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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 130

1874 - Mainz : Kunze
130 Mittt el- Europ a. lang ihnen verblieben ist. — Unweit von diesem Schlachtfelde sind die^Ufer der Katzbach, wo sie mit dem Flüßchen wüthende Neiße sich vereint, durch den Sieg Blüchers über das französische Heer Macdonalds berühmt geworden den 26. August 1813; es wurden 17,000 Franzosen gefangen und 101 Kanone erbeutet. - Bei Molwitz unweit Brieg trat Friedrich Ii. znm erstenmal als Feldherr auf 1741, und bei Leu- theu, etwas uordwestl. von Breslau, erfocht er 1757 einen seiner größten Siege. §♦ 4. Untere Hälfte des Odergebietes. Bei Grünberg und Züllichau ist noch Gehügel; ja einige Stunden nordöstl. bei Bombst gedeiht an den Höhen noch die Rebe, doch kümmerlich; abwärts aber ist wahres norddeutsches Flachland. In den Niederungen der Oder und ihrer Nebenflüsse breitet sich Wiese und Sumpf, abwechselnd mit Fruchtfeldern; feitwärts ist mehr und minder fandiger Boden, mittelmäßiger Anbau, häufig Haide, Wald und Seen. So gehts durch die untere Lau fitz und Mark Brandenburg. Gegen die Seeküste, nämlich in Pommern, ändert sich diese Beschaffenheit nur darin, daß zwischen Bruch und Haide größere Strecken fettern Lehmbodens hinziehen. Pommern wird dadurch zu eiuem Lande, das vieles Obst, uuch Getreide zu eigenem Bedarf und zur Ausfuhr baut; die pommersche Gänsezucht ist berühmt. Nur können sich die Marschen des Odergebietes weder an Größe noch an Fruchtbarkeit mit denen an der Elbe- und Wesermündung messen, wogegen auch die Moore Pommerns nicht solche Ausdehnung haben. Die Erhe- bungen des Bodens sind gering; den pommerschen Hügel Gollenberg bei Köslin nennt man einen Berg, er ist nur 143 in., und die fandigen Hügel oder Dünen an der Küste find kaum fo hoch. Nur auf der Jufel Rügen zeigt die Natur wieder das Reizende und Malerische einer kleinen Berg- gegend, verbunden mit dem erhabenen Anblick des Meeres. Rügen ist 20 Q.-Mln- groß, hat über 46,000 Eiuw. und ist durch dm nur ^/»Stunde breiten Gellen vom Festlaude getrennt; das Meer hat sich vielfach hinein- gebuchtet (Bodden oder Wieke, deren größter, der Jasmunder Boddeu, die Halbinseln Jasmnnd und Wittow vom Kerne der Insel scheidet) und dadurch größere und kleinere Halbinseln gebildet, die znweilen nur durch schmale Laudeugeu in Zusammenhang stehen. Einige Theile der Insel haben sumpfige Stellen und Ueberfluß au Saud und Feuersteinen, andere erfreuen sich schön gestalteter Felsen, üppiger Buchenwälder, grüner Hügel und lacheuder Fluren, vorzüglich Jasmund und Wittow. Da nährt sich der Bauer reichlich durch Ackerbau, Viehzucht und Fischerei. Der nördlichste Punkt der Insel ist das Vorgebirg Arko na auf Wittow (slavisch: urkan — am Ende), eine jäh abstürzende, 55 m. hohe kreidegraue Lehmwand, in deren Nähe seit 1826 ein Lenchtthurm den zahllosen Strauduugeu an diesen Küsten voll Klippen und Untiefen Einhalt thut; Arkona ist von herrlicher Aussicht und dem Freunde der Völkergeschichte wichtig, da hier bis 1163 eine gleichnamige Feste der Wenden und der Tempel ihres

2. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 131

1874 - Mainz : Kunze
Gebiet der Oder. 131 Lichtgottes Swantewit*) stand. Nur einen Halbkreis noch umfaßt der Ring, die andere Hälfte fraß das braudende Meer, das tief unten über Felsblöcke grollt, klappernd mit den am Räude gehäuften Feuersteinen spielt und mit gierigem Wühlen an der blutgetränkten Stätte uagt. Höher als der Hügel Arkonas erhebt stch auf Jasmund die Stubbenitz. Bestaudtheil dieses kleinen Gebirgs ist Kreidefels mit Feuerstein ge- mifcht; ein 2 Meilen langer stattlicher Buchwald überdeckt seine östliche Hälfte. Hat man ihn durchschritten, so steht man Plötzlich auf einem Vorsprung des Bergs, der an zwei Seiten steil 80 m. tief abfällt. Nur dumpf hört man das Brausen des Meeres herauf- tönen. Dieser steile Abschnitt heißt die Stubbenkammer. Rückwärts zieht sich der Fels noch hinauf zum König stuhl, dem obersten Platze der Stubbenitz, 133 m. über der Meeresfläche. Da die Wellen des Meeres unaufhörlich rauschen und branden, so wird immer mehr von dem Fuße des Felsen abgespült; man sieht es an der mil- chigen Farbe des Wassers, worin die Kreide sich auflöst, während die Feuersteine sich in Bänken am Strande aufhäufen. Auf dem Rückwege durch den Buchenwald hat der Wanderer noch den schwarzen, Burg - oder Hertha-See zu beachten, in dessen Wasser sich die beschattenden Buchen und Ueberreste eines Erdwalles spiegeln, der vor Zeiten den See umgeben hat. Man meint, hier sei, lange bevor Wenden auf die Insel kamen, die altdeutsche Göttin Hertha verehrt worden. In anderen Gegenden Rügens gibt es ebenfalls Alterthümer, z. B. zwischen Jasmnnd und der Stadt Bergen, wo in öder Haide sich Hünengräber vorfinden, wie in Holstein. Auf einer andern Stelle wird ein großer Granitblock gezeigt mit künstlichen Vertiefungen; er soll in heidnischer Zeit zum Opferstein gedient haben. Aehnliche sieht man im Riesengebirg, im Harz, in Franken und in anderen Gegenden Deutschlands. — Auf der Insel Rügen, in dem Dorfe Schoritz, wurde am 26. December 1769 des deutschen Volkes „Vater Arndt" geboren. Ihm, der ein Thurm war in der Schlacht der mannhaften Geister wider die uapoleouische Zwiugherrschaft, soll jetzt inmitten seiner Heimat ein Denkmal errichtet werden, ein Thurm, der weit hinausschaue über Land und Wasser und bis in späte Zeiten dafür zeuge, daß dieses schöue Fleckchen deutscher Erde die Geburtsstätte des wahrhaftesten deutschen Mannes war. — Auf den Rngard, eine 110 m. hohe, wallartige Anhöhe bei Bergen, soll das Denkmal zu stehen kommen. Orte: Muskau an der Lausitzer Neiße, berühmt durch den Park des Fürsten Pückler. Frankfurt an der Oder mit 43.700 Einw., 3 großen jährlichen Messen und lebhafter Schifffahrt, Geburtsort Heinrichs von Kleist; Denkmal Leopolds von Braunschweig, der bei Rettung Unglücklicher in der Oder das Leben verlor. In der Nähe: Kunersdorf, wo Ewald V. Kleist aus Pommern, ebenso bekannt durch den „Frühling" als durch seine Tapferkeit, 1759 in der Schlacht gegen die Russen umkam. Küstrin Festung in morastiger Gegend; in der Nähe Zorndorf, ebenfalls durch eine Schlacht zwischen Preußen und Russen (1758) bekannt. Prenzlan mit 16,500 E. an der Uker, des Landschaftsmalers Ph. Hackert und des scharfsinnigen Gelehrten Adolf Stahr Geburtsort. — Stettin, Festung und Hauptstadt Pommerns mit 76,000e., *) Ein anderer Obergott der Wenden war der finstere Radegast, vorzüglich verehrt im Tempel zu Rethra unweit dem heutigen Strelitz. 9»

3. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 595

1874 - Mainz : Kunze
Afrika — Ni gritien. 595 Anbau schon 12 Stunden aufwärts, und die Ortschaften vergrößern sich, namentlich blüht die Stadt Ediua, deren Klima besonders gesund sein soll, rasch auf. Man baut Reis und Mais, Arrowroot, Orangen, Ananas, Pisang, Zucker, Kaffee. Indigo und Baumwolle, und hat der Ansfnhrgegenstände noch außerdem mehrere, B. Maha- gony-, Tik- und Farbhölzer, Elfenbein, Erdnnß- und Palmenöl, Gummi u. s. w. Gewerbe, Handel und Bildung haben erkleckliche Fortschritte gemacht und die farbigen Stämme der Umgegend werden langsam, doch sichtlich in den Kreis des Bildnngs- ganges gezogen. — Die Verfassung des Staates ist ganz der nordamerikanischen nach- gebildet und, wie sich bei diesem Staate von selbst verstand, mit Verbot der Sklaverei und mit Verpflichtung der Kinder zum Schulbesuch. Frankreich hat seine Comptoirs an der Goldküste (Grand-Bassam, As- sinie :c.) seit 1871 aufgegeben. Nigritien oder Sudm. Beide Namen heißen so viel als: das Land der Schwarzen hinter der Sahara. Insbesondere verstand man darunter nicht das Küstenland, sondern das Innere, woselbst man sich einen großen Fluß, den Niger oder Strom der Schwarzen dachte, der es der Länge nach von W. nach O. durchströme und sich entweder mit dem Nil vereine, oder in einen See ergieße. Lange Zeit war das Nigerland ein Räthsel. Man wußte nur, daß einzelne Oasen der westlichen Sahara von Tuaregs, der östlichen aber von halbschwarzen Tibbns bewohnt würden, daß beide dem Kara- wanenhandel sowohl mit Steinsalz, wovon es mächtige Lager in der Sa- harü. gebe, als auch mit Gold, Elfertbeiu und Sklaven, förderlich seien, und daß die Karawanen sich vorzüglich nach Timbuktu, einer großen Stadt am Niger richteten. Näheres zu erfahren war schwer, bis endlich in den letzten 70 Jahren sich allmählich das Räthsel löste. Man kennt jetzt die Gegend, wo die Sahara aufhört, mau ist mehrseitig ins Innere Nigritiens einge- drnngen, hat neue Seen, Ströme und Berge, neue Völker und Städte ge- sehen, und der Niger, weit entfernt vom Nil, ist als Dscholiba oder Quorra mit ganz andrer Richtung erschienen. Der Name Nigritien oder Sndsn ist aber dem Lande geblieben, welches im N. von der Sahara, begrenzt wird, im S. bis an den Aeqnator, im W. bis an den Fuß der innern Bergländer von Senegambien und Guinea und im O. bis an die zwischen Kordofsn und Darsur liegende Steppe und bis an den Fuß der abessiuischeu Gebirge reicht*). Die Heimat der Negerrasse erstreckt sich allerdings viel weiter und nimmt auch den größten Theil Hochafrikas ein. *) Die arabische Bevölkerung des Nigerlandes dagegen versteht unter Sndän jetzt gewöhnlich nur die Landstriche von Bornn bis Timbuktn, schließt also das Reich Bornn, sowie Wadai und Darsur, selbst Timbnktu davon aus. In der ägyptischen Geschäfts- spräche heißen insbesondere alle Besitzungen des Vicekönigs oberhalb des eigentlichen Aegyptens Sudänland (Biled-el-Sudän).

4. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 601

1874 - Mainz : Kunze
Afrika — Nigritien. 601 zu begeistern, verhieß allen Sklaven, die seiner Fahne folgten, die Freiheit, brachte große Reiterheere zusammen und ward in einer Reihe von Kriegen Meister über die Haussa und andre Völker am Niger wie am Benne. Das große von ihm zusammeneroberte Reich ward unter seine zwei Söhne getheilt; Bello, Clappertons Gönner, erhielt den größeren Theil im Osten mit den Residenzen Säkoto und Wuruo, der mönchisch ge- finute Abd Allahis den Westen am Quorra mit der Residenz Gando. Eine Zeit lang waren die Fellatahs im Besitze von Timbuktn und Bornu und verbreiteten die muham- medanische Civilisation bis südl. vou Benue. Leider ist die Herrschaft dieses bildungs- fähigen und deu Europäern nicht abgeneigten Volkes noch nicht überall gesichert, ja in neuerer Zeit sind sie minder glücklich gewesen; doch bilden sie noch überall eine Art sehr mächtiger Aristokratie, die sich alle Aemter und einen großen Theil des Grund- besitzes vorbehalte« hat. Ihre Zahl mag 6—8 Mill. betragen, die Gesammtbevölkerung der Fellatahstaaten mindestens 20 Millionen (auf 15000 Quadrat-Meilen). Gegen- wärtig hauptsächlich 3 Staaten, nämlich: 7) der von Sokoto, südl. und westl. von Bornu. Residenz des Sultans ist Wurno. Größer (25000 E.) ist die in der Nähe gelegene alte Hauptstadt des Landes, Svkoto, mit sehr ausgebreiteter Industrie und lebhaftem Handel, leider auch mit Sklaven. Fünfzig Meilen ostsüdöstl. liegt das ge- werbreiche „London des Südens", Kano mit 40000 E., die wichtigste Stadt für den Handel im mittleren Negerlande, mit sehr bedeutender Aus-nud Einfuhr (unter letzterer auch viele deutsche Fabrikate aus Sachsen, Solingen, Nürnberg, Steiermark u. s. w.). Große Städte sind auch Zaria und namentlich Jakoba (mit 150000 E.), weiter im Süden. — 8) Ter zweite Fellatahstaat, Gando (Borgu) umfaßt die Nigerlaudschasten bis zur Einmündung des Benue. Bussa, Hauptstadt, M. Parks Ermordung 1805. Größer ist Rabba am unteren Quorra, bedeutender Gewerbs- und Handelsplatz, großer Sklaveumarkt. — 9) Das Reich Massena, nordwestlich der vorigen, mit der Hauptstadt Dschenne am Dscholiba; es erstreckt sich den Strom hinab bis Käbara, dem Hafen der 3 Stunden seitwärts liegenden Stadt Tim bukt u, die seine Hoheit durch jährlichen Tribut anerkennt. Dieser vielumstrittene, i. I. 1213 von Tuä.vegs ge- gründete, altberühmte Handelsort liegt auf der Grenze der Sahara und dreier Völker- schasten (Tuä.regs, Berber, Fellatahs), weder in schöner noch in fruchtbarer Lage, ist aber als Mittelpuukt von Karawanenwegen so wichtig, daß seine Bedeutung sich 7 Jahrhunderte trotz mancherlei Wechsel der Herrscher bis jetzt erhalten hat. Einmal unter dem Kaiser von Marokko stehend, war Timbuktu ein Sitz maurischer Gelehrsam- keit und prangt noch heutzutage mit großen Moscheen aus jener Zeit. Jetzt zählt es nur 15000 ständige Bewohner, aber zur Zcit der Ankunft der Karawanen ans Gha- dämes, Algier, Marokko :c. (November bis Januar) halten sich an 10000 Fremde in der Stadt auf. Auf seinen Markt kommt Reis und Negerkorn, Schihbutter und Datteln, Baumwolle und Gewürz, Thee und Zucker. Aus Marokko und Ghadämes werden besonders europäische Waaren und berberisch-arabische Burnusse bezogen, aus der Wüste Salz, von den Mandingos Gurunüsse, aus Bambuk am Senegal und aus Bure am oberen Dscholiba Gold als Staub und verarbeitet. Der Umsatz ist groß, der Gewinn aber geschmälert, da zur Sicherung des Verkehrs auch den Tuaregs Tribut gezahlt werden muß. Schacht, Lchrb. d. Geographie 8. Aufl. Zg

5. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 611

1874 - Mainz : Kunze
Afrika — der Süden. 611 Straßen, die Häuser mit platten Dächern und durch tropische Gewächse geschmückt. In der nächsten Umgegend liegen die Landhäuser der Reichen und die ihres Weins halber berühmten Güter Hoch-, Groß- und Klein-Constanzia („Capwein"). Simons- town an der für die Schiffahrt nicht gerade günstigen Falsebai, zur Zeit der Herr- schenken Westwinde (Juni bis August) von Schiffen viel besucht; hier ankern die Kriegs- schiffe; Seearsenal, große Werfte. Uitenh age mit der lebhaft aufblühenden Hafenstadt Port Elisabeth (11000 E.) an der Algoabai. Grahamstown mit 7200 E. in der Provinz Albany, 120 M. von der Capstadt; der Ort und die englischen Güter in der Umgegend bieten viel Annehmlichkeiten. — Kaffraria, zwischen den Flüssen Kaiskamma und Kai, erst seit 1847 nach wiederholten Kafferkriegen eine Capprovinz, hat bereits eine belebte Hauptstadt, Williamstown, den Hafenort East London, Missionsposten, und mehrere deutsche Orte, namentlich Stntterheim, Berlin. Man hat nämlich 2119 Mann, die zur deutschen Fremdenlegion in England gehörten und bei Auflösung derselben sich zur Auswanderung uach dem Caplande bereit zeigten, hier angesiedelt; den Namen Stutterheim hatte ihr Oberst. Auf der Karroo: Beaufort, Mittelpunkt einer nomadisirenden Bevölkerung von ein- gewanderten Kaffern und Boers; Graa s Re y n et am Flusse Snnday (Zondag), blühen- des Städtchen am Fuße der wasserreichen Schneeberge. Auf der Hochebene bis zum Oranje nur unbedeutende Ansiedelungen, darunter viele Missionsstationen verschiedener christlicher Bekenntnisse. Griqna-Stadt jenseir des Oranje in West-Griqna-Land. 2) Port Natal (870 O. M., 270000 Bew., darunter nur 18000 Weiße), von den Portugiesen so genannt, weil sie die Küste 1497 am Weihnachtstage entdeckten, war früher auch von Boers besetzt, die sich als Freistaat organisirt hatten; aber nach ver- schiedenen Conflikten mit den Zulukafferu und der englischen Regierung wurde es 1842 eine Provinz des Caplandes, 1856 selbständige Besitzung der Engländer mit eigenem Gouverneur, dem ein exekutives Concil und eine legislative Versammlung zur Seite stehen- Der größere Theil der Boers ist ausgewandert. — Trefflicher Boden, gesun- des Klima, Reichthum an Produkten. — Pietermaritzburg, Hauptstadt; P o r t d'ur b an (Port Natal), bedeutendster Hafenplatz. Missionsstationen verschiedener Kirchen. 3) Neu-Griqua-Laud (Nomaus-Land, Frei-Kaffraria), im S. und W. vom Capland, im N. von Natal, im O. vom Ocean begrenzt, großentheils im Besitze des Griqua-Häuptlings Adain Cok. Die Bevölkerung besteht ans 35000 Personen: Gri- quas, Kaffern, Basutos. — Auch jenfeit (nordöstl.) von Natal sind Gebiete noch freier Kaffern: Zululaud. 4) Die Republiken der Boers. Die übergroße Mehrheit der vom Caplande ausgewanderten hat sich zwischen beiden Garibs in einer von Wander-Betschuauen und Buschmannen durchzogenen Wildnis niedergelassen und dort den Oranje Freistaat gebildet. Später zog ein Theil derselben nebst denen, die nicht in Natal blieben, über den Hai-Garib oder Vaalflnß hinaus und errichtete dorr nach Bezwingung der Bet- schnanen eine Trausvaalsche Republik. England hat für gut gehalten, beide Staaten anzuerkennen. Hauptbeschäftigung die Viehzucht; Export von Wolle, Häuten, Vieh. Gold- und Diamantenfunde haben neuerdings zahlreiche europäische Bevölkerung in diese Gebiete gelockt. Oranje zählt auf 2000 Q. M. 37000 Bew., darunter 15000 Weiße. Bloem-

6. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 917

1874 - Mainz : Kunze
Brittisch es Reich — Schottland. 917 Berg Lomond, an dessen andrer Seite der große Wasserspiegel des Loch Lomond sich zwischen prächtigen Felsufern neben dem Fingalsberge bis in die Nähe der Mün- dnng des Clyde erstreckt. Steigt man vom Nordends dieses Lochs zum Quell des Tay durch einen Paß der Grampians und richtet sich nach Nw., so gelangt man zum Loch Levin, der unter fürchterlicher Felswand wie ein höchst breiter Strom zum Loch Liuuhe hinwallt. Südlich dieses Sees das Glen Coe, Ossians Heimat, und jenseit des Linuhe die Berge von M ordern, wohin der Dichter den Heldeufingal versetzte.— Da die Abdachung uach Osten größer ist, und namentlich an die Südostseite der Gram- pians sich eine hügelichte Ebene schließt, so sind die größeren Flüsse auf dieser Seite, nämlich: Tweed, vom niederschottischen Bergland, erhält Zuflüsse aus den Pentlands und Cheviots, mündet bei Berwik. Förth entspringt zwischen Ben Lomond und Loch Katrine. und wird oberhalb Edinburgh zum Meerbusen. Tay, entspringt nördlich vom Loch Lomond, bildet am Ben Lawers den Loch Tay, durchfließt das Thal von Dunkeld und wird unterhalb des alten Krönungsortes Scone bei Perth breit und znm Meerbusen. Auf der westlichen Seite: Der Clyde vom uiederschottischen Berglaud, mündet unterhalb Dumbarton in seine Meerbucht. In Bezug auf Klima und Boden sind Niederland und Hochland ver- schieden. Dieses ist kalt, steinig und voll Heiden, duldet wenig Anbau und nährt grob- wollige Schafe und kleines Hornvieh, doch so viel, daß selbst das nördliche Sutherland 2500 Ochsen ausführt. Das Niederland ähnelt den Mittlern englischen Gegenden und hat in seinen Ebenen stattliche Weizenäcker zwischen Hans-, Flachs- und Tabakfeldern. Weiter nördlich, wo es bergichter wird, sieht man nur Hafer, Gerste und Kartoffeln; im echten Hochland keine Gerste mehr, das stürmische, uebelreiche Klima macht das Innere fast uube>oohnbar, weshalb sich die Bevölkerung hauptsächlich um die fischreichen Buchten und Binnenseen gesammelt hat. — An Fischen ist Schottland reich, besonders bietet die Nordost- und Ostküste ergibige Häringsgründe, die sonst fast nur von Hollän- dern ausgebeutet wurden. Seine Berge liefern ihm Metalle, und Steinkohlen (vor- zugsweise auf dem Isthmus zwischen Edinburgh und Glasgow) in solcher Menge, daß man trotz der immer sich vermehrenden Dampfmaschinen auf einige hundert Jahre genug zu haben glaubt; was nöthig ist, da es an Holz fehlt. Die ganze Grafschaft Selkirk war ehedem Wald, wovon nur noch kleines Gehölz steht; das übrige hat dem Anbau Platz gemacht. Birnams Wald bei Macbeths Schloß unweit Dunkeld ist verschwunden. Während die Hochländer oder Berg schotten, ein armes, abgehärtetes, behendes Volk, auf ihren umnebelten Bergen sich meistens dnrch Viehzucht ernähren, ist die fabricirende Gewerbthätigkeit, die zuerst vom südlichen ins nördliche England sich verbreitete, anch ins schottische Niederland übergegangen. Sie wetteifert gegen- wärtig in manchen Zweigen mit der in England, sowie auch die Häfen durch Handel sehr belebt sind. Den Verkehr im Innern zu fördern, sind, wo es der Boden er- laubte, Kanäle augelegt, z. B. der caledonische in der schon erwähnten Vertiefung hinter den Grampians, und der von Glasgow, der den Clyde mit dem Förth ver- einigt. Auch Eisenbahnen durchkreuzen vielfach das Land, namentlich den Theil südöstl. der Grampians. Die schottische Staatskirche ist die presbyterianische (mit republikanischer Ver^ fassung); der eigentlich historische Name für deren Glieder ist „von conforarists," weil

7. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 1028

1874 - Mainz : Kunze
1028 Nord amerika — Vereinigte Staaten. Zum großen Ocean; 40000 Q.-M. liegen diesseit des Mississippi. Die Karte zeigt uns nur zwei Haupt-Wasserscheiden von beträchtlicher Länge: das Fels gebirg fern im Westen und die Alleghanies nahe dem atlantischen Meere; also drei Haupt- theile, nämlich das weite Mittelland des Missonri-Mississippi nebst Texas und die zwei großen Küstenländer. Betrachten wir zuerst den Berg strich der Alleghanies. Er ist für die Kultur des Landes und der Bewohner von großer Wichtigkeit. Nach 3 Seiten sendet er schiffbare Gewässer: zum atlant. Meer, zum mexic. Golf und zum Mississippi; die- selben sind größteutheils oben schon genannt und auf der Karte leicht zu finden. Der Reichthnm des Gebirgstriches an Mineralien ist sehr bedeutend, namentlich an Gold (im Süden). Eisen und Steinkohle; die letztere findet sich in besonders mächtigen Lagern zwischen dem Delaware und Snsqnehanna, zwischen dem Ohio und Juniatta (Neben- fluß des Sußquehanna). Ferner ist die unbeträchtliche Erhebung der Alleghanies sehr beachtenswerth; sie bilden also keine hemmende Mauer zwischen dem Küstenlande und dem Innern; einige Senkungen, namentlich zwischen dem Eriesee und dem Hudson, zwischen dem Erie und Snsqnehanna, sind sogar tief gering, um bequeme Verbindungen zwischen dem Küstenlande und dem Ohio zu gewähren. — Im Norden treten die Berge nahe ans Meer, weiter südwestlich aber nimmt der Abstand vom Gestade beträchtlich zu. Den ganzen Gebirgszug entlang hat die nächste Abdachung angenehmes Gehügel und furchtbaren Boden, das angeschwemmte Land dagegen, das im Süden den breiten Kü- stenstrich bildet, ist flach, oft sandig, am Meere meistens sumpfig. Was das Klima betrifft, so muß es natürlich ostwärts des Hudson rauher sein, als am Susquehauna und Potomac, wo es die reichste Produktion an Obst und Getreide begünstigt. Je weiter nach Süden, desto wärmer und desto geeigneter der Boden für Tabak. Reis, Baumwolle, und in der Nähe des Golfs für Indigo, Zucker- und Kaffeeplantagen; doch sind die flachen feuchten Küstenstriche ungesund, und umsomehr, je näher dem Wendekreise. Interessant sind die Angaben über die jährliche Regenmenge. Sie ist im Verhältnis zu der in Frankreich und Deutschland groß, und im Süden größer als im Norden; z. B. in Charleston und New-Orleans 1710 mm., in New-Aork 1300, zu Boston 1130 und in Pittsburg am Ohio nur 930 des Jahres. Blicken wir von dem nordöstlichen Küstenstriche nach Westen, so treffen wir dort zunächst die ausgedehnte Hochfläche, worin die theils den Freistaaten, theils zu Canadä, gehörenden 5 Seen liegen. Sie ist waldig und feucht und hat keine beträcht- liche Erhebung, in der Nähe des Eriefees ca. 40 m.; und wie sie sanft zu den Seen sich absenkt, so fließen anch südwärts ihre Gewässer ohne raschen Fall theils znm Ohio (der Scioto und der Wabash mit dem White), theils zum Mississippi (der Wisconsin, Illinois und Kaökaskia) hinab. — Zwischen jener Niedern Hochebene und den Alle- ghanies liegt also das zum Mississippi gehörige Gebiet deö Ohio oder Schöuflusses, nicht gebirgig, sondern meist eine wellenförmige Ebene mit tiefen Flnßthälern. Ur- sprünglich voll Waldung, wie überhaupt die Ostregion der Freistaaten (denn erst am Wabash zeigt sich der Charakter der Prärien), bot das Ohiogebiet der Kultur einen be- sonders fruchtbaren Boden und ein um 2 Grad milderes und weit weniger unbeständiges Klima als an der Meeresküste. Verschieden von den Ohioländern ist die Natur am Mississippi. Aus nassem,

8. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 959

1874 - Mainz : Kunze
S kandinavien — S chwed en und Norwegen. 959 sehen lassen. Weftfjord und Lofoten sind aber dafür berühmt als Schauplatz des norwegischen Kabliaufau ges*), wo zur Zeit der „Haupternte" (Januar und Feb- ruar) Tausende von Schiffen mit vielleicht 20 Tausend Schiffern von der ganzen Nord- Westküste zum Fange der Fische versammelt sind, die in der Nähe aus einer ansge- dehnten und verzweigten nur 40—200 m. unter dem Meeresspiegel liegenden Bank ihre Laichplätze haben, obwohl die Fischer meist nur im Westfiord fangen, weil hier die Schiffe geschützter sind als in offener See. Wie der Westfjord mit großer Inselgruppe, so ist die ganze norwegische Küste fast überall mit kleinen Jnfelchcn umkränzt, die die Eingänge zu den Fjorden decken und allzumal als abgerissene Stückchen des Festlandes erscheinen und aus demselben Gestein bestehen, sei es Gneis nud Granit oder Thon- schiefer und andre Granwacke. — An der Nordküste ist am bedeutendsten der Por- sanger Fjord, an dessen westlichem Eingang die öde Insel Magerö mit der präch- tigen 308 m. hohen Felsmauer des Nordcaps. Der letzte Fjord ist der Varauger; er scheidet die zerrissene Küste Norwegens von den einfacheren Umriffen der Halb- infel Kola. Unter den Flüssen des Hochlands haben die südwärts laufenden den Vorzug der Länge, doch sind alle, obgleich wasserreich, nur streckenweise schiffbar und deshalb Haupt- sächlich bloß zum Flössen des Holzes dienlich; sie müssen sich meistens durch wilde Gegenden schlagen, z. B. die Kwäna, die auf dem Hardanger Fjeld entspringt, zwischen Felsen herabrauscht, mehrere Bands oder Bergseen, namentlich den Mjös-Vandin Thelemarken durchfließt, sich westlich von der Stadt Kongsberg hoch herab in den See von Hitterdal stürzt und westlich von Laurwig ins Skagerrak mündet. Den längsten Lauf unter allen skandinavischen Flüssen (75 M.) hat der Glommen; er kommt 14 M. von Droutheim aus einem Band unweit Röraas, macht Schnellen und Stürze, selbst noch einen Fall kurz vor seiner Mündung bei Frederikstadt, süstöstlich von Christiania. Der beträchtlichste Nebenfluß des Glommen, der Longen, hat seinen Ursprung in dem Lesjö-Vand am Fuße des Dovrefjeld; während demselben die Ranma Nordwest- wärts in den Moldefjord entströmt, stürzt sich der Longen in das tiefe Gndbrands- dalen und dann in den größern Mjöfen-See, Norwegens größten See, den er als Normen verläßt. Es versteht sich, daß diese und andre Flüsse durch ihre schäumen- den Stürze mit dazu beitragen, an die Alpenwelt zu erinnern; drei Wasserfälle werden besonders gepriesen; der Fiskum Fo s (Fos — Wasserfall) des Flusses Ramsen nordwärts vondrontheim, der 300 m. hohe Böring Fos am Hardanger Fjord, und der 130 m. hohe Rink end Fos, den die Kwäna macht. Norwegen besitzt großen Reichthnm an Holz, der freilich nur aus einem Theil der Waldungen, womit die Seiten der Hochthäler prangen, nach der Küste hingeschafft werden kann, aber auch durch schonungslose Verwüstung der Wälder allmählich zu ver- siegen droht; zudem ist die stürmische und feuchte Luft dem Nachwuchs der Wälder un- günstig, wenn diese einmal ausgehauen sind. Die Holzmasse ist so bedeutend, daß trotz eignen Verbrauchs — und man baut nur hölzerne Hänser — für 12 Mill. pr. Thlr. ins Ausland verführt wird. Auch die Erzadern sind von Werth, namentlich die Kupfer- und Silbergruben, jene hauptsächlich bei Röraas, diese bei Kongsberg südwestlich *) Das Hauptrevier des norwegischen H ärin gs sanges ist an der Westküste zwischen 59 und 62» N. Br. oder zwischen Stavanger und dem Vorgebirge Stadt.

9. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 961

1874 - Mainz : Kunze
Skandinavien — Schweden und No rwegen. 961 'Herjedälen gehört) wohnen nur 74 Menschen auf 1q.-M., ja im Län Norrbotten (dem nördlichsten) nur 43, und in Besternorrland am bosnischen Golf erst 310. Qhne die Nähe des Polarkreises wären es herrliche Länder; aber so ist es nicht einmal möglich, die dortigen Erzadern und Kohlenflötze, deren manche vorhanden, auszubeuten. Es sind also (schwedisch) Lappland und Norrland, obgleich an 5000 Quad- ratmeilen umfassend, nicht geeignet ein Königreich darzustellen, auch gehörte ihnen von alters her nicht der Name Swea Nike. Swerige oder Schweden. Diesen trug und trägt noch vorzugsweise der mittlere Theil des Reiches, während der südliche Goth- land'(Gvta Nike) und der Monarch König der Schweden und Gothen heißt. Aber auch in diesen Haupttheileu ist die Bevölkerung nur mäßig, selbst in Gothland durch- schnittlich nur 1368 auf 1 Q.-M. Der Boden, entweder zu gebirgig, wie an der Grenze Norwegens und besonders in Dalarne (Thäler), das an der Dalelf, Schwedens größtem Fluß (aus Ost- und Westdalelf) neben^Herjedalen liegt, oder Sand und Heide, wie inmitten Gothlands (namentlich in Smaland), überhaupt aber voll Wälder und Seen, ist meistens dem Ackerbau nicht sehr günstig. Doch sind befriedigende Fluren in dem ebenen Lande am Mäiaren, in den Küstenstrichen, am Wenern, vor- züglich in Skane oder Schonen, der südlichsten Landschaft Gothlands, wo ferner außer Äpfeln, Birnen und Pflaumen hie und da noch Wallnüsse und Maulbeeren wachsen. Unter den Seen mt Innern Schwedens sticht der 94 Q.-M. große Spiegel des Wenern besonders hervor; er hat eine Tiefe von ca. 100 m. und liegt nur 44 m. überm Meeresniveau. Er dient vielen Wassern als Sammelbecken, vorzüglich der nor- wegischen Klar-Elf, die vom Syltoppen kommt und ihren raschen Lauf in Schweden fortsetzt. Den See verläßt sie als Göta-Elf und fällt beim Dorf Trollhätta in 6 Stürzen wohl 40 m. tief zur Küstenebene herab; bei Göteborg am Kattegat ist die Mündung. Um zwischen hier und dem Wenern eine Schiffsverbindung herzustellen, hat man einen Kanal durch Granitfelsen gesprengt, der mit 14 Schleusen die Katarakten umgeht. Ein ähnliches kostspieliges Werk, das erst 1830 fertig geworden, ist der Göta-Kanal von dem Ostufer des Wenern aufwärts zu dem 88 m. überm Meeres- spiegel gelegenen 34 Q.-M. großen Wettern See und von da östlich weiter bis zu Söderköping an einer Bucht des baltischen Meeres. Biel gerühmt ist der von West nach Ost 12 Meilen lange und, wo am weitesten, 4 Meilen breite Mälaren, mit unbedeutenden Zuflüssen. Fast könnte man ihn einen Fjord nennen, da sein Spiegel kaum 2 <m. höher liegt als das Meer, mit dem er durch mehrere Mündnngen zusammen- hängt. Er ist mit Hunderten von Inseln versehen, so daß, wenn man diese abrechnet, die Wasserfläche nur 22 Q.-M. ausmacht. Die Inseln aber mit Hunderten von Bauernhöfen, und die Ufer, wo Klippen und Felsen mit waldigen Bergen und be- bauten Fluren wechseln und Landhäuser und Schlösser zahlreich sich erheben, tragen viel zu den Reizen des Sees bei. Kanäle verbinden ihn mit den Bergwerken Dalarnes im Norden, wie mit dem Hjelmaren See im Süden. Weit umher sind die Gegenden bebaut, nordwärts bis über Gefle, südwärts bis über Ny- und Norrköping hinaus, und hier auf der Südseite kann man sogar Weizenfelder finden, wenn auch nicht so ergibig, wie an der Südseite des Wenern oder in Schonen. Die tiefe Lage des Mä- laren und Wenern, das Vorkommen einer Krebsart in letzterem, die außerdem wohl

10. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 511

1874 - Mainz : Kunze
Asien — Arabien. 511 im Mittelalter geraume Zeit ein eignes Königreich, ward sie zuletzt eine der Werth- vollsten Besitzungen der Republik Venedig, bis Sultau Amurath Iii. die wacker ver- theidigte Stadt Famagusta 1571 eroberte; seitdem gehört Cypern den Türken. Die türkische Hauptstadt ist Lekoscha (Nikosia), der vorzüglichste Hafen- und Handelsplatz Laruakka au der Südküste, bei deu Ruinen des alten Citinm. Famagusta ist halb verödet. Arabien (48200 Q. M., 4 Mill. E.) Seine Beduinen mit Kamelen und flüchtigen Rossen, sein Weihranch, Balsam und Kaffee, und vor allen der Islam, den das feurige Volk weit umher verbreitete, haben Arabien nicht nur zu einem viel genannten Lande, sondern auch welthistorisch gemacht. Und doch ist das Land von der Natur spärlich bedacht. Ohne beträchtliche Einschnitte des Meers, so- gar ohne Ströme, liegt es 160 bis 200 M. breit und über 300 M. lang, als ungeheure Hochebene da, größtentheils sandig und trocken. Wäre das Meer nicht, wovon 3 Seiten bespült werden, und gäbe es nicht hin und wieder Bergzüge und Vertiefungen aus der öden Fläche mit einzelnen Quellen und'steppenflüßchen, so würde Arabien völlig der Sahara gleichen und sür die Menschheit so gut als todt sein. Zum Glück ragt auch die Halbinsel so weit in die Regionen der regelmäßigen Sommerregen hinein, daß einige ihrer Gebiete, nur nicht die 5—6 Mln. breiten wüsten Küsten- gürtel, Theil nehmen an dem Segen, den diese bringen. Diejenigen Striche, wo dies geschieht, hießen schon im Alterthum glückliches Arabien, im Gegensatz zum wüsten, wo es fast gänzlich an Regen fehlt. Die ara- bische Bevölkerung besteht der Mehrzahl und dem Kerne nach aus nomadi- sirenden Beduinen (Bed^wi, d. i. Kinder der Wüste), die von Raub und Viehzucht leben und deren Fürsten Scheriss, Emirs und Scheiks sind; die das Feld bauen, heißen Fell ahs, die Stadtbewohner H adhesi, beide Klassen unter Jmams oder Sultanen und Königen. Die Halbnomaden heißen Maehdis. Die einzelnen Theile. — 1) Jemen, der beste Theil des glücklichen Ara- biens, im Südwesten und zwar am Golf von Aden und einem Theile des rothen Meers, welche durch die Straße Bab el Mandeb (Thor der Gefahr) mit einander ver- buuden sind. Hier stellen sich regelmäßig Sommerregen ein, wodurch sich die Wadis der Gebirgsgegend mit laufendem Wasser füllen und reizende Vegetation sich verbreitet. Zwar versiegen die Bäche unten in der breiten Tehama oder Küstenebene, doch gedeiht hier mindestens die Sorghohirse und die Dattelpalme. Weiter aufwärts von der Te- hama liegen die Kaffeewäldchen und gewinnt man die bekannten Specereien Arabiens: Balsam, Myrrhen, Aloe, Manna, Gummi zc. Dahinter am höher steigenden Gebirgs- ronde dehnen sich die Waldungen aus vou den verschiedensten Arten des Feigenbaums. Die Bewohner Jemens hießen ehemals Sabäer oder Himyariten. und die Königin von
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