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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Seminare - S. 34

1912 - Breslau : Hirt
34 A. Allgemeine Erdkunde. — Ii. Die Gesteinshülle. Von furchtbaren Erdbeben der neuern Zeit seien die von San Francisco (33ild 17) und von Reggio-Messina (1908) genannt: die blühende Stadt Messina (150000 Einwohner) und die gegenüberliegenden Städte an der Straße von Messina wurden fast völlig Zerstört. Bei den Seebeben tritt das Meer an der Küste zunächst zurück, dann stürmt eine Flutwelle von gewaltiger Höhe und Kraft gegen das Ufer. c) Häufigkeit und Verbreitung der Erdbeben. Die Beben (Seismen) sind dermaßen häufig, daß deren durchschnittlich mehr als zehn auf einen Tag kommen. Am meisten von Erdbeben heimgesucht sind die großen Fal- tnngs- und Einbruchsgebiete der Erde, die Alpen, Kleiuasien, Arabieu, der Kaukasus, Persien, der Himalaja u. a., die Mittelmeergebiete, die Küsten- länder des Pazifischen Ozeans. Erdbebenarm sind alte Gebirge und Erd- schollen, z. B. Norddeutschland, Rußland, das Sibirische Tiefland. (!) Einteilung der Erdbeben nach ihrer Entstehung. Nach ihrer Ent- stehung unterscheidet man die Erdbeben in 1. Einsturzbeben. Sehr häufig werden sie durch Einsturz von Hohl- räumen, die in der Erdrinde durch Auswaschung, Ausuaguug und vulkanische Entleerung entstanden sind, erzeugt. 2. Vulkanische Beben. Sie sind die Begleiter und häufigen Vor- boten von Vulkanausbrüchen, hervorgerufen durch die gegeu die Erdriude gerichteten Bewegungen vulkanischer Massen und Dämpfe. Vulkanische und Einsturzbeben sind in der Regel nur von geringer räumlicher Verbreitung. 3. Tektouische oder Dislokationsbeben. Sie entstehen durch Be- weguugen in der festen Erdrinde (Verschiebung der Erdschichten). Die tek- tonischen Erdbeben haben vor den andern die größte Heftigkeit, die weiteste Ausdehnung und die längste Dauer voraus. Die tektonischen Erdbeben äußern sich durchweg als lineare Beben, bei denen die Erschütterung von einer Erregungslinie ^ausgeht. Die andern Beben sind in der Regel z en- trale Beben mit einer kreisförmigen Erschütterungszone. In vulkanischen Gebieten ist oft schwer zu entscheiden, ob die Erschütterung den vulkanischen oder tektonifchen Beben angehört. C. Umformung der Landoberfläche durch äußere Kräfte. § 21. Die Arbeit der äußeren Kräfte, der atmosphärischen Einflüsse, des Wassers, des Windes und der Lebewesen, besteht in Zerstörung, Abfuhr und Ablagerung des Gesteins. Sie nimmt mit der Verwitterung ihren Anfang. 1. Die Verwitterung. a) Die mechanische Tätigkeit der Verwitterungskräfte. Die Verwitteruug, d. i. die allmähliche Auflockerung und Zertrümmerung des Gesteins, geschieht auf mechanischem, chemischem und organischem Wege. Durch den Wechsel der Temperatur werden die Massenteilchen der Gesteine fortwährend aus- gedehnt und wieder zusammengezogen. Dadurch verlieren sie ihren festen Zusammenhang. Das Gestein bekommt Risse und Spalten und verfällt mit

