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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Besonderer Theil - S. 6

1856 - Eßlingen : Weychardt
6 Erste Abtheilung. Europa, das deutsche Meer?) der Skagerrack,10) das Kattegat?') der Sund, der große Fluth in ihn einsegeln können. Der Austerweiher zu Cancale, Dep. Jlle- Vilaine. Sehr bedeutender Fischfang, besonders des Pilchards und der gemei- nen Makrele. Die Straße von Calais, 5>/2 M. breit, zwischen dem Kanal und der Nordsee. Der unterseeische Telegraph zwischen Calais und Do- ver. Der Kanal ist unter allen Meeren am meisten befahren. Er ist die Hauptfahrstraße aus der Nordsee zum Ocean, da das Meer um Schottland seiner Stürme halber gefürchtet ist. Die starke Strömung führt hauptsächlich in die Nord- see; daher ist die Durchschiffung der Straße bei Westwinden beschwerlich. An der französischen Küste stehen 10, an der englischen 12 Leuchtthürme. 9) Das deutsche Meer, bei den Dänen Westsee. Größe: 150 M. lang; 85 M. breit; 12000 O-.M. groß. Grenzen: im S. Belgien, Niederlande, Hanno- ver, Oldenburg; im O. Holstein, Schleswig, Jütland, Norwegen; im N. der 60« N. Br. auf einer Länge von 100 M.; im 2s. die Shetlands Inseln, die Orkaden, Schott- land, England. Die Süd- und Ostküste bis zur Nordspitze Jütlands ist flach, durch Bänke und Untiefen schwer zugänglich und hafenarm; nur in den Mündungen der größeren Flüsse finden sich brauchbare Häfen. Durch große Einbrüche der Nord- see und Durchbrechungen der Dünen sind mehrere untiefe Meerbusen entstanden, so die Zuydersee, der Dollart und der Jahdebusen. Die Zu yd er See ist 20 M. lang, 10 M. breit, 60 Q.-M. groß. Sie war früher ein Binnensee und erhielt von 1219 — 1287 durch große Ucberschwemmungen, wobei in der letzten 80,000 Men- schen umkamen, ihre jetzige Ausdehnung. Durch ihre Sandbänke ist sie der Schiff- fahrt höchst gefährlich. An ihrem Sw. Ende steht sie durch den Busen Pampus mit dem Het U si— das Ei) in Verbindung. Dieser schmale Kanal führt gegen Nw. in das Wyker Meer, gegen S. in das 3 Q.m. große, nun ausgetrocknete Harlemer Meer. Letzteres entstand durch Einbrüche der Nordsee 1539, wobei das Städtchen Nieuvcnkerk ein Wellengrab fand. Der Dollart, 2v2 Q.m. groß, ist gleichfalls durch die Einbrüche des Oceans 1277 und 78 entstanden. 50 Ortschaf- ten, darunter 33 Kirchspiele und das Städtchen Torum, gingen in den Fluthen un- ter. Der Jahdebusen, 3 Q.-M. groß, wurde 1218 gebildet; spätere Fluthen haben ihn vergrößert. Die langen, sandigen Fl a chiù sein der Niederlande, Han- novers, Oldenburgs, Hamburgs, Holsteins und Schleswigs, so wie Helgoland, gehen vielleicht auch ihrem Untergang entgegen. Von der Zuydersee bis jenseits der Eidermündung liegen die W a t t e u, d. h. Sandbänke, die während der Fluth mit Seewasser bedeckt, bei der Ebbe zum Theil trocken liegen. Viele Balgen oder Vertiefungen durchziehen die Watten. Die Ostküste von England ist flach und mit gefährlichen Untiefen bedeckt; die großen Busen, der Wash und die Mün- dung der Themfe, sind von gleicher Beschaffenheit, wie die holländischen und deutschen. Schottlands O ft k ü st e ist hoch und sicher; hier finden sich große Einschnitte und Busen : der F r i t h 0 f F 0 r t h, 0 s T a y , 0 fmnrray, 0 f D 0 r n 0 ch. Noch häufigere Busen zeigt Norwegens W e st g e st a d e. Ein- mündende Fl ü sse: Schelde; Rhein; Ems; Weser; Elbe; Eider; Themse; viele Kü- ftenflüsse. Das deutsche Meer ist ein flacher Meerbusen mit vielen Sand- Läiuen, besonders in der Mitte; darunter: Doggersbank, lange- Bank, jütländische Bank. Der körperliche Inhalt sämmtlicher Sandbänke gäbe eine Laudschichte von dem Flächeninhalte Großbritaniens und einer Mächtigkeit von 28'. Der Meeresgrund senkt sich allmählig nach N. hin; die tiefsten Stellen bis 800' liegen an der norwegischen Küste. Die Fluth steigt an den Südküsten 9 —10', wird aber allmählig gegen N. geringer, so daß sie an der nördlichen Westküste Jütlands nur 1 — 2' beträgt und an der Sw. Küste Norwegens gar nicht bemerkt wird. Aber bei Sturmfluthen steigt das Wasser wohl 20'; 1825 erreichte es bei der Jnffl Föhr 25' über dem gewöhnlichen Stand. Die Flüsse der Nordsee nehmen, wenn die Fluth beginnt, durch di» Stauung des Wassers eine rückgängige Bewegung an, und fließen dann, wenn die Ebbe eintritt, mit vermehrter Schnelligkeit ab. In der Elbe wird dieser Rückfluß oft bis 20 M. landeinwärts, bis 5 M. oberhalb Hamburg, in der Weser bis Vegesack, 9 M. von der Mündung, in der Ems bis nach Halte unsern Papenburg, 8 M. aufwärts, wahrgenommen. Diese Doppelbewegung der Ströme ist für die Schiffahrt von großem Nutzen; denn sie hält den Strom tief und begünstigt das Auf- und Abwärtssegcln. Sehr veränderliche Strömun- gen; in Folge des vorwaltenden Sw. Windes haben sie im Allgemeinen eine No-

