Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatkunde des Herzogtums Coburg und seiner Umgebung - S. 9

1889 - Gotha : Stollberg
Ruh" 2c. von Goethes Hand aufbewahrt wurde. Goethe schrieb das- selbe am 7. September 1783 mit Bleistift auf die Holzwaud eiues Fensters der Stube. Leider ist dieses mit großer Pietät bewahrte Deukmal am 12. August 1870 ein Raub der Flammen geworden. Mau hat das Häuschen wieder hergestellt und die Original-Juschrift durch eine Photographie ersetzt. Der Kickelhahn liegt auf weimarischemgebiete. Der Beerberg und Schneekopf sind durch große Vorgebirge ver- deckt und gewähren somit wenig Aussicht. Im südöstlichen Teil des Thüringer Waldes giebt es Verhältnis- mäßig wenig Berge, die eine freie Rundsicht uach allen Seiten bieten, da sie ziemlich nahe am hohen Kamm liegen, oder nach der Seite des Waldes hin mit fast ebenso hohen Bergen zusammenhängen. Die besuchtesten Punkte sind hier: Der Adlersberg bei Schleusiugen (849 m). (Stiitenhaus — Vesserthal.) Das Kieferle bei Steinheid (869 m). Der Bleß bei Eisfeld (865 w). (Jtzcjnelle.) Bei Meiuiugen liegt der 724 m hohe Dolmar. Er ist eiue Ba- saltkuppe, die durch Flötzkalk bricht, größtenteils kahl, mit einem gleich- zeitig als Aussichtsturm dienenden massiven Zufluchtsort. Er mag vielleicht einer der alten Donnersberge gewesen sein, auf welchem dem Donnergott Donar Verehrung dargebracht wurde; wenigstens deutet der um den ganzen Scheitel sich hinziehende Steinwall darauf hin, daß er in alten Zeiten nicht nur als Zufluchtsort für die Umwohner gedient hat, sondern auch jedenfalls ein heidnischer Opserplatz war. Schon in sehr früher Zeit stand auf dem Dolmar eine Burg. Im Jahre 1669 ließ Herzog Moritz von Naumburg daselbst ein Jagd- schloß bauen, das 1726 vom Blitz zerstört wurde, und von dem noch Neste vorhanden sind. „Der Thüringer Wald." Deutsches Lesebuch für Volksschulen von Fr. Th. Heckeu- hayu. I. Teil. Seite >84. „Wohnungen in Thüringen" ebenda Seite 185. „Thüringen." Deutsches Lesebuch für Volksschule» von Fr. Th. Heckenhayn. Ii. Teil. Seite 389. „Der Thüringer Wald", ebenda Seite 389. Weiter nach Südosten schließt sich an den Thüringer Wald der Fraukenwald an, der das Zwischenglied vom Thüringer Wald und Fichtelgebirge bildet und im Döbraberg 818 m ansteigt. Der Kulm bei Lobenstein ist 760 m und dersieglitz 765 m hoch. Die Schieferformation ist vorherrschend. Industrie: Spielwaren und Schachteln, Schiefertafeln. Das Gebirge zieht sich bis zur Werraquelle; auf dem breiten Rücken führt der Rennsteig, ein Weg mit Marksteinen (Landgrenzen) wie im Thüringer Walde hin. Die Gewässer der nördlichen und östlichen Seite fließen zur Saale, die der südlichen Seite zum Main. Die Länge des ganze» Waldes beträgt 45 km (6 Meilen), wovon 2 Meilen auf thüringisches Gebiet fallen. Das rauhe und einförmige Gebirge trägt viele düstere Fichtenwälder. Außer Schiefer birgt der Frankenwald in seinem Innern Kupfer- Elsen, Steinkohlen, Porzellanerde, Vitriol und Alaunschiefer. Früher gab es sogar bei Reichmauusdorf Goldgruben. An den Frankenwald schließt sich weiter nach Südosten das Fichtelgebirge an.

