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1. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 23

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 23 — Laufe durch den Regierungsbezirk Köln gegenüber von Bonn in den Rhein. Die Sieg strömt schnell, doch in einem meist tiefen und engen Bette mit steilen Bergwänden, aber auch von prangen- den Wiesen umgeben. Ihr ganzes Gebiet ist voll Bergbaues, da dort viel Spateisenstein in den Bergen liegt. An ihren Ufern find namentlich im Siegenfchen die Hauberge (Vergl. Kreis Siegen) bemerkenswert. Die Wupper, auf ihrem Oberlaufe auch Wipper genannt, — an ihr liegt Wipperfürth — entspringt zwar im Kreise Altena in der südwestlichsten Ecke des Ebbegebirges, fließt aber baldigst in die Rheinprovinz und bildet zwischen ihr und dem Regierungs- bezirk Arnsberg nur auf kleinsten Strecken zweimal die Grenze. Sie mündet bei Opladen unterhalb Mühlheim am Rhein in diesen Stroin, nachdem sie durch ein krummes, gewundenes, meistens mit herrlichen Bergen umzogenes Thal geflossen und mit ihrem Wasser Hunderten von Mühlen, Schleif- und Hammerwerken, Färbereien und anderen Fabriken nutzbar gewesen ist. Im Regierungsbezirke Düsseldorf durchzieht sie die gewerbreichen Städte Barmen und Elberfeld. Tie Ruhr durchfließt ein weites, ebenso landschaftlich durch Berge und Thäler, wie für die Industrie ausgezeichnetes Gebiet. Ihr Name bedeutet, wie auch Rhein, Röhre, fließendes Wasser. Sie entspringt im Kreise Brilon auf der Hochebene von Winter? berg aus dem Ruhrkopfe, 652 in hoch. Das Flüßcheu geht zunächst nördlich im Kreise durch öde Strecken, in einer tiefen von steilen Abhängen umgebenen Rinne; dann aber in einem zwar engen, aber schönen, von hohen bewaldeten Bergen umringten Thale. Beim Torfe Olsberg treten ihr plötzlich diese quer eutgegen und sie fließt nunmehr westlich durch den Kreis Meschede in einem gleichen, wenn auch breitern Thale bei Nuttlow mit seinen Dachschiefer- brüchen, am Eversbergs mit seinen Schloßruinen, bei der Kreis- stadt vorbei. Tann eilt sie in eingeengter Bahn nordwestlich bis nach Arnsberg, das sie in einer nach Norden offenen Schleife umwindet, läuft nordwestlich, dann südwestlich durch den Kreis Arnsberg und an der Südgrenze dieses Kreises und

2. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 512

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 512 — gelegen, dem kohlenreichsten Gebiete, durch zahlreiche Eisenbahn- Verbindungen begünstigt, hat sich zu einer der bedeutendsten Fabrik- städte Deutschlands immer kräftiger entwickelt und ist zehn Mal so groß geworden, als sie etwa vor 50 Jahren war. Außer der Gußstahlfabrik des Bochumer Vereins, der größten nach der Krupp- schen bei Essen in Deutschland, die etwa 4000 Arbeiter zählt, und dem neuen Gußstahlwerke hat die Stadt noch bedeutende Eisen- werke, Dampskesselschmieden, Zinkwarenfabriken, Coaks- und Kalk- brennereien. In den nahen Kohlenbergwerken verdienen Tausende ihr tägliches Brot. Bochum und seine Umgebung sind mit rauchenden Schornsteinen wie übersäet. Überall tönt's in den Fabriken und Werkstätten von eifrigster Arbeit. Aus allen Gegenden des Vater- landes, namentlich auch vom Osten ist starker Zuzug von Leuten, die hier ausreichenden Verdienst finden. Es find mehrere katho- lische und evangelische Kirchen entstanden, unter denen die Christus- kirche und die Marienkirche sich durch Schönheit auszeichnen. Für höhere Bildung sorgt ein Gymnasium, eine Oberreal-, eine Berg- und eine höhere Mädchenschule. Die Gerichtsbarkeit wird durch ein Amts- und Landgericht ausgeübt. Für die Gesundheitspflege ist in der russigen, rauchigen Fabrikstadt der Stadtgarten mit seinen vielen Bäumen ebenso angenehm wie nützlich. Die Stadt Bochum war früher die Hauptstadt der alten Graf- fchast Buichem (Buchen-Heim). Der letzte Graf, Hermann, wurde Erzbischof von Köln und schenkte diesem Erzstifte sein Ländchen, das 1392 durch Tausch und Kauf zur Grafschaft Mark kam. Die Stadt ist Sitz des Landratsamts sür den Landkreis. Dieser erstreckt sich vom Stadtkreise aus nach Norden, Süden und Osten mit einem Flächenraume von 130 qkrn, nach außen nördlich vom münsterschen Kreise Recklinghausen, östlich vom Landkreise Tort- mund und dem Kreise Hörde, südlich vom Kreise Hattingen, westlich vom Landkreise Gelsenkirchen begrenzt, von der Emscher bis zur Ruhr. Das ganze Gebiet ist durch die Ausläufer des Ardey wellig und hügelig gestaltet, namentlich tritt dieses im südlichen Teile hervor. An der Nordgrenze fließt die Emscher, an der Südostgrenze wird er von der Ruhr berührt. Fast «/3 ist Ackerland, V9 Wald. Die Bewohner leben von den großartigen Kohlenlagern und von der

3. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 524

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 524 — und Heinrich von Hagen waren wohl Burgmänner des erzbischöflichen Hofes. Früh entwickelte sich in dem an und um den Hof angelegten Orte die Eisenindustrie; unter Friedrich Wilhelm Ii. erhielt er aber erst Stadtrechte; im Oktober 1746 wurde der erste Stadtrat gewählt. In Hagen und Umgegend ist die Familie Hackenberg ver- breitet. Der Stammvater sollte 1402 zu Hamburg mit seinen Führern, den Seeräubern Stortebecker und Goddert Michaelis, hin- gerichtet werden, wurde aber wegen seiner Jugend losgelassen. Er- kaufte nun eines der beschlagnahmten Seeschiffe, dessen Mast, wie nur er wußte, hohl und mit Gold gefüllt war. Nachdem er den Schatz geborgen, kam er nach Hagen und stiftete hier mehrere Vikarien (geistliche Ämter). Seine Nachkommen gehörten im 15. und 16. Jahrhundert zu den angesehensten Bürgern, waren auch öfter Richter. Um den Stadtkreis Hagen legt sich der gleichnamige Land- kreis in einer Ausdehnung von 242 qkm und nach außen nördlich von den Kreisen Bochum und Hörde, östlich von dem letztern, Iserlohn und Altena, südlich von diesem und dem Regierungsbezirke Düsseldorf, westlich von den Kreisen Schwelm und Hattingen um- grenzt. Der Boden ist durchgängig gebirgig; nördlich von der Ruhr zieht sich das Ardeygebirge, südlich des Flusses erstrecken sich die westlichen Ausläufer des Sauerlandes. Den nördlichen Teil des Kreises durchfließt die Ruhr, die an der Nordostgrenze, Hohen- syburg gegenüber die Lenne aufnimmt und weiter westwärts die Volme, mit der sich bei Hagen die Ennepe vereinigt. Vs des Bodens ist Ackerland, fast 1/2 Wald. Im ganzen Kreise herrscht, wie auch in der Stadt Hagen, eine rege gewerbliche Thätigkeit. Der Ackerbau beschäftigt zwar auch viele Einwohner, tritt aber immer mehr hinter der gewaltig sich entwickelnden Industrie zurück. Die Zahl der Bewohner beläuft sich auf 66 697, von denen 51543 evangelisch, 15 085 katholisch, 69 jüdisch, in 3 Städten: Breckerfeld, Haspe, Herdecke, in 6 Ämtern: Boele-Hagen, Bommern,

4. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 207

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Vii. Deutschland. A. Staaten des Norddeutschen Bundes. 207 (9340 Einw.), Frose und Groß-Salze, mit der größten Saline in den preußischen Staaten; sie liefert jährlich über '/2 Mill. Centner Salz. Die Quellen und Gradirwerke sind zu Groß-Salze, von wo die Soole nach Schönebeck geleitet mxb hier verfetten wird; ans den Abgängen werden Glaubersalz, Salmiak u. v. a. chemische Producte gewonnen. Bei Salze ist auch ein 1822 angelegtes Soolbad. In geringer Entfernung südlich liegt die Herrnhuter-Colonie Gnad au; und noch weiter südlich der kleine Ott Staßfurt, das reichste Salzwerk in Preußen. — Im O. der Elbe liegt Burg, an der Ihle, mit 15,400 Einw. und wichtigen Tuchfabriken. Nach dem Harze zu liegt an der Holzemme die Stadt Halberstadt, mit 23,870 Einw., guten Schulen und einigen Fabriken; unter den Kirchen zeichnet sich die schöne Domkirche aus. Die Stadt, welche durch eine Eisenbahn mit Magdeburg verbunden ist, liegt in einer überaus frucht- --- ---1/ / 1 Lustort der Bewohner. baren Gegend; die Spiegelsberge, */4 Stunde davon, sind ein angenehmer Ascherslebeu, mit 15,286 Einw. und Flanell- fabriken; in der Nähe liegen die Ruinen der alten Burg Askanien. Noch näher am Harze und schon in dessen Vorbergen liegt der nahrhafte Ort Quedlinburg, an der Bode, mit 16,476 Einw., die sich vorzüglich mit Branntweinbrennerei beschäftigen. In der Kirche des dabei auf einem Felsen liegenden fürstlichen Schlosses, der ehemaligen Residenz der Aebtissin von Quedlinburg, ist das Grab Kaiser Heinrichs 1. Quedlinburg ist der Geburtsort Klopstock's und Karl Ritter's. Klopstock ist in dem an die Stadt grenzenden angenehmen Lustwalde, dem Brühl, ein Denkmal errichtet worden. Ritter erhielt i. I. 1865 ein Denkmal mit den Worten: „Dem Meister der wissenschaftlichen Erdkunde Karl Ritter." Zwei Stunden südlich von Quedlinburg öffnet sich das hier durch seine schroffen, 800— 900' hohen Felswände ausgezeichnete Bodethal; auf einem der höchsten Felsvorsprünge ist die sogenannte Roßtrappe. Unmittelbar am Ausgange des Thals liegt ein Soolbad, ein bedeutender Eisenhammer und eine Blechhütte. Hart am Fuße des Harzes in einer schönen Thalöfsnung an der Holz- emme liegt der kleine Ort Wernigerode mit 6589 Einw. Er gehört wie die Umgegend, die Grafschaft Wernigerode, dem Grafen von Stolberg unter preußischer Hoheit. Das am Berge ilber der Stadt liegende Schloß hat eine entzückende Lage, schöne Gartenpartien und eine ansehnliche Bibliothek. Im Gebiete der Grafschaft liegt der 3520' hohe Brocken oder Blocksberg (Uruoterus), der höchste Gipfel des Harzes, auf dessen Spitze ein für die Umstände vortrefflich zu nennendes Wirthshaus von dem Grasen unterhalten wird und ein Aussichtsthurm errichtet worden ist. Von Wernigerode ersteigt man ihn in 6 Stunden; ungleich bequemer und um die Hälfte kürzer ist der Weg von Jlsenburg durch das überaus reizende Ilsethal, wo man am Jlsenstein, einer 230' hohen senkrechten Granit- klippe, mit einem großen eisernen Kreuze geziert, vorüber kommt. Eine — Zwei andere Zweige gute Fahrstraße führt bis zum Gipfel des Brockens, des gräflich Stolbergschen Hauses besitzen im südlichen Harz desselben die Grafschaften Stolberg-Stolberg und Rosla, mit den Hauptörtern gleichen Namens. - Stolberg- Zu diesem Regie- ^ Alt mark, in älteren Zeiten die nördliche Mark genannt, welche schon 1343 an die Markgrafen von Brandenburg

5. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 216

1869 - Braunschweig : Schwetschke
-Lie ist die kleinste im Königreich und enthält auf 366,„ si Meilen 1,666,581*) oder auf der lumeile 4546 Einw. Sie besteht aus den altprenßischen Provinzen: Minden, Ravensberg, Mark, Tecklenburg, Theilen von Gingen und von Miinster, Paderborn, wozu seit 1815 noch gekommen sind: das Herzogthum Westfalen und Engern oder Sauerland, Corveh, das Fürstenthnm Siegen und mehrere mediatisirte Fürstenthümer, Graf- unk Herrschaften, deren Besitzer unter preußischer Hoheit stehen. Sie ist in die 3 Regierungsbezirke Münster, Minden und Arnsberg getheilt. Die nordwestlichen Theile der Provinz sind eben, zum Theil sandiges Haideland oder morastig, nach Holland zu: die siidlichen werden von unzähligen, meistens mit schönem staubholze bewachsenen Bergreihen durchzogen, wor- unter die bedeutendsten der Westerwald mit seinen nördlichen Abhängen, das sanerländische Gebirge, 2600' hoch, der Haarstrang, die Ebbe und das Rothlager oder Rothhaar-Gebirge, 2200' hoch. Im Ro. liegen Theile des Teutoburger Waldes und noch nördlicher ein Theil des Wesergebirges, welches hier % Stunde südlich von Minden im Durchbruch der Weser die berühmte Porta westphaliea bildet. Die bedeutendsten Flüsse sind: die Weser, welche indeß die Provinz im O. nur wenig berührt; die Eins, Lippe und Ruhr, welche dem Rheine zuströmen. Bon Münster ab geht ein Canal bis Maxhafen, welcher, wenn er vollendet wäre, mittelst der Vechte zur Südersee führen würde. Die Einwohner sind alle deutschen Stammes und reden größtenteils die plattdeutsche Sprache; die Zahl der Katholiken ist etwas stärker als die der Prote- stanten, unter welchen wieder die Lutheraner die zahlreichsten sind. In einem großen Theile der Provinz giebt es keine Dörfer, sondern nur einzeln *) 1867 1,708,559 Einw., Zunahme gegen 1864 41,978 Einw. 216 A. Europa. dessen Sauerbrunnen der- stärkste in Deutschland und wahrhaft berauschend ist. Rieder-Langenau bei Habelschwerdt; Charlottenbrunn, unweit Salzbrunn; Muskau, an der Reiße, mit einem schönen Park u. a. Wegen des Bergbaues und des Hüttenwesens sind zu bemerken: Tar- nowitz, 5930 Einw., in Oberschlesien, wo die wichtigsten Eisen-, Galmei-, Silber- und Bleigrnben, sowie eine Bergschule; in der Nähe liegen viele Hüttenwerke, besonders die Königs Hütte und Friedrichshütte, mit Eisen- und Zinkwerken; Dleiwitz, am Klodnitzer Canal, mit 11,784 Einw. und einer großen Eisengießerei. Bestthen, 12,850 Einw., Eisen- werke. Bei Malapane, unweit Oppeln, sind die größten königlichen Eisenhüttenwerke der Provinz. Durch Siege Friedrichs Ii. in den beiden schlesischen und im sieben- jährigen Ki'iege sind bekannt: Molwitz bei Brieg 1741, Hohen-Fried- berg und Striegau 1745; Lenthen und Lissa 1757; Liegnitz 1760, Burkersdorf und Reichenbach 1762, sowie im französischen Kriege das Gefecht bei Hainau und die Schlacht jan der Katzbach 1813, beide in der Nähe von Liegnitz, bei Wählstatt, woher Blüchers Titel Fürst von Wahlstatt. Hier war auch 1241 die große Tartarenschlacht geschlagen worden, welche Herzog Heinrich Ii. nebst seinein Leben verlor.

6. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 85

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Vri. Deutschland. 85 schwerlich; auch ist sie für große Schiffe nicht einmal bis Bremen schiffbar. Dampfschiffe gehen jetzt bis Minden hinauf. 4. Die Elbe (Albis) entspringt auf der böhmischen Seite des Riesengebirges, in der Gegend der Schneekoppe auf einer Wiese, ans vielen Quellen; sie durchströmt Böhmen, wo sie bei Melnick schiffbar wird, das Königreich Sachsen, die preußische Provinz Sachsen, das Herzogthum Anhalt, abermals die preußische Provinz Sachsen, bildet von unterhalb Sandow bis Schnaken bürg die Grenze zwischen den preußischen Pro- vinzen Sachsen und Brandenburg, von Schnakenburg bis oberhalb Dömitz die Grenze zwischen den preußischen Provinzen Hannover und Brandenburg, und auf eine sehr kurze Strecke zwischen Meklenburg- Schwerin und Hannover, betritt dann unterhalb des meklenburger Dorfs Wendisch- Weh rin gen die Provinz Hannover, welche sie nach einem Lauf von circa 6 Meilen oberhalb der Stadt Lauenbnrg wieder verläßt, und scheidet schließlich Hannover vom lanenburgischen und hambnrgischen Gebiete, ferner von Holstein; bei Hamburg bildet sie viele Inseln, erweitert sich zu einem wahren Meeresarme, in welchem Ebbe und Flnth sehr fühlbar und das Wasser salzig wird, und ergießt sich, 12 Al. breit, bei Cuxhafen in die Nordsee. Der Eingang in die Elbe ist wegen der vielen Sandbänke so gefährlich, daß sich die Schiffe der Helgoländer Lootsen zum Einlaufen be- dienen müssen. Sie nimmt eine große Anzahl schiffbarer Flüsse auf, und zwar von der linken Seite: a) die aus dem Böhmer Walde kommende Moldau, wodurch sie schiffbar wird; b) die vom Fichtelgebirge kommende Eg er; c) bei Dessau die Mulde, welche aus 3 vom Erzgebirge kommenden Flüssen, der Freiburger und der Zwickauer Mulde und der Zschopau, entsteht; 6) die aus dem Fichtelgebirge kommende und von Naumburg aus schiffbare Saale (Saks). Diese empfängt vom rechten Ufer die mit der Pleiße vereinigte Elster und vom linken die vom Thüringer Walde konimende Ilm, die südlich vom Harz entspringende Unstrut, nachdem diese die vom Thüringer Walde kommende Gera, vom linken Ufer aber die Wipper und die Helme ausgenommen; eine andere vom nördlichen Harz abfließende Wipper und die eben daher kommende Bode; e) die schiffbare Jeetzel; f) die Ilmenau (von Lüneburg an schiffbar); g) die bis N enhaus mit Dampfschiffen befahrene Oste; die zwei letztgenannten kommen von der Lüneburger Haide. Von der rechten Seite nimmt die Elbe auf: a) die^ aus dem Riesengebirge kommende Jfer; b) oberhalb Wittenberg die Schwarze Elster; e) die schiffbare Havel, welche im Meklenbnrgischen entspringt und bei Spandau die ebenfalls schiffbare Spree aufnimmt, die aus dem Lausitzer Gebirge kommt; 6) die Elde und andere kleine Flüsse ans dem Meklenbnrgischen und Holsteinschen. Die Elbe hat durchaus keine gefährlichen Stellen in ihrem Bette, desto mehr aber ist sie den Versandungen und dem Wassermangel ausgesetzt. 5. Die Oder (Yiaclrus) entspringt nur 1000' hoch in Mähren am So.-Fuße der Sudeten, durchströmt in nordwestlicher und nördlicher Rich- tung die preußischen Provinzen, wird bei Ratibor schiffbar; oberhalb Garz in Pommern theilt sie sich in 2 Hauptarme, wovon der westliche Oder, der östliche die große Regelitz heißt und den Dammschen See durchfließt. Unterhalb derselben vereinigen sich beide wieder, und die Oder bildet nun

