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1. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 308

1887 - Leipzig : Freytag
308 W (185361) und Ludwig I. folgten. Seit 1835 war sie mit dem Prinzen isei Ferdinand von Sachsen-Kobnrg vermhlt gewesen. 1820 4. In Italien entstanden 1820 Bewegungen, deren Ziel die Her-stellimg neuer Verfassungen und die Einigung der Einzelstaaten in ein Reich i83i war. Doch wurden sie wie eine sptere im Kirchenstaat 1831 schnell unterdrckt. . 164. Griechenland, Trkei und Jiutand. 1. Der in Griechenland sich regende Geist der Nenernng hatte das Ziel, die trkische Herrschaft abzuschtteln. Den ersten deshalb veran-stalteten, aber unterdrckten Aufstand leitete Alexander Jpsilanti; andere folgten in allen Teilen des Festlandes und der Inseln, und schon am 1822i. Januar 1822 erklrte ein Kongre der Griechen in Epidanros die Unab-hngigfett des Volkes. Die Trken suchten die Bewegung zu unter-1826 drcken und hatten schwere Kmpfe (Miffolnnghi 1826), in denen sich die Griechen der Freiheit wrdig zeigten. Darum wurden sie auch von England, Frankreich und Rußland untersttzt, deren vereinigte Streitkrfte zur See 182? (N a V a r i n o 1827) und zu Lande die Trken berwanden. Diese muten es geschehen lassen, da aus Mittelgriechenland, der Halbinsel Morea und der Inselgruppe der Cykladeu ein unabhngiger Staat geschaffen wurde, 1832dem die Hilfsmchte 1832 den bayerischen Prinzen Otto zum König gaben. 1862 Als er nach dreiigjhriger Regierung infolge eines Ausstandes 1862 vertrieben worden war, folgte durch Wahl ein dnischer Prinz als G e o r g i o s I. Die ionischen Inseln, die unter Englands Schutz (. 162, 2) eine Republik gebildet hatten, sind jetzt mit dem Knigreich Griechenland vereinigt. 2. Auf dem russischen Kaiserthron folgte nach dem kinderlosen 1825ale;ander I. im I. 1825 sein Bruder Nikolaus, der im Innern mit Strenge waltete und das Reich durch Kriege mit Persieit und der Trkei erweiterte. Die persische Provinz Eriwan (Armenien) wurde gewonnen, und die Trkei mute nicht nur einige Inseln und Festungen an Rußland abtreten, sondern ihm auch die Schutzherrlichkeit der die Moldau und Wallachei und die freie Schiffahrt auf dem Schwarzen Meere nebst der Unabhngigkeit Griechenlands zugestehen. 3. Wie so die Trkei gegenber von Rußland nur verlor, so zeigte sie auch im Innern keine gengende Kraft, als der Viceknig von gypten, M ehe med Ali, der als Stellvertreter des Sultans regieren sollte, nach i83i eigener Herrschaft strebte. Da er seit 1831 stets siegreich gegen des Sultans Truppen kmpfte, so htte er seine Absicht erreicht, wenn nicht die vier Gro-mchte England, sterreich, Preußen und Rußland im Vertrag von 1840 London 1840 beschlossen htten, dem Sultan seine ganze Herrschaft zu

2. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 312

1887 - Leipzig : Freytag
312 Verfassung und bot dem König Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen die erbliche Kaiserwrde des neuen deutschen Bundesstaates cm, zu dem sterreich nicht gehren sollte; iudesseu lehnte er ab. Andere Versuche, Deutschland itoo neu zu gestalten (Parlament in Ersnrt 1850), milangen gleichfalls, und 1851 wurde der Bundestag wieder hergestellt. im 3. Die Unruhen des Jahres 1848 in Wien fhrten zur Abdankung des Kaisers Ferdinand I., der im Jahre 1835 aus Franz I. gefolgt war und nun durch seinen Neffen Franz Joseph I. ersetzt wurde. In Berlin i85o entstanden lngere Kmpfe, die 1850 mit der Einfhrung einer neuen Verfassung abschlssen, welche an die Stelle des vereinigten Landtags von 1847 das Zweikammersystem (das Herrenhaus und das Abgeordnetenhaus) eiu-setzte. Als der König Friedrich Wilhelm Iv., der 1840 seinem Vater Friedrich Wilhelm Iii. gefolgt war, durch schwere Leiden heimgesucht wurde, bernahm sein Bruder Wilhelm unser jetziger Kaiser als Prinz-Regent i86i und 2. Januar 1861 nach des Knigs Tod als König die Regierung. Unter dem frderlichen Eingreifen des Ministerprsidenten Bismarck ver-folgte Wilhelm I. den Plan, Deutschland unter seiner Fhrung in der Weise zu einigen, da sterreich ans dem deutschen Bund auszuscheiden hatte. Dazu bedurfte Preußen einer verstrkten Macht, die freilich zunchst im 1861 Bund mit sterreich gegen Dnemark 1864 zur Verwendung kam. Sehl es-wig-Holstein wnrde infolge dieses Krieges von der Gefahr der Einver-leibung in Dnemark befreit, welches alle seine Ansprche aus jene Herzog-tnmer an sterreich und Preußen zusammen abtreten mute. Dieses Ver-i866 hltnis fhrte zu dem Krieg von 1866, in welchem Preußen Schlacht bei Kniggrtz der sterreich siegte. Beide Herzogtmer fielen an Preußen, dem wegen der Verbindung mancher Staaten mit sterreich mich Hannover, Kur Hessen, Hessen-Homburg, Nassau und Frank-snrt a/M. zugeteilt wurden. Nun schlo das um so strker gewordene Preußen mit den brigen Staaten Norddeutschlauds deu Norddeutschen Bund und mit den sddeutschen ein Schutz- und Trutzbndnis. . 167. Ztuland. 1. Whrend in den inneren Verhltnissen Rulands unter den Kaisern Alexander I. (180125) und Alexander Ii. (185581) durch Stiftung von Hochschulen (Dorpat, Petersburg), durch Befrderung des Handels und der Gewerbe und durch Aufhebung der Leibeigenschaft der Bauern viel Gutes ms geschah, war der bereits oben 164, 2 erwhnte Kaiser Nikolaus I. (1825 1855 bis 55) auf Befestigung und Erweiterung der Macht bedacht. Insbesondere suchte er die Trkei den kranken Mann" zu schwchen und die eigene Herrschaft im Osten auszudehnen, weshalb er die Schutzherrschaft der die

3. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 316

1887 - Leipzig : Freytag
316 Herrschaft, welche während der groen franzsischen Revolution auf die spanische gefolgt war, mit Erfolg kmpften und sich frei machten. Der westliche Teil der Insel bildet jetzt die Negerrepublik Haiti (A-iti), der stliche die Mulattenrepublik San Domingo. 2. Die Spanier verloren auf dem Festland von Sdamerika in den ersten Jahrzehnten unseres Jahrhunderts alle die schnen und reichen Gebiete, die ihnen durch Ferdinand Kortez, Pizzarro und andere Eroberer zugefallen waren. Die freigewordenen Lnder bildeten die Republik Ko-i83i Iu m bin (die sich 1831 in die drei Staaten Neu-Granada, Venezuela und Ecuador teilte), die argentinische Republik mit der Hauptstadt Buenos-Ayres, die Republik Uruguay mit Montevideo, Chile mit Santiago und Valparaiso, das silberreiche Peru mit Lima und Bolivia mit Chuquisaca (sprich: Tschukisaka). Der Jesuiteustaat Paraguay, der unter spanischer Hoheit gestanden und Tribut an Spanien zu zahle hatte, war in unserem 1840 Jahrhundert bis 1840 von einem Diktator (Francia) regiert worden und kam dann unter einen Prsidenten wie andere Republiken. Auch das ehemals spanische Nordamerika, das Vizeknigreich Mexiko, lste sich seit i8io 1810 vom Mutterlande los und ist nach wechselvollen Schicksalen (Kaiser Jturbide 182224 und Kaiser Max 186467) jetzt eilte Republik, an deren Spitze ein Prsident steht. Texas, Neumexiko und Neukalifornien verbanden sich mit den Vereinigten Staaten". Da auch Quatemala 1821 sich von Spanien unabhngig gemacht und die Buudesrepublik Centralamerika geschaffen hatte, aus der die fnf selbstndigen Staaten Quatemala. Honduras, San Salvador, Nikaragua nniskostarica hervorgingen, so behielt Spanien von dein vormaligen reichen Besitz nur noch die zwei groen Antilleninseln Kuba mit der 230000 Einwohner zhlenden Hauptstadt La Havaua, deren Dom cht Grabmal des Kolumbus enthlt, und Porto Rico. Die von Kolnmbns zuerst entdeckte Insel Gnanahani oder San Salvador gehrt mit den brigen Bahama-Jnseln zu England. i78g 3. Die Vereinigten Staaten von Nordamerika, 1786 dreizehn Staaten zhlend, sind dnrch Kauf. Krieg itnd Einwanderung zu einem Umfang von fast 170 000 ? Meile (etwa so groß wie Europa) mit mehr als 50 Millionen Einwohnern und mit 39 Staate gediehe, deren Ver-faffilng oben (. 143, 2) erwhnt ist. Da in den sdlichen Staaten Virginien, Karolina, Florida und Mississippi die Sklaverei herrschte, die man vonseiten der nrdlichen abgeschafft sehen wollte, so entstand unter dem Prsidenten i86ilincoln, der ein Gegner der Sklaverei war, ein Brgerkrieg, welcher von isf 186165 dauerte und mit der Aufhebung der Sklaverei endete. Seit 1885 1885 ist Cleveland Prsident.

4. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 280

1887 - Leipzig : Freytag
280 Stuart angegriffen, wies aber dessen Ansprche auf den Thron Englands siegreich zurck. Nach auen vermochte der Minister Walpole den Frieden zu erhalten und dadurch den Wohlstand des Volkes zu heben. Unter Yi? Georg Ii. (172760) trat England im sterreichischen Erbfolgekrieg auf 1760 die Seite der Maria Theresia (. 138) und erhob der Sohn des Prtendenten Jakob Karl Eduard Stuart die Ansprche des Vaters; allein ver-geblich, da er die Schlacht bei Culloden verlor. Whrend des siebenjhrigen Krieges war England mit Preußen verbndet, wozu es durch die Rcksicht auf das deutsche Nebenland Hannover bestimmt wurde. An der Spitze der Staatsgeschfte stand in dieser Zeit, in der die Englnder auch mit Frauk-reich (. 142, 2) glcklich zur See kmpften, der ltere Pitt. In den nchsten A zwei Jahrzehnten unter Georg Iii. (17601820) waren die Hauptereignisse: 1820 ein groer Verlust Englands in Nordamerika (2) und ein unermelicher 1775 Gewinn in Ostindien (3). ms 2. Der nordamerikanische Freiheitskrieg 177583. Die seit 1585 1585 unter Raleigh gegrndeten Niederlassungen von Englndern in Nordamerika, deren erste nach der unvermhlt (virgo) gebliebenen Knigin Elisabeth Vir-ginien hie, hatten im Laufe von 200 Jahren, besonders infolge der kirch-lichen Kmpfe und der damit zusammenhngenden Auswanderungen von Puritanern (der Quker Penn) und Katholiken sich so ausgedehnt, da sie 13 Provinzen bildeten. Diese standen entweder unter der Krone Englands oder besaen verbriefte Rechte. In Sachen der Steuern und der Verwaltung waren sie vom englischen Parlament, in dem sie auch nicht vertreten waren, unabhngig. Als nun das Parlament zur Tilgung der groen Kosten, welche aus dem Seekrieg mit Frankreich und dem ihm verbndeten Spanien erwachsen waren, in den nordamerikanischen Kolonien eine Stempeltaxe ein-fhren wollte, ohne ihre Zustimmung einzuholen, so widersetzten sie sich dieser Auflage heftig, und da dieser Widerstand in England selbst durch eine mchtige Partei (der ltere Pitt, Fox; die Jnuiusbriefe) untersttzt wurde, 1766 so mute die Regierung die Stempeltaxe 1766 zurcknehmen. Nun wurde auf verschiedene Waren z. B. Thee, Glas und Papier ein Eingangszoll gelegt. Auch diesem setzten die Amerikaner Widerspruch entgegen. Die Kaufleute von Boston im Staat Mafsachnsets wollten keine zollpflichtigen Waren zulassen, und eine Anzahl junger Leute als Wilde verkleidet -warfen drei Schiffsladungen Thee ins Meer. Jetzt beschlo die englische Regierung Strenge anzuwenden: die Truppenmacht in Boston wurde ver-strkt, der Hafen von Boston gesperrt (die Bostoner Hafenbill) und die bis-i77.j herige Verfassung von Massachnsets abgendert (1773). Bald begann der Krieg. Im nchsten Jahre beschlossen die Vertreter der 13 Kolonien, sich vom europischen Mutterlande loszusagen und im Widerstand zu beharren. 1775 Die englischen Truppen muten trotz einiger Siege 1775 aus Boston weichen,

5. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 317

1887 - Leipzig : Freytag
317 . 171. Die Wiederherstellung des Deutschen Weiches. 1. Das wichtigste Ereignis unserer vaterlndischen Geschichte der Nen-zeit ist die Wiederherstellung des Deutschen Reiches. Die Sehnsucht nach einer Neugestaltung unserer staatlichen Verhltnisse, die in der Zeit des Bundestags nicht befriedigten, uerte sich mehrfach, zumal im Jahre 1848. In der Folge erkannte man, da die Vereinigung aller deutschen^ Staaten unter Preußen nach dem Ausscheiden sterreichs aus dem deutschen Bunde allein zum Ziele führen knne. Darnm war jede Strknng der preuischen Macht, wie sie 1866 eintrat (. 166, 3), ein weiterer Schritt zu isee diesem Ziele. Dies war auch in Paris klar erkannt, wo man deshalb natur-gem dagegen wirkte. Doch gab Preußen keine Veranlassung zu einem Streit. Zwar drohte schon 1867 ein Krieg, als Frankreich das Groherzogtum mi Luxemburg von dem König der Niederlande erwerben wollte und Preußen dagegen arbeitete; doch verzichtete dieses auf sein Recht, in der Festung Luxemburg eine Besatzung zu halten, wogegen die Festung geschleift und das Groherzogtum neutral erklrt wurde. Ein anderer Fall, der weder Frank-reich noch Deutschland, sondern Spanien betraf, mute zum Vorwand fr einen Krieg dienen. Nach der Vertreibung der Knigin Jsabella von ^ Spanien (1868) wurde nmlich 1870 dem Bruder des jetzigen Knigs von 1870 Rumnien, dem Prinzen Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen, der mit dem preuischen Knigshanse entfernt verwandt ist, die Krone Spaniens angeboten. Damit, meinte man in Paris, sollte der Anfang zur Wieder-Herstellung vou Karls V. Weltreich durch das Haus Hohenzollcrn gemacht werden. Obgleich nun Prinz Leopold auf die dargebotene Krone verzichtete und der Gedanke an ein Hohenzollern-Weltreich mir in der Einbildung der franzsischen Kriegspartei vorhanden war, so verlangte doch die franzsische Regierung durch ihren Gesandten Benedetti von dem preuischen König als Haupt der Hohenzollernfamilie die Erklrung, da nie ein Hohenzoller die spanische Krone tragen solle. Als diese ebenso berflssige wie anmaungs-voll geforderte Erklrung von König Wilhelm verweigert worden war, so wurde iu Paris am 15. Juli 1870 der Entschlu zum Krieg gefat und isto die schriftliche Kriegserklrung am 19. Juli in Berlin bergeben. 2. Der Krieg, auf deu man in Deutschland, zumal in Preußen ebenso wie in Frankreich vorbereitet war, begann sofort und endigte nach sieben-monatlicher Dinner mit der Niederwerfung Frankreichs. Was Napoleon gehofft hatte. Sd deutsch lau d fr sich zu gewinnen, in Hannover einen Aufstand der Welsenpartei gegen Prucu zu erregen, die deutschen Ksten an der Nordsee durch eiue Flotte zu bedrohen, rasch nach dem Rhein und dann durch Deutschland zu rcken und in Knigsberg den Frieden zu diktieren, - das trat alles nicht ein. Vielmehr hielten die deutschen Fürsten

6. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 289

1887 - Leipzig : Freytag
289 2. Die Folge dieser Vorgnge, die auch auerhalb der Hauptstadt eine gewaltige Ghrung hervorriefen und die Mitglieder des Adels ngstigten, war die Auswanderung oieler Vowtehmen, unter denen sich auch die zwei Brder des Knigs befanden, welche in unserem Jahrhundert unter den Namen Ludwig Xviii. und Karl X. den franzsischen Knigsthron besaen. Die Ausgewanderten (Emigranten) suchten von Deutschland aus, wo sie Zu-flucht gefunden, mit deutscher Hlfe einen Einfall in Frankreich vorzubereiten und die alte Ordnung wieder herzustellen, was natrlich das franzsische Volk nur um so mehr reizen mute. 3. Inzwischen waren von der Nationalversammlung wichtige Beschlsse gefat worden. Alle Einrichtungen, die an das Mittelalter erinnerten, wurden im August 1789 aufgehoben, insbesondere alle Vorrechte des Adels,i?89 der dadurch seine Frohnden, und der Geistlichkeit, die ihren Zehnten ver-lor. Als der König die vereinbarten Menschenrechte" nicht besttigte, frchtete man, er wolle die Versammlung auflsen, und schrte die Ghrung des Volkes aufs neue. Volksmassen zogen von Paris nach Versailles und brachten den König am 6. Oktober 1789 gewaltsam nach Paris, wohin noch in demselben Monat auch die Nationalversammlung bersiedelte. Nun waren beide in der Gewalt der Pariser. Der König aber verlor den Rest seiner Freiheit, als er im Juni 1791 den verunglckten Versuch machte, der 1791 die Grenze zu fliehen, um vereint mit den Emigranten die alten Zustnde zurckzufhren. In Varennes verhaftet, wurde er als Gefangener in die Hauptstadt gebracht, wo er erst im September mit seiner Familie der Haft entlassen wurde, nachdem er die neue Verfassung beschworen hatte. 4. Die weiteren Manahmen der Nationalversammlung betrafen: 1. die neue Einteilung Frankreichs in (83) Departements, Distrikte und Kau-tone, 2. die Einziehung der Kirchengter und die Besoldung der Geistlichen, die fr brgerliche Beamte erklrt wurden, durch den Staat, 3. die Einfhrung von Papiergeld (Assignaten) und 4. die Aufhebung der geistlichen Orden und des erblichen Adels. Das letzte und wichtigste Werk war aber die neue Verfassung, die der König annehmen und in der Nationalversammlung selbst am 14. September durch einen feierlichen Eid beschwren mute. Nach dieser ersten Konstitution" blieb Frankreich eine Monarchie, in der der König die vollziehende Gewalt haben sollte, während die Gesetzgebung einer Kammer der Volksvertreter bertragen war. Die Nationalversammlung schlo ihre Thtigkeit am 30. September 1791, nachdem sie etwa 2\ Jahre getagt hatte. 1791 L hl ein und Holder mann, Allgemeine Weltgeschichte. 19

7. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 307

1887 - Leipzig : Freytag
307 2. Die neueste Geschichte 18151871. . 163. Spanien, Portugal und Italien. 1. Nach dem Sturze Napoleons waren es die fnf Gromchte Eng-land, Frankreich, sterreich, Preußen und Rußland, welche die ffentliche Angelegenheiten Europas zu bestimmen und die Bestrebungen der Völker nach Verbesserung ihrer Zustnde durch Kongresse z. B. zu Aachen und Laibach zurckzudmmen suchten. Jene Bestrebungen hatten insbesondere die Herstellung von landstndischen Verfassungen und staatlichen Einigungen zum Ziel. Dabei entstanden Unruhen, Parteihader, Aufstnde und sogar blutige Brgerkriege. 2. Die ersten politischen Kmpfe dieses Zeitalters fanden in Spanien statt, wo der König Ferdinand Vii. (. 159) die Verfassung aufgehoben und das unbeschrnkte Knigtum wiederhergestellt hatte. Nach seinem Tode 1833 folgte iu Gemheit der Aufhebung des salischen Gesetzes seine dreijhrige Tochter Is a b e l l a unter der Regentschaft ihrer Mntter Christine von Neapel, wogegen sein Bruder Kartos protestierte. Jsabella behielt nach siebenjhrigem Kampf zwischen den Anhngern des Karlos den Karlisten und den Parteigngern der Knigin Witwe Christine den Christinos den Thron und regierte bis 1868, als sie vertrieben wurde. Darauf fhrte isss der Marschall Serrauo als Regent die Verwaltung des Landes, bis der Prinz Amadea von Savoyen, Bruder des jetzigen Knigs von Italien, 1871 die Krone annahm. Als dieser nach zwei Jahren wegen der Unntg- is?i lichfeit die Ordnung irrt Lande herzustellen entsagte, wurde eine Republik eingerichtet, die aber unter fortwhrenden Kmpfen nur bis Ende 1874 is?4 dauerte. Dann folgte Alfons Xii., Jsabellas Sohn, und seit dessen Tod 1885 seine Gemahlin eine Erzherzogin von Osterreich als Regentin. 1885 Ihr kleiner Sohn trgt den Namen des Vaters. 3. Von Portugal lste sich Brasilien als eigener Staat los und wurde durch den ltesten Sohn des Knigs Johann, Don Pedro I., als Kaiser regiert. Beim Tode seines Vaters 1826 verzichtete er auf is26 die Krone von Portugal, die er als Kaiser von Brasilien nach der Verfassung dieses Landes nicht tragen durfte, und gab dieselbe seiner Tochter Maria da Gloria unter der Regentschaft seines Bruders Don Miguel fr die Zeit ihrer Minderjhrigkeit. Dieser aber hob die von seinem Bruder gegebene freie Verfassung auf und lie sich zum unumschrnkten König aus-rufen. Nach lngeren Kmpfen zwischen seinen Anhngern, den Miguelisten, und ihren Gegnern, den Verfassungsfreunden oder Konstitutionellen wurde der gewaltthtige Miguel vertrieben, und die nun volljhrige Maria da Gloria bestieg den Thron, auf welchem nach ihrem Tode ihre Shne Pedro V. 20*

8. Bd. 3 - S. 247

1838 - Eisleben : Reichardt
Westindien. 247 Medizin gebraucht. Der Wunderbaum erreicht eine Höhe von 8 bis 15 F. und hat seinen Namen theils wegen seines schnellen Wachs- - thums theils weil man früher von ihm fabelte, daß er die Pflanze gewesen sey, welche in Ninive in einer Nacht zu einem Baume auf- schoß, um dem Propheten Jonas Schatten zu gewahren. Der weiße Zimmetbaum oder Weißer Kanellbaum ist besonders in Jamaica einheimisch, doch auch in Südamerika und wird 30 F. hoch. Seine glatte, weiße, sehr scharfe, gewürzige Rinde hat etwas von dem Aromatischen des Zimmets und der Hitze des Pfeffers und wird unter dem Namen weißer Zimm et als Gewürz an Spei- sen und auch in der Medizin gebraucht. Unter wie wunderbarsten Erscheinungen der Natur gehört der Manglebaum, Wurzelbaum, von den Engländern Mangrove genannt, welcher vornehmlich an den sumpfigen Ufern der Flüsse in der Nähe des Meeres, wo seine Wurzeln mit Salzwasser in Berüh- rung kommen können, daher auch an flachen leicht zu überschwemmen- den Meeresküsten tropischer Gegenden, besonders in Ost- und West- indien, Guayana rc. 20 bis 30 F. hoch wachst und eine braungelbe, bitter schmeckende Rinde, längliche, lederartige Blätter, eine kleine gelbliche Blume, eine keulenförmige, holzige, lederartige Frucht und ein feinkörniges Holz hat, das hauptsächlich zu Angelruthen, Spazierstöcken, Pfeilen rc. verarbeitet wird. Es kann nichts Seltsameres geben, als den Anblick eines Manglebaumes. Aus dem Stamme gehen nach allen Seiten lange Äste mit hellglänzenden Blättern bedeckt, welche fast \ F. lang werden. Die Wurzeln bilden auf dev Oberfläche des Wassers ein grobes Flechtwerk, das so dicht und fest ist, daß man ohne Gefahr darüber hinweggehen kann. An diesen Wurzeln setzen sich eine Menge Austern an, welche bei niedrigem Wasserstande von den vorbeifahrenden Schiffern mit leichter Mühe abgenommen werden können. Über dem Wurzelgeflecht erhebt sich sodann der Stamm des Baumes, der die Eigenschaft hat, daß sich die Zweige zur Erde herab- senken, in schlammigem Boden Wurzeln schlagen und neue Stamme bilden, die über dem Wasser so dicht mit einander verschlungen sind, daß sie gleichsam netzförmige kleine Lauben und Jrrgänge, ein undurch- dringliches Gebüsche bilden, durch welches nur eine Schlange oder eine Eidechse hindurchschlüpfen kann. Schon der Same beginnt bei feuch- tem Wetter an zu keimen, während die ihn einschließende Frucht noch an den Ästen hängt, indem an der untern Spitze der Frucht allmäh- lig eine zarte Faser hervorkommt, die 10 bis 12 Zoll lang wird und endlich mit der Frucht abbricht, wo sie dann in den Schlamm am Fuße des Baumes fällt und sogleich Wurzel schlägt, wenn auch das Wasser gegen 6 Zoll darüber sieht. So entsteht oft aus einem ein- zigen Baume in kurzer Zeit ein ganzer Wald, der einen merkwürdigen Anblick gewährt. Ein sehr giftiger in Westindien wachsender Baum ist der Man-

