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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Seminare - S. 41

1912 - Breslau : Hirt
C. Umformung der Landoberfläche durch äußere Kräfte. 41 c) Neubildungen an der Erdoberfläche. Die im Wasser enthaltenen auf- gelösten Mineralstoffe gelangen teilweise an der Erdoberfläche zur Ab- lageruug. Kohlensäurereiche Kalkquellen setzen Kalksinter und Kalktnsse ab, sobald ihnen durch Erwärmung, Zerstäubung, Verdunstung oder unter dem Einflüsse der Vegetation Kohlensäure entzogen wird. Berühmt sind die Travertin-(Kalktuff-)bilduugen der Wasserfälle bei Tivoli nn- weit Rom, welche die Quadern für die Prachtbauten Roms lieferten; noch großartiger erscheinen diejenigen in der Nähe der alten Stadt Hieropolis in Kleinasieu, die eine 100 m hohe, 4 km lange, schneeweiße Kalksintermauer, das sog. „Baumwollen- schloß", aufgebaut haben. Herrlichetravertinterrassen finden sich auch im „National- park" der Vereinigten Staaten (Büd 22). 3. Die geologische Arbeit der fließenden Gewässer. a) Die mechanische Arbeit des fließenden Wassers im allgemeinen. § 24. Die Quellen und das oberflächlich abfließende Regenwasser, die Schmelz- wasser der Schnee- und Eismassen vereinigen sich zu Bächen, diese zu Flüssen und Strömen. Wie jeder in Bewegung befindliche Körper, so besitzt auch das Wasser lebendige Kraft, deren Größe von der Waffermenge und dem Gefälle abhängig ist. Sie äußert sich in dem unausgesetzten Stoß, den die Wassermassen auf das in ihren Bereich kommende Erdreich ausüben. Die mechanische Arbeit des fließenden Waffers besteht in der Ausnagnng des Flußbettes (Erosion) und in der Verfrachtung der Gesteinsschuttmassen. b) Zusammenwirken von Wasser und Geröll bei der Erosion. Die Ab- und Ansnagung wird nicht durch das Wasser allein, sondern in noch höherem Grade durch die feilende und schleifende Tätigkeit der mitgeführten Gesteinstrümmer besorgt. Bei Wasserfällen und Stromschnellen, wo die Gefäll- und Stoßkraft des Wassers ihren höchsten Grad erreicht, wo die Gesteinsblöcke wie Geschosse gegen die Wände und den Boden des Tal- kessels geschleudert werden, und wo Wirbelbewegungen Höhlungen schaffen, da arbeitet die Erosion am erfolgreichsten. Beispiele großartiger Erosionswirkung zeigen die besonders in den Nördlichen Kalkalpen häufigen Klammen (Büd 23), tief eingeschnittene Täler mit fast senk- rechten, eng zusammengerückten Wänden und deutlich sichtbaren Spuren früherer Erosion, ferner die Canons, steilrandige Täler in flachgelagerten, durchlässigen Schichten scanon des Colorado [Buntbüd], des oberen Missouri, des Rio Grande del Norte, des Red River, des Arkansas). An klammenähnlichen Tälern ist auch der zerklüftete Quadersandstein der Sächsischen Schweiz reich. Von großem Einfluß auf den Erosionserfolg ist die Beschaffenheit des Gesteins, an dem die Wasserkraft arbeitet. Weicheres und leicht lös- liches Gestein wird natürlich zuerst erodiert. So entstehen Unebenheiten in der «sohle und in den Wandungen des Flußbettes, die zu Strudelbewegungen Veranlassung gebeu. Die ausnagende Kraft der Strudel wird vergrößert, wenn in den Höhlungen Geröllblöcke als Mahlsteine auf die Felsunterlage wirken. Indem die Erosion in dem weicheren Gestein fortschreitet, während

