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Das Wasser, sowohl der Flüsse, als auch der Brunnen, nennt
man süßes Wasser. Nicht nur die Ausdehnsamkeit des Dampfes, son-
dern auch der Luft gebraucht man als Triebkraft bei Maschinen. Der
Fleiß der Bienen, deßglcichcn auch der Ameisen erregt unsere Be-
wunderung in hohem Grade.
Der Taglöhner verrichtet seine Arbeiten theils auf dem Felde,
theils im Garten und theils im Hanse. Der Bösewicht findet weder
in dieser, noch in jener Welt den Frieden. Die Wilden wohnen in
Erdhöhlen und auch i n Hüt ten. Gott ist nahe — um dich — über
dir — in dir. Der Kaiser von Rußland herrscht unumschränkt in einem
großen Theile Europa's und Asiens. Wohlgezogenc Kinder betragen
sich nicht nur in der Kirche und Schule, sondern überall anständig.
Halte stets Gott vor Augen und in deinem Herzen. Das Reich
Gottes ist weder hier, noch dort, sondern in uns.
Christliche Kinder beten des Morgens und des Abends, beglei-
chen vor und nach dem Essen. Das Getreide wird theils im Früh-
jahre, theils im Herbste gcsäet. Zu keiner Zeit, weder heute,
noch morgen sind wir vor dcni Tode sicher. Ein gutes Kind ist in der
Jugend der Eltern Freude und im Alter ihr Trost. Weder in Freud',
noch Leid will ich meines Gottes vergessen.
Jesus segnete die Kinder mit göttlicher Liebe und himm-
lischer Freundlichkeit. Lehret und ermahnet einander in aller Weis-
heit mit Psalmen, Lob gelängen und geistlichen Liedern. Liebet
eure Nächsten nicht nur mit Worten, sondern in der That und Wahr-
heit. Du sollst Gott lieben von deinem ganzen Herzen, von
deiner ganzen Seele, von deinem ganzen Gemüthe und aus
allen deinen Kräften.
Die Rose ist sowohl ihres Wohlgeruchs, als auch ihrer Schön-
heit wegen eine der beliebtesten Blumen. Den Alten gebührt Ehre
wegen ihrer Einsicht und Erfahrung. Den Baum erkennt man
an seiner Frucht, den Menschen an seinen Handlungen. Jede von
Gott eingegebene Schrift ist nützlich zur Belehrung, zur Zurecht-
weisung, zur Besserung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit.
Dieser Knabe ist nicht erzogen. Dieser Knabe ist verzogen — Dieser
Knabe ist nicht erzogen, sondern verzogen. Frömmigkeit und Ge-
schicklichkeit, nicht Reichthümer geben dem Menschen wahre Ehre.
Nicht Armuth, sondern unsere Begierden erregen Traurigkeit. Reich-
thum ist vergänglich, Tugend aber unsterblich. Nicht der Glanz
unserer Thaten, sondern die Güte unseres Herzens bestimmt unsern Werth.
Der Diamant ist ein prächtiger und seltener Edelstein, daher
auch sehr wcrthvoll. Der Walfisch ist ein Säugethier, deßhalb kein
Fisch. Alle pflichten müssen erfüllt werden, mithin auch die Pflicht der
Dankbarkeit.
B. Satzgefüge.
Die Nebensätze verbindet man mit dem Hauptsatze durch die
unterordnenden Bindewörter, aber auch durch die bezüglichen
Fürwörter: „welcher, welche, welches; der, die, das;
womit, worauf, wofür, woran" u. f. w. anstatt „mit wel-
chem, aufweiche, für welches" u. s. w. Die Nebensätze stehen
theils zwischen den Gliedern des Hauptsatzes — Zwischensätze —,
theils vor, theils nach dem Hauptsatze — Vorder- oder Nach-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau]]
443
Iv. Der mehrfach zusammengesetzte Satz.
A. Satze, die aus d r c i einfachen Sätzen zusammengesetzt sind.
Fürchte Gott; thue Recht, und scheue Niemand. (Spr. Sal.) Die
christliche Religion ist eine wahrhaft göttliche; denn sie belehrt uns am
vollkommensten über Gott und seinen heiligen Willen; sic gibt uns den
klarsten Unterricht über die Würde und tic Bestimmung des Menschen.
Thu' recht, und schreibe dir nicht als Verdienst cs an; denn deine Schul-
digkeit allein hast du gethan. (Rückert.) Die Hoffnung ist ein fester Stab,
und die Geduld ein Reiscklcid; mit beiden wandert man durch Welt und
Grab sicher nach der Ewigkeit. Die Arbeit stärkt den Leib; Mäßigkeit und
Reinlichkeit verleiht ihm Dauer; aber Müßiggang und Unmäßigkcit schwächt _
und zerstört ihn.
