40
In die Zeit der gemeinsamen Regierung Pippins und Karlmanns fallen eine Emprung des Stiefbruders Grifo und Abfallversuche der Alamannen und Bayern (Oatilo!) im Bunde mit den Sachsen.
Die weltgeschichtliche Bedeutung des hl. Bonifatius liegt weniger in seiner Missionsthtigkeit (bei Friesen, Thringern, Hessen) als vielmehr darin, da er die entartete und Ron, entfremdete frnkische Landeskirche reformierte und in enge Verbindung mit dem rmischen Stuhle brachte, da er ferner als Erzbischof und ppstlicher Legat eine groe Anzahl von berrheinischen Bistmern (so fr Bayern Regensburg, Freising, Salzburg, Passau) organisierte, zu einer Kirchenprovinz vereinigte und dem zum erzbischflichen Sitz (Metropole) fr Deutschland erhobenen Mainz unter-ordnete und zugleich der ppstlichen Gerichtsbarkeit (dem ppstlichen Primat) unterstellte. Vor ihm war die Organisation der deutschen Kirche wie ihr Zusammenhang mit Rom ein nur sehr lockerer gewesen. 754 erlitt Bonifatius als Missionr in Friesland den Mrtyrertod.
Neben Mainz wurden spter andere Städte zu erzbischflichen Sitzen und damit zu Mittelpunkten besonderer Kirchenprovinzen erhoben, unter Karl dem Groen Kln, Trier, Salzburg (fr Bayern und die sdstlichen Slavenlnder), unter Ludwig dein Frommen Hamburg Bremen (fr den skandinavischen Norden), unter Otto 1. Magdeburg (fr die nordstlichen Slavenlnder).
M Neue Erhebungen hatten dringend gemahnt, der Zwitterstellung des Herrschers im Frankenreich, der knigliche Gewalt hatte, aber nur Hausmeier hie, ein Ende zu machen, denjenigen, dem der Herr die Sorge der Regierung anvertraut hatte," nicht blo tatschlich, sondern auch rechtlich an die Stelle des Knigtums zu setzeu. 752 lie sich Pippin zu Soissous durch die weltlichen Groen des Frankenreiches auf den Schild erheben, den letzten Merovinger, Childerich Iii., aber verwies er in ein Kloster. Die Salbung durch den Erzbischos Bonifatius, gauz besonders die ppstliche Gutheiung nahmen der Erhebung Pippins zum Frankenknig deu Charakter eines gewalt-samen Staatsstreiches.
* der das merovingifche S ch a t t e n k n i g t um f. Einhard, Vita Karoli Magni c. 1:
Gens Meroingorum, de qua Franci reges sibi crearc soliti erant, usque in Hil-dricum regem, qui iussu Stephani (Zachariae!) Romani pontificis depositus ac detonsus atque in monasterium trusus est, durasse putatur. Quae licet in illo finita possit videri, tarnen iam dudum nullius vigoris erat, nec quicquam in se darum praeter ihane regis vocabulum praeferebat. Nam et opes et potentia regni penes palatii prae-fectos, qui maiores domus dicebantur et ad quos summa imperii pertinebat, teneban-tur. Neque regi aliud relinquebatur, quam ut, regio tantum nomine contentus, crine pr -fuso, barba summissa, solio resideret ac speciem dominantis effingeret, legatos undecumque venientes audiret eisque abeuntibus responsa, quae erat edoctus vel etiam iussus, ex sua velut potestate redderet; cum praeter inutile regis nomen et precarium vitae Stipendium, quod ei praefectus aulae prout videbatur exhibebat, nihil aliud proprii possideret quam unam et eam praeparvi reditus villam, in qua dorn um et ex qua famulos sibi necessaria ministrantes atque obsequium exhibentes paucae numerositatis habebat. Quocumque eundum erat, carpento ibat, quod bubus iunctis
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
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Extrahierte Personennamen: Pippins Karlmanns Ron Bonifatius Karl Karl Ludwig_dein Ludwig Otto Pippin Childerich Pippins Karoli_Magni_c
Extrahierte Ortsnamen: Karlmanns Sachsen Hessen Freising Salzburg Deutschland Mainz Rom Friesland Mainz Trier Salzburg Magdeburg Frankenreich Erzbischos_Bonifatius
226
Viertes Buch.