2. Für Seminare - S. 56

1912 - Breslau : Hirt
56 A. Allgemeine Erdkunde. — Ii. Die Gesteinshülle. Zerstörungswerkes wird durch die verschiedenen Entwicklungsstufen der Wüste deutlich zur Anschauung gebracht. Die mit Blöcken übersäte Hammada, die reine Fels- wüste, ist der ursprüngliche Typus der Wüste, so die Hammada Nordafrikas, die Atacama-Wüste in Chile, große Teile der zentralasiatischen Gobi. Aus ihr entwickelt sich die mit abgeschliffenen Quarzstücken und mit Quarzsand bedeckte Kieswüste, wie sie in Libyen und Arabien angetroffen wird. Sie bildet den Übergang zur reinen Sand wüstes die z. B. in Nordafrika und Zentralsten verbreitet ist. Diese verschiedenen Formen kommen in derselben Wüste meist nebeneinander vor. Stärkere Wirkungen erzielt der Wind auch in den eisfreien Regionen der Hochgebirge, wo er, an lebendiger Kraft wenig einbüßend, ähnliche Bildungen wie im trockenen Tieflande schafft. § 30. b) Windablagerungen. Die reine Sandwüste zeigt fo recht die auf- bauende Tätigkeit des Windes. Bald breitet er den Flugfand flachen- artig aus (Flugfandwüsten), bald wirft er ihn zu Hügeln und bogen- förmigen oder langgestreckten Wüllen auf (Dünenwnsteu). Die Grundform der Festlandsdünen zeigt die Gestalt eines Hufeisens ibogen- oder Sichel- dünen — Barchane). Die Außen- oder Wind-(Luv-)seite ist flach, die entgegen- gesetzte, die Leeseite, steiler geneigt; die beiden Flanken sind in der Richtung des Windes verlängert. Je länger der Wind an einer solchen Düne arbeitet, desto mehr strecken sich die beiden Flügel aus; schließlich nimmt die Sand- anhänsung die Gestalt eines langgestreckten, im Sinne der Windrichtung ver- laufenden Walles an. Die Windablagerungen sind aber keineswegs auf die Wüste beschränkt; sie kommen auch in trocknen, sandigen Gebieten anderer Klimazonen vor, so in Südrußland, Ungarn, im Norddeutschen Tieflande, wo sie jedoch durch die Vegetation bald fest werden. Besonders dent- lich äußert sich die Tätigkeit des Windes an sandigen Meeresküsten, wo er die dem Wasser entstammenden Sandmassen zu Küstendünen (Bild 36) aufhäuft (vgl. § 28). Am weitesten werden wegen ihrer Leichtigkeit die feinen Stanbmengen fortgeführt. Diese wirken bodenbildend, wenn sie, wie in der Nähe von Wüsten, in großen Massen auftreten. Äolifchen Ursprungs ist der Land löß (Bild40). ein sehr feinkörniger, gelblicher, ungeschichteter Boden von lehmigerbeschaffenheit. Wo er auf Grasflächen abgelagert wurde, hielten ihn die Grashalme fest; aus der das Gras bedeckenden Staubschicht sproßten bald ueue Halme hervor, womit wieder die Bedingung neuer Lößbildung gegeben war. So erklärt sich die Kapillarröhrchenstrnktur des Lösfes. Eigentümlich ist ihm die Neigung zu vertikaler Zerklüftung, die wahrscheinlich bedingt wird dnrch die feinen Kanälchen, die Hohlräume ausgewitterter Wurzelfasern, welche ihn senkrecht durchziehen. Der Löß hat eine weite Verbreitung auf der Erde. Er bedeckt ausge- dehnte Flächen in China (in einer Mächtigkeit von mehreren 100 m) sowie in Nord- und Südamerika. In Deutschland tritt er in weniger zusammenhängender Ausdehnung und in geringerer Mächtigkeit (30 bis 60 m) in einer bald breiteren, bald schmäleren Zone auf, die sich vom Oberlauf der Weichsel bis zu den Rheinmüudungen am Südsnße des Norddeutschen Tieflandes erstreckt. Er ist hier diluvialen Ursprungs und die Bildung eiues eiszeitlichen Steppenklimas. * Die Sandwüste kann auch durch Ablagerung des bewegten Sandes in tieferen, im Windschatten gelegenen Gebieten entstehen.

