102
Das Zeitalter der religiösen Kämpfe 1619-1648.
Die Abwesenheit traten in Wittenberg „Schwarmgeister" auf, teilweise €6$etms Tuchmacher aus Zwickau, Leute, welche von Gott begeistert zu sein glaubten, ihre Eingebungen für bedeutsamer als die Worte der Bibel erklärten und die Forderung aufstellten, der Gottesdienst müsse gänzlich umgestaltet, die Bilder in den Kirchen zerstört, die Kindertaufe abgeschafft und durch eine Taufe der Erwachsenen ersetzt werden. Ihnen schloß sich auch Karlstadt an; und schon gewannen sie viel Anhang und fingen an, ihre Neuerungen gewalt-1522.sam durchzusetzen. Da erschien Luther in Wittenberg. Er hatte auf die Mahnungen seines Kurfürsten, der ihn auf die ihm drohende Gefahr aufmerksam machte, geantwortet, daß er in Gottes Schutz stehe: „Ja, ich meine, ich wollte Ew. Kurfürstliche Gnaden mehr schützen, als Sie mich schützen könnten. Wer am meisten glaubt, der wird hier am meisten schützen." Eine Woche lang predigte er täglich gegen das Unwesen der Bilderstürmer und Wiedertäufer und erreichte, daß sie aus Wittenberg weichen mußten.
Luthers Luther aber blieb fortan unangefochten in Wittenberg. Einige Zeit aäti9lcit später legte er die Mönchskutte ab und heiratete Katharina von Boret, die, aus einem sächsischen Adelsgeschlecht stammend, bereits als Kind in ein Kloster gebracht worden war und es nun, wie so viele andere Mönche und Nonnen, verlassen hatte. Außer Philipp Melanchthon standen ihm Justus Jonas, Bugenhagen und andere Freunde zur Seite. Er predigte, er beriet in kirchlichen Dingen seinen Landesherrn und so manchen deutschen Fürsten, dazu viele andere Rat und Hilfe suchende Deutsche aller Stände, er schrieb Bücher und Streitschriften, er forschte in der Schrift und fuhr fort sie zu übersetzen, er dichtete endlich seine herrlichen Kirchenlieder.
§ 107. Die Reformation Ulrich Zwinglis. Indessen hatte auch in der Schweiz der Abfall von der alten Kirche begonnen. Der schweizerische Lwingii in Reformator wurde Ulrich Zwingli, der als Sohn wohlhabender 8md>' Bauern aus einem Alpendorfe stammte, auf mehreren Universitäten studiert
hatte, dann Geistlicher geworden und damals Priester in Zürich war. Auch ihn brachte, wie Luther, das Ablaßwesen in Gegensatz zu der päpstlichen Kirche; in demselben Jahre, in dem für Luther die Leipziger Disputation entscheidend wurde, erwirkte er, daß der Rat von Zürich einen Ablaßprediger auswies. In den nächsten Jahren wurde in Zürich die Reformation durchgeführt, dem Papste der Gehorsam aufgesagt, die Messe abgeschafft, die Heiligenbilder und jeder Schmuck aus- den Kirchen entfernt. Andere Schweizer Städte, besonders Bern und Bäsel, schlossen sich diesem Vorgehen an.
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Sulla.
85
Bund esgenossen schwer erschüttert, zu denen die Mehrzahl der Städte und Landschaften Italiens gehörte. Ihnen hatte schon Ga^us Gracchus das römische Bürgerrecht zubilligen wollen (§87), aber der Versuch war an der Eifersucht des römischen Volkes gescheitert. Jetzt erhoben sie sich, schloffen einen Bund untereinander, stellten Heere aus und verteidigten sich gegen die Römer mit solcher Tapferkeit und Ausdauer, daß diese sich entschließen mußten, nicht nur den treu gebliebenen Bundesgenossen, sondern auch allen denen, die bis zu einem bestimmten Tage die Waffen niederlegen würden, das Bürgerrecht zu verleihen. So gelang es allmählich, in dem größeren Teile Italiens Ruhe und Frieden wiederherzustellen.