2. Heimatkunde des Herzogtums Coburg und seiner Umgebung - S. 13

1889 - Gotha : Stollberg
— 13 — 3. Die Steinach hat ihre Quelle am Rennsteig, unweit Bernhardsthal, etwa 4 Stunden nördlich von Sonne- berg. Sie ist der wasserreichste unter allen auf der südöstlichen Seite des Thüringer Waldes entspringen- den Flüssen. Die Steinach ist reich an Forellen. Das Thal derselben ist sehr romantisch und hat zwischen Lauscha und Köppelsdorf viel Ähnlichkeit mit dem berühmten Schwarzathale. Sie fließt im allgemeinen nach Süden und wendet sich bei Köppelsdorf nach Südwesten bis Mupperg. Hierauf fließt sie nach Süden, betritt bei Fürth am Berg das Coburgische Gebiet, empfängt von rechts den Wasuuger Bach und fließt südwärts durch den östlichsten Teil des Coburgi- scheu Gebietes, das sie unterhalb Leutendorf wieder verläßt, und mündet in die fränkische Rodach, diese aber bei Zenln in den Main. Die Steinach ist durch den Floßgraben mit dem Rödenbach verbunden. 4. Die Enclave Erlsdorf wird von der B a n n a ch berührt. Ihre Richtung ist im allgemeinen südöstlich; sie mündet bei Baunach in den Main. 5. Die Enclave Königsberg wird von dem Mühlbach durchflössen, welcher auch hier entspringt und in süd- licher Richtung unterhalb Zeil in den Main mündet. 6. Die Enclave Nassach wird von der Nassach be- wässert. Dieselbe entspringt hier an den Haßbergen, hat einen südlichen Lauf und mündet bei Haßfurt iu den Main. In ihrem Laufe berührt sie auch die West- lichste Spitze der Enclave Königsberg. Der Main entsteht aus dem Weißen und Roten Main. Der Weiße Main entspringt am Ochsenkopf (894 m Höhe) im Fichtel- gebirge, der Rote Main am Gottesselde, dem Ostrande des Fränkischen Jura (480 in Höhe). Sie fließen unterhalb Kulmbach zusammen, Der Main hat im allgemeinen eine westliche Richtung. Links ist das Main- gebiet durch den Fränkischen Jura von dem der Donau geschieden. Der Main nimmt auf: a. rechts: 1. Die Rodach. 2. Die J tz. 3. Die Fränkische Saale. 4. Die Kinzig. 5. Die Nidda. b. links: 1. Die Regnitz. 2. Die Tauber.

3. Heimatkunde des Herzogtums Coburg und seiner Umgebung - S. 15

1889 - Gotha : Stollberg
— 15 — anderen die Rottenbachsteiche und der Schleifteich. Ebenso finden wir bei dem Herzoglichen Lustschloß Callenberg mehrere Teiche, unter andern der Obere Weihersteich und der Rußwurmsteich. Bei Horb liegen mehrere Teiche, von denen der größte Schnackenteich heißt. Auch sind noch der Rosenanerteich, die Teiche von Ahorn, Wüstenahorn und Finkenau zu erwähnen. V. Das Klima. Wenn das Klima des Herzogtums Coburg milder ist als das des Herzogtums Gotha (Coburg hat 6,3°, Gotha 5,9° R. mittlere Jahrestemperatur), so liegt dieses einesteils an der im Vergleich zu dem Gothaer Land südlicheren Lage, andernteils an der Nähe des Thüringer Waldes, welcher die rauhe Nord- lust abhält, wogegen die warme Südluft ungehindert in das Land einströmen kann. Für die Gesundheit ist darum das Klima sehr zuträglich. Die Nähe des Thüringer Waldes be- dingt eine verhältnismäßig große Menge wässrigen Nieder- schlags, so hat z. 23. die Stadt Coburg nach Dove eine durch- schnittliche Regenhöhe von 93,12 ein. Vi. Erzeugnisse. Das hügelige und waldreiche Land ist, soweit es das Terrain zuläßt, gut angebaut und wird namentlich der Wiesenknltnr ganz besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Das im allgemeinen milde Klima ist dem Ackerbau günstig und der Boden größten- teils ergiebig. 70 % des Landes werden zum Ackerbau ver- wendet, 20 °/0 kommen auf Waldbodeu, und die übrigen 10 °/o verteilen sich auf Wege und Hänser. Großgrundbesitzer sind im Lande weniger vertreten, der ergiebige Ackerboden verteilt sich vielmehr ans Kleinbauern, woraus sich ein mäßiger Wohlstand im größten Teil des Herzogtums erklärt. Bergbau wird im Herzogtum nicht getrieben. I. Cierreick». Gezüchtet werden alle in Dentschland eingeführten Haustiere. Von großem Belange ist die Rindviehzucht (besonders im Jtz- gründe), von geringerem die Pferde- und Schafzucht. Allent- halben. verbreitet ist Hühner-, Tauben-, Enten- und Gänse- zucht. Jagd und Fischerei siud ohne besondere Bedeutung in Bezug auf den Nationalwohlstand; dasselbe gilt von den mit der Seidenzucht gemachten Versuchen. (Seidenzucht auf