mündet bei Mannheim. Links empfängt er die Enz vom
Schwarzwalde, durch welche er schiffbar wird — rechts Ko-
cher und Iapt. Diese Zwillingsflüsse kommen vom Hardt-
felde, bleiben sich in ihrem Laufe immer ziemlich nahe und
münden auch dicht bei einander. An der untern Jaxt hatte
der von Göthe gefeierte letzte Ritter Götz v. Berlich in-
gen seine Schlösser.
2. Der Main entspringt unter dem Namen des wei-
ßen am Ostabhange des Ochsenkopfs, V* M. vom ehemaligen
Fichtelsee (S. 316.), und vereinigt sich in der Nahe von
Culmbach mit dem rothen M., der aus den südwestlichen
Vorhöhen des Fichtelgebirges kommt. Der Gesammtmain hat
durchaus westliche Richtung; aber der Umstand, daß Quelle
und Mündung wenig über 30 M. von einander liegen, der
ganze Lauf aber 80 M. lang ist, zeigt, welche Krümmungen
der Strom macht. Zerlege dir den Fluß von Culmbach an
also: a) halbkreisförmiger Bogen, nach So. offen, von Culm-
bach bis Bamberg, b) Nordwestliche Richtung von Bamberg
bis Schweinfurt. c) Dreieck mir offener Seite nach N.
ck) Viereck auch mit offener Seite nach N. e) Westsüdwest-
liche Richtung von Hanau bis zur Mündung. Das nicht
zu rasche, durch die Windungen gemäßigte Gefäll macht
den M. sehr brauchbar zur Schifffahrt.
a) Auf der linken Seite ist das Gebiet des Main durch den
fränkischen Jura von dem der Donau geschieden. Der größte Zufluß
ist die Rednitz oder Regnitz, welche aus der fränkischen und
schwäbischen Rezat zusammenfließt und kahnbar bei Bamberg
mündet. Gieb die wechselnde Richtung des Laufes an! Rechts
kommt ihr die Pegnitz zu (Nürnberg: die Pegnitzschäfer), weiter
nördlich die rasche Wiese nt. Diese durcheilt ein äußerst romanti-
sches Thal des fränkischen Jura: die kühnsten und wundersamsten
Kalk- und Sandsteingebilde, die Menge der alten Burgen, merk-
würdige, durch die Menge fossiler Thierknochen bekannte Tropfstein-
höhlen, z. B. bei Müggendorf und Gailenreuth, schaffen
hier eine Gegend, die noch weit mehr besucht zu werden verdiente.
Die Sonderbarkeit, alle schönen Berggegenden mit dem meist ganz
unpassenden Namen Schweiz zu taufen, hat hieher die fränki-
sche Schw. verlegt. — Schon Carl der Gr. dachte daran, Do-
nau und Main vermittelst der Rednitz und der Altmühl (S. 318.)
zu verbinden; der vorige König von Bayern hat diesen Plan ausge-
flährt. Der Ludwigs - oder Donau - Main-Canal benutzt,
so weit es angeht, die Rednitz, begleitet dieselbe, schlägt sich dann
in einem Scitenthale bis Neumarkt zur Höhe des fränkischen Jura
(12000 und geht dann in dem Thale eines Altmühl-Zuflusses bis
zu diesem Donauzuflusse selbst.
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TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
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Extrahierte Personennamen: Ludwigs
Extrahierte Ortsnamen: Mannheim Main Culmbach Culmbach Bamberg Bamberg Schweinfurt Hanau Main Donau Bamberg Nürnberg Main Donau Main-Canal
396
Viertes Buch.
b) Oberhessen, darin Marburg, 8000 E., an? — die
Landesuniversität. Schöne Elisabethkirche mit dem Grabmal der
Heiligen. Ziegenhain, sonst als Festung bedeutend.
c) Fulda. Die Hauptstadt am rechten Fuldaufer, 14,000 Einw.