7. Deutschland, Italien, Griechenland, (die europäische Türkei, das Königreich Griechenland) und die Ionischen Inseln - S. 96

1833 - Halle : Schwetschke
9(5 A. Europa. Brieg, inoberscstlesien, an der Oder, mit über 10000 Einwohnern, seit kurzem der Sitz des Oberbergamts für die ganze Provinz. Zu den sogenannten Gebirgsstädten, weil sie am Fuß des Ge- birges liegen, gehören: H i r s ch b e r g, am Einfluß des Zacken in den Bober, mit über 6000 Einw. und dem bedeutendsten Lein- wandhandel von ganz Schlesien; Schmiedeberg, mit 4660 Einw.; Löwenberg, Greifenberg. Friedeberg u. a., welche sämmtlich vom Leinwandhandel leben. Schlesien hat außer Glogau noch mehrere bedeutende Festun- gen, als: Schweidnitz, an der Weistntz, am Fuße des Gebir- ges, mit nahe an 10990 Einw., die katholische Hauptkirche ist eine der größten in Schlesien; auch ist hier ein großes Zucht- und Ar- beitshaus. Glatz, an der Neiße, mit7006 Einw., liegt mitten im Gebirge. Nicht weit davon Silberberg, eine kleine ganz in Felsen gehauene Bergfestung; sie war eine von den wenigen, welche 1806 — 1l07 nicht in Feindes Gewalt geriethen. Neiße, am Flusse gleiches Namens, mit über 10000 Einw. und einer Ge- wehrfabrik. Kosel, an der Oder, mit 3000 Einwohnern. Keine Provinz des preußischen Staats ist so reich an Heilquel- len als Schlesien; unter den dadurch entstandenen Badeörtern sind die berühmtesten: am Fuße des eigentlichen Riesengebirges, der Sauerbrunnen Fl insberg, und 3 Meilen davon die warmen Quellen von Warmbrunn; ersteres liegt in einem wilden Fel- senthale; letzteres, mit freundlichen Umgebungen, ist noch durch sei- ne Glas - und Steinschleifereien bekannt. Weiter östlich, am Fuß des Gebirges, Salzbrunn und Altwasser In der ehemaligen Grafschaft Glatz liegen: Rein erz, mit einem kalten Schwefel- und einem Sauerbrunnen; Landeck, mit warmen Bädern; Ku- dow.a, 2 Meilen von Reinerz, dessen Sauerbrunnen der stärkste in Deutschland und wahrhaft berauschend ist; Gellenau, und mehrere andre Gesundbrunnen. Wegen des Bergbaues und des Hüttenwesens sind zu bemer- ken: Tarnowitz, in Oberschlesien, wo die wichtigsten Eisen-, Galmei-, Silber- und Bleigruben; in der Nähe liegen viele Hüt- tenwerke besonders die Königshütte, mit Eisenwerken; Gleiwitz, in derselben Gegend, mit reichen Steinkohlengruben, welche durch den Klodnitzer Kanal in die Oder bei Kosel geführt werden. Bei Mal apan e in Oberschlesien sind die größten Eisenhüttenwerke der Provinz. Durch Siege Friedrichs Ii. in den beiden schlesischen und im siebenjährigen Kriege sind bekannt: Molwitz bei Brieg 1741; Hohen - Fri edberg und Striegau '1743; Leuthen und Lissa 1757; Liegnitz 1760. Wir kommen nun zu dem zweiten Haupttheil der preußischen Monarchie; die westliche Hälfte, welche mit geringen Ausnahmen

