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1. Geschichte des Mittelalters - S. 144

1880 - Braunschweig : Bruhn
— 144 — Straßen: Kein Pflaster (Paris c. 1200) und keine Beleuchtung. Beengt durch Schweineställe, die hinausragten, beschmutzt durch Misthaufen. ') Feucht und dumpfig — die hervorragenden oberen Stockwerke verwehrten der Sonne den Eingang. Häuser: Von Holz mit Stroh gedeckt, dann Fachwerk, endlich unter italienischem Einfluß massive Steinhäuser der Vornehmen. Kirchen und öffentliche Gebäude schon früh von Stein. Der größte Teil des Hauses war Warenlager und Kontor oder Werkstätte. Die Wohnzimmer lagen nach dem Hofe und hatten nur dürftiges Hausgerat: (Tisch, Holzstühle, Bänke, Truhen. — Das Geschirr ist von zierlich bemaltem und glasirtem Ton oder von Zinn.) Folgen: a. Feuersbrünste legten häufig ganze Stadtteile in Asche.2) b. Tie Pest griff furchtbar um sich trotz der zahlreichen Bäder und Badstuben. 1348—1356 „der schwarze Tod." 3) (Geißelbrüder, Judenverfolgung.) Die Einwohnerzahl der Städte im Mittelster ist wol überschätzt. Die größten (c. 1300 Regenöburg und Erfurt) hatten wol nicht über 50,000. Nürnberg c. 1450 etwa 20,000. Leben: Mit der zunehmenden Wolhabenheit entwickelte sich das Leben der Bürger von der äußersten Einfachheit (die Reichen nur aßen Brod, die Aermeren Hafermus) bis zur größten Ueppigkeit in Kleidung 4) und Tafel, besonders bei Festen. Hier wurde schon früh großer Glanz entfaltet.5) Gesetze gegen den überhandnehmenden Lurus halsen nichts. Der Ton nicht nur aus der Straße, sondern auch bei Festen war derb bis zur Rohheit. Im Xv. Jh. herrschte unter den Reichen nicht gerade Sittlichkeit. 1) Die Ratsherren gingen mit Holzschuhen in den Rat. Vgl. 1618 Prager Fenstersturz. 2) 1553 in Augsburg die erste Feuerspritze. 3) Es sollen gestorben sein in ganz Europa % der Einwohner (selbst in Norwegen). In Bremen 7000, Lübeck 9000, Erfurt 16,000? 4) Trachten zu verschiedenen Zeiten siehe Münchener Bilderbogen „Zur Geschichte der Kostüme." 5) Bei der Einholung der englischen Gemalin Friedrich's Ii. 1235 geleiteten ihren Zug 10,000 (?) Bürger, indem sie wie in Ritterspielen ihre stattlichen Rosse tummelten. Geschmückte Schiffe schienen auf trockenem Boden einherzufahren, angefüllt mit Geistlichen, welche zum Tone der Orgeln ihre Gesänge erhoben; sie wurden von Pferden gezogen, die unter den übergehängten seidenen Decken verborgen waren. Kohlrausch a. a. O. p. 363.