In diesen Kämpfen hatte sich Lucius Cornelius Sulla als Sulla. Feldherr ausgezeichnet, derselbe, der einst die Auslieferung des Jugurtha bei dem König Bocchus durchgesetzt hatte und daher von manchen als der eigentliche Vollender des jugurthinischen Krieges gepriesen wurde. Seit jener Zeit standen Sulla und M a r i u s sich eifersüchtig gegenüber. Sie waren voneinander sehr verschieden. Marius war der Sohn eines Tagelöhners, wenig gebildet, ein tüchtiger Soldat, aber von leidenschaftlichem Wesen und ein schlechter Staatsmann; Sulla war ein Mann von altem Adel und hoher Bildung, eine hochbegabte Persönlichkeit, ein hervorragender Feldherr und zugleich der erste Staatsmann seiner Zeit, ebenso kühn und entschlossen wie umsichtig und besonnen, freilich auch selbstsüchtig und grausam. Für das Jahr 88 wurde er zum Konsul gewählt. Ihm siel der Oberbefehl in dem 88-Kriege gegen den König Mithridates von Pontus zu, der eben damals ausgebrochen war. Da setzten die demokratischen Parteiführer bei der Volksversammlung durch, daß an seiner Stelle Marius, obirohl cr damals gar kein Amt bekleidete, mit der Führung dieses Krieges beauftragt wurde.
Indessen unterwarf sich Sulla diesem Beschlusse nicht. Vielmehr führte er das Heer, das in Campanien stand, gegen die Hauptstadt, und zum ersten Male erlebte es Rom, daß es von den eigenen Legionen unter der Führung eines unbotmäßigen Feldherrn eingenommen wurde. Der Staats st reich gelang und die Gegner flohen; mehrere von ihnen wurden geächtet und ein Preis auf ihr Haupt gesetzt. Marius, der zu den Geächteten gehörte,S3u»rt suchte nach Afrika zu entkommen. Bei der Stadt Minturnä wurde er, im Morast versteckt, von Reitern ausgespürt, und die Behörden der Stadt beschlossen ihn im Gefängnis zu töten. Aber der Sklave, den sie damit beauftragten, ein gefangener Kimber, erschrak vor den flammenden Augen des gewaltigen Mannes, der ihm zurief: „Mensch, du willst den Marius töten?" und entfloh entsetzt aus dem Kerker. Da wandelte sich die Stimmung des
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Extrahierte Ortsnamen: Italiens Italiens Campanien Rom Afrika
30
Geschichte der Griechen.
Staatsmänner, welche Gegner Spartas waren, traten jetzt an die Spitze Athens; unter ihnen war der bedeutendste P e r i k l e s.
§ 32. Das Ende der Perserkriege. Trotzdem aber die Athener in der Heimat mit der feindseligen Haltung der Peloponnesier zu rechnen hatten, gaben sie die Angriffe auf das Perserreich nicht auf. Auf Cimons Betrieb, der indessen aus der Verbannung zurückgekehrt war, ward eine neue große Flotte ausgerüstet; sie segelte unter Cimons Führung nach der Insel 449 C y pe r n. Dort ist dieser im Jahre 449 an einer Krankheit gestorben; die Timon? Tod. Seinen aber errangen nach seinem Tode noch einmal bei der Stadt S a l a -Salamis! m i's auf Cypern einen glänzenden Sieg zu Wasser und zu Lande.
Friede 448. Darauf wurde Friede mit den Persern geschlossen. Das große Perserreich war dem kleinen Griechenland unterlegen. Es verfiel
fortan unter kraftlosen Herrschern mehr und mehr; mächtig dagegen erblühte nach innen und außen die Stadt Athen, die Führerin im Freiheitskampfe.
2. Die Zeit des Perimes.
Pcrikles und der athenische Staat.
Pertkies. § 33. Pcrikles. Der Mann, der nunmehr an der Spitze Athens stand und dort bis zu seinem Tode eine fast fürstliche Stellung eingenommen hat, P e r i k l e s, war der Abkömmling eines adligen Geschlechts. Aber nicht darauf beruhte seine außerordentliche Gewalt, sondern auf der Macht seiner Persönlichkeit, seinem Hochsinn und Edelmut, seinen großen Gaben, seiner staatsmännischen Klugheit, seiner hinreißenden Beredsamkeit, seiner tiefen Bildung. Er war der Freund der Philosophen, mit denen er die tiefsten Fragen zu erörtern pflegte, und der Künstler, deren Werke er förderte. Er bekleidete kein anderes Amt als das eines Feldherrn, wozu er jährlich neu gewählt wurde; aber die gesamte Staatsverwaltung stand unter seinem Einfluß. Der Witz der Athener verschonte auch ihn nicht, und sie erzählten sich wohl, daß er nur deshalb immer den Helm trage, um die seltsame Gestalt seines Kopfes zu verbergen; aber wie ein „Olympier" wurde er doch von ihnen verehrt, und jahrzehntelang trug er über alle Anfeindungen seiner Gegner durch die Überlegenheit seiner Einsicht und die Macht seines Wortes den Sieg davon. Athens Verfassung war zwar dem Namen nach demokratisch; in Wahrheit aber herrschte Perikles.