4. Heimatkunde des Herzogtums Coburg und seiner Umgebung - S. 54

1889 - Gotha : Stollberg
Amter Aeil. Das Kolk. I. Wolksstamm. Obwohl Coburg politisch zu Thüriugeu gehört, so ist doch die Bevölkerung fränkischen Stammes; demgemäß finden wir in Coburg fränkische Sitten und Eigentümlichkeiten mit manchen Gebräuchen der Thüringer vermischt. Ii. Die Eigentümlichkeiten des Wolkes. Die Bewohuer des Herzogtums bilden einen kräftigen, fröh- lichen Menschenschlag. Sie sind arbeitsam, musikliebend, gilt- herzig und gesellig. Als besonders hervorragende Charakter- eigenschasten des Volkes müssen Ehrlichkeit, eine gewisse Einfachheit und liebenswürdige Natürlichkeit in den Umgangs- formen gerühmt werden. Die dem Volke eigentümliche Derb- heit bewahrt meist den Charakter einer durchaus gutartige» Geradheit. Iii. Sprache. Es ist die oberdeutsche oder hochdeutsche Sprache, die überall gesprochen wird. Hier und da findet man Anklänge an den bayerischen sowie den sächsischen Dialekt. Iv. Weschäftigung. Einen Haupterwerb der Laudbewohuer bildet die Viehzucht (Rinder und Schafe). Die Industrie ist in erfreulichem, wenn auch gemessenem Fortschritt begriffen. Viele Bewohner beschäftigen sich mit der Anfertigung von feinen Korb- und Büttnerwaren, Märbelu, Porzellan-, Thon- und Papiermache- waren. In der Stadt Coburg finden wir eine Porzellan-

5. Heimatkunde des Herzogtums Coburg und seiner Umgebung - S. X

1889 - Gotha : Stollberg
\0. Schulze, Topographische Karte der Umgegend von (Loburg. Schulze, Karte der Umgegend von (Loburg. \2. Aufnahme-Karte für die neunzehnte Versammlung deutscher Land- und Forstwirte. ^857. Wenn durch dieses Iverkchen zugleich mit der Kenntnis von der Heimat auch die Liebe zur Heimat gefördert wird, dann ist sein Zweck erfüllt. Gotha, den 2\. Juni \889- Der Verfasser.

