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1. Für Seminare - S. 64

1912 - Breslau : Hirt
64 A. Allgemeine Erdkunde. — Ii. Die Gesteinshülle. 4. Vulkanische Gebirge. Am häufigsten findet sich der Vulkanberg, die Einzelform. Vou Vulkangebirgen spricht man nur da, wo die Einzel- erhebuugen in großer Anzahl und eng geschlossen auftreten. Die Vulkangebirge zeigen domförmige Kuppen oder tragen breite Hochflächen svogelsberg, Rhöngebirge, Siebengebirge; Phlegräischefelder, Auvergne^Bild47], Eifel, Kirunga-Vulkane).

2. Für Seminare - S. 410

1912 - Breslau : Hirt
410 B. Länderkunde. — Vi, Europa. C. Das Süddeutsche Gebirgsland. 74. I. Übersicht. Das Süddeutsche Gebirgsland umfaßt das Gebiet zwischen dem Böhmer Walde und dem Jura im 0 und S, dem Argonnenwalde im W, dem Rheinischen Schiefergebirge, dem Vogelsberge, der Rhön und dem Thüringer Walde im N. Es gehört zum weitaus größten Teile dem Strom- gebiet des Rheins an; nur kleine Gebietsteile entwässern zur Donau, zur Weser und zur Elbe. Eigentümlich ist der Landschaft der Wechsel zwischen Gebirgen und Becken. Durch den Grabenbruch der Oberrheiuischeu Tief- ebene wird das ganze Gebiet in eine größere östliche und eine kleinere westliche Hälfte zerlegt. Im W des hochaufragenden Wasgenwaldhorstes und der Hardt erstreckt sich das Lothringische Stufenland, im 0 schließt sich an die Horste des Schwarzwaldes und Odenwaldes das Schwäbisch-Fränkische Stufeulaud und weiter das Oberpfälzische Becken an. ^Tasgeiiwal d R-Ta.ein.ta 1 Schwär z wal d Eeldberg 149 5 Böh.rcmdm924 \***S\rrrinirlnr-J>i-rnr. Tirrn I---~l 'l'rt-tii'm 1 1 Junge. Ablagerungen. | Tltuca/l. Gänge Wasgenwald Rh eint Sil Schwarzwald Kaiserstuhl Feldberg Münster Rhein | _ 1 1 Hohentwiel .Bodens. Wasgenwald Rheintal Schwarzwald Bodens. 217. Durchschnitt durch Südwestdeutschland, 12^fach und 5fach überhöht und im natürlichen Höhenverhältnis. Ii. Entstehung der Landschaft. In der Urzeit wurde die Gegend des heutigen Süddeutschen Gebirgslandes von einem alpenhohen Faltengebirge in der Richtung von Sw nach No durchzogen (vgl. § 287, Ii), das Verwitterung und Abtragung der Höhen zu einem Rumpflande umgestalteten. Flache Meere überfluteten mehrfach den Rumpf des alten Gebirges und bedeckten ihn mit ihren Ablagerungen (Kalk, Sandstein, Ton). Nachdem sich das letzte Meer zurückgezogen hatte, setzte etwa um die Zeit der Entstehung der Alpen eine Gebirgsbildung ein, durch welche die jetzige Landoberfläche wie eine berstende Eisdecke zerstückelt wurde. Einzelne Schollen sanken allmählich in die Tiefe und bildeten Becken, andere wurden gleichzeitig als Horste langsam in die Höhe getrieben. Verwitterung und Abtragung beseitigten von diesen meist die jüngeren, ausgelagerten Bestandteile, so daß das Urgebirge stellenweise wieder zutage trat. Solche Reste des Urgebirges find die Horste des Wasgenwaldes, des Schwarzwaldes, des Odenwaldes und des Spessarts (Fig. 217). Die Bruchbildung und das mit ihr verbundene Absinken von Schollen lösten an

