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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Seminare - S. 80

1912 - Breslau : Hirt
80 A. Allgemeine Erdkunde. — Iv. Die Wasserhülle der Erde. 3. durch Abfluß, indem die rückwärtsschreiteude Erosion des Abflusses den das Seebecken eindämmenden Riegel immer tiefer einsägt. Viele Beispiele bieten trocken gelegte Hochgebirgsseen. Dem Erie(iri)-See droht z. B. allmähliche Ent- leernng dadurch, daß der Niägara-Fall ständig auswärts rückt (vgl. § 24, d). 4. durch Vermoorung, „indem die Vegetation vom Uferrand aus gegen die Mitte Boden faßt und schafft" svgl. § 31, b). Auf diese Weise entstanden die Hochmoore im nordwestlichen Deutschland und die Moser in Bayern. f) Größe und Tiefe einiger Seen in abgerundeten Zahlen >. Größe in qkm: Größte bestimmte Tiefe Kaspisches Meer . . 436 000 1098 Oberer See . . . 81000 307 Aräl-See . . . . 68 000 67 Viktoria-See . . , 68 000 an 100 Hnron-See . . . 62 000 200 Tanganjika-See . . 36 000 300 Baikäl-See . . . 34 000 1608 Njässa-See. . . . 27 000 an 700 Lädoga-See . 18 000 256 Bodensee . . . 540 250 K 49. Wirtschaftliche Bedeutung der Laudgewässer. Die Niederschläge sind Er- zeuger des Lebeus auf der Erde. Wo sie fehlen, wird das beste Land znr Wüste. Die Flüsse beleben die Länder, indem sie, wie Nil und Ganges, befruchtende Feuch- tigkeit weithin längs ihrer Ufer fpeuden, indem sie natürliche Verkehrsstraßen bilden, mit ihrem Gefälle Kraft liefern für den Mühlen- und Fabrikbetrieb und fo die Menschen zur Ansiedlung locken. Wo eine wichtige Landstraße eiueu Fluß kreuzt, entstehen blühende Flußhäfen Mannheim, Mainz, Cöln, Ruhrort'). Für große Festlandsräume, wie Rußland, China, Amazonien, bilden die schiffbaren Flußläufe die wichtigsten oder gar die einzigen großen Verkehrsstraßen. Auch die Seen reizen die Menschen zur Ansiedlung und zum Güteraustausch über das Wasser. Der Bodensee, die Kanadischen Seen n. a. sind an ihren Ufern mit verkehrsreichen Siedlungen ausgestattet. 4. Das Meer. A. Der Meeresboden. §50. 1. Gestalt des Meeresbodens. a) Unterseeische Bodenformen. Der Boden des Meeres ist vor den zerstörenden Einflüssen des Luftozeans und, da in Tiefen über 200 m keine Strömung mehr stattfindet, auch vor der erodierenden Wirkung des Wassers geschützt. Da außerdem die Ablagerung von Siukstosfen verschiedenster Art zur Ausgleichung von Unebenheiten beiträgt, ist er im allgemeinen viel ebener als der des Festlandes. Es fehlt ihm zwar nicht an ausgedehnten 1 Die Gesamtfläche aller Landseen schätzt man auf 1,7 Mill. qkm 3mal so groß wie Deutschland.

