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1. Mathematische Geographie und Karthographie - S. 10

1911 - Trier : Lintz
10 Mathematische Geographie. äquator weicht dieselbe nach N und S ab, und zwar beträgt die Neigung 23^2°. Man spricht deshalb von der Schiefe der Ekliptik. Der von der Linie der Ekliptik durchschnittene Kreis von Sternbildern wird Tierkreis genannt. Er setzt sich aus folgenden Sterngruppen zusammen: Y « n 0 Q Widder Stier Zwillinge Krebs Löwe Jungfrau — ** % «• X Wage Skorpion ""¿¿Schütze Steinbock Wassermann Fische Da die Sternbilder eine verschiedene Länge haben, ist die Ekliptik in zwölf gleiche Teile von je 30°, in die 12 Himmelszeichen eingeteilt worden, die mit den Sternbildern gleiche Namen haben, aber räumlich mit ihnen nicht vollständig übereinstimmen. Als Anfang der jährlichen Sonnenbahn wird das Zeichen des Widders angenommen. Er war einst der Frühlingspunkt. Dieser ver- schiebt sich aber jährlich etwas nach W, in 72 Jahren um Io, in 2160 Jahren also um 30° oder ein Sternbild, so daß die Sonne jetzt am 21. März im Sternbild der Fische steht. 5. Die Jahreszeiten. Die Sonne spendet der Erde die Wärme. Sie erwärmt S °- die Erde aber nicht gleichmäßig während des Jahres. Von dem Ejnahreszekener Stande der Sonne am Himmel und von der täglichen Dauer des Sonnenscheins hängt der Grad der Erwärmung ab. Wenn die Sonne höher steigt und ihre Strahlen senkrechter und länger die Erde treffen, wird es wärmer; wenn das Umgekehrte der Fall ist, wird es kälter. Die Sonne bewirkt also den Wechsel einer warmen und einer kalten Jahreszeit, von Sommer und Winter. Den Ubergang zwischen beiden nennen wir noch besonders Herbst „ , und Frühling. Dauer der Jahreszeiten. Den Frühling rechnet man vom 21. März, der Frühlings- Tagundnachtgleiche oder dem Frühlings-Äquinoktium, bis zum 21. Juni, also der Sommer-Sonnenwende oder dem Sommer-Solstitium, der Sommer dauert dann bis zur Herbst-Tagundnachtgleiche oder dem Herbst-Äquinoktium, dem 23. September, der Herbst bis zur Winter-Sonnenwende oder dem Winter-Solstitium, dem 21. Dezember, der Winter bis zum 21. März. Ii. Erde und Himmel nach den Ergebnissen des menschlichen Denkens. 1. Die wirkliche Gestalt der Erde. § 6. Die Erde hielt man früher, dem Augenscheine gemäß, für Anünnahmeürderc e^ne Scheibe. Allerlei Beobachtungen sprechen aber gegen Kugelgestalt. diese Annahme. Von der Küste aus und auf dem Meere sieht