Im Dome ist die Gruft des deutschen Apostels Bonifacius, dessen
Sterbetag (5. Juni') hier in seiner Stiftung besonders festlich be-
gangen wird. Neulich ist ihm auch eine Statue in der Stadt errich-
tet. (S. Bonifacius Gerinanorum Apostolus. Verbum Domini
man et in acternum). Her sfeld an? — 7000 E., früher ein
Reichsstift, das 1648 an Hessen kam. Zu dieser Provinz gehörtauch
der getrennt liegende kurhcssische Anthcil an Henneberg. Auf
welchem Gebirge? Darin Schmalkalden, 6000 Einwohner, wie
viele der umliegenden Orte, Fabrik- und Bergstadt; eine Vorstadt
besteht fast aus lauter Schmiedehämmern. Bund der protestantischen
Fürsten gegen Carl V. 1531.
d) Hanau, sonst eine eigene Grafschaft, die erst im 17ten Jahr-
hundert an Hessen kam. Die Hauptstadt am Zusammenfluß von?
— ist eine hübsche und lebhafte Fabrikstadt von 15,000° @. Schlacht
zwischen Franzosen und Bayern 1813. Gelnhausen mit alter
Burg. Thcile der isenburgischen Besitzungen.
Eisenbahnen: 1) Von Eisenach in das Thal
der Fulda nach Cassel. 2) Von Cassel nach Carls-
Hafen. 3) Von Cassel nach Frankfurt a. M. 4) Von
Cassel über Paderborn nach Hamm. 5) Von Frank-
furt nach Hanau.
9. Großherzogth. Hessen oder Hessen und
bei Rhein macht die Besitzungen der Linie Darmstadt
aus, einer von den vier durch Philipps Theilung entstan-
denen (S. 395 ). Der großherzogliche Tilel stammt aus
der Zeit des Rheinbundes; auch der Besitzstand hat in jenen
Zeilen öftere Aenderungen erfahren. Jetzt 150 □ M. und
860,0)0 E., darunter '/4 Katholiken. Großherzog Lud-
wig Hl. — Das Land liegt in 2 Haupttheilen und eini-
gen kleineren Stücken zerstreut.
a) Der südl iche Haupttheil, §• 88. 4. b., enthält 2 Provin-
zen. «) Rechts vom Ryeine Starken bürg, ein neuer nach
einem alten Schlosse genannter Name, den meisten Bestandtheilen
nach die niedere Grafschaft Katzencllcnbogen und früher mainzisches
Gebiet-. Darmstadt, die Hauptstadt, liegt in sandiger Fläche,
hat eine alte finstere und eine neue schöne Stadthälfte und noch
nicht 30,000 E. Zwischen hier und Heidelberg die Bergstraße,
ein am Hange des Osenwaldcs gelagerter mit Obst- und Nußbäu-
men bepflanzter, von einer Masse reizender Ruinen beherrschter
Landstrich. Trebur oder Trib ur, 1 */2 M. im So. von Mainz,
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352
Viertes Buch.
nämlich die verlierenden Fürsten zu entschädigen, wurden durch
den Reich s dep u tatio n s-Rece ß von 1803 alle geistlichen
Staaten (mit einer Ausnahme) säcularisirt, d. h. in welt-
liche Gebiete verwandelt, auch den meisten Reichsstädten die Frei-
heit genommen. Bei der Stiftung des Rheinbundes, dem
sich nach Napoleons Siegen über Preußen auch die norddeutschen
Staaten (außer Preußen) anschließen mußten, wurden mit ziem-
licher Willkür eine große Anzahl von Reichsständen, die früher
reichsunmittelbar gewesen waren, ihrer Unabhängigkeit be-
raubt und der Souverainetät einzelner Rhcinbundsfürsten unter-
geordnet. Auch nach der Auslösung des Rheinbundes blieb dies Ber-
hältniß im Manzen stehen. Man nennt solche Herzoge, Fürsten,
Grafen und Herrn mediatisirte: sie besitzen fast 500 Ihm.
mit 2 Mill. E.
§• 96.
Der Deutsche Bund.