2. Für Seminare - S. 172

1912 - Breslau : Hirt
172 B. Länderkunde. — Ii. Australien und Polynesien. Es ist in erster Linie ein Viehzuchtland. Der die Herden oft bedrohenden Dürre hat man durch Anlage zahlreicher artesischer Brunnen mit Erfolg entgegengearbeitet. Brisbane [brisben] (150) ist die Hauptstadt. Das heutige Neusüdwales [uels] erhielt am Ende des 18. Jahrhunderts deportierte Verbrecher als Kolonisten. Diese gründeten Sydney [^ibne], das eine armselige Kolonie blieb, bis in der Mitte des 19. Jahrhunderts Goldfunde gemacht wurden. Da entwickelte sich Sydney schnell zur großen Stadt und zum ersten Handels- und Jndustrieplatz des Erdteils, zum Mittelpunkt der australischen und zum Endziele der europäischen Dampfschiffahrt (600). Neusüdwales treibt ergiebigen Steinkohlenbergbau, dessen Förderung zu Newcastle (70) am bedeutendsten ist. Der Hauptort iu dem reichen Silberdistrikt des W ist Brockenhill (30). In Viktoria, dem bevölkertsten und für Europäer klimatisch günstigsten Staate, wurde Melbourne [melböra] ähnlich wie Sydney zur Großstadt und zugleich zur prächtigsten Stadt des Festlandes (575). Die Haupt- stadt der Kornkammer Südaustralien, Adelaide [adelet] (fast 200), liegt un- weit der versandeten Murraymündung. Westaustralien bildet den größten, aber wüstenreichsten der Staaten. Es treibt vornehmlich Goldbergbau (Coolgardie und Kalgoorlie) und hat zu dem Zwecke Eisenbahnen und riesige Wasserleitungen von den Bergen bei Perth her (fast 700 km lang) in die Wüste geführt. Alle euro- päischen Dampferlinien laufen Freemantle [frimäntl] (20), den Hafen der Haupt- stadt Perth [pörß], an (55). Auf der Insel Tasmanien, die als Obstland und als die „Sommerfrische Australiens" bekannt ist, liegt die Hafenstadt Hobart (35). 2. Die innere Inselreihe: Melanesien und Neuseeland. § 136. a) Landschaftscharakter und Bodcnerzcugnisse. Um Australien zieht sich von Neuguinea bis Neuseeland ein Gürtel von Inseln. Mit Ausnahme von Neuseeland sind diese Inseln von dunkelhäutigen (daher Melanesien — Inseln der Schwarzen), meist in Pfahl- oder Baumdörfern (Bild 105, 158) lebenden Papuas (d. i. Krausköpfe) bewohnt. Die australische Inselwelt ist durchweg gebirgig und vulkanreich. Anordnung der Gebirge, Lagerung und Faltung ihrer Gesteinsschichten machen die Annahme wahrscheinlich, daß Neuseeland und Melanesien die Trümmer eines früher mit Australien verbunden ge- wesenen, später abgesunkenen Landraumes darstellen. Infolge des heißfeuchten Tropenklimas ist die Pflanzenwelt üppig entwickelt. Von Nutzpflanzen gedeihen Kokos- und Sagopalme und Brotfruchtbaum; den Hauptausfuhr- gegenständ bildet Kopra. Die wirtschaftliche Erschließung steckt noch in den Anfängen, da der Plantagenbau (Baumwolle, Tabak) unter dem Mangel an brauchbaren Arbeitern leidet. I)) Bestandteile. 1. Neuguinea ist 1,5 mal so groß wie das Deutsche Reich, die zweitgrößte Jusel der Erde. Das Innere nehmen hohe Gebirge ein, die Küste da, wo sie flach wird, Mangrovesümpfe (Bild 159). Das Bergland umkränzen kaut- schukreiche Wälder, die von einer bnntgesiederten Vogelwelt belebt sind. Die Insel besitzt schiffbare Flüsse von der Länge des Rheins. Das feuchtwarme Klima der Küsten- Niederungen kann der Europäer nur kurze Zeit ertragen. Darum ist hier nur Plan- tagenwirtschaft mit farbigen Arbeitern möglich. — Die westliche Hälfte ist nieder- ländifch, der 80 britifch, der No, das Kaiser-Wilhelmsland, deutsch. Zum deutschen Besitz gehören auch der vorgelagerte Bismarck-Archipel und von den

3. Für Seminare - S. 227

1912 - Breslau : Hirt
C. Südamerika. 227 136. Steppe mit Lateritboden am Orinoko in der Regenzeit. Laterit, eine Tonerde, ist der Rückstand völlig verwitterten Gesteins. Er ist ziegelrot, eisenreich und der Nährboden der Urwälder bei guter, der Steppen bei wechselnder Befeuchtung. Die Blöcke auf der Steppe bestehen aus härterem Brauneisenstein. Der blasse, weichere Boden ist vom Regen stärker fortgewaschen. 137. Steppenbuschwald auf Lateritboden am Orinoko während der Trockenzeit. Das Gras ist verdorrt und abgebrannt, die Bäume haben ihr Laub verloren. Das Bieh muß in feuchteren Talrinnen Nahrung suchen. — In Afrika nimmt der meist fleckig aussehende, tiefgründige (bis 5g m) Laterit- boden die Hälfte der gesamten Bodenflsche ein. Auch im mittleren Südamerika und in Indien ist er weit verbreitet. (Aufnahmen von Prof. Dr. Passarge.) 15*

