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1. Alte Geschichte - S. 77

1904 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
77 Der Sieg der Thebaner war jedoch erfolglos, weil Epaminondas tdlich verwundet war. Seiner beiden tchtigsten Feldherren beraubt, sank Theben von seiner Hhe, aber kein Staat war mchtig genug, die Hegemonie an sich zu reien. Eine allgemeine Erschpfung war die Folge dieses Krieges. C. Die Begrndung der maredonischen Hegemonie durch Philipp Ii. Philipp von Maeedonien vom Regierungsantritt bis zur Eroberung Olynths. Die Einigung Griechenlands, die weder das oligarchisch regierte Sparta. noch die demokratischen Staaten Athen und Theben zustande gebracht hatten, erreichte die Monarchie Macedoniens. Die dnne Bevlkerung des Knigreichs bestand in dem gebirgigen Innern aus barbarischen Stmmen, während die Flutler und die Kste ein den Hellenen verwandter Volks-stamm bewohnte. Durch einen trotzigen Adel und husige Thronstreitigkeiten war das Knigtum bis zur Zeit des Deceleischen Krieges machtlos gewesen. Von groer Bedeutung wurde die Regierung Philipps Ii. 359336. 359-336 Grndung eines starken Knigtums in Macedonien. Philipp war ein sowohl als Feldherr als ganz besonders als Staatsmann bedeutender Fürst, der mit Gewalt oder List, Versprechungen und Bestechungen zum Ziele zu gelangen suchte. Die Erfindungen des Jphikrates und Epaminon-das bildete er bei seinem Fuvolk, das in Phalangen zerfiel, weiter aus. Er stellte es gewhnlich 16 Glieder tief auf und bewaffnete es mit 5 Meter langen Speeren, den Sarissen. / Im Anfange seiner Regierung kmpfte er erfolgreich gegen zwei Thronbewerber und die benachbarten Jllyrier und Ponier und entri ihnen das Land bis an den Pindus und den heutigen Schar-Dagh und Rilo-Dagh. ? Nachdem er sein Reich nach Norden und Westen gesichert und abgerundet hatte, nahm er Amphipolis und Pydna, so da nun auch die Griechenstdte auerhalb der Chalcidice ihm gehorchten, und unterwarf Thracien bis zum Rhodope-Gebirge, wodurch die Goldbergwerke des Pangus in feine Gewalt kamen; aus ihnen gewann er jhrlich 1000 Talente. In diesem neuen Gebiete entstand als starke Festung Philippi. Der Vunbesgenofsenkrieg. Die Athener, deren Anrecht auf Amphipolis Philipp ausdrcklich anerkannt hatte, konnten ihm keinen ernst-lichen Widerstand leisten, weil sie in einen schweren Krieg gegen 357-355 ihre Bundesgenossen verwickelt waren. Besorgnis vor einer An-siedlnng attischer Kleruchen und Widerwille gegen die Zahlung der Bundes-beitrge bewogen Byzanz, Chios, Rhodus und andere zum Austritt, zumal da sie vom karischen Fürsten Mansolns, dessen Residenz Halikarna war,