Nach dem Sturze Napoleons wurde das alte Reich nicht
wieder hergestellt, sondern die souverainen deutschen Staaten
traten zu einem Staatenbunde zusammen. Die Bun-
desacte vom 8. Juni 1815 nennt als Zweck des deut-
schen Bundes „die Erhaltung der äußern und innern Si-
cherheit Deutschlands und der Unabhängigkeit und Unverletz-
lichkeit der deutschen Staaten." In Frankfurt a. M. hält die
Bundesversammlung oder der Bundestag seine Si-
tzungen. Oesterreich hat den Vorsitz. Stimmt die Versamm-
lung, wie man sagt, in pleno, so hat jeder der 35 Staaten 1
oder mehrere Stimmen. Für die meisten Fälle wird aber im
engeren Rathe gestimmt, dann sind nur 17 Stimmen
vorhanden, darunter 12 Virilstimmen und 5 Curiatstim-
men (S. 351.). Die Verletzung oder versuchte Schmäle-
rung des Bundesgebietes führt zu einem Bundeskriege,
dem sich kein Mitglied einseitig entziehen darf. Die Bun-
desarmee, zu der jeder Staat sein Contingent stellt,
zerfällt in 10 Armee-Corps und 1 Reserve-Division, zu-
sammen über 300,000 M. Fertige Bundesfestungen
sind Mainz, Luxemburg, Landau, — noch nicht ganz
vollendet Ulm und Rasta dt.
Manches ist seit 1815 geschehen, um die politisch durch
den deutschen Bund dargestellte Einheit Deutschlands auch
in andern Verhältnissen klar zu machen. So haben sich
die meisten deutschen Staaten zu einem großen deutschen
Han-
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TM Hauptwörter (100): [T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
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384
Viertes Buch.
rheinischen Kreise. Gieb die 6 größten Städte in Bayern
an — die 3 Universitäten.
Ganz Bayern wird von N. nach S. von einer Eisen-
bahn durchzogen, die von der sächsischen Stadt Plauen
(Alienburg, Leipzig, dort Anschluß nach Berlin, Ham-
burg u. s. w) auf das bayersche Gebiet tritt. Sie berührt
dort die Städte Hof, Bamberg, Erlangen, Nürn-
berg, Schwabach, Donauwörth, Augsburg. Dort
spaltet sie sich in 2 Flügel. Der südöstliche geht nach
München, der südwestliche nach Lindau an dein Boden-
see. Dieser südwestliche Zweig ist bis Kempten vollendet.
Rheinbayern durchzieht eine Eisenbahn von Ludwigs-
hafen (Seitenflügel nach Spei er) über Kaiserslau-
tern, welche bis Saarbrücken fortgeführt wird. Welche
Eisenbahn ist schon oben erwähnt?
2. Königreich Wirtemberg, H. 86. 4. a 7. b.
§. 87. 1. §. 88. 4. b. §. 89. 1. 3. Die Grafen von W.
erwarben schon im Mittelalter reiche Besitzungen und thaten
sich durch Heldensinn hervor („Graf Eberhard der Greiner,
der alte Rauschebart" und der schwäbische Städtebund im
I4ten Iht.). Kurz vor 1500 erhielten sie den Herzogs-
titel. Um 1789 begriff das wirtembergische Gebier etwa
150 mm. In der napoleonischen Zeit erlangte der Regent
Wirtembergs den Königstitel und vielfache Vergrößerung.
Jetzt hat W. 360 mm. mit fast 2 Mill. E. C/3 Protestan-
ten V, Katholiken). Jetziger König Wilhelm I. Vier
Kreise: Schwarzwaldkreis südwestliches, Donau-
kreis südöstliches, Neckar kreis nordwestliches, Jaxtkreis
nordöstliches Viertel. Fast Alles gehörte zum schwäbischen,
die früher österreichischen Theile zum österreichischen, Einiges
zum fränkischen Kreise. — Die Kreise sind bei den ein-
zelnen Städten durch Anfangsbuchstaben bezeichnet.
