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1. Für Seminare - S. 62

1912 - Breslau : Hirt
62 A. Allgemeine Erdkunde. — Ii. Die Gesteinshülle. 2. Bodenerhebungen. § 34. a) Klein- und Großformen. Wo auf kleinem Räume die Oberflächen- neignng mehr oder minder starke Unterschiede aufweist, da treten uns die mannigfaltigen Formen des aufragenden Landes, der Bodenerhebungen, entgegen. Ihre Einzelformen nennt man Hügel oder Berg, je nachdem die Er- Hebung von geringer oder bedeutender Höhe ist. Beispiele von Hügel- ländern sind die Reste mancher alten Gebirge, die Dünen- und Moränen- landschaften. Die dem Hügel entsprechende Großform ist die Landschwelle, eine Erhebung vou größerer Längenerstrecknng mit unmerklich ansteigenden Seiten und flachgewölbtem Rücken. (Schwelle von Artois.) Dem Berge tritt als Großform das Gebirge an die Seite. b) Einteilung der Gebirge nach ihrer Entstehung. In den weitaus meisten Fällen beruht die Gebirgsbildnng auf Schichteustöruugen in der Erd- rinde, also auf tektouischen Vorgängen (tektonische Gebirge), weniger häufig allein auf Erosion (Erosionsgebirge), und nur selten auf Neubildung von Gestein, das der Erdoberfläche besonders durch vulkanische Tätigkeit anfge- setzt wurde (vulkanische Gebirge). Berücksichtigt man bei den tektonischen Vorgängen uoch den Unterschied von Faltung und Bruch, so ergeben sich folgende vier Gruppen: 1. Faltengebirge. Sie sind der Form nach in der Regel Kettengebirge jüngeren Alters mit langen Falten und Längstälern (wie alle hohen Gebirge der Gegenwart, so die Alpen [93ilb 45], der Himalaja, die Anden). Ältere Faltengebirge sind durch Verwitterung und Abtragung oft ihrer Sättel beraubt worden (Rumpfgebirge) und daher durch eine abgeglichene Kammlinie ausgezeichnet. Daß sie aus Faltengebirgen hervorgegangen sind, erhellt daraus, daß sie den Parallelisinns der Ketten und die typischen Längstäler beibehalten haben (Alleghanies). 2. Schollengebirge. Sie verdanken ihre Entstehung dem Absinken von Landschollen, hervorgerufen durch Bruch oder Beugung. Sowohl Tafel- als auch Falten- und Rumpfgebirge können durch Bruchlinien in Schollen zerlegt sein. Am zahlreichsten sind die Rumpfschollengebirge. Ihnen gehören auch die meisten deutschen Mittelgebirge au. Kennzeichnend für sie ist die plateanförmige Oberfläche mit flachgewölbten Kuppen und einförmigen Rücken1 (Bild 46). 3. Erosionsgebirge. Sie wurden durch die Tätigkeit des Wassers aus dem Flachlande herausgearbeitet. Zunächst entstehen nur Hügelländer, die mit fortschreitender Erosion zu Berg ländern ausgestaltet werden. Den Erosionsgebirgen ist u. a. der Mangel einer eigentlichen Kammlinie eigen. Die einzelnen, ziemlich in gleicher Höhe liegenden Bergkuppen deuten die ursprüng- liche Höhenlage der zerschnittenen Fläche an. Aus den Tafelländern entstehen durch Erosion die Tafelgebirge (Elb-Sandsteingebirge, Tafelberge Südafrikas, Schwäbische Alb). 1 Über Horstgebirge s. § 16.