Friede mit § 34. Die äußerc Politik. Die Streitigkeiten, welche zwischen Athen
e?aita und den peloponnesischen Staaten bestanden, wurden im Jahre 446 durch einen Frieden beigelegt.
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54
Geschichte der Römer.
diesseitige Gallien, weil es von gallischen oder keltischen Stämmen bewohnt war, die aus dem heutigen Frankreich über die Alpen hinüber-»ittrlltalien. gekommen waren. An der Westküste folgte darauf die von dem Arno und dem Tiber durchströmte Landschaft Etrurien, von den Etruskern oder Tyrrhenern bewohnt, dem ältesten Kulturvolk Italiens, das sich früh an städtisches Leben gewöhnte, Gewerbe und Handel trieb, Reichtum und Macht gewann und einst das nach ihm benannte tyrrhenische Meer mit seinen Schiffen beherrschte. Noch sind in der Nähe der Etruskerstädte viele Gräber edler Geschlechter erhalten, und ganze Museen hat man mit Tongefäßen, Bronzearbeiten und goldenen Schmucksachen gefüllt, die von Künstlern und Handwerkern dieses Volkes herrühren.
Weiter südlich lag Latium, das Land der Latiner; hier wurde wenige Meilen oberhalb der Tibermündung Rom gegründet. Die Latiner gehörten zu dem Volksstamm der I t a l i k e r, dem auch die nördlich, östlich und südöstlich der Latiner wohnenden umbrisch-sabellischen Stämme angehörten, meist derbe, kriegerische Gebirgsvölker, die vorzugsweise Viehzucht trieben, in Dörfern wohnten und wenig Städte hatten. Der nördlichste dieser Stämme war der der U m b r e r, an den sich nach Süden zu die Sabiner und ihre Tochterstämme, die sabellischen Völker anschlossen; unter diesen sind vor allen die Samniter zu nennen. Antrritalien. nach Unteritalien wohnten die Stämme der Italiker; aber hier
bedeckten sich seit dem achten Jahrhundert die Küsten mit den Ansiedlungen der Griechen, nach denen man diesen Teil des Landes Groß-Griechen-land nannte. Durch Ackerbau und Viehzucht, Gewerbe und Handel blühten diese empor und vermittelten den Ureinwohnern eine höhere Kultur, ihnen verdankten die Italiker insbesondere die Kenntnis der Buchstabenschrift.
Insel». § 56. Die Inseln. Die größte der italischen Inseln ist das dreieckig geformte Sizilien, das nur durch die schmale Meerenge von Messina vom Festlande getrennt wird; an 'seiner Ostküste erhebt sich der gewaltige Vulkan Ätna. An den Gestaden Siziliens hatten schon die Phönizier Handelsniederlassungen gegründet. Später fiel der größere, östliche Teil der Insel den Griechen zu; die Westspitze dagegen kam in den Besitz Karthagos, der großen und reichen Pflanzstadt der Phönizier, die an
der Küste Afrikas Sizilien gegenüber lag.
S a r d i n i e n und K o r s i k a spielen in der Geschichte des Altertums eine unbedeutende Rolle. Neben ihnen ist noch das erzreiche Elba an der etruskischen Küste zu erwähnen.
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Extrahierte Personennamen: Arno
Extrahierte Ortsnamen: Gallien Frankreich Etrurien Italiens Latium Rom Unteritalien Sizilien Messina Siziliens Karthagos Afrikas_Sizilien Elba
18
Geschichte der Griechen.
Der Staat der Athener.