a) I n alt-wirtembergischen Landestheilen: Die
Haupt- und Residenzstadt Stuttgart, N. (im Munde des Vol-
kes mehr wie S tuggart oder Stukkert gesprochen), liegt zwi-
schen wald- und weinrcichen Hügeln an einem Nebenbache des
Neckar, i Stunde von diesem Flusse. St. hat einen alten unfreund-
lichen, und einen neuen schönen Theil; sehenswerth ist das Schloß
und das Standbild Schillers, von dem in St. geborenen berühm-
ten Bildhauer Dannecker. Um das Jahr 1800 hatte St. an 20,000,
fetzt 48,000 E. 2 M. im N. von St. liegt die im 18ten Iht. an-
gelegte
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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Extrahierte Personennamen: Königreich_Wirtemberg W. Eberhard_der_Greiner Wilhelm_I. Dannecker
Extrahierte Ortsnamen: Bayern Plauen Alienburg Leipzig Berlin Bamberg Schwabach Donauwörth Augsburg München
386
Viertes Buch.
hatte im Reiche das Reichspoftmeister-Amt und verwaltet noch heute
das Postwesen in vielen Bundesstaaten.
An Eisenbahnen besitzt das Land eine Bahn von Heilbronn,
über Ludwigsburg, Stuttgart, Cannstadt, Eßlingen,
Ulm, Biberach nach Friedrichshafen.
3. Großherzoqthum Baden hat mit Bayern und
Wirtemberg eine ähnliche Geschichte, nur ist sein Wachsthum
noch überraschender. Im I. 1771, als die beiden Linien Ba-
den und Durlach zusammenschmolzen, enthielt die Mark-
grafschaft noch nicht 80 ü>M., jetzt umfaßt das G-oßherzog-
thum 280 cum. mit fast 1 */2 Mill. E. (die größere Hälfte
katholisch, die kleinere evangelisch). Das Regentenhaus ist
ein Seitenzweig des alten Geschlechts der Zähringer, das
um den Oberrhein reich begütert war und im Hauptstamme
zu Anfang des loten Ihdts. ausstarb. Großherzog: Frie-
drich. Das Land, dessen natürliche Verhältnisse nach §. 88.
2. 3. 4. d. c. §. 89. 1. zu schildern sind, zerfällt in 4 Kreise,
die ihre Lage schon durch den Namen anzeigen: Seekreis,
Oberrhein kr., Mittelrheinkr., Unterrheinkr. Sie
sind bei den einzelnen Städten durch Anfangsbuchstaben be-
zeichnet.
a) In der ursprünglichen Markgrafschaft Baden
(Schwäbischer Kreis) liegt 3 4 M. vom Rhein die erst im 18ten
Ihdt. angelegte Residenz Karlsruhe, M. Bon dem halbkreis-
förmigen Platze vor dem Schlosse laufen fächerartig 11 Hauptstraßen
aus, die alle den Schloßthurm zum Gesichtspunkte haben und von
der Hauptstraße geschnitten werden; in den im N. und Nw. die
Stadt umgebenden Hartwald laufen vom Schlosse 21 Alleen.
Die schöne und elegante Stadt hat 23,000 E. Pforzheim, M.,
• in dem in Wirtemberg einschneidenden Landzipfel, 8000 E., eine
gewerbsame Fabrik- und Handelsstadt. Ueber Pf., wo die Gebirge
einen Einlaß in das oberrheinische Becken gestatten, wird die Zweig-
bahn führen, welche die Hauptbahnen Badens und Wirtembergs
verbinden wird. Rasta dt, M., an der Murg, jetzt Bundessestung.
(Die alte, jetzt geschleifte Reichsfcstung Philippsburg, Ii., liegt
am Rhein und gehörte sonst zum Bisthum Speier). Friede zu
Rastadt 1714. Congreß 1797 — 99. Baden, M., öfter B a -
den - Baden, schon ein römischer Ort, hat heiße Quelle und ist
eins der besuchtesten und vornehmsten Bäder (oft über 10,000
Fremde) und hat wunderschöne Umgebungen: z. B das Murgthal
(S. 325.). In diesem die aus ihren Trümmern wieder hergestellte
Burg Eberstein.
b) In der sonstigen Kurpfalz (Chur- oder Niederrheini-
scher Kreis): Mannheim, Ii., am Zusammenfluß von? — neu
und regelmäßig, in den Kriegen unter Ludwig Xiv. niedergebrannt,
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Großherzoqthum Großherzog Ludwig_Xiv Ludwig
388
Viertes Buch.
traten die beiden Zweige der älteren Linie ihre Besitzungen
an die königliche Linie in Preußen ab. Diese erwarb da-
durch 25 mit 62,000 katholischen Einwohnern.
