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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Seminare - S. uncounted

1912 - Breslau : Hirt
Canon des Colorado-Flusses in Arizona, von O'neill's Point aus gesehen. Das Colorado-Tafelland ist durch die ausnagende Kraft der fließenden Gewässer bis 1800 m tief zerfurcht. Das geschah hauptsächlich in der wasserreichen Eiszeit der Erde, als der Mensch schon lebte. An der Oberfläche wurde es durch die Verwitterung in abgestumpfte Pyramiden aufgelöst, die von mächtigen Schutt- Halden umgeben sind. Die Schlucht durchschneidet oben Muschelkalk- und Buntsandsteinschichten und reicht bis zu den ältesten Gesteinen hinab.

2. Für Seminare - S. 223

1912 - Breslau : Hirt
C. Südamerika. 223 C. Südamerika. 18 Mill. qkm, 50 Mill, nahezu 3 auf 1 qkm. Fast 2mal so groß wie Europa, ^mal so viel E., y*g- so dicht bevölkert. Übersicht. Das südamerikanische Dreieck gleicht in Gestalt und Armut an § 162. Gliedern dem östlich benachbarten Afrika; es ist aber schlanker als dieser Erdteil. Südamerika läßt, wie Nordamerika, drei Haupt teile (Fig. 134) hervortreten: A. Das gefaltete Land der Kordilleren, hohe, erst in junger Erd- zeit entstandene Gebirgslandschaften. B. Das ungefaltete Land des 0, altes, durch Verwitterung und Ab- tragung stark erniedrigtes Gebirgsschollenland. C. Dazwischen jüngeres angeschwemmtes Tiefland. c . Sorata Saiama .... J lllimani m T/t/caca- _ Innn ü Madeira Paraguay Brasilisches Bergland_^^ Atl.oz. F ,„A„ ,_w A n "d e n ^ 6000 ^ Mittl.kammhöhe H5oam "-6000 134. Höhenquerschnitt durch Südamerika auf 16° 8. 25fache Überhöhung. 1. Das gefaltete Land der Kordilleren oder Anden. a) Bodengestalt. Das Meridionalgebirge der Anden umrahmt den Erdteil § 163. in Gestalt einer mit der Schneide nach 0 gerichteten Sichel von der Ma- gellan-Straße bis zum Karibischen Meer. Die einzelnen Teile werden nach den von ihnen durchzogenen Ländern benannt (Fig. 123). Im 3 treten die Anden als gletscherreiche Fjordlandschaft ans Meer, im N säumen tropische Urwälder die unteren Hänge. In der Mitte (nörd- lich von dem Aconcagna, dem höchsten Gipfel der Anden, 7000 m) laufen meist zwei, im N drei Ketten parallel. Sie schließen langgestreckte Hochtäler und besonders im mittleren Teile ausgedehnte, sehr hohe Plateaus ein, die öfter durch Querjoche (Wasserscheiden) voneinander getrennt sind. Die östliche Kette der nördlichen Anden leitet hinüber in die Bergpyramide der Sierra Ne- väda de Santa Marta, deren Gipfel höher find als der Montblanc, und in das Küstengebirge von Venezuela ^weueßuela^. Girlandenartig ziehen sich zahlreiche tätige und erloschene Vulkane über das Gebirge hin; von diesen ist der herrlich geformte Kegel des Cotopüxu (6000 m), dessen rauchende Kraterösfuuug mitten im ewigen Eis liegt, der höchste tätige Feuerberg der Erde. Einen erloschenen Vulkan stellt der riesige Dom des Chimbo- rasso dar (Bild 135). Die wenig zahlreichen Pässe des Gebirges liegen zwischen 3000 bis 4000 m hoch und sind nur schwer gangbar. Daher bilden die Anden trotz ihrer verhältnismäßig geringen Breite ein großes Hindernis für den West- 1 D. i. Glanzberg, weil seine Feuersäule weithiu durch die Nacht leuchtet.