Das stärkste Gift, das die Natur hat, ist die Wollust; denn sie ver-
giftet selbst die Seele. Noch nie wurde eine Weissagung durch einen
menschlichen Willen hervorgebracht; sondern heilige Menschen Gottcö haben,
getrieben vom heiligen Geiste, geredet. (2 Petr, l, 21.) Vertraut dir
dein Freund ein Geheimniß, so verschließe es in dein Herz, und gib deinen!
Freunde den Schlüssel. Der Hunger blickt zuweilen durch die Thüre des
Fleißigen \ aber er wagt es nicht, daß er hineintritt.
Die Leiden, welche der Herr schickt, mit Geduld ertragen, läutern die
Gesinnung und bessern das Herz. Der Neid ist ein Laster, welches dem
Menschen auch nicht den geringsten Genuß gewährt, welches ihn aber stets
unglücklich und unzufrieden macht. Der Christ versöhnt sich mit seinem
Feinde, weil Versöhnung Pflicht ist, und damit auch ihm von Gott ver-
ziehen werde.
Ein Prahler, der sein Versprechen nicht hält, ist den Winden und
Wolken gleich, die keinen Regen geben Der Vater gewährt seinen Kin-
dern, die er zärtlich liebt, gern ein erlaubtes Vergnügen, welches sich eben
darbietet. Das arme Herz hieniedcn, von manchem Gram bewegt, erlangt
den wahren Frieden nur, wo cs nicht mehr schlägt. (Saliö.)
Wenn du bei Allem, was du thust, das Ende bedenkst, so wirst du in
Ewigkeit nicht sündigen. (Sirach 7, 40.) Wahre Bescheidenheit ist ein
dichtbelaubter Baum, der unter seinen Blättern die Früchte verbirgt, die
er trägt. Kurzsichtigkeit rst ein Fehler der Augen, der sich, wenn man es
nicht an Uebung fehlen läßt, nrit der Zeit verlieren kann. Gewissenhaftig-
keit ist die ernste Sorgfalt, in Allem stets so zu handeln, wie es die Pflicht
gebietet. Wir wissen, daß Gott unser lieber Vater ist, der seine Kinder
ewig glücklich macht. Armuth ist die einzige Last, die schwerer wird, je
mehr daran tragen. ( I. P. Richter.)
Selbstmord ist die abscheulichste Sünde, die einzige, die nian nicht
mehr bereuen kann, weil Tod und Missethat zusammenfallen. (Schiller.)
B. Sätze, die aus vi.er und mehr einfachen Sätzen zusammenge-
setzt sind.
Seid wachsam, siehet fest im Glauben, handelt männlich und seid
stark. (1 Kor. 16, 13 ) Scbet die Vögel unter dem Himmel an! sie
säen nicht; sie ernten nicht; sic sammeln nickt in die Scheuern, und doch
ernährt sic euer himmlischer Vater. Nichts ist von ungefähr; ein allmäch.
tiger Gott rief diese Welt in's Dasein; mit unendlicher Weisheit regiert
er sie, und alles Geschaffene beseligt er nut seiner väterlichen Liebe. Süß
ist der Lohn des Gewissens; er ist schon des Himmels Vorgeschmack; denn
Friede und Freude beseligt das Herz, und keine Lust der Erde macht so
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Anhang.
Gcschichte und Gcogrnphic des Grosthnzomums Hesstn.
1. Das Gebiet des Großherzogthums Hessen wurde in uralter
Zeit von verschiedenen deutschen Volksstämmen bewohnt. In Rhein-
hessen wohnten Gallier und Vangionen, in Starkenburg Aleman-
nen, in Oberhessen Chatten. Kurz vor Christi Geburt lernten die
Römer, im Kampfe mit den Galliern begriffen, die Chatten oder
Hessen kennen und schilderten sie als einen mächtigen, tapferen
Volksstamm. Zweihundert Jahre nach Christi Geburt schloffen sich die
Chatten dem mächtigen Frankenbund an, und ihr Land bildete lange
Zeit einen Theil des Frankenreichs. Im achten Jahrhundert wur-
den sie durch den heil. Bonifacius, den Apostel der Deutschen, zum
Christenthum bekehrt. Bis in's zwölfte Jahrhundert gehorchten sie
vielen Grafen und Rittern.