2. Alte Geschichte - S. 118

1904 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
118 Bndnis mit Hannibal nicht. Im Bunde mit dem Könige Antiochus von Syrien hatte Philipp die gyptischen Besitzungen an der Kste Kleinasiens erobert und auch Rhodus und den König Attalus I. von Pergamum erfolgreich angegriffen. In ihrer Ohnmacht wandten sich die Besiegten an Rom um Beistand. Der unaufhrlichen Kmpfe berdrssig, lehnte das rmische Volk das Hilfegesuch zunchst ab, bis die herrschende Nobilitt in einer zweiten Volksversammlung die Zustimmung durchsetzte. Verlauf des Krieges. Anfnglich fhrten die Rmer, denen sich die Griechen, besonders die tolier, angeschlossen hatten, den Krieg ohne rechten Erfolg, bis T. Quinctius Flamininus die macedonische Phalanx bei 197 Kynoskephal, einer Hgelkette in Thessalien, vernichtete. Im Frieden trat Philipp alle Besitzungen auerhalb Macedouiens ab, lieferte seine Kriegs-schiffe bis auf fnf aus und verpflichtete sich, nur 5000 Soldaten zu halten und ohne Erlaubnis der Rmer auerhalb seines Landes keinen Krieg zu führen. Da die Rmer nach neuen Erwerbungen im Osten noch kein Verlangen 196 trugen, so erklrte der griechisch gebildete Flamininus i. I. 196 auf den Jsthmien alle Griechenstdte, aus denen die macedonischen Besatzungen ab-gezogen waren, fr frei. Damit wurden die Griechen machtlos, und an die Stelle der macedonischen Herrschaft trat der rmische Einflu. 192-190 Der Syrische Krieg (192190). Veranlassung. Inzwischen hatte der König Antiochus von Syrien, ohne sich um seinen Bundesgenossen Philipp von Macedonien zu bekmmern, in Asien bedeutende Eroberungen gemacht. Hierdurch sahen sich Eumenes von Pergamum und die Republik Rhodus in ihrer Selbstndigkeit be-droht. Als nun Antiochus auch in Europa (am Hellespont) festen Fu fate, erhoben die Rmer Einspruch.- Der König setzte aber nach Griechen-land der, gerufen von den toliern, die fr ihre Dienste von Rom wenig belohnt waren, und eroberte Chalcis auf Euba. Verlauf des Krieges. Zum Antiochus hatte sich Hannibal begeben. Er hatte in seiner Vaterstadt die Verfassung in demokratischem Sinne ge-ndert, um alle Volkskrfte zu entfalten, und hatte Karthagos Wohlstand in kurzer Zeit derartig gehoben, da die Rmer den groen Staatsmann zu beseitigen suchten. 1 Daher war Hannibal nach Syrien entflohen und hatte dem Könige geraten, ihm Heer und Flotte zu einer Landung in Italien anzuver-trauen und sich mit Macedonien und Karthago zu gemeinsamem Kampfe zu verbinden. Antiochus willfahrte ihm aber nicht, fondern fhrte nur unge-ngende Streitkrfte nach Griechenland und erlitt daher von den Rmern 191 bei den Thermopylen i. I. 191 eine vollstndige Niederlage. Infolge-dessen gab er sofort ganz Griechenland aus, und die tolier muten Waffen-stillstand schlieen. Im nchsten Jahre setzten die Rmer unter Fhrung des Konsuls L. Cornelius Scipio nach Kleinasien der; sein Bruder, der Sieger von

3. Alte Geschichte - S. 120

1904 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
120 so da die Rhodier es wagten, sich dem Staate als Friedensvermittler an-zubieten. Da erkannte der Senat, da eine krftigere Kriegsfhrung ntig sei und sandte den L. milins Paullus, den Sohn des bei Cann ge-sallenen Konsuls, mit Verstrkungen gegen Perseus. Nachdem er die Dis-168 ziplin wieder hergestellt hatte, vernichtete er bei Pydua die macedonische Phalanx. Mit seinen Schtzen, die er aus Geiz zur Anwerbung grerer Truppenmassen nicht verwandt hatte, floh Perseus, wurde aber gefangen und zierte dann zu Rom den Triumphzug seines berwinders. Auch Jllyrien wurde schnell erobert. Folgen. Macedonien wurde fr frei" erklrt, d.h. in vier Republiken geteilt, denen jeder Zusammenhang und Verkehr (conubium und commercium) untersagt war; die Hlfte der Steuern mute als Tribut nach Rom gezahlt werden. Hierauf gingen die Rmer mit den macedonischen Bundesgenossen und mit ihren unzuverlssigen Freunden ins Gericht. Jllyrien wurde in drei Republiken geteilt; Epirns wurde geplndert und 150000 Einwohner in die Sklaverei verkauft. 1000 der vornehmsten Acher muten als Geiseln nach Italien gehen. Unter ihnen befand sich der Geschichtsschreiber Poly-bius, dem wir die Kenntnis dieser Zeit besonders verdanken. Rhodus verlor zur Strafe fr seine Vermittlungsvorschlge den grten Teil seiner festlndischen Besitzungen, und sein Handel erlitt durch die Erffnung eines Freihafens zu Delos schweren Schaden. Mit der Schlacht bei Pydna war der letzte groe Widerstand gegen Roms Oberherrschaft im Osten gebrochen. Dem Willen des rmischen Senates widersetzte sich niemand. Zugleich legte milins Paullus so viel Geld in den Staatsschatz, da in Zukunft keine Vermgens-stener mehr wie bisher in Kriegszeiten erhoben wurde. C. Die Verwandlung der abhngigen Reiche in Provinzen. 148-146 Der vierte Macedonische Krieg (148146) und die Unterwerfung Griechenlands (146). Mit der Zerstckelung ihres Landes und mit der republikanischen Ver-sassung waren die knigstreuen Macedonier derartig unzufrieden, da ein Abenteurer (Andriskus), der sich fr einen Sohn des Perfens ausgab (der Pfeudo-Philipp), die Fahne des Aufruhrs erheben konnte. Er wurde aber leicht besiegt und gefangen genommen, und Macedonien mit dem 146 sdlichen Jllyrien, Epirus und Thessalien wurde in eine rmische Provinz verwandelt. Gleichzeitig suchten die Acher ihre Unabhngigkeit wieder zu erlangen, aufgestachelt durch den Rest der Geiseln, die die Rmer endlich in die Heimat