3. Für Seminare - S. 228

1912 - Breslau : Hirt
228 B. Länderkunde. — Iv. Amerika. Das Gebiet des Amazonenstroms hat Regen zu allen Jahreszeiten, während an der Nordküste zwei Regenzeiten ausgeprägt sind. Wegen ihrer Lage im Wind- und Regenschatten der Passate erhalten die Llanos des Orinoko und die Hochländer Brasiliens geringere Regenmengen; daher treten hier die Wälder zurück, um Grasfluren Platz zu machen. Nach S folgt der Tropenregion znuächst ein subtropisches, trockenesübergangsklimamit Sommerregen, dann ein gemäßigtes Klima, das in den höheren Breiten kühl und feuchtwird (Fig. 139). § 166. b) Die Einzellandschaften. 1. Die Llanos [ljauos] (d.h. Ebenen) (Bild 136,137) sind völlig ebene Tafeln an der Stelle eines tertiären Sees, deren lockere Erdmassen durch die Gebirgsslüsse angeschwemmt wurden. Die Arbeit der in der Regenzeit angeschwollenen Flüsse hat daraus später stellenweise ein flachwelliges Hügelland mit einer Anzahl niedriger Platten (Mesas J) geschaffen. Die Bergwaffer sammelt der tiefe und wasserreiche Orinoko, dessen Delta ein Gebiet von der Größe der Rheinprovinz umfaßt (§ 46). Das baumarme Land hat im Nordsommer Regen- und im Nordwinter, wenn der Nordostpassat über die Ebene dahinbranst, Trockenzeit. Mit einem Schlage ändert sich das Aussehen der Llanos, wenn der Dauerregen einsetzt. Dann wird die ausgedörrte, wüsteuähnliche Fläche ein buntdnrchwirkter Grasteppich, auf dem eine artenreiche Tierwelt sich tummelt. Nach W wird die Landschaft allmäh- lich feuchter, und am Fuße der Kordilleren erscheint dichter Regenwald. In den Llanos wird seit Jahrhunderten Viehzucht betrieben. Staatlich gehört der Sw zu Colömbia, der viel größere nordöstliche Teil zu Venezuela [iuetteßnela]. Venezuela2 reicht auch ins Bergland von Guayana und in das nördliche Urwaldgebiet des Amazonenstroms hinüber. Am Fuße der Anden gedeiht Tabak ebenso vortrefflich wie Kakao und Kaffee. In den Llanos bildet die Viehzucht die wichtigste Erwerbsquelle. Die Landeshauptstadt Caracas (75) liegt 900 m höher als ihr Hafenort La Gnayra [gtua-ira], mit dem sie in Eisenbahn- Verbindung steht. 2. Das Vergland von Guayana, größer als Schweden und Norwegen, ist ein nach dem Innern an Höhe zuuehmeudes, uraltes Gebirge (kristallinisches Gestein und Granit), das durch starke Verwitterung erniedrigt und zu einem von parallelen Ketten durchzogenen Tafellande wurde. Die dichte Vegetation des heißen und sehr feuchten Berglandes hemmt deu Verkehr. Der Küste entlang zieht ein snmpsi- ger Mangrovegürtel, die Brutstätte tödlicher Fieber. Von Bodenschätzen wird bis- her nur Gold durch Auswaschen gewonnen. Das Land liefert vorzüglichen Kaffee, sehr guten Kakao und viel Spanischen Pfeffer, der heiße Küstenstrich Zucker. Das Orinökogebiet gehört zu Venezuela. Im 0 dehnt sich das einzige Kolo- nialland europäischer Staaten auf dem südamerikanischen Kontinent aus. 3. Amazonien bildet ein riesiges Tiesland (— -f Europas). Über der alten Felsunterlage haben Meere verschiedener Erdzeitalter ihren Schlamm in Schichten abgelagert und Flüsse ein weit ausgedehntes Schwemmland aufgeschüttet. Hier breitet sich das größte und reichste Urw aldgebiet^ mit einer überaus mannigfaltigen Pflanzen- und Tierwelt und zugleich das wichtigste Kautschuk- gebiet der Erde aus. Zugaug zu ihm gewähren nur die breite Wasserstraße 1 Mesas, d. i. Tisch, vom lat. mensa. 2 D. i, Klein-Venedig, so von italienischen Abenteurern nach den auf Pfählen erbauten Jndianerorten an der Küste genannt. — 3 „Selvas", vom lat. silva — Wald.