2. Für Seminare - S. 42

1912 - Breslau : Hirt
42 A. Allgemeine Erdkunde. — Ii. Die Gesteinshülle. die härteren Gesteine noch Widerstand leisten, werden Flußbiegungen und Krümmungen, Talweitungen und Talverengungen gebildet. c) Tal- und Terrassenbildung. Die Erosion beginnt mit der Ausbildung einer Rinne, einer Hohlform von V-Querschnitt. Eine solche hat der obere, im Gebirge gelegene Teil des Flusses. Weiter stromabwärts, wo das Ge- fälle geringer wird, tritt die erodierende Tätigkeit gegen die aufschüttende zurück; es bildet sich ein Talboden, aus dem der Fluß zwischen den beiden Gehängen hin und her pendelt. Er arbeitet jetzt in die Breite, und der Talquerschnitt wird mehr ein ^förmiger. Eine in vielen Tälern zu beob- achtende Erscheinung sind die Talterrassen, ent- weder Felsterrassen, in die feste Unterlage des Flusses eingegraben, oder Ansschüttungs- terrasseu, in die eige- nen Ablagerungen einge- schnitten. Beide Arten entstan- den durch den Wechsel von Zeiten, in denen die auf- schüttende, und solchen, in denen die erodierende Tätigkeit des Flusses vor- herrschte. Derartige Wech- sel können durch Hebung oder Senkung des Bo- dens, durch Klimaschwan- knngen oder Tieferlegung des Meeresspiegels her- vorgerufen werden. d) Rückwärtsschreiten 24. Erdpyramiden am Ritten bei Bozen. Heftige, rasch ablaufende Regengüsse haben die mit zahlreichen Blöcken durchsetzte Grundmoräne gefurcht und ein Netzwerk von Rinnsalen aus- gespült, aus dem haus- und turmhohe, schlanke Erdsäulen hervorragen. Jede von diesen ist oben durch einen Stein oder Baum vor weiterer Zerstörung geschützt. der Erosion. Die Stromsohle eines normalen Flußlaufes steigt flußaufwärts bis zur Quelle stäudig an. Ihre Linie, die sog. vertikale Erofionslinie, hat die Form einer nach oben konkaven Kurve, die sich von der Quelle an rasch, dann allmählich langsam bis zur Mündung senkt. Da die Erosion bestrebt ist, die Gefällsunterschiede aus- zugleichen, fo schreitet sie immer weiter rückwärts dem Quellgebiete zu. Dadurch wird schließlich auch die Quelle rückwärts verlegt, ja es kann sogar die ganze Wasserscheide durchschnitten werden. Am deutlichsten wird das Rückwärtsschreiten der Erosion an den Punkten, an denen eiue Steigerung des Gefälles die Erosionskraft erhöht, wie z. B. bei Wasser-

