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vorsichtig am Ufer und schwammen von einer Kste zur anderen, oder wagten sich doch nur so weit auf's Meer, da sie immer die Kste im Auge behielten, aus Furcht, das Land nicht wieder finden zu knnen. Fr den mglichen Fall, da ein pltzlicher Sturm das Schiff aus dem Angesichte des festen Landes ver-schlage, nahmen sie wohl Vgel aus ihrem Lande mit sich auf's Schiff. Diese lieen sie alsdann fliegen und folgten der Nich-tung ihres Fluges. Sie setzten nmlich voraus, da sie aus natrlichem Hange ihrem Vaterlands wieder zufliegen wrden. Es wurde auch nur bei hellem Tage geschifft. Denn wie leicht htte in stockfinsterer Nacht auf dem brausenden Meere das Schiff auf verborgene Klippen, auf Sandbnke gerathen knnen.
Die Phnizier waren die ersten, welche die Schiffahrt auch auf offener See bei Nacht sowohl als bei Tage wagten. Die prachtvollen Zedern des Libanon gaben ihnen das nthige Holz zum Baue der Schiffe. Sie hatten deren zwei Arten: lange und runde. Die ersteren waren schmal und zugespitzt und fhrten den Namen Argo, d. i. Schnellsegler. Sie wurden vorzglich zum Kriege gebraucht. Die anderen hieen Gauloi, runde, weil sie fr die Ladung der Waaren einen weiten Bauch und platten Boden hatten. Diese waren Kauffahrtei-schiffe und gingen nur langsam.
Mit solchen Schiffen wagten sich die Phnizier khn hinaus auf das offen vor ihnen liegende mittellndische Meer. Bei Tage diente ihnen der Stand der Sonne, bei Nacht der gestirnte Himmel zum Wegweiser. Unter dem zahllosen Heere der Sterne, die der uns am Firmamente leuchten, zeichnen sich einige durch ihren Glanz aus und behalten fast immer denselben Platz, ohne jemals unterzugehen. Diese Sterne, und die unter denselben nach jener Richtung hin liegenden Lnder merkte man sich zu-vor und fand sich dann auf dem Meere leicht wieder zurecht.
Wie aber, wenn die Witterung trbe, der Himmel dster umwlkt war? Dann hielt sich auch der Phnizier vorsichtig
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sie weiter auseinander und verflachen sich allmlig in eine vllige Ebene, in welcher sich der Nil in zwei Hauptarme theilt. Am Aueflusse des weltlichen Armes lag Canpus, das heutige Raschid ober Rosette, am Ausflusse des stlichen Pelusrum, das heutige Damiette. Beide Städte liegen ungefhr 50 Stunden auseinander. Das Land zwischen diesen beiden Nilarmen bildet ein groes Dreieck, welches wegen seiner Aehnlichkeit mit dem griechischen Buchstaben Delta, zz, selbst Delta genannt wurde.
Der Nil ist der grte Wohlthter dieses Landes. In dem engen, rechts und links von den Wsten und Bergen einge-schlossenen Thale ernhrt er an seinen beiden Ufern eine groe Bevlkerung ganz allein und ernhrt sie reichlich. Der Regen ist in Aegypten eine Seltenheit, und ohne die segenvollen Flmhen des Nil wrde auch hier alles eine de Wste sein.
In der Zeit, wo alle anderen Flsse das meiste Wasser haben, von Dezember bis April, fliet er mit einer migen Wassermenge ruhig und langsam in seinem Bette daher. So-bald ober im April in der heien Zone, in welcher die Nilquellen sind, die Regenzeit beginnt, fngt er an zu steigen und steigt immer hher und hher. Im August tritt er endlich aus seinen Ufern und berschwemmt die ganze Tyalflche sammt dem Delta. Bis zum Oklvber gleicht dann Aegypten einem groen See, aus welchem die Städte wie Inseln hervorragen, und auf welchem die Menschen zu Tausenden in Schiffen und Booten vergngt umherschwimmen. Freude und Glckseligkeit herrscht dann im Lande umher; nie werden den Gttern so viele und so kostbare Opfer gebracht. Denn wo er gestanden hat, lt er einen fetten Schlamm zurck, und der Same, welcher in den so bewsserten und gedngten Boden ausgestreuet wird, lohnt hier reichhaltiger, als in anderen Lndern bei dem sorg-samsten Ackerbau. Im Dezember steht das Getreide schon hoch, und der Flachs blhet; im Januar schlgt der Weinstock aus, im Februar blhen die Orangen, im Mrz beginnet und im
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Handel gewannen. Letzteres ist wohl das Wahrscheinlichere. Dieser Bernstein, Elektron genannt, wurde damals der Selten-heit wegen dem Golde gleichgeschtzt. Die Phnizier verarbei-teten ihn zu Halsketten, Armbndern und andern Schmuck-fachen. So durchkreuzten ihre Schiffe die Meere nach allen Richtungen und kehrten reichbeladen zurck.