8. Deutschland, Italien, Griechenland, (die europäische Türkei, das Königreich Griechenland) und die Ionischen Inseln - S. 6

1833 - Halle : Schwetschke
6 i A. Europa. Wiese, aus vielen Quellen; sie durchströmt Böhmen, wo sie bei Melnick schiffbar wird, Sachsen , die preußischen Provinzen und Hannover, welches sie von Holstein trennt; bei Hamburg.bildet sie viele Inseln, erweitert sich zu einem wahren Meeresarm, in wel- chem Ebbe undfluth sehr fühlbar und das Wasser salzig wird, und ergießt sich bei Ritzebüttel in die Nordsee. Der Eingang in die Elbe ist wegen der vielen Sandbanke so gefährlich, daß sich die Schiffe der Helgoländer Lootsen zum Einlaufen bedienen müssen. Sie nimmt eine große Anzahl schiffbarer Flüsse auf, und zwar von der linken Seite: a) die Moldau bei Melnick, wodurch sie schiffbar wird; b) bei Theresienstadt die aus dem Fichtelgebirge kommende Eg er; e) in der Gegend von Dessau die Mulde, welche aus dreien aus dem Erzgebirge kommenden Flüssen, der Freiburger und der Zwickauer Mulde und der Tschopau, entsteht; 6) bei dem sogenannten Saalhorn die aus dem Fichtelgebirge kommende und von Naum- burg aus schiffbare Saale (Salas). Diese empfängt vom rech- ten Ufer die mit der Pleiße vereinigte Elfter und vom linken die vom Thüringer Walde kommende Ilm, die südlich vom Harz entspringende Unstrut und die vom Harz kommende Bode. Von der rechten Seite nimmt die Elbe auf : a) die aus dem Rie- sengebirge kommende I ser; b) oberhalb Wittenberg die schw ar- ze Elster; c) bei Werben die schiffbare Havel. Diese ent- springt im Mecklenburgischen und nimmt bei Spandau die ebenfalls schiffbare Spree auf, welche aus den Lausitzer Gebirgen kommt, d) Die Elde, Steckenitz und andre kleine Flüsse aus dem Mecklenburgischen und Holsteinischen. Die Elbe hat durchaus keine gefährliche Stellen in ihkem Bette, desto mehr aber ist sie den Versandungen und dem Wassermangel ausgesetzt. 4. Die Oder (\iadrus oder Guttelus) entspringt in Mähren am Fuße der Sudeten, durchströmt in nordwestlicher und nördlicher Richtung die preußischen Provinzen, wird bei Ratibor schiffbar; bei Garz in Pommern theilt sie sich in 2 Hauptarme, wovon der westliche Oder, dcr östliche die große Regelitz heißt und den D a m m e r - S e e durchfließt. Unterhalb desselben vereini- gen sich beide wieder, und die Oder bildet nun bei ihrem Ausflusse einen mächtigen See, dessen oberer engerer Theil das Papen- wasser, der übrige ungleich größere Theil aber das große und kleine, auch frische Haff genannt wird. Das Haff hat zwischen den Inseln Usedom und Wollin drei Hauptmündungen in die Ost- see, die Diwenov, Swine und Peene; die mittlere ist die Hauptmündung. Die Schifffahrt auf der Oder ist durch Versan- dungen und Wassermangel sehr behindert. Die Oder nimmt auf von der linken Seite: a) die aus den Glatzer Gebirgen kommende obere Neiße; b) bei Breslau die Ohlau; e) unweit Leubus die Katzbach; d) bei Crossen den Bober, welcher, schon die Queis aufgenommen; e) die ebenfalls vom Riesengebirge kom-