3. Für Seminare - S. 44

1912 - Breslau : Hirt
44 A. Allgemeine Erdkunde, — Ii. Die Gesteinshülle. Die Ablagerungen von Kies und Sand häufen sich Zu Kies- und Sand- bänken an, die namentlich an der Innenseite (Flachseite) einer Flußschlinge, aber auch im inneren Winkel von Flußmündungen auftreten, wo sie manch- mal eine Verschiebung der Mündungsstelle flußabwärts verursachen, so bei den Nebenflüssen des Po, bei der Etsch. Manchmal verlegt sich der Fluß durch seine Schuttmassen selbst den Weg (Hoänghü, die norddeutschen Urströme). Geht der Fluß durch einen See, so nimmt dieser die Schuttmassen auf. Langsam, aber unablässig schiebt der Fluß einen dreieckigen, sücher- förmig sich ausbreitenden Schuttkegel weiter in das Seebecken vor, das dadurch, wie z.b. der Bodensee, der Genfer See, das Kaspischemeer, an Fläche immer mehr einbüßt. 26. Vermurung im Langtauferer Talc (Vintschgau). Der Schuttkegel zeigt die charakteristische fächerförmige Ausbildung bei großer flächenhafter Ausdehnung und sehr geringer Böschung. Die Vermurung muß seit geraumer Zeit zum Stillstand gekommen sein, so daß die Grasnarbe bereits wieder teilweise vom Schuttkegel Besitz nehmen konnte. Wo die Gefahr erneuter Ver- murung nicht besteht, bieten solche Kegel willkommene Siedelungsplätze, weil sie gegen Überschwemmungen des Haupttales gesichert sind. Ein Teil der Flußgeschiebe und ein noch größerer Teil der Sinkstoffe er- reichen höchstens den Unterlauf des Fluffes, während die feinsten Sedimente bis zur Mündungsstelle gelangen. Hier schütten sie einen Schwemmkegel auf, der mit der Zeit über den Wafferspiegel emporwächst und von dem Flusse in zahlreichen, nach dem Meere hin verlaufenden Rinnen durchzogen wird. Die Rinnen werden nach und nach zu eigentlichen Mündungsarmen und die zwischen ihnen gelegenen Schwemmlandkegel zu Inseln: es entsteht ein Delta (Bild 48). Wo die Schwemmassen durch die Bewegung des Meeres (Ebbe und Flut) rasch wieder weggetragen werden, wo die Küste sich langsam senkt, oder wo das Meer bedeutende Tiefen aufweist, da ist die Bildung eines Deltas erschwert, ja unmöglich.

4. Für Seminare - S. 45

1912 - Breslau : Hirt
C. Umformung der Landoberfläche durch äußere Kräfte. 45 Führt der Fluß bis zu seiner Mündung große Sandmengen mit, so entstehen aus diesen häufig in und vor der Flußmündung Sandbänke, sogenannte Barren, die der Schiffahrt den Zugang zur Flußmündung erschweren und weiter zur Haff-, Lagunen- und Strandseebildung führen können. g) Abtragung und Ablagerung in den verschiedenen Abschnitten eines Flnßlanfes. Die Arbeit eines Flusses verteilt sich auf die verschiedenen Abschnitte seines Laufes im allgemeinen in der Weise, daß im Oberlaufe die Erosion, im Unterlaufe die Ablagerung vorwiegt, während in der Zwischen- strecke, dem Mittellaufe, Erosion und Ab lag erung einander ungefähr das Gleichgewicht halten. 4. Die Wirkungen der Gletscher. a) Entstehung der Gletscher. In den Mulden des Hochgebirges oberhalb der Schneegrenze wird der Schnee durch Schmelzen und Wiedergefrieren zu körnigem Firn (Bild 27). Unter dem gewaltigen Drucke der oberen Firnschichten verwan- deln sich die unte- reu in feste, aber immerschmiegsam bleibende Eis- masseu, die sich langsam zu Tal bewegen. Diese Eisströme nennt mau Gletscher (Bild 28). d) Abtragung und Fortführung von Gesteins- trümmern (Mo- rihten). Die Ar- beit der Gletscher besteht zunächst darin,Gesteins- material fort- zuführen und zur Ablage- ruug zu briu- geu. Die Haupt- maffe des beweg- teu Gesteins- schuttes besteht aus den durch Verwitterung ge- lösten Felstrüm- meru, die von den 27. Das Käfertal in den Hohen Tauern. Das kesselartige Talende kann als Typus eines „Talzirkus" gelten. Auf der Rück- wand liegt der Ferner, dessen Abfluß sich durch das einst vom Gletscher erfüllte Trogtal windet. Schutthalden begleiten den Fuß der steilen Felswände.