2. Die deutschen Landschaften - S. 16

1896 - Trier : Lintz
16 Die Methodik des erdkundlichen Unterrichts. die jetzige Gestalt der Nordseeküste, die früher viel mehr Zu- sammenhang hatte und bedeutend weiter ins Meer vordrang, ge- schaffen haben. Werfen wir einen Blick auf die geologische Karte Deutschlands, so können wir uns überzeugen, dass ausser den höchsten Gebirgen nur ein Teil des hochgelegenen böhmi- schen Stufenlandes nie vom Meere bedeckt gewesen ist, dass sonst überall Erdschichten die Oberfläche des Landes bilden, welche ganz bestimmt auf einen frühernmeereszustand hin- weisen. Selbst manche hohe Gebirge, wie der Jura, sind aus Meeresablagerungen aufgebaut, wodurch bewiesen wird, dass be- deutende Heb un gens pater erzeit erst zu dem jetzigen landschaft- lichen Zustande Deutschlands geführt haben. Die Senkungen und Hebungen des Erdbodens bedingen auch die Laufrichtung der flies sen den Gewässer. Zu- nächst ist die Abdachung einer Landschaft bestimmend für die allgemeine Richtung des Wasserabflusses. Die höchsten Teile eines Gebirges scheiden diesen stets wenigstens nach zwei Seiten hin und bilden also eine Wasserscheide. Indem das den beiden Abhängen hinabfliessende Wasser sich nach den am tiefsten ge- legenen Stellen zusammendrängt, vereinigt es sich zu Bächen, E Iii s sen und Strömen, bis es sich schliesslich in einen See oder in ein Meer ergiesst. Die Quelle der Flüsse liegt also meistens hoch im Gebirge, ihre Mündung dagegen in der tiefsten Senkung der Ebene. Nur wenn ein Bach nicht von zusammenfliessendem Regen- oder Schneewasser, sondern von einer aus dem Erdinnern hervorsprudelnden Quelle gespeist wird, ist sein Ursprung tiefer, oft am Fusse der Gebirge gelegen. Alsdann ist gleichsam ein unterirdischer F lu ss 1 a u f vorhanden, in welchen sich das in die Tiefe abfliessende Wasser vereinigt; es setzt dies aber immer eine grosse Durchlässigkeit entweder des ganzen Gesteins oder doch wenigstens einer einzelnen Schicht desselben voraus. Die Gestaltung der Erdoberfläche bedingt ferner die einzelnen Laufkrümmungen der Gewässer. Jede Erhebung des Bodens, die dem Flusse in den Weg tritt, zwingt ihn, seine Rich- tung zu ändern. Daher haben alle Flüsse in den Gebirgs- gegenden, wo sich Hindernisse für ihren Lauf am meisten ein- stellen, sehr viele Krümmungen auszuführen, z. B. die Mosel von Trier bis Koblenz, während ihnen die flache Ebene einen geraden Lauf gestattet. Häufig ist aber die Kraft der Ströme im stände, das Hindernis zu überwinden, und der Fluss setzt über dasselbe hinweg seinen Weg weiter. Ein gewaltsames Er- zwingen des Laufes tritt stets ein. wenn das Wasser nirgendwo einen günstigen Ausweg findet. Dieses staut sich dann oft sehr hoch zu einem See auf, bis es endlich in der Höhe eine Abfluss- stelle erreicht, wo bald durch die Gewalt der nachdrängenden Wassermasse eine Flussrinne geschaffen wird (z. B. Durchbrach des Rheines bei Bingen). Auf die Laufrichtung eines Stromes

3. Die deutschen Landschaften - S. 17

1896 - Trier : Lintz
Der ursächliche Zusammenhang in der Erdkunde. 17 können auch die einmündenden Nebenflüsse einwirken; besonders tritt in der Ebene, wo eine Aenderung des Laufes leichter möglich ist, häufig der Fall ein, dass ein Haupt flu s s die Richtung eines mächtigen Nebenflusses annimmt (betrachte z. B. die Krümmungen des Po, sowie der untern We g er, Elbe und Oder). Im Laufe der Zeit haben viele Gewässer ihr Bett bedeutend vertieft, während andere es stets versanden. Fast alle Ge- birgsbäche schneiden jetzt tief in die Landschaft ein und fördern dadurch nicht wenig deren gebirgiges Aussehen. Die grosse Kraft, welche erforderlich ist, um selbst hartes Gestein bis zu solcher Tiefe auszunagen, erhalten sie durch ihr starkes Gefälle. Auf ihrem ruhigen Laufe durch die Ebene versanden dagegen die Flüsse ihr Bett immer mehr. Jedoch neigen hierzu nicht alle in gleichem Grade. Versandungen kommen, wie leicht erklär- lich ist, am häufigsten bei solchen Flüssen vor, deren Abfluss- gebiet vorherrschend von weichen Bodenschichten bedeckt ist. Die notwendige Folge der Versandung sind aber wieder allerlei Stromveränderungen, welche gewöhnlich bei Ueb er schwem- mung en, wenn sich gewaltigere Wassermassen gegen die Ufer drängen, eintreten, aber durch die immer fortschreitende Versan- dung längst verbreitet waren.; denn diese bewirkt, dass das Wasser mehr nach irgend einer Seite gedrängt wird, welches dann ent- weder das Ufer auf weite Strecken mit sich fortreisst oder gar noch ein zweites oder drittes Flussbett schafft. Eine Verzwei- gung des Strom la ufes findet am häufigsten vor der M ii n du n g statt, teils weil hier durch das ruhige Fliessen des Wassers die Versandung sehr begünstigt wird, teils weil die flachen Ufer nicht fest genug sind, um dem Andränge der bedeutenden Wassermassen sicher widerstehen zu können. (Z. B. die Deltabildung des Rheines, der Donau, des Nils, des Amazonenstromes, sowie die grossen Stromveränderungen des Hoang-ho). b. Die Bedingungen für die Entfaltung organischen Lebens auf der Erdoberfläche. Die Ueppigkeit (les Pflanzenlebens hängt von der Nähr- kraft des Bodens, von der Dicke der Erdkrume, von dem Wassergehalte derselben, sowie von der Wärme des Klimas ab. Die erste Vorbedingung für die Entfaltung eines üppigen Pflanzenwuchses ist ein nährkräftiger Boden. Die Pflanzen haben zu ihrem Wachstum ausser Kohlen- säure und Wasser auch eine Anzahl mineralischer Stoffe, sog. Nähr salze, die sie aus dem Boden aufnehmen müssen, nötig. Die unentbehrlichsten sind Kalium, Calcium, Magne- sium, Eisen, Phosphor, Schwefel und Stickstoff. Wenn auch die Kohlensäure, welche durch die winzig kleinen, in ungeheurer Zahl vorhandenen Spaltöffnungen der Blätter auf- genommen wird, das wichtigste Nahrungsmittel der Pflanze

