Oberflächenformen der Erde,
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Nach dem allgemeinen Formgepräge werden die Gebiete der Erde
entweder 1) als hochragende Gebirgs- und Bergländer mit großen
Unterschieden der Höhe und Tiefe, 2) als Hügellandschaften mit ge-
ringen Unterschieden der Höhe und Tiefe, 3) als Flachländer, in denen
die vorkommenden Erhebungen gegenüber dem Ganzen völlig zurücktreten,
und 4) als Ebenen, die dem Auge gar keine Höhenunterschiede zeigen, be-
zeichnet. Die Flachländer und Ebenen werden nach der Höhenlage als Hoch-
länder bezw. Hochebenen und als Tiefländer bzw. Tiefebenen unterschieden.
Die Gebirge bezeichnet man nach der Art, wie ihre Einzel-
erhebnngen gruppiert sind, 1) als Ketten- oder Kammgebirge,
wenn die Einzelberge sich wie die Glieder einer Kette zu einer langen
Bergreihe aueinanderschließen und durch einen mehr oder weniger deutlich
ausgeprägten Kamm verbunden sind, 2) als Gruppengebirge, wenn
sie mehr in die Breite gelagert sind und leine bestimmte Anordnung
erkennen lassen, was auch beim Berg- und Hügellande der Fall ist,
Z) als Massengebirge, wenn die Gebirgsmasse überhaupt wenig
gegliedert ist, wie beim Harz, 4) als Tafel- oder Plateauländer,
wenn sich Gebiete von ziemlich wagerechter Fläche mit steilem Aufstieg
aus Nachbargebieten oder tiefen Talfurchen erheben.
Nach der Entstehung und den weitern Bildungsvorgängen der Gebirge
sind zu unterscheiden 1) Faltengebirge, die durch die Faltenbewegung
der Erdkruste entstanden sind, 2) Rumpf-
gebirge, deren frühere Faltenzüge zerstört
sind, 3) Schollengebirge, die durch die
senkrechte Schollenbewegung hervorgepreßt
wurden, 4) Horstgebirge, wenn der här-
lere Rest eines Gebirges wie ein Horst
stehen geblieben ist, 5) Trümmergebirge,
wenn kein geschlossenes Ganze, sondern nur
uoch stark zerklüftete Trümmerreste übrig
geblieben sind, und 6) Vulkangebirge.
Die wichtigsten Bergformen (Abb. 1)
sind 1) der Bergkegel, der wieder Steil-
und Flachkegel und in jedem Falle zu-
gespitzt und abgestumpft fein kann, 2) die
Bergpyramide, deren Durchschnitt statt
rund eckig ist, 3) die Berg kuppe mit, . 1: -h
J r r la) Steilfegel, lb) F!achkegel, ü) Pyramide,
breitem, gewölbeartigem Bau, 4) der Tafel- 3) Kuppe. 4> Taubers. 5) Höhenzug,
berg mit steilen Abhängen und wagerechter Oberfläche und 5) der
Höhen- oder Bergzug und Bergrücken mit langgestreckter Basis.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
126 Die Halbinsel Skandinavien und die Dänische Jnselfllur.
mit Seen, Wiesen und Wäldern geschmückten Hügellaudschasteu Schleswig
Holsteins setzen sich dort nach N fort. Auch die Küste ist mehr ge-
gliedert. Der längste von den ties einschneidenden Föhrdeu (— Fjorden)
ist der Liimsjord (Liim — gelöschter Kalk), der jetzt die ganze Halb-
Insel durchschneidet. (Uber Nord- und Ostsee s. S. 80.)
B. Die Landschaft als Ganzes.
§ 139. Raumverhältnisse, Gebirge, Gewässer. (Gib die Lage des
Ländergebietes im Gradnetz an! Wieviel mißt es von 8 nach N und
von W nach 0?) Die Größe Skandinaviens beträgt 770000 qkm,
Dänemarks fast 40000 qkm, Islands über 100 000 qkm.
(Wodurch wird das Bild der norwegischen Westküste sehr ab-
wechslnngsreich? Wie nennt man die ties einschneidenden Buchten?
Wie die zahlreichen kleinen Inseln? Welche ist die bedeutendste Insel-
Gruppe auf der Westseite? Neune die größten Inseln! Gliedere die
Meeresgebiete und gib die Verbindungen zwischen Nord- und Ostsee an!