2. Besonderer Theil - S. 69

1856 - Eßlingen : Weychardt
69 Die deutschen Bundesstaaten. Das Tiefland. Sachsen, die 3 Herzogthümer Anhalt, Braunschweig, Hannover, Mecklenburg Schwerin und Strelitz, Lauenburg, Holstein, Lübeck, Hamburg, Bremen, Lippe Schauenburg, kurhessisches Schauenburg und Limburg. Länge von W. nach O.: 140 Meilen. Breite unter 24° O. L.: 40 Meilen, unter 36° O. L.: 70 Meilen. Größe: 7,000 Q.m. 2. Das Tiefland ist im W. der Elbe eine weit ausgedehnte Ebene, die vom Meeresniveau bis kaum zu 200' aufsteigt und nur in einzelnen Hügelgruppen 500' erreicht. Es ist zum Theil außerordentlich fruchtbar, zum Theil ein kahles Haideland (Geestland), zum Theil mit Torf- mooren und Sümpfen bedeckt. An den Küsten der Nordsee liegt die frucht- bare Marsch. Im O. der Elbe zeigt die Tiefebene einen viel reicheren Wechsel von Hoch und Niedrig, ein Gemenge von Höhenzügen, von größeren und kleineren Plateauflächen, von Strom- und Flußweitungen, von See- und Sumpfflächen. Besonders erhebt sich die Ebene in zwei Land- rücken, in einem südlichen und in einem nördlichen. Der südliche Land- rücken beginnt mit der Lüneburger Heide und endigt mit den Tarnowitzer Höhen und dem oberschlesischen Plateau. Hier erreicht er im Annaberg 1,296' und schließt sich gegen O. an die polnische Landhöhe an. Der nördliche Landrücken fängt an der Eider an, zieht längs der Ostsee und verbindet sich an den Grenzen von Ostpreußen mit der litthauischen Landhöhe. Sein höchster Punkt, der Thurmberg bei Schönberg südwest- lich von Danzig, erreicht 1,015'. Die 'nördliche Landhöhe ist eine wahre Seenzone, denn sie trägt auf ihrem Rücken eine zahllose Menge kleiner Seen.') * 2 l) 1. Gestein. Die Oberfläche des Tieflandes besteht aus Massen des Dilu- viums und Alluviums, aus losem Sand, mit Strecken von thouigem und morastigem Boden, bedeckt mit Schutt und großen Urgebirgstrümmern ^erratischen Blöcken), welche im fernen Norden des skandinavischen Gebirges ihre Heimath haben, dort losgerissen und durch eine große Fluth als Geschiebe hier abgelagert worden find. Die Ufer der Seen auf dem nördlichen Landrücken sind es vorzugsweise, die mit den gewaltigen Granitblöcken bekleidet sind. Diese Geschiebe, vom kleinsten bis zum größten Block, sind eine große Wohlthat für das Land, auf dem sie abgelagert wurden; denn sie dienen als Bau- und Straßenmaterial und befördern das Erhalten der Feuchtigkeit an der Oberfläche eines Erdbodens, der wegen seiner Lockerheit viel Nässe verbraucht. Längs des Ostseerandes, besonders auf der Halbinsel Samland, enthalten die Sandschichten häufig Bernstein. Im Lehm finden sich viele Knochen von großen Säugethieren der Vorwelt. Von Alluvialgebilden erscheinen fast überall Torf- und Moor-, so wie Naseneisenfteinbildungen. Erstere liefert eine unschätzbare Menge von trefflichem Brennmaterial, letztere gutes Eisen. Längs des Nordfußes vom niederrheinischen Schiefergebirge und vom hercynischen Kettensystem erheben sich im Tieslande Hügelgruppen aus Flötzgebirgsarten, besonders im N. des Harzes und in dem Landrücken Schlesiens, östlich von der Oder, wo namentlich die Steinkohlen- formation, der Muschelkalk, der Lias und der Jurakalk mächtig ist. Innerhalb der Tiefebene treten einzelne Glieder der älteren Flötzgebirgsarten an mehreren Stellen nur inselsörmig aus dem aufgeschwemmten Lande hervor: so der Muschelkalk bei Rüdersdorf, unweit Berlin; der Gyps bei Lüneberg, bei Sparenberg in der Mark, am Segeberg in Holstein; der Keuper bei Lüneburg; die Kreide bei Lüneburg, Prenzlau, unweit Frankfurt an der Oder, auf Rügen, Usedom und Wollin. 2. Zahlreiche Flüsse und sehr viele Seen. a. Rheinsystem: Rhein; Ruhr, Lippe, alte Ussel, Berkel, Schipbeke; Erst, Maas mit Roer und Niers. — b. Emssystem: Ems mit Haase und Leda. — c. Wesersystem: Weser; Au aus dem Steinhuder Meer, Aller mit Ocker und Leine, Wumme; Hunte mit dem Dümmer See. — d. Elb e sy stem: Elbe; schwarze Elster, Havel mit Spree, Dosse, Elbe, Alster, Stör; Mulde, Saale mit Elster, Pleiße und Bode, Ohre, Ahland, Jeetze, Ilmenau, Oste. — e. Eidersystem: Eider. — f. Odersystem: Oder; Klodnitz, Malapane, Stöber, Weida, Bartsch, Warthe mit Netze und Odra, Jhna; Hotzenplotz,

