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1. Für Seminare - S. 365

1912 - Breslau : Hirt
B. Das Nordwesteuropäische Schollenland. — 5. Dänemark. 365 betriebene dänische Fischerei nicht so bedeutend, wie man mit Rücksicht auf die Jnselnatur des Landes erwarten sollte. Der Industrie fehlt es an den notwendigen Grundlagen, an Wasserkraft, an Steinkohlen und Erzen. Von Bedeutung sind nur die Betriebe, die Erzeugnisse der Landwirtschaft und Viehzucht verarbeiten oder im Dienste der Schiffahrt stehen (Brauereien, Brennereien, Zuckersiedereien, Herstellung von Leder und Handschuhen, Schiff- bau, Segeltuchherstellung). Mit dem Vorkommen von Ton und Porzellan- erde (besonders auf Boruhölm) steht die Tonwaren- und Porzellanfabrikation in Beziehung. Von sonstigen Industriezweigen sind Maschinenbau und Tuchweberei zu nennen. Obwohl die Industrie in den letzten Jahren im Aufblühen begriffen ist, arbeitet sie nur für den einheimischen Bedarf, ver- mag aber auch ihn nicht völlig zu befriedigen. Infolge seiner Jnselnatur und seiner Lage zu den Nachbarstaaten betreibt Dänemark lebhaften Handel. Er erfolgt vorzugsweise zu Wasser, wird aber durch ein an wichtige Dampferlinien angeschlossenes, gut ausgebautes Eisen- bahnnetz unterstützt. Den lebhaftesten Handelsverkehr unterhält Dänemark mit England, das zwei Drittel der land- und viehwirtschaftlichen Erzeug- nisse des Landes aufnimmt. Die Einfuhr nach Deutschland (Vieh, Butter, Fleisch, Fische, Felle und Häute) ist geringer; dagegen führt Deutschland viel mehr Waren (Getreide und Mehl, Webstoffe, Eisen, Zucker, Öl, Steinkohlen und Maschinen) nach Dänemark aus als England. (Vgl. § 352.) Iv. Bewohner. Im Mittelalter war Dänemark ein mächtiger Seestaat, der § 246. zeitweilig in England festen Fuß faßte und lange Zeit die Herrschaft über Skandi- navien ausübte. Im 16. Jahrhundert machte sich Schweden frei; 1814 wurde auch Norwegen von Dänemark unabhängig. Durch die Aufhebung des Sundzolles und den Verlust Schleswig-Holsteins im weitern Verlaufe des 19. Jahrhunderts büßte das Dänische Reich den Rest seiner früheren geschichtlichen Größe ein, an die nur noch einige überseeische Besitzungen erinnern (Island, Faröer, Grön- land und drei Inseln in Westindien ^darunter St. Thomas^). Die Dänen, dem skandinavischen Zweige der Germanen und fast aus- schließlich dem lutherischen Bekenntnisse angehörend, sprechen eine von dem Nor- wegischen kaum verschiedene Sprache. Die Volksbildung steht auf hoher Stufe; durch die Einrichtung von Volkshochschulen sucht man das geistige Interesse der Landbevölkerung noch mehr zu heben. —- Die Bewohner leben zu mehr als drei Fünfteln auf dem Lande in vereinzelt liegenden Bauernhöfen, in stattlichen Dörfern und kleinen Städten. Dänemark hat nur eine Großstadt mit mehr als 100 000 Ein- wohnern: Kopenhagen. Am spärlichsten bevölkert ist Jütland (47 E. auf 1 qkm); es weist nur an der Ostküste größere Ansiedlungen auf. Auch auf den dichter bevöl- kerten Inseln (83 E. auf 1 qkm) sind die kleinen Städte auf die Küste beschränkt. Y. Siedlungen. Das Stammland. Auf der Insel Seeland (—-^Sachsen) am Sund liegt die Hauptstadt Kopenhagen (600 mit,Vororten), d. i. Kaufmanns- Hasen. Der Hafen, geschützt durch die kleine Insel Amager, ist der größte und beste Hafen der Ostsee und wegen seiner Lage an der Hauptverbindungsstraße zwischen zwei Meeren stark befestigt. Die Stadt steht nicht nur in regelmäßiger Dampferverbinduug mit den Ländern an der Nord- und Ostsee, sondern bildet auch den Vereinigungspunkt der Eisenbahnen des Landes. Mit Kiel ist Kopenhagen über Körsör (8 Std., 5*- Std. Schiffahrt), mit Berlin (10 Std.) über Gjedser

2. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 269

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
269 Vereinigung der beiden Länder bestimmt. Nach dem Tode Adolph's von Holstein 1459 wählten die Stände beider Länder den Vetter jenes, Christian I. von Dänemark, der ausdrücklich die ewige Verbindung und selbstständige Stellung beider beschwor und verbriefte. Dennoch und trotzdem daß Holstein später deutsches Bundesland, erstrebten die Könige von Dänemark völlige Einverleibung. Als 1863 mit Friedrich Vii. der erbberechtigte Stamm erlosch, wurden die Herzogthümer von Preußen und Oesterreich erobert, und in dem Frieden von Prag (23. Aug. 1866) trat das letztere sein Mit- besitzungsrecht an Preußen ab. 1. Das Herzogthum Holstein, 155 Om. 580,000 E. a. Holstein im engeren Sinne, der nördliche Theil. Kiel, alte Hansastadt, anmnthig am linken User des tief eingreifenden Kieler Busens gelegen, des besten Hafens der Ostsee, dessen Eingang die schleswigsche Festung Friedrichsort schützt, ist der Hauptkriegshafen der deutschen Flotte an der Ostsee. Sie hat 32,270 E., eine Universität und treibt Fischerei, Schiffahrt und Handel (Kieler Sprotten und Böcklinge). Rendsburg, 12,406 E., Festung an der Eider und der Eisenbahn von Ham- bürg nach Schleswig. d. Wagrien, der östliche Theil. Plön, zwischen dem großen und kleinen gleichnamigen See, 4809 E., mit dem Schloß einer Herzogslinie; Heiligenhafen an der Ostsee, der flachen Insel Fehmarn gegenüber, 2279 E. Oldenburg, 2607 E., an der Brakan, Neustadt an einer Bucht des Busens von Lübeck, 4200 E., Segeborg an der Trade, 5041 E., mit Kalksteinbruch und Salzwerk, und Oldesloe an der Trave, 4303 E., mit Saline, sind die wichtigsten Orte. — Segeberg hat ein Lehrerseminar. c. Stormarn, der südliche Theil. Altona an der Elbe, dicht westlich bei Hamburg, 84,218 E., wohlgebaut, mit Seiden-, Wollen- und Baumwollenfabriken, Schiffahrt und sehr bedeutendem Handel. Nahe westlich Ottensen mit Klopstocks Grab, 12,419 E. Weiter abwärts an der Elbe Blankenese, großes Dorf, nur von Fischern, geschickten Schiffern und Lootseu bewohnt. Die ganze Gegend von Altona bis Blankenese ist mit Villen und herrlichen Gartenanlagen besetzt. Wandsbeck, 13,531 E., nahe bei Hamburg, durch des Dich- ters M. Claudius' Aufenthalt berühmt („Wandsbecker Bote"). ü. Ditmarsen, der westliche Theil. Glücksstadt an der Elbe, 5043 E., Handelsstadt. Itzehoe (oe — o) an der Stör, 9786 E. desgl. Von der Stadt Krempe (1133 E.) ab, nördlich von Glücks- stadt, folgen die berühmten Marschen von Wüster, Meldorf (3309 E. bis Sunden (4211 ©.). ' 2. Das Herzogthum Schleswig. 165 Qm., über 445,000 E. Das Herzogthum Schleswig erstreckt sich von der Eider und dem Kieler Kanal bis zur Schlei und der Königsau (§ 49). a. Ostküste. Hauptst., 14,571 E., am westl. Ende des Schleibusens, mit Fischerei, Schifahrt und Handel und schönem gothischen Dom. Im Nw. der Stadt, auf einer ^n?el das Schloß Gottorf, jetzt Kaserne. Südlich lag die nun zerstörte Feste Danewirk. Eckernsörde südlich der vorigen, an der gleichnamigen Bucht mit

3. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 224

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
224 das Steigen und Fallen und heftige Wallen seines Wassers, ohne daß es vom Sturm erregt wäre, so wie durch wunderbare Luftspiegelungen. Nord- lich von ihm liegt der kleinere Hjelmarsee, dessen Abfluß zu dem nord- östlich liegenden Mälarsee geht. Dieser, 33 Qm., über 1200 Inseln oder Holme (zus. 11 Qm.) einschließend, die ihm ein malerisches Ansehen geben, hat, außer einigen Kanälen, zwei Ausflüsse in die Ostsee. Die Wasserfälle der Flüsse nöthigten zur Anlegung von Kanälen. Ter Gotha-Kanal, 25 Ml. lang, ein bewunderungswürdiger Bau, verbindet eine Menge Landseen und die Ostsee mit der Nordsee. Aber um so geeig- neter sind Flüsse mit bedeutendem Fall zum Mühlen- und Fabrikbetriebe, und dazu werden sie in Schweden fleißig benutzt. Bevölkerung.^ Geschichtlicher Neberblick. Die Bewohner der Halbinsel gehören zwei Racen an, der Kaukasischen und Mongolischen, die Norweger und Schweden im W. und Sw. der ersten, die Lappen im N. der zweiten. Die Hauptbeschäftigungen und Lebens- weise derselben ergeben sich aus dem Vorstehenden. Die Lappen in Norwegen, Schweden und Rußland, im,Ganzen etwa 10,008, wovon die Hälfte auf das nördliche Norwegen kommt, bewohnen im Winter mit ihren Rennthieren die nordischen Wüsteneien, ziehen aber im Sommer auf 6 bis 8 Wochen zur kühleren Seeküste oder in die tieferen Ebenen, um jene Thiere und sich den Schwärmen von Mücken und Stechfliegen zu entziehen, welche die Sommerhitze mit sich bringt. Ihre Lebensweise ist zu bekannt, um dabei zu verweilen. In welchen Theilen der Halbinsel wird Acker- und Obstbau getrieben? Norwegen wird mit Getreide von Schweden aus versorgt. Norwegens ein- zige Kornkammer ist Hedemarken im südöstlichen Theile. Wo wird Robben-, Walfisch-, Heringssang getrieben? Wo Viehzucht? Wo Fabrikthätigkeit? Wo Handel? Vom Bergbau wird uoch später die Rede sein. Die Norweger und Schweden, dem blondhaarigen und blauäugigen Stamme der Germanen (Gothen) angehörend, sind ein kräftiges, genügsames, fleißiges, biederes, gastfreies, freiheitliebendes und intelligentes Volk, das sein Vaterlaud und seine sreie Verfassung liebt. Die große Mehrzahl hängt der lutherischen Kirche an, welche die bischöfliche Verfassung beibehalten hat. Aus mehreren kleinen Völkerschaften endlich zu zwei größeren zusammen geschmolzen, haben diese sich längere Zeit bekriegt, bis sie 1380 verbunden und 1389 unter Margaretha von Dänemark durch die Union von Calmar auch mit letzterem vereinigt wurden. Unter dem grausamen Christian Ii. löste sich aber Schweden 1520 wieder von diesem los und bildete unter Gustav Wasa und seinen Nachkommen ein eigenes Reich, bis 1814 sich ihm auch Norwegen mit selbständiger Verfassung wieder anschloß. Wie Schweden unter Gustav Adolph während des 30jährigen Krieges und noch eine Zeit nach ihm in die Geschicke Deutschlands eingegriffen; wie es unter Karl Xii. zu einer auf die Dauer haltlosen Macht gelangte, ist bekannt. Seit 1829 regiert Oscar Ii.