Zeichne die Umrisse der skandinavischen Länder!)
Nach der Höhenlage lassen sich drei Gebiete unterscheiden. West-
lich von der Liuie Kristiauia-Nordkap liegt der hoch gehobene Teil der
Skandinavischen Halbinsel, der überall höher als 500, meist aber höher
als 1000 in ist. (Welches Fjeld trägt das höchste Gebirge und welches
ist der höchste Berg? Wie fällt der skandinavische Gebirgsrücken nach
W und wie nach 0 ab? Womit kann man den Bau Skandinaviens
vergleichen? (siehe S. 123). Zeichne einen Durchschnitt durch den
südlichen Teil der Halbinsel (Abb. 26) und eiueu zweiten durch deu
nördlichen!) Durch eine zweite Linie, die von Kristiania ostwärts
läuft, läßt sich ein Gebiet abschneiden, das im allgemeinen unter
200 in Höhe liegt. (Welche Seeu liegen in der südschwedigen Senke?
Nenne andere Seen und die bedeutendsten Flüsse!)
§ 140. Klima. Es können vier Klima-Provinzen unterschieden werden.
(Unter welchem Einflüsse steht die Westküste Norwegens? Worin zeigt
er sich? Warum reicht der Meereseinfluß nicht weit nach 0? Was
für ein Klima hat infolgedessen der Gebirgsrücken Norwegens? Warum
hat auch das östliche Schweden ein kontinentales, Südschweden nebst
Dänemark aber ein ozeanisches Klima?)
§ 141. Erwerbsquellen, Städte, Perkehr. Vom hochgehobenen Teile
der Skandinavischen Halbinsel nahmen die Eiszeitgletscher das fruchtbare
Erdreich fort; auch wegen des kalten Klimas ist dieses Gebiet, sowie
das mittlere und nördliche Schweden für den Ackerbau wertlos. So
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Die Landschaft als Ganzes. 127
bleiben für dessen Betrieb nur das südliche Schweden und Dänemark
übrig, welche Gebiete aber sehr fruchtbar sind und zugleich eine be-
deutende Viehzucht gestatten. Das südliche Norwegen und das
mittlere Schweden besitzen einen ungeheuren Holzreichtum. Für
die Bewohner der norwegischen Westküste ist der Fischfang eine
sehr wichtige Erwerbsquelle. Nordschweden besitzt einen ungeheuren
Reichtum an dem wertvollen Magneteisen. Die Industrie hat sich
in den nordischen Ländern nur wenig entwickeln können, weil Kohlen
fast ganz fehlen; am bedeutendsten ist sie in Schweden.
Die norwegischen und schwedischen Städte liegen sast alle
an der Küste, ein Zeichen, daß sie dein Meere hauptsächlich ihr Auf-
blühen verdanken. Jene bilden einen Halbkreis um das füdliche Nor-
wegen, diese um das südliche Schweden. Die bedeutendsten Vorwegischen
Städte sind Kristiania (300000 E.), die Hauptstadt Norwegens,
Stavanger, Bergen (70000 E.) und Drontheim, die bedeutendsten
schwedischen Gotenburg (130000 E.), Helsiugborg, Malmö (60000
E.), Norrköping, Stockholm (300000 E.), die Hauptstadt Schwedens,
Gesle und die landeinwärts gelegene alte Universitätsstadt Upsala. Die
größte Stadt Dänemarks ist dessen Hauptstadt Kopenhagen (500000 E.).
(Gib die Lage dieser Städte an!)
In dem gebirgigen Teile Skandinaviens bilden die mit Skyds-
stationen (spr. schüß) besetzten Poststraßen meist die einzigen Linien des
Verkehrs. (Wieviel Eisenbahnlinien führen über den norwegischen
Gebirgsrücken?) Im südlichen Teile besitzt die Skandinavische Halb-
insel ein ausgedehntes Kanalnetz. Der wichtigste Kanal ist der Göta-
Kanal. Als Binnenschiffahrtsstraßen kann man auch die Fjorde auf-
fassen. Eiue rege Seeschiffahrt fiudet besonders durch den Sund und
an der norwegischen Westküste statt. Die verkehrreichsten Häfen
sind Kopenhagen (weise die Gunst seiner Lage nach!), Goten bürg,
Kristiania und Bergen. Die Überfahrten von Dänemark und
Südfchweden nach Deutschland erfolgen von Korsör nach Kiel, von
Gjedser nach Warnemünde und von Trelleborg nach Saßnitz.