29. Erfindungen der Phnizier.
Die Handelsgegenstnde der Phnizier bestanden aber nicht blo in fremden Waaren, die sie zusammenbrachten und um-setzten; in ihren Stdten selbst herrschte der grte und leb-hasteste Gewerbflei. Unter ihren Fabriken stand die Frberei, besonders in Purpur, oben an. Sie selbst waren die Erfinder des Purpurs. Ein Schferhund, so geht die Sage, hatte am Meeresftrande nahe bei der Stadt Tyrus Purpurschnecken zerbissen und kam mit hochrother Schnauze zu seinem Herrn zurck. Dieser meinte, sein Hund sei verwundet und wischte ihm mit Wolle das vermeintliche Blut ab. Zu seinem Erstau-nen fand er nicht die geringste Verwundung, die Wolle aber schn und glnzend roth gefrbt. Neugierig folgte er der Spur seines Hundes und entdeckte nun, da die vom Meere an die lyrische Kste ausgeworfenen Schnecken einen solchen rothfr-benden Saft enthielten. Dieser tyrische Purpur, befon-ders der hochrothe und violette, wurde in Kurzem so berhmt, da er fr die grte Kostbarkeit galt, mit welcher sich nur Könige und die reichsten Leute schmcken konnten. So lesen wir beim Evangelisten Lukas, wo von dem reichen Manne die Rede ist: Es war ein reicher Mann, der kleidete sich in Purpur." Und weil die Frbung bei den Phniziern durch" gehends in die Wolle geschah, so mute die Weberei mit der Frberei in genauer Verbindung stehen. *)
*) Jetzt ist die kostbarste rothe Farbe die Schar lach frbe au5 Cochenillwrmern. Purpur kennt man nicht mehr.
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wohl erhalten als Mumien die Leichen von Tausenden der Einwohner des alten Aegyptens. In einer weiter zurcklie-genden zweiten Bergkette waren die prachtvollen Knigs-grber tief in den Felsen eingehauen.
2) Mittel-Aegypten, von Chemnis bis Cercasrus, Die Hauptstadt war pbis an der Westseite des Nil, wo jetzt das Dorf Mens liegt. Hier finden sich ganze Gruppen von Pyramiden, den ltesten Knigsgrbern, nebst einer zahllosen Menge von. Prioatgrbern, die auch hier grtenteils in Fellen eingehauen sind. Hier ist auch der frher genannte
. / See Mns, der von dem Könige Mris (^440i46 vor Chr.) angelegt und nach ihm benannt sein soll. In der Nhe desselben lag das berhmte Labyrinth, von welchem spter die Rede sein wird.
3)Unter-Aegypten, mit dem fruchtbaren Delta, wel-ches in der frhesten Zeit wohl eine Meeresbucht war, die aber durch die fortwhrende Schlammablagerung des Nil und durch den aus der Wste hinbergewehten Sand allmlig sich als festes Land gestaltete. In diesem von unzhligen Kanlen durchschnittenen und sehr angebauten Theile des Landes war die Hauptstadt On oder Helioplis. Ferner lagen hier die geschichtlich merkwrdigen Städte Sai's. Bubstus und Pelwmm; in spterer Zeit wurde auch angelegt Naukrlis und Alexandra. Beinahe eine Meile von der Meereskste lag die Insel Pharos, welche spter durch einen Damm mit dem festen Lande verbunden wurde. Auf dieser Insel erhob sich der berhmte Leuchlthurm, Phros genannt, von welchem nachher alle anderen diesen Namen erhalten haben. Er diente in finsteren Nchten als Wegweiser fr die kommenden Schiffe auf hoher See. Man zhlt ihn unter die Wunder der alten Welt.