5. Für Seminare - S. 52

1912 - Breslau : Hirt
A. Allgemeine Erdkunde, — Ii. Die Gesteinshülle. Landflächen hinweg sbild 37). Die Geschichte der Nordseeküste ist reich an Beispielen für die Zerstörungsarbeit des Meeres an Flachlandsküsten. Alles Land zwischen der Friesischen Jnselreihe und dem heutigen Festlande wurde, teilweise noch in geschichtlicher Zeit, eine Beute des Meeres K (Vgl. § 324). Die Tätigkeit der vom Winde bewegten Welle wird durch die Gezeiten- strömnngen bedeutend unterstützt. Nicht allein, daß sie die Wirkung der Brandungswelle verstärken, sie erodieren auch dort, wo die Kraft der Brau- dungswelle — wie in trichterförmigen Busen und Flußmündungen — schwächer wird. Ihre Erosionskraft ist aber deshalb so bedeutend, weil sie gewaltige Wassermassen in die engen Buchteu hinein- und wieder hinausströmen lassen, Wassermassen, die sich in der Tiefe ebenso rasch wie an der Oberfläche bewegen und^daher nicht allein auf das User, fondern auch auf den Meeresgrund wirken. 36. Dünenbildung. Die zerstörende Wirkung der Gezeiten ist desto größer, je enger die Kanäle sind, in welche die Wassermassen durch die Flut hineingepreßt werden. So hat die Flut- welle in der Fundy-Bai, wo sie eine sonst nicht mehr erreichte Höhe besitzt (vgl. § 58), die Landenge auf eine Breite von 20 km beschränkt. Wahrscheinlich haben beiderseits erodierende Gezeitenströmungen auch die Landbrücke zwischen Dover und Calais vernichtet, England zur Insel gemacht. Eine besonders verkehrsgeographisch wich- tige Schöpfung der Gezeiten sind die Ästuare; auch die abwechselnd trocknen und vom Meere bedeckten Watten treten immer an Meeren mit kräftigen Gezeiten auf. § 28. b) Landbildende Tätigkeit des Meeres. Aber das Meer baut auch auf, indem es Teile des Flachseebodens, Gesteinstrümmer der Küsten, Fluß- und Gletscherablagerungen als Baustoffe benutzt. Seine landbildende Alraft schafft Neubildungen verschiedenster Form. i Die Südersee entstand durch Meereseinbrüche in den Jahren 1170 und 1395, der Jadebusen bildete sich zwischen 1219 und 1511, der Dollart 1277.