2. Vom Jahre 1130—1247 stand der größte Theil von Hessen
unter der Botmäßigkeit der Landgrafen von Thüringen. In
diese Zeit fällt das Leben der heil. Elisabeth, Landgräfin von
Thüringen und Hessen. Rach dem Tode ihres Gemahls entsagte
sie der Welt und brachte ihr Leben in Gebet, Bußübungen und in
Werken der Barmherzigkeit zu. Sie starb zu Marburg, 1231.
3. Als 1247 der Mannsstamm der Thüringischen Landgrafen
ausgestorben war, kam Hessen an Heinrich 1. von Brabant,
genannt das Kind. Er war der Sohn eines Herzogs von Brabant
und Sophiens, einer Tochter der heil. Elisabeth. Heinrich ist der
erste Landgraf von Hessen und der Stammvater der hessischen Für-
sten. — Der Landgraf Heinrich Iii. heirathete die Erbgräfin
Anna von Katzenellenbogen und vermehrte durch die Erwerbung
dieser mächtigen Grafschaft, wozu auch Darmstadt gehörre, die Macht
der hessischen Landgrafen.
4. Philipp der Großmüthige, welcher 1567 starb, theilte
die Landgrafschaft unter seine vier Söhne, von denen Wilhelm Iv.
der Stifter von Hessen-Kassel, Georg !. aber Stammherr der
Heffen-Darmstädtischen Landgrafen ist. Die beiden andern Brüder
starben ohne Nachkommen und ihre Besitzungen kamen an Hessen-
Kassel und Hessen-Darmstadt.
5. Die Landgrafen von Hessen-Darmstadt zeichneten sich durch
Sparsamkeit im Staatshaushalt, durch Aufführung nützlicher Bau-
ten , durch Gelehrsamkeit und Treue gegen das kaiserliche Haus
Oesterreich aus. Georg I. verwandelte eine große Strecke öden
Hepp. Vollständiges Lehr- und Lesebuch. 32
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz]]
Extrahierte Personennamen: Christi Bonifacius Apostel Elisabeth Heinrich_1._von_Brabant Heinrich Elisabeth Heinrich Heinrich Heinrich_Iii Heinrich Anna_von_Katzenellenbogen Philipp_der_Großmüthige Philipp Wilhelm Georg_!
46
haben, kommen um das Ihrige. Staat und Gemeinde können ihre Ab-
gaben nicht von ihnen beziehen und müssen daher auf andere, ordentliche
und fleißige Leute die Last legen. Manchen muß endlich die Gemeinde,
weil er nichts mehr hat, ernähren und für seine Kinder sorgen. 3) Schnaps-
liebhaber meinen, ihr Getränk frische sie auf und stärke sie; ich aber sage:
Das ist erlogen, er löscht den Durst nicht, sondern macht Durft; er sättigt
nicht, denn er hat keine nährenden Theile; der Schnaps zehrt an den
Kräften, macht matt, zittrig, kraftlos. Wenn einer das hitzige Fieber hat,
so schlägt er auch mit Kraft um sich, daß ein paar stärkere Leute ihn nicht
bändigen können; hintennach liegt der Mensch todcsmatt da. So macht
auch der Schnaps ein künstliches Fieber, indem man sich stark vorkommt,
zehrt aber die Lebenskräfte nur um so schneller auf, je öfter der Mensch
Schnaps nachschüttet, um Leib und Seele besser in Gang zu bringen.
4) Der Schnaps stiftet Unfrieden. Wo hört man so oft Geschrei, Fluchen,
grobes, wildes Schimpfen und Dreinschlagen als unter Trinkern? Wo
härmet sich ein Weib bitterer ab, wo nagt es in ihr unerträglicher, als
wo der Mann ein Trinker ist? 5) Der Schnaps nimmt Gedächtniß und
Verstand; die feinsten Nerven, welche die Seele zum Denken braucht,
werden mehr und mehr abgeschwächt und lahm; das Gehirn wird erweicht,
der Trinker ist unfähig zum vernünftigen Denken und zu einem ernstlichen
Entschluß. Man hat schon in zwei großen Irrenhäusern Rechnung geführt
und gefunden: in dem einen find von 781 Irren mehr als die Hälfte durch
das Trinken wahnsinnig geworden; in dem andern war nur ein einziges
Viertel durch andere Sachen um den Verstand gekommen, drei Viertel aber
durch das Trinken. 6) Der Schnaps macht früh alt, macht früh krank,
macht früh todt. Wenn der Müller das Wasser so heftig auf die Räder
richtet, daß sic im allcrschnellsten Lauf umgejagt werden, so geht zwar
alles geschwinder, und es rasselt ganz lebhaft und lustig. Das ist aber
auch das sicherste Mittel, das Mühlwcrk recht bald unbrauchbar zu machen
oder ganz zu verderben. Je mehr und je öfter einer hitziges Getränk zu