2. Für Seminare - S. 65

1912 - Breslau : Hirt
D. Die Oberflächenformen des Festlandes. 65 47. Blick vom Gipfel des Trachytkegels Puy de Dome (1465 m). Ähnlich wie die Eifel, ist die Auvergne reich an jungen Vulkanen mit Aschenkegeln und Kratern, an Dom- bergen aus massigem, vulkanischem Eesteinsergutz, an Lavaströmen und Maaren. Der Puy de Döme ist der höchste Gipfel in einer Doppelreihe von 40 Kratern und Dombergen. 3. Hohlformen des Festlandes. § 35. a) Wesen. Den Bodenerhebungen svollsormen) stehen die Hohlformen gegenüber, Landstriche, die sich als Senken, Becken, Mulden oder Täler zwi- schen den Erhebungen ausbreiten. b) Tief- und Flachtiilcr. Die Täler bildeu, obschou von nur drei Flächen, - den beiden Gehängen und der Sohle, begrenzt, Hohlformen von großer Mannigfaltigkeit. Je nach dem Größenverhältnis zwischen Talboden und Talgehänge unterscheidet man Tieftäler und Flachtäler. Bei den Tief- tälern entfällt der größere Teil der gesamten Talfläche auf die Gehänge. Bei den Flachtälern überwiegt die Talsohlenfläche; sie hebt sich oft kaum merk- lich von den Seitenwänden des Tales ab. Am verbreiterten sind die Tiestäler in Gebirgen, wo sie häufig einen V- oder U-förmigen Querschnitt haben, manchmal aber auch in der Form unzugänglicher Schluchten mit senkrecht abstürzenden Wänden Mammen) angetroffen werden (Bild 23). c) Gebirgstäler. Die Gebirgstäler verlaufen als Längstäler in der Richtung des Gebirges, als Quertäler durchschneiden sie diese Richtung unter einem rechten oder unter einem mehr oder weniger spitzen Winkel. Eine be- sondere Art von Quertüleru bilden die Durchgangs- oder Durchbruchs- täler, die ganze Gebirge und einzelne Gebirgsketten quer durchsetzen. Ihr Hauptmerkmal besteht darin, daß sie nach beiden Seiten geössnes sind. Lennarz, Erdkunde für Seminare. ä