Heching en ist ein kleines, hüglichtes, nicht eben schönes Städt-
chen. Vz St. im Süden liegt auf einem 2600' hohen Kegelberge
das 'durch gemeinsame Sorge aller Hohenzollern ziemlich erhaltene
Stammschloß gleiches Namens. Es wird jetzt von einem Förster
und einigen Invaliden bewohnt. Siegmaringen liegt an der
Donau, , 1700' über dem Meere.
6. Fürstenth. Liechtenstein begreist die Herrschaf-
ten Vaduz und Schellenbcrg, welche 1718 zu einem
Reichsfürstenthum erhoben wurden. Das fürstliche Haus
L., nur hier souverain, hat in Oesterreich und Preußen
über 100 □ 502. Privakbcsitz. Das Ländchen, §. 88. 2.,
hat 2 m M. und 6000 katholische E., die geringste Zahl
unter allen deutschen Bundesstaaten. Zur Bundesarmee
stellt es 55 Scharfschützen. Hauptstadt der Flecken Liech-
tenstein, sonst Vaduz; der Fürst Alois wohnt aber in
Wien.
Beide zuletzt genannten Fürstenthümer liegen im alten
schwäbischen Kreise.
h. 100.
Mitteldeutsche Staaten.'
1. Königreich Sachsen, §. 92. 1. a. b. c. d. 4.
a. b. Die sächsische Kurwürde haftete auf dem Kurkreise,
d. h. der Umgegend von Wittenberg; der Umfang der eigent-
lich kurfürstlich- oder herzoglich sächsischen Lande war gering.
Als die Kurfürsten aus dem Hause Anhalt um 1420 aus-
starben, erlangte Markgraf Friedrich d. Streitbare von
Meißen ihre Würde und ihr Land. Sein, von den alten
Wettiner Grafen stammendes Haus, hatte, außer dem Mark-
grafenthum Meißen auch das Osterland zwischen Saale und
Mulde und die Landgrasschast Thüringen im !3ten Ihdt.
erworben. So war nun eine große Landermaste beisammen.
Zwei Brüder, Ernst und Albert, theilten unter sich 1485
alle Besitzungen und wurden Stifter der noch bestehenden
Linien. Die ern est i ni sche erhielt die Kurwürde, den Kur-
kreis , fast ganz Thüringen, das Land Coburg, einen Theil
des Osterlandes, die albertinische Meißen und einen Theil
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Extrahierte Personennamen: Alois Friedrich_d Friedrich Ernst Albert
Extrahierte Ortsnamen: Donau Liechtenstein Vaduz Haus
L. Oesterreich Vaduz Wien Sachsen Wittenberg Coburg
Donau.
317
sich nun die große obere deutsche Hochebene, die
wahre Scheitelfläche des deutschen Landes. Man zerlegt sie
sich in 3 Abtheilungen. ,
a) Die Schweizer Hochebene zwischen Alpen und Schweizer
Jura, mit vielen Seen besetzt, im Mittel 1300' über dem Meer,
ein fruchtbares, wohlbewässertes Hügelland.
d) Die Hochebene von Oberschwaben und Bayern,
zwischen Alpen, schwäbischem Jura und der Donau. Sie liegt höher
als die schweizerische, im Durchschnitt 2000'. So liegen München
und Ulm fast 1500' über dem Meer, Augsburg, Regensburg u. a.
über 1000'. Das Plateau zeigt, besonders längs der Donau und
ihrer Zuflüsse viele Spuren ehemaliger Landseen, jetzt meilenweite
und lange Sumpfvertiefungen, Moose oder Riede genannt. Das
Klima ist natürlich weit rauher, als man nach der südlichen Lage
erwarten sollte.
v) Die Hochebene der Oberpfalz ist durchaus wellenförmig
und bergig, ein völliges Hügelland von 900 —1700', mit reicher .