3. Besonderer Theil - S. 17

1856 - Eßlingen : Weychardt
Die Gewässer. 17 Alle strömenden Wasser Europas........ = 1,00 Die Wolga entladet' davon ......... 0,14 Die Donau ............. 0,12 Der Dnjepr ............. 0,O6 Der Don ...............................0,05 Der Rhein ............. O,03 Die Dwina ...................... 0,O2 Hieraus erhellt, daß die Wolga allein eben so viel Wasser abführt, als das mittelländische Meer aus Europa empfängt, und sogar noch mehr Wasser dem kaspischen See zusendet, als der offene nordatlantische Ocean aus Europa aufnimmt. Die Wasser der Donau sind fast eben so bedeutend, als die Ge- wässer im Gebiete des baltischen Meeres, und noch bedeutender, als die im Gebiete der Nordsee. Der Dnjepr führt mehr Wasser in das schwarze Meer, als alle Flüsse im Gebiete des nördlichen Eismeeres, der Don aber eben so viel u. s. w. 7. Die Mündungen der europäischen Ströme nehmen eine vierfache Gestalt an. a. Durch bedeutende Erweiterung und Einarmigkeit ihrer Mündungen zeichnen sich fast alle europäischen Ströme aus, welche dem offe- nen nordatlautischen Ocean zufließen, so Elbe, Weser, Ems, Seine, Loire, Garonne, Minho, Tajo, Guadiana, Guadalquibir, Themse, Severn und die anderen britischen Flüsse. b. Die Lim anbi ldung findet sich bei den Strömen des nördlichen Eismeeres und des schwarzen Meeres, mit Ausnahme der Donau. 6. Die Hasfbi ldung ist den drei baltischen Strömen: Niemen, Weichsel und Oder, eigen. d. Positive Deltas findet man bei den Strömen des mittellän- dischen Meeres: Ebro, Rhone, Po und Etsch; bei der Donau und Wolga; das vollkommenste und größte Delta beim Rhein. 8. Die Hauptrichtung der europäisch en Gewässer zeigt viel- fach eine Parallelität. a. In der Hauptrichtung von Nordwest nach Südost fließen die baltischen Flüsse Skandinaviens, die meisten Gewässer des mittel- ländischen Meeres, mit Ausnahme der Rhone und des Po, die Ströme des schwarzen und asow'schen Meeres, die Donau ausgenommen, wenn man auf ihren Unterlauf keine Rücksicht nimmt, endlich die Wolga, wenn die vielen Krümmungen ihres Laufes außer Acht gelassen werden. b. Der Hauptrichtung von Südost nach Nordwest folgen die Ströme des nördlichen Eismeeres, des baltischen und deutschen Meeres, des Kanals und des biskaischen Golfes. e. Die Hauptrichtung von Osten nach Westen zeigt sich bei den atlantischen Strömen der hesperischen Halbinsel. d. Der H auptrichtung von Westen nach Osten entsprechen der Po und die Donau. e. Der Hauptrichtung von Norden nach Süden folgen im Allgemeinen die Rhone und der Ural. 9. Mehrere unter den Hauptflüssen zeigen nicht allein eine gleichlaufende Normaldirektion, sondern auch eine auffallende Parallelität ihrer Hauptwindung en. Dies ist besonders der Fall bei der Düna, dem Niem-n, der untern Weichsel, Oder, Elbe und Weser, bei der obern Volt er, Lehrbuch der Geographie. Ii. 2

4. Besonderer Theil - S. 18

1856 - Eßlingen : Weychardt
18 Erste Abtheilung. Europa. Seine, Loire und Garonne, bei dem Don unddnjepr, der Wolga und dem Ural, wenn man bei den beiden letzteren Strömen keine Rücksicht aus ihren Unterlauf nimmt. 10. Der mittlere Wasserstand der Ströme ist von der mittlern Regenmenge abhängig. Derselbe hat in den letzten 50 Jah- ren bei dem Rhein, der Elbe und Oder, wie auch bei den französischen und russischen Strömen bedeutend abgenommen. Die Zeiten der Anschwellung sind nicht sowohl vom Maximum der Regenmenge, als vielmehr von der Zeit des Frostes und der Schneeschmelze abhängig. Die Ströme Deutschlands und des nördlichen Rußlands haben z. B. den höchsten Wasserstand theils am Ende des Winters, theils im Frühlinge, indem die alsdann eintretende Schneeschmelze ihn noch zu erhöhen strebt. Die Ströme aber, welche dem Alpenlande entquellen und Zuflüsse aus demselben aufnehmen, wie z. B. der Rhein und die Donau, haben noch eine zweite Anschwellungsepoche, welche dann eintritt, wenn in den Alpen die Schneeschmelze stattfindet, nämlich im höchsten Sommer. 11. Die größeren Ströme Europas, so wie viele ihrer Zuflüsse, sind schiffbar und tragen öfters schon im Mittel- lauf bedeutende Lasten. Für Verkehr und Handel sind besonders die deutschen, französischen, russischen und britischen Ströme von Wichtigkeit. Vermöge der vielen günstig gebildeten Tragplätze konnten auch in den Ge- bieten dieser Ströme Kanäle angelegt werden, durch welche die bedeutendsten Stromsysteme und die entgegengesetztesten Meeresbecken in nahe Berührung gebracht worden sind. Die meisten und größten Kanäle finden sich in Groß- britanien, in den Niederlanden, in Belgien, in Frankreich, Deutschland, Rußland und Italien. 12. Europa ist sehr reich an größeren und kleineren Seen. Sie sind sehr ungleich vertheilt. Die meisten Seen liegen im Innern oder am Nord-, Süd- und Ostfuß der Alpen/) in dem skandinavischen Gebirge Norwegens und Schwedens/) in den um die Ostsee gelagerten Provinzen Rußlands/) in Preußen/) Pommern, Brandenburg, Mecklenburg/) Lauenburg und Hol- stein, in Schottlands und in Irland/) Einige Seen finden sich auch aus der griechischen^) und italienischen Halbinsel/) §. 10. Das Klima. 1. 0,gz Procente des europäischen Areals liegen in der gemäßigt en Zone; in den südlichen Gegenden der drei südlichen Halbinseln geht sie 1 2 * 4 5 * * 8 1) Genfer Se e 9,2 Q.m. N e u f ch a t e l e r S e e 4,2 Q.m. B 0 d en S e e 9,5 o J. Chiemsee 3,5 Q.m. Lago maggiore 4,5 Q.m. Comosee 3,5 Q.m. G a r d a s e e 6,5 Q.m. N e u si e d se r S e e 7,9 Q.m. P l a t t e n S e e 18 Q.m. 2) Wenern Sce 110 Q.m. Wettern See 45 Q.m. Hjelmar See 25 Q.m. Malarsee 18 Q.m. Siljan See 8,2 Q.m. Lutea See 25 Q.m. 5) Enara See 60 Q.m. Saima See 75 Q.m. Lldoga See 320 Q.m., der grosite See in Europa. Onèga See 195 Q.m. Jlmen See 28 Q.m.^ 4) Mauer See 1,g Q.m. Lowentin Hee V2 Q.m. Spirding See 2/.i Q.m. 5) Schweriner See 1,11 Q.m. 6) Lo ch L 0 m 0 nd 1,6 Q.m. 7) Der untere und obere See Erne 4 Q.m. See Neagh. See Killarney, 8) See von Ochrida. See von Janina 1,2 Q.m. See von Topolias. 9) Lago di Trasimeno. 2 Q.m.