4. Die deutschen Landschaften - S. 87

1896 - Trier : Lintz
Die Schweizer Hochebene. 87 früher so umfangreich betriebene Forstwirtschaft ist jetzt unbedeutend. In manchen Teilen, des Gebirges giebt es aber gute, mit würzigen Kräutern bewachsene Viehweiden, weshalb sich dort in ähnlicher Weise wie im Alpenlande eine rege Viehzucht entwickelt hat. — Stellenweise wird die Alpenwirtschaft betrieben. Da die Jurabewohner infolge der u n gü n s tig en Na t ur- verhältnisse ihres Landes, durch welche das Erblühen lohnen- der Erwerbszweige unmöglich wurde, einen harten Lebens- kampf führen mussten, lenkten sie ihr Sinnen und Trachten auf die Ausbildung gewerblicher Fertigkeiten. Es entwickelte sich, durch einen Zufall angeregt, das Uhrenge werbe, das heute eine grosse Verbreitung hat und arme Gebirgsdörfer in wohl- habende, volksreiche Ortschaften verwandelte. (Das Dorf La Chaux- defonds, 1000 m hoch über dem Meere gelegen, zählt über 25000 E.) — Das Uhrengewerlbe ist jetzt der Haupterwerbs- zweig der Jurabewohner. Ein Schmied war der erste Uhrmacher im Juragebirge und ist der Be- gründer des Uhrengewerbes geworden. Er wohnte in La Sagne (1679) und erlernte das Uhrmacherhandwerk dadurch, dass er eine beschädigte Taschen- uhr — Taschenuhren gehörten damals noch zu den Seltenheiten — auseinander- nahm und wieder zusammensetzte. Er versuchte dann selbst eine neue Uhr zu verfertigen, und als ihm dies glückte, bildete er sich weiter in der Kunst aus, die er auch seine fünf Söhne und andere junge Leute lehrte. Nach und nach verbreitete sich der neue Erwerbszweig immer weiter. Die heutige Leistungs- fähigkeit ist durch Teilung der Arbeit erzielt worden, wodurch es ermög- licht wird, dass selbst Frauen und Kinder mit arbeiten können. Das Hügel- und Flachland der Schweizer Hochebene. Das Gebiet ist sowohl durch eine gu t e Bo de nb e sch äffe n- h ei t als auch durch ein gü n s tige s Kl i m a ausgezeichnet. Erstere erklärt sich aus der Bildungsweise der Landschaft. Während ihres Meereszustandes haben sich jüngere Erdschichten, die durch die Alpengewässer von dem Gestein der Alpen abgewaschen wurden, auf ihrer Oberfläche abgelagert, so dass jetzt überall eine dicke und für den Pflanzenwuchs vortreffliche Erdkrume vorhan- den ist. Der Wert derselben als Ackerboden ergiebt sich aus ihrer Zusammensetzung. Die Verwitterungserde des Alpengesteins, des Granites, des Gneises u. s. w. ist ein fetter, t h o n i g er Le h m- boden, der mehr oder weniger mit klein zerriebenen Quarz-, alsu Sandkörnchen untermischt ist, und an Auslaugungspro- dukten wurden ferner bei der Verwitterung verhältnismässig b e- de uten de Mengen von Nähr salzen frei. Die Abschwem- mungen aus den Voralpen haben ferner kalkhaltige Erde in reichhaltiger Menge zugeführt. Durch die thonigen Bestandteile vermag der Boden ein grosses Mass von Feuchtigkeit aufzu- saugen und festzuhalten. Der beigemischte Sand trägt wieder zur Lockerung der Erdkrume bei und mindert die Schwierigkeit

