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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 39

1874 - Mainz : Kunze
Vorbegriffe und Planzeichnen. 39 Abhang richtet sich die größere oder geringere Geschwindigkeit eines Flusses, mit anderm Worte: sein Gefäll. Gefäll ist demnach der Höhenunterschied zwischen zwei gewissen Punkten der Oberfläche eines Flusses in seiner Länge. Man sagt z. B. der Fluß hat an jener Stelle auf eine gewisse Länge so und so viel Meter oder Deeimeter Gefäll. Je nachdem nun der Fluß eine stärkere oder sanftere Abdachung, ein abhängiges Bergthal oder eine fast wagrechte Ebene durchläuft, wird sein Gefäll größer oder kleiner sein. Das Gefäll der Gebirgswasser ist so, daß sie stürzen. Ein Strom, der in einer Seeunde 2 m. fließt, ist sehr reißend; und wenn er auf 200 Schritt nur 3 -im. Gefäll hat, kann er doch aufwärts kaum beschifft werden. Die Elbe zwischen Wittenberg und Magde- bürg füllt auf 400 m. Lauf nur etwas über 1 dm. Am stärksten ist das Gefäll eiues Flusses iu der Regel in seinem obersten, am geringsten in seinem unteren Laufe. Man hat das Gefäll vieler Ströme von ihrem Ursprünge bis ans Meer gemessen. Um dies zu können, mußte man ausmitteln, wie viel Meter mehrere Ortschaften am Ufer höher liegen als der Meerspiegel; denn dieser Spiegel ist ja die tiefste Fläche, die wir uns horizontal unter dem Lande durch bis senkrecht unter den Quell des Flusses fortgesetzt denken. Die Meeresfläche bildet somit eine Ebene, welche in allen Punkten gleich weit vom Erdmittelpunkte entfernt ist und als Grnndfläche oder Basis sür Höhenbestimmungen betrachtet wird. Ist vermittels mathematischer und physikalischer Instrumente die Höhe vieler Punkte des Stromspiegels über jener wagrecht gedachten Fortsetzung der Meeresfläche bestimmt, so sagt man: der Strom hat da und da so viel Meter Seehöhe. Der Rhein hat z.b. in Mainz 79 m. Seehöhe, bei Basel 248, noch weiter stromauf bei Reichenau in Graubündten 599, und bei feiner Quelle 2388. Statt Seehöhe sagt man auch absolute Höhe. Wenn ich einen Thurm messe, so sag ich: er erhebt sich so und so viel Meter über den Platz, worauf er steht. Ebenso kann ich von einem Berggipfel sagen: Er ist so und so viel hundert oder tausend Meter über das nächste Thal oder den nächsten Flußspiegel erhaben. Dies nennt man nicht absolute, sondern nur rela- tiv e (bezugsweise) Höhe; denn über einem andern Nachbarthale oder Flusse würde seine Höhe auch anders sein, weil hier eine andere Grnndfläche an- genommen wird. — lieber Barometermessungen siehe Abschnitt Iii. §. 35. §. 14. Wasserscheiden. Da alle Wasser von höherer Gegend der niederen zufließen, so ist jedes Flußgebiet von Gebirgen oder Landrücken oder doch von einer sanft er- höhten Gegend umgeben, die alle auf ihrer einen Seite entspringenden

2. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 595

1874 - Mainz : Kunze
Afrika — Ni gritien. 595 Anbau schon 12 Stunden aufwärts, und die Ortschaften vergrößern sich, namentlich blüht die Stadt Ediua, deren Klima besonders gesund sein soll, rasch auf. Man baut Reis und Mais, Arrowroot, Orangen, Ananas, Pisang, Zucker, Kaffee. Indigo und Baumwolle, und hat der Ansfnhrgegenstände noch außerdem mehrere, B. Maha- gony-, Tik- und Farbhölzer, Elfenbein, Erdnnß- und Palmenöl, Gummi u. s. w. Gewerbe, Handel und Bildung haben erkleckliche Fortschritte gemacht und die farbigen Stämme der Umgegend werden langsam, doch sichtlich in den Kreis des Bildnngs- ganges gezogen. — Die Verfassung des Staates ist ganz der nordamerikanischen nach- gebildet und, wie sich bei diesem Staate von selbst verstand, mit Verbot der Sklaverei und mit Verpflichtung der Kinder zum Schulbesuch. Frankreich hat seine Comptoirs an der Goldküste (Grand-Bassam, As- sinie :c.) seit 1871 aufgegeben. Nigritien oder Sudm. Beide Namen heißen so viel als: das Land der Schwarzen hinter der Sahara. Insbesondere verstand man darunter nicht das Küstenland, sondern das Innere, woselbst man sich einen großen Fluß, den Niger oder Strom der Schwarzen dachte, der es der Länge nach von W. nach O. durchströme und sich entweder mit dem Nil vereine, oder in einen See ergieße. Lange Zeit war das Nigerland ein Räthsel. Man wußte nur, daß einzelne Oasen der westlichen Sahara von Tuaregs, der östlichen aber von halbschwarzen Tibbns bewohnt würden, daß beide dem Kara- wanenhandel sowohl mit Steinsalz, wovon es mächtige Lager in der Sa- harü. gebe, als auch mit Gold, Elfertbeiu und Sklaven, förderlich seien, und daß die Karawanen sich vorzüglich nach Timbuktu, einer großen Stadt am Niger richteten. Näheres zu erfahren war schwer, bis endlich in den letzten 70 Jahren sich allmählich das Räthsel löste. Man kennt jetzt die Gegend, wo die Sahara aufhört, mau ist mehrseitig ins Innere Nigritiens einge- drnngen, hat neue Seen, Ströme und Berge, neue Völker und Städte ge- sehen, und der Niger, weit entfernt vom Nil, ist als Dscholiba oder Quorra mit ganz andrer Richtung erschienen. Der Name Nigritien oder Sndsn ist aber dem Lande geblieben, welches im N. von der Sahara, begrenzt wird, im S. bis an den Aeqnator, im W. bis an den Fuß der innern Bergländer von Senegambien und Guinea und im O. bis an die zwischen Kordofsn und Darsur liegende Steppe und bis an den Fuß der abessiuischeu Gebirge reicht*). Die Heimat der Negerrasse erstreckt sich allerdings viel weiter und nimmt auch den größten Theil Hochafrikas ein. *) Die arabische Bevölkerung des Nigerlandes dagegen versteht unter Sndän jetzt gewöhnlich nur die Landstriche von Bornn bis Timbuktn, schließt also das Reich Bornn, sowie Wadai und Darsur, selbst Timbnktu davon aus. In der ägyptischen Geschäfts- spräche heißen insbesondere alle Besitzungen des Vicekönigs oberhalb des eigentlichen Aegyptens Sudänland (Biled-el-Sudän).

3. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 598

1874 - Mainz : Kunze
598 Afrika — Nigritien, und kamen nach vielen Hindernissen, deraubt, sogar gefangen und wieder befreit, end- lich über Benin nach der Küste und nach der Insel Fernaodo Po. Zu wichtig für die Handelswelt war das Resultat dieser Reise, weshalb 1833 zu näherer Erforschung des Deltas und seines Hauptarmes 2 Dampsschifse hingesandt wurden, die ein großes Stück Wegs hinauf und selbst einen Nebenstrom, den Tschad da, befuhren und die Ge- wißheit mitbrachten, daß der Nun, östlich des Caps Formosa, der Hauptarm des Quorra, und daß die Beschiffung leicht, aber auch das Klima in dem feuchtheißen Niederlande des Stromes für Europäer mörderisch sei; Richard Lander, der die Expedition mitgemacht, ward selbst ein Opfer, er starb auf Fernaodo Po. Eine zweite Expedition, die Ii Jahr später in 3 Dampfern absnhr, hatte keinen größeren Erfolg. — Glänzend dagegen waren die Resultate von neuen Landreisen, die bald hernach (1850) von dem Engländer Richardson und den Hamburgern Overweg und Barth unternommen wurden. Unter ihnen war Heinrich Barth der ausgezeich- netste an physischer und geistiger Kraft, an Ausdauer und Klugheit, und da er schon früher die gesammten afrikanischen Küstenländer des Mittelmeeres durchreist, auch hin- reichend vorbereitet. Wie er mächtige Personen, von denen die Förderung seiner Zwecke abhing, ohne sich seiner Würde zu vergeben, zu gewinnen, in schwierigen Lagen sich zu helfen verstand, und was er unter vielfachen Beschwerden, in einem oft tödlichen Klima, trotz wiederholter Geldnoth und Gefangenschaft geleistet, ist stannenswerth. Seine Zeit weise benutzend, machte er überall ethnographische, sprachliche, geschichtliche Forschungen, und so hat er über Sudän ein Licht verbreitet, das die Völker und Staaten desselben unter die bekannteren der Erde einreiht. Während auf dem Hinznge durch die Sahars die Reisegesellschaft in Tin Tellust (in der Oase Air) liegen bleiben mußte, um eine Salzkarawane zu erwarten, machte er einen Abstecher nach Agsdes und lernte als erster Europäer die interessante Gebirgsgegend des Staates Asben kennen. Im grünen Sudan angelangt und von Richardson getrennt, der bald darauf starb, ging die Reise über Katschna und Kano 146 Meilen weit nach Knka, der Residenz des Snltsus von Born». Hier in Gunst gelangt, könnt' er sich nach Süden wenden ins Land der Marghi und nach Adamaua, wo er von dem Herrscher zwar ans der Stadt Aola zurückgewiesen ward, jedoch den 3000 m. hohen Berg Alantika, und — was noch wichtiger war — den Strom Venne entdeckte, von dem er erkundete, daß es derselbe sei, dessen Mündung in den Niger man Tschadda genannt, und daß er ans dem nn- bekannten Süden komme. Aus der geringen Meereshöhe des großen Stromes ließ sich schließen, daß sein Gefäll nicht bedeutend sein, also der Beschiffung kein Hindernis im Wege stehen könne. Barths Bericht darüber veranlaßt? eine nene Niger-Benne-Expe- dition; 1854 fuhr Baikie den Strom hinauf bis zu dem Punkte, wo Barth gewesen. — Nach der Hauptstadt Bornus zurückgekehrt, wohnte Barth nebst Overweg einem unglücklich aussalleudeu Kriegszuge ins Land Kanem nördlich vom Tschadsee bei, und bald darauf sehen wir ihn im stark bewässerten Lande der Mnsgo, neben Mandara, südl. des Tsad. Richardson war längst todt; nun war auch Overweg ein Raub des Klimas am Tsadsee geworden. — Ein neuer Zug Barths aus seinem Standquartier zu Kuka führte ihn, mit der Absicht, nach Wadai und weiter ostwärts vorzudringen, ins Reich Bagirmi; hier aufgehalten, beschloß er, sich nach Westen zu wenden und machte sich trotz Major Laings ehemaligem Schicksal und trotz den Warnungen, die

4. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 601

1874 - Mainz : Kunze
Afrika — Nigritien. 601 zu begeistern, verhieß allen Sklaven, die seiner Fahne folgten, die Freiheit, brachte große Reiterheere zusammen und ward in einer Reihe von Kriegen Meister über die Haussa und andre Völker am Niger wie am Benne. Das große von ihm zusammeneroberte Reich ward unter seine zwei Söhne getheilt; Bello, Clappertons Gönner, erhielt den größeren Theil im Osten mit den Residenzen Säkoto und Wuruo, der mönchisch ge- finute Abd Allahis den Westen am Quorra mit der Residenz Gando. Eine Zeit lang waren die Fellatahs im Besitze von Timbuktn und Bornu und verbreiteten die muham- medanische Civilisation bis südl. vou Benue. Leider ist die Herrschaft dieses bildungs- fähigen und deu Europäern nicht abgeneigten Volkes noch nicht überall gesichert, ja in neuerer Zeit sind sie minder glücklich gewesen; doch bilden sie noch überall eine Art sehr mächtiger Aristokratie, die sich alle Aemter und einen großen Theil des Grund- besitzes vorbehalte« hat. Ihre Zahl mag 6—8 Mill. betragen, die Gesammtbevölkerung der Fellatahstaaten mindestens 20 Millionen (auf 15000 Quadrat-Meilen). Gegen- wärtig hauptsächlich 3 Staaten, nämlich: 7) der von Sokoto, südl. und westl. von Bornu. Residenz des Sultans ist Wurno. Größer (25000 E.) ist die in der Nähe gelegene alte Hauptstadt des Landes, Svkoto, mit sehr ausgebreiteter Industrie und lebhaftem Handel, leider auch mit Sklaven. Fünfzig Meilen ostsüdöstl. liegt das ge- werbreiche „London des Südens", Kano mit 40000 E., die wichtigste Stadt für den Handel im mittleren Negerlande, mit sehr bedeutender Aus-nud Einfuhr (unter letzterer auch viele deutsche Fabrikate aus Sachsen, Solingen, Nürnberg, Steiermark u. s. w.). Große Städte sind auch Zaria und namentlich Jakoba (mit 150000 E.), weiter im Süden. — 8) Ter zweite Fellatahstaat, Gando (Borgu) umfaßt die Nigerlaudschasten bis zur Einmündung des Benue. Bussa, Hauptstadt, M. Parks Ermordung 1805. Größer ist Rabba am unteren Quorra, bedeutender Gewerbs- und Handelsplatz, großer Sklaveumarkt. — 9) Das Reich Massena, nordwestlich der vorigen, mit der Hauptstadt Dschenne am Dscholiba; es erstreckt sich den Strom hinab bis Käbara, dem Hafen der 3 Stunden seitwärts liegenden Stadt Tim bukt u, die seine Hoheit durch jährlichen Tribut anerkennt. Dieser vielumstrittene, i. I. 1213 von Tuä.vegs ge- gründete, altberühmte Handelsort liegt auf der Grenze der Sahara und dreier Völker- schasten (Tuä.regs, Berber, Fellatahs), weder in schöner noch in fruchtbarer Lage, ist aber als Mittelpuukt von Karawanenwegen so wichtig, daß seine Bedeutung sich 7 Jahrhunderte trotz mancherlei Wechsel der Herrscher bis jetzt erhalten hat. Einmal unter dem Kaiser von Marokko stehend, war Timbuktu ein Sitz maurischer Gelehrsam- keit und prangt noch heutzutage mit großen Moscheen aus jener Zeit. Jetzt zählt es nur 15000 ständige Bewohner, aber zur Zcit der Ankunft der Karawanen ans Gha- dämes, Algier, Marokko :c. (November bis Januar) halten sich an 10000 Fremde in der Stadt auf. Auf seinen Markt kommt Reis und Negerkorn, Schihbutter und Datteln, Baumwolle und Gewürz, Thee und Zucker. Aus Marokko und Ghadämes werden besonders europäische Waaren und berberisch-arabische Burnusse bezogen, aus der Wüste Salz, von den Mandingos Gurunüsse, aus Bambuk am Senegal und aus Bure am oberen Dscholiba Gold als Staub und verarbeitet. Der Umsatz ist groß, der Gewinn aber geschmälert, da zur Sicherung des Verkehrs auch den Tuaregs Tribut gezahlt werden muß. Schacht, Lchrb. d. Geographie 8. Aufl. Zg

5. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 609

1874 - Mainz : Kunze
Afrika — der Süden. 609 und mit schwarzem kurzen Wollhaar, aber die Nase gebogen, die Stirn hoch, überhaupt von ausgezeichneter Körperbildung. Sie verbinden Feldbau mit Viehzucht, leben meist von Hirse und Kafferkorn mit Milch gekocht, und von Fleisch, wenn sie Vieh im Raub- zuge oder auf der Jagd erbeutet; sind auch sonst zu einigen Arbeiten nicht ungeschickt in Holz, Elfenbein und Metall, denn ihre aus hartem Holz gefertigten Affagaieu oder Wurfspeere haben erzene und eiserne Spitzen. Zu den Schilden aber nehmen sie Büffelfell. Die fortwährenden, grausamen Kriege mit Portugiesen, Holländern und Engländern haben sie sehr verwildert und ihre Charaktereigenschaften verschlechtert; ihre kriegerische Lust aber hat den Engländern während dieses Jahrhunderts viel zu schaffen gemacht, und die Missionare schreiben ihnen nicht wenig Bildungsfähigst zu, obgleich es bei ihnen wie bei den von Livingstoue geschilderten Negern sehr schwer hält, sie vom Glauben an ihre Zauberer und Regenmacher abzubringen. Ihre Sprache ist vokal- reich, man hört sie gern. An jagdbaren Thieren, woran sie ihre Gewandtheit üben können, namentlich an Quaggas, Antilopen, Giraffen, Büffeln, Elephanten und Löwen, beginnt es in der neuesten Zeit, doch nur im Süden, etwas zu fehlen. Sie be- stehen aus mehreren Amas oder Stämmen, z. B. Amaponda, Amakosa, Ama- zulu u. s. w. unter erblichen Oberhäuptern, gewöhnlich mit einem Rath der Vornehm- sten zur Seite. Die Zulukaffern sind gegenwärtig die bedeutendsten. Die südlichsten Stämme sind jetzt dem Caplande einverleibt. 3) Die Betschnanen sind westliche Nachbarn der Kaffern, mit denen sie häufig in Streit gelebt. Von den Drakeubergen dehnen sich die ursprünglich ihnen gehörigen Länder bis zur Kalahariwüste und vom Caledon, Nebenfluß des Nu-Garib, bis zum Ngami-See aus, doch haben ihre einzelnen Stämme es ebenfalls uie dahin gebracht, sich zu einem großen Volke zu vereinen. Im Vergleich mit den Kaffern sind sie min- der kriegerisch und raublustig, dagegen thätiger auf ihren Feldern, geschickter in allerlei Arbeiten, sorgfältiger in der Erbauung von Hütten und Dörfern und noch frei von der Hinterlist, Treulosigkeit und Bettelhastigkeit der Küsteustämme. Ihre Sprache, die Sitschu a ua, wird vom Garib bis zum Zambesi verstanden, und war dem Livingstone, der mehrere Jahre unter ihnen in den Missionsorten Knrnman und Kolobeng thätig gewesen, vollkommen geläufig, eh' er die große Entdeckungsreise nach Norden antrat. Daß die Makololo als Eroberer ans dem Schöße der Betschuanen hervorgegangen, haben wir vorhin erwähnt. Anderseits sind aber fast alle östlichen Betschuauen unter fremde Herrschaft geratheu, die an den Matoppobergen nördlich vom Limpopo unter die Ama- Tebele-Kaffern (Matebele), die unter dem im September 1868 verstorbenen Kriegsfür- sten Mosilikatse, den vorher Mauch in dem Kraal Matlokotlolo noch aufgesucht hatte, unter Mord, Raub und Zerstörung ein Reich gründeten; die Ackerbau und Ge- werbe treibenden Makalaka, die schwächlichen Maschona mit jüdischem Typus, die Bahlovkwa oder Kuopsuaseu, die buschmannartig in den Bergen lebenden Banyai u. a. Betschnanenstämme sind als „Maschole", d. i. Sklaven den stolzen, kräftigen Matebele unterworfen. Unter 192/3° S. Br. die Missionsstation Jnyati, und 2 Grade ost- südostlich davon die räthselhasten, von Mauch aufgefundenen Ruinen von Zimbaotz. Südlichere Betschuanen geriethen unter die Herrschaft der aus dem Caplande entwichenen holländischen Boers, d. H.bauern, denen nur die Basutos in den Malnti oder Blan- bergen unter dem tapfern Führer M o s ch e s ch glücklich widerstanden.

6. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 1008

1874 - Mainz : Kunze
1008 Amerika — Geschichte. Küste, schwerlich je so unternehmend, thätig und erfinderisch werden als z. B. die Be- wohner der nordamerikanischen Freistaaten. Der vorzüglichen sonstigen Produkte in den 3 Reichen der Natur, welche die neue Welt theils eigenthümlich besitzt, theils aus Europa empfing, erwähnen wir im folgen- den §. und bei den einzelnen Ländern. §♦ 3. Geschichtliches und Bevölkerung. Entdeckungen. Frühe schon sollen Missionäre aus Irland an die Küsten Neu- schottlands und Neuenglands südlich des Lorenzostroms gekommen sein; doch verlässige Angaben hierüber fehlen. Sicher ist, daß die Normannen den Weg über den atlant. Ocean gefunden haben. Ans der Fahrt nach Island wurde Gnnnbjörn westwärts um die Jusel getrieben, entdeckte eine Inselgruppe, welche nach ihm den Namen Gunn- bjarnar-Skär (Scheeren Gunnbjörns) erhielt und sah überdies noch ein weiteres Land, nämlich Grönland (870 oder 877, nach andern Quellen um 920). Zwischen 970 und 980 fuhr Snaebjörn galti mit einer Zahl von Genossen aus, um die Scheeren Gunnbjörns auszusuchen; man fand sie und überwinterte darauf, die beab- sichtigte Niederlassung wurde jedoch durch ausgebrochenen Zwiespalt verhindert. Nur um wenige Jahre später fällt dann der Anfang der Niederlassung isländischer Männer aus Grönland selbst, indem Eirikr raudi, um einer Todtschlagssache willen aus Norwegen nach Island ausgewandert, auch hier wieder in mancherlei Kämpfe ver- wickelt und des Landes verwiesen, 14—15 Winter vor der gesetzlichen Einführung des Christenthums auf Island, also 985 oder 986, als der erste im Lande sich niederließ, an der Stelle, die man seitdem Eiriksfjördr nannte; um durch eine freundliche Bezeich- nnng die Zahl der Einwanderer zu vermehren, habe er dem Lande den Namen „das grüne Land" gegeben.*) Die Znzüge blieben auch in der That nicht aus; alle ließen sich auf der Westküste des Landes nieder, wo man bis zum 72. Breitengrade, in der Nähe von Upernavik, Spuren ihrer Anwesenheit entdeckt hat. — Ungefähr um die- selbe Zeit (986) entdeckte Bjarni, im Begriff, seinem Vater Herjülfr Ba.rdarson, einem Genossen des rothen Eirik, nach Grönland zu folgen, die Küsten Nordamerikas, bis er endlich nach Grönland gelangte. Das Aufsehen, welches seine Erzählungen er- regten, veranlaßte die 3 Söhne des rothen Eirik, vom Jahre 1001 an mehrere Fahrten dorthin zu unternehmen, auf denen man bis zum Eap Cod (42° N. Br.) gelangte, also Labrador, Neubraunschweig, Neuschottland :c. entdeckte, und dort Niederlassungen gründete. Da man wildwachsenden Wein fand, nannte man das entdeckte Land Bin- land. Mit den Eingebornen, welche als Skraelingar bezeichnet werden und die wahrscheinlich Eskimos gewesen sind, knüpfte sich anfangs ein sehr vorteilhafter Tausch- verkehr an. Bald aber kam es zu heftigen Kämpfen mit den wilden Ureinwohnern und dadurch wurde wahrscheinlich den Ansiedluugen ein Ende gemacht; doch wird noch von Fahrten berichtet, die 1121 und 1347 von Grönland aus dorthin unternommen wurden. Im übrigen Europa aber blieben diese Entdeckungen und Fahrten unbekannt, * Der älteste isländische Geschichtsschreiber, Ari f r o b i (1068—1148) gibt in seinem Jsländerbüchlein einen sehr belehrenden Bericht über die Ansiedlungen islän- bischer Männer auf Grönland.

7. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 1065

1874 - Mainz : Kunze
Nordamerika — Mexico. 1065 Frauen klein und fett, die Männer mittelgroß mit nur etwas Bart, doch sehr mns- kulös. Sie sind Reste vieler ehemals untereinander feindlichen und an Sprache Der* schiedenen Stämme, an deren frühere in Dunkel liegende Zeiten die oben erwähnten riesigen Bandmkmale und Skulpturen, die den berühmtesten Trümmerstädten der alten Welt gleichkommen, erinnern. Theils sind sie Nachkommen der Azteken, theils nicht-- aztekischen Ursprungs neben und zwischen jenen. *) Der Zahl nach, etwa Mill., sind sie überwiegend, gesetzlich frei wie alle Bewohner Mexicos, doch auf niederer Stufe der Kultur. Freilich wurde auch in den 3 Jahrhunderten der Unterjochung nichts für sie gethan. Sie sind theils Indios barbaros, unabhängige Nomaden in den nörd- lichen Staaten, wozu z. B. die wilden Comanches und Apachcs gehören, theils Jndios fideles, die den römisch-katholischen Kirchengebrauch erhalten haben, dabei aber vom Christenthum nichts wissen und voll Aberglauben stecken.**) Diese leben höchst einfach, fast nur von Pflanzenkost, reich und arm gleich gekleidet, nur daß der Reichere San- dalen am Fuße hat. Es gibt überall angesehene Familien nnter ihnen, mit patriar- chalischer Autorität in den Dörfern. Weben, Flechten und Töpferei ist Sache der Weiber, und da sie kanm andere Handwerker brauchen, obwohl ihnen Talent zu me- chanischer Fertigkeit und bildlicher Darstellung nicht abzusprechen ist, so sind sie auf eigenem Acker oder als Taglöhner auf Gütern der Creolen vorzugsweise beschäftigt, oder mit Einsammeln der Vanille, der Sarsaparille und Jalapenwnrzel, mit der Cochenille- Zucht, Benutzung der Agave, oder als Fischer, Köhler und Gärtner. „Es ist — sagt Sartorius — im ganzen ein gutes und rechtliches Volk. Ich habe viele Jahre unter Indianern und Mestizen gelebt und nie eine größere Sicherheit der Person und des Eigen- thums gefunden. Was man in Europa nicht wagen würde, einem barfüßigen Taglöhner be- deutende Summen zu übergeben, um sie allein oft viele Meilen weit zu bringen, das thut man dort ohne Sorge, und noch nie hat der arme Indianer das Vertrauen ge- täuscht." Stimmt dies nicht mit Catlins Erfahrungen unter den Jagdvölkern am Missouri überein?. In neuester Zeit haben sich indes auch öfter Indianer auf mili- tärischem, politischem und geistigem Gebiete ausgezeichnet, so namentlich der 1872 ge-- storbene Präsident Benito Juarez, Sohn armer indianischer Eltern aus dem Staate Oaxaca, der durch hervorragende Begabung, durch Fleiß und Charakterstärke, durch die den Indianern eigene unerschöpfliche Zähigkeit seinem Vaterlande die Freiheit, sich selbst aber nn- ermeßlichen Ruhm bei seinen Landslenten erwarb, und zugleich als erster Präsident von rein indianischer Abstammung insofern eine bemerkenswkrthe Erscheinung in der mexicanischen Republik war, als er bewies, daß der indianische Stamm als gleichberechtigt mit den andern Bürgern an den Staatsgeschäften theilznnehmen gelernt hat. — 4) Was Neger und Mulatten betrifft, so ist ihre Zahl gering (etwa 5900); nur an den Küsten findet man sie als Handwerker, Fischer und Taglöhner. Sie sind * Humboldt zählt 20 Stämme, deren Sprachen weder unter sich, noch mit der aztekischen Verwandtschaft zeigen. ** Den übrigens alle Mexicaner mit ihnen theilen; denn obwohl man z. B. in Aufhebung der Klöster und anderweitiger Verwendung der Gebäude rüstig fort' schreitet und eine Art Gewissensfreiheit proklamirt hat und übt, „geht die Anrufung eines Heiligen doch noch weiter als gutes Recht und eine der Kirche geweihte Kerze weiter als eine edle Handlung," und besorgt der Klerus Korrespondenzen direkt in den Himmel, sowie er auch briefliche Antworten von dort erhält. Schacht, Lehrb. d. Geographie S. Aufl. 68

8. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 511

1874 - Mainz : Kunze
Asien — Arabien. 511 im Mittelalter geraume Zeit ein eignes Königreich, ward sie zuletzt eine der Werth- vollsten Besitzungen der Republik Venedig, bis Sultau Amurath Iii. die wacker ver- theidigte Stadt Famagusta 1571 eroberte; seitdem gehört Cypern den Türken. Die türkische Hauptstadt ist Lekoscha (Nikosia), der vorzüglichste Hafen- und Handelsplatz Laruakka au der Südküste, bei deu Ruinen des alten Citinm. Famagusta ist halb verödet. Arabien (48200 Q. M., 4 Mill. E.) Seine Beduinen mit Kamelen und flüchtigen Rossen, sein Weihranch, Balsam und Kaffee, und vor allen der Islam, den das feurige Volk weit umher verbreitete, haben Arabien nicht nur zu einem viel genannten Lande, sondern auch welthistorisch gemacht. Und doch ist das Land von der Natur spärlich bedacht. Ohne beträchtliche Einschnitte des Meers, so- gar ohne Ströme, liegt es 160 bis 200 M. breit und über 300 M. lang, als ungeheure Hochebene da, größtentheils sandig und trocken. Wäre das Meer nicht, wovon 3 Seiten bespült werden, und gäbe es nicht hin und wieder Bergzüge und Vertiefungen aus der öden Fläche mit einzelnen Quellen und'steppenflüßchen, so würde Arabien völlig der Sahara gleichen und sür die Menschheit so gut als todt sein. Zum Glück ragt auch die Halbinsel so weit in die Regionen der regelmäßigen Sommerregen hinein, daß einige ihrer Gebiete, nur nicht die 5—6 Mln. breiten wüsten Küsten- gürtel, Theil nehmen an dem Segen, den diese bringen. Diejenigen Striche, wo dies geschieht, hießen schon im Alterthum glückliches Arabien, im Gegensatz zum wüsten, wo es fast gänzlich an Regen fehlt. Die ara- bische Bevölkerung besteht der Mehrzahl und dem Kerne nach aus nomadi- sirenden Beduinen (Bed^wi, d. i. Kinder der Wüste), die von Raub und Viehzucht leben und deren Fürsten Scheriss, Emirs und Scheiks sind; die das Feld bauen, heißen Fell ahs, die Stadtbewohner H adhesi, beide Klassen unter Jmams oder Sultanen und Königen. Die Halbnomaden heißen Maehdis. Die einzelnen Theile. — 1) Jemen, der beste Theil des glücklichen Ara- biens, im Südwesten und zwar am Golf von Aden und einem Theile des rothen Meers, welche durch die Straße Bab el Mandeb (Thor der Gefahr) mit einander ver- buuden sind. Hier stellen sich regelmäßig Sommerregen ein, wodurch sich die Wadis der Gebirgsgegend mit laufendem Wasser füllen und reizende Vegetation sich verbreitet. Zwar versiegen die Bäche unten in der breiten Tehama oder Küstenebene, doch gedeiht hier mindestens die Sorghohirse und die Dattelpalme. Weiter aufwärts von der Te- hama liegen die Kaffeewäldchen und gewinnt man die bekannten Specereien Arabiens: Balsam, Myrrhen, Aloe, Manna, Gummi zc. Dahinter am höher steigenden Gebirgs- ronde dehnen sich die Waldungen aus vou den verschiedensten Arten des Feigenbaums. Die Bewohner Jemens hießen ehemals Sabäer oder Himyariten. und die Königin von

9. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 585

1874 - Mainz : Kunze
Afrika — die Berb erei. 585 bau lässig betrieben, und Viehzucht vorgezogen; vor allen hegt man Schafe und Ziegen, und wie man deren Felle zu gerben versteht, zeigt die Be- nennung Marokin und Saffian, nach den Städten Marokko und Saffi. — Von der geistigen Kultur ist nichts zu rühmen; der harte Despotismus, worunter diese Länder seit Jahrhunderten seufzten, das Erstarren der Re- ligiosität in äußerlichen Bräuchen, und nicht weniger der eingewurzelte Widerwille gegen alles Europäische, ließen sie nicht aufkommen. Daß dieser Widerwille gerade in Nordafrika besonders stark ist, erklärt sich übrigens leicht; man braucht nur an die greuelhafte Vertreibung einer Million friedlicher Mauren aus Spanien im Jahr 1610 sich zu erinnern, die natürlich den Groll über die erlittene Unbill auf ihre Nachkommen in Marokko vererbten; und was die 3 andern Barbaresken betrifft, die ihr Entstehen dem Seeraub verdankten, so verleugneten ihre Regenten das ur- fprüngliche Geschäft umfoweniger, als gegenüber auf Malta ein christlicher Ritterorden saß, welchen sein Gelübde zu ewigem Kampf gegen die Un- gläubigen verpflichtete. Denkwürdig wird es aber bleiben, daß der Kor- sarenunfug so lange geduldet wurde, und daß unsre Seemächte sich sogar zu Geschenken oder Tribut an die Barbaresken herabließen, um ihren Flaggen Sicherheit zu verschaffen. a) Tripoli, Fessan und Barka — südlich vonjtalien, sehr ausgedehnt, doch nur im kleinsten Theile des Anbaues fähig, 16000 Q. M. mit 800000(?) Eiuw. Seit 1552 mit dem türkischen Reiche vereinigt, wird das Laud durch häufig wechselnde Paschas oder Beys, die jährlich einen gewissen Tribut an die Pforte zu entrichten haben, regiert. Die Verwaltung des Staates ist sehr schlecht, echt türkisch; unter an- dern Abgabe von jedem Dattel- und Oelbaume. — Orte: Tripoli (Tarabulus) mit 30000 E., Citadelle, befestigtem Hafen und vielen Kanonierböten zur Vertheidignng, eng gebaut und schmutzig, mit ziemlich lebhaftem, größtentheils von Juden betriebenem Handel; aber die Karawanen nach Sudan, oft mehrere hundert Kamele stark, werden von den Tuaregs der Wüste geführt. Tripoli ist nämlich Ausgangspunkt der vielbe- suchten Wüstenstraße an den Tsad, auch steht es in Telegraphenverbindung mit Malta und über Bengasi mit Alexandrien. Ostwärts liegen die Ruinen von Leptis. Rha- dsmes, Haudelsplatz in schöner Oase, an der Karawanenstraße nach der westl. Sahara und nach Timbuktu. — Fessan bildet ein eigenes Paschalik; der Hauptort Mursuk mit 8000 E. liegt südwestl. der Harndschberge, und führt hauptsächlich Sklaven- und Dattelhandel. Tedscherri, der südlichste bewohnte Ort Fessans. — Die wäldervolle Plateaulandschaft Barka (Kyrenaika) wird seit dem Herbst 1869 als Mntasa- refia von Bengasi direkt von Konstautinopel aus regiert. Bengasi (Berenike der Alten) ist ein wichtiger Hafenplatz mit 7000 E., in schöner Lage. Karawanenverkehr mit Wadai. Derna (Darnis), Hafen a. d. Nordküste. Trümmer von der Vaterstadt des Aristipp und Eratostheues, nämlich von Kyrene in wasserreicher, fruchtbarer Land- schaft, das in alter Zeit sowohl durch Handel, wie als Sitz der Künste und Wissen- schaften blühend und nach Karthago und Alexandria die größte Stadt Afrikas war. Die Schacht, Lehrb. d. Geographie L. Aufl. Zz

10. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 556

1874 - Mainz : Kunze
556 Afrika — das Land. dieses Handels hält die Verminderung des Sklavenhandels gleichen Schritt. — In den Gewürzhandel liefert Afrika den Pfeffer, weshalb ein Theil Guineas den Namen Pfeffer- oder Körnerküste führt; auch sind indische Gewürze herüber gepflanzt, nament- lich die Gewürznelke nach Zanzibar. — Baumwolle, in Tunis kultivirt und in Aegypten gegenwärtig der Hauptexportartikel des Landes, wächst in vielen Landstrichen, z. B. am Zambesi nud Schire, wild, desgleichen Zuckerrohr und Indigo. — Aus den Urwäldern feuchter Landstriche kann man treffliche Holzarten zur Färberei und Tischlerei beziehen, und die Akazien trockener Länder liefern das Kautschuk Senegambiens und den arabischen Gummi Aegytens; desgleichen ist das Copal- harz namentlich Südafrikas ein wichtiger Handelsartikel, der auch aus dem Junern an die Küsten gebracht wird. — Wie der kolossale Baobab oder Affenbrotbaum ein acht afrikanisches Gewächs ist, so anch der Kaffeebaum, der wahrscheiulich über die Straße Bab^el-Man^b nach Arabien verpflanzt worden; deun im südlichen Habesch, im Quanzagebiet und in Guinea ist er Wälderweis zu sehen. — Ausfallend ist, daß die üppige Vegetation der großen, gebirgigen und wohlbewässerten Insel Madagaskar weit mehr auf die der hinterindischen Inseln, als auf die Afrikas hinweist. Je mehr Gebirge man entdeckt, desto höher sollte nnsre Vorstellung von dem Reich- t hnm Afrikas an Mineralien steigen; es ist aber nicht der Fall. Manches Laud hat Mangel an Salz, manches an Eisen; in andern scheint Erz in Fülle zu sein, so daß Eingeborne das Eisen auszuscheiden und zu verarbeiten wissen. Daß kupferreiche Stellen vorhanden sind, wissen wir seit langer Zeit und haben die jüngsten Eutdeckungs- fahrten Livingstones aufs neue bestätigt (Kupferminen zu Katanga in Lualabagebiet!); Afrikas Goldstaub war schon im Alterthum ein gesuchter Handelsartikel, und die erst jüngst entdeckten reichen Gold- und Diamantenfelder Südafrikas haben bereits eine große Menge Menschen, anch aus Europa, dorthin gelockt. — An Zahl der Thier arten, wenigstens der Vierfüßler, soll Afrika selbst über Asien stehen. Unter den eigenthümlicheu ragen Zebra, Gnn und Giraffe hervor. Wie der Affenbrotbaum unter den Bäumen, so kaun die Giraffe unter den Th'.eren als Wappen des Erdtheils dienen, eher als der Löwe, der freilich hier in seiner Größe und Schönheit und überall zu finden ist, außer in der Wüste, wo es an Nahrung für ihn fehlt. Bei der Menge reißender Thiere ist es auffallend, daß kein Tiger da ist; die arabische Wüste wird ihn verhindert haben, aus seiner asiatischen Heimat sich auch hieher zu verbreiten, obwohl das Kamel aus Asien stammt, und erst während nnsrer Zeitrechnung nach Afrika gelangt ist; wenigstens kommt es noch nicht auf den alten Monumenten Aegyptens vor. Kamel und Dattelpalme machen die Wüste bewohnbar. Der Stranß ist afrikanisch, rechnet aber, als Frennd trockner Hochebenen, Arabien mit zu seinem Reiche. Hochafrika und Habesch können besonders als Reich der Dick- häuter und Wiederkäuer gelten; höchst zahlreich sind hier Elephanten und Anti- lopen; jene in feuchten und waldigen Landstrichen, z. B. am Limpopo, diese auf den Savannen und so manchfaltig in Gestalt, daß man glanbt, 5/e aller Antilopenarten der Erde seien hier zu Hause. Uebrigens zeigt sich der afrikanische Elephant minder klug als der ostindische, hat aber gewaltigere Zähne, von 3—3^2 m. Länge, deren jeder über 80 bis 100 ff. wiegt, weshalb besonders die Elephantenjagd so manche Europäer an den weißen Nil, und seit der Entdeckung des Ngamisees nach Südafrika lockt; auch das werthvolle Horn des Rhinoceros reizt jene Jäger. Khartüm und Zanzibar
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