3. Für Seminare - S. 82

1912 - Breslau : Hirt
82 A. Allgemeine Erdkunde. — Iv. Die Wasserhülle der Erde. § 51. 2. Meerestiefen. Mehr als ein Drittel (36%) der gesamten Erdoberfläche entfällt auf Meerestiefen von über 4000 m. Die mittlere Tiefe der Ozeane ohne Mittel- und Randmeere hat man auf 3700 m berechnet. Sie beträgt also 3000 m mehr als die Durchschnittserhebung des Landes. Rand- und Binnenmeere sind verhältnismäßig seicht. Die mittlere Tiefe der Nordsee mißt 94, der Ostsee 55 m 1. Eine auffällige Tiefe besitzen die Mittelmeere; so ist das Europäische Mittelmeer zwischen Sizilien und Kreta 4400 m tief. Die bedeutendsten Tiefen der Ozeane, Tiefseegräben angehörend, die gewöhnlich in der Nähe von jetzigen oder früheren Festlandsrändern auftreten, sind an den Rändern des Atlantischen und Stillen Ozeans ermittelt worden. Die größte überhaupt bis jetzt gemessene Tiefe, 9780 m, wurde im Juni 1912 von dem deutschen Ver- messungsschisf „Planet" im Philippinen-Graben, 40 Seemeilen nord- östlich von Mindanao erlotet. 52. 3. Die Bedeckung des Meeresbodens. Die Bedeckung des Meeresbodens umfaßt terrestrische und eigentliche marine Ablagerungen. Jene bestehen aus den besonders von den Flüssen zugeführten, dem Festlande entstammenden Zerstörungsprodukten, wie Kies, Sand und fein- erdigem Schlamm (Schlick)2; sie sind in der Nähe der Küste und im Bereiche der Flachsee verbreitet. Von den marinen Sedimenten nehmen die organischen Schlamme ^ im allgemeinen die höheren Teile (Rücken) der Tiefsee bis etwa — 5000 m ein. Am verbreiterten sind der zum großen Teile aus den Kalkgehäusen von Foramiuiferen gebildete Globigerinenschlämm, der den größten Teil des Atlantischen und einen Teil des Indischen Ozeans in der Tiefe bedeckt, und der die kieseligen Ablagerungen von Diatomeen (Spaltalgen) darstellende Diatomeen- schlämm, der vor allem den Meeren der höheren südlichen Breiten angehört. In den über 5000 m messenden Tiefen herrscht der rote Tiefse e ton vor, ein roter bis bräunlicher, eisenoxydischer Ton, der mikroskopisch kleine Mineralkörnchen, Reste kieselschaliger Organismen, vulkanischen und kosmischen Stanb enthält. Er bildet die Hauptablagerung des Pazifischen Ozeans, den er zu -f bedeckt, findet sich aber auch in großer Ausdehnung im Indischen, weniger im Atlantischen Ozean. In hohen Breiten kommt er nicht vor. 1 Eine schmale Rinne längs der skandinavischen Küste erreicht im Skager Rak 800 m. 2 Der Schlick, das schon mit Meertierresten durchsetzte letzte Abschlämmungsprodukt der zerstörten festländischen Bestandteile, findet sich besonders in der Übergangszone zwischen Flach- und Tiefsee, aber auch auf dem Boden der meisten tieferen Nebenmeere. Am ver- breiteten ist der sog. blaue Schlick, der seine Farbe teils beigemengtem Eisensulfid, teils organischen Stoffen verdankt. 3 Zum Auffischen und Heraufholen der kleinsten Lebewesen des Meeres dienen u. a. feinmaschige Tiefseenetze, durch die man noch in den größten Tiefen eine erstaunlich mannig- faltige Tierwelt festgestellt hat. Das Pflanzenleben erlischt wegen des mangelnden Lichtes bei etwa 300 bis 400 m unter dem Meeresspiegel. Die Kenntnis der von Wind und Strömungen fortgetriebenen und umherirrenden tierischen und pflanzlichen Organismen des Meeres, des Planktons lvom griech. pläzein = umherirren machen), verdanken wir den Tiefsee- oder Plankton-Expeditionen.