9. Bd. 3 - S. 251

1838 - Eisleben : Reichardt
We st indi en. 25 J reife und unreife Früchte und die herrliche Blätterkrone trägt. Die Blüthen werden mit Zucker eingemacht, die Samenkörner sind gekocht ein wirksames antiskorbutisches Mittel und der Saft der Früchte sieht, wenn sie noch unreif sind, wie dicke Milch aus und dient, zähes Fleisch, das man damit einreibt, weich und mürbe zu machen. Die Passifloren oder Passionsblumen, Leidensblu- men bilden eine Pflanzenfamilie, die kraut- oder strauchartig, gewöhn- lich kletternd und rankend, selten baumartig sind. Sie machen den Schmuck der Westindischen und Amerikanischen Wälder, wo sie sich in Menge finden und von Baum zu Baum klettern. Ihre Blüthen sind von vorzüglicher Schönheit und sehr merkwürdigem Ansehen. Diese Gewächse haben ihren Namen daher erhalten, weil man in den Blumen einiger derselben die Zeichen des Leidens Christi z. B. die Nagel, die Dornenkrone, den Kelch rc. zu sehen glaubte. Zwei Arten dieser Passifloren tragen eßbare Früchte, nämlich die lorbeerblätterige Passiflore (Passiflora laurifolia), deren Frucht (auch Wasserlimonie genannt) von der Größe und Gestalt eines Hühnereies ist, und eine glänzend gelbe Schale hat. Das Innere ist voll kleiner platter Kerne, die mit einem saftigen Mark bedeckt sind, welches einen sehr ange- nehmen Geschmack und moschusähnlichen Geruch hat — und die Passiflora quadrangularis, deren Frucht unter dem Namen Gre- nadile bekannt, so groß wie ein Gänseei ist, in einer weichen Hülse steckt und gleichfalls eine gelbe Schale hat, deren Inneres voll Samen- kerne ist, die mit einem saftigen Fleische bedeckt sind, das einen süßen, sehr kühlenden, höchst angenehm schmeckenden Saft enthält. Man ißt diese Frucht mit Wein und Zucker und hält sie für eine gesunde, magenstärkende Speise. In Hinsicht des Mineralreichs ist der Erdpech- (Bd. I. S. 481) oder Asphaltsee merkwürdig, der sich auf der südlichsten West- indischen Insel Trinidad befindet. Er liegt auf der Südwestfeite dieser Insel, etwa 8 M. südlich von Puerto de Espana, der Haupt- stadt derselben, in der Nahe des Vorgebirges Brea, auf einer kleinen, etwa 1 Stunde langen, 80 F. hoch über dem Meer erhabenen Halb- insel, unweit des Golfs von Paria, der Trinidad von dem Festlande Südamerikas scheidet, und wird auf der Nordwestseite von einer schma- len, ihn von dem Meere trennenden Landenge, südlich von einer Fel- senerhöhung und östlich von dem gewöhnlichen Thonboden der Insel begränzt. Diese ganze Halbinsel ist Pechgrund und besteht aus Erd- pechmassen, verglasetem Sande und Erde, die mit einander zusammen- gekittet sind. Landet man bei dem Kap Brea, so sieht man große, schwarze Pechfelsen sich thurmartig 50 bis 100 F. hoch am Meere erheben, die gänzlich aus hartem, festem Erdpech bestehen, und Stücke davon rollen in Menge, glatt wie Kiesel, in der Bai umher. Jeder Schritt, den man hier thut, ist auf Pechgrund, der jedoch keine fort- laufende Masse, sondern eine Reihe unregelmäßiger, auf beträchtlichen