2. Geschichte des Mittelalters - S. 18

1880 - Braunschweig : Bruhn
tfein dauerndes Sondereigentum des Einzelnen an Grund und ^obm^Feldw gjcrtt>cjjctt nu^ der Völkerschaft auf demselben Sitze, bäufiaes Wechseln innerhalb des occupirten weiten Gebietes An der Grenze unbewohnte und unbebaute Strecken von Wald und Werde. a. Gemeindeeigentum zum Gebrauch bet Vermehrung der Volks, zahl — Reserveacker. b. Verstärkter Schutzwall gegen die Nachbarn. •“«Sä Die freien Männer überließen den Ackerbau den Unfreien und Frauen. ($9t'@®Vto'cben Krieg^und°Jagd oder lagen müßig in der Halle und Hmpikahrung: Milch, Fleisch der Haustiere und besonders d-s Wildes. 2. Kleidung und Wohnung. Kleidung: Schurz um die Lenden; wollenes, wasserdichtes Wams bls Die Wochabän — dazu enges, leinenes Unterkleid; im Winter Pelzrock. Vor der Schlacht häufig Ablegen der Kleidung. Wohnung: A *i den Bodm un^nahm'da?H°lzm9auf ^ dem"stch das schräge Dach von Leder oder Wollzeug dreieckig fr"nnte' , Städte hatten die Germanen vor der Völkerwanderung mch ; doch -iullul Sstätteu mit Holzring und Wall. Im Norden: e,meine ©ehofte (noch Mwestfalen);fönst Dörfer, wo st- familienwe.se be.sammen wohnten. 3. Stellung der Frau und Erziehung der Kinder. Stellung der Frau: " Sichtfeiten: und 3. Sie begleiteten die Männer m den ^rreg, feuerten sie zur Anspannung der letzten Kraft an, überlebten f die Niederlage. (Teutoninnen der Aqua Serüa.) Schattenseiten: Harte Arbeit war ihr bitteres Los.

3. Geschichte des Mittelalters - S. 20

1880 - Braunschweig : Bruhn
— 20 — Die Verfassung wird meist zu demokratisch gedacht, es war Aristokratie der adligen und nicht adligen Grundbesitzer, welche durch größeren Landbesitz, durch halbfreie und unfreie Hintersassen in Gemeine und Gau hervorragten." Teils republikanische, teils monarchische Spitze. Republik: Nur gemeinsame Heerführer im Kriege. m Familie und Gau regiren und richten sich selbst in der Versammlung der Sippen und Gaugenossen. Befugnisse der Volksversammlung: a. Entscheidung über Krieg und Frieden. b. Wahl der Heerführer. c. Gerichtsbarkeit, d. Wehrhaftmachung der Jünglinge. Diese Verfassung behaupteten die Sachsen bis zu ihrer Unterwerfung. Mit den gewählten Feldherren einiger Stämme gleichzeitig bei andern erbliche Könige, z. B. Armin und Marbod. Dem Gefolgswesen, d. H. Scharung einer Anzahl Abenteurer um einen Edlen, ist zu große Bedeutung beigelegt (vielleicht 200—1000 Mann). Ariovist war König einer Suebischen Völkerschaft, dre mit Wew und Kind auszog. Stände: 1. Volksadel; an der Spitze Königsgeschlecht, welches sich wie die griechischen Heroen der göttlichen Abkunft rühmt. 2. Freie Grundbesitzer: a. Großbauern — legten selten Hand an den Pflug, lebten fast wie der Adel. b. Mittelbauern — Stimme, aber wenig Bedeutung in der Volksversammlung, bearbeiteten mit Knechten und Frauen den Acker. 3. Halbfreie Besitzer sehr geringen Eigengutes — Besiegte, die sich freiwillig unterworfen haben. a. Hausdiener der Reichen, in deren Höfen lebend. (Vgl. Tagelöhner mit freiwilliger Dienstbarkelt.) b. Hintersassen auf eigener Scholle, mit Zins und Fron belastet. 6. Auch Handwerker, sofern es deren gab. Ihre Lage war häufig schlimmer als die der Freigelassenen und Unfreien der Vornehmen. 4. Unfreie Tagelöhner — Unterworfene Bewohner des occu- pirten Landes. Bearbeiteten eine Scholle der Adligen und gaben Zins. (Vgl. Heloten.) 5. Sklaven — Kriegsgefangene. Wurden milde behandelt. Durch Christentum Verschmelzung der nun freigelassenen Sklaven mit 3 und 4. Die „Lassen" der Sachsen entsprechen 3. und 4 Aus 3 4. 5 ist der spätere Stand der Leibeigenen entstanden.