6. Heimatkunde des Herzogtums Coburg und seiner Umgebung - S. 5

1889 - Gotha : Stollberg
fränkischen Terrasse erheben. Der große und der kleine Gl eich f> er g gelten für die Bewohner dieser Gegend als Wetterpropheten. Das Sprichwort sagt: „Wenn der Kleine dem Großen aufsetzt den Hut, Wird das Wetter gut; Wenn der Große dem Kleinen anfsetzt die Mütz', Wird das Wetter nichts nütz." Der kleine Gleichberg war in früheren Zeiten bei ränbe- rischen Überfällen benachbarter Stämme ein Zufluchtsort der Umwohner. Er wird auch Steinsburg genannt und ist 641 m hoch, während der große, auch Bäreuburg genannt, 680 m hoch ist. Da der große Gleichberg gauz bewaldet ist, so gewährt er weniger Aussicht als der kleine, von dessen langem und schmalen Rücken man eine prächtige Aussicht genießt. Wie liegen die Gleichberge von der Stadt Coburg aus? Diese beiden Berge sind besonders hervortretende Erhebungen der Henneb erger Höhen, einer breiten Hochfläche, welche sich an den Südabhang des Thüringer Waldes anlehnend, die ausgedehnte Kette des Thüringer Waldes und das Rhön- gebirge verbindet; denn dieser Höhenzug reicht vom Bleßberge bis zum Neu- und Hutsberge. Seinen Namen „Henne- berger Höhenzug" hat er von den Grafen zu Heuneberg, deren Stammschloß zwei Stunden südwestlich von Meiningen liegt, und deren Besitzuugen sich zu beiden Seiten des Höhenzuges bis zum Thüringer Walde und zum Main erstreckten. „Die Henneberger Höhen". Deutsches Lesebuch für Volksschulen von Fr. Th. Heckenhayn. I. Teil, Seite 186. Der Thüringer Wald. Der Thüringer Wald ist ein Kamm- oder Kettengebirge und erreicht von der Saale (Blankenstein) bis zur Werra (Eisenach) eine Länge von 150 km (20 Meilen) und eine Breite von 20—25 km (4*/* Meilen). Mitten hindurch zieht sich der Hauptgebirgsrücken als Mittel- und Hauptrippe; von hier aus laufen nach rechts und links die Neben- gebirgsrücken mit ihreu Verzweigungen als Nebenrippen, zwischen welchen sich liebliche, grüne, saftige Thäler ausbreiten. Dieses Gebirge scheidet Thüringen von Franken, Norddeutschland von Süddeutschland, das Gebiet des Mains von dem der norddeutschen Ströme. Über den Rücken des Thüringer Waldes läuft ein bald mehr, bald weniger erhaltener, uralter Grenzweg (Rainweg, woraus Rennweg oder Renn- steig entstand) zwischen Thüringen und Franken. Er beginnt bei Blankenstein an der Saale im Renßischen und endet nach einer