5. Die deutschen Landschaften - S. 98

1896 - Trier : Lintz
98 Die deutschen Landschaften. Diese wohnten in Höhlen, waren Jäger und kämpften mit den wilden Tieren. Geräte, Werkzeuge und Waffen verfertigten sie sich aus Knochen oder aus Feuersteinen. Kenntnis hiervon gaben uns besonders die reichen Funde, welche im Jahre 1873 in dem Kesslerloch bei Thayingen im Kanton Schaffhausen gemacht wurden. • Auf die Höhlenbewohner folgten die Pfahlbautenbewoh- ner. Die erste Kunde von ihnen verdanken wir dem niedrigen Wasserstande des Jahres 1854. Am Strande des Züricher Sees tauchten damals Pfähle aus dem Wasser auf, die man nach andern Fundstücken als Reste menschlicher Wohnungen deuten zu müssen glaubte. Nachforschungen, welche man auch an den übrigen Seen anstellte, bestätigten diese Vermutung. An den Ufern von fast allen Schweizer Seen hat man die frühere Anlage von Ortschaften, die aus Pfahlbauten bestanden, nachweisen können. Im ganzen sind bis jetzt über 200 Pfahlbaustätten bekannt geworden. Auch über die Lebensweise ihrer Bewohner ergaben sich Aufschlüsse. Sie waren nicht mehr bloss Jäger, sondern trieben auch Acker- bau und Viehzucht und waren ferner schon in verschiedenen häuslichen Künsten bewandert, z. B. in der Herstellung von Gespinn sten und Gewebe n. Ihre Geräte und Waffen bestan- den anfangs ebenfalls aus Stein, später auch aus Bronze und Eisen. Man spricht daher von einer Stein-, einer Bronze- und einer Eisenzeit. Wann die Bewohner von den Pfahlbauten, die wohl den Zweck hatten, einen grössern Schutz vor den wilden Tieren zu gewähren, zu andern Wohnungen übergingen, wissen wir nicht. Unsere geschichtliche Ke n ntn i s des Landes beginnt erst mit der Zeit, in welcher sich die Römer desselben bemächtigten. Es war damals von den Helvetieren, einem keltischen Volks- starnme bewohnt. Als diese zum Zweck der Auswanderung ihre Grenzen überschritten, wurden sie von dem römischen Feldherrn Cäsar besiegt und in ihre früheren Wohnsitze zurückgewiesen. Von dieser Zeit an führten die Römer die Herrschaft über die Schweiz. Römische Sitte und Sprache bürgerten sich unter den Be- wohnern ein, und römische Bauten schmückten das Land. Das Kulturgepräge änderte sich wieder, als in der Zeit der Völkerwanderung allema uni sehe Völker eindrangen. In dem grössern östlichen Teile der Schweiz, wo die neuen Be- wohner sich niederliessen, kamen deutsche Sitte und Sprache zur Herrschaft, während der w est 1 i eh e romanisch blieb. Wie sich in dieser Zeit die Kulturverhältnisse gestalteten, so haben sie sich unter den Segnungen des Christentums, das von Burgund her Eingang fand, ruhig weiter entwickelt bis zur Jetztzeit, bis zur Gestaltung des Kulturbildes, dessen Hauptzüge wir bei der Besprechung der einzelnen Gebiete der Schweiz betrachtet haben.