4. Für Seminare - S. 110

1912 - Breslau : Hirt
110 A. Allgemeine Erdkunde. — Vii. Die Menschenwelt. b) Höhengrenzen der Pflanzengürtcl. Die Höhengrenze der einzelnen Pflanzen- gürtel ist je nach den besondern klimatischen, orographtscheu und Bodenverhältnissen verschieden. Gleich der Schneegrenze senkt sich polwärts auch die Waldgrenze; unter gleicher Breite liegt sie im Bereiche des Seeklimas tiefer als in Gebieten mit Landklima. Die mittlere Höhe der oberen Waldgrenze beträgt im Harz 1040 m, in den Bogesen 1300, im Jura 1500, in den Alpen 1500 bis 2300w. Die höchste Grenze des Getreidebaus zeigeu Gebiete mit trockuem Festlaudsklima; sie liegt im Karakorüm, in Bolivia und Peru 4000 m hoch. c) Tierregionen. Mit der Höhe nimmt auch die Tierwelt an Zahl der Arten und Einzelwesen ab, und zwar schneller als die Pflanzenwelt. Daher wirken Gebirge, besonders solche, die in der Richtung der Parallelkreise streichen, am schärfsten trennend zwischen zwei tiergeographischen Gebieten. Da die südlichen Gehänge im allgemeinen eine reichere Vegetation tragen, sind sie faunistisch bevorzugt', daher rücken an den Südseiten auch die Höhen- grenzen des Tierlebens aufwärts. Vii. Die Menschenwelt. 1. Räumliche Verteilung der Menschen über die Erde. § 83. a) Alter und Heimat des Menschengeschlechts. Von den Lebewesen ist der Mensch am spätesten auf der Erde erschienen. Funde von Schädeln, Knochen und Geräten, überhaupt von Spuren des Menschen in den verschiedensten Gebieten liefern den Beweis, daß das Alter des Menschengeschlechts bis in die Diluvialzeit hinaufreicht. — Die Urheimat der Menschen ist unbekannt. Die wahrscheinlichste Ansicht geht dahin, daß sie in einem tropischen oder subtropischen Teile Asiens zu suchen ist. Von ihrer Urheimat aus verbrei- teten sich die Menschen über die ganze Erde. Unbewohnt blieben bis heute nur Teile der Polarländer und einige vereinzelt liegende Inseln im Großen und Indischen Ozean, im ganzen 4 °/0 der mehr oder weniger bekannten Erd- oberfläche. § 84. b) Volkszahl und Volksdichte der Erde. Die Gesamtzahl aller Menschen auf der Erde beträgt schätzungsweise 1600 bis 1700 Millionen. Für die von Menschen bewohnte Landfläche — 132 Mill. qkm — darf nach Wagner eine mittlere Volksdichte von 12 E. auf 1 qkm angenommen werden. Aber die Verteilung der Bevölkerung ist, besonders durch den Einfluß natürlicher sowie politischer und geschichtlicher Verhältnisse, sehr ungleich. Landräume, die vou der Natur kärglich ausgestattet sind, daher dem menschlichen Dasein ungünstige Bedingungen bieten, hemmen die Ver- dich tun g; klimatisch bevorzugte, fruchtbare und an Bodenschätzen reiche Ge- biete locken zur Besiedlung an. Sehr dünn bevölkert sind der Polar- gürtel, die beiden Passat-Trockengebiete und das tropische Urwaldgebiet. Von den genannten Erdräumen werden die drei ersten wegen der großen Ungunst der Naturbedingungen ständig sehr schwach besiedelt bleiben, dagegen kann