3. Für Seminare - S. 415

1912 - Breslau : Hirt
Das Deutsche Reich, — C. Das Süddeutsche Gebirgsland. 415 Der höhere südliche Teil reicht vom Rhein bis zum Tal der Kinzig. Südlich vom Höllental hat das aus einem Wirrsal von mächtigen Rücken und steilwan- digen Tälern bestehende, kammlose Gebirge seine bedeutendsten Erhebungen. Hier steigt der Feld berg, von Hochmooren und Bergseen umgeben (Bild219), die zum größten Teile durch Moränen eiszeitlicher Gletscher aufgestaut sind, über die Waldgrenze fast bis zu 1500 in empor. Die nach 3 fließenden Schwarzwaldflüsse winden sich durch euge, vielgestaltige Felsentäler, die in ihrer malerischen Schönheit an Alpenlandschaften erinnern. Auch die Täler der westlich abströmenden Flüsse, z. B. der Kinzig und der Murg, sind tief eingeschnitten, dagegen die östlichen Täler ziemlich flach. Aus den östlichen Abflüssen des südlichen Schwarzwaldes, der Brigach und der Brege, entsteht die Donau. — Den südlichen Schwarzwald überschreiten die Höllentalbahn und die Schwarzwaldbahn Offenburg—donaueschingen, die schönsten unserer deutschen Gebirgsbahnen. 219. Der Titisee mit dem Blick auf den Feldberg. Der niedrigere nördliche Teil, von Buntsandstein überdeckt, reicht bis zu der Mulde zwischen Rastatt und Pforzheim. In der Hornisgrinde über- steigt er uoch Brockenhöhe. Dieser Abschnitt des Schwarzwaldes hat viele Heilquellen, so bei Wildbad an der Enz, vor allem aber in Baden-Baden. Dem Reichtum seiner ernsten Tannenwälder verdankt der Schwarzwald nicht nur seinen Namen, sondern auch seinen Wohlstand. Auf den durch Schleu- seu und Uferbauten flößbar gemachten Nebenflüssen des Rheins, besonders auf dem Neckar, der Kinzig und Murg, werden noch immer viele wertvolle Baumstämme zum Rheine und weiter nach den waldarmen Niederlanden

4. Für Seminare - S. 422

1912 - Breslau : Hirt
422 B. Länderkunde. — Vi. Europa. 2. Das Lothringische Stufenland. § 279. I. Bodenaufbau und Gewässer. An den Westen des Wasgenwaldes und des Pfälzer Berglandes lehnt sich das Lothringische Stufenland an. Es reicht im 8 bis zu den Sichelbergen, im W bis zum Plateau von Langres und bis an die Argounen, während es im N an die Ardennen-Eifel und den Hnnsrück grenzt. Es stellt das linksrheinische Gegenstück zu dem Schwäbisch-Fränkischen Stufenlande dar. Gleich diesem stasfel- förmig nach der dem Rhein abgewandten Seite abgesunken, wird sein Boden auch von denselben Gesteinsarten gebildet, die das östliche Stufenland zu- sammensetzen. Buntsandstein, Muschelkalk und Kenper treten in der Rich- tnug von 0 nach W nacheinander zutage; der W wird von Jurakalken eingenommen. Den 8 bildet ein formenreiches, von tiefen Tälern durch- zogeues Bergland. Es geht nach N in ein welliges Hügelland über, das nur von den Talniederungen aus gesehen ein gebirgiges Gepräge zeigt. Zwischen Mosel und Saar ist das Hügelland von vielen meist buchen- umsäumten Weihern bedeckt, Wannen, die durch Eiusturz unterirdischer Höh- lnngen entstanden sind. Während das Schwäbisch-Fränkische Stnfenland durch das Tal der Kinzig, des Neckars und des Mains in enge Beziehung znr Oberrheinischen Tiefebene gesetzt ist, ermangelt die westliche Landschaft einer solchen Verbindung und wird durch ihre Bodengestalt mehr auf Frankreich hingewiesen, besonders im 8. Hier bildet der Wasgenwald einen natürlichen und politischen Grenzwall (vgl. § 277). Die Gewässer des Stufeulaudes sammeln sich in der Mosel (mit Menrthe und Saar) und in der Maas. Die Laufrichtung der Flüsse läßt erkennen, daß die Landschaft von 8 nach N und, allerdings weniger deutlich, nach W geneigt ist. Das Maasgebiet ist auf eine schmale Zone im W beschränkt, während sich das Moselland von der etwa 300 m hohen Landstufe am linken Ufer der Mosel breit nach 0 bis zum westrheiuischeu Gebirgsraude erstreckt. Ii. Klima. Bei seiner südwestlichen Lage und geringen Bodenhöhe hat das Stufenland ein mildes Klima mit einerjahrestemperatnr von 9 bis 10" im deutschen Anteil des Moseltals und im Saargebiet, von 8 bis 9" in den übrigen Gebieten. Die jährliche Niederschlagsmenge beläuft sich auf 60 bis 70 cm. Sie nimmt vom Moseltale aus nach 0 mit der Höhe zu. Iii. Wirtschaftsverhältnisse. Im ganzen ist das Stufenland fruchtbar und trefflich angebaut, besonders in den geschützten Flußtälern. Am wenig- sten ergiebig zeigen sich die rauhen, stark bewaldeten Gebiete um Bitsch und Saarburg an der oberen Saar. In Deutsch-Lothriugeu sind vier Wirtschastszonen deutlich zu unter- scheiden. Die Bewohner des 0 bis zum Saartale treiben lohnenden Landbau, Glas- und Porzellanfabrikation (Nähe der Saarkohlen!). Zwischen Saar und Mosel hat das Vorkommen von Steinsalz im Muschelkalk zahl- reiche Salzwerke (Chateau-Salins) ins Leben gerufen, während der an der