6. Für Seminare - S. 61

1912 - Breslau : Hirt
D. Die Oberflächenformen des Festlandes. 1. Flachböden (Ebenen). a) Wesen. Landflüchen, die vollständig eben sind oder nur geringe, für das Auge verschwindende Höhenunterschiede aufweisen, heißen Flachländer. Gewöhnlich verbindet man mit diesem Begriffe den der wagerechten Erstreckung, jedoch ist auch die eigentliche Ebene meist gegen die Horizontale ein wenig ge- neigt. Die Neigungsrichtung der Ebene kommt sehr häufig in der Laufrichtung der Flüsse zum Ausdruck. In der Regel haben die Tiefebenen (bis + 200 m) einen geringeren Wechsel der Oberflächenneigung als die Hochflächen (bis + 1500) und besonders als die Hochplateaus, deren Höhenlage die obere Grenze der Hochflächen noch überschreitet^. b) Die Ebenen nach ihrer Entstehung. Nach ihrer Entstehung glie- dern sich die Ebenen in: 1. Junge Ebenen. Sie sind durch Aufschüttungen des Wassers, des Windes und der Gletscher entstanden. Bald sind es ausgefüllte Seebecken (Teile der Hochflächen beider Kastilien, Kongobecken), bald Stromflachländer (die heutige Oberrheinische Tiefebene, Po-Ebene, Hindostanische und Chinesische Tiefebene, das Tiefland des Amazonen- stromes), bald marine Flachländer (das atlantische Küstenland der Vereinigten Staaten), bald Böden ausgetrockneter Seen (im Großen Becken Nordame- rikas) oder durch Staub- und Gletscherablagerungen eingeebnete Falten- und Schollenländer (Norddeutsches Tiefland). 2. Tafelländer. So nennt man Ebenen mit flach übereinander ge- lagerten, festen Schichtgesteinen höheren Alters, die seit ihrer Bildung keine erheblichen Störungen erfahren haben. Hierhin find die ausgedehntesten Flachböden der Erde zu rechnen: die Wüsten- tafel der Alten Welt und Südafrikas, das Hochland von Dekhan, das Mississippi- Tafelland, die Russische Tafel von Polen bis zur Wolga und vom Finnischen Busen bis zum Schwarzen Meere. 3. Rumpfflüchen. Sie stellen den Rumpf eines durch vollständige Abtragung der Erhebungen zur Ebene gewordenen Gebirges dar. Unter den die Abtragung bewirkenden Kräften hat wohl die Abrasion durch Meeres- brauduug die stärksten Wirkungen erzielt, jedoch haben auch Wassererosion und Wiudablatiou im Laufe langer geologischer Erdperioden Ebenen mit ge- ringen, aber zahlreichen Unebenheiten, sog. Peneplains — Fastebenen, geschaffen. Beispiele von Rumpfflächen bieten die nordatlantischen Felsplatten, der Baltische und der Kanadische Schild. * Von den unter dem Stande des Meeresspiegels gelegenen Ebenen, den Depres- sionen, ist die ausgedehnteste die Kaspische Senke (736000 qkm) mit dem Kaspisee (Spiegelhöhe —26 m), und die (oberflächlich hervortretende) tiefste das Jordantal mit dem Toten Meere, dessen Spiegel 394 m unter der Meeresoberfläche liegt. Der Boden des Baikal-Sees stellt mit — 1046 m die tiefste Einsenkung der uicht vom Meere bedeckten Erdkruste überhaupt dar.

7. Für Seminare - S. 78

1912 - Breslau : Hirt
78 A. Allgemeine Erdkunde. — Iv. Die Wasserhülle der Erde. Die Deltabildung erfolgt meist nur bei Flüssen mit reicher Geschiebe- sührung, die sich in ruhige Meere ergießen. Besonders reich an Delta- Mündungen siud die Küsten des Mittelländischen (Bild 48) und des Schwarzen Meeres sowie das asiatische Monsungebiet Manche sehr sinkstoffreiche Ströme, wie der Amazonenstrom, gelangen nicht dazu, ein Delta aufzuschütten. Die Hinderungsgründe sind mannigfaltige; so ist es bei der Themse, der Garonne, der Weser, der Elbe die heftige Wirkung der Gezeiten, welche die vom Strome mitgeführten Erdmaffen weit ins Meer hinaus- führen und diemeist den Tieflandsflüssen eigene trichter- oder trompeten- förmige Erweiterung der Mündung (Ästuar) schaffen. Den Haffmündungen ähnlich sind die Limänmündnngen^ des Dnjestr, des Dnjepr und des Don. 3. Die Seen. §47. a) Begriff. Bäche, Flüsse und Ströme sind fließende Landgewässer. Stehende Landgewässer heißen im allgemeinen Seen. Sie erfüllen becken- oder wannenartige, rings von Böschungen umschlossene Vertiefungen des Festlandes. b) Entstehung der Seen. In der Regel haben bei der Entstehung eines Sees verschiedene Ursachen mitgewirkt. Die wichtigsten Vorgänge beider Seenbildung sind Eintiefung und Aufschüttung. Die Eiutiefuugsbeckeu liegen meist in festem Fels. Ihre Bildung ist vielfach das Werk oberirdisch, und zwar ausräumend wirkender Kräfte (Gletschererosion, Entfernung des Verwitterungsschuttes durch deu Wind, Aushöhlung durch Strudelbewegung des Wassers). Der Gletschererosion wird die Bildung der kleinen Hochseen in den Alpen, Kar- Paten, Pyrenäen, des Schwarzwaldes, der Vogesen, der Sudeten, des Böhmer Waldes zugeschrieben. Sie hat ferner bei der Entstehung der großen Alpenseen, des Boden-, Genfer-, Züricher-, wie des Ammer-, Würm- und Chiemsees mitgewirkt. Auch die Becken der zahlreichen kleinen Seen Norddeutschlands sind meist durch eiszeitliche Gletscher ausgeschürft. Viele große Seengebiete schließen sich in der Ent- stehung ihrer Becken dem Aufbau der Gebirge und der Schollenbildung unmittelbar an. Die großen syrischen und ostafrikanischen Seen, mit Ausnahme des stachen Viktoria-Sees, sind Wasserausfüllungen von Grabensenken, ebenso der tiefste Land- see, der Baikal-See, während bei vielen Seen der Jnrakette die Aufstauung des Waffers eine Folge der Faltenbildung des Gebirges ist. Auch unterirdische Hohl- räume, deren Decken einstürzen, rufen die Bildung von Seen hervor. Ein solcher durch Einsturz entstandener See ist der Zirknitzer See. Als Einsturzbecken gelten auch die von Maaren erfüllten Explosionsbecken der Eifel und der Anvergne. Die Aufschüttungsseen sind durch Aufschüttung eines Dammes oder Walles auf fremder Unterlage gebildet worden. Zu ihnen gehören alle Arten von Stauseen, mögen sie durch Gletscher und Lawinen, durch Bergstürze, Moränen oder Schuttkegel abgedämmt worden sein, sowie die Strandseen, Haffe, Deltaseen. Die Moränenseen (Bild 31) sind in ungemein 1 Die Deltas können einen gewaltigen Umfang annehmen. So umfaßt das Ganges- Brahmapntra-Delta 80 000 qkrn (= 33at>ern), das Mississippi-Delta 30000 qkrn, das des Orinoko 25 000 qkrn und das des Nils 22 000 qkrn. 2 Limän von lirnen (gr.) — Hafen.