4. Geschichte des Mittelalters - S. 119

1880 - Braunschweig : Bruhn
— 119 — Gründe: a. Vermehrter Verkehr der abendländischen Nationen unter einander. b. Verkehr mit den hochgebildeten Sarazenen, o. Kennenlernen neuer Länder, neuer Gegenstände, neuer Völker. Natürlich traten die Einflüsse nicht mit einem Schlage zu Tage, die Kreuzzüge bereiteten mehr die Völker für ein neues besseres Leben vor. §. 33. Einfluß auf das Rittertum. *) Das weltliche Rittertum und die geistliche Hierarchie feierten die höchsten Triumfe. Bei beiden lag aber in der höchsten Blüte der Keim des Verfalls. a. An Ueberspannung und Unnatur gingen beide großartige Gestaltungen zu Grunde. b. Das eigentliche Wesen ging in den äußeren Formen verloren. Einleitung: Wesen und Formen des Rittertums. Entstehung: Das eigentliche höfische Ritterwesen ist unter geistlichem Einfluß nach Erlaß des Gottesfriedens entstanden. Zuerst Ausbildung der Formen in Frankreich, dann Übertragung auf die übrigen Nationen. In Deutschland bildete sich die Ritterschaft aus dem neuen Adel: a. Die wolhabenden freien Grundbesitzer, welche zu Pferde dienten. b. Die Vasallen, welche mit eigenen Pferden in den Krieg zogen. o. Die Ministerialen — Hofbeamten, welche vom Herrn Pferd und Rüstung erhielten und für denselben in den Krieg zogen (ursprünglich hörige Leute). Dazu kamen die Fürsten als der höhere Adel. Zweck: Schutz der Schwachen und Bedrängten, Verteidigung und Verehrung der Frauen. 1) Quellen: 1. G. Freytag, Bilder I. p. 514 ff. „Rittertum in der Hohenstaufenzeit." Ii. p. 1—45 „Rittertum im 13. Jh." 2. Kallsen a. a. O. Kapitel X. „Rittertum und Ritterpoeste." 3. Albert Richter „Bilder aus dem deutschen Ritterleben." F. Hirt, Geschichtsbilder. Bd. 12 und 13. 4. Pütz a. a. O. Ii. Nr. 78. p. 364-69 (nach G. Frey tag). 5. Die mittelhochdeutsche Literatur.