Seehandel trieben die Aegyptier in der ltesten Zeit noch nicht. Dieser war fast ganz in den Hnden der Phnizier. Im Lande selbst fanden sich keine Baumaterialien fr Seeschiffe
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Extrahierte Personennamen: Chemnis_bis_Cercasrus Alexandra
Aie Phnizier.
'24, Beschreibung des Landes.
Neben den Juden, an der bergigen Kste des Mittelmeeres, wohnten die Phnizier. In der Bibel werden sie gewhn-lich Kanaaniten genannt. Ihr ganzes Lndchen war kaum dreiig Meilen lang und hchstens fnf Meilen breit. Von dem brigen Asien war es durch das hohe Gebirge des Liba-non und Antilibanon geschieden, welches dasselbe in der Form eines Halbkreises umgibt. Das Gebirge bat seinen Namen, der wei bedeutet, von dem Schnee, mit welchem die hchsten Gipfel desselben immerwhrend bedeckt sind. Das Innere des Landes war grtentheils felsig und unfruchtbar; weder Acker-bau noch Viehzucht konnte die Bewohner ernhren. Um fo reicher aber war das benachbarte Meer an Fischen aller Art. Dies fhrte die frheren Bewohner erst zur Fischerei, dann zum Schiffbau und fo stufenmig von der Seeruberei bis zum blhendsten Handel.
D?t schon sind arme unfruchtbare Lnder, wie Holland, einzelne Städte sogar, wie Genua und Venedig, durch den Handel groß und mchtig geworden. Weil wir nun gerade bei dem ltesten handeltreibenden und seefahrenden Volke stehen, so wollen mir hier das Wesentlichste von der Schifffahrt und dem Handel berhaupt und von den segenreichen Folgen derselben vorausschicken.
25. Aeltester Handel. Mnzen.
Der erste Handel konnte nur darin bestehen, da man Waaren gegen Waaren vertauschte. Dem Einen mangelte bald dieses, bald jenes, was der Andere im Ueberflu hatte, und
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Fell (ein Sinnbild des Reichthumes) ans Kolchis am schwarzen Meere zu holen, welches ein anderer griechischer Fürst, mit Namen Phryxns, als Weihegeschenk fr den König des Landes schon frher dahin gebracht hatte. Diese Fahrt ist unter dem Namen A rgonautenzug berhmt.
Zug der Sieben gegen Theben (um 1230 vor Chr.). Eben so merkwrdig ist der Krieg, welchen sieben verbndete Fürsten ans dem Peloponnes gegen das schon mchtige Theben unternahmen, um dem Polynices, einem Sohne des unglcklichen Kniges Oedlpus und Schwiegersohne des Adrastus von Argos, gegen seinen Bruder Etekles und dessen Bundesgenossen beizustehen. Erst zehn Jahre spter wurde der Rachekrieg durch die Shne der Erschlagenen erneuert und beendigt.
Ganz vorzglich aber waren die Streifzge gegen die Kste von Kleinasien gerichtet, weil hier die reichste Beute zu finden war. Dergleichen Rubereien galten den rohen Mnnern auch fr Heldenthaten.
43. Der trojanische Krieg (um 11941184 v. Chr.).
Man kann denken, da die anderen Völker solchen Helden-thaten nicht so ruhig zusehen wollten. Sie suchten sich zu rchen, fielen in Griechenland ein und machten es dort gerade so.
Einst schiffte ein Prinz aus Kleinasien, Paris hie er, nach dem Peloponnes. Er war der zweite Sohn des Pria-mus, Knigs von Troja. Diese Stadt liegt an der West-kste in der Grafschaft Mysien. Zu Sparta bei dem Könige Menelaus kehrte er ein. Dieser kannte seine bse Absicht nicht und nahm ihn recht gastfreundlich uuf. Eines Tages war Menelaus gerade abwesend. Und eiligst ergriff der Undankbare das Weib desselben, die schne Hellna, fhrte sie sammt den kostbarsten Schtzen des Hauses nach seinem Schiffe und floh dann mit seinem Raube ber's Meer weg nach Troja.
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offener See. Der lauernde Lysander aber blieb ruhig in seiner sichern Bucht. Das hielten die Athener fr Feigheit und zer-streuten sich dann sorglos vom Bord ihrer Schiffe auf's Land, um Beute zu machen. Eines Tages, als sich die Athener nach vergeblicher Herausforderung wieder zerstreut hatten, da rckte pltzlich Lysander mit vollen Segeln auf die wehrlose Flotte los. Sie wurde weggenommen; auch das Landheer wurde ber-fallen und gegangen genommen. Drei tausend gefangene Athener mit ihren Anfhrern wurden ohne Gnade hingerichtet. Blo Konon rettete sich mit neun Schiffen nach der Insel Cypern. So ward im Jahre 405 vor Chr. die ganze Macht der Athe-ner zu Waffer und zu Lande fast ohne Schwertstreich an einem Tage vernichtet.