5. Besonderer Theil - S. 72

1856 - Eßlingen : Weychardt
72 Erste Abtheilung. Europa. §. 27. Die Gemäßer. 1. Die fließenden Wasser der deutschen Bundesstaaten gehören 4 Meergebieten, 10 Stromsystemen und einer größeren Anzahl von reichen Sandhügel von Grüneberg 700'. Die Höhen von Trebnitz, zwischen Weida, Oder und Bartsch; P oll ent schi ner Berg 768'. Die Tarno- witzer Hochfläche, zwischen Weida, Oder und Klodnitz, 800'hoch; Trockenberg bei Tarnowitz 1,148'; die Basallkuppe des Annaberges 1,296; die Hügel bei Rosenberg 948'. Der Kalkstein der Hochfläche ist sehr reich an Eisen, silberhaltigem Blei, Galmei und Steinkohlen. Die östliche Hälfte des oberschlesischen Pla- teaus im S- der Klodnitz 990'. 3. Die südliche Senkung wird gebildet durch die 6 Meilen lange und 72 bis 1 Meile breite, waldreiche Niederung des Spreewaldes, durch das Oder- thal östlich von Crossen, durch das Obrabruch und durch das Sumpfthal der Warthe zwischen Schrimm und Kolo. 4. Nördlich von dieser Senkung liegt in Brandenburg und Posen eine Zone von kleinen Hügeln und Hochebenen. In Brandenburg ziehen sie von der Stadt Brandenburg an der Havel gegen Potsdam und Köpenik bis zum Oderbruch. Harlunger Berg bei Brandenburg 138'; die anmuthigen, bewaldeten Hü g el von Potsdam 300'; die Müggelsberge östlich von Köpenik 340'; die Kalkberge von Rüdersdorf mit dem Arnimsberg 250'; die Berge von Buckow und Freienwalde, die märkische Schweiz genannt, mit dem Paschenberg 220' und dem Semmelberg 380'. 5. Die nördliche Senkung wird gebildet von der Stromfurche der unteren Elbe, der sumpf-, seen- und torfreichen Niederung des unteren Havel- landes, das von zahlreichen Kanälen und Gräben, Seen und Lachen durchschnitten ist, von dem fruchtbaren Oderbruch zwischen Frcienwalde und Lebus, von der moorigen, 30 Stunden langen Niederung der Warthe und Netze, durch das Weichsel- thal von der Brahemüdung bis Thorn; endlich durch eine Zone von Sumpfwaldun- geu am Südfuße der ostpreußischen Landhöhe. Hier liegt die Johannisburger Wildniß zwischen Neidenbnrg und Jvhannisburg, eine der dicksten Waldstrecken von Europa, voñer Seen und Sümpfe. Der Lykbruch, der Bobrbruch u. a. 6. Theile der nördlichen L a ü d h ö h e. a. Die Seenplatte von Holstein bildet ein freundliches, waldiges, 200' — 400' hohes Hügelland. Es erhebt sich im Bungsberg bis 483', hat schön angebaute Thäler und Ebenen, so wie mehr als 100, meist kleine Seen, darunter der Wester, Selenter, Lunker, der große und kleine Plöner, der Keller, Gruber und Werder See. Gegen O. fällt das Hügelland unmittelbar zur Ostsee ab, die meh- rere Busen oder Föhrden bildet, wie die Kieler Föhrde und Neustädter Bucht. Im W. des Hügellandes liegt ein unfruchtbares, flaches Haide land. Längs der Elbe und der Nordsee ist die höchst fruchtbare, zum Theil erst in neueren Zeiten dem Meere abgewonnene Marsch, I V2 — 2>/2 Meilen breit, 20 O.m. groß. Da sie höchstens 6' über der gewöhnlichen Flnthhöhe, die aber bei Stürmen auf 20' und darüber steigt, erhaben ist, so wird sie von Wedel bis zur Eider durch hohe Deiche geschützt. Diese liegen oft zwei-, drei- und mehrfach hinter einander und schließen die fruchtbaren Köge sd. h. vom Meere angesetztes Marschlands ein. Die Marschküste ist von vielen Sandbänken swattens umgeben. b. Die Seenplatte von Mecklenburg reicht nördlich bis zu einer Linie von Lübeck über Wismar, Rostock, Güstrow, Malchin, Neubrandenburg bis Friedland. Ein schönes, 200' — 500' hohes Hügelland mit mehr als 200 Seen, fetten Wiesen, fruchtbaren Aeckern, einzelnen Brüchen und Morästen und schönen Laub- waldungen. Höhen: Hamb erger Berg 320'; Dietrichshagener Berg 485'; Hohe Burg 495'; Nuhnenberg 577'; Help ter Berg 600'. Ueber 200 Seen: Natzeburger, Schaal, Schweriner, Plauen und Müritz See. c. Die Uckermark und die Seenplatte von Vorpommern ist ein 180' — 300' hohes, äußerst fruchtbares Plateau; steiler Abfall zum Oderthal. Pimpinellenberg 368'; Koboldsberg 420'. ä. Die Seenplatte zwischen Oder und Weichsel; in Hinterpom- mern, Westpreußen und Brandenburg. Ihren Nordabfall zur Küstenebene bezeichnet