3. Für Seminare - S. 66

1912 - Breslau : Hirt
A. Allgemeine Erdkunde. — Ii. Die Gesteinshülle. 1. Lüngstäler. Die meisten deutlich ausgeprägten Längstäler finden sich natur- gemäß in den Faltengebirgen. Sie sind gewöhnlich tektonischen Ursprungs. Die tektonischen Vorgänge haben die heutige Form jedoch selten unmittelbar geschaffen; diese ist vielmehr in der Hauptsache das Erzeugnis der Erosion. 2. Quertäler. Die Quertäler sind in ihrer großen Mehrzahl reine Erosions- täler, in einzelnen Fällen mag indes durch tektonische Vorgänge die Arbeit des Wassers erleichtert worden sein. Bei der Bildung eines Erosionstales hatte das Wasser verschieden harte Schichten quer durchzunagen, daher die Enge und Steilheit zahl- reicher Quertäler, daher auch der Wechsel ihrer äußern Erscheinungsweise. Manche Quertäler öffnen den Längstälern mit ihren Flüssen einen Weg zu den Außenseiten des Gebirges, so das Rheintal von Chur bis zum Bodensee. Wenn sich zwei Täler von den entgegengesetzten Seiten des Gebirges her einander nähern, so bilden sie auf einem tiefer gelegenen Kammabschnitte des Gebirges eine Übergangsstufe, einen Paß. Gebirge mit zahlreichen Quertälern, wie die Alpen, sind daher gut wegsam. In den Alpen sind die Quertäler nicht minder häufig als die Längstäler. Oft ist ein und dasselbe Tal in verschiedenen Teilen seiner Erstrecknng bald Längs-, bald Quertal. Solche Täler bezeichnet man wohl als „zusammengesetzte" (Rhönetal). 3. Durchbruchstäler. Durchbruchstäler finden sich nicht nur in Ketten- gebirgen sondern mich in Schollengebirgen, in vulkanischen Gebirgen, in Landstufen, ja sogar im Tieflande. Ein solches Durchbruchstal durchströmt der Rhein von Bingen bis Boun, die Donau bei Preßburg und im Banater Gebirge (Bild 175). Durchbruchstäler sind auch das Oder- und Weichseltal im Gebiete des Baltischen Landrückens, das Tal der Altmühl, das Elbtal im Elb-Saudsteingebirge. ä) Entstehung der Durchbruchstäler. Die Entstehungsurfache der Durch- bruchstäler ist verschieden. In vielen Fällen haben die vor einem Riegel aufgestauten Gewässer sich durch eine Lücke in der vorgelagerten Schwelle einen Abfluß gesucht. (Egerdurchbruch unterhalb Eger.) Bei manchen Durch- bruchstäleru wird eine rückwärts schreitende Erosion angenommen. Die Entstehung von sog. ausgelagerten oder epigenetischen (nachgeborenen) Tälern fällt in eine Zeit, da über den heutigen Gebirgen eine flache Sediment- decke lagerte. Die Abdachung der alten Oberfläche wies den Flüssen den Weg, den sie, wenn sie sich genügend tief eingeschnitten hatten, nach erfolgter Denudation beibehielten. Sie durchsetzen daher heute alte und harte Gesteinsschichten, die nach dem jetzigen Oberflächenbilde leicht zu umgehen waren. Beispiele epigenetischer Tal- bildnng sind der Bodednrchbrnch südlich von Thale, die Westfälische Pforte. Wo sich nach Festlegung des Durchbruchstales das Zuflußgebiet allmählich senkte, und zwar schritthaltend mit dem allmählichen Einschneiden in eine sich hebende Scholle, da zeigen sich die Spuren älterer Flußläufe an den Wänden der Talgehänge. Das ist der Fall beim Rheintal zwischen Bingen und Bonn; dort sind alte Talstufen mit Flußgerölle bis zu einer Höhe von 250 m über der Talsohle erhalten geblieben. Manchen Durchbruchstälern schreibt man eine umgekehrte Entwicklung zu, setzt dabei aber auch voraus, daß der Fluß älter als das Gebirge sei. Während dieses langsam sich hob, schnitt sich der Fluß gleichzeitig ein, d. h. er behielt seine Lage bei, ähnlich wie eine Säge einen gegen sie geschobenen Stamm zerschneidet, ohne selbst ihre Lage zu verändern (Antezedenztheorie). Antezedenten Quertälern begegnet man in den südlichen Vorketten des Himalaja und in den südlichen Karnischen Alpen.