8. Für Seminare - S. 80

1912 - Breslau : Hirt
80 A. Allgemeine Erdkunde. — Iv. Die Wasserhülle der Erde. 3. durch Abfluß, indem die rückwärtsschreiteude Erosion des Abflusses den das Seebecken eindämmenden Riegel immer tiefer einsägt. Viele Beispiele bieten trocken gelegte Hochgebirgsseen. Dem Erie(iri)-See droht z. B. allmähliche Ent- leernng dadurch, daß der Niägara-Fall ständig auswärts rückt (vgl. § 24, d). 4. durch Vermoorung, „indem die Vegetation vom Uferrand aus gegen die Mitte Boden faßt und schafft" svgl. § 31, b). Auf diese Weise entstanden die Hochmoore im nordwestlichen Deutschland und die Moser in Bayern. f) Größe und Tiefe einiger Seen in abgerundeten Zahlen >. Größe in qkm: Größte bestimmte Tiefe Kaspisches Meer . . 436 000 1098 Oberer See . . . 81000 307 Aräl-See . . . . 68 000 67 Viktoria-See . . , 68 000 an 100 Hnron-See . . . 62 000 200 Tanganjika-See . . 36 000 300 Baikäl-See . . . 34 000 1608 Njässa-See. . . . 27 000 an 700 Lädoga-See . 18 000 256 Bodensee . . . 540 250 K 49. Wirtschaftliche Bedeutung der Laudgewässer. Die Niederschläge sind Er- zeuger des Lebeus auf der Erde. Wo sie fehlen, wird das beste Land znr Wüste. Die Flüsse beleben die Länder, indem sie, wie Nil und Ganges, befruchtende Feuch- tigkeit weithin längs ihrer Ufer fpeuden, indem sie natürliche Verkehrsstraßen bilden, mit ihrem Gefälle Kraft liefern für den Mühlen- und Fabrikbetrieb und fo die Menschen zur Ansiedlung locken. Wo eine wichtige Landstraße eiueu Fluß kreuzt, entstehen blühende Flußhäfen Mannheim, Mainz, Cöln, Ruhrort'). Für große Festlandsräume, wie Rußland, China, Amazonien, bilden die schiffbaren Flußläufe die wichtigsten oder gar die einzigen großen Verkehrsstraßen. Auch die Seen reizen die Menschen zur Ansiedlung und zum Güteraustausch über das Wasser. Der Bodensee, die Kanadischen Seen n. a. sind an ihren Ufern mit verkehrsreichen Siedlungen ausgestattet. 4. Das Meer. A. Der Meeresboden. §50. 1. Gestalt des Meeresbodens. a) Unterseeische Bodenformen. Der Boden des Meeres ist vor den zerstörenden Einflüssen des Luftozeans und, da in Tiefen über 200 m keine Strömung mehr stattfindet, auch vor der erodierenden Wirkung des Wassers geschützt. Da außerdem die Ablagerung von Siukstosfen verschiedenster Art zur Ausgleichung von Unebenheiten beiträgt, ist er im allgemeinen viel ebener als der des Festlandes. Es fehlt ihm zwar nicht an ausgedehnten 1 Die Gesamtfläche aller Landseen schätzt man auf 1,7 Mill. qkm 3mal so groß wie Deutschland.