7. Heimatkunde des Herzogtums Coburg und seiner Umgebung - S. 7

1889 - Gotha : Stollberg
- 7 - sich nur als sein Begleiter an seinem Westfuße hin und scheidet ihn von den Vorbergen der Rhön. Desto größeren Reichtum besitzt der Thüringer Wald aber an schäumenden Waldbächen, welche von köst- lichen Steinforellen belebt sind, und an frischen Quellen, welche zum Teil miueralhaltig sind und die Wohlthat eines vortrefflichen Trink- Wassers spenden. Aus diesen Gründen ist es leicht erklärlich, warum der Thüringer Wald mit seinen Schönheiten die sommerliche Wall- fahrtsgegend zahlreicher Reisender geworden ist. Die erquickende Ge- birgslüst zieht im Sommer eine Menge Gäste an, die Linderung und Heilung ihrer Leiden in den Bade- und Luftkurorten Friedrichroda, Ruhla, Elgersburg (Kaltwasserheilanstalt), Liebenstein, Arnstadt, Ilmenau, Rudolstadt und Blankenburg finden. Ein weiterer An- ziehungspunkt bildet das am Nordwestende über der Stadt Eisenach gelegene Bergschloß Wartburg, das Ludwig der Springer im 11. Jahr- hundert erbaut hat. „Wie die Wartburg erbauet ward." Deutsches Lesebuch für Volksschulen von Fr. Th. Heckenhayn Ii. Teil Seite 378. Sämtliche Wartburgsagen findet man in „Wettig, Der Sagenkranz der Wartburg" Gotha, Verlag bei Stollberg. 5 Stunden südöstlich von Eisenach liegt an dem südwestlichen Ab- hange des Thüringer Waldes Altenstein, ein Lustschloß des Herzogs vou Sachseu-Meiningen, in der Nähe des Bades Liebenstein. Hier be- findet sich auch die 200 m lauge Altensteiner oder Glücksbrunner Höhle. Ungefähr % Stunden von Altenstein ist die Stelle, wo Luther am 4. Mai 1521 ergriffen und auf die Wartburg gebracht wurde. Hier stand eiust die Lutherbuche, die 1841 von einem Sturm gebrochen wurde. Seit 1857 wird diese Stelle durch ein Denkmal geziert. Die heiteren, gutherzigen und genügsamen Bewohner des Thüringer Waldes nähren sich meist durch Bergbau, Metall- und Spielwarenfabrikation, Holzhandel, treiben weniger Getreidebau, aber bei dem guten Wiesen- wuchs viel Viehzucht. Es giebt neben dem Thüringer Walde wohl kaum ein Gebirge in Deutschland, in dem auf einem so kleinen Flächen- räume sich so viel Werke für Hauserzeugnisse und Fabriken mannig- faltigster Art vereinigt finden. Stahlhütten, Eisenhämmer, Schmelz- werke, Blechhämmer, Glashütten, Porzellan', Spiegelglas-, Gewehr-, Messer-, Hemdenknöpfchen-, Tuch- und Wollwaren-Fabriken, Hain- und Drahthämmer, Holzspielwaren-, Papiermache-, Pfeifen-, Vfeifenkopf-, Medizinalwaren-, Musikinstrument- und Möbelfabriken wechseln mit Pech, und Kienrußhütten, mit Säge-, Mehl-, Ol-, Loh-, Walk-, Pa- Pier-, Knochen-, Spinn-Mühlen, Bierbrauereien, Webereien n. a. Von dem Holze nährt sich der rußige Köhler, der im Walde in dampfenden Meilern die Holzkohlen für die Eisenhütten und Schmieden bereitet. Viele macheu sich damit eiuen Verdienst, daß sie, besonders zur Winterszeit, wo es im Freien nicht viel zu verdienen giebt, Muldeu, Stiefelknechte, Quirle und allerlei nützliche Holzgeräte und schöne Spielwaren anfertigen. Das Hauptnahrungsmittel für die ärmeren Leute ist die Kartoffel. Kartoffeln im Keller, Bier im Krug, Vögel im Käfig und Lieder in der Kehle genügen meist zu ihrem Glücke. Die Gewässer des Gebirges gehören sämtlich zum Seegebiet der Nordsee und zu den Stromgebieten der Elbe (durch die Saale mit Selbitz, Loquitz, Schwarza, Ilm, Uustrut, Wiesenthal, Orla, Roda