5. Für Seminare - S. 137

1912 - Breslau : Hirt
3. - Ostasien. 137 B. China. a) Bodengestalt und Bewässerung. Seiner Bodengestaltung nach besteht $ 109. China aus zwei Teilen, einer nördlichen und einer südlichen Landschaft, die durch die Ausläufer des Kweuluu voneinander getrennt sind. Der Nord teil ist größtenteils Tiefland; es wird jedoch im No durch das Gebirgsland der Halbinsel Schäntnng unterbrochen. Südchina hat steile, schluchtenreiche Gebirge, denen auch weite Täler nicht fehlen. Nordchina wird von dem H oänghö bewässert. Dem Gebiete dieses Flusses gehört die Lößregion des Landes an. Der Löß, ein kalkhaltiger, toniger Sand, der durch Staubstürme aus dem Inneren Asiens fortgetragen und an den Gebirgen sowie im Tieflande Chinas abgelagert wurde, deckt oft in Schichten von 700 m Mächtigkeit den Boden. Ausreichend bewässert, ist er äußerst fruchtbar. Infolge seiner kapillaren Struktur bricht er bei Unterspülung in steilen Wänden ab. (Vgl. § 30.) Daher sind die Flnßtüler senkrecht eingetieft, die Schichten in der wunderbarsten Weise zerklüftet. Die gelben, schaumigen Lößschlammassen, die der Hoänghö (d. h. gelber Fluß) mit sich führt und teilweise weit ins Meer hinaustrügt, haben Fluß und Meer den Namen gegeben. Wie andere chinesische Flüsse, so hat namentlich auch der Hoänghö durch Ablagerung von Sinkstoffen das Bett seines Unterlaufes erhöht, stellenweise bis zu 5 m über dem umliegenden Lande. Solche Flüsse eignen sich gut zur Bewässerung des Landes, aber ihre Dammdurch- brüche sind äußerst gefährlich. Die letzte große Verheerung, die der „Kummer Chinas" dnrch Überschwemmung anrichtete, erfolgte im Jahre 1887. In geschicht- licher Zeit hat er seinen Unterlans häufig geändert und neue Rinnen gegraben. — Der Hoänghö ist wegen starker Wasserstandsschwankungen und einer seiner Mün- dung vorgelagerten Barre, aber auch wegen seines streckenweise flachen Fahrwassers für die Schiffahrt wenig bedeutsam. Dagegen hat der Strom Südchinas, der Jäntsekiäng („Sohn des Ozeans"), einer der mächtigsten Ströme der Erde (5100 km), für China als Verkehrsstraße eine ähnliche Wichtigkeit wie der Mis- sissippi für Nordamerika und die Wolga für Rußland. Seedampfer können bis Han- köu, Flußdampfer und Dschunken sogar bis zum Austritt des Stromes aus Inner- asien gelangen. b) Klima und Wirtschaftsleben. Die Fortsetzung des Kwenlun bildet nicht nur eine Wasser-, sondern auch eine Klimascheide. Im nörd- lichen China ist das Klima mehr festländisch, im 8 ozeanisch mit geringen Temperaturgegensätzen und reichlichen Niederschlägen. Im heißen Sommer wehen die feuchten Monsunwinde vom Meere ins Land und bringen be- trachtliche Regenmengeu. Ihr Ausbleiben hat den Ausfall einer Ernte und in dem dichtbevölkerten Lande schreckliche Hungersnot im Gefolge. Im Winter steht Nordchina unter der Herrschaft sehr kalter, Jnuerasieu entstammender Nordwestwinde, deren Herrschaft im 8 bis nach Kanton reicht, ohne daß dadurch in diesem Teile Chinas der Anbau subtropischer Gewächse ver- hindert würde. Die Gebiete des nordwestlichen China und des Chinesischen Tief- land es gehören zu den gesegnetsten Gegenden der Erde und bilden die Kornkammern des Landes. Fast alles anbaufähige Land ist in Kultur