4. Für Seminare - S. 204

1912 - Breslau : Hirt
A. Nordamerika 24 Mill. qkm, 125 Mill. E., 5 E. auf 1 qkm. Fast 21 mal so groß wie Europa, reichlich seiner Bewohner und seiner Bevölkerungsdichte, I. Die natürlichen Landschaften. 1. Der Westrand. § 150. a) Oberflächenbild. (Fig. 123.) Der breite, einheitlich gestaltete Westrand wird von einem hohen Tafel lande gebildet, das vom Golf von Tehnantepec bis zur Bering-Straße reicht. Von den weiten Hochflächen, die im Mittel 2000 m hoch liegen, ist das „Große Becken" nordöstlich von Kalifornien größer als das Deutsche Reich. Drei vorherrschend meridional gerichtete Hoch- gebirgsketten ans ältestem Gestein und vulkanischen Aufschüttungen, die Küsten- kette, das westliche Randgebirge und das Felsengebirge, durchziehen diesen westlichen Teil Nordamerikas, der nach dem angrenzenden Meere das Pazi- fische Nordamerika heißt. Nördlich vom 50? N ist durch Untertauchen des Gebirges eine typische Fjordküste entstanden. 121. Höhenquerschnitt durch Nordamerika auf 10° N. 25 fache Überhöhung. 1. Die Küstenkette. Sie reicht von Niederkalisornien bis Alaska und besteht aus einer Anzahl einzelner Ketten und Inseln. Ihre wild zerklüfteten und verwitterten Granit- und Gneisberge stürzen schroff ab und sind nur durch euge Taleinschnitte nach dem Meere hin geöffnet. So bildet die ganze pazifische Seite mit Ausnahme der flachen Ostküste des Kaliförnifchen Golss eine Steilküste, die au zwei Stellen, au der Mündung des Sacrameuto (dem „Goldenen Tor") und des Columbia, bedeutsam durchbrochen ist. 2. Das westliche Randgebirge. Der Westrand des Mexikanischen Tafellandes geht jenseits der Colorädoschlucht in die an wertvollen Wäldern reiche Sierra Nevada über. Durch die Großartigkeit ihrer Hochgebirgsnatur kommt die Sierra, mit Höhen bis 4000 m, den europäischen Alpen am nächsten. Jhreu Glanzpunkt bildet das durch kühne Felsbildungen und Riesenbäume1 berühmte Zjosemite ^josemmiti^-Ta l. Die Fortsetzung nach N, das Kaskaden-Gebirge, trägt nur ver- einzelt hohe und vergletscherte kegelförmige Gipfel sau 4000 m); sie sind meist vul- kanischen Urspruugs. Die See-Alpen bilden einen geschlossenen Wall, aus dessen Tälern die riesigsten Gletscher aller Kontinente teilweise bis ins Meer herausfließeu. Unter ihnen ist der Malaspina-Gletscher (4000 qkm) größer als alle Alpengletscher zusammengenommen. Hier erhebt sich der Mount lmauut! Mac Kinley zu 6200 m. Ein Ausläufer dieses Gebirges ist die durch Verseukuug in Inseln auf- gelöste Kette der Aleüteu. i Vgl, § 155. Gr Becken Li