8. Heimatkunde des Herzogtums Coburg und seiner Umgebung - S. 12

1889 - Gotha : Stollberg
— 12 — Die Jtzquelle liefert noch heute ein vorzügliches Trinkwasser. Sie tritt bei dem in Meiningen noch gelegenen Hammerwerke, kurz vor Weißenbrunn, in das Coburger Land, fließt in süd- licher Richtung durch deu schönen Jtzgrnnd, in welchem Coburg liegt, und tritt bei der Schleifenhahner Mühle, nachdem sie 8 Stunden Cobnrger Gebiet durchflössen hat, auf bayerische?: Boden. Ihr Gefälle beträgt ungefähr 75 m. Sie mündet bei Breitengüßbach in den Main. Kurz vor Coburg ist vou der Jtz der Hahusluß abgeleitet, welcher die Stadt Coburg im Halbkreis durchfließt, einige Mühlen treibt, die städtische Schwimmanstalt und das Alexandrinenbad bewässert und bei der Judenbrücke wieder mit der Jtz zusammenfließt. Sie nimmt auf: a. auf dem linken Ufer: 1. Die Grümpen. Diese mündet im Meiningischen an der Coburger Greuze bei Almerswind. 2. Die Effelder mündet im Coburgischen zwischen Weißenbrunn und Schöustädt. 3. Die Röthen (Roden). Sie kommt von Sonneberg, hat im allgemeinen eine südwestliche Richtung, mündet unterhalb Oeslau und ist durch den Floßgraben zwischen Sonneberg und Nenstadt mit der Stein ach verbuudeu. b. auf dem rechten Ufer: 1. Die Lauter (vou Tremersdorf) mit der Sulz, welche letztere zwischen Coburg und Neuses in die Lauter mündet. Ihre Richtung ist im allgemeineil eine nordöstliche. Sie nimmt bei Tiefenlanter den Weiß- bach anf, dessen Quelle in der Nähe des Weidbach liegt. (Wasserscheide zwischen Weser- und Rheingebiet.) Sie mündet in Coburg unterhalb der Heiligkreuzbrücke. 2. Die Rod ach entspringt im Meiningischen bei Stein- seid und betritt bei Roßfeld das Coburgische Gebiet. Sie fließt nach Südosten an Rodach vorbei, wendet sich bei Gauerstadt nach Süden, verläßt unterhalb Niederndorf das Coburger Land, berührt Ummerstadt, Seßlach und mündet in die Jtz bei Merzbach. Sie empfängt oberhalb Gauerstadt auf dem linken Ufer die Harras und auf dem rechten Ufer bei Gemünda die Kreck. Die Kreck berührt das Herzogtum nicht. An ihr liegt Heldbnrg.

9. Heimatkunde des Herzogtums Coburg und seiner Umgebung - S. 14

1889 - Gotha : Stollberg
14 — Wo entspringen und münden diese Flüsse? Er mündet bei Mainz in den Rhein. Städte am Main sind: Kulmbach, Schweinfurt, Kitzingen, Würzburg, Aschaffenburg, Hanau und Frankfurt. „Der Main bis Bamberg." Deutsches Lesebuch von Fr. Th. Heckenhayn. Ii. Teil. Seite 401. Der Rhein entsteht aus dem Vorderrhein und dem Hinterrhein. Der Vorderrhein entspringt am Südostabhanae des St. Gotthard und der Hinterrhein am Zapportgletscher in den Adularalpen. Er durch- fließt den Bodensee und mündet in die Nordsee. Nebenflüsse sind von rechts: Mnrg, Neckar, Main, Lahn, Sieg, Ruhr und Lippe; von links: Aar, Jll, Glan, Mosel und Maas. Sein Lauf, im allgemeinen nordwestlich, beträgt 170 Meilen. Am Rhein liegen Basel, Speyer, Mannheim, Worms, Mainz, Bingen, Koblenz, Bonn, Köln, Düssel- dorf und Wesel. 2. Das Merragebiet. 1. Der Weidbach entspringt nördlich der Sennigshöhe. Er hat im allgemeinen eine nordwestliche Richtung und der- läßt, ohne direkt eine Ortschaft zu berühren, nordwestlich von Grattstadt das Coburger Gebiet. Er mündet nach kurzem Laufe bei Veilsdorf in die Werra. Die Weser entsteht aus der Werra und Fulda. Die Werra ent- springt an der Grenze des Thüringer- und Frankenwaldes auf dem Blcßberge in Sachfen-Meiningen. Die Fulda entspringt an der kleinen Wasserkuppe im Rhöngebirge im Kreis Hersfeld (Provinz Hessen-Nassau). Die Fulda ist seicht, hat aber ein starkes Gefälle. Beide Flüsse vereinigen sich bei Mün- den. Das Thal der Werra ist abwechselnd eng und weit. In nord- westlicher Richtung berührt sie die meiningschen Orte Eisfeld, Hild- burghausen, Themar, Meiningen, Wasungen und Salzungen. In westlicher Richtung durchströmt sie daun den Eisenacher Kreis, Vacha berührend, geht dann nordöstlich durch Hessen, kommt noch einmal zurück ins Eisenacher Gebiet bei Berka, Gerstungen und Kreuzburq, durchschneidet die gothaische Parzelle Nazza und berührt die preußische Stadt Treffurt. Von nun an nimmt sie ihren nordwestlichen Lauf wieder auf und fließt an Wanfried, Eschwege, Allendorf und Witzen- hausen vorüber. Die Werra ist sehr fischreich. Der stärkste Zufluß ist die Schleuse, welche bei Themar mündet. Die Zuflüsse Hasel, Schmalkalde, Hörsel, mit der Nesse kommen von rechts, Felda und Ulster von links. Die Weser nimmt links als Zuflüsse die Hunte und rechts die Aller mit der Ocker auf. Ihr Lauf beträgt 100 Meilen. Städte an der Weser sind: Münden, Minden und Bremen. Sie mündet bei Bremer- Häven in die Nordsee. Z. Qdeicfic lies Herzogtums. In der Stadt Coburg selbst ist der Rittersteich erwähnenswert. Bei Neustadt befinden sich eine größere Anzahl Teiche, unter