5. Neuere Zeit - S. 44

1882 - Braunschweig : Bruhn
44 Eroberung der Stadt durch den Bischof. Bockelson und Knipperdolling hingerichtet vorher in einem eisernen Kfig umhergefhrt. Ihre Sekte wird veredelt durch den Friesen Simon Menno, gestorben 1561 (Mennoniten). Bauernkrieg 1525. Grund: Die Bedrckung der Bauern hatte seit Einfhrung des rmischen Rechts den hchsten Gipfel erreicht. Sie waren Leibeigene geworden *). Veranlassung: Ausdehnung der von Luther gelehrten Gleichheit vor Gott und im Glauben aus die irdische Gleichheit2). Geistige Urheber des Aufstandes waren: Hutten, Seb. Frank, Karlstadt, Thomas Mnzer. Vorlufer: Im Xiy. u. Xv. Jh. waren Bauernaufstnde nichts Seltenes. 1493 der Bundschuh" im Elsa, 1503 der arme Konrad" in der Gegend von Speier. Jacqueries in Frankreich unter Johann dem Guten3). Aufstand unter Wat Tylor in England unter Richard Ii.*). Vgl. auch Bauernbndnisse Ii. . 39, wo von politischen Kmpfen der Bauern die Rede ist. (Jetzt sociale Kmpfe). Die Bewegung der Bauern war vorhanden ohne Luther. Der schlummernde Funke loderte nur durch die neuen Ideen als Flamme empor. Zwei Kriegsschaupltze. a. Sddeutschland. Die Bauern am Bodensee stellen zuerst in den 12 Artikeln" ziemlich gemigte, jetzt vllig erfllte Forderungen auf. Die bedeutendsten sind: Freiheit der Jagd, des Fischfangs, der Holzung; Aufhebung der Leibeigenschaft, der Frondienste und Zehnten; 1) G. Freytag Iii. p. 5. Ihre Hnde und Gespanne forderte der adlige Junker fr seinen Acker. Ihm gehrte Holz und Wild im Walde, der Fisch im Wasser. Selbst wenn der Bauer starb, nahm der Gutsherr dem Erben das beste Stck der Herde oder Geld dafr. In jeder Fehde waren die Bauern das Opfer. Das Wild fra ihre Ernte, die Jagd zerstampfte ihre Sten. Der durch den Aufwand der reichen Stdter gesteigerte Aufwand des Adels mute den Bauern abgeplackt werden. Nach ihren Garben und nach jedem versteckten Gulden sphte die Kirche. Bettelmnche ver-langten fr ihr Kloster das Fleisch im Rauchfang, die Eier im Korbe". Friedrich der Weise sagte: Bielleicht hat man den Aufstand von oben veranlat, denn die Armen werden von der Kirchen- und Staatsgewalt viel-feitig bedrckt". Grn Kulturgeschichte d. Xvi. Jh." p. 165. 2) Die Bauern konnten nicht begreifen, da christliche Freiheit nichts mit des Leibes Nahrung zu schaffen hatte. Ihre Ansicht war nicht die des Melanchthon: Ein Christ kann die Leibeigenschaft frhlich tragen". 3) S. Ii. p. 183. 4) S. Ii. p. 182.

6. Neuere Zeit - S. 114

1882 - Braunschweig : Bruhn
114 Betrachtung. Nachteile des Friedens fr Deutschland: Der nationale Charakter des Reiches geht verloren, das Reich war tatschlich aufgelst. Der letzte Ausgang der hier begrndeten Verfassung war der Rheinbund 1806. Grnde: Der Friede gestattete fremden Mchten (besonders Frankreich), a. sich in die deutschen Angelegenheiten als Beschtzer der deutschen b. Zwietracht zu sen, ( Freiheit" einzumischen, c. einzelne Fürsten auf ihre Seite zu ziehen, d. das deutsche Reich gnzlich auseinander zu sprengen. (Es bestanden in Deutschland 1189 Landesherrschaften, mit den Reichsrittern 1700). Frankreich wurde die Erwerbung der ersten Stelle in Europa ermglicht, denn durch den Krieg hatte es noch folgende Vorteile: a. Schulung der Heere. b. Abrnndnng und Sicherung des Gebietes durch die Erwerbungen. Vorteile des Friedens fr Deutschland: a. Wissenschaft und Kunst finden politische Grundlage und vielseitige Anregung in den verschiedenen Hauptstdten. b. Mglichkeit der einzelnen Territorien, sich selbstndig und national zu entwickeln. Nur auf Grundlage des Friedens war die Machtentwicklung des branden-bnrg.-prenischen Staates mglich, von dem spter an Stelle sterreichs, welches durch undeutsche Politik die Fhrerrolle verwirkt hat, die Leitung bernommen, die Wiedergeburt des deutschen Reiches bewirkt wird. . 30. Die Folgen des Krieges. Die Verwstung des deutschen Bodens war unglaublich. Der Krieg und seine Begleiterin, die Pest, untersttzten sichl). 1. Deutschland verlor die Hlfte der Bevlkerung. a. Wrttemberg war von 400000 Bewohnern auf 50000 herab-Bhmen von drei Millionen auf 800 000, gekommen ^), die Grafschaft Henneberg von 60000 auf 160003). b. Magdeburg (6 mal belagert)4) hatte von 40000 Einwohnern nur 5000 behalten, 1) Besonders furchtbares Wten der Pest 1626, 1631, 1634, 1636; in manchen Stdten raffte sie die Hlfte der Einwohner hin. 2) Wilh. Mller, deutsche Geschichte, Stuttgart 1880 p. 177. 3) Im Jahre 1634 auf 30 Quadratmeilen 177 Ortschaften. Noch grer war der Verlust au Vieh: Pferde 85 Pro;., Ziegen 83 Proz., Khe 82 Proz.; die Schafe waren ganz ausgerottet. 4) Leipzig 5 mal.