sich nimmt, desto schneller und heftiger wird das Geblüt im Leib hcrum-
gejagt (greif nur an deinen Puls, du wirst es inne werden^, desto mehr
werden die Eingeweide und Nerven aufgestört und gehetzt, und desto
schneller wird das kunstreiche Maschinenwerk des menschlichen Leibes inner-
lich zu Grunde gerichtet und zum Stillstand im Tode gebracht. Hitzige
Getränke sind die besten Jagdhunde des Todes; sie hetzen ihm die Men-
schen schaarenweis in fein Netz und machen sie ihm fchußgerccht. Wie die
Cholera, dieses schwarze Krokodil, so viele Menschen hingerafft hat, hat
man in manchen Gegenden gesunden, daß von 100 Menschen, die an ihr
gestorben, über 70 Schnapsliebhaber gewesen sind. 7) Der Schnaps zer-
stört Religion und Sittlichkeit und ist der Wegbereiter jeder Sünde. Ist
noch ein Fünklein Religion in einem Winkel des Hcrzkämmerlcins, so ist
der Schnaps das rechte Wasser, um es auszulöschen. Wer dem Trunk
ergeben ist, der mag nicht mehr beten, er mag das Wort Gottes nicht
mehr lesen oder- anhören; wenn andere Menschen in der Kirche sind, so ist
er oft im Wirthshaus. Wie werden die Kinder an Leib und Seele ver-
derbt, verwüstet — wie die jungen Reben durch Hagelwetter! 8) Der
Schnaps stürzt endlich in die Hölle. Lies, was Gal. 6, 7. steht: „Irret
euch nicht, Gott läßt seiner nicht spotten! Was der Mensch säet, das
wird er ärnten, wer auf sein Fleisch säet, der wird vom Fleisch Verderben
ärnten, wer aber auf den Geist säet, der wird von dem Geiste das ewige Leben
ärnten." 1 Cor. 6, 10.: „Die Trunkenbolde werden das Reich Gottes nicht
ererben!" — Darum lasset ein Wort mit euch reden. In Amerika haben
jetzt schon gegen drei Millionen Menschen das feierliche Gelöbniß abgelegt,
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Ortsnamen: Gottes Wirthshaus Gottes Amerika
48
Mit Milch sängst du dein Leben an,
Mit Wein kannst du es wohl beschließen;
Doch fängst du mit dem Ende an,
So wird das Ende dich verdrießen.
Die Luft, Mensch, ist dein Element,
Du lebest nicht von ihr getrennt;
Drum täglich in das Freie geh’,
Und besser noch auf Berges Höh’!
Das zweite ist das Wasserreich,
Es reinigt dich und stärkt zugleich;
Drum wasche täglich deinen Leib
Und bade oft zum Zeitvertreib!
Dein Tisch sei stets einfacher Art,
Sei Kraft mit Wohlgeschmack gepaart;
Mischst du zusammen vielerlei,
So wird’s für dich ein Hexenbrei.
iss massig stets und ohne Hast,
Dass du nie fühlst des Magens Last;
Geniess es auch mit frohem Muth,
So g'bt’s dir ein gesundes Blut.
Fleisch nähret, stärket und macht warm,
Die Pflanzenkost erschlafft den Darm;
Sie kühlet und eröffnet gut
Und macht dabei ein leichtes Blut.
Das Obst ist wahre Gottesgab’,
Es labt, erfrischt und kühlet ab;
Doch über Allem steht das Brod,
Zu jeder Nahrung thut es Noth.
Das Fett verschleimt, verdaut sich schwer
Salz macht scharf Blut und reizet sehr;
Gewürze ganz dem Feuer gleicht,
Es wärmet, aber zündet leicht.
Willst du gedeihlich Fisch gemessen,
Musst du ihn stets mit Wein begiessen.
Den Käs iss nie zum Uebermaß;
Mit Brod zu Nachtisch taucht er was.
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
385
Legionen zum römischen Kaiser ausgerufen. Doch mußte er noch
lange blutige Kriege mit seinen fünf Mitregenten führen, bis er im
Jahre 324 Alleinherrscher des großen Reiches wurde. Seine christ-
liche, fromme Mutter Helena und sein dem Christenthum nicht ab-
geneigter Vater Konstantius bewirkten auch in Konstantins Herzen
eine Hinneigung zum Christenthum. Obschon noch Heide, gestattete
er doch bei seinem Regierungsantritte den Christen freie Ausübung
ihrer Religion. Sein völliger Uebertritt zum Christenthum wurde
herbeigeführt durch eine außerordentliche Erscheinung am Himmel,
als Konstantin wider seinen Gegenkaiser zu Felde zog. An einem
Nachmittage sahen er und seine Soldaten am Himmel das Zeichen
des Kreuzes mit der Umschrift: „Durch dieses wirst du siegen!"