5. Für Seminare - S. 299

1912 - Breslau : Hirt
A. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge. — 3. Österreich-Ungarn. 299 Zara (40) und der Stadt Spälato (35) von geringer Handelsbedeutung. Auch Cättaro, der beste natürliche Hafen, die Seepforte für das kleiue Königreich Montenegro, ist nur wenig entwickelt (Bild 50). Die Dalmatiner gelten als die besten Seeleute der österreichischen Flotte. 4. Das österreichisch-ungarische Reichsland Bosnien und Herzegowina1 ent* wickelt sich zusehends unter der trefflichen neuen Verwaltung, die das Land durch gute Straßen und Eisenbahnen erschlossen hat. Zu der von der ferbisch-kroatischen Bevölkerung schon lange gepflegten Zucht von Pferden, Rindern und Schafen und zu den alten Hausindustrien (Teppiche, Stickereien, Waffen) traten Bergbau und mo- derner Gewerbebetrieb. Die Bahn (f. u.) vermittelt eine stattliche Ausfuhr von eiche- uem Faßholz, getrockneten Pflaumen und von Teppichen. Die aufblühende bosnische Hauptstadt Saräjevo (55), in fruchtbarer Talmulde an der Bosna, betreibt an- fehnliche Industrie, die Eifen- und Lederwaren sowie Teppiche herstellt. Sie hat Möstar (20) (d. i. Brückenstadt), die ganz orientalisch aussehende Hauptstadt der Herzegowina, bedeutend überflügelt. Über beide Städte führt die Eisenbahn von Brod an der Save durch das untere Narentatal nach Ragusa und der Bucht von Cättaro. 5. Zum Königreich Ungarn gehört Kroatien-Slawonien, das nur mit dem Gebiet bis zur Save-Niederuug Karstland ist. Der andere Teil, den Bergländer, Hügellandschaften und Flußniederungen erfüllen, erstreckt sich zwischen Save und Drau („kroatisches Zwischenstromland"). (Vgl. § 207.) Zwei Fünftel des Bodens sind mit Wald bedeckt, dessen Eichenbestände Eichelmast für große Schweineherden liefern; das übrige setzt sich teils aus großen Mooren und Sümpfen zusammen, teils — besonders im Zwischenstromlands — ans reichen Ackerbaugefilden. Im kroatischen Karstgebiet liegt die „kgl. ungarische Freistadt" Fiume (50), durch ihre Werften und ihren Handel eine Nebenbuhlerin von Trieft. Die Hauptstadt Agram (80) im Tiefland an der Save ist eine aufstrebende Industriestadt, der Mittelpunkt des Handels mit Landeserzeugnissen und Sitz einer Universität. Sudetenländer nennt man, abgesehen von dem § 205 österreichisch gebliebenen Teile Schlesiens, der dem nordöstlichen Außenrand der Gesamtlandschaft angehört, die beiden vier- eckigen Becken von Böhmen und Mähren. 1. Böhmen, a) Das Land. Böhmen ist weder ein einfacher Gebirgs- keffel noch ein nach Art des Schwäbisch-Fränkischen Beckens gestaltetes Terrassenland, sondern eine von Bergen und Hügeln erfüllte Landschaft mit aufgewulsteten Rändern, die im W und S am höchsten liegt und sich vor- wiegend nach N abdacht (Durchschnittshöhe 450 m). Ihre Wasseradern sammeln sich in der Moldan-Elbe, deren südnördlich gerichteter Talrinne von links die Abflüsse des Böhmer Waldes und des Fichtelgebirges, von rechts die des Böhmisch-Mährischen Hügellandes und der Sudeten zustreben. Un- schwer lassen sich drei Flußpaare erkennen, die je aus einem westlichen und einem östlichen Wasserlaufe bestehen. Geologisch stellt der größte Teil Böhmens eine stark verwitterte und abgetragene Urgesteinsplatte aus Gueis, Granit und kristallinischem Schiefer dar („Böhmische 1 D. i. Herzogsland. C. Die Sudetenländer.

6. Für Seminare - S. 319

1912 - Breslau : Hirt
A. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge. — 5. Balkan-Halbinsel. 319 182. Kalabaka in Thessalien. Den Nordrand des Thessalischen Beckens bildet bei Kalabaka am oberen Peneios ein Berg- und Hügelland, das aus zusammengekitteten Trümmern älterer Gesteine besteht. Diese sind zu merkwürdigen Felskegeln verwittert, auf denen mehrere Klöster erbaut wurden. Am Futze eines dieser Felstürme steigt Kalabaka stufenartig empor, umgeben von Getreidefeldern, Weingärten, Olivenhainen, Obstbäumen und Zypressen. Nach den Klöstern führen Zickzackwege sowie in den Felsen gehauene Treppen und Leitern empor. 183. Korinth. Im Schutze des Burgberges, des Kreidekalkklotzes Akrokorinth <575 m), blühte in einer unfruchtbaren Karst- landichaft emst das alte Korinth als berühmte Handelsstadt. Auf den Ruinen der Stadt erwuchs später nur ein kleines Dorf. Eine Wegstunde östlich, am Kanal von Korinth, entstand das Städtchen Neukorinth.