6. Für Seminare - S. 147

1912 - Breslau : Hirt
4. Jnnerasien. 147 Karakorüm fort. Der Karakorüm, das „schwarze Gebirge", umschließt im W mit dem Himalaja, dem Hiuduküsch, dem Kweuluu und dem Tien- schau das Pamir-Hochland, ein burgartig emporgehobenes, seenreiches, von breiten Mulden und zahlreichen Ketten durchzogenes Steppengebiet von 5000 m Höhe. Der Tienschan, das „Himmelsgebirge", bildet das südwestliche Gebirge des stafselsörmig nach No zurückweichenden, nur in der Pforte der Dsüngarei unterbrochenen Nordwestrandes von Jnnerasien. Im No begrenzt der Altai die Dsnngarei. Dieses Steppenland bildete wiederholt ein Aus- bruchstor nach W für die mongolischen Völker und vermittelt jetzt eiueu großen Teil des Güteraustausches zwischen China und Rußland. Am Baikal-See schließen das Sajäuische und das Jablonoi-Gebirge den Wall. Die Ost- grenze Zentralasiens sind die meridional streichenden Ketten des östlichen Tibet, die nach 8 und 80 fächerförmig auseiuaudergeheu, und verschiedene Randgebirge, darunter das Chingan-Gebirge. B. Der innere Teil Zentralasiens. a) Oberflächenbild. Der Kwenlnn, der sich vom Pamir gegen 0 bis § 115. zum Chingan-Gebirge und bis nach China hinein erstreckt, scheidet Jnnerasien in zwei Teile. 1. Das Hanhai im N ist der größere Teil (etwa 1000 m hoch). Es trägt seinen Namen (Hanhai = „trockenes Meer") mit Recht; denn noch zur Tertiärzeit bildete es das Becken eines Meeres, das durch die Dsün- garische Pforte einen Abfluß fand. Der abflußlose westliche Teil heißt nach dem einzigen größeren Fluß Jnuerasieus, dem Tarim (Bild 84), der in den Lobnor mündet, das Tarimbecken oder nach den Bewohnern Osttnrkestän. Der östliche Teil führt verschiedene Namen: Gobi („Wüste"), Schämo („Sandmeer"), die Mongolei. 2. Den Südteil bildet Tibet, ein von hohen, parallelen Gebirgsketten durchzogenes, gefaltetes Hochland, das höchste der Erde (fast Montblanc- Höhe, 4500 m). Der westliche Teil und die Nordostecke sind abflußlos. Im gebirgigen, seenreichen 0 und 30 liegen die Quellgebiete der großen Ströme Ost- und Südostasiens. b) Klima, Pflanzen, Tiere. Für das Klima des Landes sind Verhältnis- mäßig heiße Sommer und eisig kalte, fast wolkenlose Winter bezeichnend. Durch die Trockenheit der Luft werden die Temperaturgegensätze noch ver- schärft. Die durch Steigungsregen befeuchteten Randgebirge haben sämtlich einen mit Vegetation bedeckten Fußgürtel und am Außenrande dichten Wald. Höher hinauf folgt zunächst ein breiter Schuttgürtel von verwittertem Gestein; dann beginnen Bergmassen aus festem Fels. Das Innere ist wegen seiner sehr spärlichen Niederschlagsmengen meist Sand wüste mit Steppen und Oasen oder Kieswüste. Da der Wald fehlt, so dient bei dem Mangel an Holz der getrocknete Kot der Herden als Brennstoff. Die Sandwüsten Zentralasiens sind auch die Heimat furchtbarer Stürme. Anbau des Bodens gestatten nur geschützte und durch Quellen und Flüsse 10*

7. Für Seminare - S. 173

1912 - Breslau : Hirt
2. Melanesien und Neuseeland. 173 105. Pfahlbauten an der Allste von Neuguinea. Die Papuas im W und N Neuguineas und im Bismarck-Archipel wohnen mit Vorliebe in Pfahlbauten, Bambusstämme bilden die Pfähle, Bambusstäbe oder Matten die Wände, Palmzweige das Dach. Das Haus hat nur eine Tür und einen großen (dunkeln) Raum. Über den Stäben des Fußbodens liegen meist Matten. An den Erundpfählen wird das Auslegerboot befestigt. 106. Aus dem Vulkangebiete in der Mitte der Nordinsel von Neuseeland, südlich des Taupo-Sees. Der schöne Kegelberg in der Mitte ist der nur noch Dampfwolken ausstoßende Ngaruhoe (2280 m), weiter rechts der noch tätige Vulkan Tongariro (1974 m).

