ich vergebe meinen Feinden, wünsche, daß mein Tod" — Trommelwirbel auf Santerre s Befehl, der die Rührung des Volkes bemerkte, übertönten die letzten Worte. Daß Haupt fiel unter dem Fallbeil, und als es der Nachcichter emporhob, ertönte daß Geschrei: „Es lebe die Nation, es lebe die Freiheit!" Gleich nach der Hinrichtung tanzte der Pöbel um das Blutgerüste. Am Abend wa- ren die Schauspielhäuser gedrängt voll, und nach drei Tagen sprach man in Paris nicht mehr von der schrecklichen That. Die königliche Familie saß um ein Psalmbuch; daß Freudengeheul der Rotten verkün- dete ihr, daß das Haupt ihres Vaters gefallen sei. Marie Antoinette stürzte auf die Kniee und sprach ein Gebet. Im Anfange der französischen Revolution war die englische Verfas- sung als Muster und Vorbild gepriesen worden, und die Männer der Bewegung hatten auf die Freundschaft Englands gerechnet. Diese Achtungsbezeigungen wurden von vielen neuerungssüchtigen Engländern erwiedert. In vielen englischen Städten bildeten sich Volksgesell-- schaften oder Whigklubs, welche die Begebenheiten in Frank- reich durch Gelage, Reden und Trinksprüche verherrlichten. Vornehm- lich ergossen sich die beiden großen Oppositionsredner Fox und Sheri- dan in begeisterten Lobpreisungen der Revolution. Desto größeres Ec- staunen erregte es, daß Burke, welcher der amerikanischen Revolution mit Begeisterung daß Wort geredet hatte, von seinen bisherigen Freunden und Meinungsgenossen abwich und im Parlamente mit den heftigsten Erklärungen gegen die neufranzösische Freiheit und deren unbesonnene 44 Das Verhal- ten Englands und Spaniens zur französi- schen Revo- lution.

6. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 752

1858 - Weimar : Böhlau
752 Stiftung des Rheinbundes. Ende des deutschen Reiches. Derpreußisch- russische Krieg in den Jahren 1806 u. 1807. In Paris wurde zwischen Talleyrand und den Gesandten der deutschen an Frankreich Hangenden Fürsten über ein engeres Bundesver- hältniß unterhandelt. Am 12. Juli 1806 wurde zu Paris den in Tal- leyrands Wohnung versammelten Abgeordneten von Baiern, Wür- temberg, dem Kur-Erzkanzler, Baden, Berg, Darmstadt, Nassau-Weilburg und Usingen, H o h e nz o l le rn, Salm, Dsen- burg, Licht enstein, Ahremberg und Lehen eine Bundesacte zur Unterzeichnung vorgelegt, ohne daß sie nur Zeit hatten, dieselbe ordent- lich zu lesen, geschweige sich mit einander über dieselbe zu berathen. Durch dieselbe wurden alle Glieder des Bundes, der den Namen Rhein- bund führen sollte, zur Lossagung von dem bisherigen Reichsbande verpflichtet. Jedes Glied empflng die vollkommenste Souveränität im Innern seines Staates; aber zugleich erhielt die Gesammtheit des Bun- des am französischen Kaiser einen Gebieter unter dem Namen Pro- tect or, der als Haupt an der Spitze stand, in den Bund aufnahm, wen er wollte, und die Bundesmacht nach Gefallen gebrauchen konnte. Alle Fürsten und Herren deß südlichen Deutschland, die bisher reichs- unmittelbar gewesen waren, und die sich nicht zeitig genug dem Bunde angeschlossen hatten, wurden mediatisirt, das heißt, für landsässige Unterthanen des Rheinbundstaates, von welchem ihre Besitzungen um- schloffen waren, erklärt. Diese neue Gestaltung des südlichen Deutsch- lands wurde am 1. August 1806 durch eine Note des französischen Ge- schäftsträgers zu Regensburg dem Reichstage kund gemacht, mit der Erklärung, daß der französische Kaiser das Dasein der deutschen Reichs- verfassung nun nicht mehr anerkenne. Die Reichstagsgesandten der Rheinbundsfürsten erklärten im Namen ihrer Herren, daß der Begriff von einem gemeinschaftlichen Vaterlande und Jntereffe verschwunden sei, seit sich das Reich 1795 in ein nördliches und südliches Deutschland ge- trennt habe. Indem man sich jetzt von dem Reichskörper lossage, be- folge man nur das durch frühere Vorgänge aufgestellte System. Kai- ser Franz erließ hierauf eine vom 6. August 1806 datirte Erklärung, daß er das Band, welches ihn bisher an den deutschen Reichskörper ge- bunden habe, als gelöst ansehe, die deutsche Kaiserkrone niederlege, alle Kurfürsten, Fürsten und Stände deß ihm geleisteten Eides entlaste, aber auch seine deutschen Provinzen von dem Reichskörper lostrenne, um dieselben in Vereinigung mit den übrigen als Kaiser von Oestreich zu beherrschen. Dieses Ende nahm das Kaiserthum der Deutschen, nach- dem es über ein Jahrtausend bestanden hatte. Die fortdauernde Anwesenheit der französischen Heere in Süddeutsch- land und die Rücksichtslosigkeit, die bei Errichtung des süddeutschen Bun- des gegen Preußen gezeigt ward, that dieser Macht kund, wessen sie sich von Napoleon zu versehen habe. Die Stimme des preußischen Vol- kes und Heeres erklärte sich gegen Frankreich, und Preußen beabsich- tigte, die noch übrigen deutschen Staaten unter seinem Vorsitze zu ver- einigen. Napoleon stellte sich, als ob er dem norddeutschen Bunde nicht entgegen sei, während er in der That denselben zu verhindern suchte. Preußen wurde auf mannigfache Weise von Napoleon gekränkt, beson- ders dadurch, daß in den Unterhandlungen mit England die Rückgabe des vorher dem Könige von Preußen aufgedrungenen Hannovers

7. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 708

1858 - Weimar : Böhlau
708 Volksbildung sollte der Unteccichtsausschuß durch eine Anzahl mora- lischer Vorschriften sorgen und dieselben auf gedruckten Blättern täglich an den Straßenecken anschlagen lasten. Der katholische Gottesdienst be- stand noch und wurde von beeidigten Priestern gehalten. Aber auch die gänzliche Vernichtung des Kirchenthums ward beschlossen. Alle den Kirchen gehörigen Güter, Geiäthschaften und Kostbarkeiten wurden für Eigenthum der Nation erklärt und in Beschlag genommen. Nicht bloß die Kirche und das Pfaffenrhum, sondern auch die Religion wurde dem frevelhaftesten Spotte preisgegeben. Es wurden gotteslästerliche Umzüge gehalten und in den Kirchen und auf den Straßen theatralische Scenen zur Verhöhnring der Religion und des Kultus aufgeführt. Am 7. November 1793 erschien der Bischof von Paris, Go bet, ein Mann von siebzig Jahren, im Corrvent uird sagte sich feierlich von seinem Pciesteramte los. Lauter Beifall erscholl in der Versammlung, der Prä- sident rühmte den Triumph, den die Philosophie und Aufklärung an diesem Tage feiere, und ertheilte dem Bischof unter Ueberreichung der Jakobinermütze den Brriderkuß. Die übrigen anwesenden Priester wett- eiferten nun in ihren Versicherungen, daß sie bisher nichts als Mährchen und Thorheiten gelehrt und daß Volk betrogen hätten. Einige rissen sich die absichtlich dazu angelegten Symbole ihres Amtes ab und traten sie mit Füßen. Nur ein einziger Geistlicher, Gregoice, erklärte nicht bloß laut, daß er nach wie vor Katholik und Priester bleiben werde, son- dern erschien auch gerade jetzt öffentlich in seiner Priestertracht. Unter Theilnahme der Geistlichen wurden die Kirchen geplündert und weder Altäre noch Gräber verschont. Ganze Frachtwagen, mit Kirchenschmuck, Geräthen und Glocken beladen, kamen in Paris an; ruchlose Banden erschienen in Priestergewändern vor dem Convent und führten possenhafte Tänze auf; Eseln wurden Bischofsmützen aufgesetzt und Meßgewänder umgehängt und ihnen die heiligsten Geräthe vorge- tragen. Ein gottloser Mensch bestieg in der Kirche St. Roch die Kanzel und forderte unter Gotteslästerungen Gott heraus, sein Dasein zu be- weisen. Das geringste Zeichen einer gottesdienstlichen Handlung war ein Todesverbrechen. Eine sechzigjährige Person wurde zu Arras bloß deshalb hingerichtet, weil sie gebetet hatte. Durch einen Beschluß des Convents wurde der katholische Kultus abgeschafft und durch den der Vernunft ersetzt. Am 10. Nov. 1793 wurde in der Kirche Notre-Dame der Kultus der Vernunft zuerst gefeiert. Eine Buhlerin wurde halbnackt als Göttin der Vernunft auf einem Triumphwagen nach dem Altare gefahren, mit Hymnen und Räucherungen verehrt und dann im feierlichen Zuge auf einem mit Eichenlaub umflochtenen Sessel in den Convent getragen. Hier wurde die Göttin eingeladen, neben dem Präsidenten ihren Sitz zu nehmen, und erhielt von dem Präsidenten und den Sekretären unter Jubelgeschcei den Bruderkuß. Auch der Freiheit, der Jugend, der ehelichen Treue wurden Kirchen eingecäuint. Die Kirchen wurden Schauplätze der un- würdigsten Auftritte. Bereits mit dem Sturze des Thrones waren alle Denkmäler, die an das Königthrun erilinerten, zerstört worden; jetzt wurden alle noch vorhandenen Erzeugnisse der bildenden Kunst von demselben Ver- dammungsurtheil betroffen. Man sprach sogar davon, das Museum und

8. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 794

1858 - Weimar : Böhlau
794 Deutschland. Pedro hielt unter dem Jubel der Einwohner und unter lauten Ver- wünschungen gegen Don Miguel seinen Einzug. Eine Stadt nach der andern wurde für Donna Maria besetzt, und Don Miguel mußte in dem Vertrage von Evora (1834) auf die portugiesische Krone verzichten und Portugal verlaffen. Don Pedro berief die Cortes , und diese leiste- ten mit großer Begeisterung der Königin Maria Ii. den Eid. Don Pedro, dessen Leben und Charakter einen lichten Punkt in der sonst dunkeln und traurigen Geschichte seines Hauses und Landes bilden, starb schon 1834. Auch unter der Königin Maria da Gloria dauerten die Streitigkeiten um die Verfaffung fort. Nach ihrem Tode (1855) folgte ihr Don Pedro, ihr aus ihrer zweiten Ehe mit dem Prinzen Ferdi- nand von Sachsen-Koburg entsprossener Sohn, auf dem Throne von Portugal. Die Freunde des Friedens und der Gesittung hatten die Hoffnung gehegt, daß mit dem Sturze Napoleons eine Zeit des Glückes und der Befriedigung eintreten würde. Diese Hoffnung ward aber nicht erfüllt; es kehrte mit dem Verschwinden des Eroberers der Friede nicht unter die Menschen zurück; es trat vielmehr eine Zeit inneren Zwiespaltes und Kampfes, ein Widerstreit der Principien und Interessen zwischen Dyna- stien und Nationen, zwischen bevorrechteten Klassen und der Masse der Bevölkerung ein. Selbst die religiösen und kirchlichen Ideen, die wäh- rend des 18. Jahrhunderts so tief in den Hintergrund getreten waren, erholten sich von der langen Lähmung und vermehrten durch den Kampf, den sie entweder gegen einander oder gegen die politische Richtung der Welt unternahmen, den Widerstreit der Meinungen. Die Hoffnung auf eine glücklichere Zukunft nach der Besiegung deß allgemeinen Drängers war nirgends so lebhaft als in Deutschland gehegt worden. Man hoffte, nachdem die alte deutsche Reichsverfassung beseitigt war, aus eine wirk- liche Wiedergeburt des deutschen Volkes; aber der vom wiener Congreß geschaffene deutsche Bund befriedigte den aufgeklärten Theil des deutschen Volkes nicht. Durch den 13. Artikel der deutschen Bundesakte war allen deutschen Staaten die Verpflichtung zur Einführung oder Wie- derherstellung land ständischer Verfassungen auferlegt worden. Aber in Oestreich, so weit es zum deutschen Bunde gehört, begnügte man sich mit den alten sogenannten Postulaten-Landtagen, die nur noch die Aus- und Umschreibung der an die Regierung abzuliefernden Steuern zu besorgen hatten. König Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen un. terzeichnete am 22. Mai 1815 eine Kabinetsordre, in welcher nicht nur die Einführung von Provinzialständen, sondern auch eine Verfaffung für das ganze Reich, eine Vertretung des preußischen Volkes, in Aussicht gestellt wurde. Aber anfangs verzögerte die Schwierigkeit der Sache die Ausführung; später machten mancherlei Umstände den König bedenklich, und er begnügte sich, 1823 Provinzialstände für die einzelnen Pro- vinzen der Monarchie anzuordnen. Im Königreich Sachsen wurden die aus dem Mittelalter herübergekommenen Landftände beibehalten, die nur ein Bollwerk der privilegirten Klaffen waren. Auch im Königreich Hannover und in Kur Hessen wurden die alten Landstände wieder hergestellt, im letzteren Staate mit Zuziehung des Bauernstandes, der früher ohne alle politischen Rechte gewesen war.

9. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 796

1858 - Weimar : Böhlau
796 Von den Förderern dieser Ideen wurde die dritte Säkularfeier der Reformation (1817) benutzt, um den neuen in den akademischen Kreisen entstandenen Geist kund zu geben. Die Burschenschaft in Jena und anderen Universitäten bestimmte den 18. Oktober und die Wart- burg, um mit dem kirchlichen Feste die Erinnerung an den Sieg bei Leipzig zu feiern. Am Ende der Feier wurden Reden für Deutschlands Ruhm und Größe gehalten und zuletzt von der aufgeregten Jugend, in Erinnerung an Luthers Verbrennung der päpstlichen Bulle, einige den deutschen Vaterlandsfreunden anstößige Werke unter vielen Zeichen des Spottes und der Verachtung verbrannt. Gegen den seit den Befreiungskriegen in Deutschland erwachten Geist trat August von Kotzebue auf, dessen literarische Leistungen bei der Menge lange in Gunst gestanden hatten, dann aber wegen ihrer Oberflächlichkeit von der Kritik verworfen wurden. Kotzebue war nach mancherlei Schicksalen im russischen Dienste Staatsrath geworden, lebte setzt in Weimar und stattete dem Kaiser Alexander -Berichte ab über den Stand der öffentlichen Meinung in Deutschland. Einige Stellen aus diesen Berichten wurden dem Professor Luden in Jena mitgetheilt und von diesem in dem Journal Nemesis, von bitteren Bemerkungen beglei- tet, abgedruckt. Ein anderer russischer Staatsrath, der wallachische Bo- jar Sturdza, ließ den aus dem Eongreß zu Aachen (1818) versam- melten Monarchen und Ministern eine Denkschrift überreichen, in welcher der auf den deutschen Universitäten verbreitete Geist mit den schwärzesten Farben geschildert wurde. Man glaubte, daß Kotzebue auch bei dieser Schrift betheiligt sei. Kotzebue begab sich von Weimar nach Mannheim und redigirte ein Journal, in welchem er seine Angriffe auf alle ihm mißfälligen Erscheinungen des deutschen Lebens fortsetzte. Seine Anschul- digungen erschienen den Studirenden als Verrath am Vaterlande, er selbst als Feind des deutschen Volkes. Karl Ludwig Sand aus Wunsiedel, der damals in Jena Theologie studirte, hatte von jeher Hang zur Schwärmerei gehabt. Bei ihm steigerte sich die Meinung von der Nothwendigkeit, das Vaterland von Kotzebue zu befreien, zur Höhe eines stillen Wahnsinns. Er begab sich nach Mannheim und ermordete Kotze- bue mit den Worten: ,,Hier Verräther des Vaterlandes!" (23. März 1819). Der östreichische Staatskanzler Fürst von Metternich, ein Gegner freisinniger Einrichtungen, hielt den Zeitpunkt für geeignet, dem in einem Theile des Mittelstandes, in der Literatur und auf den Universitäten sich kund gebenden Geiste der Unruhe und Unzufriedenheit entgegenzutreten. Er wußte durch das Schreckbild der Revolution den König Friedrich Wil- Helm Iii. zur Zustimmung zu bewegen. Die preußischen Turnplätze wurden geschlossen, und einige Monate nachher ihr Gründer Jahn und einige von dessen Anhängern verhaftet. Ein am 6. August 1819 zu Karlsbad eröffneter M i n ist er-C o n gr eß traf Maßregeln gegen die freie Presse und die conftitutionellen Verfassungen, verordnete die Ein- setzung von Regierungsbevollmächtigten an den Universitäten, um die Meinungen der Lehrer und das Verhalten der Studirenden zu beaufsich- tigen, und bestimmte endlich, daß eine Central-Untersuchungs-Kommission zur Untersuchung demagogischer Umtriebe ernannt werden und in Mainz ihren Sitz haben solle. Noch im November 1819 wurde ein zweiter

10. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 797

1858 - Weimar : Böhlau
Minister - Kongreß in Wien gehalten. Das Bestreben deß östreichi- schen Staatskanzlers war besonders darauf gerichtet, aus den süddeut- schen Verfassungen alles zu entfernen, was nach seiner Meinung an eine wirkliche Volksvertretung erinnerte und dem Begriffe von Landstän- den zu widersprechen schien. Preußen hatte während der Epoche seines Unglücks eine durch- greifende Verbesserung seiner inneren Zustände, und zwar in fruchtbarster Weise unternommen, indem es mit einer Umgestaltung in der Grundlage des ganzen Staatßwesens, der Befreiung des Landmannes und der Selbständigkeit der städtischen Gemeinden anfing. Zu gleicher Zeit war durch Begünstigung des höheren Unterrichts eine Erhebung des Volkes in allen Schichten angeregt worden. Preußen hatte, als es in Deutschland das Panier der nationalen Unabhängigkeit erhob, ganz Norddeutschland mit sich fortgerissen, und die Macht seines Beispiels war selbst in dem westlichen und südlichen Deutschland, welches so lange unter französi- schem Einflüsse gestanden hatte, von großem Einfluß gewesen. Auf Preußen hatte ganz Deutschland seit den Befreiungskriegen mit Bewun- derung und Hoffnung geblickt, und man hoffte und wünschte deshalb auch, daß Friedrich Wilhelm Iii. sein Versprechen durch Verleihung einer Verfassung erfüllen möge. Aber manche Zeichen der Unzufrieden- heit, die sich in vielen Gegenden Deutschlands kund gaben, die Vorfälle aus der Wartburg, die Ermordung Kotzebue's, die Entschuldigung dieser That in einem Theile des Publikums, das alles hatte den wohlgesinnten König bedenklich gemacht. In mancher Beziehung schritt Preußen den übrigen deutschen Staaten voran, in der Pflege des öffentlichen Unter- richts, in der Begünstigung der Wissenschaft, in der Förderung der ma- teriellen Interessen. Zn dem in so viele unabhängige Ländergebiete ge- theilten Deutschland hatte das während des 18. Jahrhunderts allgemein befolgte Prohibitivsystem traurige Früchte getragen. Von der preußischen Regierung waren schon 1818 die dem inneren Verkehr entgegenstehenden Schranken aufgehoben worden; im Jahre 1828 wurde von ihr der Grund zu einem Zollverein gelegt, dem allmälig der größte Theil von Deutschland beitrat. Dieser von Preußen gestiftete Zollverein hatte für den deutschen Handel und Kunstfleiß die segensreichsten Wirkungen. Die französische Julirevolution blieb nicht ohne Einfluß aus Deutsch- land. Gegen die willkürliche Regierung des Herzogs Karl von Braun- schweig brach ein Aufstand aus, das herzogliche Schloß ging in Feuer aus und der Herzog ergriff die Flucht (7. Sept. 1830). Als der flüch- tige Fürst im November den Versuch machte, sich seines Landes wieder zu bemächtigen, entging er mit genauer Noth persönlichen Mißhandlun- gen von Seiten des erbitterten Volkes. Die Bundesversammlung er- klärte den Herzog Karl für unfähig zur Regierung und übertrug dieselbe dessen Bruder, dem Herzog Wilhelm. Auch in Kur Hessen brachen Unruhen aus, und es wurde eine neue und zeitgemäße Verfassung verlangt. Es wurden die bisherigen Stände einberufen und schon am Ende des Jahres 1830 das Verfassungswerk vollendet. Aber im September 1831 ernannte der Kurfürst Wilhelm Ii. seinen Sohn, den Kurprinzen Friedrich Wilhelm zum Mitregenten und übertrug ihm die Regie- rungsgeschäfte. Der Kurfürst nahm seinen Aufenthalt in Hanau, später in Frankfurt a. M. Im Königreich Sachsen kam es in Leipzig und
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