Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 16

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
16 Das Seitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. vergrert. Zunchst waren die beiden Frstentmer Ansbach und Bayreuth, der bisherige Besitz der frnkischen Hohenzollern, an Preußen gefallen, das so in Sddeutschland Fu fate. Dann war es durch die beiden polnischen Teilungen auerordentlich gewachsen. Aber dieser starke Zuwachs polnischen Gebiets machte Preußen zu einem Halbslavischen Staat; es war in Gefahr feinen deutschen Charakter zu verlieren. Die Teilnahme des Knigs am ersten Koalitionskriege war ferner vllig erfolglos und der Friede von Bafel keineswegs ehrenvoll. Dazu ergaben sich im Innern mancherlei Mistnde. Die Verwaltung, die unter Friedrich dem Groen fo sparsam gewesen war, wurde verschwende-tisch, die Finanzen gerieten in Unordnung, Gnstlinge herrschten, wo unter dem groen König nur das Staatswohl gegolten hatte. Preußen verlor trotz seiner Vergrerung an innerer Kraft und uerem Ansehen. seummlii Friedrich Wilhelm Iii. war in Charakter und Lebensauffassung I797mbi' von seinem Vater sehr verschieden. Er war ein Fürst von uerster Pflicht-1840' treue, der sein knigliches Amt mit grtem Ernst auffate und es in selbst-losester Weise gefhrt hat; in ihm wohnte ein gerechter Sinn, eine tiefe und herzliche Frmmigkeit, eine starke Neigung zum Schlichten und Ein-fachen. Mit diesen Zgen verband sich allerdings eine fast zu groe Vor-ficht, eine Scheu vor folgenschweren Entschlssen. Dem Staat glaubte er am besten zu dienen, wenn er nach Krften den Frieden wahrte. Leider wurden indessen die inneren Reformen, welche die Vergrerung des Staates und der vernderten Zustnde forderten, nicht durchgefhrt. Insbesondere wurde die Armee nicht fortgebildet, obwohl man auf einen kriegerischen Zusammensto mit dem eroberungslustigen Frankreich htte rechnen knnen. Sie war kein Volksheer, da sie zu einem groen Teile auch jetzt noch ans geworbenen Berufssoldaten bestand und breite Schichten der Bevlkerung von der Dienstpflicht befreit waren; sie verharrte bei der Taktik der langen, starren Linien, während die Heere Napoleons in zerstreuter Schlachtordnung zu fechten pflegten; aus Sparsamkeit wurde sie ungengend vermehrt und ausgerstet; sie war mehr in den Knsten der Parade als des Felddienstes gebt; ihre Befehlshaber waren zu einem groen Teile zu bejahrt und untchtig. Der König zog sich gern aus dem politischen Treiben in die Stille zurck Knigin und fhrte an der Seite feiner Gemahlin L u i f e, einer Prinzessin von Suife' Mecklenburg-Strelitz, die ihm bereits vor der Thronbesteigung zwei Kinder, Friedrich Wilhelm und Wilhelm, geboren hatte, ein uerst glckliches Familienleben. Eine Frau von lieblicher Schnheit und Anmut, von groer Gte und Frmmigkeit, Herzensreinheit und Tiefe des Gemts, hat die

2. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 63

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
König Wilhelms I. Anfnge. 63 standen, wegen der Lauterkeit seines Wesens, seiner tiefinnerlichen Selbst-losigkeit, Bescheidenheit und Frmmigkeit auf das hchste verehrten. Von dem Gefhl fr Preuens Ehre und Gre war er tief durchdrungen. Da Preußen berufen sei, an die Spitze Deutschlands zu treten", war lngst seine innerste berzeugung. Am nchsten hatte ihm von jeher die Armee gestanden. An ihr hatte er Gebrechen bemerkt, die ihm eine Reform als dringend ntig erscheinen lieen; und an diese hatte er bereits als Prinz-regent die Hand gelegt. 52. Die Heeresresorm und der Konflikt. Obwohl in Preußen ge- Heeresreform, setzlich die allgemeine Wehrpflicht galt, konnte sie doch nicht durchgefhrt werden, da es an Regimentern fehlte, um die jhrlich wachsende Zahl der Wehrfhigen aufzunehmen. Man hob immer noch ebensoviel Rekruten aus wie im Jahre 1815, nmlich 40 000, und doch war die Bevlkerung seit jener Zeit von elf auf achtzehn Millionen gestiegen. Das hatte zur Folge, da im Falle einer Mobilmachung, wie im Jahre 1859, eine groe Zahl verheirateter Landwehrmnner aufgeboten werden mute, während zahlreiche diensttaugliche junge Leute nicht eingestellt wurden. Der Plan des Prinzregenten war nun, durch Schaffung neuer Regimenter die Feld-armee wesentlich zu verstrken, um so die jhrliche Einstellung von 63 000 Rekruten zu ermglichen. Er hatte die Einzelheiten der Ausfhrung dieses Planes so eingehend erwogen, da er die Armeereform als sein eigenstes Werk bezeichnen durfte. Sein treuer und erfahrener Genosse aber in ihrer Durchfhrung war Albrecht von Roon, den er zum Kriegsministerroon. ernannt hatte. Roon war im Jahre 1803 geboren und hatte seine Er-ziehung im Kadettenhause erhalten. Als Offizier war er frh in den Generalstab berufen worden; spter ging er mit dem Prinzen Friedrich Karl, dem Neffen des Knigs, als dessen militrischer Begleiter auf einige Jahre nach Bonn. Zuletzt hatte er eine Division kommandiert. Dem Prinzregenten war er lngst bekannt als vorzglicher Offizier und als ein Charakter von unantastbarer Lauterkeit, von unbedingter, ritterlicher Ehren-haftigkeit, von eiserner Willenskraft und zugleich von herzlicher, aufrichtiger Frmmigkeit, als das Musterbild eines preuischen Soldaten. Als nun der Reformplan im Jahre 1860 dem Abgeordnetenhause vorgelegt wurde, stie er bei der Mehrheit auf Schwierigkeiten. Diese war nur dann zur Bewilligung geneigt, wenn die Regierung auf die dreijhrige Dienstzeit verzichtete und statt ihrer die zweijhrige Dienstzeit einfhrte; darin aber waren der König und Roon auf Grund ihrer militrischen Er-fahrung einig, da die dreijhrige Dienstzeit unentbehrlich sei. Schlielich

3. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 65

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der dnische Krieg 1864. 65 Kunst immer neue Mittel und Wege zur Durchfhrung seiner groen Gedanken fand; ein Mann von ungeheurer Willenskrast, von unbedingter Furchtlosigkeit, freilich auch von gewaltiger Leidenschaft; ein Mann von umfassender Bildung, groen, nie versagenden Kenntnissen, packender Bered-samkeit; ein Mann endlich von groer Tiefe des Gemts und starkem Familiensinn; der grte Staatsmann des Jahrhunderts und einer der grten deutschen Männer berhaupt Erst verspottet, dann befehdet, Vielgeschmht in allen Landen, Hat er dennoch hohen Mntes Anstecht stets und fest gestanden. Dann gehat und dann gefrchtet, Dann verehrt, geliebt, bewundert, Also steht er, eine Sule, berragend das Jahrhundert. Von der Mehrheit des Abgeordnetenhauses wurde der neue Minister mit Abneigung, ja mit Ha empfangen. Versuche zur Verstndigung hatten keinen Erfolg; vielmehr wurde das ganze Budget, d.h. der Entwurf des Staatshaushalts, den die Negierung vorlegte, verworfen. Da erklrte Bismarck, da, da die Staatsmaschine nicht stillstehen drse, die Regierung ohne Budget regieren msse; dies Verfahren wurde von den Gegnern Budgetlose als verfassungswidrig bezeichnet. So wurde der Kampf immer erbitterter; ^e0irun0-erst als sich in zwei ruhmreichen Kriegen die Berechtigung der Heeresresorm erwiesen hatte, kam die Stunde der Vershnung. 53. Vorgeschichte des Krieges. Die Herzogtmer Schleswig und Holstein hatten unter der wiederhergestellten dnischen Herrschast viel zu leiden gehabt. Endlich tasteten die Dnen auch von neuem die staatsrechtliche Selbstndigkeit Schleswigs an, trotzdem Friedrich Vii. im Jahre 1852 den deutschen Gromchten hatte versprechen mssen, dieses Land dem dnischen Staate nicht einzuverleiben. Im Jahre 1863 lie der König, von seinem Ministerium gedrngt, eine Verfassung ausarbeiten, durch welche die Einverleibung Schleswigs angeordnet wurde. Da starb er im November 1863. Zu seinem Nachfolger war von einer Schleswigs Konferenz der Gesandten der europischen Gromchte, die im Jahre 1852 Dnemark, zu London stattfand, der Prinz Christian von Sonderburg-Glcksbnr^ be? stimmt worden; dieser bestieg jetzt als Christian Ix. den Thron und gab der neuen Verfassung, wenn auch ungern, seine Unterschrift. Neudauer, Geschichtl. Lehrbuch. L. V. 6. Aufl. _ V Der dnische Krieg. 1864.

4. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 102

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
102 Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. sich Hoheit und Ernst, schlichte Seelengre, herzliches Gottvertrauen und unbedingte Pflichttreue zu einer wunderbaren Harmonie vereinigten. Ihm zur Seite stand der groe Staatsmann, dessen Abschiedsgesuch der Kaiser 1877 mit dem Worte niemals" beantwortet hatte; der, wie er mit un-vergleichlicher diplomatischer Meisterschaft Deutschland nach auen schtzte und groß machte, so des Reiches Wohlfahrt im Inneren mit genialem Blick und unerschtterlicher Tatkraft frderte. Nationale Mehrmals in diesen siebzehn Jahren hat das deutsche Volk mit seinen Fürsten zusammen in freudigem Stolze nationale Feste begangen. Im Jahre 1875 wurde in Anwesenheit des Kaisers das Denkmal enthllt, das auf der Grotenburg bei Detmold im Teutoburger Walde A r m i n i u s . dem Befreier Germaniens, gesetzt worden war. Im Jahre 1879, ein Jahr nach den auf den Kaiser gemachten Mordversuchen, beging die Nation die Feier der goldenen Hochzeit ihres Kaiserpaares. Im Jahre 1880 wurde in Gegenwart des Kaiserpaares und fast aller deutschen Fürsten die Vollendung des Klner Doms in dem glnzenden Dombausest gefeiert. Drei Jahre spter wurde das Standbild der Germania auf dem Niederwald feierlich eingeweiht. Wieder waren zahlreiche deutsche Fürsten anwesend; ein fluchwrdiger anarchistischer Mordanschlag wurde durch einen glcklichen Zufall verhindert. Am 1. April 1885 feierte Deutschland, vornehmlich die deutsche Jugend, den siebzigsten Geburts-tag des grten deutschen Staatsmanns, des Fürsten Bismarck. Am 22. Mrz 1887 endlich durste die begeisterte, dankbare Nation den neun-zigsten Geburtstag ihres Kaisers festlich begehen, ftrcsrtnjen Indessen war der den Herrscher schweres Leid hereingebrochen. Sein ritterlicher Sohn, unser Fritz", wie er im Felde bei den Soldaten geheien hatte, wurde von einem Halsleiden befallen, das sich allmhlich als unheilbar herausstellte. In San Nemo an der Riviera suchte er Linderung, aber ohne Erfolg; im Februar 1888 mute, um den Erstickungs-tod zu verhindern, der Luftrhrenschnitt gemacht werden. In demselben Monat traf den Kaiser ein zweiter schwerer Schlag; sein Enkel, Prinz Ludwig von Baden, wurde in blhendem Alter dahingerafft. Bald darauf erkrankte er selbst. Am 8. Mrz noch besprach er mit dem Reichskanzler und mit seinem Enkel, dem Prinzen Wilhelm, politische Dinge; mit zittern-der Hand unterschrieb er die Urkunde, welche den Schlu des Reichstages anordnete. Gegen Abend, als die Schwche zunahm, versammelte sich die knigliche Familie, dazu Bismarck und Moltke, um sein Lager. Als ihn seine Tochter, die Groherzogin Luise von Boden, mahnte, seine Krfte zu schonen, erwiderte er: Ich habe nicht Zeit, mde zu sein!" In der

5. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 210

1836 - Leipzig : Schumann
210 Allgemeine Erdkunde. entlehnt und zerfällt in eine große Menge von Dialekten. Es giebt namentlich auf der Halbinsel Malakka eine Hof-, eine höhere Um- gangs-, eine Handels- und eine Schriftsprache. Die Handelssprache hat am meisten fremde Wörter aufgenommen. Die malayische Sprache ist sehr sanft und weich, durchgängig walten Vokale und die liquiden Buchstaben vor, und nicht mit Unrecht hat man sie das Italienische des Orients genannt. §. 899. Sämmtliche malayische Stämme reden mehr oder weniger von einander abweichende Schwestersprachcn, die Alphabete aber sind außerordentlich von einander verschieden. Die Battas, Redjangs und Lampongs, die alle drei auf Sumatra wohnen und dicht aneinander gränzen, reden Sprachen, die nicht so sehr von einander abweichen als z. B. das Italienische, Spanische und Französische, und doch sind die Alphabete so radikal von einander verschieden, daß nicht die geringste Aehnlichkeit zwischen denselben zu finden ist. §. 900. Auf den meisten Inseln im stillen Oceane, von Ma- lakka bis zur Osterinsel in der Nähe der amerikanischen Westküste, und auch auf Madagaskar herrschen malayische Sprachen, oder doch solche, die mit ihnen verwandt sind. Die der po ly ne fischen Inseln haben viel Uebereinstimmendes untereinander, und der Be- wohner der Sandwichs-Inseln kann sich mit dem Tahitier recht gut verständigen. Sprachen der afrikanischen Rasse. §. 901. Die Sprachen der afrikanischen Völker sind, wie der Erdtheil überhaupt, zum größten Theile noch wenig bekannt. Etwa '70 sind bisher classisicirt worden. Weit verbreitet ist das Ara- bische. Die Kopten, Nachkommen der alten Aegypter, sprechen ihre eigene Sprache, das Koptische, das gegenwärtig aber fast nur noch Kirchensprache ist und im gemeinen Leben dem Arabischen hat weichen müssen. Die Urbewohner des Atlas sprechen Amazir- ghisch in mehren Dialekten. — Die Geezsprache in Abyssi- nien gehört dem semitischen Stamme an, ist Büchersprache und in Europa unter dem Namen der äthiopischen bekannt. Sie ist im gemeinen Leben nicht mehr vorhanden; die Sprache in Tigre hat viel Aehnlichkeit mit ihr. Im Reiche Amhara herrscht als Kirchensprache ebenfalls noch das Aethiopische, im Volke wird überall das Am h arische gesprochen. §. 902. Unter den Negersprachen herrscht eine große Ver- schiedenheit und in manchen Gegenden verstehen die Bewohner sehr nahe liegender Dörfer einander nicht. Die Sprache der Hotten- toten und Bosjesmans klingt so abscheulich, daß sie von Rei- senden mit der Stimme des wälschen Hahns verglichen worden ist. Die Kasern scheinen Dialekte ein "und derselben Sprache zu sprechen; in den Hafenplätzen der Ostküste und auf den Inseln, mit Ausnahme von Madagaskar, wo ein Dialekt des malayischen Sprach- stammes herrscht, und den unter europäischer Herrschaft stehenden ist das Arabische vorwaltend.

6. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 248

1836 - Leipzig : Schumann
/ 248 Allgemeine Erdkunde. National-Charakter. 8 .1034. Auf den Charakter eines Volkes wirkt mancherlei wesentlich ein, besonders die Rasse, welcher es angehört, das Klima, der Boden des Landes; von besonderer Wichtigkeit sind aber auch außerdem moralische Ursachen, z. B. Religion, Regierung und der gesellschaftliche Zustand überhaupt. a) Einfluß der Rasse. t §. 1035. Alle eigentlich civilisirten und aufgeklarten Völker gehören ausschließlich der kaukasischen Rasse an, welche man deshalb für eine von der Natur mit höherer Geistesfähigkeit begabte zu halten geneigt ist. So weit die Geschichte reicht, weiß man von keinem derselben angehörenden Volke, welches in der Civilisation so weit zurückgewesen wäre, daß es nicht Vieh zu melken oder den Acker zu bebauen verstanden hatte, während man im Nordwesten Amcrika's Jndianerstämme antraf, die seit Jahrtausenden vielleicht von Heerden wilden und zahmen Rindviehs umgeben waren, ohne je eine Kuh gemelkt zu haben. §. 1036. Die Völker am und im Kaukasus sind unruhig, stürmisch, streit- und rachsüchtig, dabei muthvoll und kriegerisch; Wissenschaften und ruhige Lebensart sind ihnen gleichermaßen ver- haßt. Die dem keltischen und griechisch-lateinischen Stamme angehörenden Völker, wie die Hochschotten, Iren, Fran- zosen, Spanier, Portugiesen, Italiener und Griechen, sind durchge- hendes leidenschaftlich, lebhaft, unternehmend, dem ersten Eindrücke und Antriebe folgend, allein nicht immer ausdauernd, welche letztere Eigenschaft dagegen die Basken in hohem Grade auszeichnet. §. 1037. Die Ausdauer ist ferner ein hervorstechendes Merk- mal im Charakter der germanischen Völker, also der Deutschen, Niederländer, Dänen, Schweden, Norweger und Isländer. Die Deutschen haben noch nie eine Idee, die sich einmal bis zum Volke hindurch Bahn brach, aufgegeben, selbst nicht, wenn der Ruin ihres Reiches auf dem Spiele stand, wie z. B. in den auf die Nefor- mation folgenden Kriegen zur Erkämpfung der Glaubensfreiheit. Muth, Scharfsinn und Erfindungsgabe theilt mit uns auch der Engländer, der jedoch nicht das bei uns leider in allzugroßem Maaße vorhandene Phlegma hat, sondern aktiver ist als wir. §. 1038. Unter den zur mongolischen Rasse gehörenden Völkern zeichnen sich die eigentlichen Mongolen und die Birmanen durch Thätigkeit, Kühnheit und kriegerischen Sinn aus; in den beiden letzteren Eigenschaften stehen ihnen Chinesen und Japaner nach, sind aber dafür um so fleißiger. Die den hohen Norden Asiens bewohnenden Eskimostämme sind stumpfsinnig und schmuzig, jedoch von sanfter Gemüthsart und gelehrig, besonders die Samo- jeden und Eskimo's. §. 1039. Die Urbewohner Amcrika's haben mit der ma- la yi sch en Rasse Kühnheit, Thätigkeit, Kraft und Ausdauer ge- mein. Die letzteren sind aber höchst rachsüchtig, grausam und venätherisch, auch nicht so gastfrei wie der Indianer Nord-Amen-

7. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 249

1836 - Leipzig : Schumann
249 Iii. Kultur - Geographie. ka's, der immer ernst und würdevoll erscheint, dabei außerordentlich schlau ist, und dennoch einen natürlichen Hang zur Großmuth hat; dabei ist er ein vortrefflicher Krieger. Auch auf manche süd-ame- rikanische Völker passen dieselben Bemerkungen, während andere, wie die Peruaner, einen milden und geduldigen Charakter haben und durch ein ehrenwerthes und glaubenfestes Benehmen sich aus- zeichnen. Die unter der Herrschaft der Europäer lebenden Indianer sind zum großen Theil durch Unterdrückung und Sklaverei verschlech- tert worden; die Mestizen sind lebhaft und oft intelligenter als die Kreolen; die Cholos thätig und geistreich und mit besonderm Talente zu mechanischen Arbeiten begabt. §. 1040. Der Neger ist überall derselbe, gedankenlos, träge, wenn er nicht zur Arbeit gezwungen wird, unvorsichtig, und wo es irgend angeht, lustig und guter Dinge. Dabei ist er eitel und nicht selten der Völlerei und Wollust ergeben. „Ganz Afrika tanzt, wenn die Sonne untergegangen ist", hat ein Reisender nicht ohne Grund gesagt. In der allgemeinen Meinung gelten die Neger für weniger intelligent, als die übrigen Rassen; doch läßt sich dagegen viel Gegründetes vorbringen, denn es giebt z. B. Gedichte von Negern, in englischer Sprache, vor deren Gedankenschwung weder Schiller noch Göthe sich zu schämen brauchte; sodann kennen wir die meisten Neger nur nach ihrem Zustande der Sklaverei, und von geistreichen Sklaven haben wir seit Aesop's Zeiten noch wenig vernommen. Ueberdies wird die Negerrepublik Hayti besser regiert, als irgend ein amerikanischer Staat, mit Ausnahme der Union. tz. 1041. Die Hott ent ölen sind gutmüthig aber sehr stu- pider Natur, schmuzig und dumm, doch nicht in einem so hohen Grade wie die Pa pus auf den australischen Inseln, und die Pe- sch er äs auf dem Feuerlande, beides die elendesten der Menschen, die nicht über drei hinaus zählen können. Dagegen sind die Ka- sern im südlichen Afrika kühn, intelligent, thätig; sie haben manche sehr edle Züge in ihrem Charakter, und an Tapferkeit stehen sie den Briten, deren Kap-Kolonie sie oftmals bedrohen, keineswegs nach. d) Einfluß anderer physischer Ursachen. §. 1042. Boden, Klima und Lage eines Landes sind auf den Volkscharakter von wesentlichem Einflüsse. So sind die Be- wohner heißer Gegenden, wie wir schon (§. 722.) bemerkt ha- den, fast durchgehends träge und indolent; sie stehen an Thätigkeit, Unternehmungsgeist und Wissenschaftlichkeit denen in gemäßigteren Himmelsstrichen meist überall nach; wir sehen das deutlich in Afrika und Asien. Bewohner warmer Länder sind hitziger Natur, stür- misch und leidenschaftlich, dabei sehr phantasiereich, wie die Perser, Araber, Spanier. 8-, 1043. Je weiter nach Norden um so mehr nimmt die Gluth der Gefühle ab, und eine durchdachte Beharrlichkeit und ausdauernde Thätigkeit tritt an deren Stelle; statt der unbegränzten Phantasie finden wir denkenden Verstand. Man sieht auch das deutlich, wenn man die Völker des mittlern und nördlichen Europa's mit denen im Süden vergleicht. Welchen Gegensatz bildet z. B. der Schotte

8. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 251

1836 - Leipzig : Schumann
251 Iii. Kultur - Geographie. c) Einfluß moralischer Ursachen. §. 1048. Auf Selbstbewußtsein beruhende Tugend eines Volkes ist zum größten Theile das Ergebniß allgemein verbreiteter Kennt- nisse, die den Geist, und einer religiösen Bildung, die das Herz veredelt, so daß weder Gemüth noch Verstand leer ausgehen. Ein- zelne Theile Deutschlands, Norwegen, Schottland, Schweden, Neu- England geben Beispiele. Wo das Volk unwissend ist, da muß nothwendig auch Rohheit, Gemeinheit und Sittenlosigkeit herrschen, wie in Rußland und Italien. Daher sorgt jeder Staat, der es redlich mit den Bürgern meint, immer für gute Lehranstalten. Schon oben ward gesagt, daß man aus dem wissenschaftlichen Zu- stande bei einem Volke Schlüsse über dessen moralischen Charakter ziehen kann. 6) Einfluß der Volksmenge. §. 1049. Bei Völkern, wo die übrigen Verhältnisse ähnlich oder gleich sind, hat die größere oder geringere Dichtigkeit der Bewohner einen großen Einfluß auf den Charakter. — Wo die Bevölkerung dicht aber nicht allzusehr aufeinander gedrängt wohnt, so daß gegenseitiger Verkehr ohne Schwierigkeit bewerkstel- ligt werden kann, Gottesdienst und Schulunterricht gemeinschaftlich ist, da findet man insgemein einen trefflichen oder doch sehr erträg. lichen Zustand der Moralität. Beispiele geben Schweden, die Ver- einigten Staaten, Tyrol rc. §. 1050. Wo die Bevölkerung sehr dünn ist, wie in Nor- wegen, herrschen wenige Laster; manche Völker aber bleiben dadurch in einem Zustande barbarischer Rohheit, wie mehre in Sibirien, die Bewohner der Wüste in Afrika, viele Indianerstämme im nörd- lichsten Amerika. Selbst in civilisirten Ländern wird das Fortschrei, ten in geistiger Ausbildung und in manchen Lebensverhältnissen durch den Mangel an Communication gehemmt. §. 1051. Ist die Volksmasse dagegen zu dicht auf einan- der gedrängt, lebt sie in sehr großen Städten beisammen, so greift Sittenlosigkeit in den höchsten und den niedrigsten Klassen um sich; nur der Mittelstand pflegt theilweise davon frei zu bleiben. Es giebt einen doppelten Pöbel, den reichen sittenlosen, und im Gegensatze den armen, eben so lasterhaften; ein Beispiel giebt Lon- don, wo auf jeden Börsenspekulanten, also jeden Spieler und Glücksritter, einige tausend Diebe und Bettler kommen. Und in Paris stirbt jährlich ein Drittheil der Bewohner in Gefängnissen oder Hospitälern. Damit vergleiche man den moralischen Zustand des platten Landes, und der bedeutende Einfluß, welchen die Ver- theilung der Bevölkerung hat, wird sich auf's Deutlichste Herausstellen. e) Einfluß des gesellschaftlich en Zustandes. §. 1052. Wilde Völker sind noch in der Kindheit ihres gesellschaftlichen Zustandes; daher findet man bei vielen derselben, namentlich bei Insulanern, fast gar keine Laster, vielleicht wohl hauptsächlich darum, weil es ihnen an Versuchung fehlt. Denn sobald sie mit Andern in Berührung kommen, sieht man bei den

9. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 253

1836 - Leipzig : Schumann
253 Iii. Kultur = Geographie. tung seiner Macht und zur Vermehrung seines Glanzes nöthig sind. Alle übrigen sind ihm ein Dorn im Auge. — Der Des- potismus geht durch alle Stände von oben bis unten hinab, und verschont Niemanden. Der Herrscher mißhandelt und drückt seine Beamten, und diese machen es mit den unter ihnen Stehenden eben so. Allerdings herrscht Ruhe in vielen despotischen Staaten und oft auch Arbeitsamkeit, aber jene ist nicht die gemüthliche Ruhe der Leute in freieren Ländern, die sich in der That wohlfühlen, und je- nes keine frische Thätigkeit, denn das Volk ist schwach, ohne Stolz und Selbstachtung, ohne regen Unternehmungsgeist, daher sind des- potisch regierte Völker oftmals eine Beute der Barbaren geworden, wie unter andern Hindustan und China beweisen, die beide eine Beute der Mongolen wurden. — §. 1057. Auch auf den moralischen Charakter wirkt der Des- potismus höchst nachtheilig ein. Da Grund und Boden, und Al- les, was der Mensch hat, im Grunde dem Herrscher gehört, so hü- tet sich Jeder, Reichthümer zu sammeln, denn es ist zweifelhaft, ob er sie behalten würde; er denkt daher nicht an Verbesserung seines Zustandes, oder thut er es, so stellt er sich arm, nimmt zur Heu- chelei seine Zuflucht, oder wird Schmeichler. Schmeichelei, Falsch- heit, Hinterlist findet man mehr oder weniger bei allen Individuen in despolischen Ländern. tz. 1058. Nicht so schroff treten diese Mängel in absolut re- gierten Ländern hervor, besonders wenn dieselben zu den civilisirten Staaten gehören, wo der wohlthätige Einfluß des Christenthums sich wirksam zeigt, auch bereits mehr oder weniger Kenntnisse unter dem Volke verbreitet sind. Rußland und Italien aber stehen, letz- teres nur theilweise, dem Despotismus näher als der blos, absoluten Monarchie. §. 1059. In beschränkten Monarchien hat der Herr- scher keineswegs Macht zu thun, was ihm gut dünkt, sondern er ist an Recht und Gesetz gebunden, der Staatsbürger ist seines Le- bens und seines Eigenthums sicher, und wenn auch Schmeichelei und niedrige Gesinnung vorhanden sind, so treten sie doch nicht so abschreckend widerlich auf, als in absoluten Staaten. Dagegen richtet freilich die Bestechung oft Unheil an. Im Allgemeinen jedoch hat das Volk hier Unabhängigkeitssinn, tritt frei und männlich auf in dem Bewußtsein seiner Rechte, ist muthig und unternehmend, denn es genießt die Früchte seines Fleißes selbst, und darf sprechen: was nicht geradezu ungesetzlich ist, während in despotischen Staaten oftmals die zahmsten und unschuldigsten Aeußerungen gefährlich wa- ren und noch sind. Wir erinnern an die französische Bastille und an das russische Sibirien. Je länger ein Volk frei war, um so intelligenter und moralischer ist es. 8) Einfluß der Religion. 8- 1060.^ Die heidnischen Religionen sind einer reinen Moral eben nicht sehr zuträglich; ein durch und durch ehrenwerther Charakter dürfte unter den Heiden kaum zu finden sein; auf das

10. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 254

1836 - Leipzig : Schumann
254 Allgemeine Erdkunde. Menschenleben wird kein Gewicht gelegt, und Kindermord ist zum Beispiel in China keineswegs verboten. ' 8- 1061. Der Mohammedaner sieht auf jeden Andersden- kenden mit Verachtung herab, und hält Alles, was bei andern Völ- kern besteht, für schlecht, Wissenschaft und Kunst für überflüssig oder gefährlich. . An Wißbegierde oder Verbesserung seines Zustandes denkt er nicht, denn Bigotterie und Selbstgefälligkeit füllen ihn ganz aus, und Wohlwollen gegen Andere ist ihm ein unbekanntes Gefühl. Ueberdies glaubt er, daß nichts dasjenige von ihm ab- wenden könne, einerlei ob Gutes oder Böses, was ihm einmal vom Schicksale zugedacht sei, und deshalb ist er gegen Ungemach und Gefahr, z. B. in der Schlacht und bei ansteckenden Krankhei- ten, durchaus gleichgültig. §. 1062. Das Christenthum dagegen macht seinen Be- kenner» einen Geist des Wohlwollens gegen Alle zur Pflicht, sie mögen einem Volke oder einer Religion angehören, welcher sie wollen ; es verbietet, Andern Böses zuzufügen, und befiehlt, für den Nothleidenden zu sorgen. Nur in christlichen Ländern finden wir Armenanstalten und Hospitäler. Der Hindu, welcher Ratten, Mäuse und anderes Ungeziefer zur Ehre seiner Götter füt- tert, der kein Thier tödtet, kann mit kaltem Blute einen Paria vor Hunger sterben sehen, er wird ihm nicht eine Hand voll Reis reichen, und hätte er auch über reichlich gefüllte Speicher zu ge- bieten. h) Behandlung der Weiber. §. 1063. Die Mohammedaner, bei denen Vielweibe- rei herrscht, betrachten das Weib als ein Wesen ohne Seele, das nur da ist, um Sklavin des Mannes zu sein, ihm Kinder zu ge- bären und zur Befriedigung seiner Lüste zu dienen, und beim Hei- den steht es im Allgemeinen nicht höher als das Vieh, wird auch nicht viel besser behandelt. In China sieht man überall Frauen den Pflug ziehen und die schwersten Arbeiten verrichten. Iw halb- civilisirten Gegenden werden häufig die Weiber, welche nicht arbeiten können, verkauft und von Brüdern und Vätern stets als Sklavinnen behandelt; sie lernen übrigens, namentlich in Afrika, singen, tanzen und Zeug weben; um ihre geistige Ausbildung be- kümmert sich Niemand. §. 1064. Nur das Christenthum, welches keine Viel- weiberei gestattet, stellt die Weiber den Männern gleich; daher finden wir gebildete Frauen nur in christlichen Ländern. Ihre Lage und Behandlung ist jedoch nicht überall dieselbe; bei uns in Deutschland müssen in den meisten Gegenden die Weiber schwere Arbeiten im Hause und auf dem Felde verrichten, was in England und Nord-Amerika unerhört ist, auch in Schottland selten oder gar nicht vorkommt. In den slavischen Ländern, z. B. in Rußland, werden die Weiber der niedern Stände immer brutaler behandelt, als anderswo. Bei den germanischen und einigen romanischen Völkern, z. B. den Franzosen, wird auch für die geistige Ausbil- dung der Weiber der mittleren und höheren Stände gesorgt, am
   bis 10 von 1210 weiter»  »»
1210 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1210 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 2
1 82
2 32
3 41
4 169
5 60
6 14
7 19
8 5
9 18
10 863
11 58
12 38
13 3
14 78
15 6
16 60
17 6
18 3
19 9
20 49
21 13
22 103
23 42
24 4
25 16
26 77
27 51
28 11
29 19
30 6
31 78
32 10
33 60
34 40
35 9
36 7
37 172
38 14
39 44
40 18
41 20
42 33
43 26
44 5
45 531
46 47
47 86
48 28
49 5