7. Für Seminare - S. 415

1912 - Breslau : Hirt
Das Deutsche Reich, — C. Das Süddeutsche Gebirgsland. 415 Der höhere südliche Teil reicht vom Rhein bis zum Tal der Kinzig. Südlich vom Höllental hat das aus einem Wirrsal von mächtigen Rücken und steilwan- digen Tälern bestehende, kammlose Gebirge seine bedeutendsten Erhebungen. Hier steigt der Feld berg, von Hochmooren und Bergseen umgeben (Bild219), die zum größten Teile durch Moränen eiszeitlicher Gletscher aufgestaut sind, über die Waldgrenze fast bis zu 1500 in empor. Die nach 3 fließenden Schwarzwaldflüsse winden sich durch euge, vielgestaltige Felsentäler, die in ihrer malerischen Schönheit an Alpenlandschaften erinnern. Auch die Täler der westlich abströmenden Flüsse, z. B. der Kinzig und der Murg, sind tief eingeschnitten, dagegen die östlichen Täler ziemlich flach. Aus den östlichen Abflüssen des südlichen Schwarzwaldes, der Brigach und der Brege, entsteht die Donau. — Den südlichen Schwarzwald überschreiten die Höllentalbahn und die Schwarzwaldbahn Offenburg—donaueschingen, die schönsten unserer deutschen Gebirgsbahnen. 219. Der Titisee mit dem Blick auf den Feldberg. Der niedrigere nördliche Teil, von Buntsandstein überdeckt, reicht bis zu der Mulde zwischen Rastatt und Pforzheim. In der Hornisgrinde über- steigt er uoch Brockenhöhe. Dieser Abschnitt des Schwarzwaldes hat viele Heilquellen, so bei Wildbad an der Enz, vor allem aber in Baden-Baden. Dem Reichtum seiner ernsten Tannenwälder verdankt der Schwarzwald nicht nur seinen Namen, sondern auch seinen Wohlstand. Auf den durch Schleu- seu und Uferbauten flößbar gemachten Nebenflüssen des Rheins, besonders auf dem Neckar, der Kinzig und Murg, werden noch immer viele wertvolle Baumstämme zum Rheine und weiter nach den waldarmen Niederlanden

8. Für Seminare - S. 437

1912 - Breslau : Hirt
Das Deutsche Reich. — D. Das Mitteldeutsche Gebirgsland. Laufstrecke fast das Doppelte dieser Länge. Daher folgt die militärisch wichtige Moselbahn nach Metz nur stellenweise dem Flusse und wählt meist den geraden Weg abseits des Tales; ebenso ist die Mosel für eine Flußschiffahrt im großen nicht geeignet. Um so lebhafter gestaltet sich der Fährverkehr zwischen den beiden Ufern. Da bald die rechte, bald die linke Uferseite dem Süden zugekehrt ist, so wechseln Wein- und Obstgelände mit Feldern, Wiesen und Wäldern fortwährend ab. In der Regel liegen daher die Besitzungen der Bewohner auf beiden Ufern, so daß der Verkehr über den Fluß schon durch die Bedürfnisse ein und derselben Wirtschaft bedingt wird. 224. Schlinge der Mosel bei Marienburg. Der Fluß bildet hier eine 12 km lange Schleife, deren Enden sich so nahe treten, dag man sie zu Fuß in ^ Stunden abschneidet, während die Dampferfahrt flußaufwärts 1^ Stunde dauert. 3. Die Eifel. a) Landschaftscharakter. Zwischen Mosel, Rhein, Maas und Sambre dehnt sich eine weite Hochfläche aus. Sie gehört nur im 0 zum Deutschen Reiche, während der Nw belgisch, der Kw französisch ist. Das waldreiche belgisch-französische Gebiet, das ungefähr durch die Linie Lüttich—trier vom deutschen gelrennt wird, bezeichnet man mit dem Namen Ardennen, das deutsche mit dem Namen Eifel. Die Eifel erreicht in der Hohen Acht 750 m Höhe. Das Gebirge ist reich an echten, erloschenen Vulkanen mit alten Kratern und Lavaströmen und an trichterförmigen Ver- tiefungen, die oft tiefe Seen kleineren Umfangs, Maare, enthalten. Das größte Maar ist der Laach er See bei Andernach, 3,3 qkm groß, 53 m tief, eine Perle landschaftlicher Schönheit. Den nordwestlichen Teil der Eifel bildet das Hohe Venn (d. i. Hohes Moor [Venn = Fehn]), ein mit großen Hochmooren bedecktes, waldreiches Gebiet. Dem Rheine benachbart, zieht aus