9. Für Seminare - S. 137

1912 - Breslau : Hirt
3. - Ostasien. 137 B. China. a) Bodengestalt und Bewässerung. Seiner Bodengestaltung nach besteht $ 109. China aus zwei Teilen, einer nördlichen und einer südlichen Landschaft, die durch die Ausläufer des Kweuluu voneinander getrennt sind. Der Nord teil ist größtenteils Tiefland; es wird jedoch im No durch das Gebirgsland der Halbinsel Schäntnng unterbrochen. Südchina hat steile, schluchtenreiche Gebirge, denen auch weite Täler nicht fehlen. Nordchina wird von dem H oänghö bewässert. Dem Gebiete dieses Flusses gehört die Lößregion des Landes an. Der Löß, ein kalkhaltiger, toniger Sand, der durch Staubstürme aus dem Inneren Asiens fortgetragen und an den Gebirgen sowie im Tieflande Chinas abgelagert wurde, deckt oft in Schichten von 700 m Mächtigkeit den Boden. Ausreichend bewässert, ist er äußerst fruchtbar. Infolge seiner kapillaren Struktur bricht er bei Unterspülung in steilen Wänden ab. (Vgl. § 30.) Daher sind die Flnßtüler senkrecht eingetieft, die Schichten in der wunderbarsten Weise zerklüftet. Die gelben, schaumigen Lößschlammassen, die der Hoänghö (d. h. gelber Fluß) mit sich führt und teilweise weit ins Meer hinaustrügt, haben Fluß und Meer den Namen gegeben. Wie andere chinesische Flüsse, so hat namentlich auch der Hoänghö durch Ablagerung von Sinkstoffen das Bett seines Unterlaufes erhöht, stellenweise bis zu 5 m über dem umliegenden Lande. Solche Flüsse eignen sich gut zur Bewässerung des Landes, aber ihre Dammdurch- brüche sind äußerst gefährlich. Die letzte große Verheerung, die der „Kummer Chinas" dnrch Überschwemmung anrichtete, erfolgte im Jahre 1887. In geschicht- licher Zeit hat er seinen Unterlans häufig geändert und neue Rinnen gegraben. — Der Hoänghö ist wegen starker Wasserstandsschwankungen und einer seiner Mün- dung vorgelagerten Barre, aber auch wegen seines streckenweise flachen Fahrwassers für die Schiffahrt wenig bedeutsam. Dagegen hat der Strom Südchinas, der Jäntsekiäng („Sohn des Ozeans"), einer der mächtigsten Ströme der Erde (5100 km), für China als Verkehrsstraße eine ähnliche Wichtigkeit wie der Mis- sissippi für Nordamerika und die Wolga für Rußland. Seedampfer können bis Han- köu, Flußdampfer und Dschunken sogar bis zum Austritt des Stromes aus Inner- asien gelangen. b) Klima und Wirtschaftsleben. Die Fortsetzung des Kwenlun bildet nicht nur eine Wasser-, sondern auch eine Klimascheide. Im nörd- lichen China ist das Klima mehr festländisch, im 8 ozeanisch mit geringen Temperaturgegensätzen und reichlichen Niederschlägen. Im heißen Sommer wehen die feuchten Monsunwinde vom Meere ins Land und bringen be- trachtliche Regenmengeu. Ihr Ausbleiben hat den Ausfall einer Ernte und in dem dichtbevölkerten Lande schreckliche Hungersnot im Gefolge. Im Winter steht Nordchina unter der Herrschaft sehr kalter, Jnuerasieu entstammender Nordwestwinde, deren Herrschaft im 8 bis nach Kanton reicht, ohne daß dadurch in diesem Teile Chinas der Anbau subtropischer Gewächse ver- hindert würde. Die Gebiete des nordwestlichen China und des Chinesischen Tief- land es gehören zu den gesegnetsten Gegenden der Erde und bilden die Kornkammern des Landes. Fast alles anbaufähige Land ist in Kultur