Einnahme Athens; die dreiig Tyrannen. Frohlockend zog nun der Sieger mit seinem jubelnden Heere nach Athen und belagerte es zu Wasser und zu Lande. Aus Mangel an Lebensmitteln, im Jahre 404, mute auch dieses sich ergeben. Unter dem Schalle kriegerischer Musik und unter dem hhnenden Jubel der Feinde wurden die Mauern der Stadt und die Festungswerke des Pirus niedergerissen, und alle noch vorhandenen Schiffe bis auf zwlf kleine Fahrzeuge fortgefhrt. Die Volksherrschaft wurde aufgehoben, alle verbannten Aristo-traten zurckgerufen, und nach dem Muster der spartanischen eine aristokratische Regierung eingesetzt. Wie in Sparta ein Senat von 30 Personen an der Spitze stand, so wurde nun auch in dem sonst so freien Athen die hchste und unumschrnkte Gewalt dreiig spartanisch gesinnten Brgern bergeben, die deshalb auch den Namen Tyrannen oder Alleinherrscher be-kamen. Aber sie waren auch Tyrannen in unserem Sinne des Wortes. Schrecklich war ihre Regierung. Sie verbannten, pln-berten und mordeten so ganz nach Willkr. Eine spartanische Besatzung ging ihnen hierbei zur Hand. Der Jammer und das Elend der armen Einwohner war so entsetzlich, da selbst manche ihrer Feinde inniges Mitleid fhlten.
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Themistokles Rath faten die Athener den hochherzigen Ent-schlu, Hab und Gut, ja selbst die Vaterstadt zu verlassen, um sie schner wieder zu gewinnen und die Freiheit zu erhalten. Nicht die laute Klage der zurckbleibenden Greise, welche aus aberglubischen Vorurtheilen die Burg nicht verlassen wollten; nicht die treue Anhnglichkeit der Hausthiere, welche hin und her zum Strande Hefen und den Scheidenden nachwinselten, konnte sie wankelmthig machen. Getrosten Muthes verlieen sie die theure Heimath, das Grab ihrer Vter, die Wiege ihrer Kinder, und fuhren von dannen, einem gefahrvollen und milichen Kampfe entgegen. Weiber und Kinder wanderten nach den benachbarten Ksten und Inseln aus, wo man den Un-glcklichen eine freundliche Zufluchtsttte gewhrte, die ganze waffenfhige Mannschaft begab sich auf die Schiffe. Die Per-j'er nahmen die Stadt und zerstrten sie.
Unterde harrte Themistokles bei der Insel Salamis im saronischen Meerbusen, unweit Athen, mit dreihundert achtzig Schiffen der Feinde. Sie kamen heran. Das ganze Meer, so weit das Auge reichte, war mit persischen Segeln bedeckt! Da sank, wie einst am Tage bei Marathon, aller Muth. Keiner der Verbndeten wollte bleiben. Der sei des Todes," schrien sie, welcher von Hierbleiben spricht." Alle Peloponneser waren der Meinung, man solle nur den Peloponnes vertheidigen, da Attlka nach der Zerstrung Athens nicht mehr zu retten sei. Themistokles wurde auf's Aeuerste gebracht und wagte ein verzweifeltes Mittel. Er schickte heimlich einen treuen Sklaven I zu Xerxes und lie ihm sagen: Groer König, ich bin dein Freund und wnsche in deine Dienste zu treten. In der folgenden Nacht wollen die Griechen aus dieser Meeresbucht ent* ' fliehen. Schliee sie ein, dann ist die ganze Flotte in deinen Hnden." Xerxes, der nichts mehr gefrchtet hatte, als da die Griechen ihm hier entkommen mchten, segelte eiligst herbei und schlo sie ein. Nun muten sie wohl bleiben und kmpfen, l Verzweiflung verlieh hheren Muth.