4. Alte Geschichte - S. 71

1904 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Die ehemaligen Bundesgenossen Athens, die in Sparta den Beschirmer ihrer Freiheit im Gegensatze zu dem tyrannischen Athen gesehen hatten, sahen sich in ihren Hoffnungen getuscht; sie muten zahlen wie bisher. In ihren Stdten waren auf Lysauders Veranlassung Regierungen von zehn Mnnern (Dekarchieen) eingerichtet, denen spartanische Vgte zur Seite standen. Die herrschenden Oligarchen waren wie die Befehlshaber der Truppen gewaltttig, und es gab in Sparta keinen Gerichtshof gegen ihre Willkr wie einst zu Athen. Dazu waren die Spartaner jeder hheren Bildung bar. Die fhrende Stellung hatte sich Sparta im Bunde mit dem Landesfeinde erworben. Der Einflu des Groknigs wurde immer grer, während Athen seine Bundesgenossen gegen die Perser gesttzt hatte. So sehnten sich alle Staaten nach einer nderung der-artiger Zustnde, fr die keiner gelitten und gestritten hatte. Es kam bald zu neuen Kriegen, die mit einer Zersplitterung Griechenlands endeten. Dritter Zeitraum. Der Verfall der griechischen Staaten 404-338. A. Die spartanische Hegemonie 404379. Die Herrschaft der dreiig Tyrannen in Athen. Die Errichtung der Oligarchie. Nach der bergabe Athens suchten die Oligarchen die demokratische Verfassung zu beseitigen und die Verfassung der Vter wieder herzustellen". Zu dem Zwecke riefen sie Lysander von Samos, das sich lnger als Athen gehalten hatte, herbei. Durch seine Ein-Wirkung wurde die oberste Regierungsgewalt an 30 Männer, Tyrannen", bertragen; unter ihnen waren Theramenes und Kritias die bedeutendsten. Zur Sicherung ihrer Herrschaft baten sie in Sparta um eine Besatzung, und 700 spartanische Hopliten besetzten die Akropolis. Jetzt konnten sie die an-gesehensten demokratisch gesinnten Brger und die reichsten Metfen hinrichten und ihre Gter einziehen. Tod des Theramenes. Als sich Theramenes ans Klugheitsrck-sichten dieser Schreckensherrschaft widersetzte, wurde er selbst von dem rck-sichtslosen und gewaltttigen Kritias des Verrats angeklagt und mute den Giftbecher trinken. Zu groer Freude gereichte es den Dreiig, da Alcibiades auf einer