5. Für Seminare - S. 424

1912 - Breslau : Hirt
424 B. Länderkunde. — Vi. Europa. 3. Das Schwäbisch-Fränkische Stufenland. § 381. I. Gesteinszusammensetzung und Oberflächenban. Es stellt im allge- meinen einen von Schwarzwald und Odenwald bis zum Fichtelgebirge und Thüringer Walde reichenden Viertelkreisausschnitt (Halbmesser etwa 200 1cm) dar, dessen Mittelpunkt ungefähr bei Aschaffenburg liegt. Die verschiedenen Schichten der Trias- und Juraformation bilden vier, etwa in der Richtung des deutschen Jurazuges streichende Ringstücke. Wer aufwärts im Tale des Mains oder des Neckars geht, wandert von Aschaffen- bürg bis zu den Mainquellflüssen und von Heidelberg bis zum Hohenstaufen oder Hohenzollern in regelmäßiger Folge über alle Gesteinsschichten der Trias hin bis zur jüngsten Stufe des Jura. Ihre auffallende konzentrische An- ordnung erklärt sich daraus, daß zahlreiche Brüche und Senkungen parallel den jetzigen Randgebirgen erfolgten. Aber daneben finden sich ganz nnregel- müßig verteilte Grabenbrüche und Gebirgshorste. Dadurch und durch viele gewundene Täler ist die Landschaft stark zerschnitten; der anmutige Wechsel ihrer Oberflächenformen wird durch die verschiedenartige Verwitterung noch erhöht. Gemeinsam ist allen Ringteilen, daß sie von den Hochflächen in Stufen zu den Flußtälern des Neckars und des Mains abfallen. Der kurze Sandsteinring des Spessarts und des nur durch das enge Main- tal von ihm getrennten östlichen Odenwaldes ist durch steile Höhen (etwa 500 bis 600 m) ausgezeichnet. Der zweite Gürtel, im 30 des ersten, besteht aus den Muschelkalkflächen der Unterfränkischeu Platte Main- dreieck, Taubergebiet) und der Hohenloher Ebene zu beideu Seiten von Kocher und Jagst. Die Formen der Oberfläche sind hier sanfter und niedriger (200 bis 300 m). Östlich und südlich des zweiten Ringes bildet die Keuper- zoue als drittes Ringstück ein malerisches Hügelland von 400 bis 500 m Höhe. Der Steilabfall nach der inneren Seite des Bogens tritt in den Haßbergen nördlich des Mains und im waldreichen Steigerwald ebenso deutlich hervor wie in der Frankenhöhe. Nach Sw setzen sich die Kenper- bilduugeu, immer schmäler werdend, über Jagst, Kocher, Neckar und obere Donau bis zum Rheine fort. Der letzte und größte Ring wird von dem Deutschen Jura gebildet, der mit seinem nach Nw und W gerichteten Steilrand das ganze Becken im 0 und 30 abschließt. Ii. Klima. Das durch die nordöstlichen und nordwestlichen Gebirge gegen die kalten Nordwinde geschützte Becken liegt tiefer als das Deutsche Alpenvorland und hat darum im Vergleich zu diesem ein weit milderes Klima, besonders in den sonnigen Geländen des Main- und Neckartals. Der größte Teil hat eine mittlere Jahrestemperatur von 8 bis 9°, das Tal des Neckars und des Maius eine noch höhere. Die Regenhöhe in den Becken selbst ist geringer als auf den einrahmenden Randgebirgen, reicht aber für jeglichen Bodenbau aus. Iii. Die Einzellandschaften. § 282. 1. Der Jura, a) Bodenaufban. Der langgestreckte, plateanförmige Kalk- steinrücken des Deutschen Jura, die größte Kalkmasse des Deutscheu Reiches,