Dasselbe Kreuzzeichen und Christus erschienen in der darauf folgen-
den Nacht dem Kaiser im Traume. Nun ließ Konstantin eine Fahne
mit dem Kreuzzeichen verfertigen und dieselbe in den Schlachten
vorantragen. Er wurde jetzt Christ, ließ sich im Christenthume
unterrichten, aber erst kurz vor seinem Tode taufen, weil er fürch-
tete, die Gnade zu verlieren, welche Gott in der Taufe mittheilt.
313 erließ Konstantin ein Gesetz, wonach ein jeder Unterthan seine
Religion frei und ungehindert ausüben durfte. Viele andere Ge-
setze ergingen, die das Christenthum zu heben und zu verbreiten
suchten. Dahin gehören die Gesetze über eine würdige Sonntags-
feier, das Verbot der Kreuzigung — aus Ehrfurcht gegen den Er-
löser — und die Abschaffung der blutigen Fechterspiele. Die Geist-
lichen wurden von den Steuern befreit, mit Geld unterstützt, ihnen
die Freiheitserklärung der Sklaven und richterliche Gewalt bei Strei-
tigkeiten übertragen; überall entstanden Kirchen, wie die prächtige
Kirche des heiligen Grabes zu Jerusalem, die Apostelkirche zu Kon-
stantinopel; auch gestattete er, Vermächtnisse und Schenkungen an
Kirchen zu machen.
Anders sah es im Morgenlande aus, wo der heidnische
Kaiser Licinius herrschte. Seine Feindschaft gegen Konstantin
verwandelte sich bald in eine heftige Abneigung gegen die Christen.
Die Waffen sollten nun entscheiden, ob das Heidenthum oder das
Christenthum untergehen sollte. Konstantin zog gegen Licinius zu
Felde und besiegte ihn. Nun ließ er die zerstörten Kirchen im
Morgenlande wieder aufbauen und begünstigte die Christen auf alle
Weise. Mit seiner Alleinherrschaft im Morgen- und Abendlande
hören die blutigen Verfolgungen der Christen auf. Im Jahre 325
erschien er selbst auf der ersten allgemeinen Kirchenver-
sammlung zu Nicäa, welche er zusammenberufen hatte, um
kirchliche Unruhen zu unterdrücken. Von dem immer n.och heidnisch
gesinnten Rom verlegte er seine Residenz nach Byzanz, welches
nach ihm Konstant in opel genannt wurde. Durch die Entfernung
des kaiserlichen Hofes konnten nun die Bischöfe zu Rom freier und
selbstständiger handeln. Konstantin starb gleich nach Empfang der
Hepp. Vollständiger Lehr- und Lesebuch. £5
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Helena Konstantin Christus Konstantin Konstantin Konstantin Konstantin
Extrahierte Ortsnamen: Konstantins Jerusalem Rom Byzanz
433
der Lebensmittel vermindern. Die Wolken Haufen sich am Horizonte in
schwarzen, dichten Massen; mithin muß ein Gewitter im Anzuge sein.
Ich weiß gar Nichts von diesem Vorfalle; somit kann ich hierüber kein
Zeugniß abgeben. Der Schüler kann nicht aufmerken; also fehlt ihm die
wesentliche Eigenschaft znm Lernen. Der Verschwender hat sein Vermögen
durchgebracht; folglich hat er seine Familie in's Unglück gestürzt. Der
Besitz irdischer Güter kann uns nie ein vollkommenes Glück verleihen;
denn sie sino vergänglich.
4) Hauptsätze, welche geradezu nebeneinander gestellt sind.
Der Genuß eines unerlaubten Vergnügens ist kurz; die Reue ist lang.
Der Zufriedene ist heitern Sinnes; der Unzufriedene voller Unmuth. Jo-
nathas ist das Bild der edelsten Freundschaft; Saul ist ein trauriges
Bild der Feindschaft. Die Sünde ist ein zweischneidiges Schwert;
ihre Wunden schmerzen entsetzlich. Der Gottlose verliert den Muth auch
im geringsten Leiden; der Gerechte bleibt auch im Tode getrost. Die
Sünde gleicht einer schmerzlichen Wunde; Reue ist frcss.nder Essig darauf.
Vertrauen auf Gottes Barmherzigkeit ist linderndes Oel. Gott läßt die
Arznei aus der Erde wachsen; der Vernünftige verachtet sie nicht. Ein
gutes Herz ist die Gesundheit des Leibes; Neid ist Eiter in den Gebeinen.