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Die See ging ruhig, als die persische Flotte herankam. Man hrte nur die Schlge der Ruder und das Gerusch der Segel. Gegen Abend aber erhob sich der Wind und trieb gegen die feindlichen Schiffe. Die unbeholfene Masse wurde getrennt, das eine Schiff stie in der Dunkelheit auf das andere. Viele wur-den weit m's Meer hinausgeworfen, andere flogen gegen Felsen und Klippen in Trmmer auseinander. Von allen Seiten drangen die leuchten Schiffe der Griechen zwischen die persischen, bohrten sie hier in den Grund, fuhren dort schrg an ihnen vorber, da die ganze Reihe der Ruder zertrmmert, und so das Schiff fr den Kampf unbrauchbar wurde. Verwstung war auf dem Meere. Zwischen den Trmmern der Schiffe um-her rangen Viele schwimmend nach Rettung. Mancher Unglck-liche suchte einen Mast oder ein Brett zu erreichen; und hieran sich festklammernd kmpfte er noch auf wenige Augenblicke gegen den Tod an. Ein Angstschrei der fliehenden und sterben-den Perser erscholl in die Luft, dazwischen das Jubelgeschrei der triumphirenden Griechen. Als endlich der Morgen grauete und die aufgehende Sonne das schreckliche Schauspiel auf dem Meere beleuchtete, da pltzlich erbebte die Erde, als htten selbst die Götter Griechenlands dem ungerechten Kampfe gezrnet; aber fo groß war der Lrm und die Hitze der Streitenden, da selbst das Erdbeben von ihnen nicht vernommen ward.
Es war im Jahre 480 vor Chr., als Themistokles hier den glnzendsten Sieg erfocht. Xerxes sa während der Schlacht unter einem goldenen Thronhimmel, auf einem Hgel am Strande des Meeres, um Augenzeuge seines Glckes zu sein. Neben ihm standen seine Schreiber, um die Grothaten zu ver-zeichnen. Jetzt war hier seines Bleibens nicht mehr. Um ihn aber schneller aus dem Lande zu treiben, gebrauchte Themisto-kles eine neue List. Die Griechen sind gesonnen," lie er ihm sagen, die Brcke der den Hellespont abzubrechen." Er erschrak. Eiligst floh er davon, und aus Furcht, es mchte ihm der Rckzug abgeschnitten werden, soll er in einem armseligen
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Die nchste Veranlassung zu dieser Bewilligung des Soldes gab ein schwerer langwieriger Krieg gegen Veji, die grte und mchtigste Stadt Etruriens. Sie lag auf einer Anhhe am rechten Ufer des Tiberflusses. Ueberragende Felsen und Mauern schienen sie gegen jeden feindlichen Angriff hinreichend zu schirmen. Sie war eine zu gefhrliche Nebenbuhlerin Roms, als da man nicht den schon Jahrhunderte lang stets erneuerten Kampf endlich zur Entscheidung bringen sollte. Im Jahre 405*) fing die Belagerung an. Bei derselben wurden zum Erstenmale von den Rmern Wlle aufgeworfen, Sturmdcher errichtet, und die Belagerung selbst den Winter hindurch fortgesetzt. Jedoch ward die Stadt erst im zehnten Jahre, wie einst Troja, durch den Dictator Camillus eingenommen. Dieser groe Krieges-Held lie eine Mine unter den Mauern her anlegen. Whrend er nun von auen strmen lie, stiegen innerhalb die gehar-nischten Männer aus der eingestoenen Kluft in die Stadt und ffneten den Strmenden die Thore. Unermelich war die Beute, die man in der eroberten Stadt fand. Ein glnzender Triumph verherrlichte die Rckkehr des Siegers. Der Dictator fuhr in einem mit vier weien Rossen bespannten Wagen das Capitol hinan. Das aber erschien Vielen als Hoffart, welche die Götter strafen wrden; denn weie Rosse waren dem Jupiter und der Sonne heilig.
Camillus eroberte auch bald nachher die etrurische Stadt Falerii. Desungeachtet sank der siegreiche Held mehr und mehr in der Achtung und Liebe des Volkes. Am Ende warf man ihm sogar vor, einen Theil der Beute von Veji unter-schlagen zu haben, und die Tribunen luden ihn vor die Volks-gemeinde. Zu stolz, um sich gegen eine solche Anklage zu ver-theidigen, ging er freiwillig in die Verbannung nach Ardea und soll unterwegs mehrmal die Götter angefleht haben, da
*) Gleichzeitig: Lvsander vernichtet Heer und Flotte der Athener bei Aegospoamos.
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