7. Neuere Zeit - S. 219

1882 - Braunschweig : Bruhn
, J i f v t. v ;[ T -Sjs/* " v,,?v^,-..-. 3. Musterwirtschaften auf dm Domnen. Veredelung der Schaf-zucht durch Merinobcke. (Aus. Spanien zuerst m Sachsen emgesuyrt.) 4. Obstzucht, Anbau von Farbe- und Futterkrutern, Flachsbau, Kartosseibuseidenzucht2). 5. Herbeifhrung lndlicher Arbeiter und Ansiedlnng von Kolonisten. V. 0iicicl|Uv/tuh^ Ivwlvvl v V ^vvvvvv. ---- ----I---- ^ . . rvvx.tri 6. Westpreuen verwandelte er in einigen Jahren aus einer den -iluste in eine in gutem Zustande befindliche Provinz3). 7. Er hat im ganzen 300000 Morgen urbar gemacht, 500 neue Drfer gegrndet, 5000q Kolonistensamilien angesiedelt. Freilich beherrschte der König 'durch'seine Magazine die Getreidepreise). Aber er schtzte in den Hnngerjahren 1771 und 1772 sem Volk vor Hungers-not, die in den Nachbarstaaten wtete. Bei Teuerung verkaufte er den Bckern Korn zu migem Preise. Die Leibeigenschaft hob er nicht aus (nur auf einigen litthanifchen Domnen). !i. Ihm fehlte das Geld zur Entschdigung des Adels. b. Gewalt anzuwenden, verbot ihm die Dankbarkeit. c. Die befreiten Bauern wanderten aus. , Er erleichterte den Frohndienst auf wchentlich* 3 Tage, und durch Ber--rattehrnng der Bauernstellen verteilte er die Last. . ir setzte eine bessere Behandlung der Bauern durch. Sie erhielten Rechtsschutz. Iii. Handel und Industrie-). 1. Ein besonderes Ministerium fr Handel und Industrie wurde dem General-Direktorium beigefgt. 2. Kanle (S. p. 218) Durch Swine-Kanal und den Hafen von Swinemnde wurde Stettin Seehandelsstadt. 3. Emden Freihafen Stiftung der asiatischen und bengalischen Handels-Gesellschast6). 14.311m Teil mit Gewalt. Gensdarrneu muten die Felder bewachen, um das Ausgraben der Aussaat zu verhindern. _ 2) Htte bei dem rauhen Klima wenig Erfolg. 3) Erworben 1772. - Das Land, frher blhend und -/g protestantisch, war seit Einfhrung der Jesuiten durch Verbindung von religisem und nationalem Fanatismus zur Einde geworden. Auf 600 Lhm. lebten 500000 Menschen meist von Brei und Roggenmehl, Heringen und Branntwein. Schornsteine und Stubenfen fehlten den Lehmhtten, Backofen und Webstuhl waren selten, das Spinnrad war unbekannt. (In den Stdten war es natrlich besser). Friedrich warf ganze Scharen von Be-amten, Lehrern (187) und Handwerkern ins Land. Der Erfolg war so berraschend, da die fremden Hfe Gesandte schickten, welche das Wunder anstaunten. 4) Ausfuhr war nur dann erlaubt, wenn der Scheffel Roggen kostete in Berlin 1 Thlr., in Pommern oder Magdeburg 18 Groschen. . 5) Scherer, Welthandel Ii. p. 642/43: ..Die Universalitt des groen Knigs nimmt auch in unserer Geschichte einen Ehrenplatz ein. Die industrielle Betriebsamkeit und der rege Unternehmungsgeist, welche das Land seitdem auszeichnen, ist sein Werk. Kein Zweig der Nationalarbeit blieb seinem Genie fremd und unbeachtet". 6) Diese gingen während des 7jhrigen ^Krieges wieder zu grnde. Eine von Karl Vi. 1722 gegrndete asiatische Handelsgesellschaft in Ostende hatte guten Erfolg, er mute sie aber wie so vieles der pragmatischen Sanktion opfern. In dieser Zeit j *4^^v- | ,