10. Für Seminare - S. 244

1912 - Breslau : Hirt
244 B. Länderkunde, — V. Die deutschen Kolonien, 145. Galeriewald am Oranje-Fluß. Wo der Oranje-Fluß in der Nähe von Quellen während des ganzen Jahres Wasser führt, werden seine Ufer von Galeriewäldern begleitet, die da aufhören, wo das Grundwasser die Wurzeln nicht mehr erreicht. nur der Sommer bringt wolkenbruchartige Gewitterregen, welche die sonst geringen Wassermengen in den Flußbetten rasch zu reißenden Fluten anschwellen lassen. Daher ist der Pflanzenwnchs spärlich; eintönige Grasfluren mit Dornstrauch- werk, das manchmal allein die Herrschaft behauptet, decken den dürren Boden. 3. Das Dsmaraland. Die Mitte des Innern ist ein mannigfach ge- staltetes, bis 2700 m ansteigendes Bergland mit halbkugelartigen Granit- kuppen, scharfeckigen Graten und Zinnen ans Gneis und Schiefer. Jüngere Sedimentschichten fehlen. Jähwandig sind die Täler, und steil ragen Insel- berge, Bergrücken und große Bergmassen, wie der 100 km lange, quellenreiche Waterberg, auf. Im Dämaralande erhebt sich der höchste Berg Südwest- afrikas, der Omatäko (2700 m). Nach 0 hin erscheint ausgedehnter Dorn- bnschwald, sonst herrscht Grassteppe mit vereinzelten Bäumen. 4. Das Kaokofeld. Es ähnelt durch vorherrschende Sand- und Kalksteine und durch Tafelbergformen wieder dem Groß-Nämalande, hat aber äußerst tief eingeschnittene Flußtäler, deren Wasser in der Regenzeit das Meer er- reicht. Im 0 geht das Kaokofeld in ein typisches Karstgebiet mit Höhlen, Karrenfeldern, Dolmen und großen Wasseransammlungen über. Hier lagern auch Kupfererze (Otäwi). 5. Das Amboland und der Nordosten. Diese Landschaften bilden eine ge- wellte Hochebene. Die nur zeitweise fließenden Wasseradern sammeln sich in der flachen Salzpfanne eines Sees setoscha-Pfanne). Die Hochebene senkt sich nach 0 zu dem von zahlreichen Flußarmen durchzogenen Okawängo-Becken.
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