10. Heimatkunde des Herzogtums Coburg und seiner Umgebung - S. 16

1889 - Gotha : Stollberg
— 16 — Callenberg.) Als die im Herzogtum vorkommenden schädlichen Tiere erwähnen wir Füchse, Marder, Wiesel, Iltisse, Mäuse und Ratten. Eulen und Falken sind die im Herzogtnme vor- kommenden Raubvögel. Die Nachtigallen (Garten des Herrn Köppen in Coburg), Lerchen, Drosseln, Amseln, Meisen, Rot- kehlchen, Finken sind die am häufigsten vorkommenden Singvögel. Als Fische erwähnen wir Karpfen, Weißfische, Forellen und Hechte. Die hauptsächlich vorkommenden Insekten sind: Maikäfer, Grille, Cikade, Blattlaus, Libelle, Wespe Mücke, Bremse, Breme und Ameise; verschiedene Schmetterlinge: Weißlinge (schädlicher Schmetterling), Pfauenauge, Zitroueuvogel, Schwalbenschwanz, Trauermantel, Segelfalter, Wolfsmilchschwärmer, Totenkopf, Windenschwärmer, Eule, Spauner, Wickler, Motte. Die Bienen- zncht ist jetzt ziemlich bedeutend und sehr in Zunahme begriffen. 2. Manzenreicti. Der Ackerbau liefert die gewöhnlichen Halmfrüchte (Roggen, Weizen, Gerste und Hafer), Kartoffeln, Rüben, Hülsenfrüchte, Klee und Flachs. Von Handelsgewächsen wird nur Rübsamen, von Farbepflanzen Waid gebaut. Der Hopfenbau ist fast gänz- lich aufgegeben. Mit dem Tabaksbau find bisher nur Ver- suche gemacht wordeu. Der Garten- und Obstbau ist beträcht- lich: namentlich wird aus dem Amte Königsberg, wo man auch Weinbau treibt, Obst in bedeutender Quantität ausgeführt. Trefflicher Wiesenbau findet besonders in den Thälern der Jtz, Rodach, Röthen und Lauter statt. Von den Forsten sind 6/10 Nadel- und 4/10 Laubholz. Die vorkommenden Nadel- Hölzer sind Kiefern, Weiß- und Rottannen und Lärchen. Die Lanbhölzer sind Eichen, Bnchen und Birken. Die Wälder liefern zum Teil Heidel-, Preißel-, Erd-, Wacholder- und Himbeeren, sowie eßbare Schwämme. Als vorkommende Gift- pflanzen erwähnen wir: 1. den gefleckten Aaron (Arum macu- latura), 2. den Stechapfel (Datura stramonium), 3. das Bilfeukrant (Hyoscyamus niger), 4. die Tollkirsche (Atropa Bellaclona), 5. den schwarzen Nachtschatten (Solanum nigrum), 6. den Kellerhals (Daphne mezereum), 7. die Hnndspeter- silie (Aethusa Cynopium), 8. den Wasserschierling (Cicuta virosa) und 9. den gemeinen Schierling (Conium maculatum). Unter den vorkommenden Giftschwämmen führen wir an: den Blätterpilz. Fliegenschwamm, Täubling, Birkenreizker und den Schwefelkopf.
   bis 10 von 420 weiter»  »»
420 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 420 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 43
1 1
2 0
3 40
4 5
5 39
6 16
7 99
8 7
9 21
10 40
11 3
12 1
13 16
14 0
15 25
16 61
17 65
18 28
19 19
20 0
21 3
22 47
23 0
24 83
25 1
26 1
27 2
28 2
29 5
30 53
31 1
32 1
33 6
34 6
35 3
36 4
37 29
38 129
39 9
40 8
41 92
42 0
43 0
44 7
45 19
46 1
47 0
48 1
49 28