4. Für Seminare - S. 437

1912 - Breslau : Hirt
Das Deutsche Reich. — D. Das Mitteldeutsche Gebirgsland. Laufstrecke fast das Doppelte dieser Länge. Daher folgt die militärisch wichtige Moselbahn nach Metz nur stellenweise dem Flusse und wählt meist den geraden Weg abseits des Tales; ebenso ist die Mosel für eine Flußschiffahrt im großen nicht geeignet. Um so lebhafter gestaltet sich der Fährverkehr zwischen den beiden Ufern. Da bald die rechte, bald die linke Uferseite dem Süden zugekehrt ist, so wechseln Wein- und Obstgelände mit Feldern, Wiesen und Wäldern fortwährend ab. In der Regel liegen daher die Besitzungen der Bewohner auf beiden Ufern, so daß der Verkehr über den Fluß schon durch die Bedürfnisse ein und derselben Wirtschaft bedingt wird. 224. Schlinge der Mosel bei Marienburg. Der Fluß bildet hier eine 12 km lange Schleife, deren Enden sich so nahe treten, dag man sie zu Fuß in ^ Stunden abschneidet, während die Dampferfahrt flußaufwärts 1^ Stunde dauert. 3. Die Eifel. a) Landschaftscharakter. Zwischen Mosel, Rhein, Maas und Sambre dehnt sich eine weite Hochfläche aus. Sie gehört nur im 0 zum Deutschen Reiche, während der Nw belgisch, der Kw französisch ist. Das waldreiche belgisch-französische Gebiet, das ungefähr durch die Linie Lüttich—trier vom deutschen gelrennt wird, bezeichnet man mit dem Namen Ardennen, das deutsche mit dem Namen Eifel. Die Eifel erreicht in der Hohen Acht 750 m Höhe. Das Gebirge ist reich an echten, erloschenen Vulkanen mit alten Kratern und Lavaströmen und an trichterförmigen Ver- tiefungen, die oft tiefe Seen kleineren Umfangs, Maare, enthalten. Das größte Maar ist der Laach er See bei Andernach, 3,3 qkm groß, 53 m tief, eine Perle landschaftlicher Schönheit. Den nordwestlichen Teil der Eifel bildet das Hohe Venn (d. i. Hohes Moor [Venn = Fehn]), ein mit großen Hochmooren bedecktes, waldreiches Gebiet. Dem Rheine benachbart, zieht aus

5. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 260

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 260 — ohnehin sparsamen Regengüsse aufgehört haben, zu winzigen Rinnsalen zusammenschrumpfen. Die Canons haben mitunter bei einer Länge von mehreren 100 km kaum 10—20 m Breite und eine Tiefe von 100, mehrere von 1000 m. Am großartigsten kommt diese Bildung in den Canons des Hauptstroms, des Kolorado, zum Ausdruck", der fast alle Gewässer des Hochlandes aufnimmt. D?r Kolorado (2900 km lang) entspringt in der Nähe des Nationalparks, hat vorwiegend s. Richtung und mündet in den Kalifornischen Busen. Er bildet mehrere Canons, darunter als gewaltigstes das Große Canon. Es ist 350 km lang, und seine Wände steigen 1000 bis 1800 m hoch empor. Am obern Rande hat cs stellenweise eine Breite von 25 km. Nach unten zu wird es, indem die Talseiten treppenartig vorspringen, immer enger, bis es sich zuletzt zu einer mehrere 100 m breiten Schlucht von schauerlicher Tiefe verengt. Die Wände des Canons, meist von gelblicher oder roter Farbe, steigen nicht glatt empor, sondern sind oft in Tausende von kleinen Felsen, Vorsprüngen und Zacken aufgelöst. Unten in der Tiefe stürzen brausend und schäumend die Wassermassen über Felstrümmer dahin, aber ihr Getöse dringt nur undeutlich an das Ohr des Beobachters, und sein Auge vermag den Strom nur als ein winziges Bächlein zu erschauen. Die Bildung der Canons hängt mit der Trockenheit des Klimas zusammen. Infolge der Regenarmut und der dadurch bedingten Spärlichkeit des Pflanzenwuchses ist die Verwitterung und Abtragung auf den Hochflächen unbedeutend, während die von den Hochgebirgen kommenden wasserreichen, reißenden Flüsse ihr Bett immer tiefer eingraben, und die Talwände bleiben steil, weil auch sie nur in geringem Maße der Zerstörung ausgesetzt sind. Das Mississippibecken (1,9 Mill. qkm) reicht vom Felsengebirge bis zu den Appalachen. Die großen Kanadischen Seen und schwache Bodenerhebungen, die vom Oberen See zum Felsengebirge hinüberziehen, scheiden es vom Nordischen Tieflande. Durch den Mississippi wird es in einen kleineren ö. und einen größeren w. Abschnitt geteilt. Nur ungefähr ein Fünftel des weiten Gebietes, das Land am Mexikanischen Busen und am untern Mississippi bis etwa zum 40. Breitenkreise, ist wirkliches Tiefland. Den übrigen Raum nehmen Tafel- länder ein, die nach O. und W. allmählich ansteigen und am Fuße des Felsen- gebirges 1599 irr Höhe erreichen. Diese Hochflächen sind hier und da ganz eben, gewöhnlich aber sanft gewellt. Nach der Mitte des Beckens hin haben sich die Flüsse tiefe Täler gegraben und die Taseln in einzelne Flächenstücke zerlegt. Der Mississippi, d. h. der Große Fluß, entspringt w. vom Oberen See, hat im ganzen s. Richtung und bildet an seiner Mündung ein großes Delta. Er hat eine Länge von 4109 km, und wenn man nicht seinen Oberlauf, sondern den Missouri als Quellstuß ansieht, von 6750 km. Der Mississippi-Missouri ist der längste Strom der Erde und übertrifft den Nil noch um 350 km. Sein Flußgebiet (3^ Mill. qkm) ist viermal so groß wie das der Donau und steht nur hinter dem des Amazonenstroms (7) und des Kongos (3,6) zurück. Nicht weniger als 55 schiff- bare Nebenflüsse gehen ihm zu, darunter einige, die an Größe den bedeutendsten Strömen Europas gleichkommen. Die wichtigsten dieser Nebenflüsse sind rechts der Missouri, der Arkansas und der Rote Fluß (Red River), links der Illinois (— neuß) und der Ohio (oheio) mit dem Tennessie (tennesie).

6. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 332

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 332 — Eigentümlich ist den grönländischen Gletschern, daß sie sich mit viel größerer Geschwindigkeit bewegen als die Eisströme wärmerer Gegenden. Man hat Bewegungen von 24—30 m innerhalb eines Tages festgestellt. Das Klima Grönlands ist viel kälter als das der unter gleicher Breite gelegenen Länder Europas. Das Innere hat wahrscheinlich eine Mitteltemperatur von — 20 °, die Abb. 64. Grönländergruppe vor ihrer Behausung. im Januar auf — 45 0 herabgeht. Wärmer sind die Küsten, besonders die Westküste, wo die mittlere Juliwärme 5—8° erreicht und sich das Land darum im Sommer mit einer allerdings dürftigen Pflanzendecke überzieht (S. 330), der die Insel ihren Namen (Grün- land) verdankt. An Bewohnern zählt Grönland 12000 Eskimo und etwa 200 Europäer. Die meisten Ansiedlnngen finden sich an der wärmeren Westseite. Die Eskimo (Abb. 64) bilden den Übergang von den Mongolen zu den Indianern. Sie sind auffallend klein

