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1. Lehr- und Lernbüchlein für den ersten Geschichtsunterricht - S. 37

1895 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
Prinz Friedrich Wilhelm verstand es dnrch sein leutseliges, einfaches Wesen sich die Herzen selbst derer zu erobern, die noch vor wenig Jahren gegen Preußen gekämpft hatten. Bald verkündeten Siegesberichte die Heldenthaten der Unsern. Am 4. August erstürmten die süddeutschen Brüder unter der ritterlichen Führung des Kronprinzen die Stadt Weißenburg und den dahinter liegenden Gaisberg. Nach 2 Tagen schlugen sie die Franzosen in blutiger Schlacht bei Wörth. Au demselben Tage errang General v. Steinmetz den glorreichen Sieg bei Spichern. Die Franzosen wurden zurückgedrängt. Bei Metz trafen die Deutschen auf die französische Hauptarmee, und nach drei heißen Kämpfen schlossen sie dieselbe in dieser Festung ein. Der blutigste Kampf war der bei Gravelotte, wo der greise Siegesheld selber die Seinen führte. Der König setzte sich den größten Gefahren aus. In der folgenden Nacht schlug er sein Nachtquartier in' einem ärmlichen Bauernstübchen auf. Eine Tragbahre, die einem Krankenwagen entnommen war, mußte als Bett dienen, und die Decke war des Königs Mantel. ' 3. König Wilhelms Dank für erwiesene Aufmerksamkeit. Wie treu der König ihm erwiesene Aufmerksamkeiten im Gedächtnisse bewahrte, selbst wenn dieselben ihm im heißen Schlachtgetümmel zuteil wurden, zeigt folgende Geschichte: Am Abend des Schlachttages von Gravelotte fuhr der König durch den Ort Gorze. Da trat ein Mann zu ihm an den Wagen und überreichte ihm im Namen und Aufträge eines schwerverwundeten Offiziers eine Rose. Der König nahm sie dankend; jedoch war es ihm in dem furchtbaren Gewühl und bei den Jubelrufen der Soldaten nicht möglich, sich nach dem Namen und den Umständen des freundlichen Gebers näher zu erkundigen. Der Offizier, es war der Hauptmann v. Zettwitz, genas und fand später im Landwehrdienst Anstellung. Die Erinnerung an jene Begebenheit war ihm wohl längst entschwunden. Um so größer war aber seine Überraschung, als am Wechuachtstage 1871 eine Kiste, vom Könige gesendet, bei chm anlangte. Dieselbe enthielt ein prachtvolles Ölgemälde mit der Unterschrift: Gorze, d. 19. Aug. 1870. Der goldene Rahmen des Bildes zeigte eine in mattem Silber getriebene Rose. Von Metz ging der Siegeszug der Truppen nach Sedan. Hier befand sich auch der Kaiser Napoleon. Ein starkes französisches Heer wurde von den Deutschen angegriffen und besiegt. Die französischen Soldaten mußten sich hinter die Mauern der kleinen Festung flüchten. Als Napoleon sah, daß keine Rettung mehr möglich war, schrieb er au König Wilhelm: „Nachdem ich vergebens an der Spitze meiner Armee den Lod gesucht, lege ich meinen Degen zu'den Füßen Eurer Majestät." Aixi 2. September wurden der Kaiser und ein großes Heer krieasaesanaen Der König aber sandte voll Demut folgende Drahtnachricht an seine Gemahlin: „Welche Wendung durch Gottes Fügung!" 3n 9at,3 Deutschland herrschte bei der Siegesnachricht große Freude. Die Glocken wurden gelautet und die Häuser festlich geschmückt. Zum Andenken an den herrlichen Sieg feiern wir alljährlich ant 2. September das ©edanfest. Mit dem stürze Napoleons war aber der blutige Krieg nicht beendet: noch mancher heiße Kamps stand bevor. Nachdem am 28. Oktober sich Metz ergeben hatte, zog der Äönig mit dem siegesfrohen Heer vor die Riesenfeste Paris. 4. König Wilhelms Herzensgüte. Ans der Zeit der Belagerung von Paris wird uns folgender Zug des Komgs berichtet, der von der Freundlichkeit und Herzensgute des edlen Monarchen zeugt:

2. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 119

1873 - Harburg : Elkan
119 Sachsen und die übrigen Staaten im N. des Main schlossen mit Preu- ßen den „norddeutschen Bund"; Baiern, Württemberg, Baden und Hessen-Darmstadt aber zahlten Kriegskosten, erneuerten den Zollverein und übertrugen für den Fall eines Krieges dem Könige von Preußen den Oberbefehl. (Vcnetien wurde mit dem Königreiche Ita- lien vereinigt). Alle Bemühungen Napoleons, deutsche Grenzstriche für Frankreich zu erhalten, scheiterten an der deutschen Gesinnung König Wilhelms und seiner Räthe. Es war die Zeit gekommen, wo das deutsche Volk stark genug war, seine Ehre und seinen Frieden zu schützen. (Nordd. Bund 30, süddeutsche Staaten 87a Mill. E.). Am 24. Febr. 1867 trat der erste norddeutsche Reichstag zusammen. §. 176. Der deutsch-französische Krieg. a. Das französische Volk und sein Kaiser hatten mit Mißgunst die Errichtung des Königreichs Italiens, mit wachsender Unruhe die Erfolge Preußens gesehen. Aber schon war Napoleons Stern im Sinken. Während des Bürgerkrieges der vereinigten nordamerikauischcn Freistaaten hatte er versucht, Mexiko zu erobern und dort ein von ihm abhängiges Kaiserthum zu gründen, wofür er den Erzherzog Maximilian als Regenten bestimmte (1863 —65). Aber auf die Drohung der Freistaaten, den Mexikanern Hülfe zu senden, hatte Napoleon seine Truppen zurück ziehen müssen, und Maxi- milian wurde von den Mexikanern erschossen. Vergebens suchte er (durch Anerbietungen an Preußen) nach der Schlacht von Königgrätz Rhein- bai ern und Mainz zu erwerben; auch seinen Plan, Luxemburg durch Kauf zu erlangen (1867), mußte er aufgeben, weil Preußen ihm entge- gentrat. (Die Festungswerke von Luxemburg, bis dahin von Preußen besetzt, wurden geschleift, und das Land, gleich der Schweiz, von den Großmächten neutral erklärt.) Darum rüstete er mit aller Macht zum Kriege (Chassepotgewehre, Mitraillcusen oder Kugelspritzen). — b. Als nun die Spanier im Sommer 1870 den Prinzen Leopold v. Hohen- z ol lern zum Könige wählten, stellte der französische Gesandte (in Ems) an König Wilhelm das Verlangen, demselben die Annahme der Krone zu verbieten. Obwohl der König erklärte, dazu kein Recht zu haben, und obwohl der Prinz die Krone ablehnte, forderte der französische Kaiser von dem erstern eine schriftliche Entschuldigung. Als der König den Gesandten mit Würde abwies, erfolgte die französische Kriegserklärung. Entrüstet über diese Frechheit, erhob sich das deutsche Volk, und als der König zum Kampfe rief, da stammte die Begeisterung der Freiheitskriege in allen deutschen Herzen auf. In schweigendem Ernste, zum Kampfe auf Tod und Leben entschlossen, eilten unsre Heere an den Rhein. §. 177. Fortsetzung, a. Auf dem linken Rheinufer, an der Mosel und Saar, sammelte sich die erste Armee unter Steinmetz; um Mainz die Zweite unter Prinz Friedrich Karl; die dritte (Baiern, Württcmberger, Badener, Preußen) unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm. Den Oberbefehl übernahm der König, in dessen Nähe seine bewährten Rath- geber Graf Bismark, der Kriegsminister von Noon und der „schweig- same Schlachtendenker" Moltke waren. Bald erscholl die frohe Kunde, daß General Steinmetz den Berg von Spicheren erstürmt (4.Aug.),

3. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 120

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120 daß der Kronprinz bei Weißenburg (4/8) siegend ins Elsaß gedrungen sei und zwei Tage später bei Wörth die ganze Armee Mac Mahons nach verzweifeltem Widerstande in die Flucht geschlagen habe. Während der Kronprinz dem geschlagenen Gegner auf Nancy und C Halo ns folgte, rückten die l.und 2.Armee gegen Metz vor, wo die Hauptmacht der Fran- zosen unter dem Kaiser und dem Marschall Vazaine sich vereinigt hatte. Als dieselbe den Rückmarsch gegen Westenbegann, zwang sie General Stein- metz beim Dorfe Courcelles zum Kampfe und warf sie am Abend in die Festung (14. Aug.). Dadurch gewann Prinz Friedrich Karl Zeit, ihnen durch die Hannoveraner und Brandenburger westl. von Metz den Rückzug abzuschneiden. Alle Anstrengungen der französischen Ueber- macht, bei Mars la Tour und Vionville durchzubrechen, brachen sich an der todesverachtenden Tapferkeit ihrer Gegner ("/»). Zwei Tage darauf griffen 7 deutsche Armeekorps unter den Augen des Königs die ganze französische Armee an, die in einer Stärke von 240,000 Mann sich auf den Höhen von Gravelotte und St. Privat verschanzt hatte. Wieder rang Heldenmuth gegen Hcldenmuth; verheerend wirkten die fran- zösischen Kanonen von den Höhen und die weittragenden Chassepotgewehre aus den Schützengräben, und lange schwankte der Sieg. Aber als am Abend St. Privat von den Sachsen und preußischen Garden und die Höhen hinter Gravelotte von den Pommern (General Fransecki) im Sturm genommen wurde, wichen die Franzosen auf Metz zurück, wo Prinz Friedrich Karl sie mit 8 Armeekorps einschloß. — b. Da ver- suchte Marschall Mac Mahon, der sich auf 150,000 Mann ver- stärkt hatte, längs der belgischen Grenze gegen Metz vorzudringen. Aber rn Eilmärschen folgte ihm, von Chalons rechts abschwenkend, Kronprinz Friedrich Wilhelm, und von Metz rückte ihm Kronprinz Albert von Sachsen mit einem andern Heere entgegen. Nachdem ein Theil der Ar- mee Mac Mahons bei Beaumont mit Verlust geworfen war, zog sich derselbe auf die Festung Sedan zurück. Hier schlossen die deutschen Heere, von König Wilhelm geführt, die Franzosen völlig ein und zwan- gen sie nach verzweifelter Gegenwehr zur Ergebung (110,000 M., 14,000 Verwundete, 40 Generale, 70 Mitrailleusen, 330 Feldgeschütze). Sie wurden gefangen nach Deutschland geführt; Napoleon erhielt das Schloß Wilhelmshöhe bei Kassel als Wohnsitz. §. 178. Fortsetzung, a. Auf diese Nachricht floh die Kaiserin Eugenie mit ihrem Sohne aus Paris, und hier wurde die Republik er- klärt. Als Graf Bismark von der neuen Regierung Elsaß und Deutsch- Lothringen als Friedenspreis forderte, beschloß letztere, den Krieg mit aller Kraft fortzusetzen, und ordnete eine allgemeine Volksbewaffnung an. Da schloß das deutsche Heer die Riesenfestung Paris ein (19. Sept.), die von General Trochu mit 40,000 Mann Linientruppen und 400,000 Nationalgarden vertheidigt wurde. Vergeblich waren hier wie in Metz alle Anstrengungen, den eisernen Ring der Deutschen zu brechen. Am 27. Sept. ergab sich Straßburg, das Bollwerk des Oberrheins, an General v. Werder; am 27. Oktober fiel, nach vielen erfolglosen Aus- fällen, das nie besiegte Metz, und 3 Marschälle mit 180,000 M. wan-

4. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 133

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133 §. 11. Das Wasser, a. Die große Wassermasse der Erde (über s/s ihrer Oberfläche) zerfällt in 5 Weltmeere oder Oceane: das nördl. Eismeer, das südl. Eismeer, der atlantische Ocean, der große oder stille Ocean, der indische Ocean. — b. Eigenschaften. Das Meerwasser ist bitter salzig (Sva0/«», Ostsee nur l3u°lo) und etwas schwerer als süßes Wasser (^/<y). Es friert bei 21k° Kälte. Die großen Eisberge ent- stehen aus Gletschern, welche vom Lande ins Meer sinken. Die Farbe des Meerwassers ist bläulich grün, in der Nähe des Landes jedoch sehr ver- schieden. Das Leuchten rührt von Millionen kleiner Thierchen her. — c. Der Meeresboden hat Tiefländer und Hochländer, Berge und Ge- birge (bis 15,000*"); letztere ragen zum Theil als Inseln, Sandbänke und Risse über dem Wasser empor. In der heißen Zone sind viele Inseln und Risse von Korallen erbaut. — ä. Bewegung. 1) Die Wellen sind selten über 6*", im stärksten Sturme höchstens 12'" hoch (Wellen- berg, Wellenthal); die Breite der niedrigen beträgt das Lofache, der hohen das lofache ihrer Höhe. 2) Die Ebbe und Flut (§. 7.) wechselt alle 6 Stunden; der Unterschied beträgt im Ocean etwa 3'", in manchen engen Kanälen aber 10—30m; in der Ostee 5"*", im Mittelmeere 60°'". 3) Regelmäßige Meeresströmungen werden durch die Arendrehung der Erde (§. 4.) und durch die ungleiche Erwärmung des Wassers in der heißen und den kalten Zonen hervorgerufen. Anmerk. Der Aequatorialstrom geht vom Busen von Guinea zur Ostspitze S.-Amerikas, wo er sich theilt. Der nördliche Arm oder Golf- strom fließt durch den Busen von Mexiko und an der Küste N.-Amerikas hin- auf nach Island, Spitzbergen und Norwegen; ein großer Theil des Wassers aber kehrt über die Azoren und kanarischen Inseln nach seinem Ursprung zurück. Der südliche Arm geht an der Küste Brasiliens bis zum La Plata und biegt dann östlich nach Afrikas Südwestküste zurück. — Im großen Ocean fließt zwischen den Wendekreisen, in der Mitte von einem Gegenstrom unter- brochen, ein Doppelstrom von Amerika westwärts nach den hinterindischen Inseln: der (nördl. und südl.) äquatoriale Driftstrom, der an Japans Ostkttste nach N. biegt und an Amerikas Westküste wieder herabkommt. — Aus den grönländischen Meeren dringt der kalte atlantische Polarstrom an Amerikas Ostküste gegen S. (Eisberge, fischreiche Bank von Neufundland); eben so fließt aus dem südl. Eismeer ein kalter Strom (100—160" w. L.) gegen die Westküste von S.-Amerika, dessen eine Hälfte um das Kap Horn nach Osten und dessen andere Hälfte an der Küste nach Norden geht. (Kap Horn- und Humboldt-Strömung). Fragen, i) Welche Erdthcile bespült jeder Ocean? In welchen Zonen siegt er? Durch welche Oceane fährt ein deutsches Schiff nach Afrika, Ame- rika, Asien, Australien, um die Erde? 2) Was ist ein Meerbusen (Bucht, Bai)? sine Insel, Halbinsel, Landzunge, ein Jnselmeer oder Archipel? eine Meerenge, Landenge? die See, der See? Strom, Nebenfluß, Beifluß; Quelle, Mün- dung? Wasserscheide, Stromgebiet? Hafen, Rhede? §. 12. Die Luft. a. Eigenschaften. Die Luft umgibt die ^rde bis zu einer Höhe von vielleicht 10 Meilen. Sie enthält stets eine 9^'vße Menge Wasserdampf (Wolken, Nebel), der als Thau, Regen, Schnee und Hagel niederschlägt. (Niederschlag für Hannover jährlich 00'"'). Die Größe des Niederschlages hängt von der Nähe des Meeres dem Waldreichthum des Landes u. s. w. ab. — Die blaue Farbe der Luft rührt vom Lichte her. — Die untere Luft ist dichter als die obere, kalte

5. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 135

1873 - Harburg : Elkan
135 2 M.), trockne Sommer, festen Niederschlag, kümmerlichen Pflanzenwuchs (Flechten, Moose, Zwergbäume), Pelzthiere und starke, große Wasscrthiere (Eisbär, Wale), eintönige Farben an Thieren und Pflanzen, prächtige Nordlichter und Eisberge. 3. Die Erde als Wahnplatz der Menschen. (Politische Geographie.) §. 14. a. Die Zahl der Menschen wird auf 1400 Mill. geschätzt (§. 10). — b. Nach der Gesichtsbildung und Hautfarbe unterscheidet man 5 Hauptstämme oder Rassen: 1) Der kaukasische Stamm: meistens weiß, im S. gebräunt; Kopf eirund oder rundlich, Stirn hoch. Tempe- rament (Seclenstimmung) vorwiegend cholerisch d. h. heftig (Nordgerma- nen und Indier ruhiger); durch Einsicht und Arbeitstrieb zu planmäßiger Arbeit fähig. Geschichtliche oder Kulturvölker. — Zwei Hauptzweige: a) indo-europäische Völker: Inder, Perser, Kaukasier, Deutsche, Slaven, Griechen, Römer, Kelten; b) semitische Völker: Juden, Phönizier, Ara- der, Chaldäer, Assyrer, Lydier. — 2) Der mongolische Stamm: weizen- gelb, zuweilen braun; Backenknochen hervorspringend, Stirn zurücktre- tend und schmal, Schädel eckig, Augen klein und schiefliegend; Tempera- ment vorwiegend melancholisch (trübe). Mongolen, Chinesen. — 3) Der malayi sche Stamm: braun, auch gelblich und schwarz; Stirn hoch, Kiefern hervorragend, Mund und Nase breit; Temperament cholerisch. Bewohner Malakkas und der hinterindischen Inseln. — 4) Der äthio- pische Stamm: schwarz; Kopf zusammengedrückt, Stirn zurück-, Kiefern vortretend, Nase breit und platt, Lippen dick und wulstig, Haar kraus und wollig; Temperament sanguinisch (heiter). Neger. — 5) Der ame- rikanische Stamm: thonfarbig, im N. kupferröthlich, im S. bräunlich und schwärzlich; Stirn zurückweichend (durch Zusammenpressen eckig), Nase groß und gebogen, Augen klein, Haar schwarz und straff. Tempera- ment phlegmatisch (gleichmüthig). Indianer Amerikas. — c. Man zählt etwa 800 Sprachen auf der Erde, davon über 400 in Amerika. Anmerk. Alle Sprachen gehören 7 großen Sprachstämmen an: dem indo-europäischen, semitischen, chinesischen, tatarisch-finnischen, malayischen, afri- kanischen und amerikanischen. — Nach der Wortbildung kann man alle Sprachen auch in 3 Hauptklassen eintheilen: 1) einsilbige, welche nur biegungs- wse, (meist) einsilbige Wörter enthalten, z. B. die chinesische und hottentottische; anleimende, in denen die Wörter dör Zusammenfügung, aber nicht der Biegung fähig sind, z. B. die tatarische, finnische, ungarische, türkische; 3) die- Sende, welche die Wörter zusammensetzen und biegen können, z. B. die meisten europäischen Sprachen, die indische, persische u. s. w. H. 15. Einteilung der Völker: a) nach der Beschäf- tigung: Fischer und Jäger, Hirten oder Nomaden, Ackerbauer. — b) ^wch der Religion: 1) Verehrer eines Gottes (Christen, Juden, Muhammedaner); 2) Verehrer mehrerer Götter oder Heiden (Natur- kräfte, Menschen und Thiere, Fetische oder Sachen). — c. Nach der Art . Negierung (Staatsform): 1) Monarchien, d. h. Staaten von elnem einzigen Oberhaupte regiert: entweder uneingeschränkt (ab- solut), km-d) die Vertreter des Volkes beschränkt (konstitu-

6. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 141

1873 - Harburg : Elkan
141 durchfließt und ins schwarze Meer mündet. Links: die Altmühl, Nab, der Regen, die March; rechts : die Iller, der Lech, die Isar und der Inn, die Ens, Leitha, Drau und Sau. (St.: Ulm, Ingolstadt, Negensburg, Linz und Wien). Aufgaben: (Nb. für alle folgenden Länder zu wiederholen!) i) Gib an. auf welchem Gebirge jeder Fluß entspringt, welche Gebirge er zur Seite hat und wo er mündet! 2) Zeichne die Flüsse mit ihren Nebenflüssen und Städten! e. Landseen: 1) im baltischen Höhenzuge: der Mauer-und der Spir- dingsee (Preußen), der Müritz-, schweriner, eutiner und plöner See; 2) im N. der Alpen: der Boden-, Ammer-, Wurm- und Chiemsee; im S. der zirknitzer See. — d. Kanäle: der Eiderkanal zwischen Nord- undostsee, der plauensche K. zwischen Elbe und Havel, der Finnow-K. zwischen Havel und Oder, der Friedrich-Wilhelms-K. zwischen Spree und Oder, der bromberger K. zwischen Netze und Weichsel, der Ludwigskanal zwischen Main und Donau, der Rheinkanal im Elsaß. H. 22. 5) Bewohner, a. Abstammung. Sprache. 1) Von den 55 Millionen Menschen, die Deutschland (mit Einschluß Deutsch-Oestreichs) bewohnen, ist die große Mehrzahl deutscher Abstammung; in der öst- lichen Hälfte aber sind die Deutschen mit Slav en gemischt, welche in der Völkerwanderung von Osten eindrangen und jetzt größtcntheils deutsche Sprache und Sitte angenommen haben. (Alte Grenzlinie: von Kiel nach Lüneburg, längs der Ilmenau, über Halle, das Fichtelgebirge, Main, Regnitz, Nürnberg, den südlichen Theil des Böhmerwaldes, längs der Donau bis Linz und dann gerade nach S. — Die Ortsnamen auf itz, tz und in sind slavisch). 2) In der norddeutschen Ebene herrschen die nieder- oder plattdeutschen, in Mittel- und Süddeutschland die ober- deutschen Mundarten (p, ph; k, ch; d, t; t, s). Die Polen in Posen, die Tschechen in Böhmen und viele Mähren, Steiermärker und Krainer reden noch jetzt ihre slavische Muttersprache. An der Grenze von Italien wird italienisch, an der französischen in Lothringen französisch und in Nordschleswig dänisch gesprochen. — b. Verfassung. Die deutschen Staaten mit Ausnahme Oestreichs und Lichtensteins haben im I. 1871 einen Bundesstaat, „das deutsche Reich," gegründet, an dessen Spitze der König von Preußen als deutscher Kaiser steht. Die Gesandten der Fürsten und freien Städte bilden den Vundesrath, die Abgeordneten des Volks den Reichstag; an der Spitze der Reichsregierung steht der Reichskanzler. — c. Uebersicht der Staaten des deutschen Reichs. Bundesstaaten. Größe. Ihm. Einwohnerzahl. Städte. Königreich Preußen. 6396. f. 25 Mill. i Berlin, Stettin, Königs- berg, Posen, Breslau, Magdeburg,Kiel,Hanno- ver,Kassel,Münster,Köln. 2' - Bayern. 1378. f. 5 - München, Augsburg, Ne- gensburg, Nürnberg, Würzburg, Speier.

7. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 150

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150 3. Großherzogthum Baden (280 Om. 1v» Mill. E., Vs Kath.). Ein Theil des allen Allemanuiens, zwischen Schwarzwald und Rhein, welchem Kinzig, Murg und Neckar zufließen. Im S. der Bodensee, westl. davon der Rheinfall. Getreide, Flachs, Obst und Wein, besonders in der Rheinebene; Vs Wald. -"Karlsruhe, 40t., schön gebaut. -"Mannheim, am Rhein und Neckar, 40 T., lebh. Handel, von 1721—77 Wohnsitz der Kurfürsten v. d. Pfalz. *Heidelberg am Neckar, 20 T>, Hochschule, bis 1721 Hptst. der Kurpfalz, Schloß und Stadt 1689 von den Franzosen zerstört. *Freiburg im alten Breisgau, 20 T., schöner Dom, kath. Hochschule. — Konstanz am südl. User des Bodensees, Koncil 1414—18 (Huß; Friedrich v. Hohenzollern belehnt). Donaueschingen, Donauquelle. Altbreisach, früher der Schlüssel des Reichs. Baden-Baden, berühmtester Badeort. Breiten, Geburtsort Melanchthons. 4. Großherzogthum Hessen (140 Om., 850,ooo E:, Vievang.). Der nördliche Theil liegt um das Vogelsgebirge, der südliche um den Odenwald zu beiden Seiten des Rheins, in den sich Main und Neckar ergießen. Im Vogelsgebirge die fruchtbare Wetterau; im westl. Oden- wald die schöne Bergstraße. Getreide, Wein, Obst, Tabak; Vs Wald. (3 Thle: Starkenburg, Nheinhesscn, Oberhessen.) * Darmstadt, 35 T. * Mainz am Rhein und Main, 50 T., starke Festung mit preußischer Besatzung, am Cingangsthore Mitteldeutschlands; Erzbisthum seit Winfried, Denkmal Guttenbergs. -"Worms am Rhein, im alten Wonne- gau, 15 T., früher 60 T.; einst Herrschersitz der Burgunderkönige (Siegfrieds- sage), dann vieler deutschen Kaiser; Reichstage; Lutherdenkmal von Rietschel. Bei Bingen der Loreleifelsen. — In Oberhessen: Gießen, Hochschule. 5. Reichsland Elsaß-Lothringen (263 Om. über Iv» Mill.e., davon V« franz.; Vi Kath.). Elsaß liegt zwischen dem Wasgenwalde (den Vogesen) und dem Rheine, der hier die Jll aufnimmt; Lothringen an der Mosel und Saar. Der Rheinkanal. Das Land ist sehr fruchtbar und stark bevölkert; Oberelsaß industriereich. Von Deutschland getrennt: Metz 1552, Elsaß 1648, Straßburg 1681, Lothringen 1735; wieder- gewonnen 1870. -"Straßburg a.d.jll und amrheinkanal, 85 T., starke Festung, das herrliche Münster Erwins v. Steinbach (I28m), Hochschule, Handel, Rheinbrücke; über- geben 28. Sept. 1870. ^Mühlhausen a. d. Jll und am Rheinkanal, 60 T., große Baummollenfabriken. -"Metz, 55 T., stärkste Festung Deutschlands; Schlachten am 14., 16. und 18. Aug., Uebergnbe am 28. Okt. 1870. — Kolmar, 25 T., Fabriken. Weißenburg, Gefecht 4. Aug., und Wörth, Schlacht 6. Aug. 1870. Bitsch und Diedenhofen, Festungen. Aufgaben: 1) Vergl. die Größe und Einwohnerzahl der deutschen Länder mit derjenigen der Provinz Hannover! 2) Welches sind die 10, 20 größten Städte Deutschlands? 3) Wie stark ist das deutsche Heer, a) wenn i°/o der Bevölkerung im Dienste, i% in der ersten Reserve und i% in der zweiten Reserve steht? 6) wenn diese Macht auf 1v1 und iv2°/o gesteigert wird? 4) Wie verhält sich die deutsche Handelsflotte (i*/a Mill. Tonnen L 2000 Ctr) zur englischen (52/a Mill. Tn.), nordamerikanischen 4 Mill. Tn.) und fran- zösischen (1 Mill. Tn.) Anmerk. Am Hochrhein, zwischen Oestreich und der Schweiz, liegt das kl. Fürstenthum Lichtenstein, 3 Um., 8 T. E., Hptst. Vaduz.

8. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 114

1873 - Harburg : Elkan
114 C. Von der Revolution von 1848 bis zur Wiederaufrichtung des deutschen Reiches. 1848—i8?i. 1848 8» 169,- Die Februarrevolution und ihre nächsten Folgen, a. Frankreich. Die Unzufriedenheit mit der Regierung Ludwig Phi- lipps führte dahin, daß am 18. Febr. in Paris ein Aufstand ausbrach; der König wurde verjagt und Frankreich zur Republik erklärt. Um die sog. „rothe Republik" zu errichten, erhoben die pariser Arbeiter im Juni einen Aufstand, den aber nach mehrtägiger Straßenschlacht der General Cavaignac überwältigte. Am Ende des Jahres wurde Lud- wig Napoleon Bonaparte, Sohn des früheren Königs Ludwig von Holland (§. 156), durch allgemeine Volksabstimmung zum Präsiden- ten gewählt. Trotz seines Eides auf die Verfassung jagte er (a/i2 1851) die Nationalversammlung auseinander, beseitigte seine Gegner durch Einkerkerung und Verbannung und erklärte sich am 2. Dec. 1852 als Napoleon Iii. zum Kaiser der Franzosen. — sd. Italien. In Folge der Februarrevolution brachen in den meisten Ländern Italiens gleichfalls Aufstände aus. König Karl Albert von Sardinien zog den Lombarden zu Hülfe, welche die österreichische Herrschaft abzuschütteln suchten, wurde aber vom Marschall Radetzky bei Custozza (südöstl. v. Gardasee; 1848) und Novara (westl. v. Mailand; 1849) besiegt. In Nom, wo das Volk eine Republik errichtet hatte, wurde Papst Pius Ix. durch die Franzosen zurückgeführt. —- fo. Oestreich. Der Aufstand in Wien, wurde durch eigne Kraft unterdrückt (Abdankung Metternichs); die Ungarn aber, die unter Kossuth eine Republik gegründet halten, konnten nur mit russischer Hülfe überwältigt werden. §. 170. Fortsetzung. 6. Deutschland. 1) Die Unruhen, die in Wien, Berlin, Baden u. s. w. ausbrachen, bewogen die deutschen Für- sten, eine Nationalversammlung nach Frankfurt zu berufen. Diese wählte den Erzherzog Johann von Oestreich zum Rcichsverweser (1848), beschloß eine neue Verfassung und übertrug dann dem König von Preu- ßen die erbliche Kaiserwürde (1849). Friedrich Wilhelm Iv. aber lehnte dieselbe ab und suchte, mit Ausschluß Oestreichs, einen neuen deutschen Bund unter Preußens Leitung zu gründen. Weil aber Baiern und Württemberg den Beitritt versagten und mit ihnen Oestreich sich zum Kriege bereit machte, gab er den Plan auf, und 1851 ward der Bundes- tag unverändert wieder hergestellt. — 2) Am schwersten wurden durch die Ereignisse dieser Jahre die deutschen Herzogthümer Schleswig- Holstein getroffen. Die dänische Regierung wußte, daß dieselben auf eine baldige Trennung von Dänemark hofften (vergl. §. 173), und war daher um so mehr bestrebt, sie für immer fest zu halten. Darum griffen die Schleswig-Holsteiner 1848 zu den Waffen und erklärten sich für un- abhängig. Unterstützt durch preußische Truppen, drängten sie die Dänen aus dem Lande und rückten in Jütland ein. Als aber Rußland und England drohende Vorstellungen machten, zog Preußen seine Truppen zurück, und die Schleswig-Holsteiner wurden nach tapferem Widerstande von den Dänen bei Jdstedt geschlagen (1850). Nachdem ein östreichi- sches Heer sie entwaffnet hatte, sahen sie sich aufs neue der dänischen

9. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 178

1873 - Harburg : Elkan
178 Niger, auf der i. I. 1805 ein Zug von 1800 Kamcelen und 2000 Menschen umkam. — Andere Tiefebenen: das Wasser- und grasreiche Sudan, zwischen Südafrika und der Sahara; viele Küstenstriche und das gesegnete schmale Thal des Nil. — e. Gewässer. Die größten Landseen: der Tschad- oder Tsadsee, in Sudan; der Albert Nyanza und der Viktoria Nyanza, unter dem Aequator; der große Niassa-Sce in Mosambique sbikfl Flüsse: 1) der Nil, 860 M., Quellen im hohen Randgebirge von Zangebar, fließt durch den Viktoria- und Albert-See; 2) der Senegal; 3) der Gambia; 4) der Niger oder Quorra mit dem Benue, der künftigen Handelsstraße Mittclasrikas; 5) der Oranje; 6) der Zambese. — f. Klima und Erzeugnisse. Afrika liegt größtenteils in der heißen Zone und ist daher der wärmste Erdtheil. Zu beiden Seiten des Aeguators (16" nördl. — 20° südl. Br.) ist die Zone des tro- pischen Regens, der südlich des Aeguators vom Okt. bis April und nördl. vom Apr. bis Okt. fällt (2 Jahreszeiten). — Zu beiden Seiten dieses Gebietes liegen die regenlosen Zonen: im S. die Wüste Ka- lahari, im N. die Sahara. Hier ist die Hitze 24" N. im Durchschnitt, steigt aber nicht selten auf 4:0°: „die Erde Feuer, der Wind eine Flamme". Der heiße Wüstenwind, Samum oder Harmattan genannt, trocknet die Brunnen aus, tobtet die Pflanzen- und Thierwelt und verschüttet die Karawanen; er heißt aus Sizilien Sirokko, in Spanien Scläno. Die „Fata morgana" oder Luftspiegelung. — Im äußer- sten N. und S. liegen die Zonen des Winterregens, der im Atlasgebiet vom Nov. bis Februar, im Kaplande dagegen vom Mai bis August fällt. — f Ju Afrika wechseln pflanzenleere Wüsten, weite Gras- flächen, dichter Urwald und reiche Kulturlandschaften. Im Atlasgebiet erinnern Kastanien, immergrüne Eichen, Oel- und Lorbeerbäume und Zwergpalmen an Europa; Aegypten hat die Dattel- und Dumpalme, die schattige Sykomore (Maulbeer-Feigenbaum, Holz zu Särgen), Baum- wolle, Mais und Durrah (Mohrenhirse). In der Wüste sind weite Flächen mit Dornen, Wermut und harten Gräsern bedeckt; weiße Flech- ten überziehen die Felsen, und aus den Oasen gedeiht die Dattelpalme, der arabische Gummibaum und der Mannastrauch (Tamariske). In der heißen Zone: der riesige Asfenbrotbaum, die Oelpalme und der Kaffee- baum; auf den dürren Hochebenen Zwiebelgewächse, Pflanzen mit dicken, fleischigen Blättern und Heidearten. Thiere: Affen, Löwen, Hyänen, Schakals; Elephanten, Nashörner, Flußpferde, Kameele, Giraffen, An- tilopen, Schafe; Strauße, Aasgeier, Flamingos, Ibis, Pelikane, im Winter unsre'zugvögel; Termiten. — f g. Einwohner. 1) Zu den Kaukasiern (hanuk.'scher Zweig) gehören: die Fellahs d. i. die Land- bevölkerung Aegyptens, die Nachkommen der alten Aegypter; ferner die Berbern, d. h. die Bewohner der nordafrikanischen Gebirge und der angrenzenden Wüste (Nachkon.'men der kriegerischen Numidier d. i. Noma- den und vielleicht auch der Vandalen: Kabylen in Algier, Tuaregs und Tebu in der Sahara). Zwischen beiden leben zahlreiche Araberstämme, die nach Muhammed eingewandert s.'nd. 2) In der Mitte wohnen zahl- reiche Negerstämme, die sich >beso nders am obern und mittlern Nil

10. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 186

1873 - Harburg : Elkan
186 Ncnthier, der Bisam, der Eis- und Waschbär, der Biber und die See- otter; weiter südlich die Thandertraube, der Kaiman (Krokodil), Klapper- schlangen und Herden wilder Büffel; in der heißen Zone der Jaguar (Tigerart), Puma (Löwe), Tapir; zahlreiche Affenarten, Kolibris, Kaimans und Schildkröten, Zitteraale, Termiten und Moskitos; in Süd- amerika das Lama und der Kondor in den Anden, in den Ebenen Herden von verwilderten Pferden und Rindern, amerikanische Strauße; in den Polarmeeren Wale, Walrosse, Narwale, Seehunde und bei Neufund- land ungeheure Scharen von Kabliauen. — 8- Bewohner. 1) Etwa 2 Mill. Indianer, von heller bis schwarzer Farbe, in Nordamerika küpfer- roth, mit zurücktretender Stirn, hervortretenden Backenknochen und schlichten, groben, schwarzen Haaren; die meisten melancholisch und phleg- matisch. Sie glauben an einen großen unsichtbaren Geist und beten Fetische an. In Meriko und Peru hatten sie zu Kolumbus' Zeit blühende Reiche. 2) Die Eskimos, im N., wahrscheinlich von Sibirien ein- gewandert; von kleiner Gestalt und gelblicher Farbe; größtentheils zum Christenthum bekehrt. 3) Eingewanderte Europäer, Neger und Chinesen. H. 55. Mord-Amerika. 1. Dänisches Nordamerika oder Grönland. Die alten normannischen Kolonien giengen im 14. Jahrh, durch die Einfälle der Eskimos und den „schwarzen Tod" zu Grunde; die dänischen Niederlassungen sind von 1721 an durch den norwegischen Mis- sionar Hans Egede gegründet. Die Ostküste ist mehr und mehr vereist; auf der Westküste leben etwa 9,000 Eskimos. *Gotth'aab (d. i. Got- teshosfnung), die Mutterkolonie Egedes. 2. Britisches Nordamerika (166,000 Hjm., 4 Mill. E.), von den kanadischen Seen (49° n. Br.) bis zum Polarmeere; mit den Inseln des Eismeeres so groß wie Europa. a. Die Kolonien, seit 1867 im kanadischen Bunde vereinigt: Kanada, Neu-Vraunschweig, Neu-Schottland und die östlichen Inseln (Neufundland, Bermudas-I.), zusammen 15,000 Dl. mit über 4 Mill. E., darunter fast 1u Franzosen. Der größte Theil des Landes stand bis 1763 unter französischer Herrschaft. ""Montreal sspr. Möntrihlj, iio T., Haupthandelsplatz. Quebeck, 60 T., fast ganz von Franzosen bewohnt. Halifax, 40 T. — Bei der Bank von Neufundland die s. g. Stockfisch-Wiesen, wo von 80,000 Seeleuten (Amerikanern, Engländern, Franzosen) jährlich 4 Mill. Ctr. Stockfische (Kabliaue) gefangen werden. 5. Die Hudsonsbai-Länder: Labrador und die große nordische Ebene. Im N. kahl und wüst, von wandernden Renthieren durchzogen; im S. mit ungeheuren Wäldern bedeckt; sehr dünn bewohnt von Eskimos und Indianern, nur wichtig durch den Pelzhandel, der durch diehndsonsbai- Gesellschaft betrieben wird. — Auf der Halbinsel Boo thia tm nördl. Eismeer liegt der magnetische Nordpol, entdeckt 1829 von Kapitän Roß. Die „nördl. Durchfahrt" ist fast das ganze Jahr durch Eis gesperrt.
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