6. Die deutschen Landschaften - S. 135

1896 - Trier : Lintz
Das schwäbisch-fränkische Stufenland. 135 zeichnet wird. Dieser Gebirgszug lässt sich auch nördlich von der Mainlinie noch deutlich in der Landschaft verfolgen. Das ganze Innere des schwäbisch - fränkischen Stufenlandes gehört der Tria s formation an. Dér Name Trias {— Dreiheit) deutet daraufhin, dass in dieser drei ver- schiedene Gesteinsbildungen vorkommen, nämlich der Buntsandstein, der im Schwarzwald, Odenwald, Spessart und in der Rhön ja auch an der Ge- birgsbildung Anteil hat, ferner der Muschelkalk, der nicht selten von zahl- reichen kleinen Muscheln und Schnecken erfüllt ist, und der Keuper. ein grell gefärbter Mergel- und Sandstein. Vielfach lagern die drei Gesteinsschichten der Triasformation in der Reihenfolge, wie sie eben aufgezählt wurden und wie sie auch in der Zeitfolge entstanden sind, übereinander, und nur an Stellen, wo während ihrer Rildung Hebungen der Erdoberfläche eintraten, fehlt der Keuper oder auch der Muschelkalk, so dass eine jede der drei Gesteinsbildungen als obere Schicht in der Landschaft auftritt. bb. Die Gewässer. Der Neckar. Der Neckar entspringt auf dem No r d w e s tab h ang e des schwäbisch en Ju ra, dort wo dieses Gebirge durch eine Hochebene mit dem Schwarzwalde zusammenstösst. Er entfliesst einem Moore. Eine lange Strecke begleitet er den Jurazag in nordöstlicher Rich- tung. Vorspringende Teile desselben zwingen ihn jedoch, sich nach Norden einen Weg durch die Landschaft zu suchen. In dieser Rich- tung fliesst er so lange weiter, bis ihm die Bergmasse des Katzen- buckels in den Weg tritt. Er wendet sich nach Westen und bricht sich, einer Gebirgsspalte folgend, südlich vom Odenwald durch das Gebirge durch, um nach kurzem Laufe durch die Rhein- ebene bei Mannheim in den Rhein zu münden. Beim Neckar können wir also drei Hauptstrecken von verschiedener Rich- tung unterscheiden, eine nordöstliche, eine nördliche und eine westliche. Auf dem Oberlaufe zeigt der Neckar meistens die Natur eines wilden Bergbaches. Nur mit Mühe hat er sich durch den harten Muschelkalk ein enges Bett gegraben, und in e ili gem L a uf e zieht er vielfach zwischen hohen und nackten Felswänden brausend dahin. Auf der mittlem Strecke traf der Neckar meistens ein weicheres Gestein an, den Keuper, in wel- chem er ein breiteres Flussbett bilden konnte. Seine letzte Arbeit war der Durchbruch durch den Bundsandstein des Odenwaldes. Hiernach öffnete sich ihm die Rhein e bene, durch die ihn niedrige Ufer ruhig bis zur nahen Mündung geleiten. Fast auf seinemganzen Laufe darf sich der Fluss der 1 a n d s chaf liehen Schönheit seiner Ufer rühmen Der Neckar nimmt aui seiner rechten Seite zwei Neben- flüsse auf, den Kocher und die Jagst, die Zwillingsflüsse der Land- schaft. Beide entspringen auf dem Nord w es t a bh ange des schwäbischen Jura, nähern sich gleich bis auf ganz geringe Entfernung, fliessen dann in nördlichem Laufe auseinander, nähern sich wieder und laufen zuletzt in westlicher Richtung neben einander her dem Neckar zu, der sie kurz vor seiner Biegung nach Westen aufnimmt.