7. Erdkundliches Lesebuch für die Oberstufe höherer Lehranstalten und Seminare - S. 181

1911 - Breslau : Hirt
21. Chile. 181 Walle aufgesetzt sind. Es liegt nahe, das Bild von einer Reihe von Schornsteinen zu gebrauchen, die ans eiuem Dache stehen; dann muß aber betont werden, daß wir den sehr verwickelten Bau der mächtigen Zusammenfaltung nicht etwa als eine ein- fache, in der Mitte geborstene Antiklinale zu betrachten haben. Auch liegen die Vul- kaue nicht immer genau aus der Wasserscheide, der Sajatna und der Aconcagua springen etwas nach Osteu vor und liegen aus bolivianischem und argentinischem Gebiete. Vom Sajama ab bis in die Nähe des Wendekreises übersteigen nicht nur Vulkankegel, sondern auch der Kamm der Kordilleren vielfach 6000 m, kurz vor dem Wendekreise erweitert sich das chilenische Gebiet im Osten der Atacamawüste, es umfaßt zwischen hohen Ketten zwei abflußlose, mit Salzsümpfen und verwittertem Gesteinsmaterial bedeckte Hochtäler. Die größere östliche, die sogenannte Pnna von Atacama, scheint die Fortsetzung des westbolivianischen Hochtales zu bilden und wird im Osten be- grenzt durch die Cordillera real, die Fortsetzung der bolivianischen Ketten im Osten des Titicacasees und der Wasserscheide zwischen den bolivianischen Hochtälern. Mitten aus der öden Puua steigt ein Vulkankegel über 6000 in empor, und aus der Haupt- kette, die mit der Kette von Domeyko das kleinere, westliche Hochtal umschließt, ragt der Llu Haillaco 6600 in auf. Im Süden der Puna von Atacama, etwa vom Gipfel des Azufre oder Copiapo ab, hört die Bildung breiter interandiner Hochländer auf. Die Cordillera real und die mächtige archäische Zone im Osten Bolivias lösen sich auf in eine Menge nord- südlicher, zum Teil isoliert aus breiten Gesilden aufragender Bergketten, auf die wir bei der Besprechung Argentiniens zurückkommen. An das breiteste Stück Chiles schließt sich südlich von Copiapo das schmälste; der Kamm der Westkordillere liegt zum Teil nur 100 km von der Küste entfernt. Er bleibt, abgesehen von einigen Portillos oder Paßeinschnitten, höher als 4000 in und steigt mehrfach über 5000 empor, zeichnet sich aber keineswegs durch Höhe und Wild- heit vor den höchsten argentinischen Ketten aus. Im Osteu von Valparaiso zwischen dem Portillo de Azufre (3650 m) und dem Portillo von Cumbre (3760), über welchen die Eisenbahn zwischen den Hauptstädten der beiden Nachbarrepubliken geführt wird, steigt das Hochgebirge zu gewaltigen Höhen an. Der Aconcagua, dessen Höhen- berechnnngen nahe bei 7000 in liegen, scheint den Ruhm des Fürsteu der Andenkette zu behaupten. Wir befinden uns 10° im Süden des Wendekreises. Die Portillos/ über welche vor der Errichtung chilenischer Zollschranken viel Rindvieh aus eisen- beschlagenen Hufen von den Pampas westwärts wanderte, sind während des Winters bereits vier Monate (vom Juui bis Oktober) durch Schneemassen gesperrt. Etwa uuter 34° südlicher Breite erhebt sich inmitten zackiger Berggipfel der stattliche Dom des Maipo mit schneeerfüllten Kraterbecken zu 5400 in, dann folgt eine merkliche Sen- kung in der Höhe der Kordillere. Der Portillo von Planchon hat nur noch 2700 m Höhe, und die Paßhöhe, über welche die Eisenbahn zwischen Concepcion und Buenos Aires das Gebirge übersteigen soll, etwa 2000 in. Kein Berggipfel erreicht mehr 4000 in, doch reicht der Charakter der von Vulkankegeln überragten Kette bis über den 40. Grad südlicher Breite. Im Hinterlande der Bucht, mit welcher bei der Insel Chiloe die Fjordküste Chiles beginnt, erreicht der Tronador noch mehr als 3000 in; der benachbarte Calbuco war noch in den letzten Jahren tätig. Der Ehalten, der 2000 in hoch etwa unter 49° südlicher Breite über Schneegebirge hervorragt, scheint der südliche Flügelmann der Andenvulkaue zu sein. Wir sind damit in Gebiete ge- langt, die erst infolge der Grenzstreitigkeiten mit Argentinien durch I)r. Steffen und andere näher untersucht sind. Das Gebirge war, wie schon die Fjordküste