10. Bd. 3 - S. 264

1838 - Eisleben : Reichardt
264 Amerika. außerordentlich gesegnet; es giebt hier z. B. Mahagonibaume, Ameri- kanische (Zedern, Lebensbäume, verschiedene Arten von Ebenholz und außerdem eine Menge von Bäumen, welche Bauholz für Hauser und Schiffe liefern, ferner Palmbaume, unter welchen die Palma real (Königspalmen) durch ihre Nützlichkeit für Menschen und Thiere aus- zeichnet, viele Medizinalpflanzen, Ananas verschiedener Art, Pisangs, Orangen, Citronen, Granatapfel, überhaupt die herrlichsten Südfrüchte. Unter den Getreidearten ist der Mais die wichtigste. Der eigentliche Reichthum der Insel besteht vorzüglich in Zucker, Kaffee, Tabak, Ka- kao^ rc. Durch seinen trefflichen Tabak ist Cuba in der ganzen Welt berühmt, und führt jährlich eine ungeheure Masse desselben aus, wo- von man sich einen Begriff machen kann, wenn man hört, daß es auf dieser Insel allein 1600 Tabakpflanzungen giebt. Kaffeepflan- zungen zahlt man jetzt 2200 und Zuckerplantagen 1200. Ein Rei- sender, der von der Stadt Matanzas aus eine Kaffeepflanzung besuchte, welche den Namen die allerheili.gste Dreieinigkeit führte, macht uns von derselben folgende Beschreibung: „Ihren Eingang bildete eine Allee der herrlichsten Palmen, die ich je gesehen habe, und deren Pracht selbst die der Indischen übersteigt. Jede Palme stand von der andern etwa 20 F. entfernt, und die Zwischenräume waren mit Aprikosen- bäumen, im frischesten Grün prangend, ausgefüllt. Nichts kann, hin- sichtlich des Pflanzenlebens, überhaupt anziehender seyn als eine Kaffee- pflanzung. Eine Zuckerpflanzung ist schon ein sehr angenehmer An- blick, wenn ihr Rohr so in üppiger Fülle emporschießt und Hunderte von Morgen bedeckt, allein der Anblick einer Kaffeepflanzung ist bei Weitem schöner und mannigfaltiger. Die Kaffeestraucher rverden näm- lich in Reihen gepflanzt und erreichen eine Höhe von etwa 5 F. Die Zwischenräume zwischen ihnen füllen Reihen von Orangenbäumen §us, die zum Theil Früchte tragen, zum Theil in Blüthe stehen, wahrend die Pisangs, die Kalabaffenbaume, die Mangos, die Gujavas (B. Ii. S. 597) die Nußbaume von Malabar, die Brodfruchtbaume und eine große Menge anderer tropischer Baume und Sträucher in der größten Üppigkeit umherwachsen. Diese Pflanzungen haben, außer der Zierde, zu welcher sie dienen, auch drn Nutzen, daß sie die jungen Kaffeepflanzen gegen die Sonne schützen." Havana ist die Hauptstadt von Cuba und zugleich die größte Stadt Westindiens und überhaupt eine der größten der neuen Welt, indem sie mit Einschluß der großen Vorstädte über 11000 H. zahlt, worin jetzt gegen 150,000 Menschen wohnen. Sie liegt an der Nordküste der Insel, an einer Bai, die einen der schönsten Hafen der Welt bildet, welcher sehr sicher und so geräumig ist, daß darin ^1000 bis 1200 der größten Schiffe liegen können, und einen langen, äußerst schmalen Eingang hat, in welchen nur ein Schiff nach dem andern einfahren kann. Diese Bai umgiebt die Stadt auf der Ostseite und auf der Landseite umgeben Hügel dieselbe, auf welchen Forts angelegt
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