4. Für Seminare - S. 204

1912 - Breslau : Hirt
A. Nordamerika 24 Mill. qkm, 125 Mill. E., 5 E. auf 1 qkm. Fast 21 mal so groß wie Europa, reichlich seiner Bewohner und seiner Bevölkerungsdichte, I. Die natürlichen Landschaften. 1. Der Westrand. § 150. a) Oberflächenbild. (Fig. 123.) Der breite, einheitlich gestaltete Westrand wird von einem hohen Tafel lande gebildet, das vom Golf von Tehnantepec bis zur Bering-Straße reicht. Von den weiten Hochflächen, die im Mittel 2000 m hoch liegen, ist das „Große Becken" nordöstlich von Kalifornien größer als das Deutsche Reich. Drei vorherrschend meridional gerichtete Hoch- gebirgsketten ans ältestem Gestein und vulkanischen Aufschüttungen, die Küsten- kette, das westliche Randgebirge und das Felsengebirge, durchziehen diesen westlichen Teil Nordamerikas, der nach dem angrenzenden Meere das Pazi- fische Nordamerika heißt. Nördlich vom 50? N ist durch Untertauchen des Gebirges eine typische Fjordküste entstanden. 121. Höhenquerschnitt durch Nordamerika auf 10° N. 25 fache Überhöhung. 1. Die Küstenkette. Sie reicht von Niederkalisornien bis Alaska und besteht aus einer Anzahl einzelner Ketten und Inseln. Ihre wild zerklüfteten und verwitterten Granit- und Gneisberge stürzen schroff ab und sind nur durch euge Taleinschnitte nach dem Meere hin geöffnet. So bildet die ganze pazifische Seite mit Ausnahme der flachen Ostküste des Kaliförnifchen Golss eine Steilküste, die au zwei Stellen, au der Mündung des Sacrameuto (dem „Goldenen Tor") und des Columbia, bedeutsam durchbrochen ist. 2. Das westliche Randgebirge. Der Westrand des Mexikanischen Tafellandes geht jenseits der Colorädoschlucht in die an wertvollen Wäldern reiche Sierra Nevada über. Durch die Großartigkeit ihrer Hochgebirgsnatur kommt die Sierra, mit Höhen bis 4000 m, den europäischen Alpen am nächsten. Jhreu Glanzpunkt bildet das durch kühne Felsbildungen und Riesenbäume1 berühmte Zjosemite ^josemmiti^-Ta l. Die Fortsetzung nach N, das Kaskaden-Gebirge, trägt nur ver- einzelt hohe und vergletscherte kegelförmige Gipfel sau 4000 m); sie sind meist vul- kanischen Urspruugs. Die See-Alpen bilden einen geschlossenen Wall, aus dessen Tälern die riesigsten Gletscher aller Kontinente teilweise bis ins Meer herausfließeu. Unter ihnen ist der Malaspina-Gletscher (4000 qkm) größer als alle Alpengletscher zusammengenommen. Hier erhebt sich der Mount lmauut! Mac Kinley zu 6200 m. Ein Ausläufer dieses Gebirges ist die durch Verseukuug in Inseln auf- gelöste Kette der Aleüteu. i Vgl, § 155. Gr Becken Li