9. Für Seminare - S. 450

1912 - Breslau : Hirt
450 B. Länderkunde. — Vi. Europa. 4. Der Harz. § 297. 1. Bodenaufbau. Östlich vom Wcserberglande treten die Gesteinsschichten des Rheinischen Schiefergebirges, Tonschiefer, Granwacken und Quarzgesteine, noch ein- mal in der Scholle des Harzes, eines geschlossenen Massengebirges, auf. Auch die Gebirgssalten des Harzes streichen in gleicher Richtung wie die des Taunus und Hunsrücks. Aber aus dem stark abgetragenen Rumpf des Gebirges ragen im Gegensatz zum Schiefergebirge härtere, der Verwitterung besser widerstehende Granitmassen in Form plumper Buckel hervor. Sie sind überstreut mit zahlreichen Blöcken und Klippen, die eine landschaftliche Eigenart des Harzes bilden, ganz besonders des Brockens, dem die wilden Blockmeere an den Hängen den Namen „Blocksberg" gegeben haben. Durch gewaltige Einbrüche von Schollen im N und S erhielt das Gebirge die Umrißgestalt einer schmalen Ellipse (Achseitlänge 80 und 30 km) mit der Längsrichtung von Wnw nach Oso. Das inselartig seine Umgebung überragende Gebirge steigt von 30, vom durchschnittlich 400 m hohen Unterharz, nach Nw zu dem breiten, im Durchschnitt 800 m hohen Brockenfelde an. In diesem erhebt sich aus einem Kranze niederer Berge der kahle Scheitel des weithin die Ebene beherrschenden granitischen Brockens (1140 m, früher Brackenberg, d. h. mit Krüppelwald be- wachsener Berg). Dem Brockenfelde ist wieder das Hochland des Oberharzes (um Clausthal) mit einer Durchschnittshöhe von 600 m im Nw vorgelagert. Im Innern trägt die Harzscholle das Gepräge einer Hochfläche mit sanft gerundeten Bergformen und flachen Tälern. Am Rande, vor allem an der Nordseite, sind die Täler tief eingeschnitten und bilden reizvolle Land- schafteu, so die Täler der Innerste, der Oker, der Ilse, der Bode und Selke. Berühmt wegen seiner wunderlichen Felsbilduugeu ist namentlich das untere Bodetal (Roßtrappe und Hexentanzplatz). Im Kalkstein des östlichen Gebirgsteils finden sich bei Rübeland an der Bode unterirdische Höhlen mit Tropfsteinbildungen, so die Hermanns- und Baumannshöhle. Der vornehmlich im N schroffe Anstieg des Jnfelgebirges, die Moore und Brüche auf den waldlosen, unbewohnten Höhen, die dunklen Fichtenwälder der Gehänge, die sich scharf von den heller gefärbten, abwechslungsreichen Acker- fluren des Tieflandes abheben, die fchänmenden Gebirgsbäche in engen Schluchten mit wilden Felsformen, das rauhe, regnerische Klima (Brocken 170 cm Nieder- schlag) mit seinen häufigen Nebeln: alles dies gibt dem Harz unter allen deut- scheu Gebirgen das ernsteste Gepräge, einen fast nordischen Charakter. Ii. Erwerbsleben. Waldarbeit und Holzverarbeitung bestimmen neben Bergbau auch heute noch die wirtschaftliche Eigenart des Harzes. Zwar ist der Unterharz seiner Wälder stark beraubt, aber die dichten Fichten- Wälder des Oberharzes werden nur durch kleine Wiesenslächen unterbrochen. Der Bergbau fördert Silber, Blei, Eisen und Kupfer. Den Erzreichtnm des Oberharzes hat die schon seit Jahrhunderten betriebene Ausbeute stark erschöpft, und die Bodenschätze müssen jetzt meist ans Tiefen, die beträchtlich unter den Meeresspiegel hinabreichen, gewonnen werden. Mehr und mehr gehen daher die Bergbaustädte des Harzes dazu über, fremde, namentlich amerika-