§ 18. Geschichte Athens vor Solon. In Attika herrschten anfangs Monarchie. Könige; sie waren die obersten Feldherren, Richter und Priester. Nach «delkherr-dem Tode des Kodrus übernahm der Adel die Herrschaft, d.h. die großen Grundbesitzer, die zu Roß ins Feld zogen und ein ritterliches Leben führten und denen die Masse der Bauern zur Zinszahlung verpflichtet war. An der Archonten Staates standen nunmehr Archonten, d.h. Herrscher. Seit
dem Beginn des siebenten Jahrhunderts gab es neun Archonten, die in jedem Jahre neu gewählt wurden und unter welche die richterlichen, priester-lichen und Feldherrnpflichten verteilt wurden.
Ver- Es mar damals eine schwere Zeit für das Volk von Athen. Viele der
armen Bauern hatten in der Not von reicheren Leuten Geld zu hohen Zinsen entleihen müssen und waren dadurch in Verschuldung und erst recht in Bedrängnis gekommen; denn wenn sie die Schuld samt den Zinsen nicht bezahlen konnten, so wurde ihnen ihr Hof und Acker versteigert, und falls die Kaufsumme zur Bezahlung der Schuld nicht ausreichte, so verfielen sie selbst mit ihrer Familie in Schuldknechtschaft. So kam es, daß viele athenische Bauern völlig verarmten, gar manche sogar die Freiheit verloren. Andere Gerichtliche Mißstände kamen hinzu. Zunächst waren die Gesetze noch nicht auf-pouiiiche geschrieben, wie man ja damals überhaupt die Schrift noch wenig anwandte, sondern sie wurden mündlich überliefert; den adligen Richtern aber warf man vor, daß sie zuweilen parteiisch und sich selbst zum Vorteil Recht sprächen. Endlich empfand die Bevölkerung es schwer, daß nur die Adligen politische Rechte hatten, im Rate sitzen und Beamtenstellen bekleiden durften. Auch Bürger und Bauern verlangten Anteil an der Staatsverwaltung.
Drakon. Da entschloß sich der Adel zunächst die Gesetze aufschreiben zu lasten und
beauftragte Drakon mit der Abfassung eines Gesetzbuches. Aber die drakonischen Gesetze waren von außerordentlicher Härte; die Erbitterung des Volkes wurde nicht beschwichtigt. So wurde denn für das Jahr 594 Solon zum Archon gewählt, mit dem Aufträge, dem Staat neue Gesetze zu geben.
eolon. § 19. Die Gesetzgebung Solons 594. Solon war ein Mann von
altem Adel und leitete sein Geschlecht von König Kodrus her; aber er war beim Volke wegen seiner gerechten, milden und gütigen Gesinnung allgemein beliebt. Er hatte als Kaufmann weite Reisen gemacht und reiche Erfahrungen gesammelt; er hatte über die Pflichten, die der Mensch gegen Gott und seine Mitmenschen hat, ernsthaft nachgedacht, weshalb man ihn nachher
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Napoleons Feldzug nach gypten und Staatsstreich.
11
Belgien wurde Frankreich einverleibt; aus Mailand und anderen italienischen Gebieten wurde eine cisalpinischerepublik gebildet. Dafr erhielt Osterreich den greren Teil des Gebiets der Republik Venedig, der Bonaparte den Untergang bereitete.
Napoleons Feldzug nach gypten und Staatsstreich.
11. Der Feldzug nach gypten. Jetzt stand nur noch England gegen Frankreich unter den Waffen. Da eine Landung in England selbst als ein zu schwieriges Unternehmen erschien, so fate Bonaparte den Plan,
diesen See- und Kolonialstaat dadurch zu schdigen, da er gypten besetzte und so die Verbindung Englands mit Indien, dem wichtigsten Teile seiner Kolonien, unterbrche; zugleich hoffte er, fo eine wertvolle Erwerbung fr Frankreich machen zu knnen. 1798 fuhr er ab. Unter-wegs landete er in Malta, das bisher dem Johanniterorden gehrt hatte, und befetzte die Insel. Dann gelang es ihm, von dem englischen Admiral Nelson unbemerkt, bei Alexandria zu landen. Er besiegte dar-auf die Reiterscharen der Mamelucken, welche gypten beherrschten, in einer Schlacht bei den Py r ami d e n, von denen, wie er seinen Soldaten zurief, vier Jahrtaufende auf sie herabsahen", und zog in Kairo ein.