8. Für Seminare - S. 175

1912 - Breslau : Hirt
3. Ozeanien. — Rückblick. 175 c) Bestandteile. 1. Mikronesien Meininselwelt). Dem Deutschen Reiche gehören die Marianen, Karolinen, Marshall-Jnseln^. 2. Polynesien (b. i. Vielinselwelt). Englisch: der Fidschi-Archipel, die Tonga- oder Frenndschasts-Jnseln. Französisch: die Gesellschafts-Jnseln mit Tahiti. Deutsch: von den Samöa-Jnseln Upölu mit Apia und Sawain. Der Union gehörig: Tutuila, eine der Samöa-Jnseln. Nahezu in der Mitte zwischen Amerika und Australien liegen die als Kohlen- und Wasserstation des Stillen Ozeans wichtigen, darum von der Union erworbenen Hawaii-Juseln, die nur 150000 Einwohnerzählen. Die größte, Hawaii, sogroß wie Holstein, hat mehr als 200 Krater, darunter den über 4000 m hohen, sehr sanft ansteigenden, umfangreichsten tätigen Vulkan der Erde, den Mauna Loa, d.i. großer Berg. Er trägt auf seinem Südostabhang einen flachen Kegel, denkilauea, mit einem riesigen, von glühendflüssigen Lavaseen erfüllten Krater. Ausgedehnte Zuckerrohr- und Ananaspflanzuugeu liefern der Insel die Hauptgegenstände des Handels. Der Hauptort Honolulu (50) liegt auf einem kleinen Eilande. Ubersicht über die größeren Städte in Tausenden. Sydney . . 600 Adelaide fast 200 Aucklaud . . 90 Newcastle . 70 § 128. Melbourne. 575 Brisbane . 150 Wellington . 75 Honolulu. . 50 Rückblick auf Australien und Polynesien. Australien ist unter den Kontinenten am ungünstigsten gelegen, da es von den für den Weltverkehr wichtigsten Erdteilen, von Europa und Amerika, am weitesten entfernt ist. Zu dem am nächsten benachbarten Asien vermittelt eine reiche Inselwelt zwar den Übergang, indes kehrt Australien Asien seine klimatisch und wirtschaftlich un- günstigste Seite, den „Rücken", zu. Daher entwickelte sich hier kein Verkehr. Ungünstig ist auch die nach Umriß und Aufbau geringe Gliederung. Die Niederschläge werden von den Randgebirgen dem inneren Tafelland weggefangen. Wie bei einer Insel bildet die Küste, besonders im So, die Hauptstätte der menschlichen Siedlungen und des Verkehrs. Eigenartig, von den anderen Erdteilen stark verschieden, ist die Tierwelt, arm an Arten und Vertretern. Dürftig ist auch die Pflanzenwelt. Sie entbehrt einheimische Ackerbaupflanzen. Die Wolle europäischer Schafe und die Ernten europäischer Getreidearten liefern heute den Hauptertrag der Bodennutzung. Sie bilden neben Erzen auch die Hauptgegen- stände der Einfuhr nach Deutschland. Australiens Mineralschätze an Gold, Silber, Kupfer und Kohlen sind bedeutend. Es ist das dritte Goldland der Erde. Die Bewohner sind meist britischer Herkunft. Die Deutschen bilden Inseln im englischen Volksmeer. Die ^nseln Polynesiens find entweder hoch und vulkanisch oder niedrige Korallen- eilande. Ihre Armut an einheimischen Pflanzen- und Tierarten ist noch größer als die 'Australiens. Kokospalmen, deren Früchte Hauptgegenstand der Ausfuhr sind, und Fische liefern der Bevölkerung hauptsächlich den Unterhalt. * S, §§ 180, 181.