Iii. Der zusammengezogene Satz.
Ein zusammengezogener Satz entsteht, wenn man irgend
welche gleichartige Satzglieder mit irgend einem gemeinsamen
Satzgliede zu einem Satze verbindet, er sei nun Haupt- oder
Nebensatz. Die gleichartigen Satzglieder werden mit den näm-
lichen Bindewörtern verbunden, wie die Hauptsätze und werden
getrennt durch einen Beistrich, welcher aber vor „und" „oder"
wegbleibt.
Beispiele über den zusammengezogenen Satz.
Der Mensch denkt. Der Mensch spricht. — Der Mensch denkt und
spricht. Der Mensch denkt nicht blos, sondern spricht auch. Der
Christ soll beten. Der Christ soll arbeiten. — Der Christ soll sowohl
beten, als auch arbeiten. Der Christ soll nicht allein beten, sondern
auch arbeiten. Der Böse ist weder wahrhaft glücklich, noch zufrie-
den. Wir sollen nicht nur Hörer, sondern auch Thäter des göttlichen
Wortes sein. Gott bewacht, regiert und schützt die Welt.
Der Rhein ist ein Strom. Die Donau ist ein Strom. — Der
Rhein, dcßglcichen auch die Donau sind Ströme. Versprechen und
Borgen macht Schulden. Lust und Liebe zu einer Sache sind die besten
Lehrmeister. Der Zorn sowohl, als auch der Trunk und das Spiel
entdecken oft die geheim gehaltene Gesinnung.
Die Jugend bedarf des Unterrichts. Die Jugend bedarf der Erzie-
hunq. Die Jugend bedarf sowohl der Erziehung, als auch des Un-
terrichts. Dem Vaterlande verdanken wir unser Leben und unsere
Erziehung, zudem auch unsern Wohlstand. Durch Ordnung ersparst
du dir nicht nur Zeit, sondern auch Geld und Mühe. Gott kennt die
Gedanken und Anschläge der Menschen.
Nicht nur über die guten, sondern auch über die bösen Menschen
läßt Gott seine Sonne scheinen. Weder die faulen, noch die ungehor-
samen Schüler werden von dem Lehrer geliebt. Der Zufriedene hat ein
sanftes und ruhiges Leben. An dem Lügen kennt man einen schlech-
ten, sittenlosen Menschen. Die Selbstüberwindung ist nickt nur allein
der allernothwendigste, sondern auch der allerschönstc Sieg.
Hepp. Vollständiges Lehr- und Lesebuch. 28
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
446
klar beweist; obgleich er nur ein Mittel zu dem Lebenszwecke ist: so sehen
wir doch nicht selten viele Menschen mit unersättlicher Begierde so darnach
streben, als sei sein Besitz die höchste, irdische Aufgabe, des Lebens letzter
Zweck.
Wenn ich den Weltenbau betrachte und auf den Lauf der Sterne
achte; wenn ich zur Erde nicdcrschaue, wo Flur und Wald und Berg und
Aue von Millionen Wesen sind belebt; wenn so mein Blick sich schweifend
hebt: dann ruf' ich aus mit dem Psalmisten: „O, Herr, wie groß sind
deine Werke! wie weislich hast du sie geordnet!"
Wo dir Gottes Sonne zuerst schien unv die Sterne des Himmels
zuerst dir leuchteten; wo das erste Menschenauge sich liebend über deine
Wiege neigte; wo deine Mutter dich zuerst mit Freuden auf dem Schoße
trug und dein Vater dir die Lehren der Weisheit in's Herz grub: — da
ist deine Leibe; da ist dein Vaterland!
Wenn wir Gottes unendliche Macht in seiner Schöpfung erkennen;
wenn wir seine göttliche Liebe und Güte gegen alle seine Geschöpfe erwä-
gen ; wenn wir seine wundervolle Weisheit in der Fürsorge schauen, womit
er alles Geschaffene erhält und regiert; wenn wir uns seine Heiligkeit und
seine übrigen erhabenen Eigenschaften so recht lebendig vergegenwärtigen:
dann ergreift uns heilige Ehrfurcht vor dem Höchsten; dann fühlen wir
uns mächtig hingezogen zu dem Herrn der Herren, und in Staub nieder-
sinkend, beten wlr in tiefster Demuth an.
Z. Beigabe.
Biegung oformen.
Der Vater sorgt für die Familie. Die Arbeit d e s V a t c r 6 ist
sehr mühsam. Das Kino verdankt dem Vater seine gute Erziehung.