Indessen aber hatte Nelson seine auf der Reede von Ab.ukir liegendeabunr. Flotte angegriffen und vernichtet. So war das ftanzfifche Heer von der Heimat abgeschnitten.
Da ihm jetzt auch die Trkei den Krieg erklrte, so machte Bonaparte einen Einfall nach Syrien, gelangte aber nur bis St. Jean d'acre, dem alten Akkon, das er nicht einzunehmen vermochte; der Feldzug mi-glckte. Nach gypten zurckgekehrt, fate er den Entschlu, fein Heer zu verlassen. Er entging den Wachtfchiffen der Englnder und landete im Herbst 1799 in der Provence.
A 12. Napoleons Staatsstreich. In Frankreich fand Napoleon eine 1799. riefe und allgemeine Mistimmung der die Regierung des Direktoriums vor. Da strzte er sie durch den Staatsstreich vom 18. Brumaire (9. November) und gab dem Lande eine neue Verfassung. Als erster Konsul trat er selbst mit auerordentlicher Machtvollkommenheit an die Konsulats-Spitze Frankreichs; zwei andere Konsuln standen ihm zur Seite, waren aber ohne Macht. Der erste Konsul befehligte die Heere, ernannte die Be-amten, beeinflute die Gesetzgebung. So schlo die franzsische Revolution,
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Extrahierte Ortsnamen: Napoleons Frankreich Mailand Venedig Napoleons Frankreich England Englands Indien Frankreich Malta Alexandria Py Kairo Syrien Akkon Frankreich Frankreichs
§ 50. Skandinavien (Schweden und Norwegen).
115
dem vom Skager Nak aus tief einschneidenden Fjord gleichen Namens,
Bergen, „das nordische Hamburg", wo sich die großen Flotten für
Hering- und Dorschfang sammeln; n. davon der einem Hirschgeweih
ähnliche Sogne-Fjord; Molde und Trondhjem (Drontheim) an
gleichnamigen Fjorden, die herrliches Obst in ganzen Schiffsladungen
verschicken. Die nördlichste Stadt ist Hammersest, wichtig für den
Walfischfang. Die malerische Schönheit dieser Fjorde lockt in jedem
Jahre Tausende von Fremden an.
2. Bodengestaltung. Vom Nordkap bis Kap Lindesnäs (im
S2b.) zieht sich ein gewaltiger Felsrücken durch das Land, der nach So.
hin sich allmählich in mehreren Stufen zum Tiefland abdacht, während er
nach W. steil ins Meer fällt. Die Masse der skandinavischen Gebirge
besteht aus wellenförmigen Bergflächen, den Fjelden (= Felsen), die
ausgedehntesten im S. sind das Dovrefjeld und Jötunfjeld; jede
ausgesprochene Kammrichtung fehlt, das Ganze ist mehr eine Hochfläche,
doppelt so groß wie die Alpen, mit schneebedeckten Gipfeln, deren größter
der Galdhöpig, 2560 m, ist, mit Gletschern und Gießbächen, sehr
unwegsam, da tiefe Pässe fehlen. Während im n. Teil nur Flechten
und Moos wächst, das den Renntierherden der nomadischen Lappen zur
Nahrung dient, sind die s. Talflächen mit Wald und Weiden bedeckt, auf
denen die in einzelnen Gehöften wohnenden Bauern ihr Vieh halten.
Nach der ö. Abdachung fließen naturgemäß die Flüsse herab, die aber
wegen ihres starken Gefälles, ihrer Wasserfälle und Klippen für die
Schiffahrt nicht brauchbar sind. Nur zum Flößen und Treiben der
Sägemühlen werden sie ausgenutzt. Denn die Abhänge des Gebirges
sind wegen der reichen Niederschläge, welche die Halbinsel hat, mit dichten
Waldungen bedeckt, in denen noch Bären, Wölfe und Luchse hausen. Die
größten dieser Flüsse sind: an der russischen Grenze der Torne-Elf
(= Fluß), an dessen Mündung die durch ihre Wetterberichte für No.-
Deutschland wichtige Stadt Haparanda liegt; der Dal-Elf, in dessen
Tal, Dalekarlien, Bergbau auf Silber (Sala), Kupfer (Falun) und
Eisen (Dannemora) getrieben wird, und dessen Bewohner ein be-
sonders kraftvoller und treuherziger Menschenschlag sind; endlich der
Göta-Elf, welcher die vielbesuchten Trollhätta (--Teufelshut) Wasser-
fälle (durch einen Kanal umgangen) bildet und ins Kattegat bei der
großen Handelsstadt Göteborg, Schwedens zweiter Stadt, fließt. Im
S. Schwedens liegt eine große Seenplatte, der Wen er-, Wetter-
Hjelmar- und Mälarfee; in dieser Senke läuft der Göta-Kanal
mit Benutzung der Flüsse und Seen aus der Nordsee in die Ostsee;
er befördert in über 70 Schleusen die Schiffe von Göteborg nach
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80
§39. Dänisch-Nordamerika und die Polarländer.