9. Für Seminare - S. 223

1912 - Breslau : Hirt
C. Südamerika. 223 C. Südamerika. 18 Mill. qkm, 50 Mill, nahezu 3 auf 1 qkm. Fast 2mal so groß wie Europa, ^mal so viel E., y*g- so dicht bevölkert. Übersicht. Das südamerikanische Dreieck gleicht in Gestalt und Armut an § 162. Gliedern dem östlich benachbarten Afrika; es ist aber schlanker als dieser Erdteil. Südamerika läßt, wie Nordamerika, drei Haupt teile (Fig. 134) hervortreten: A. Das gefaltete Land der Kordilleren, hohe, erst in junger Erd- zeit entstandene Gebirgslandschaften. B. Das ungefaltete Land des 0, altes, durch Verwitterung und Ab- tragung stark erniedrigtes Gebirgsschollenland. C. Dazwischen jüngeres angeschwemmtes Tiefland. c . Sorata Saiama .... J lllimani m T/t/caca- _ Innn ü Madeira Paraguay Brasilisches Bergland_^^ Atl.oz. F ,„A„ ,_w A n "d e n ^ 6000 ^ Mittl.kammhöhe H5oam "-6000 134. Höhenquerschnitt durch Südamerika auf 16° 8. 25fache Überhöhung. 1. Das gefaltete Land der Kordilleren oder Anden. a) Bodengestalt. Das Meridionalgebirge der Anden umrahmt den Erdteil § 163. in Gestalt einer mit der Schneide nach 0 gerichteten Sichel von der Ma- gellan-Straße bis zum Karibischen Meer. Die einzelnen Teile werden nach den von ihnen durchzogenen Ländern benannt (Fig. 123). Im 3 treten die Anden als gletscherreiche Fjordlandschaft ans Meer, im N säumen tropische Urwälder die unteren Hänge. In der Mitte (nörd- lich von dem Aconcagna, dem höchsten Gipfel der Anden, 7000 m) laufen meist zwei, im N drei Ketten parallel. Sie schließen langgestreckte Hochtäler und besonders im mittleren Teile ausgedehnte, sehr hohe Plateaus ein, die öfter durch Querjoche (Wasserscheiden) voneinander getrennt sind. Die östliche Kette der nördlichen Anden leitet hinüber in die Bergpyramide der Sierra Ne- väda de Santa Marta, deren Gipfel höher find als der Montblanc, und in das Küstengebirge von Venezuela ^weueßuela^. Girlandenartig ziehen sich zahlreiche tätige und erloschene Vulkane über das Gebirge hin; von diesen ist der herrlich geformte Kegel des Cotopüxu (6000 m), dessen rauchende Kraterösfuuug mitten im ewigen Eis liegt, der höchste tätige Feuerberg der Erde. Einen erloschenen Vulkan stellt der riesige Dom des Chimbo- rasso dar (Bild 135). Die wenig zahlreichen Pässe des Gebirges liegen zwischen 3000 bis 4000 m hoch und sind nur schwer gangbar. Daher bilden die Anden trotz ihrer verhältnismäßig geringen Breite ein großes Hindernis für den West- 1 D. i. Glanzberg, weil seine Feuersäule weithiu durch die Nacht leuchtet.

10. Für Seminare - S. 227

1912 - Breslau : Hirt
C. Südamerika. 227 136. Steppe mit Lateritboden am Orinoko in der Regenzeit. Laterit, eine Tonerde, ist der Rückstand völlig verwitterten Gesteins. Er ist ziegelrot, eisenreich und der Nährboden der Urwälder bei guter, der Steppen bei wechselnder Befeuchtung. Die Blöcke auf der Steppe bestehen aus härterem Brauneisenstein. Der blasse, weichere Boden ist vom Regen stärker fortgewaschen. 137. Steppenbuschwald auf Lateritboden am Orinoko während der Trockenzeit. Das Gras ist verdorrt und abgebrannt, die Bäume haben ihr Laub verloren. Das Bieh muß in feuchteren Talrinnen Nahrung suchen. — In Afrika nimmt der meist fleckig aussehende, tiefgründige (bis 5g m) Laterit- boden die Hälfte der gesamten Bodenflsche ein. Auch im mittleren Südamerika und in Indien ist er weit verbreitet. (Aufnahmen von Prof. Dr. Passarge.) 15*
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