5. Für Seminare - S. 342

1912 - Breslau : Hirt
342 B. Länderkunde. — Vi. Europa. B. Das Nordwesteuropäische Schollenland. 1. Republik Frankreich. 535000 qkm, fast 40 Mill. E., 74 E. auf 1 qkm. Fast so groß wie das D. 9t., aber 25 Mill. E. weniger und so dicht bevölkert. 231. I. Lage und Grenzen. Frankreich ist wie Deutschland europäischer Rumpf- und Seestaat zugleich, jedoch inniger mit dem Meere verknüpft als unser Vaterland, da seine drei Landseiten 2400 km, seine drei Seegrenzen zusammen fast 3100 km messen, d. i. fast die 1^ fache Küstenerstreckung Deutschlands. Die Festlandsgrenze entbehrt im No des natürlichen Schutzes; daher wird sie dort an den wichtigsten Eingangsstraßen durch Festungen gesichert (Donl, Verdnn, Lille). Die Küste ist am Kanal glatt und hafenarm, zwischen Seine- und Garonne- mündung buchtenreich; im Sw bildet sie einen geradlinigen Dünensanm, am Golfe du Lion westlich eine flache Schwemmlandküste, östlich ein hafenreiches Gebirgsgestade. Während Frankreich durch seine Lage am Mittelmeer mit Nordafrika und dem Orient in guter Verbindung steht, verschafft ihm die atlantische Küste, die sich zudem (Bei Calais) dem wichtigen englischen Wirt- schaftsgebiete auf uur 32 km nähert, Anteil an dem großen ozeanischen Ver- kehr. Die Meereslage gewinnt an Bedeutung noch infolge der Wegfamkeit des Innern, durch die das Land zum Meere hin geöffnet wird. Mit Mitteleuropa end- lich ist Frankreich durch bequeme Landwege verbunden. So besitzt es eine aus- gezeichnete, Handel und Verkehr begünstigende Weltlage. — Vor den Küsten liegen nur unbedeutende Inseln. Korsika gehört geographisch zujtalieu. Rhone Durance Po m 4000 2000 0 2000 ] Garonne Dcirdogne^^^ e .cevennen 1 Cott.alp. m. Bordeaux. t T Grenoble Turin 195. Höhenquerschnitt durch Frankreich auf 45° >1. 16^fach überhöht. Ii. Bodenaufbau. (Fig. 195.) Abgesehen von seinem Anteil an den West- alpen, dem Jura und den Pyrenäen, Gebirgen, die dem Südeuropäischen Faltengebirgsgürtel angehören, bildet Frankreich seinem geologischen Bau nach das südwestlichste Glied des Nordwesteuropäischen Schollenlandes. _ Das französische Schollenland zeigt eine Vierteilung. Zwei kristallinisch-granitische Rumpfgebirge, das Französische Zentralplatean im 80 und das Berg- laud der Bretagne im Nw, trennen zwei aus mesozoischen und tertiären Gesteinen ausgebaute Becken: das Nordsranzösische Becken im N0 und das Garonnebecken im Sw, die wieder durch die Senke von Poitiers miteinander verbunden sind. Die Entstehung der Horste und Becken fällt in die Tertiär-

6. Für Seminare - S. 311

1912 - Breslau : Hirt
A. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge. — 4. Rumänien. Z11 von Trieft aus eine lebhafte Schiffahrt gepflegt wird. Nach den westlichen Ländern dagegen werden Getreide, Holz, Vieh und Erzeugnisse der Viehzucht ausgeführt. Für das Deutsche Reich ist der Donaustaat der viertwichtigste Verkäufer (Lebens- mittel) und der zweitwichtigste Abnehmer (Industriewaren). Trotz der jetzt rund fünfzigjährigen politischen Trennung der beiden Reiche blieb die deutsche Kultur mit dem Nachbarstaat vielfach verknüpft, empfing sogar aus Osterreich manche Anregung auf den Gebieten der Dichtung und Kunst. Politisch ist der Doppelstaat durch ein Bündnis mit uns verknüpft und unser wichtigster Bundesgenosse. 4. Rumänien. 130000 qkm, 7 Mill. E,, 53 E, auf 1 qkrn. ^ so groß wie das D. R., fast ^ seiner Volkszahl, noch nicht halb so dicht bevölkert. I. Lage und Naturbeschaffenheit. Rumänien bildet das Durchgangsland K 211. zwischen der Balkän-Halbinsel und Rußland, zwischen Südost- und Osteuropa. Es besteht aus drei Landschaftsgebieten. Der nördliche Flügel, die Moldau, ist im W karpa tisch es Gebirgsland, sonst eine hügelreiche, meist mit srncht- barem Löß bedeckte Platte. Der Südflügel, die Walachei, stellt eine von den Südkarpaten allmählich zur Bulgarischen Tafel sich senkende Tiefebene dar. Ihr im Sommer staubiger, nach den Regengüssen im Frühling und Herbst ganz durchweichter Boden ist äußerst fruchtbar. Er besteht zum Teil aus Löß, zum Teil aus dem Schlamm der Karpatenflüsse, die ungeregelten Laufes in breiten, häufig sumpfigen Furchen dahinströmen und früher dem Verkehr große Hemmnisse bereiteten, wie besonders der Älnta oder Alt. Die Walachei, in der Tertiärzeit eine Meeresbucht, die durch die den Gebirgen entstammenden Geröll- und Schlammassen allmählich ausgefüllt wurde, erinnert nicht nur durch die Art ihrer Entstehung, sondern auch in ihrer Bodeugestalt und Bewässe- rung stark an die Po-Ebene. Die lößreiche Platte der Dobrudscha wird von niedrigen Gebirgen durchzogen. Sie ist teils waldreich, teils steppenartig dürr, teils sumpfiges Deltaland, daher spärlich bevölkert. — Der Hauptfluß Rumäniens, die Donau, die von Karpatenzuflüssen gegen den 100 bis 200 m hohen Rand der Bulgarischen Platte gedräugt wurde (vgl. § 220), fließt in einer breiten, von Seen, Sümpfen, toten Flußarmen, Hinterwassern, Schilf- und Rohrdickichten erfüllten Talniederung, die bei Hochflut einem großen Süßwassersee gleicht. Nur an wenigen Stellen tritt die Dilnvialplatte Rumäniens dem Strome näher und schafft feste Stützpunkte für den Über- gang. Diese Punkte find in der Regel durch Städtepaare auf den gegenüber- liegenden Uferrändern gekennzeichnet. Eine einzige Brücke überspannt den Strom bei Tschernawoda, ein großartiger Bau, der Bukarest in gerader Linie mit dem Meere (bei Constanza) verbindet und den Umweg über das Donau- delta erspart. Unterhalb Gälatz, 100 km vom Meere entsernt, beginnt das Donaudelta (2300 qkm); es zeigt namentlich an seiner Südseite reiche Limänbildnng. Obgleich der mittlere Donauarm, die Sülina, der seichteste war und nur 7% des Donauwassers aufnimmt, hat man ihn zum Träger