8. Erdkundliches Lesebuch für die Oberstufe höherer Lehranstalten und Seminare - S. 143

1911 - Breslau : Hirt
17. Die physikalischen Grundbedingungen südwestafrikanischen Lebens. 143 nördlichstes Damaraland), bald in zerklüfteten Urgesteinsmassiven (südliches Herero- land) entgegen. Sie alle aber sinken gegen ein weites Feld in ihrer Mitte ab, gegen das Sandbecken, das in der Sprache der Betschnnnen die Kalachari genannt wird. Um diese Riesensenke Zentralsüdafrikas bilden die eben genannten Hochgebiete einen Kranz, den im Westen der Knnene und Orangestrom, im Osten der Limpopo und Sambesi durchbrechen. Deutsch-Südwestasrika stellt einen Ausschnitt des eben skizzierten südafrikanischen Sockels dar, aber nur auf zwei Strecken sind seine Grenzen von der Natur selbst gezogen: im Norden bezeichnet das Bett des Knnene (Nonrfe River), im Süden mit tiefem Einschnitt das Oranjetal einen natürlichen Abschluß. Die Nordgrenze, im portugiesisch - deutschen Grenzvertrag vom 30. Dezember 1886 festgelegt, folgt dem Kunene nur bis zu den Katarakten, mit denen er südwestlich von Humbe die Sierra Cauna durchbricht; läuft von da an dem Parallelkreis entlang ostwärts zum Okawaugo, folgt ihm bis Andara (unterhalb von Libebe), das noch zur deutschen Interessensphäre gehört, und führt dann in gerader Linie zu den Katima-Molilo- Schnellen des Sambesi. Die Südgrenze bildet das Nordufer des Oranje-Unterlaufes bis zum 20. Längen- grad östlich von Greenwich. Die Ostgrenze unseres Schutzgebietes (deutsch-englischer Grenzvertrag vom 1. Juli 1890) knüpft weder an Landschaftsmarken, noch an reale Wirtschaftsinteressen- sphären an, sondern ist in den Jahren, da man Afrika zwischen die rivalisierenden Nationen am Diplomatentisch aufteilte, mit Lineal und Winkelmaß schnurstracks durch die Kalahari gezogen: vom Oranje zieht sie den 20. Längenkreis entlang bis zum 22. Parallelkreis; hier springt sie nach Osten bis zum 21. Längenkreis vor, nähert sich, ihm nordwärts folgend, bis auf 35 ton Luftlinie dem Okawango, biegt dann wiederum rechtwinklig nach Osten bis zu den Tschobesümpfen ab, deren Südrand bis zum Sambesi begleitend. So sind die Grenzen unseres Schutzgebietes weit genug gezogen, daß die Cha-- rakterzüge im Gesamtbau Südafrikas hier in Ausschnitten wiederzuerkennen sind. Dem Bilde Südwestafrikas aber prägen Klima- und Reliefzonen, der Wechsel von Völker-, Tier- und Vegetationsprovinzen so wechselvolle individuelle Züge ein, daß eine weitere Gliederung in natürliche Landschaften, die hier zunächst nur kurz genannt seien, sich ergibt. So grenzen klimatische Kräfte über dem Meere und dem nächst- angrenzenden Festland eine Zone des Aufstiegs zum Hochgebiet als Wüste ab, den Küstenstreifen der Namib; und ihr vorgelagert zeigen uns Inseln eine Tierwelt, wie sie in dieser Eigenart der Ozean sonst nirgends an einer afrikanischen Küste nährt. Im Hochgebiet hat das schwarzbraune Bantuvolk der Herero oder Viehdamara dem Damaralande, das gelbhäutige Volk der Hottentotten dem Groß-Namalande Namen und eingeborenen Wirtschaftscharakter gegeben. Fast unbekannt ist noch das Kaokofeld mit seinen Volkstrümmern, die hier Zuflucht fanden. Im Ambo- lande endlich, das noch immer der Erschließung harrt, ist uns ein fruchtbares Aus- läufergebiet der Kalahari-Senke gegeben. Die Kalahari selbst führt uns am Ostrand unseres Schutzgebietes aus der extremen Steppentrockenheit ihres Südens im Bon- delzwartlande mit dem „Caprivizipsel" in die Fiebersümpfe ihres äußersten Nord- ostens. Zwischen das Damaraland im Süden, das Kaokofeld im Westen und die Kala- hari mit dem Ambolande im Osten und Norden ist eine Landschaft eingekeilt, die wir der zahlreichen Einsturz- und Höhlenbildungen ihres Kalkbodens wegen das Karst- feld Südwestafrikas nennen wollen.