10. Für Seminare - S. 462

1912 - Breslau : Hirt
462 B. Länderkunde. — Vi. Europa. fischen Mittelgebirges sind ein Gebiet lohnender Landwirtschaft, und in den Flußtälern hat das südliche Industriegebiet seine Ausläufer nordwärts gesandt. 2. Das Elb-Sandsteingebirge. a) Die Landschaft. Es war ehemals eine im Mittel etwa 400 m erreichende Hochfläche (Sandstein der Kreide- Periode). Diese wurde durch Verwitterung und Auswaschung in zahlreiche einzelne, wegen der wagerechten Lagerung des Quadersaudsteius oben platte Tafelberge (Königstein, Lilienstein) aufgelöst (Fig. 236), um deren Fuß sich die abgebröckelten Gesteinsmassen zu Schuttwüllen aufgehäuft haben. 236. Höhenquerschnitt durch das Elb-Sandsteingebirge. Zweifach überhöht. Zwischen den Tafelbergen dehnen sich kleine, ebene Flächen, die sog. „Eben- heiten", aus; sie hauptsächlich lockten zu Siedlungen. Wo die Deckplatte des Tafelberges der Verwitterung durch Regen und Frost nicht zu widerstehen vermochte, entstanden senkrechte, schmale Schluchten („Gründe") oder wunder- bare, zu Türmen und Säulen zerrissene Gesteinsformen, deren Gestalt sich durch die eigenartige quaderförmige Zerklüftung des Sandsteins erklärt. Keck emporragende Kegel von Basalt und Phonolith erhöhen noch die Mannig- faltigkeit der Landschaft, die man als eine Perle unter den deutschen Mittelgebirgen bezeichnen kann. Im Volksmunde heißt sie die „Sächfische Schweiz". — Der Elbstrom, der eine enge Gasse zwischen den jähen Fels- wänden eingegraben, hat durch sein Wasser und seine Tragkraft reges Leben und einträgliche Tätigkeit hervorgerufen. Seinem in neuerer Zeit durch Kunst- straßen erschlossenen Tale folgt der wichtige Verkehrsweg von Nord- und Westdeutschland über Prag zur Donau und nach dem 80 des Erdteils. — 3m Nw des Elb-Sandsteingebirges verbreitert sich das sächsische Elbland zum Dresdener Talkessel, den zur Eiszeit wahrscheinlich ein großer See ein- nahm. Hier sind die Kreideablagerungen zum größten Teil der Zerstörung anheimgefallen. b) Erwerbsleben. Das warme Klima und der fruchtbare Boden des Dresdener Talkessels lassen neben Getreide, Gemüse und Obst (Lößnitzer Erdbeerbörse!) an den nordöstlichen Talhängen Wein gedeihen. Im Elb- Sandsteingebirge bildet neben dem starken Fremdenverkehr der Steinbruch- betrieb eine wichtige Einnahmequelle. Die Quadersandsteine werden massen- hast und weithin als Rohstoff für Bildhauerarbeiteu, für Bau- und Mühlen- steine auf der Elbe verschifft. 3. Das Lausitzer Bergland, a) Bodenaufbau. Das Lausitzer Bergland reicht bis zur Lausitzer Pforte. Es setzt sich aus vereinzelten granitischen Berggruppen zusammen, zwischen denen Basalt- und Phouolithkegel empor- drangen. An seinem Südrande liegt ein Saum von Qnadersandstein- 8' 4 Hohe Schneeberg Bie/a i &r Winterbe Zschirnstein Zirkelstein Gr Kl, Winterberg 800 ■400 ■0
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