7. Die deutschen Landschaften - S. 136

1896 - Trier : Lintz
136 Die deutschen Landschaften. Der Main. Der Main ist der zweite Hauptfluss der Landschaft und unter allen Nebenflüssen des Rheines der wasserreichste. Er bildet sich aus zwei Quellflüssen, aus dem weissen und roten Main. Ersterer hat seinen Ursprung auf dem Fichtelgebirge, letzterer entspringt auf dem Ostabhange des fränkischen Jura. Nachdem die beiden sich nach kurzem Laufe vereinigt haben, fliesst der Main in der Richtung des vom Fichtelgebirge kommenden Armes nach Westen weiter. Auf der ersten Hälfte seines Laufes hält er im allgemeinen diese Hauptrichtung ein. Nur zwei flache Bogen nach Norden bildet er, den einen, um dem fränkischen Jura, den andern, um dem Steiger- walde auszuweichen. Zu grössern Umwegen und schärfern Krümmungen wird der Main auf der zweiten H ä 1 ft e seines Laufes durch die ihm entgegentretenden Gebirge gezwungen. Er bildet zuerst ein grosses Dreieck, dann ein grosses Viereck und erst nach diesen langen Irrfahrten durch die Landschaft nähert er sich seinem Ziele, dem Rheine , den er nach einem kurzen Laufe durch die oberrheini- sche Tiefebene erreicht. Jedoch ein Weg von reichem Wechsel landschaftlicher Schönheiten ist es, den der Main in steten kurzen, schlangenähnlichen Biegungen zwischen den wal db esc hafteten Berges m asse n, die bald nahe an seine Ufer herantreten, bald ein anmutiges Thal freilassen, zurücklegt. Der Main erhält von links seinen bedeutendsten Nebenfluss, die Rednitz. Diese entspringt im Innern der Landschaft auf der schwäbisch-fränkischen Gebirgsstufe, fliesst zuerst eine kurze Strecke nach Südosten, ändert dann aber ihren Lauf durch eine bogenförmige Biegung in einen nördlichen. Bis zur Auf- nahme der Pegnitz, die ihr von rechts zuströmt, heisst sie Rezat. Jener Zufluss entspringt auf dem fränkischen Jura und bildet einen ähnlichen Bogen wie die Rezat, nur in umgekehrter Rich- tung, also von Osten nach Westen. Ein zweiter, links einmündender Nebenfluss ist die Tauber. Diese hat auch ihre Quelle auf der schwäbisch-fränkisch en Gebirgsstufe, nicht weit von dem Ursprünge der Rezat, führt aber den Wasserabfluss über den andern Abhang des Gebir- ges fort. Es stellt sich also der Höhenzug, auf dem beide ent- springen, als eine Wasserscheide*) im Innern der Landschaft dar. Die Tauber mündet an der Südseite des Main- vierecks. Auf der rechten Seite nimmt der Main die fränkische Saale auf. Diese entspringt auf der n ördl i che n Fortsetzung *) Eine Wasserscheide nennt man die Stelle auf einer Erhebung, wo sich der Wasserabfluss scheidet, d. h. von wo das Wasser nach zwei oder mehre- ren Seiten hin abfliesst.

8. Die deutschen Landschaften - S. 72

1896 - Trier : Lintz
72 Die deutschen Landschaften. und nächstliegende Einteilung ihrer Gebirgsmasse. Wir haben von einander zu unterscheiden die in der Mitte liegende krystallinische oder Urge- steinsmasse und die im Norden und Süden vorgelagerten, meist sekun- dären, teilweise auch tertiären Bildungen, also die von Westen nach Osten sich erstreckenden Hauptalpen von den in gleicher Richtung sich hin- ziehenden nördlichen und südlichen Kalkalpen. Die Kalkalpen oder Voralpen (1er Schweiz. Ein Gürtel von Kalkalpen ist auch den Schweizer Hauptalpen im Nordwesten in ziemlich gleicher Breite vorgelagert. Sie bestehen dort vorwiegend aus den tertiären Bildungen der Mol asse, eines groben, gelblichen Kalkes mit Beimischungen von Quarzsand und Thon, und der Nagelfluhe, eines Kalksandsteins, dem abgerundete Trümmer von Granit, Gneis und Porphyr in grosser Zahl eingelagert sind. In den Kalkalpen erheben sich noch manche Berg- und Ge- birg sgr uppen recht stattlich in die Höhe. Viele von ihnen gewähren herrliche Fernsichten auf die hochgetürmten, schneebedeckten Alpenketten und werden deshalb von zahlreichen Touristen bestiegen. Sie selbst zeichnen sich ebenfalls vielfach durch schöne Bergformen aus, und ausserdem ist ihnen der Vorzug gegeben, dass sie meistens bis zur höchsten Spitze im Schmucke des Pflanzenwuchses prangen. Durch schöne Waldungen, mit welchen die untern Lagen bedeckt sind, steigt man hinauf zu den grünen, blumen- und kräuterreichen Wiesenmatten. Doch geht zuweilen auch die Wanderung durch einsame, mit Ge- röll und Geschieben angefüllte Gegenden , von denen sich dann das Auge mit Behagen abwendet zu den herrlichen Fernsichten, die sich manchmal ganz plötzlich aufthun. Von Osten nach Westen kann man in dem Kalkgürtel der Schweiz folgende fünf, durch Flussläufe und Seenbecken geschie- dene Gruppen unterscheiden : Die Säntis-(Sentis)gruppe liegt zwischen dem Wallen-, Züri- cher- und Bodensee und dem Rhein. Das Gebiet erscheint als ein bis hoch hinauf bewohntes und angebautes, vielfach auch von klei- nen Waldungen und Wiesenmatten bekleidetes Bergland, das nur im südlichen Teile eine wahre Alpennatur annimmt. Hier ragen über dem Wallen See die nackten und zerklüfteten Felshörner der sieben Kurfürsten empor und etwas nördlich davon erhebt sich zu stolzer Höhe der zweigipflige hohe Säntis (v. alpis Sambatina == Alp des Sambatinus) (2504 rn), dem selbst der Schmuck eines Gletschers nicht fehlt. Nach Norden geht das Gebirge in ein flaches Sandsteinplateau über, das mehrfach noch zu langgestreckten Rücken anschwillt und sowohl nach Osten zum Rheine als auch nach Norden zum Bodensee steil abfällt. Die Sihlgruppe liegt westlich von der Säntisgruppe und reicht von der L i n't h bis ungefähr zum Vierwaldstätter See. Eine Linie, die man von dessen Südspitze zur Mitte des Züricher Sees zieht, giebt ihre westliche Grenze an. Die bekannteste Er-