sundland nimmt fast alle unterseeischen Telegraphenkabel zwischen
Europa und Nordamerika auf.
Eine wichtige Station zwischen diesen n. Besitzungen der Eng-
länder und dem englischen Westindien bilden die Bermuda-Inseln,
1100 km von der Küste, etwa in der Mitte zwischen Neu-Schottland
und den Bahama-Jnseln gelegen.
8 39.
Dänisch-Nordamerika und die Polarländer.
Erst 1850 entdeckten die Engländer die nordwestliche Durch-
fahrt, d. h. den Seeweg um Nordamerika nach der Beringstraße. Da-
durch wurde bewiesen, daß das amerikanische Festland nicht über den
72. Parallelkreis nach N. reiche und alles fernere Land eine Inselwelt
bilde, die man den Arktischen Archipel nennt. Ö. von ihm liegt
in Kontinentgröße Grönland, im 10. Jahrhundert von den Nor-
mannen entdeckt und an der W.-Küste besiedelt; die ganze O.-Küste
dagegen ist durch den von N. her an ihr vorbeiziehenden Meeresstrom,
der unendliche Eismassen mitführt, fast unnahbar und kaum bewohnbar.
Das Innere ist eine noch wenig bekannte Einöde (auf Schneeschuhen
durchquert von Frithjof Nansen), von einem mächtigen Eispanzer bedeckt,
der an den Küsten in seewärts vorrutschende Gletscher ausläuft. Seit
dem 14. Jahrhundert begannen die Eskimos von W. einzudringen;
ihnen wie dem zugleich auftretenden „schwarzen Tode" erlagen die nor-
mannischen Ansiedlungen. Seit dem 18. Jahrhundert aber von neuem
von Dänemark aus besiedelt, ist Grönland dänisches Besitztum.
Es hat an der W.-Küste einige ganz kleine dänische Kolonien, der Mittel-
punkt des Handels und der Mission; die an Zahl die europäischen
Kolonisten weit überwiegenden Eskimos wohnen als nördlichste Menschen
fast bis an den 80. Parallelkreis.
Hauptsächlich bietet den Eskimos die große Menge der Seehunde
Nahrungs- und Kleidungsstoff, weshalb ihre Wohnungen (im Sommer
aus Fellen hergestellte Zelte, im Winter Erd- und Schneehütten) alle
der Küste nahe liegen. Ihr einziges Haustier ist der Eskimohund; in
ihren Kajaks sind sie sehr geschickte Seefahrer
Die übrigen Inseln des Polarmeeres sind unbewohnt und werden
nur vorübergehend von Eskimos und Fischern zur Jagd auf Walrosse,
Seehunde und Wale besucht. Viele Versuche, den Nordpol selbst zu
erreichen (z.b. von Nansen mit dem Schiffe Fram 1893 —1896,
Andree im Luftballon), sind bislang vergebens gewesen.
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Das Zeitalter der religisen Kmpfe 15191648.
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Luthers Luther aber blieb fortan unangefochten in Wittenberg. Einige Zeit ottgteit spter legte er die Mnchskutte ab und heiratete Katharinavonbora, die, aus einem schsischen Adelsgeschlecht stammend, bereits als Kind in ein Kloster gebracht worden war und es nun, wie so viele andere Mnche und Nonnen, verlassen hatte. Auer Philipp Melanchthon standen ihm Justus Jonas, Bugenhagen und andere Freunde zur Seite. Er predigte, er beriet in kirchlichen Dingen seinen Landesherrn und so manchen deutschen.frsten, dazu viele andere Rat und Hilfe suchende Deutsche aller Stnde, er schrieb Bcher und Streitschriften, er forschte in der Schrift und fuhr fort sie zu bersetzen, er dichtete endlich seine herrlichen Kirchenlieder.