6. Besonderer Theil - S. 23

1856 - Eßlingen : Weychardt
23 Das Pflanzenreich. Das Thierreich. und Sträucher; ein häufigeres Vorkommen der tropischen Pflanzenformen, einen größeren Reichthum an Schlingpflanzen, an Zwiebelgewächsen, an aro- matischen Kräutern und schönen Blumen endlich die dem Süden fast eigenthüm- lichen immergrünen Laubhölzer. Dagegen hat das übrige Eurupa das frische Grün der Wiesen und Wälder im Sommer vor dem Süden voraus; denn hier erhält die Pflanzenwelt wegen des fehlenden Sommerregens und wegen der größeren Sommerwärme im Sommer in der Regel ein dürres, grau- gelbes Ansehen. 3. Waldlose Gegenden sind die Inseln des nördlichen Eismeeres, die höheren Gebirgsregionen auf den südlichen Halbinseln, auf den Pyre- näen, den Alpen, den Karpathen, den skandinavischen Alpen, in Hochschott- land und Island, so wie die Hochebenen Spaniens, die Tiefebenen Italiens, die Steppenländer Ungarns und Südrußlands. Die übrigen Gegenden des Kontinents sind sehr reich an Wäldern. Sie gehören südlich vom 55° Breite zum Gürtel der Kätzchen bäume, nördlich desselben zu dem der Nadelwälder. Die Wälder Südeuropas tragen zum Theil schon den Charakter der formenreichen Wälder. S. I. §. 154. 3—7. 4. Nach den herrschenden Brotpflanzen zerfällt Europa in drei Gürtel: 2. Der Gürtel der Gerste, des Hafers und der Kartof- fel vom 62° und 70° bis 52° und 57° N. Br. S. I. §. 155. 7. a. b. Der Gürtel d es Roggens reicht bis 50° und 48° N. Br. S. I. tz. 155. 7. b. c. Der Gürteldes Weizens geht bis zur Südgrenze von Europ.a?) 5. Der Wein stock wird im südlichen und mittlern Europa kultivirt ss. I. §. 157.]. Gemüse- und Obstbau ist im südlichen Europa viel häufiger, als im nördlichen. Orangen-, Citronen-, Granat-, Pi- stacien- und Oelbäume kommen nur auf den südlichen Halbinseln, am Südabhang der Alpen und in Südfrankreich vor. Aprikosen-, Pfir- sich-, Mandel- und Feigenbäume gedeihen zwar noch im Norden der Alpen; sie nehmen aber doch nur einen -verhältnißmäßig kleinen Theil des mittlern Europas ein und gedeihen zum Theil nur durch künstliche Mittel. 6. Flachs und Hanf werden im Norden häufiger, als im Süden ge- baut. Baumwolle kommt nur im Süden vor. Taback, Hopfen, Mohn, Cichorie, Waid, Krapp, färbende Ochsenzunge, ächter Safran, Anis, Kümmel, Fenchel, Kappern u. a. sind Gewächse des südlichen und mittlern Europas. §. 13. Das Thierreich. 1. Europa zeigt große Gleichartigkeit in der Verbreitung seiner Thiergeschlechter. Nur im Süden und im hohen Norden zeigen sich Ver- schiedenheiten gegenüber vom übrigen Europa. Dort nimmt das Thierreich nordafrikanischen und westasiatischen Charakter an und seine Formen werden * S. *) Die großen europäischen Kornkammern sind: die im S. und So. der Ostzee liegenden Ebenen von Rußland, Polen, Galizien und Preußen; das Sw. Rußland, namentlich Volhynien und die älteren polnischen Provinzen; Dänemark. S. I. x. 195. Anmerk. 8. 9. 0

7. Besonderer Theil - S. 74

1856 - Eßlingen : Weychardt
74 Erste Abtheilung. Europa. see: die Oder, die Weichsel und eine große Anzahl von Küstenflüssen; in das schwarze Meer: die Donau; in das adriatische Meer: die Etsch, einige Zuflüsse des Po und eine kleine Anzahl von Küstenflüssen. J) An Seen ist das deutsche Alpenland und Tiefland reich; dem Mittelgebirgsland fehlen sie fast ganz. Die meisten und größten Brüche, Sümpfe und Moose finden sich im Tieflande und auf der schwäbischen und bayrischen Hochebene. I. Das Gebiet der Nordsee. 2. Der Rhein [Rhenus]. Sein Stromsystem breitet sich aus in der Schweiz, in Liechtenstein, Vorarlberg, Baden, Hohenzollern, Württemberg, Bayern, im Großherzogthum Hessen, Kurfürstenthum Hessen und in der Land- grasschaft Hessen, im Gebiet von Frankfurt, in Nassau, in den preußischen Provinzen Rhein und Westphalen, in Hannover, in Frankreich, Belgien und in den Niederlanden. 2) Niederungen. Schöne Laub- und Nadelholzwaldungen, darunter der große Baum- wald, 6 Meilen lang und 4 Meilen breit, östlich von Königsberg und nördlich von Wehlau; der 4 Meilen lange Frisching, südwestlich von Wehlan. Einzelne Höhen: die Berge bei Tr unz 617'; der St ab lack mit dem Hasen berge 607'; die isolirte Vorhügelgruppe auf der samländischen Halbinsel mit dem Galt- garben 354', Hausen berge 250' und Wachbude über ge 195'; Nom bin 240'. Fette Marschländer, reich an Gras und Getreide: der Danzig er Werder zu beiden Seiten der Mottlau; der große Marien bürg er Werder zwischen Weichsel und Nogat; der kleine Marien bürg er Werder mit dem Elbing- schen Werder im O. der Nogat; die Niederung von Marienwerder zwischen Graudenz und Marienbnrg; die Tilsiter Niederung im Mündungsland der Memel. Längs der Küste liegen bis 100' hohe Dünen, die stets fortschreiten und Häuser und Bäume bedecken. Die beiden, mit der Ostsee verbundenen Küsten- seen: das frische Haff ^eigentlich Frischings Haff, von dem Flüßchen dieses Namens^ und das kn rische Hass, welche durch die frische und kur i sehe Neh- rung von der Ostsee geschieden, mit derselben aber durch schmale Mündungen, durch das 1,300 Schritte breite Pillauer Ties und durch das Memeler Tief ver- bunden sind. Die Nehrungen sind bloße Dünen, 13 und 15 Meilen lang, höchstens Vs Meile breit und zum Theil 300' hoch. Die Erdzunge Hela bildet das Putzi- ger Wyk. V Nur 4 von den genannten Flüssen gehören Deutschland allein an: Ems, Weser, Elbe und Oder. Der Rhein entspringt und mündet im Ausland; die Donau, Weichsel und Etsch entspringen zwar in Deutschland, münden aber außerhalb dessel- den; die Eider bildet den Grenzfluß zwischen Deutschland und Dänemark; der Po berührt Deutschland gar nicht, sondern nimmt nur einige Zuflüsse aus Deutschland aus. Des Zusammenhangs und der Uebersichtlichkeit wegen werden die genannten Ströme in §. 26 vollständig beschrieben und auch noch die 2, nur den außerdeutschen Provinzen Preußens angehörenden Stromsysteme, das des Pregel und der Memel, in die Beschreibung aufgenommen. 2) 1. 3 Ouellflüsse in Graubünden. a. Der Vorderrhein entsteht aus den kleinen Bergseen und Bächen, welche ans der Nordostseite des St. Gotthards- stockes am Badus und Krispalt zusammenfließen. Die 3 wichtigsten Ouellflüsse des Vorderrheins sind: aa. Der Rhin di Ciamot aus dem Tomasee und Palidulca, am Fuße des Maienthalerstockes, im Brümli, 7,240'; 66. der Cornära Rhein oder Käm er Rhein aus dem Cjämerthal am Fuße des Krispalts [Cresta alta], am Monte de la Sceina de la Reveca, 6,890'; cc. der ©amer Rhein, am Kri- spalt , 6,710'. Vereinigung der 3 Quellflüsse bei Ciamot oder Chiamut 5,290'. Jeder von den vielen Quellflüssen des Vorderrheins führt in der Landessprache seinen eigenen Namen. Der oberste Flußlauf heißt Rhein di Ciamot und d'ursera; dann herrscht der Name Tawetscher Rhein imin Tujetschu vor, bis der Medelser Rhein in den Vorderrhein sich ergießt, und nun den Rhein Survelva Rhein des Oberwaldes^ erzeugt. Auf dem 15 Stunden langen Laus bis Reichenau fallen der Somwixer, der Lugnetz er oder Glenn er und der Sa vier Rhein, bet