9. Die deutschen Landschaften - S. 175

1896 - Trier : Lintz
Das lothringische Stufenland, 175 setztes Bergland. Nach Norden senkt und verflacht es sich und geht allmählich in ein wellenförmiges Hügelland über. Dieses letztere Gebiet ist besonders zwischen Mosel und Saar reich an kleinen Seen, die den Namen Weiher führen. Die Landschaft gehört im östlichen Teile der Trias for- mation an. Alle drei Schichten der Trias haben an der Ober- flächenbildung Anteil. Die älteste Bildung, der Bun t s a n d s t e i n, tritt nur in den höhern Gebirgszügen, im südlichen Teile der Haardt und im nördlichen Teile des Wasgenwaldes, zu tage. Der Muschel- kalk, die mittlere Schicht, umgürtet den Buntsandstein im Westen, bildet also an tiefer gelegenen Stellen die Oberfläche und wird noch weiter nach Westen von der jüngsten Schicht, dem Keuper, überlagert. Wo dieser aufhört, beginnt der J u r a k al k, der in der ganzen Westhälfte der Landschaft die Oberfläche bildet. Im Nord- osten des lothringischen Stufenlandes schiebt sich zwischen den Westrand der Haardt und das Südende des Hunsriick ein Stein- kohlengebirge, das Pfälzer Ber g land genannt, ein. Das- selbe schliesst in seinem südlichen Teile die ausgedehnten Stein- kohlenlager des Saargebietes ein, während es in seinem nördlichen Teile, an der Nahe, wo das Rotliegende die Ober- fläche bildet, von bedeutenden Ausbruchmassen des Porphyrs und Melaphyrs durchsetzt ist. bb. Die Gewässer. Die Mosel. Die Mosel entspringt in z w e i Qu e 11 en am S ü den d e des Wasgenwaldes auf dessen Westabhange. Bis Toul fliesst sie nach Nordwesten. Nach einer kurzen Nordoststrecke verfolgt sie bis Diedenhofen eine nördliche Richtung. Von hier ab fliesst sie bis zu ihrer Mündung in den Rhein, die bei Koblenz erfolgt, nach Nordosten. Bis zum Austritte aus dem Gebiete des Wasgenwaldes (bis Epinal) ist die Mosel von felsigen Höhen umgeben. Auch von ihrem Eintritt in das lothringische Stufenland an sind ihre Ufer meistens steil. Bei Metz erwei- tert sich das Moselthal, verengt sich aber unterhalb der Stadt Die- denhofen wieder. (Ueber den Lauf durch das rheinische Schiefergebirge von Trier bis Koblenz s. folg. Landschaft). Von Metz an ist die Mosel für kleine Fahrzeuge schiffbar; doch ist erst von Trier ab eine eigentliche Schiffahrt möglich. Der bedeutendste Zufluss der Mosel ist die Saar, die von rechts einmündet. Diese entspringt ebenfalls auf dem Was- gen w al de (westlich von Strassburg) und fliesst zuerst nach Norden bis Saarbrücken, dann nach Nordwesten. Sie ist ebenfalls auf einer langen Strecke ihres Laufes, von Saargemünd an, schiffbar.