Staatenbildung. Die drei Staaten, die vereinigten Königreiche § 14
Norwegen und Schweden und das Königreich Dänemark, entsprechen
der natürlichen Dreiteilung der nordeuropäischen Halbinsel- und
Inselwelt. (Weise dies nach!) In Norwegen wohnen auf 320000 qkm
2'/3 Mill. E. (auf 1 qkm 7 E.), in Schweden auf 450000 qkm
5'/3 Mill. E. (auf 1 qkm 12 E.), und in Dänemark auf 38000 qkm
2'/2 Mill. E. (auf 1 qkm 66 E.). Fast alle Bewohner der drei Staaten
bekennen sich zur protestantischen Kirche.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Upsala
Extrahierte Ortsnamen: Schweden Norwegen Schweden Nordschweden Schweden Schweden Norwegens Stavanger Drontheim Gotenburg Helsiugborg Norrköping Stockholm Schwedens Dänemarks Kopenhagen Skandinaviens Dänemark Deutschland Kiel Trelleborg Saßnitz Schweden Norwegen Schweden Dänemark
Das Pariser Becken,
107
sind in ihr drei ringartige angeordnete Erhebungsreihen vorhanden,
die allerdings große Lücken frei lassen. Am deutlichsten sind diese
Gebirgsringe im 0 zu verfolgen. Sie entsprechen drei verschiedenen
Gesteinszonen, die bandartig ringsum laufen und sich nach dem Innern
des Beckens-hin ablösen. Jede dieser Gesteinszonen tritt als Land-
stufe hervor, indem ihre Erhebungen nach außen viel steiler abfallen.
Besonders taucht die äußere und am höchsten, 400—600 in hoch, auf-
ragende Jurakalkzone klipp euartig auf. Die nach innen folgende
Kreidezone bildet, der größern Weichheit des Gesteins entsprechend,
gerund et ere B er gfor m eu. Die innerste, die Tertiärzone*), be-
steht nur aus vielgegliederten Hügelketten von tonigen, mergeligen
und sandigen Schichten. Diese drei, fast ringförmig auftretenden Gesteins-
und Erdschichten lagern gleichsam schalen artig übereinander, das
Becken eines früheren Meeres ausfüllend.
Der Hanptflnß des Pariser Beckens ist die Seine (ßähu', von
seihan — sanfter Flnß), die sich durch eine ruhige Strömung aus-
zeichnet. (Quelle, Richtung, Mündung?) Auch die Loire hat mit ihrem
nördlichen Bogeustück Anteil an dem Pariser Becken. Sie ist ein
Rand flnß desselben. Bei Orleans (orlea") biegt sie nach Sw um
und fließt von dort in kaum vertieftem Bette, zu dessen Ausfüllung
sie vom obern stürmischen Laufe bedeutende Erdmassen mit sich führt.
B. Die Landschaft als Ganzes.
Raumverhältnisse, Gebirge, Gewässer. (Wie weit reicht die §
Landschaft im Gradnetz nach W, N, 0 und S? Wieviel mißt sie von
W uach 0, wieviel auf der längsten Strecke von 8 nach N? Welcher
Meridian und welcher Parallelkreis schneidet sie ziemlich in der Mitte?
Welche Gestalt hat die Landschaft? Wo springen Halbinseln aus der
Westküste vor? Wie lang sind die Küstenstrecken, wie lang die Land-
grenzen? Zeichne die Umrisse!)
(Nach welcher Richtung dacht sich die Landschaft ab? Von welchen
Randgebirgen aus?) Durch den tiefen Graben des Rhönetals, der
zwischen der Riesenmauer der Alpen und den Hochflächen des Französischen
Mittelgebirges eingebrochen ist, wird die Abdachung nach Nw unter-
brochen. (Wo nehmen infolgedessen die französischen Ströme mit Ans-
nähme der Rhone und Garonne ihren Ursprung?) Fast 2/3 der Land-
*j Unter dem Tertiär (— drittes Zeitalter) versteht man einen Zeitabschnitt
der Erdgeschichte, in dem n. a, die Bildung der Braunkohle vor sich ging.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]