5. Griechische und römische Geschichte - S. 44

1912 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
44 18. Die Vorherrschaft Thebens. auf sein ganzes ffentliches Leben hin. Seit 30 Jahren/ sprach er "T T'vi418 mer am Hz-n gelegen, als meine Mitbrger besser ^er ma$en> ia/ ich habe meine eigenen Geschfte ver-nachlassigt, um anderer Wohl zu frbern." Ali man ihn oufsorberte, selber etne traf: zu beantragen, sagte er: Ich wnsche, ba ich arm bin, aus Staatskosten gespeist zu werben; solches habe ich eher verdient als ein olympischer Bieget." Das erbitterte die Richter noch mehr' ste verurteilten ihn zum Tode durch den Giftbecher. Sokrates vernabin das Urteil mit der grten Ruhe, verzieh seinen Feinden und lie sich ins Gefngnis zurckfhren. Um ihn zu retten, bestachen seine Schler den Gefangeuwrter. Aber Sokrates wollte nicht entfliehen; denn den Gesetzen des Vaterlandes, sagte er, msse man immer gehorchen. .Ach da du so unschuldig sterben mut!" schluchzte einer seiner Freunde! Vorrates erwiderte lchelnd: Mchtest du lieber, da ich schuldig strbe?" o. Tod (399 v. Chr.). An seinem Todestage unterhielt sich Sokrates lange mit seinen Schlern der die Unsterblichkeit der Seele Gegen Abend erschien der Gerichtsdiener mit dem Schierlingsbecher Sage mir, wie habe ich mich zu verhalten?" fragte ihn Sokrates. Du ula nachdem du getrunken hast, auf und ab gehen, bis eine Mdigkeit dich befallt; dann legst du dich nieder." Sokrates leerte den Becher mit heiterer Miene, und als das Gift zu wirken begann, streckte er sich auf sem Lager. In trauriger Stille umstanden ihn seine Freunbe. Noch einmal schlug er, als ihm der Tod ans Herz trat, die Augen auf und sprach: Freunbe, vergeht nicht, dem skulap einen Hahn zu opfern,*) benn ich bin genesen." Dann verschieb er. Iv Dir M\ des Verfalls. 18. ilie Vorherrschaft Ehcliens. 1. Die Befreiung Thebens. Spaita herrschte nach dem pelo-ponneftfchen Kriege rcksichtslos und gewaltttig. So besetzte ein spartanischer Felbherr mitten im Frieden auf die Einlabung der Abelspartei in Theben die Burg biefer Stadt, und unter seinem Schutze ri die Abelspartei die Herrschaft an sich. Die Gegner wrben teils verbannt, teils flchteten sie aus der Stadt und fanben in Athen eine Zu-flucht. Von hier kehrten sie unter Fhrung des Pelopibas in einer strmischen Dezembernacht des Jahres 379 nach Theben zurck und tteten bei einem Gastmahle eines Mitverschworenen die Hupter der Abelspartei. Der spartanischen Besatzung der Burg wrbe freier Abzug gewhrt. *) Ein solches Opfer brachte der Grieche dem skulap, dem Gott der Heil-knde, dar, wenn er von einer Krankheit genas.

6. Griechische und römische Geschichte - S. 46

1912 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
46 20. Alexander der Groe (336323 v. Chr.). setzte, so konnte nichts widerstehen. Die Plne des Knigs gingen darauf, die Herrschaft der das gespaltene und uneinige Griechenland zu gewinnen. 2, Demosthenes. Griechenland erkannte die Gefahr nicht, die ihm von Philipp drohte, obgleich es darauf aufmerksam gemacht wurde Der treueste Warner war Demofthnus, der grte Redner seines Volkes und des Altertums. Sein Vater starb frh, und seine Vormnder ver-geudeten das hmterlassene Vermgen. Als Demosthenes mndig ge-worden war, zog er sie vor Gericht und erreichte auch ihre Verurteilung Er wurde nun Sachwalter (Rechtsanwalt), indem er fr Prozefhrende die Reden hielt. Doch hafteten ihm als Redner bedenkliche Mngel an er hatte eine schwache Stimme, konnte das R nicht sprechen und zuckte nach jedem Satze mit der Schulter. Diese Fehler galt es zu berwinden Um seine schwache Brust zu strken, bestieg Demosthenes tglich die steilsten Berge, oder er suchte am Meer das Gebrause der Wogen zu berschreien. Das R und einige andere Laute lernte er sprechen, indem er Steinchen in den Mund nahm und dabei dennoch deutlich zu reden versuchte. Um sich das Achselzucken abzugewhnen, hngte er ein Schwert an der Decke auf, das ihm die Schulter verwundete, so oft er damit zuckte. Durch solche ernstliche Arbeit gelang es ihm, die Fehler zu beseitigen, und er wurde so der berhmteste und grte Redner Griechenlands. In seinen ffentlichen Reden trat er namentlich gegen Philipp auf, den er als den gefhrlichsten Feind Griechenlands be-zeichnete^ er erinnerte das Volk an die Heldentaten seiner Vorfahren und ermahnte es, in den Kampf gegen den Unterdrcker zu ziehen: die Reichen forderte er auf, reichliche Beisteuern zum Kriege zu geben und der trgen Ruhe und Bequemlichkeit zu entsagen. So wurde Demosthenes der letzte Vorkmpfer fr die griechische Freiheit. 3. Schlacht bei Chronea. Immer weiter dehnte Philipp seine Eroberung gegen Griechenland aus. Er drang durch den Pa von Thermopyl und setzte sich in Hellas fest. Da gingen den Griechen die Augen auf, und der Beredsamkeit des Demosthenes gelang es, einen Bund zwischen Athen und Theben zustandezubringen. Im Jahre 338 kam es bei Chronea zu einer Entscheidungsschlacht. Die Griechen wurden vllig geschlagen und verloren ihre Freiheit. 20. Alexander der Omilir (336323 u. Chr.). 1. Alexanders Jugend. Alexander war der Sohn des Knigs Philipp von Mazedonien. Er zeigte frh die herrlichsten Anlagen. Sein Vater berief den ausgezeichnetsten Weisen seiner Zeit, den Aristoteles, zu seinem Erzieher. Dieser flte ihm Vorliebe fr griechische Sprache und Dichtung ein, daher wurde Alexanders Lieblingsbuch der griechische Dichter Homer; des Nachts lag das Buch unter seinem Kopfkissen, und sein heiester Wunsch war, einst als ein Held wie Achilles zu glnzen, aber auch von Dichtern so schn besungen zu werden. Wenn die Nach--