9. Charakterbilder deutschen Landes und Lebens für Schule und Haus - S. 193

1875 - Leipzig : Brandstetter
193 Blankenese (unweit Hamburg) erheben sie sich, der vor ihrem Tode noch einmal aufflackernden Flamme gleich, noch einmal zu nicht unbedeutender Höhe über dem Elbspiegel und biloen eine treffliche Naturlandschaft. Hier hört der Kampf der Elbe mit dem Berggeiste auf; dieser stirbt, ein Kind geworden, einen schönen friedlichen Tod; aber auch jene überlebt den letzten Sieg nicht lange; denn der aufhörende Reiz des Gegensatzes (zwi- schen Berggeist und Flußgott) ist der Tod, und ihr Leichenstein die größte deutsche Handelsstadt. Nimmt man eine nur einigermaßen gute Karte und einige Hirse- körner zur Hand, so lassen sich die oft höchst interessanten Wassergebiete eines Flusses sehr genau begrenzen; denn die Wasserscheiden der einzelnen Flußgebiete sind an den Quellen der Zuflüsse leicht aufzufinden. Es ergeben sich dabei zuweilen die überraschendsten Resultate. Das Wasser- gebiet der Elbe hat seinen südlichsten Punkt in dem Winkel, welchen das mährische Gebirge und der Böhmerwald bilden, einige Meilen nördlich von Linz, wo es hart an das Donaugebiet heranrückt. Von hier läuft die Grenze des Elbreiches nordöstlich auf dem Kamme des (böhmisch-) mährischen Gebirges, dessen Südostabfall der Donau angehört, welche hier eine mächtige Anziehungskraft auszuüben beginnt, nachdem sie bis dahin auf der Nordseite wenig Terrain hat gewinnen können. Wo das niähri- sche Gebirge sich an den Zug der Sudeten anschließt, am großen Schnee- berge, wendet sich unsere Grenze nordwestlich und geht auf dem Kamme des Riesengebirges bis in die Gegend von Görlitz. Hier hört die durch hohe Gebirge markirte Scheidewand zwischen Elbe und Oder auf und ver- flacht sich in niedrige Hügel, wo sie anfangs zwischen der lausitzer Neiße aus der Oderseite und der Spree auf der Elbseite in einer weiten Strecke verlaufen, und zwar so, daß beide genannten Flüsse ziemlich langgestreckte, nahe Parallelen bilden. Die Elbgrenze tritt hier immer näher an die Oder heran und erreicht in der Gegend von Frankfurt den nächsten Punkt. Aber auch von hier an zieht sich das Elbgebiet, resp. das Havelgebiet, ziemlich hart an der Oder hin, welche demnach auf dem linken Ufer ihres Unterlaufes das Recht des Wasserholens fast gänzlich an die Elbe abtreten muß. Von den Havelquellen an nöthigt die Ostsee die Grenze des Elb- gebietes zu einem Rückzüge, und letztere nimmt nun ihren Verlaus durch das südliche Mecklenburg in einer ungefähr ostwestlichen Richtung, welche sich auch nach Holstein hinein bis nahe an Hamburg fortsetzt. Hier jedoch steigt sie plötzlich nach Norden und geht erst wieder von der Westseite des plöener Sees nach Westen, um zwischen Eider und Elbe in der Nord- see zu endigen. Beginnen wir wieder mit dem südlichsten Punkte des Elbgebietes, so nimmt dessen Grenze auf der linken Seite zunächst einen nordwestlichen Verlauf und zwar auf der Höhe des Böhmerwaldes, welcher die Abflüsse seines nördlichen Endes auch auf der Westseite der Elbe durch die Eger abtritt. Die Fortsetzung der Grenze für das Elbgebiet wird hier durch Grube, Geogr. Charakterbilder. Iii. 10. Aufl. 13
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