8. Besonderer Theil - S. 86

1856 - Eßlingen : Weychardt
86 Erste Abtheilung. Europa. 3. R e ch t e Z u f l ü s s e. 1. Die Iller [Ilärus]; vom vorarl- bergischen Bregenzer Wald; 20 M. lang; flößbar. — 2. Der Lech [Lycus]; sich der Strom in der Klissnra, einer schroffen und bewaldeten Bergschlucht, über Klippen und Felsenriffe seine Bahn; am Eingänge in die Klissnra liegt auf einem hohen Vorgebirge am linken Ufer das österreichische Fort Uj-Palanka und aus einem gegenüber liegenden Vorsprung des rechten Ufers das türkische Fort Nama. Unweit des Ausgangs der Klissnra zeigt sich Altorsowa und aus einer Strominsel die halbzerstörte Festung Neuorsowa. 2 Meilen unterhalb Orsowa öffnet sich die letzte Enge, das eiserne Thor stachtalia; türkisch: Demir Kapij. Ueber die einst so gefährlichen Felsenriffe dieser kurzen Bergschlucht, die man jetzt zu Thal in 15 Minuten, zu Berg in 1 Stunde durchfahrt, gehen die Dampfschiffe seit den Spren- gungen in den Sommern 1847 und 1848 ohne Gefahr hinweg. Am Ausgange des eisernen Tffores liegen mehrere fand- und schilsreiche Inseln und etwas weiter hinab die Trümmer der alten Trajansbrücke, von der noch am Ufer 2 große Pfeiler stehen. Im Strome selbst sieht man bei kleinem Wasser noch die Neste von 11 Pfeilern. Unterhalb des eisernen Thores strömt die Donau oft'in einer Breite von V2 Meile durchs walachische Tiefland. Die Theilung des Bettes und die Zahl der mit Schilf bewachsenen Inseln vermehrt sich ins Unglaubliche; auf dem linken User liegen Seen, 'Sümpfe und todte Arme. Von Silistria an wendet sich der Strom gegen N-, bei Galatz wieder gegen O. Oberhalb Tulcza beginnt das kleine Delta, das von Sümpfen und stehenden Wassern erfüllt und von der Donau in 3 Hauptarmen durchflossen ist, von der Kilia Bogasi, Sulina Bogasi und Kedrille Bo- gasi. 3 kleinere Arme stießen ans dem Ramsin See, den Donanzuflüsse nähren; sie heißen: Kutsuk Bogasi, Portesca Bogasi und Körte Bogasi. Kili Bogasi ist der mächtigste, die Sulina aber der von den Schiffen befahrene Mün- dungsarm. 5. Länder und Orte. a. Baden: Donaueschingen 2,124'; Geisingen.— t>. Württemberg: Tuttlingen 1,074'. — c. Hohenzollern: Sigmaringen 1,692'. — d. Württemberg: Scheer; Riedlingen 1,612'; Ehingen 1,509'; Ulm 1,429'. — s. Bayern: Neuulm; Donanwörth 1,244'; Neuburg 1,173'; Ingolstadt 1,138'; Negensburg 1,027'; Straubing 978'; Passau 845'. — f. Oberösterreich: Linz 768'; Enns. — g. Unterösterreich: Grein; Krems; Kornneuburg; Wien 466'. — h. Ungarn: Preßburg; Raab; Komorn 369'; Gran; Waizen; Ofen 330'; Pesth; Mohacs. — i. Woiwodschaft: Neusatz. — k. Slavonien: Vukovar. — 1. Militärgrenze: Peterwardein; Karlowitz; Semlin; Altorsowa 130'. — in. Servien: Belgrad; Semendria; Neuorsowa. — n, Bulgarien: Widdin; Nikopolis; Sistow; Nuscsuc; Silistria; Tulcza. — 0. Walachei: Kalafat; Giur- gewo; Braila. — p. Moldau: Galatz. — q. Rußland: Ismail; Kilia. 6. a. Länge: 374 Meilen. Stromgebiet: 14,630 O.m. — b. Breite: bei Donaueschingen 100', bei Regensbnrg 800', bei Passau 650' bei Wien shauptstromff 1,737', unterhalb Pesth 2,500', bei Semlin 3,000', beim eisernen Thor 480', bei der Alutamündnng 2,280'; unterhalb Ruscsuc ist die Donau meist so breit, daß man die Ortschaften an beiden Usern nur sehr undeutlich unterscheiden kann; die schiff- bare Hauptmündiing, die Sulina, ist 900—1,200' breit. — c. Die Tiefe bei gewöhn- lichem Wasserstand zwischen Donauwörth und Negensburg 3—4', bei Passau 5', bei Wien 6—7', weiter hinab 9—10' und darüber; am eisernen Thore soll eine stellen- weise Tiefe von 158' vorkommen. — d. Das Gefälle beträgt von Donaueschingen bis Passau 12s^', in Oesterreich 10', in Ungarn kaum 2' ans die Meile. — e. Die Wasser menge, welche die Donau jährlich ins Meer führt, beträgt 4,173,225 Württembergische Eimer. Das Wasser der Donau ist fast immer trübe und lehmig, und — f. sehr fischreich skarpfen, Hausens. Zahlreiche Schiffmühlen in der Donau, namentlich zwischen Pesth und Semlin. 7. Die Donau ist die große Wasserstraße zwischen der Mitte und dem Osten Europas. Sie wird bei Ulm für kleinere, bei Donauwörth für größere Schiffe und für Dampfboote schiffbar. Bis Nuscsuc steigen Seeschiffe durch die Sulina hinauf. Die Schiffahrt durch dieselbe dauert vom Februar oder März bis November und December. Oft stehen aber an 50 Kaufsahrer vor derselben wegen widrigen Windes. Obgleich die Donau ein gegen 340 Meilen weit schiffbarer Strom ist, der an 100 Meilen deutsches Land durchzieht und 130 Meilen weiter unter deutscher Herrschaft steht, ja noch fast bis zur Mündung durch die österreichische Dampfschiff-