Leichbildung. Donau, Böhmerwald, Fichtelgebirge, fränkischer Jura
bilden seine Gränzen.
Um die natürliche Geographie Deutschlands in bestän-
dige Beziehung zur politischen zu setzen, beantworte die
Fragen: In welchen Staaten oder Provinzen zieht jedes
der genannten Gebirge? Welche Staaten oder Provinzen
füllen eine jede der drei Hochebenen?
H. 87.
Die Donau, der Strom der obern deutschen
H och ebene.
1. Ueber den Lauf der Donau im Allgemeinen ist schon
S. 242—245. gesprochen; hier handelt es sich nur um den
Oberlauf, um das Donauhochland. Der Ursprung
des Stromes ist am Schwarzwalde, der mit dem schwäbi-
schen Jura in Verbindung steht. Gewöhnlich sieht man den
unbedeutenden Abfluß des Schloßbrunnens in der Stadt
Donaueschingen als Donauquelle an. Freilich sind
die Waldbäche Brege und Brigach, mit denen sich jenes
Wässerchen bald vereinigt, viel stärker. Der vereinigte Fluß
begleitet bis Ulm den Südabhang des schwäbischen Jura und
durchbricht, besonders bei Siegmarin g en, Vorhöhen dessel-
den. Das Gefäll beträgt auf dieser Strecke 7 ' auf die Meile.
Von Ulm beginnt die Schiffbarkeit, welche indessen auf-
wärts im ganzen Donauhochlande durch den raschen Lauf
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
397
Mainz.
war eine kaiserliche Pfalz (Palast) der Carolinger: bis ins lite
Jahrhundert sind hier viele Reichstage gehalten. Vom Hauptlande
getrennt liegt die frühere Reichsstadt Wimpfen am Neckar. Be-
deutende Saline. Mediatisirte: die Grasen von Erbach
auf dem Odenwalde und die Fürsten und Grafen von Isen-
burg. In dem Gebiete der letztgenannten die betriebsame Han-
dels- und Fabrikstadt Offenbach an? — 10,000 E. ß) Links
vom Rhein Rheinhessen, meist aus kurmainzffchcm und kur-
pfälzischem Besitzthum zusammengesetzt. Mainz, der Römer Mo-
tz ontia cum, 40,000 E., liegt als Halbkreis am linken Ufer des
Rheins, der dicht oberhalb der Stadt den Main ausgenommen.
Der Anblick von Außen ist schön: weniger das Innere; die Straßen
sind meist enge und finster. Der Dom alt und ehrwürdig, aber
durch späteren Anbau theilweise entstellt. Mainz ist Bundes-
sestung und eine der stärksten Festungen die cs giebt, erfordert
aber wegen des außerordentlichen Umfanges der Werke zur Verthei-
digung fast eine Armee. Zu den Befestigungen gehört auch Ka-
stel, am rechten Rheinufer, mit Mainz durch eine 745 Schritt
lange Schiffbrücke verbunden. In Mainz bildete Johann Gens-
sleisch zum guten Berg (so hieß sein Haus in Mainz) die in
Straßburg erfundene Buchdruckerkunst weiter aus. Worms, un-
weit des Rheins, einst als Reichsstadt eine der ersten Städte Deutsch-
lands, wie cs eine seiner ältesten ist. (Hauptstadt der Burgunden.
Nibelungenlied.) Unter den vielen hier gehaltenen Reichstagen ist
der 1521 wegen Luthers Auftreten merkwürdig. Jetzt noch 8000 E.
Ehrwürdig schöner Dom; außer der Stadt die Liebfrauenkirche, bei
der die Liebfrauenmilch wächst. Worms ist auch die Heimath
des Rittergeschlechts von Dalberg. Wollte der Kaistr nach der Krö-
nung Ritter schlagen, so fragte er immer zuerst: Ist kein Dal-
berg da? Weindörscr Nicrstein und Laubenhcim; Ingel-
heim im W. von Mainz, auch Pfalz der Carolinger und häufige
Residenz Karls des Gr. Bingen (,S. 329.).
b) Der nördliche Thcil, die Provinz O b e r h e sse n, §. 89. 2.