4. Mittel- und Norddeutschland - S. 212

1906 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 212 — der abgabepflichtigen Seeschiffe, die den Kanal benutzten, stieg im Jahre 1903 auf 32 038 mit einem Inhalte von nahezu 5 Mill. Registertonnen.*) li. Vesiedelung, Staatszugehörigkeit, Städte. Infolge der Unfruchtbarkeit seines mittleren Teils ist Schleswig-Holstein dünn bevölkert. Größere Städte gibt es nur an der Ostküste und im Süden, wo Handel und Industrie eine Stätte gefunden haben. Ackerbau und Viehzucht sind die Haupt- erwerbszweige; bedeutend ist insbesondere auch die Pferdezucht. An den Küsten wird Fischfang und Schiffahrt getrieben. Die Bevölkerung besteht der überwiegenden Mehrheit nach im W. aus Nordfriesen, die z. T. noch ihre alte Volkssprache reden, im O. aus Niedersachsen. Auf der Halb- iusel Wagrien wohnen germanisierte Slawen, im N. des Landes Dänen (etwa 140 000). Die jetzige preußische Provinz Schleswig-Holstein bestand früher aus zwei durch die Eider getrennten Herzogtümern, die gegen Ende des 14. Jahrhunderts miteinander vereinigt wurden. Beim Aussterben des einheimischen Herrscherhauses übertrugen die Stände 1459 die Herrschaft dem Könige von Dänemark, jedoch mit der Bestimmung, daß die beiden Herzogtümer nie mit Dänemark vereinigt, sondern „up ewig ungedeelt" beisammen bleiben sollten. Als die Dänen aber im vorigen Jahrhundert den Versuch machten, die „Elbherzogtümer" ihrem Staate einzuverleiben, wurden sie von Preußen und Österreich durch den Krieg von 1864 gezwungen, die beiden Länder herauszugeben, die dann 1866 au Preußen kamen. 1877 wurde die Provinz noch um das zwischen Holstein und Mecklenburg gelegene kleine Herzogtum Lauenbnrg vergrößert, das von 1815—64 in dänischem Besitz gewesen war. Unter den Städten an der Westküste sind die kleinen Hafenorte Tönning und Husum bereits genannt worden. (S. 205.) Auch Altona, die Hauptindustriestadt der Provinz, kennen wir schon. (S. 195.) Dicht bei Hamburg liegt Wandsbeck (31000 E.), ebenfalls ein lebhafter Jndnstrieort und bekannt durch Matthias Claudius und seinen „Wandsbecker Boten". Im Mittelstreifen des Landes, aber schon am Rande des Hügelgebietes, sind Rendsburg (16000e.) und Neumünster (32000 E.) die Hauptorte. Beide sind gewerbtätig. Rendsburg, am Kanal gelegen, hat ein großes Eisenwerk und bedeutende Schlächtereien für den Fleischversand; Neumünster ist ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt und blüht durch sein Tuchgewerbe. Die Lage der Städte im O. ist durch die Buchten und die deren Ende berührende nach N. ziehende Verkehrsstraße bestimmt. Obwohl die Küste vorzüglich znr Schiffahrt geeignet ist, hat sich hier doch, mit Ausnahme des s. Teiles, keine bedeutende Handelsstadt entwickeln können, da das Hinterland zu kleiu ist. Haders leben und Apenrade sind unbedeutende Orte. Flensburg (55000 E.), das hufeisenförmig um das Ende seiner Föhrde herum liegt (Fig 35), treibt Handel, Schiffahrt und Schiffsbau und ist der bedeutendste Hafen Schleswigs. Die Provinzialhanptstadt Schleswig (19000 E.), im Hintergrunde der für größere Schiffe nicht zugänglichen, aber sehr fischreichen Schlei, ist ein ziemlich stiller Ort. Eckernförde (7000 E.) treibt Fischfang und Handel mit Landeserzeugnissen. Kiel (146000 E.), die zweitgrößte Stadt der Provinz, liegt im Hintergrunde der nach ihr benannten Bucht, die sich 15 km weit ins Land erstreckt. Der Hafen, der beste der ganzen Ostseeküste, ist bis nahe an den Strand tief genug für die größten Schiffe, geräumig, geschützt gegen Wind, Seegang und Eis; er hat guten Ankergrund und ist leicht zu verteidigen, da sich die Föhrde am Eingang bis auf 1 km verengt. Daher hat das *) Von den Schiffen waren deutsche 26696, englische 574, dänische 1562, schwedische und norwegische 1527, russische 410. Die Einnahmen betrugen 2414 498 M.. Außerdem durchfuhren den Kanal 550 Kriegsschiffe.

5. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 95

1879 - Berlin : Stubenrauch
§. 17. 95 Die Königreiche Dänemark, Schweden und Norwegen wurden iu alter Zeit von vielen kleinen Fürsten beherrscht und erst im 9. Jahrhundert bildeten sich die drei Hauptstaaten. Mit dem Christenthum im 9. und 10. Jahrhundert kam nach und uach auch Gesittung in die Völker, die nun nicht mehr unter dem Namen Normannen die Küsten Europas mit ihren Raubzügen heimsuchten. Im Jahre 1397 vereinigte die Königin Margarethe von Dänemark alle drei Reiche unter ihrem Seepter, bis unter Gustav Wasas Anführung sich Schweden (1520) losriss und ein selbstständiges Reich bildete. Mächtig wurde Schwedeu unter Gustav Adolf. Nach dem 30jährigen Kriege bekam es den größten Theil von Pommern und im 17. Jahrhundert besaß es sogar eine Zeit lang auch die Ostseeprovinzen Jngermanland, Estland und Livland. Nach dem Tode des kühnen und eigensinnigen Karl Xii. sank aber Schweden wieder und verlor viele seiner Länder in Folge von innern Streitigkeiten. Nachdem im Jahre 1809 Finnland an Russland gefallen war, kam 1814 Norwegen zu Schweden und 1818 bestieg der französische Marschall Bernadotte den Thron, dessen Enkel der jetzt regierende König Karl Xv. ist. §. 17. Das Königreich Schweden, 8000 Meilen und 4'/g Mill. Einw., wird in 4 Hauptprovinzen und 24 Lüne getheilt. 1. Swealand, Schweden im engern Sinne, zwischen Gothland und Nor- land, am Dal-Elf gelegen, ist im östlichen Theile eben und fruchtbar, auch gut angebaut. Der westliche Theil ist gebirgig. Die Provinz zerfällt in die alten Provinzen: Upland, Södermanland, Nerike, Wermland, Dalekarlien und Westmanland. Stockholm (153), liegt 1 Stunde vom Meere mitten in einem Labyrinth von breiten und schmalen Sunden voll Klippen und Untiefen auf zwei Halbinseln und mehreren größeren und kleineren Inseln. Ausgestreckt vor der Mündung eines langen Thales, dessen Grundfläche der lange inselreiche Mälarsee erfüllt und an der Vereinigung dieses Sees mit dem Meere, liegt die Altstadt auf den Inseln, während die zwei anderen Haupttheile der Stadt längs den Bergen amphitheatralisch emporsteigen. Diese außer- ordentliche Mannigfaltigkeit der Gestaltungen von Seen und Inseln, von Bergen und Thälern, verbunden mit dem Aufbau einer großen, durch viele Gärten, Schlösser und Landhäuser eingesassten Stadt auf jenem Räume, kann nothwendig nur einen groß- artigen Eindruck machen. Hoch ragt das schöne Schloss über die 2 Meilen im Umfange haltende Stadt empor. Im ganzen ist die Stadt regelmäßig gebaut, zählt aber noch viele Holzhäuser, daneben auch einige prachtvolle öffentliche Gebäude und Kirchen. Ob- gleich ohne Universität hat Stockholm doch eine Menge wissenschaftliche und Kunstinstitute und Sammlungen verschiedener Art. Alle Inseln (Holme) sind durch Stein-, Holz- oder lange Schwimmbrücken in Verbindung gesetzt. Außerdem vermitteln viele kleine Dampfer und andere Schiffe den städtischen Verkehr und tragen zur Belebung dieser Seelandschaft bei. Eine Merk- Würdigkeit bildet die durch die Stadt geführte Eisenbahn, welche mittelst eines Tunnels von 470 m Länge und verschiedenen Brücken die einzelnen Stadttheile verbindet. Der herrliche Hasen mitten in der Stadt, die Fruchtbarkeit der weiteren Um- gebung, die Wasserverbindung mit den nahen Wäldern und erzhaltenden Gebirgen machen die Residenz auch zu dem wichtigsten Handels- und Stapelplatze des Landes. Upsala, zweite Stadt des Reiches; berühmte Universität, Sitz des Erzbischofs; schönste Domkirche in Schweden. Dancmora, mit unerschöpflichen Eisen-Erzgruben. Falnn am Dal-Elf, große ^upferwerke, Bergakademie. Sala, Silbergruben, die früher zu den bedeutendsten gehörten. 2. Göthaland oder Gotlsiand, südlich von Swealand, ist der fruchtbarste und bevölkertste Theil Schwedens. Die Abwechselung von Bergen, Thälern, Hügeln, Wäldern, Ebenen und Seen machen diese Provinz zum schönsten Be- zrrke des Landes. Göthaland besteht aus 8 kleineren Bezirken und aus den Inseln Oeland und Gottland. ^^stianstadt, in Schonen; Festung, Hafen und Fabriken. Malmö (33), in fruchtbarer Gegend, Fabriken und bedeutender Handel. Helsingborg am Sunde, Hafen und Fabriken. Madt, Hasen uno Handel. Göthatiorg oder Gothenburg (66) am Kattegat, zweite Handelsstadt Schwedens, großer Hafen. Karlskrona, feste Stadt, aus

6. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 98

1879 - Berlin : Stubenrauch
98 §. 20. Die Inseln Seeland, Laaland und Falster sind eben so fruchtbar wie der größte Theil der jütischen Halbinsel. Herrliche Buchen- und Eichen- wälder, üppige Getreidefelder und treffliche Obstgärten, letztere besonders auf Falster, schmücken das Land. Die Produkte Dänemarks sind denen in der norddeutschen Tiefebene sehr ähnlich. Nur an Mineralien ist das Land arm. Die Dänen, ein skandinavischer Volksstamm, beschäftigen sich mit Ackerbau, Viehzucht, Fischerei und besonders mit Handel und Schiffahrt. Die Industrie ist von keinem großen Umfange. Verbreiteten Ruf hat die Lederfabrikation. Die herrschende Religion ist die protestantische. Die hauptsächlichste Eisenbahn befindet sich auf der Insel Seeland, wo- selbst sie die Ostküste mit der Westküste verbindet (von Korsoer nach Kopen- Hägen). Außerdem geht eine Bahn von Kopenhagen nach Helsingör auf derselben Insel. Auch auf den andern Inseln und auf Jütland fmd einige Bahnen. Dänemark bestand anfänglich, wie Skandinavien, aus mehreren kleinen Reichen, die im 9. Jahrhundert zu einem Staate zusammenflössen. Unter Kanut dem Großen (10. Jahrh.) gehörte sogar Norwegen und England zu Dänemark und unter Marga- rethe stand Dänemark an der Spitze der drei skandinavischen Reiche (siehe Schweden). Schweden machte sich jedoch, wie wir wissen, 1520 wieder frei und 1814 verlor Däne- mark auch Norwegen. Als Dänemark das deutsche Schleswig - Holstein, welches „ewig ungetheilt" mit Dänemark verbunden sein sollte, unauflöslich mit sich vereinigen wollte, schritten die deutschen Großmächte ein und eroberten im Jahre 1864 beide Herzogtümer, die dann an Oesterreich und Preußen abgetreten wurden und seit dem Prager Frieden 1866 an Preußen kamen. §. 20. Die haupsächlichsten Theile sind, außer der Halbinsel Jütland, die Inseln Seeland, Möen, Fünen, Laaland, Falster, Langeland, und Bornholm. 1. Jütland, 458 ^Meilen groß, wird in vier Stifter getheilt: Aal- borg, Viborg, Aarhuus, Ribe. Aalborg, im nördlichsten Theil der Halbinsel; Getreidehandel; Fabriken; Hafen und Stiftsstadt am Liimfjord. Aiborg, ebenfalls eine alte Stadt. Aarhuus, Hafen; Handel und Fabriken. Fricdericia, Festung und Hafen am kleinen Belt. 2. Seeland, die größte Insel des Königreichs (128 Hjm.) in der Ostsee, zwischen Sund und Belt gelegen, fruchtbares Getreideland. Kopenhagen, dänisch Kiöbnhavn, (200) „gelegen an der einzigen günstigen Ostseepforte und am Scheitelpunkte zweier convergierender Golfe, im Besitze eines trefflichen Hafens, überrwiegt alle andern Orte Dänemarks nicht nur an Größe, sondern auch an Bedeutung. Es liegt an einem breiten Meeresarm, den Kalleboftrom, dessen nördlicher Theil zum Hafen benutzt wird." Der Kriegshafen, aom Handelshafen durch ein Pfahlwerk getrennt, fafft 500 Schiffe. Der Haupttheil der Stadt liegt auf Seeland, während ein kleinerer Theil, Christianshavn, auf der kleinen Insel Amack sich befindet, die mit Seeland durch zwei Brücken verbunden ist. Die zahlreichen Brände haben durch die nothwendig gewordenen Neubauten der Stadt den Charakter einer schönen Regelmäßigkeit gegeben. An Großartigkeit und Schönheit, an Menschenegwühl steht Kopenhagen andern Großstädten nach. Der Mittelpunkt der Stadt ist der große schöne Neumarkt. Hier liegt das Theater, das Schloss Charlotten- bürg, mit der Akademie der Künste und der Hauptwache. Im südlichen Theile der Stadt liegt auf dem Schlossholm die auf 10,000 Pfählen erbaute Christiansburg mit dem prächtigsten Rittersaale und vielen Kunstsammlungen. In der Nähe liegt die Börse, die Bank und Thorwaldsens Museum. Kopenhagen ist auch der Mittelpunkt der Wissenschaft und hat eine von 900 Studenten besuchte Universität. Der Handel und die Schiffahrt sind zwar nicht mehr so bedeutend wie früher, aber immerhin sehr beachtenswerth. In Kopenhagen concentriert sich wie in Paris der Staat: Beamte und Militär, der Hof, die Künstler und Gelehrten, der Adel und die höchsten Behörden drängen sich hier zusammen. Sämtliche Städte des Landes zusammengenommen haben nur doppelt soviel Einwohner

7. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 664

1842 - Dresden : Schmidt
Europa. 664 sitzt Fabrr., übrigens ist Viehzucht und Fischerei die Haupt- beschäftigung. Die Einkünfte betragen etwa 260,000 Rthlr. und die Verfassung ist aristo-demokratisch; sie zer- fällt in die gesetzgebende Gewalt der Repräsentanten und in die vollziehende des Senates. Die Hauptst. Krakau selbst, an der Rudawa und Weichsel, hat 37,000 Ew. (wor- unter über 11,000 Juden), ist schlecht gebaut, doch hat sie, als ehemalige Krönungsstadt, ein festes Schloß mit Dom, welches jetzt zu einer milden Stiftung benutzt wird, 70 Kir- chen, mehrere prächtige Klöster, eine kathol. Universität mit Zubehör, besonders wichtiger Bibliothek, ein Gymnasium, wichtige Tuchfabrr. und lebhaften Transitohandel. In der Nähe hat man den Kosciuszkohügel zusammen getragen, einen Lieblingsaufenthalt der Polen. Krezessowice, lieb- licher Badeort mit Steinkohlengruben, Eisenhütten rc. Xiii. Der dänische Staat. Lage und Grenzen: Zwischen Nord- und Ostsee, von 55° 21' 5" bis 57° 42' 24" N. B. und 25° 40' bis 82° 51" O- L., grenzt dieser Staat an die Nordsee, das Kattegat, die Ostsee und Deutschland. Bestandtheile, Größe und Volksmenge: Das Königreich Dänemark besteht aus einer großen Halbinsel, einer Fortsetzung des deutschen Festlandes und aus vielen In- seln, die durch die Ostsee, die Nordsee und das atlantische Meer zerstreut liegen. Ueber die deutschen Besitzungen des Königs von Dänemark, Holstein und Lauenburg ist schon oben (s. Deutschland!) gehandelt worden. Der Flä- cheninhalt des Ganzen beträgt 2,847 m M. mit einer Ein- wohnerzahl von 2,100,000 Seelen. Die Einwohner sind nach Abstammung und Sprache Germanen und zwar Dänen mit eigener Sprache, Friesen mit besonderer german. Mundart, echt Deutsche in Schleswig und Normannen in Island und den Färöer-Inseln mit isländischer Sprache. Die Danen bilden jedoch die Hauptmasse der Bevölkerung. Die luthe- rische Religion ist fast ganz allgemein, doch herrscht Dul- dung anderer Religionsparteien. Bildung und Gesit- tung wie in Deutschland, namentlich ist für die Verbesse- rung des Volksschulwesens durch Errichtung von Schullehrer-
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