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Dritter Abschnitt. Einleitung.
Dritter Abschnitt.
Geschichte der Aömer.
§. 31. Einleitung.
1. Das Land und seine Bewohner.
Die Halbinsel Italien wird im Norden durch die Alpen, an den drei übrigen Seiten von Teilen des mittelländischen Meeres begrenzt. Im Nordwesten bildet das ligurische Meer den Busen von Genua, im Westen das tyrrhenische, zwischen dem Festlande und den Inseln Korsika und Sardinien, die Busen von Gatzta, von Neapel, Salerno u. a. Durch die Straße von Messina wird das tyrrhenische mit dem jonischen Meere verbunden, welches die Busen von Squillace und Tarent bildet. Durch den Kanal von Otranto steht das jonische Meer mit dem adriatischen in Verbindung, welches im Norden mit dem Busen von Triest endigt.
Das Hauptgebirge Italiens ist der Apennin, der sich von Nordwesten her zunächst in vorherrschend östlicher Richtung bis zum heutigen Toskana hinzieht und die norditalische Ebene vom Meere und vom Arnothale trennt. Der Hauptfluß dieser Ebene ist der auf dem Monte Viso entspringende Po, welcher von Westen nach Osten das Land durchströmt, auf beiden Seiten eine große Zahl von Nebenflüssen aufnimmt, sich in mehreren Mündungen ins Meer ergießt und ein sumpfiges, ungesundes Delta bildet. Von den Nebenflüssen auf der nördlichen Seite sind die wichtigsten der Ticinus (Tessin), der auf dem St. Gotthardt entspringt und durch den Lago maggiore fließt; die Adda, welche von den rhätischen Alpen aus durch den Comersee, der Mincius (Mincio), der aus dem Gardasee fließt. Auf dem rechten Po-Ufer ist besonders die T r e b i a zu merken. Außerdem strömt von den rhätischen Alpen her die Etsch, welche nördlich vom Po-Delta ins Meer fällt.
Vom heutigen Toskana an wendet sich der Apennin nach Süden und verfolgt im allgemeinen diese Richtung bis zu dem Kap Sparti-vento, der Südwestspitze Italiens. In diesem ganzen Laufe breitet er sich durch eine Menge von Zweigen nach Osten und Westen aus und bildet dadurch zahlreiche Thäler und Schluchten, durch welche größere und kleinere Flüsse nach beiden Seiten ihren Ausweg finden. Seine Ausdehnung von Osten nach Westen ist am größten in der
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§. 31, 1. Geschichte der Römer. Das Land und seine Bewohner. 199
Mitte des Landes, in den sogenannten Abruzzen, wo er in dem Gran Sasso seine höchste Höhe erreicht. Der mittlere Apennin teilt die Halbinsel in eine östliche und westliche Hälfte.
Die Osthälfte steht der Westhälfte in jeder Hinsicht nach. Letztere zeichnet sich nicht nur durch ihre größere Ausdehnung, sondern auch durch eine reichere Mannigfaltigkeit vor der Ostküste aus. Vulkanische Einflüsse haben hier bis zum Vesuv hin zur Bildung des Bodens beigetragen. Und obgleich die damit zusammenhängenden Erdspalten mit ihren Schwefeldünsten, die Ausdünstungen der sumpfigen Ma-remmen im südlichen Toskana und der pontinischen Sümpfe im ehemaligen Kirchenstaat, ganze Landschaften unbewohnbar gemacht haben, so ist es doch die Westhälfte, welcher Italien seine geschichtliche Bedeutung verdankt. Der A r n u s (Arno), die Tiber mit dem Anio, der Garigliano und der Silarus (Sele) sind die bedeutendsten Flüsse auf dieser Seite.
Der südliche Apennin spaltet sich in eine südwestliche Spitze, die mit dem Kap Spartivento, und in eine südöstliche, die mit dem Kap Leu ca endet. Als Fortsetzung erscheint der Apennin auf Sizilien, wo der Ätna die vulkanische Natur des südlichen Apennins wiederholt. Die Gebirge von Sardinien und Korsika stehen für sich da.