7. Griechische und römische Geschichte - S. 54

1912 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
54 28. Die ltesten Zustnde Roms. davon. Erschrocken flohen die Eltern, indem sie die Strafe des Himmels auf die treulosen Ruber herabriefen. 5. Der Sabinerkrieg. Bald rckte ein Sabinerheer gegen Rom, um Rache fr den begangenen Frevel zu nehmen. Der junge Staat geriet in die grte Gefahr. Zwischen zwei rmischen Hgeln standen die Heere, und grimmig wtete der Kampf. Da strzten mit fliegenden Haaren und zerrissenen Kleidern die geraubten Sabinerinnen, die nun mit ihrem Geschick ausgeshnt waren, zwischen die Reihen der Kmpfenden und beschworen hier die Männer, sie nicht zu Waisen, dort ihre Vter, sie nicht zu Witwen zu machen. Ihre Bitten und Trnen waren nicht fruchtlos; nach einer tiefen Stille traten die Anfhrer zusammen und schlssen Frieden. Rmer und Sabiner, so wurde beschlossen, sollten sich zu einem Volke vereinigen. Noch ein Hgel sollte zur Stadt ge-zogen und von den Sabinern bewohnt werden. So wurde Roms Macht wieder ansehnlich vermehrt. 23. Dir filterten 3urtfitibr Noins. 1. Die Anfnge Roms. Rom ist eine Grndung der Latin er, deren Hauptstadt Albalonga war. Bauern und Hirten waren die ersten Ansiedler an dieser Stelle. Bald erwies sich der Platz als besonders gnstig; bis dahin war der Tiber stromaufwrts schiffbar; hier fhrte die Landstraste der den Grenzflu Tiber nach Etrurien. Da aber die Etrusker Neigung zeigten, sich nach Sden hin auszubreiten, so mute namentlich dieser bergangspunkt verteidigt werden. Der nach allen Seiten hin abfallende Hgel Palatinus zeigte sich hierzu geeignet; auf ihm entstand daher die erste Ansiedelung der Stadt Rom. Aber auch Angehrige anderer Volksstmme fanden diese Gegend fr eine Niederlassung recht brauchbar. So besetzten die Sabiner den Quirinalis, und als beide Stmme sich geeinigt hatten, jedenfalls nach schweren Kmpfen, wurde der zwischen beiden Hgeln liegende Kapitolinus als Burg und Tempelsttte der gemeinsame Mittelpunkt. Nach und nach wurden sieben Hgel bebaut, und Rom wurde die Siebenhgelstadt". 2. Religion. Die Religion der Rmer ist der der Griechen hnlich. Jupiter, der Licht- und Donnergott, Beschtzer des Staates und Verleiher des Sieges, entspricht dem griechischen Zeus; Juno^ die Gttin der Ehe. entspricht der Hera, der Kriegsgott Mars dem Ares, Neptun dem Poseidon, Merkur, dem Hermes, Vulkan dem Hephstos, Vesta der Hestia, Diana der Artemis, Venus der Aphrodite, Ceres der Demeter, auch Apollo hatten die Rmer. Auerdem war Janus der Gott der Tr, der Beschtzer des Anfangs des Tages, Monats, Jahres und aller Unternehmungen; abgebildet wurde er mit doppeltem Antlitze. Priester beaufsichtigten den gesamten huslichen und ffentlichen Gottesdienst. Vis ins einzelnste waren namentlich die Opfer vorgeschrieben. Der Rmer, der vor allen Dingen Geschftsmann und auf seinen Vorteil bedacht war, nahm es damit sehr genau und erfllte