Ein unfolgsames Kind beleidigt den Vater. — Die Väter sorgen für
die Familie. Die Arbeit der Väter ist sehr mühsam. Die Kinder ver-
danken den Vätern ihre gute Erziehung. Unfolgsame Kinder beleidigen
die Väter.
Die Tochter unterstützt die Mutter in den Haushaltungsgeschäften.
Den Beistand der Tochter bedarf die Mutter. Die Mutter gewährt
der Tochter gern die freundliche Bitte. Die Genesung der Mutter
freut die Tochter. — Die Tochter unterstützen die Mutter in ihren
Haushaltungsgeschäften. Den Beistand der Töchter bedarf die Mutter.
Die Mutter gewährt den Töchtern gern die freundliche Bitte. Die
Genesung der Mutter freut die Töchter. — Das Pferd ist das größte
Hausthier. Der Nutzen des Pferdes ist bedeutend. Der Reiter gibt
dem Pferde oft den Sporn. Man richtet das Pferd auch zu Kunst-
stücken ab. — Die Pferde sind die größten Hausthiere. Der Nutzen der
Pferde ist bedeutend. Die Reiter geben den Pferden oft den Sporn.
Man richtet die Pferde oft auch zu Kunststücken ab. — Der Fürst ist
der Landcsvater. Die Räthe des Fürsten heißen Minister. Die größte
Hochachtung gebührt dem Fürsten. Die Unterthanen lieben den Für-
sten. — Die Fürsten sind Landcsväter. Die Räthe der Fürsten
heißen Minister. Die größte Hochachtung gebührt den Fürsten. Die
Unterthanen lieben die Fürsten. — Eine Lüge bedarf zu ihrer Be-
stätigung zehn anderer. Die Folgen einer Lüge find oftmals schreck-
lich. Strafe gebührt einer Lüge. Mancher will sich durch eine Lüge
heraushelfen.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden]]
T
18 Die ältesten Völker bis zur Gründung der Persermonarchie.
befruchtenden Einfluß auf die Erde offenbart. Erdbeben, Wasserfluchen,
Mißwachs, Seuchen u. s. w. beweisen, daß die Ordnung des Himmels
gestört ist, und diese Störung hat ihre Ursache darin, daß die Ordnung
im Reiche gelitten hat und der Kaiser von ihr abgewichen ist, was nun
sein Volk und er mit ihm büßen muß, bis die wohlthätige Ordnung
des Himmels die Ordnung auf der chinesischen Erde wieder herstellt.
Von dem Kaiser, dem Vater des ganzen Volkes, kommt diesem also
alles Heil und Glück wie der einzelnen Familie durch den Familienvater,
und eben deßwegen ist der unbedingteste Gehorsam gegen den Kaiser
auch die erste Pflicht des ganzen Volkes.
Unter dieser Verfassung mögen die Chinesen ihre glücklichen Perio-
den gehabt haben (wie sie auch-wirklich viel von den langen und segens-
reichen Negierungen ihrer alten Kaiser zu erzählen wissen), denn offen-
bar mußte sie die Liebe zu Ackerbau und friedlichem Gewerbe außer-
ordentlich pflegen; doch „die Himmelssöhne" störten die Ordnung oft
genug und „die Kinder" zeigten sich alsdann nicht minder ausgeartet.
Da sich aber die Wirkung chinesischer Revolutionen in den Jahrhunder-
ten vor Christus auf China selbst beschrankt, so zählen wir die Reihen
ihrer Dynastieen nicht auf, und nennen nur die der Tschin von 249—206
vor Christus, welche dem Reiche seinen heutigen Namen gegeben hat.