6. Für Seminare - S. 425

1912 - Breslau : Hirt
Das Deutsche Reich. — C. Das Süddeutsche Gebirgsland. 425 beginnt als Fortsetzung des Schweizer Jura zwischen Bodensee und Schwarz- wald, biegt jenseits der Altmühl in die nördliche Richtung um und endet am rechten Ufer des obersten Mainbogens. Gegen die Donau und die Nab dacht er sich ganz allmählich ab, aber über das Beckenland ragen seine Wände wie trotzige Burgmauern empor. Durch den aus- geprägten Steilabfall des Jnnenrandes wurde die Anlage von Straßen erschwert. Anzweistel- len ist der Wall des Jurazuges eingesunken: im Hegau (Fig. 221) und im Ries. In bei- den Senkungsgebieten bilden vulkanische Ge- steine die höchsten Er- Hebungen. Am bekann- testen ist der steil auf- ragende Phonolithfel- fen1 des Hohentwiel (fast 700 w, Bild 14) im Hegau. Das fruchtbare Ries, das durch die Wöruitz zur Donau entwässert, gewährt der alten Straße Augsburg—donauwörth—würzburg und Nürnberg bequemen Durch- laß (§ 272). Während der Hegau den Deutschen Jura von dem Schweizer Jura trennt, scheidet das Ries den Schwäbischen vom Fränkischen Jura und zerlegt so den deutschen Gebirgsteil in zwei etwa gleichlange Teile. Der Schwäbische Jura ist an seiner Nordwestseite durch die Tätigkeit des Wassers vielfach zerklüftet. Zwischen und vor den durch Erosion entstandenen Einschnitten wurden steile Tafelberge insel- oder halbinselartig von der Platte gelöst; meist tragen diese Höhen alte Burgen, so im 0 der Hohen- stansen (680 m), int W der Hohenzollern (860 m). Am höchsten (wenig über 1000 m) steigt der Jura in feinem südwestlichen Teile, dem „Heu- berg" auf. An diesen schließt sich die „Rauhe Alb", die, wie das Tafelland überhaupt, nach No hin an Hohe verliert. Mehr als andere Teile des Jura trägt die Alb an vielen Stellen ein rauhes, ärmliches Gepräge. Der Fränkische Jura steigt nicht über 700 m an. Die durch schroff- wandige, tiefe Flußtäler unterbrochene Platte zeigt in ihrem nördlichsten Teile zwischen Main, Pegnitz und Regnitz, in der sogen. „Fränkischen Schweiz", merkwürdige, an vorgeschichtlichen Funden und an Tropfsteingebilden reiche * Phouolith = „Klingstein" wegen des hellen Tones beim Anschlagen. 221. Der Hegau.