9. Erdkundliches Lesebuch für die Oberstufe höherer Lehranstalten und Seminare - S. 182

1911 - Breslau : Hirt
182 B. Zur Länderkunde. vermuten läßt, einst vereist. Jetzt mag die Schneegrenze in diesen Regionen bei 600 m liegen. Gletscher reichen mit ihren Zungen bis in Seen hinein, die wenig über dem Meeresspiegel liegen, und tauchen im Süden in die Fjorde. Bis zum Maipo hin macht sich in großen Gebirgsseen und Moränenablagerungen die Eiszeit bemerkbar. Tie Wasserscheide und die Kette der höchsten Erhebungen weichen oft voneinander ab. Es ist vorläufig in den Tälern mit Bambusstreisen an den Bächen und mit Buchen- grnppen, zwischen denen hie und da eine Hirschart in Rudeln weidet, nicht viel zu holeu. Doch streiten die Kommissionen mit Erbitterung. Ein britischer Schieds- sprnch wird hoffentlich der Spannung bald ein Ende machen. Das chilenische Land ist keineswegs die einfache Abdachung der hohen Kordillere gegen die Seeküste. Längs der Meeresküste zieht, von den Gebirgsbächen und weiter im Süden von den Fjordtälern vielfach durchschnitten, eine Küsteukordillere aus kristallinischen Massengesteinen. Schon in Nordamerika und in Peru begegueteu wir dieser Erscheinung. Wir nennen die Küstenkette niedrig, und das ist sie im Ver- gleich mit den Anden. Wir müssen uns aber vor Augen halten, daß sie vielfach unserem deutschen Mittelgebirge an Höhe gleichkommt, ja vereinzelt sogar das Riesengebirge überragt. Zwischen der hohen Kordillere und der Küstenkette erstreckt sich das chile- nische Längstal. Im Norden kommt es zum Ausdruck hinter der Küsteukette von Jqui- que in der Pampa de Tamarngal, in welcher inmitten der Salzsümpfe noch hier und da Buschwälder stehen. Zum Teil sind sie verschüttet und werden in dem holzarmen Gebiet als Brennmaterial ausgesucht, wenn sie nicht versteinert sind. Der Rio Loja markiert durch den nach Norden gerichteten Teil seines Laufes das Tal sehr gut, dann wird für eine längere Strecke die Ausbildung des Längstales weniger deutlich, be- sonders an der schmälsten Stelle Chiles. Santiago liegt in nahezu 600 in Höhe in einem Teile dieses Tales, durch dessen Ackerbaugefilde in eiuem allmählichen Auf und Ab die Eisenbahn nach Süden führt bis zum Puerto Moutt am Binnenmeer hinter Chiloe. Die breiten Hochwasserbetten der Kordillerenbäche nötigen auch da, wo sie, wie im Norden Chiles, oft nicht einmal das Meer erreichen, zu vielen kost- spieligen Brückenbauten. Das verzweigte Binnenwasser längs der Küste des Fest- landes gibt uns des weitern die Richtuug des Längstales, die durch größere und kleinere unters Meer tauchende Quertäler gegliederten Inseln und Schären sind die aus dem Meere ragenden Teile der Küstenkordillere. Ein Land, welches sich 4500 km in die Länge dehnt und vom Meeresspiegel zu Höhen über 6000 in ansteigt, muß eine Fülle der verschiedensten Landschaftsbilder innerhalb seiner Grenzen darbieten. Wir beginnen, ohne Rücksicht auf die politischen Unterabteilungen zu nehmen, mit der Darstellung des Mittellandes, der Umgebung der beiden wichtigsten Städte Val- paraiso und Santiago. In ihnen leben fast 400 000 Menschen und davon zwei Drittel in der Hauptstadt, welche mit dem Hafen Valparaiso durch eine 163 km lange Eisen- bahn verknüpft ist. Valparaiso liegt an einer halbmondförmigen, gegen Südwesten geschützten Bucht und steigt von dem schmalen Strande, auf welchem mit Ausnahme einiger Villen vor wenigen Jahrzehnten die kleine Siedelung beschränkt blieb, amphi- theatralisch an den Berglehnen empor. Wer die Bilder der kahlen Hafenplätze Perus und Nordchiles noch in Erinnerung hat, freut sich über die Kokospalmen, welche der im Sommer ziemlich öden Küstenlandschaft zur Zierde dienen. Einer grünenden Oase gleicht Quillota, zwischen dessen Obstgärten, Weingärten und Feldern uns zuerst die in der Umgebung Santiagos so reichlich vertretenen Pyramidenpappeln entgegentreten. Ihre Reihen begleiten sogar die Eisenbahnstrecken. Über die Küsten- kordillere gelangen wir ins Hochtal von Santiago. Inmitten der wegen der Erd-