8. Lehrbuch zur Kenntniß der verschiedenen Gattungen der Poesie und Prosa für das weibliche Geschlecht, besonders für höhere Töchterschulen - S. 199

1877 - Stuttgart : Heitz
199 Entferne deinen Arm von meiner Brust! Und wenn du einen Jüngling rettend lieben, Das schöne Glück ihm zärtlich bieten willst, So wende meinem Freunde dein Gemüth Dem würd'gern Manne zu. Er irrt umher Auf jenem Felsenpfade; such' ihn auf, Weis' ihn zurecht und schone meiner. Jphigenia. Fasse Dich, Bruder, und erkenne die Gesund'ne! Schilt einer Schwester reine Himmelsfreude Nicht unbesonnene, strafbare Lust. O nehmt den Wahn ihm von dem starren Auge Daß uns der Augenblick der höchsten Freude Nicht dreifach elend mache! Sie ist hier, Die längst verlor'ne Schwester. Vom Altar Riß mich die Göttin weg und rettete Hierher mich in ihr eigen Heiligthum. Gefangen bist du, dargestellt zum Opfer, Und findest in der Priesterin die Schwester. Orest. Unselige! So mag die Sonne denn Die letzten Gräuel unsers Hauses sehm Ist nicht Elektra hier? damit auch sie Mit uns zu Grunde gehe, nicht ihr Leben Zu schwererem Geschick und Leiden friste. Gut, Priesterin! Ich folge zum Altar! Der Brudermord ist hergebrachte Sitte Des alten Stammes; und ich danke, Götter, Daß ihr mich ohne Kinder auszurotten Beschlossen habt. Und laß dir rathen, habe Die Sonne nicht zu lieb und nicht die Sterne; Komm', folge mir ins dunkle Reich hinab! Wie sich vom Schwefelpsuhl erzeugte Drachen Bekämpfend die verwandte Brut verschlingen, Zerstört sich selbst das wüthende Geschlecht; Komm kinderlos und schuldlos mit hinab! Du siehst mich mit Erbarmen an? Laß ab! Mit solchen Blicken suchte Klytämnestra Sich einen Weg nach ihres Sohnes Herzen; Doch sein geschwung'ner Arm traf ihre Brust. Die Mutter fiel! — Tritt auf, unwill'ger Geist Im Kreis geschlossen tretet an, ihr Furien, Und wohnet dem willkomm'nen Schauspiel bei, Dem letzten, gräßlichsten, das ihr bereitet! Nicht Haß und Rache schärfen ihren Dolch;

9. Lehrbuch zur Kenntniß der verschiedenen Gattungen der Poesie und Prosa für das weibliche Geschlecht, besonders für höhere Töchterschulen - S. 192