Unter dieser Dynastie wurde die große Mauer gebaut, welche die Nord-
gränzc gegen die Einfälle der Barbaren schützen sollte, die in zahllosen
Schwärmen das Hochland Mittelasiens bewohnten und als Hiongnu ein
mächtiges Reich gründeten. Die große Mauer, eines der größten Werke
der menschlichen Hand (sie erstreckt sich 300 Meilen weit vom Meer-
busen Rhu Hai bis an das Gebirge Kueulun und den Gebirgssee Si
Hai oder Westmeer, aus welchen Gegenden die Chinesen herstammen),
verhinderte aber den Einbruch der Barbaren nicht, der Hiongnu so
wenig als später der Mongolenhorden, doch ermannten sich die Chine-
sen immer wieder, vertrieben oder unterwarfen die Eindringlinge und
verfolgten sie weit in das mittelasiatische Hochland. Die letzte einhei-
mische Dynastie, die der Ming, unter welcher China seine größte Aus-
dehnung erreicht hatte, unterlag 1644 den unausgesetzten Angriffen der
Mandschu, denen die Dynastie der Tsching angehört, welche bis aus die
neueste Zeit in China herrscht. Dieser tungusische Mamm ist. aber in
den Chinesen aufgegangen, indem die Eroberer von ver ihnen weit über-
legenen Kultur der Besiegten mehr und mehr annahmen. Der Man-
dschu auf dem Throne in Peking nennt sich Himmelssohn wie seine
Vorgänger aus den chinesischen Dynastieen, führt dieselbe väterliche
Sprache und übt denselben unbeschränkten Despotismus. Ein zahlreicher
Beamtenftand, in neun Rangstufen gesondert, durch Knöpfe und Federn
ausgezeichnet, wacht über den Vollzug der unzähligen Gesetze und Ver-
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T63: [Kaiser Macht Rom Zeit Volk Jahr Mann Staat Augustus Name], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Christus
Extrahierte Ortsnamen: China Hochland_Mittelasiens Westmeer China China Peking
Orakel und Mysterien.
95
Aberglaube nicht in Versuchung käme, dort heidnische Ceremonieen vor-
zunehmen oder den Teufel zu beschwören, der nach dem Glauben vieler
Christen als griechischer Apollo gewirkt hatte.
„Ihr Griechen seid immer Kinder", sagte ein ägyptischer Priester
zu Herodot, als dieser auch nach Aegypten gekommen war. Ihr Götter-
glaube war wirklich ein sehr jugendlicher und heiterer; denn das gereifrere
Nachdenken hätte sie zu der Frage führen müssen: Woher kommt denn
die ganze Welt, woher kommen die Götter selbst? was wird aus der Welt,
den Göttern und den Menschen einst werden? Auf diese Fragen über die
Entstehung aller Dinge, über die Herkunft der Götter, über die Be-
stimmung des Menschen, über Belohnung und Strafe jenseits des Grabes
haben, wie es scheint, Mysterien Antwort gegeben. Sie waren geheime
Götterfeste, und wer daran Theil nehmen wollte, mußte sich verschiedenen
Weihen unterziehen. Die Feier war ernster als bei allen andern Festen,
und bestand aus sehr vielen Ceremonieen, Gesängen und Gebeten. Die
Sprache selbst war dunkel, selbst unverständlich, wie einige uns erhaltene
Gebetformeln beweisen. Die Mysterien widersprachen übrigens dem
hellenischen Volksglauben nicht (am wenigsten lehrten sie den Glauben
an Einen Gott, wie man wohl schon behauptet hat), sondern ergänzten
denselben vielmehr. Solche geheime Götlerfeste wurden in Samothrake
und in Eleusis bei Athen gefeiert, ohne Zweifel Ueberreste aus der Zeit
der Pelasger, nun aber von den Hellenen selbst in hoher Verehrung
gehalten, und cs fanden sich aus allen Gegenden Männer ein, in denen
sich die Sehnsucht nach tieferer Erkenntniß regte. So lehnte sich im
eigentlichen Griechenland dies Streben und Ringen nach Wahrheit (dies
war es, wenn es auch nicht zum Ziele führen konnte) an das Vermächt-
niß vorhellenischer Zeit, an pelasgischen Glauben und Dienst an; so
kamen die Hellenen andererseits, besonders die in Kleinasien, mit andern
Völkern in Berührung, welche einen ganz andern Götterdienst hatten,
und mit Priestern, welche über die Götter und die Welt und ihr Ver-
hältniß zu den Menschen tief ausgedachte Lehren mittheilten. Der hel-
lenische Geist wurde durch diese Mittheilungen zum Forschen angeregt
und darum treffen wir in Asien zuerst jene Philosophen, welche es kühn
unternahmen, das Räthsel aufzulösen, woher die körperliche Welt ihr
Dasein habe, was ihre Ordnung im Wechsel bewahre, wie der Geist
sich zu dem materiellen Stoffe verhalte u. s. w. Sie stellten darüber
die verschiedensten Meinungen auf, entwickelten eine erstaunliche Schärfe
des Verstandes und einen hohen Schwung der Phantasie, konnten aber
aus begreiflichen Gründen nicht zur Wahrheit durchdringen. Doch zogen
diese Philosophen (die bedeutendsten Namen werden wir an einem an-
dern Orte nennen) die Aufmerksamkeit der lebhaften Hellenen in hohem
Grade auf sich und es entstand ein geistiger Verkehr zwischen dem
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat]]
TM Hauptwörter (200): [T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Herodot
Extrahierte Ortsnamen: Samothrake Athen Griechenland Kleinasien Asien