7. Für Seminare - S. 434

1912 - Breslau : Hirt
434 B. Länderkunde. — Vi. Europa. ständigkeit der einzelnen Gebiete gelangt nicht nur in der Eigenart ihrer Oberflächengestaltung und ihres geologischen Baues, sondern auch iu der Art ihrer Entwässerung zum Ausdruck. Das Rheinische Schiefergebirge gehört dem Stromgebiet des Rheins an, das Hessische und Weserbergland wird von der Weser durchströmt, Thüringen ist das Flußgebiet der Saale, das Sächsische Bergland sendet seine Gewässer der Elbe zu, und die Sudeten entwässern zum größten Teil zur Oder. 1. Das Rheinische Schiefergebirge. § 288. I. Lage und Gestalt. Das Gebirge hat die Gestalt eines Trapezes, dessen parallele Ränder von Wsw nach Ono verlaufen. Von Nw her schneidet die dreieckige Cölner Tieflandsbncht ein. Im W reicht es über die Maas bis zur Sambre, im 0 bis an die Linie Frankfurt—eggegebirge. Die Hochfläche macht nur von den Rändern und Flußtäleru aus den Ein- druck eines Gebirges. Sie ist im Durchschnitt 500 m hoch und erreicht nirgends mehr als 900 w. Ii. Entstehung. Das Gebirge stellt den übriggebliebenen Sockel eines alten Faltengebirges dar, das durch starke Verwitterung und Abtragung zu einer flachgewellten, von 80 nach Nw geneigten Hochfläche erniedrigt wurde (§ 287, Ii). So besteht die Rumpfscholle heute fast nur aus sehr alten Schichtgesteinen, besonders aus Touschieseru (Devon), die ihm den Namen gegeben haben. Am ganzen Nord- rande und an der Südwestseite liegen ausgedehnte und ergiebige Steinkohlen- felder. Sie reichen weit in das Tiefland hinein, liegen hier aber, verhüllt von jüngeren Schwemmlandbildungen, in beträchtlicher Tiefe. Die alte Faltung ist aus der Form der heutigen Oberfläche nicht mehr zu erken- neu; denn die äußeren Kräfte haben alle steilen Bergformen beseitigt und nur ein- zelne Bänke von sehr hartem Gestein (Quarzfels) übriggelassen, die nun als lange Rücken über das weichere, stärker abgetragene Schiefergestein emporragen. In der Tertiärzeit wurde der flachwellige Rumpf durch Bruchbildung in Schollen zerlegt, die teilweise absanken und jetzt von jüngerem Gestein überdeckte Becken und Buchten bilden (Trierer Bucht, Neuwieder Becken, Cölner und Münstersche Bucht), während andere als Horste stehenblieben oder gar emporgepreßt wurden. An den Spalten entwickelte sich eine lebhafte vulkanische Tätigkeit; sie baute in der Eisel und im Westerwalds hohe Kuppen auf. Während das Gebirgsland durch Verwitterung und durch die Tätigkeit von Wasser und Wind zu einer flachwelligen Platte geworden ist, arbeiten die Flüsse seitdem stetig daran, durch Ausbildung von Talfurchen den Gebirgscharakter wieder- herzustellen. Da bis zur jüngsten Erdzeit das Schiefergebirge niedriger lag als die im 8 und 0 angrenzenden Landschaften, so strömten der Rhein, die Mosel und die Maas von 8, die Lahn und die Sieg von 0 auf der Hochfläche des Gebirges hin. Als dieses sich dann langsam hob, schnitten die Flüsse, zum Teil unter^Benntzung von Einbruchsbecken und Einsenkungen, enge, felsige, vielgewundene Täler1 ein und zerlegten die ganze Landschaft in einzelne Teile. Der Rhein grub sich sein Bett an der schmälsten Stelle des Gebirges durch das Neuwieder Becken zur Cölner i An semer engsten Stelle, an der Lnrlei, hat der Rhein eine Breite von 160 m und eine Tiefe von 30 m.

8. Für Seminare - S. 437

1912 - Breslau : Hirt
Das Deutsche Reich. — D. Das Mitteldeutsche Gebirgsland. Laufstrecke fast das Doppelte dieser Länge. Daher folgt die militärisch wichtige Moselbahn nach Metz nur stellenweise dem Flusse und wählt meist den geraden Weg abseits des Tales; ebenso ist die Mosel für eine Flußschiffahrt im großen nicht geeignet. Um so lebhafter gestaltet sich der Fährverkehr zwischen den beiden Ufern. Da bald die rechte, bald die linke Uferseite dem Süden zugekehrt ist, so wechseln Wein- und Obstgelände mit Feldern, Wiesen und Wäldern fortwährend ab. In der Regel liegen daher die Besitzungen der Bewohner auf beiden Ufern, so daß der Verkehr über den Fluß schon durch die Bedürfnisse ein und derselben Wirtschaft bedingt wird. 224. Schlinge der Mosel bei Marienburg. Der Fluß bildet hier eine 12 km lange Schleife, deren Enden sich so nahe treten, dag man sie zu Fuß in ^ Stunden abschneidet, während die Dampferfahrt flußaufwärts 1^ Stunde dauert. 3. Die Eifel. a) Landschaftscharakter. Zwischen Mosel, Rhein, Maas und Sambre dehnt sich eine weite Hochfläche aus. Sie gehört nur im 0 zum Deutschen Reiche, während der Nw belgisch, der Kw französisch ist. Das waldreiche belgisch-französische Gebiet, das ungefähr durch die Linie Lüttich—trier vom deutschen gelrennt wird, bezeichnet man mit dem Namen Ardennen, das deutsche mit dem Namen Eifel. Die Eifel erreicht in der Hohen Acht 750 m Höhe. Das Gebirge ist reich an echten, erloschenen Vulkanen mit alten Kratern und Lavaströmen und an trichterförmigen Ver- tiefungen, die oft tiefe Seen kleineren Umfangs, Maare, enthalten. Das größte Maar ist der Laach er See bei Andernach, 3,3 qkm groß, 53 m tief, eine Perle landschaftlicher Schönheit. Den nordwestlichen Teil der Eifel bildet das Hohe Venn (d. i. Hohes Moor [Venn = Fehn]), ein mit großen Hochmooren bedecktes, waldreiches Gebiet. Dem Rheine benachbart, zieht aus