Das Klima Italiens ist im allgemeinen höchst milde und durch Gebirge, Flüsse und Meeresnähe gemäßigt; nur auf den Alpen liegt den größten Teil des Jahres Schnee.
Einteilung. Italien zerfällt in Ober-, Mittel- und Unteritalien.
Oberitalien war von gallischen Stämmen bewohnt und wurde bis zum Ende der Republik nicht zu Italien gerechnet. Es enthielt drei Landschaften: die westliche war Ligurien mit Genua, dem Haupthandelsplatze des Landes; die mittlere (die heutige Lombardei) hieß das cisalpinifche (diesseits der Alpen gelegene) Gallien und wird durch den Po in eine nördliche und südliche Hälfte geteilt ; in der nördlichen sind Turin, Vercellä, Mediolanum (Mailand), Mantua und Verona, in der südlichen Parma, Mutina (Modena), Bononia (Bologna) und Ravenna bemerkenswerte Städte. Östlich von dieser Landschaft lag das Land der Veneter, Venetia, mit den Städten Patavium (Padua) und Aquileja.
Mittelitalien erstreckte sich von der Macra und dem Rubico im Norden bis zum Silarus und Frento im Süden und umfaßte folgende 6 Landschaften:
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32, 5. Die Schweiz, Spanien, England.
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Krone und Landtag zu keiner Verständigung; der Landtag ging resultatlos auseinander, und die Aufregung und Unzufriedenheit im Volke wurde durch politische Schriften und die Tagespresse gesteigert.
Östreich. In Östreich hatte unter dem gutmütigen Kaiser Franzi. (1792 —1835), wie unter dessen schwachem Sohn Ferdinand I. (1835 — 1848), der einem rheinischen Adelsgeschlecht entstammende Minister Fürst Metternich (geb. 1773) als Staatskanzler 39 Jahre lang die Leitung des Staates in Händen. Nur auf die Erhaltung des Bestehenden bedacht, trat er nicht bloß jedem freiheitlichen Fortschritt als staatsgefährlicher Neuerung entgegen, sondern hemmte auch die Entwicklung des geistigen Lebens überhaupt in dem östreichischen Staate. Am Bundestage in Frankfurt lähmte er die auf die Ausbildung des deutschen Bundesstaates gerichtete Thätigkeit, und selbst auf die deutschen Einzelstaaten suchte er einen entnervenden Druck auszuüben. In den europäischen Angelegenheiten wirkte er den Verfassungsbestrebungen der Völker entgegen, um die unbeschränkte Fürstenmacht in Geltung zu erhalten.
5. Die Schweiz, Spanien, England.
Der Schweiz hatte der Wiener Kongreß die Kantone Genf und Wallis zugeteilt und fortdauernde Neutralität zugesichert. 1815 hatten sich die 22 selbständigen Kantone zu einem Staatenbund lose vereinigt, und die aristokratische Partei führte die Regierung in denselben. Nach der Julirevolution in Frankreich wurde die Aristokratenherrschaft gestürzt, und einzelne Kantone führten demokratische Verfassungen ein. Dabei kam es im Kanton Basel zum Bürgerkrieg und 1832 zur Trennung in die beiden Kantone Baselstadt, mit aristokratischer Vorherrschaft, und Baselland. Als die radikale Regierung des Kantons Aargau 1841 die Klöster aufhob und das Vermögen derselben sür den Staat einzog, entstanden neue Unruhen; der Parteistreit wuchs, als der „ultramontane" Kanton Luzern 1844 die Jesuiten zur Leitung des Unterrichts berief. Ein Versuch von Freischaren, dies zu verhindern, mißlang und führte 1845 zur Vereinigung der sieben „katholischen" Kantone: Luzern, Schwyz, Uri, Unterwalden, Zug, Freiburg und Wallis zu einem Sonderbund. Dieser wurde aber als verfassungswidrig mit einem Heer unter General Düfour 1847 gesprengt und unterworfen, worauf die Jesuiten das Land wieder verlassen mußten. Nun bewirkte die radikale Partei 1848 eine Reform des Bundes, durch welche die Kantone zu einem Bundesstaat mit doppelter Landesvertretung vereinigt wurden.
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