1877 - Stuttgart : Heitz
192 Jphigenia auf Tauris (von Göthe). (Als der Zug gegen Troja unternommen ward, hatten die Griechen den Agamemnon zum obersten Heerführer gewählt. Widrige Winde hin- derten die Ausfahrt der in Aulis versammelten Schiffe, und der Oberpriester Kalchas erklärte, Diana sei Schuld daran und könne nur dadurch versöhnt werden, daß ihr Agamemnon seine Tochter Jphigenia zum Opfer bringe. Agamemnon schickte sich an, das Opfer zu bringen; im entscheidenden Augen- blicke aber ward Jphigenia von der Göttin in einer Wolke nach Tauris entrückt. Die Griechen segelten ab; Klytämnestra aber, Agamemnon's Ge- mahlin, konnte diesem seine Opferbereitwilligkeit nicht vergeben, und aus Zorn über ihn schenkte sie in seiner Abwesenheit den Werbungen des Aegisth Gehör, welcher ihn mit Hilfe Klhtämnestra's bei seiner Rückkehr ermordete. Orestes, der Sohn Agamemnon's, zum Manne herangewachsen, erschlug die Mutter und ward zur Strafe der Blutthat von Furien verfolgt, so daß er nirgends Ruhe finden konnte. Auf Befragung des Delphischen Apollo ward er beschieden, daß er nur dann Ruhe finden könne, wenn er die Schwester aus dem Taurischen Tempel entführte und nach Griechenland brächte. Da er nicht wußte, daß seine eigene Schwester dort als Priesterin der Diana lebte, so konnte er nur denken, daß Apollo damit das berühmte Götterbild seiner (Apollo's) Schwester Diana meinte. Er reist mit seinem Freunde Phlades nach Tauris, wo sie, von den Einwohnern gefangen, der Sitte gemäß geopfert werden sollen. Jphigenia, die Priesterin, soll das Opfer vollziehen und erkennt den Bruder.) Dritter Akt. Erster Auftritt. Jphigenia. Orest. Jphigenia. Unglücklicher, ich löse deine Bande Zum Zeichen eines schmerzlichern Geschicks. Die Freiheit, die das Heiligthum gewährt, Ist, wie der letzte lichte Lebensblick Des schwer Erkrankten, Todesbote. Noch Kann ich es mir und darf es mir nicht sagen, Daß ihr verloren seid! Wie könnt' ich euch Mit mörderischer Hand dem Tode weihen? Und Niemand, wer es sei, darf euer Haupt, So lang' ich Priesterin Dianens bin, Berühren. Doch verweigr' ich jene Pflicht, Wie sie der aufgebrachte König fordert, So wählt er eine meiner Jungfrau'n mir Zur Folgerin, und ich vermag alsdann Mit heißem Wunsch allein euch beizustehn. O werther Landsmann! Selbst der letzte Knecht, Der an den Herd der Vatergötter streifte. Ist uns in fremdem Lande hoch willkommen:

10. Lehrbuch zur Kenntniß der verschiedenen Gattungen der Poesie und Prosa für das weibliche Geschlecht, besonders für höhere Töchterschulen - S. 198

1877 - Stuttgart : Heitz
198 O, wenn vergoßnes Mutterblutes Stimme Zur Höll' hinab mit dumpfen Tönen ruft: Soll nicht der reinen Schwester Segenswort Hilfreiche Götter vom Olympus rufen? Orest. Es ruft! Es ruft! So willst du mein Verderben Verbirgt in dir sich eine Rachegöttin? Wer bist du, deren Stimme mir entsetzlich Das Innerste in seinen Tiefen wendet? Jphigenia. Es zeigt sich dir im tiefsten Herzen an: Orest, ich bin's! Sieh' Iphigenien! Ich lebe! Orest. Du! Jphigenia. Mein Bruder! Orest. Laß! Hinweg! Ich rathe dir, berühre nicht die Locken! Wie von Kreusa's Brautkleid zündet sich Ein unauslöschlich Feuer von mir fort. Laß mich! Wie Herkules will ich Unwürd'ger Den Tod voll Schmach, in mich verschlossen, sterben Jphigenia. Du wirst nicht untergehn! O daß ich nur Ein ruhig Wort von dir vernehmen könnte! O löse meine Zweifel. Laß des Glückes, Des lang' erflehten, mich auch sicher werden. Es wälzet sich ein Rad von Freud' und Schmerz Durch meine Seele. Von dem fremden Manne Entfernet mich ein Schauer; doch es reißt Mein Innerstes gewaltig mich zum Bruder. Orest. Ist hier Lyäens Tempel? und ergreift Unbändig-heil'ge Wuth die Priesterin? Jphigenia. O höre mich! O sieh' mich an, wie mir Nach einer langen Zeit das Herz sich öffnet, Der Seligkeit, dem Liebsten, was die Welt Noch für mich tragen kann, das Haupt zu küssen; Mit meinen Armen, die den leeren Winden Nur ausgebreitet waren, dich zu fassen! O laß mich, laß mich! Denn es quillet heller Nicht vom Parnaß die ewige Quelle sprudelnd Von Fels zu Fels in's gold'ne Thal hinab. Wie Freude mir vom Herzen wallend fließt. Und wie ein selig Meer mich rings umfängt. Orest, Orest! Mein Bruder! Orest. Schöne Nymphe, Ich traue dir und deinem Schmeicheln nicht. Diana fordert strenge Dienerinnen Und rächet das entweihte Heiligthum.
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