9. Für Seminare - S. 438

1912 - Breslau : Hirt
B. Länderkunde. — Vi. Europa. der Gegend von Bonn nach Nw eine lange Hügelkette, das brannkohlen- reiche „Vorgebirge" (nämlich der Eifel), weit in das Niederrheinische Tiefland hinein. Diese dem Nordfuße der Eifel breit vorgelagerte Ebene ist ein großes, von diluvialen Ablagerungen bedecktes Senkungsfeld, dessen südlichster Teil, die Cölner Bucht, bis oberhalb Bonn in das Schiefergebirge eindringt. (S. § 328ff.) b) Erwerbsleben. Die Hochflächen der Eifel gehören wegen ihres rauhen, regenreichen Klimas und der Unfruchtbarkeit weiter Gebiete zu den ärm- licheren Gegenden unseres Vaterlandes; Hafer, Kartoffeln und Buchweizen liefern dürftige Ernten. Aber es fehlt auch nicht an gesegneten Landstrichen. Zu ihnen zählen die meisten Täler, von denen die zum Rheine und zur Mosel führenden in ihren unteren Strecken starken Weinbau betreiben. Sie sind zudem vielfach durch hervorragende landschaftliche Schönheit (das Ahrtal erinnert an Alpentäler!) ausgezeichnet und haben daher einen starken, jähr- lich zunehmenden Fremdenverkehr aufzuweisen. Infolge seiner vulkanischen Natur besitzt das Land, besonders das Tal der Ahr und die Gegend nördlich von Trier, viele kohlensaure Quellen. In der Vulkanischen Eifel ist eine bedeutende Steiuindnstrie zur Ent- Wicklung gelangt. An vielen Stellen wird Basalt gewonnen; die Lava- steinbrüche in der Umgebung des Laacher Sees liefern Mühl- und Rinn- steine sowie Treppenstufen; die steinharten Tuffe des Brohltales kommen als Quadern, noch mehr aber gemahlen als Traß Mörtel) in den Handel, und aus dem mit Kalkwasser vermischten Bimssand des Neuwieder Beckens verfertigt man leichte Bausteine (Schwemmsteine). Im niedrigen Vorlande des Hohen Venn haben die Steinkohlen der Wurm- und Jndemnlde eine großartige Industrie hervorgerufen (Tuch- und Eisenindustrie, Nähnadel- und Papierfabriken). Auch im Maas-Sambre-Beckeu enthält das Gebiet reiche Steinkohlenschätze, die Grundlage blühender Gewerbtätigkeit. C. Das rechtsrheinische Schiefergebirge. § 391. 1. Der Taunus zwischen Lahn und Main zeigt sanfte, ausgeglichene Formen. Der dem Rheingau zugekehrte hohe Südrand (Qnarzit) trägt die höchste Erhebung des Rheinischen Schiefergebirges, den fast 900 m hohen Feld- bergi. Der Nahemündung gegenüber erhebt sich auf dem Niederwald das Natioualdeukmal der Deutschen, das Riesenbild der Germania als „Wacht am Rhein". Der Taunus ist ein waldreiches Gebirge mit vielen Heilquellen, die hier zahlreicher als in irgendeiner anderen Landschaft unseres Vaterlandes sprudeln (Wiesbaden, Selters, Homburg v. d. H.). Der (gegen die Nord- winde geschützte Südabhang des westlichen Taunus, der „Rheingau", ist ein Garten edelster Reben. (S. § 278.) 1 Das Volk kennt den Namen Taunus nicht, sondern bezeichnet den östlichen Teil kurz als „Höhe", den westlichen, zum Rhein steil abfallenden Teil als „Niederwald".