10. Die deutschen Landschaften - S. 79

1896 - Trier : Lintz
Die Schweizer Hochebene. 79 Bette der Lim m at nach, also durch den W all e n-und Z ü rieh e r See, anstatt durch den Boden-See. Das heutige Bheinbett liegt in einer ziemlich breiten Thalsohle. Die Uferstrecken sind teils sumpfig, teils sind sie zu üppigen Wiesen und Aeckern angelegt worden. Vor seiner Einmündung in den Bodensee zeigt der in langsamem Laufe befindliche Strom mit den grossen Wiesen- und Riedstrecken an seinen Ufern ein ähnliches Landschaftsbild, wie vor seiner Mündung in Holland, und durch die zahlreichen, ihm hier zufliessenden Wasserläu£e erhält auch sein Flussnetz einige Aehnlichkeit mit einem Delta. Der Bodensee, das Paradies Deutschlands genannt, unterscheidet sich vom Genfer See durch seine grünliche Färbung. Auch seine landschaftliche Umgebung hat ein anderes Gepräge. Nicht treten die Alpenberge so unmittel- bar an ihn heran, dass sie sich in "seinen hellen Fluten spiegeln könnten. Aber die ihn in geringer Ferne umrahmenden Berghöhen sind mit herrlichen Laubwäldern und seine meist sanft ansteigenden Ufergelände mit schönen Obsthainen und Weingärten geschmückt, so dass er trotzdem an landschaft- licher S c h öjn h eil den Genfer See eher übertrifft, als ihm nachsteht. Den einen Vorzug hat er sogar vor diesem, dass sich an seinen Ufern ein viel regeres Leben, auf seinem Wasserspiegel eine viel lebhaftere Schiff- fahrt entfaltet hat. Der Bodensee besteht aus drei Teilen. Sein Hauptbecken, welches den Namen O der see führt, verzweigt sich am nordwestlichen Ende in zwei Arme, in den Ueberlinger See mit der lieblichen Insel Mainau und in den Untersee mit der Insel Reichenau. Aus letzterm See tritt der Rheinstrom heraus. Von seinem Ausflusse aus dem Bodensee an hat der Rhein eine vorwiegend w.estliche Richtung. Eine kurze Strecke zieht er noch ruhigen Laufes dahin, nämlich bis zur Stadt S c h a ff- hausen, bis wohin auch die Schifffahrt fast in der nämlichen Grossartigkeit wie auf dem Bodensee betrieben werden kann. Von da ab beginnt aber der mühsame Durchbruch durch d i e K a 1 k- felsen des Jura. Der R.hein macht zuerst bei Laufen einen 22 m tiefen Wasserfall, dann drei kleinere bei Zurzach, Laufenberg und Rheinfelden. Sein Wasser gerät hierdurch in eine grosse Bewegung, die er noch nicht bei der Stadt Basel, wo er sich nach Norden wendet, und wo ein neuer Abschnitt seines Laufes beginnt, überwunden hat. In der Mitte zwischen dem Bodensee und der Stadt Basel nimmt der Rhein auf der linken Seite einen ihm an Wasserfülle fast gleichen Nebenflus, die Aare, auf. Diese bildet sich aus drei Gletscherbächen, die dem O b er a a r-, Fin s t e ra a r- und L aut er- aargletscher entströmen. Nachdem der durch andere Zuflüsse schnell anwachsende Fluss die Eisgefilde seiner Geburtsstätte in wildem Laufe durchjagt und sich dann eine Strecke weit mit ge- ringem Gefälle durch eine wüste Trümmergegend (den Aarboden) gearbeitet hat, verlässt er die Nordost rie ht ung, die er bisher eingehalten hat, und wendet sich nach Nordwesten durch das schöne H as Ii thai. Der obere Teil dieses Thaies, das O der h as Ii, ist eines der schönsten Alpenthäler des gepriesenen Berner Oberlandes. Durch wilde Schluchten und über aufgetürmte Granitmassen zieht die Aare tosend und schäumend hin-
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