9. Besonderer Theil - S. 166

1856 - Eßlingen : Weychardt
166 Erste Abtheilung. Europa. 7. Verfassung. Untheilbare, konstitutionelle Erbmonarchie. Die Thron- folge geschieht im Hause Braunschweig - Lüneburg in reiner Linealfolge nach dem Rechte der Erstgeburt. Beim Erlöschen des Mannsstammes geht sie auf Byaun- schweig-Wolfenbüttel über. u. bei dessen Erlöschen auf die weibliche Linie unter Vor- zug der Verwandtschaftsnähe mit dem letzten Könige, des Alters der Linie u. des Lebensalters.landstände in 2 Kammern.außerdem bestehen 7 Provin- zial land sch asten. 8) Gerichtsverfassung. Untergerichte: 168 Amtsgerichte. Mittelinstanzen: 16 Obergerichtsbezirke zu Aurich, Celle, Dannenberg, Goslar, Göttin- kath. Schullehrersem.; 1 Hofschule in Hannover; 1 Stadt- u. Töchterschule zu Han- nover; 1 Taubstummenanstalt; 3,426 Stadt - u. Landschulen, dabei 1,897 Neben- schulen. ') 1. König: Georg V.; seit 18. Nov. 1851; geb. 27. Mai 1819. Anglika- nisch. — 2. Titel: N. N. v. Gottes Gnaden König v. Hannover, königl. Prinz v. Großbritanien u. Irland, Herz. v. Cumberland, Herz, zu Brauuschw. u. Lüneburg re. — 3. Prädikat: Königl. Majestät. — 4. Wappen. Ein gespaltener Schild mit einer unten eingetropften Spitze u. einem Herzschilde. Im vordersten Felde 2 gol- dene Leoparden in Noth fwappen der alt - brauuschw. Linieri; im hintern: blauer Löwe in mit rothem Herzen bestreutem goldenem Felde sdas der alt-lüneburg. Linien Unten in der Spitze das weiße Roß in Noth, urspr. nur auf dem Helme besindlich, jetzt als Gesammtwappen des Königr. betrachtet; im rothen Herzschilde die goldene Kaiserkrone, wegen des ehem. Neichserzschatzmeisteramtes. Dies Wappen liegt als Mittelschild auf dem großbritanischen, welches oben mit einem silbernen Turnierkra- gcn, dem Abzeichen der Nebenlinie Cumberland, belegt ist. Darüber die hannov. Kö- nigskrone, die ans dem großen Staatsfiegel auf einem von roth u. silbernen Helm- decken umflatterten Helme ruht; daneben als Schildhalter Löwe u. Einhorn, auf deren Brust der Turnierkragen, unten der königl. Wahlspruch: Lusoipers et ünlre. — 5. Landesfarben u. Feldzeichen: weiß u. gelb. — 6. Handelsflagge: roth; in d. obern Ecke ein blaues Viereck, auf welchem auf einander gelegt ein ro- thes, weiß eingefaßtes Kreuz u. ein dgl. Andreaskreuz, auf dessen Mitte ein weißes Pferd. — 7. Orden u. Medaillen. Kön. O. der Guelphen, gest. 1815; St. Georgs-Orden, gest. 1839. Silberne Guelphensordenmedaille; Waterloomedaille; Wilhelmskreuz; Kriegsdeukmünze für Freiwillige 1813; Kriegsdenkmünze für in die deutsche Legion Eingetretenen; Verdienstmedaille in Gold u. Silber; Ernst-August- Kreuz für Ofsiziere nach 50jähr. Dienstzeit; allgem. Ehrenzeichen; goldene Ehrenme- daille für Kunst u. Wissenschaft. r) 1. Standesher se n, welche Korporationen bilden u. Mitglieder der ersten Kammer sind: Herz. v. Aremberg-Meppen wegen d. Herzogth. Aremberg-Meppen m. 34 Qm. u. 42,000 E-; Herz. v. Lootz-Corswaaren wegen d. Vogtei Emsbühren m. 3 Qm. u. 7,000 E-; Fürst v. Bentheim wegen d. Grafsch. m. 19 Qm. u. 35,000 E. ; die Grasen v. Stolberg - Wernigerode u. Stolberg - Stolberg wegen d. Grafsch. Hohnstein m. 3 Qm. u. 7,600 E>; der Generalerbpostmeister Graf v. Platen- Hallermuud. — 2. Säcularisirte luth. Stifter u. Klöster, welche Korporatlo- nen bilden u. theils auf dem Landtag, theils auf den Provinziallandtagen vertreten find. — a. Im Fürstenth. Kalenberg u. Grubenhagen: Kloster Loccum; Stift St. Bonifacii zu Hameln; Stift St. Cosma n. Damiani zu Wunsdorf; Kloster Burs- felde; Stift St. Alexandri u. Beatä Mariä Virginis zu Eimbeck; die weltlichen Frauenklöster Barsinghausen, Wennigsee, Mariensee, Marienwerder u. Wülfinghausen. — b. Im Fürstenth. Lüneburg: Kloster St. Michaelis zu Lüneburg; Stift Barde- wick; Stift Ramelsloh; die weltlichen Frauenklöster Lüne, Ebstorf, Wienhausen, Isen- hagen, Medingen u. Walsrode. — c. In d. Grafsch. Hoya: Frauenstift Bassum; Frauenkloster Heiligenrode. — d. Im Herzogth. Bremen: Frauenkloster Neuenwalde. — e. Im Fürstenth. Osnabrück: das adelige frei weltliche Fräuleinstift Börstel; das frei weltliche Slift Bersenbrück. — f. In Hildesheim u. Bentheim sind die Stifter u. Klöster sämmtlich aufgehoben. s) 7 Provinziallandschaften: für die Fürstenth. Kalenberg, Göttingen u. Grubenhagen; für d. Fürstenth. Lüneburg; für die Grafsch. Hoya u.'Diepholz; für die Herzogth. Bremen u. Verden; für d. Fürstenth. Osnabrück; für d. Fürstenth. Hildeshcim nebst der Stadt Goslar; für d. Fürstenthum Ostfriesland u. d. Harlin- ger Land.