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 8
1 49
2 46
3 49
4 58
5 8
6 5
7 30
8 33
9 104
10 5
11 12
12 7
13 38
14 53
15 21
16 76
17 383
18 5
19 12
20 56
21 22
22 27
23 27
24 7
25 127
26 30
27 4
28 11
29 11
30 21
31 69
32 4
33 10
34 43
35 90
36 27
37 26
38 99
39 58
40 15
41 140
42 25
43 138
44 9
45 102
46 48
47 10
48 4
49 3
50 4
51 5
52 280
53 16
54 18
55 56
56 36
57 1
58 12
59 51
60 14
61 13
62 8
63 39
64 30
65 38
66 30
67 24
68 65
69 36
70 12
71 716
72 33
73 9
74 22
75 65
76 30
77 70
78 28
79 19
80 9
81 5
82 29
83 36
84 5
85 14
86 28
87 83
88 26
89 21
90 28
91 18
92 559
93 4
94 73
95 120
96 54
97 22
98 375
99 10

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1284
1 477
2 174
3 434
4 254
5 877
6 1827
7 988
8 308
9 797
10 480
11 546
12 751
13 445
14 1007
15 478
16 900
17 212
18 460
19 1106
20 541
21 357
22 523
23 148
24 1222
25 867
26 405
27 498
28 527
29 763
30 422
31 586
32 1029
33 2148
34 1281
35 305
36 406
37 486
38 353
39 1323
40 785
41 90
42 406
43 866
44 500
45 417
46 428
47 1557
48 575
49 565
50 563
51 682
52 1260
53 488
54 1784
55 690
56 233
57 233
58 705
59 1919
60 484
61 394
62 1273
63 303
64 430
65 387
66 250
67 569
68 353
69 77
70 406
71 539
72 319
73 955
74 724
75 617
76 808
77 627
78 1017
79 516
80 1010
81 3029
82 309
83 1518
84 413
85 618
86 688
87 817
88 657
89 611
90 756
91 959
92 135
93 508
94 576
95 1311
96 318
97 471
98 767
99 555
100 1334
101 630
102 433
103 1049
104 1134
105 285
106 250
107 760
108 533
109 1330
110 611
111 356
112 302
113 786
114 557
115 593
116 249
117 194
118 409
119 1511
120 423
121 631
122 460
123 569
124 706
125 440
126 572
127 2327
128 304
129 722
130 374
131 1722
132 430
133 1426
134 1120
135 272
136 3027
137 419
138 555
139 706
140 592
141 215
142 910
143 602
144 328
145 1147
146 463
147 206
148 1150
149 318
150 482
151 354
152 1011
153 751
154 505
155 615
156 597
157 382
158 515
159 1356
160 828
161 264
162 491
163 338
164 863
165 865
166 1210
167 301
168 404
169 239
170 241
171 788
172 800
173 1967
174 458
175 3430
176 813
177 3078
178 816
179 1185
180 928
181 404
182 1693
183 3611
184 1341
185 317
186 591
187 776
188 1610
189 739
190 122
191 855
192 694
193 2031
194 575
195 840
196 674
197 670
198 379
199 817