10. Für Seminare - S. 440

1912 - Breslau : Hirt
B. Länderkunde. — Vi. Europa. Wichtig ist auch die Gewinnung von Basalt geworden, der Säulen und Pflastersteine liefert. In der Sieggegend und im oberen Lahntal wird Berg- bau auf Eisen, Kupfer und Braunkohlen betrieben; er begründete eine bedeutende Eisenindustrie. 3. Das Sanerland. a) Oberflächenbild. Nördlich der Sieg erstreckt sich bis zur Ruhr und Möhne das Sanerland (d. i. niederdeutsch Söder-, Soerlaud = Südland, nämlich von Westfalen), eine durch Flußtäler, Berg- und Hügelketten reich gegliederte Gebirgslandschaft. Vom Rothaargebirge mit den beiden wichtigen Quellgebieten des Kahlen Asten und des Eder- kopfes dacht sich das Land nach W und 0 allmählich ab. Den westlichen, der Rheinprovinz angehörenden Teil Pflegt man „das Bergische" zu nennen. Zum Kohlengebirge der Ruhr gehören auf der rechten Ruhrseite die west- lichsten Ausläufer der Haar (Haarstrang), eines langgestreckten, niedrigen, jetzt waldlosen Höhenrückens, der allmählich zum Tiefland der Münsterschen Bucht absinkt. Nördlich der Haar strömt die Lippe westwärts dem Rheine zu. d) Wirtschaftsleben. Für den Ackerbau ist das an landschaftlichen Reizen reiche Sauerland wegen seines Bodens und seines Klimas durchweg weuig ge- eignet; ungleich günstigere Bedingungen findet hier die Gewerbtätigkeit der Bewohner. Der Reichtum des Bodeus an Kohlen (im westlichen Gebiet der Ruhr) und an Eisenerzen (zwischen Sieg und Wupper) sowie die Wasserkraft der Berggewässer haben das Land zum ersten Industriegebiet Deutsch- lauds werden lassen. Im 8, im Wuppergebiet, sind die Sitze der Kleineisen- (Eisen- und Stahlwaren) und Webindnstrie (Banmwoll- und Leinweberei), im N bilden die Kohlensch ätze des Rnhrgebietes (das Kohlengebirge deckt hier eine Fläche von 2000 qkm mit 100 Kohlenflözen), das im 0 auch Eiseu- erze liefert, die Grundlage einer Großeisenindustrie von Weltbedeutung. (Über die linksreihnischen Kohlenlager § 328.) § 292. Y. Bewohner. Die Volksdichte des Rheinischen Schiefergebirges ist infolge der günstigen Erwerbsverhältnisse im Durchschnitt ungemein groß. Mit etwa 264 Einwohnern auf 1 qkm steht die Rheinprovinz, welcher der größte Teil des Schiefergebirges angehört, allen preußischen Provinzen weit voran. Naturgemäß ist die Bevölkerung aber fehr ungleichmäßig verteilt. Die Bolksdichte auf der Hoch- fläche erreicht nicht die Hälfte des Durchschnitts im Deutschen Reiche; um so dichter besiedelt sind dafür einige kleinere, namentlich industrielle Gebiete, so das Kohlenbecken an der Saar, das Neuwieder Becken, die Umgegend von Bonn, das Aachener Becken, das Wuppertal und namentlich das Ruhrrevier. In einem Gebiete, dessen Grenzen durch die Orte Creseld, Düsseldorf, Remscheid, Barmen, Hörde, Dortmund, Gelsen- kirchen, Duisburg bestimmt werden, steigt die Volksdichte bis 1000 E. auf 1 qkm. (Vgl. § 337,1.) Die Bewohner des Rheinischen Schiefergebirges sind mit Ausnahme der 10 000 Französisch sprechendenwallonen(in dernähevonaachen) deutscheustammes, und zwar überwiegend mitteldeutsch e Franken; nur im Ruhrtale aufwärts bis zum Kahleu Asten wohnen niederdeutsche Westfalen. Die Gunst der Natur hat die arbeitsamen und unternehmungslustigen Rheinländer mit fröhlichem Sinn und sri- schem Humor ausgestattet. Dadurch erhält das „rheinische Leben" in den dicht bevöl- kerten und durch Fruchtbarkeit ausgezeichneten Tälern sein eigentümliches Gepräge.
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