10. Besonderer Theil - S. 174

1856 - Eßlingen : Weychardt
174 Erste Abtheiluu g. Europa. 2. Herzogthum Oldenburg u. Herrschaft Jever. — 1. Grenzen. Im S- Hannover; im O. Hannover u. Bremen; im N. die Nordsee; im W. Hannover. — 2. Größe: 99,j Qm. [mit der Herrsch. Kniphausenz — 3. Oberfläche. Olden- burg gebort zu den am tiefsten gelegenen u. flachsten Landstrichen Deutschlands. Die Tiefebene besteht zu */? aus fruchtbarem Marschland, zu •/7 aus nur theil- weile bebautem Haide- u. Moorland. Ersteres ist von Sandhügeln durchzogen, die sich im äußersten S. bis zu 3 u. 400' erheben. Das 49 Qm. gr. Moorland, darunter das Saterland u. das Diepholzer große Moor, verwandelt sich zu manchen Zeiten in einen unzugänglichen Morast. Die fruchtbare Marsch liegt an der Nordlee u. an der Weser. 34 M. l. Deiche mit vielen Sielen o. Schleusen schützen dieselbe gegen die Einbrüche des Meeres. An der flachen Küste, die den Zerstörungen des Meeres beständig ausgesetzt ist, finden sich zwei große Busen, der Jahde- u. der Weserbusen. Vor ihr liegen die nur zur Fluthzeit unter Wasser ste- hende Sandbänke, die Watten, u. die Insel Wang eroog.— 4. Gewässer, a. Ems- system. Hase. Leda mit der Söste. b. Die Jahde, ein unbedeutendes Kü- stenflüßchen, dessen Mündung aber durck Meeresfluthen seit 1218 zum Jahdebusen erweitert ist. c. Wesersystem. aa. Weser; meist Grenzfluß gegen Hannover, bb. L. Z. Hunte; theilwcise Grenzfluß gegen Hannover, d. Viele kleine Seen: Dümmer-See an der S.o. Grenze; Zwischenahner See; Bullen Meer. Viele Entwässerungskanäle [üefej. Verbindung der Jahde und Weser. — 5. Kü- stenklima. Mittelwärme 9'/z Milde Winter u. kühle Sommer. Häufige See- stürme u. zahlreiche Nebel; feuchte, naßkalte Luft; viel Regen u. schneller Wechsel der Witterung; nur aus */* des Jahres kann man auf völlig heiteres u. angenehmes Wetter rechnen.— 6. Einwohner: 221,812. Sachsen mit niedersächsischer, Frie- sen mit friesischer Mundart. Wenig Adel; meist Bürger u. freie Bauern. 153,769 Lutheraner unter dem Consistorium in Oldenburg u. 1 Generalsuperin- tendenlen; 299 Neformirte; 65,430 Katholiken unter einem Generaldechantcn in Vechta, als dem Osficial des Bischofs von Münster; 42 Mennoniten; 709 Juden. — 7. Kultur. Sehr ergiebiger Ackerbau in der Marsch, weniger ergiebig in der Geest.3) Wenig Obstbau. 8 Qm. meist Kieferwaldung. Ausgezeichnete Vieh- zucht u. Mi Ich wirth sch äst, des. in der Marsch.4 * *) Nicht bedeutende Fischerei. Austernbänke an der Insel Wangeroog. Viele Blutegel in den stehenden Moor- gewässern. Geringe Gewerbsthätigkeit; die meisten Manufakturwaaren kommen vom Ausl. s) Nickt unbedeutender Handel.^) Mancherlei B ild u n gs ansta lt en.7) — 8. Kreis Vechta. 14,,* Qm. 33,674 meist kathol. E. 4 Aemter. Vechta. 5 M. v. Oldenb. St. a. d..Vechta. 2,400 E. Leinweb. Branntweinor. Märkte. Dinklage. Mfl. 1,600 E. Viehmärkte. — 9. Kreis Kloppenburg. 26,Qm. ' 3) An g ebaute Pflanz en in der Marsch: viel Reps, Weizen, Hafer u. Hül- senfrüchte; in der Geest: Roggen, Gerste, Hafer, Flachs, Hanf, Hopfen, sehr gute Kartoffeln. 4) Viehstand: 133,000 Rinder, 35,000 Pferde, 190,000 Schafe, 30,000 Schweine. Federvieh. Bienen. 4) Wichtigstes Gewerbe: Garnspinnerei u. Leineweberei. Viel Branntwein- brennereien. Etwas Wollen-, Holz- u. Lederwaarenfabr.; einige Zucker- u. Tabacks- sabr. Hollandsgehen der Geestbewohner, wie in Hannover. •) 1. Der Landhandel ist durch Mangel an guten Straßen gehemmt. Der See Handel konnte noch bedeutender sein. Die weitesten Seereisen der oldenb. Rhe- der gehen nur nach den Niederlanden, England, Norwegen, Lübeck, in die preuß. Häfen u. nach Riga. Die Nhederei zählt 80 Schiffe mit 4,000 Lasten. Schiffbare Flüsse: Wesen Hunte. Ha u pt ha ndels Plätze^ Oldenburg, Varel, Jever, Hook- fiel, Wlldcshausen, Elsfleth, Brake. Letzteres ist der Haüptplatz für d. oldenb. Seehdl. — 2. Ausfuhrartikel: Pferde, Schlachtvieh, Butter, Käse, gesalzenes u. geräu- chertesfleisch, Reps, Gartengewächse, Leinwand.— 3. Einfuhrarikel: Kolonial- u. Materialwaaren, Südfrüchte, Wein, Bier, Salz, Eisen, Fabrikerzeugnisse aller Art. 7) Bildungsanst alten: 2 Gymn., 4 lat. Schulen, 1 luth. u. 1 kath. Schul- lehrerseminar, 1 Militärschule in Oldenburg, 1 Taubstummeninstitut. Gute Landschulen in der Marsch. In der Geest ersckwert den Besuch der Schule die Zerstreutheit der ländlichen Wohnungen in den sog. Bauernschaften, deren mehrere, oft sehr viele, zu einem Kirchdorfe eingepfarrt sind, wo sich die Schule befindet u. das den Mittelpunkt eines zuweilen meileuweiten Kreises bildet.
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