107. Die Reformation Ulrich Zwinglis. Indessen hatte auch in der Schweiz der Abfall von der alten Kirche begonnen. Der schweizerische Lwinglt in Reformator wurde Ulrich Zwingli, der als Sohn wohlhabender 8m>' Bauern aus einem Alpendorfe stammte, auf mehreren Universitten studiert hatte, dann Geistlicher geworden und damals Priester in Zrich war. Auch ihn brachte, wie Luther, das Ablawesen in Gegensatz zu der ppstlichen Kirche; in demselben Jahre, in dem fr Luther die Leipziger Disputation entscheidend wurde, erwirkte er, da der Rat von Zrich einen Abla-prediger auswies. In den nchsten Jahren wurde in Zrich die Reformation durchgefhrt, dem Papste der Gehorsam aufgesagt, die Messe abgeschafft, die Heiligenbilder und jeder Schmuck aus den Kirchen entfernt. Andere Schweizer Städte, besonders B ern und B as e l, schlssen sich diesem Vor-gehen an.
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Extrahierte Personennamen: Gott Luthers_Luther Philipp_Melanchthon Philipp Justus_Jonas Ulrich_Zwinglis Ulrich_Zwingli Luther
Oie Urzeit.
§ l. anfange -er Kultur.
M?nschh°tt 1l Die Heimat des Menschengeschlechts. Als der Ursitz des Menschengeschlechts, „die wiege der Menschheit", gilt das innere Asien.
2. anfange der Kultur, von den frühesten Entwicklungsstufen der Menschheit fehlt uns, wie schon erwähnt ist, genauere Kunde. Doch wurden besonders in höhlen, Seen und Gräbern zahlreiche Zünde gemacht, die einigen Aufschluß geben. Nach den Stoffen, aus denen die Menschen sich ihre Werkzeuge und Waffen herstellten, unterscheidet man nacheinander
Bronzezeit öiß Steinzeit, die Bronzezeit und die Eisenzeit. Der Übergang Eisenzeit von der einen zur anderen Hrt der Werkzeuge und Waffen erfolgte bei den verschiedenen Völkern zu sehr verschiedenen Seiten; noch heute bedienen sich manche Naturvölker knöcherner und steinerner Werkzeuge und Waffen. Der Mensch wußte während aller dieser Zeiträume schon Zeuer zu erzeugen und erlernte die Töpferei, das Flechten, Spinnen und weben. Allmählich erwachte sein Kunstsinn: er gab den Geweben gefällige Muster, fertigte Ketten, Ringe und Nadeln zum Schmuck und zierte das Tongeschirr mit Punkten, Strichen und Schnüren.
3. Entstehung der Staaten. Nach der Beschaffenheit der Wohnsitze, welche die Menschen einnahmen, gestaltete sich ihre Lebensweise.
5ik7und Die Bewohner rauher Gebirge lebten von der Jagd; die, welche an Hirtenvölker unwirtlichen Ufern hausten, lebten vorn Zischfang; die Steppenvölker trieben Viehzucht. Nicht wenige dieser Jäger-, Fischer- und Hirtenvölker entbehrten fester Wohnsitze; sie hausten in höhlen, schlichten Hütten oder Zelten und zogen als „Nomaden“ von (Drt zu (Drt. So blieben sie mehr oder weniger roh und werden in der Geschichte nur dann erwähnt, wenn sie als zerstörende Horden den Frieden höher stehender Völker gefährdeten (Hunnen, Mongolen).
Säe 5u höherer Kultur gelangten diejenigen Völker, die sich in fruchtbaren vömer^ ^"dstrecken, in den Tälern wasserreicher Ströme oder an günstigen Meeresküsten niederließen. Sie trieben Ackerbau, Gewerbe, Schiffahrt und Handel und gründeten feste Wohnsitze, aus denen Dörfer und Städte entstanden. Je enger die Menschen zusammen wohnten, um so nötiger wurden ihnen Gesetze, durch welche sie ihr Zusammenleben regelten und Staaten sich zu geordneten Staaten verbanden. Die ältesten Staaten, die für unsere Bildung von Wichtigkeit wurden, entstanden im Morgenlande, d. H. in den Ländern vom Nil bis zum Indus.
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