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 44
1 1
2 0
3 22
4 15
5 13
6 10
7 0
8 2
9 1
10 16
11 29
12 16
13 10
14 1
15 9
16 60
17 38
18 9
19 2
20 1
21 169
22 0
23 5
24 58
25 1
26 9
27 34
28 73
29 0
30 1
31 0
32 1
33 5
34 1
35 0
36 6
37 1
38 2
39 7
40 3
41 2
42 40
43 3
44 5
45 5
46 1
47 28
48 115
49 55
50 42
51 1
52 7
53 0
54 45
55 0
56 0
57 4
58 0
59 5
60 2
61 10
62 49
63 1
64 66
65 2
66 0
67 0
68 4
69 2
70 44
71 11
72 2
73 1
74 6
75 46
76 82
77 36
78 4
79 27
80 2
81 2
82 28
83 1
84 50
85 0
86 0
87 24
88 0
89 0
90 0
91 33
92 154
93 10
94 20
95 61
96 1
97 13
98 45
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 579
1 38
2 24
3 31
4 2
5 13
6 422
7 5
8 6
9 17
10 7
11 23
12 138
13 58
14 56
15 2
16 13
17 13
18 17
19 51
20 76
21 8
22 1
23 3
24 138
25 287
26 1
27 1
28 130
29 17
30 7
31 32
32 102
33 77
34 219
35 1
36 29
37 0
38 23
39 62
40 9
41 0
42 97
43 208
44 14
45 13
46 50
47 100
48 91
49 14
50 32
51 21
52 6
53 19
54 5
55 32
56 2
57 10
58 9
59 156
60 12
61 16
62 6
63 7
64 35
65 9
66 11
67 3
68 24
69 0
70 36
71 6
72 17
73 1
74 6
75 42
76 108
77 8
78 20
79 9
80 21
81 233
82 58
83 69
84 106
85 5
86 16
87 60
88 34
89 169
90 53
91 14
92 0
93 49
94 20
95 92
96 79
97 32
98 19
99 15
100 39
101 35
102 68
103 42
104 119
105 2
106 24
107 76
108 7
109 93
110 57
111 10
112 42
113 136
114 138
115 51
116 9
117 1
118 6
119 119
120 7
121 53
122 15
123 229
124 82
125 99
126 8
127 146
128 0
129 128
130 23
131 296
132 5
133 51
134 104
135 21
136 71
137 60
138 27
139 19
140 34
141 1
142 212
143 67
144 13
145 20
146 0
147 9
148 11
149 14
150 8
151 7
152 257
153 60
154 33
155 22
156 29
157 14
158 4
159 146
160 49
161 7
162 1
163 2
164 24
165 30
166 117
167 50
168 136
169 25
170 12
171 14
172 8
173 135
174 24
175 607
176 20
177 235
178 141
179 56
180 35
181 0
182 84
183 150
184 282
185 75
186 36
187 61
188 30
189 5
190 0
191 60
192 19
193 124
194 12
195 139
196 109
197 34
198 11
199 65