8. Neuere Zeit - S. 115

1882 - Braunschweig : Bruhn
115 Augsburg von 80000 nur 6000, Lwenberg von 6500 nur 200 '). Berlin hatte an steuerpflichtigen Husern eingebt 215, Prenz-letu 49 T c. Viele Drfer waren gnzlich verschwunden3). Heimkehrende Krieger fanden oft an Stelle des Heimatdorfes einen 2. Der Wohlstand war auf lange Zeit zerrttet: Kiefernwald. a. Der Ackerbau lag gnzlich darnieder. Die Bauern konnten sich kaum der wilden Tiere erwehren 4). Es fehlte berall an Arbeitskraft, Aussaat, Ackervieh und Ackergert. b. In Handel, Industrie, Kunst und Wissenschaft wurde das Land gegenber den glcklicheren Nachbaren (Holland, England, Frankreich) um zwei Jahrhunderte zurckgeschleudert. Reiche Handelsherren waren zu Bettlern geworden, so da sie ihre zerstrten Huser nicht wieder aufbauen konnten. o. In Folge dessen waren die Fürsten so bettelarm, da sie sich Goldmachern in die Arme warfen und selbst Mnzflscher wurden. Ja sie verkauften sich aus Armut an Louis Xiy.5). d. Der Adel verlor gnzlich seine Bedeutung. 6. Viele Städte konnten die Reichsfreiheit nicht behaupten. 0 ^ (Braunschweig z. B. wurde 1671 vom Herzog erobert). 3. Dle Greuel des Krieges hatten hervorgebracht: a. statt Glauben krassesten Aberglauben (Hexenprozesse hchste v f Blte c. 1650)6), b. statt Sittlichkeit viehische Roheit und sittliche Verwilderung Die Bauern wurden selbst Ruber, ja sogar Menschenjger7) c. statt krftiger Männer ein schwchliches, verkommenes, zag-a ff f. Wtes, energieloses Geschlecht (nur die Schwchlinge waren brig 4. Es hrte Selbstachtung und Nationalgefhl aufi. geblieben). a.jbergotterung des Fremden. 1l7 ilmmx ?^nsmen. Tuchindustrie, Handel nach Bhmen und Polen. 1617 tn 738 Hausern 6500 Einwohner, 1639 nur noch 40 Brger, 1656 wieder 121. 2) a. 1618 a. 1645 a. 1653 Berlin...... 835 620 698 Prenzlau..... 764 267 ? J*) Grafschaft Ruppin hatte auf 32 Quadratmeilen nur noch 4 Drfer. it1 r* o einer ganz alten Karte ein verschwundenes Dorf ttt Thringen als Quartler angewiesen. < , /) S- Simplicissimus ed. Meyer p.208: Die Wlfe machten sogar die Straen der fast ganz verlassenen tadte unsicher (Gelnhausen). B Z Mln'ster, Gelehrte. (Vgl. . 45 p. 141). rtwf,*, ft i 1 1 t ?r Bischof von Wurzbnrg 900 Hexenleute verbrennen in der Grafschaft Neie starben m einem Jahrzehnt 1000 desselben Todes. Vergebens eiferten wohlgesinnte und aufgeklrte Männer, wie der Jesuit Friedrich von Svee qeqen diese Greuel, die erst tn der nachfolgenden, fortgeschritteneren Generation abkamen". 7\ t r o n l. r m. Weber Xi. p. 1042, 7) Vgl. Lasterprobe von Veroander". G. Freytag Bilder Iii. p. 439 ff. 8*

9. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 17

1912 - Breslau : Hirt
Einrichtungen der Germanen. 17 5. Einrichtungen der Germanen. Man unterscheidet Nord-, Ost-Einteilung, und Westgermanen. Die Nordgermanen bewohnten die skandinavischen Lnder; Ost- und Westgermanen trennte die Oder. Schon im letzten Jahrhundert vor nnsrer Zeitrechnung hatten sich die Germanen nach Osten bis der die Weichsel und den Pregel, nach Sden und Westen bis zum Rhein ausgebreitet; sie hatten sein rechtes Ufer besetzt und be-gannen, ihn zu berschreiten. Dem wohlgeordneten, in sich geschlossenen Staate der Rmer standen sie nicht als ein einheitliches Volk, sondern als eine Anzahl kleiner Vlkerschaften oder Stmme gegenber. Ohne Gefhl der Zusammengehrigkeit bekriegten sie einander, schlssen Bnd-nisse und lsten sie wieder, wenn sie den Zweck erreicht hatten. Stammes-teile trennten sich vom Mutterstamme, um selbstndig weiterzuleben oder selbst nichtgermanischen Vlkern, wie Sarmaten und Hunnen, sich an-zuschlieen. Um Christi Geburt befanden sich die Germanen im bergange Mm 2n Nomaden- zum sehaften Hirten- und Bauernleben. Das Ackerland war Lebens." bei ihnen noch nicht Privateigentum; es war Gemeindebesitz, an dem da-mals jedem Gemeindegenossen alljhrlich sein Anteil zugewiesen wurde. Whrend daher die von Csar beobachteten Stmme noch alljhrlich ihre Htten abbrachen und wieder aufschlugen, wo ihnen ein Ackerteil an-gewiesen war, so finden sich 150 Jahre spter (zu Tacitus' Zeit) bei ihnen schon feste Drfer. Die Grundlage der staatlichen Gliederung waren die nach Sippen geordneten Geschlechter. In Geschlechtern siedelten sich die Germanen an, teils in Einzelhfen, teils in weitlufig angelegten Drfern. Vor alters hatte das Geschlecht (die Familie) die einzige feste Einheit des Staatswesens gebildet. Die Familienltesten waren allein die Beamten" und Richter, der lteste eines bevorzugten Geschlechtes zugleich das Haupt des ganzen Stammes. Doch schon zu Csars Zeit zerfiel der germanische Staat in Bezirke, die vielleicht ohne Unterschied Gaue oder Hundert-schasten genannt wurden. Ihre Vorsteher wurden von der Volksver-sammluug gewhlt; der Staat, nicht der lteste des Geschlechtes, bte die Strafgewalt. Whrend die Versammlung der Hundertschaft besonders ihre gerichtlichen Angelegenheiten erledigte, fielen dem Ding, d. h. der allgemeinen Landesversammlung, die gleichbedeutend mit der Heeres-und Volksversammlung war, die gemeinsamen Volks- und Regienmgs-ge|"chste zu. Je nach Bedrfnis, alljhrlich wenigstens einmal, bei Voll- oder Das Ding. Neumond, versammelten sich alle freien Männer zum Ding. Ding-pstichtig war jeder Wehrhafte; bewaffnet fand man sich ein. Die vor-nehmste Opfersttte des Volkes war Dingsttte. Priester hegten" die Versammlung, die sich nach Sippen und Hundertschaften aufstellte. Hier wurden Wahlen, Rechtsstreitigkeiten, Beschlsse der Krieg und Frieden erledigt, die Genehmigung zu Zgen einzelner Huptlinge erteilt, die jungen Männer durch berreichung des Speers fr wehrhaft erklrt. Pfeifer, Geschichte. V. E. 2

10. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 18

1912 - Breslau : Hirt
18 Die Germanen. Verhandlungen der Huptlinge, ltesten und Weisen waren vorausgegangen; der Volksgemeinde wurde das Ergebnis ihrer Beratungen mitgeteilt und die Frage an sie gerichtet, ob sie zustimme oder nicht; durch Aneinander-schlagen der Waffen stimmte sie zu, durch Murren lehnte sie ab. Herzge und Fr den Krieg wurde einer der Huptlinge zum Herzog erwhlt. Könige. ^uv hei den Ostgermanen hren wir von Knigen; man entnahm sie bestimmten Geschlechtern, erhob den Gewhlten auf den Schild und ber-reichte ihm den Speer als Wahrzeichen seiner Gewalt. Aber er wirkte mehr durch sein Beispiel als tapferer Krieger und durch Klugheit im Rat als durch seine Amtsgewalt; ein untchtiges Knigtum war kaum denk-bar. Mau ehrte ihn durch freiwillig dargebrachte Gaben. Gefolge. Die Huptlinge whlten sich aus tapfern Jnglingen von edlem Geschlecht ein Gefolge, das im Krieg eine Leibwache, im Frieden ein Ehrengeleit bildete. Die persnliche Freiheit des Kriegers wurde durch die Gefolgschaft nicht geschmlert, da sie auf einem freiwilligen Vertrage zwischen Herrn und Mann beruhte; dieser war Gehorsam und Treue bis zum Tode schuldig, jener hatte fr den Unterhalt seines Mannes zu sorgen. Wer ein groes Gefolge unterhielt, war dadurch oft zu Beute-zgeu gentigt. Das Gefolge diente nicht dem Vorteil des Landes oder Stammes, sondern nur dem Ruhme des Gefolgsherrn. Kriegswesen. Alle Freien waren wehrpflichtig. Im Kriege traten sie nach Sippen und Hundertschaften geordnet zum Heer zusammen. Sie kmpften zu Fu nur die Huptlinge und ihr Gefolge stritten bisweilen zu Pferde und stellten sich vor dem Kampfe zu einem groen keilfrmigen Schlachthaufen (Eberkopf) auf, der trotz der oft mangelhaften Bewaffnung des einzelnen Mannes durch den gewaltigen Druck der Masse den Sieg erzwang. Wenn sie auf der Wanderung Weib und Kind und fahrende Habe mit sich fhrten, so schoben sie vor der Schlacht die Wagen zu einer Wagenburg zusammen, in der sie die Ihrigen und ihren Besitz bargen, und auf die sie sich im Fall einer Niederlage zurckzogen. Als sie spter sehaft geworden waren, legten sie zwischen Wald und Sumpf oder auf schwer zugnglichen Bergrcken Ringwlle (Bauernburgen) als Zufluchtsorte in Notzeiten an. Wirtschaft- Das Haus des Germanen hat man sich noch sehr unvollkommen vorzustellen; es war aus Holzwerk aufgefhrt, am Giebel hufig, insbeson-dere im spteren Niedersachsen, mit einem Pferdekopfe geschmckt. Gehft und Garten umschlo ein Pfahlzann. Auch das ganze Dorf war bis-weilen eingehegt, mehr um das Vieh am Verlaufen zu hindern und dem Raubwild den Zutritt zu wehren, als um einem feindlichen Angriffe zu begegnen. Von dem Gehfte des Freien unterschied sich die gerumige Halle des Huptlings oder Gefolgsherrn. rmere bauten bienenkorb-hnliche Behausungen aus Flechtwerk und Schilf; Steinbau fhrten erst die Rmer ein. Frauen und Sklaven verfertigten, was man brauchte; zuweilen bot der Hndler aus dem Rmifchen Reiche Schmuck oder
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87 38
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91 44
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TM Hauptwörter (200)200

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