10. Lehrbuch der Geographie - S. 243

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 243 — Deckung im W. auf einer hohen Kulturstufe^); sie bildeten im N. und in der Mitte der Andenregion mehrere despotisch regierte Staatswesen, darunter das Reich der Chibcha im heutigen Colombia und das Reich der Inka, dessen Centrum Peru war. Die Bewohner dieser Reiche sind bei der Eroberung durch die Spanier zum großen Teil vernichtet worden. Die Gebiete des Tief- landes, der beiden Tafelländer und der südlichen Anden wurden damals wie heute von einer Urbevölkerung bewohnt, die größtenteils von Jagd und Fisch- fang lebt, stellenweise aber auch zu Ackerbau und Viehzucht übergegangen ist. Zu ihnen gehören die Fenerländer, Patagonier und Arankaner im 8., die zum Teil civilisierteu Tupistämme des brasilianischen Tafellandes und die Kariben, stamme im N. Die Eingewanderten sind Europäer, besonders Romanen (Spanier, Portugiesen, Italiener), Neger und Chinesen (in Peru). Die Misch- linge bezeichnet man je nach ihrer Abstammung als Mestizen (Nachkommen von Weißen und Indianern, auch Cholos genannt), als Mulatten (Nachkommen von Weißeu und Negern) oder als Zambos (Nachkommen von Negern und Indianern). Kreoleu nennt man die im Lande geborenen Nachkommen spani- scher oder afrikanischer Einwanderer. Die herrschende Religion ist in Südamerika die katholische. Nur wenige Jndianerstämme sind zur Zeit uoch unbekehrt, bei den meisten besteht aber das Christentum nur in der Nachahmung äußerlicher Gebräuche, unter denen sich noch der gauze alte Heideuglaube verbirgt. I. Die Cordilleras de los Andes.^) Modenform und @exväffex. § 203. Das Andensystem, das „Rückgrat des südamerikanischen Kontinents", ist ein dnrch Senkungen und Brüche zerrissenes und von jüngerem vulkanischen Gesteiu überlagertes Faltungsgebirge; seine mit riesigen Vulkanen gekrönten Ketten schließen gewaltige Hochländer und lauge, tief eingeschnittene, oft schluchtenähnliche Thäler ein. Man teilt die Cordilleras de los Andes (Ketten *) Die Kultur der südamerikanischen Reiche beruhte auf dem Ackerbau, der trotz der vielfach ungünstigen Höhenlage mit Hülfe künstlicher Bewässerung und Düngung (Guano) reiche Ernten an Mais, Bohnen, Kartoffeln und Gespinstfasern gab. Die Wohnhäuser, Tempel und Paläste, von deren Großartigkeit noch jetzt die zahlreichen Trümmer zeugeu, waren aus Ziegeln oder Stein erbaut. Kunststraßen gingen von den Hauptstädten aus und dienten nebst einem ausgebildeten Postwesen (Läufer) und einer Knotensprache zur Verbindung der einzelnen Provinzen. Die Inka, die Herrscher des südlichen Reiches, genossen göttliche Verehrung, ebenso die im Sonnentempel zu Cuzco auf goldenen Sesseln thronenden Mumien ihrer Vorfahreu. Die Religion war Gestirn-, besonders Sonnendienst, Anbetung der Natur- kräste und Heroenverehrung. **) Forscher: Alexander von Humboldt (1801—1803), Pöppig (1826—31), Ch. Darwiu (1833), Philippi (1853—64), Stübel und Reiß (1868—1876), Hettner <1883/84, 1888/89), Güßseldt (1884) u. a. 16*
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