I). 8. §. 90. 2. a. a. Hauptstadt und Landesuniversität Gießen
an? — 9000 E. Fried berg in der Wctterau, sonst Reichsstadt:
darüber eine alte Burg, früher ..des heil, römischen Reichs unmit-
telbare, freie Burg F. " I se n b u r g i sch e, Solmsische, Stol-
bergische u. a. Mediatbesitzungen.
Eisenbahnen: 1) Von Mainz nach Frank-
furt a. M. 2) Von Mainz nach Wiesbaden und
Biebrich. 3) Von Frankfurt a M. über Darrn-
stadt nach Heidelberg. 4) Von Frankfurt nach Of-
fen bach. 6) Von Frankfurt nach Cassel, Eise-
nach u. s. w.
10. La ndgrafschaft Hessen - Homburg. Die
seit 1816 so uvercm.e Linie, die auch eine tleine Gelielsver-
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast]]
Extrahierte Personennamen: Johann_Gens- Johann Dalberg Karls Cassel
398
Viertes Buch.
größerung erhielt, war sonst eine Nebenlinie von Darmstadt,
wie jetzt H.-Philippsthal von Cassel. 6 Om., 25,000 meist
evangel. E. Landgraf Ferdinand.
a) Die Herrschaft Homburg liegt am Ostabhange des Tau-
nus, der hier die Höhe heißt (<S- 328-'). Die Hauptstadt, 4000
E., liegt in freundlicher Umgebung und ist ein besuchter Badeort.
b) Die H errsch aft Meisenheim an der Nahe besteht aus
ftüher pfälzischen, badischen u a. Gebietstheilen und ist erst 1814
erworben. Die Orte sind nur klein.
Alle hessischen Lande liegen im alten oberrheinischen
Kreise, einzelnes von Rheinhessen im churrheinischen.
11. Freue Stadt Frankfurt. F., ein uralter
Uebergangsort der Franzosen über den Main, verdankt seine
Bedeutung Carl dem Gr. und Ludwig dem Frommen, die
viel für die Stadt thaten und hier oft residirten. Im 13ten
Jhdt. wurde F. Reichsstadt, nach den Bestimmungen der
goldenen.bulle (die hier gezeigt wird ss. 351.]) Wahlstadt,
hernach Krönungsstadt des Kaisers (S. 351.). Aus den
napoleonischen Stürmen hat F. sich als freie Stadt gerettet,
war als bisheriger Sitz der Bundes - Behörden gewissermaßen
Deutschlands Hauptstadt und ist eine seiner ersten Handels-
städte (Messen, Weinhandel). Der größte Theil der Stadt
liegt am rechten Stromufer; eine 380 Schritt lange Brücke
führt nach Sachsen Hausen, durch Sachsen, die Carl der
Gr. dahin verpflanzt, angelegt. Im Innern giebt es noch
viele krumme und enge Gassen, aber auch breite und schöne
Straßen: die Zeil ist die beste. Im Dom oder der St.
Bartholomäus-K. wurden die Kaiser gewählt und ge-
krönt, in dem mit den Bildnissen aller Kaiser geschmückten
Saale des Römers hielten sie das Krönungsmahl. Alle diese
Stätten ergreifen den Beschauer durch ihre würdevolle Ein-
fachheit. Die früheren Festungswerke sind in schöne Spazier-
gänge verwandelt: geschmackvolle Gartenanlagen und reiche
Kornfluren umgeben die Stadt ringsum, auf die von allen
Seiten Kunststraßen zuführen (Eisenbahn nach Mainz,
Wiesbaden, Biebrich, Darmstadt, Heidelberg,
Friedberg, Offenbach, Hanau). Die Zahl der Frem-
den ist immer sehr bedeutend; die Frankfurter Gasthöfe sind
für alle deutschen Muster. 68,003 E. Hier Gölhe gebo-
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.]]
Extrahierte Personennamen: Cassel Ferdinand Ferdinand Carl Ludwig Ludwig