7. Für Seminare - S. 322

1912 - Breslau : Hirt
322 B. Länderkunde. — Vi. Europa. Für den Welthandel und den Weltverkehr ist Konstantinopel infolge seiner Lage stets von hervorragender Bedeutung geblieben. Sonst spielt nur Saloniki im Welt- verkehr eine Rolle. Es hat über Smyrna Dampferverbindung mit Alexandrien und ist für den englisch-ostindischen Verkehr von steigender Wichtigkeit. Für den Handel des Deutschen Reiches kommen die Balkanländer noch wenig in Betracht. Griechenland liefert uns hauptsächlich Korinthen, Serbien getrocknete Pflaumen, Bulgarien Eier und Getreide. Diese Länder beziehen dafür vorwiegend Web- und Eisenwaren aus Deutschland. — Deutsche Ingenieure und Kaufleute arbeiten in beträchtlicher Zahl auf der Halbinsel; daher finden sich auch deutsche Postanstalten in der Türkei. Deutsche Offiziere haben die wesentlichste Arbeit an der Neubildung des türkischen Heeres geleistet. § 218. Übersicht über die größeren Städte in Tausenden (1910). 1. Europäifche Türkei: Konstantinopel 1100 Saloniki .150 Adrianopel 125 2. Königreich Bulgarien! Sofia . . 100 Philippop et 50 Warna . . 45 Z.königreich Serbien: Belgrad . . 90 4. Königreich Montenegro: Cetinje. 4 5. Königreich Griechenland: Athen. 175 Piräus . . 75 Patras . . 40 6. Königreich Rumänien: Bukarest . 300 Jassy . . 80 Galatz . . 70 Braila . . 60 6. Das Königreich Italien. 285000 qkm, fast 35 Mill. E., 121 E. auf 1 qkm. •| der Größe Preußens, aber nur5 Mill. E. weniger, gleiche Volksdichte wie das D. R. § 219. I. Lage. Durch den in weitem Bogen vom Ligurischen zum Adriatischen Meere sich hinziehenden Alpenwall wird Italien von dem übrigen Europa geschieden. Indem es sich als verhältnismäßig schmaler Landstreifen über fast 10 Breitengrade nach 80 weit ins Mittelmeer hinein erstreckt, teilt es dessen Becken in eine kleinere nordwestliche und eine größere südöstliche Hälfte. Die Lage in der Mitte zwifchen diesen beiden Meeresteilen verlieh der Halb- insel im Altertum die Herrschaft über alle Mittelmeerländer. Mit ihrem paßreichen Alpenbesitz dringt sie so weit gegen Mitteleuropa vor, daß sie für uns Deutsche schlechtweg der „Süden" geworden ist. 185. Höhenquerschnitt durch Italien auf 13° 40" N. 12^fach überhöht. Ii. Die natürlichen Landschaftsgebiete. In Bau und Bodengestaltung, in Lage und Eigenart zeigen das noch dem Festlandsrumpfe angehörende, von der Ebene beherrschte Norditalien und das vorwiegend gebirgige Halb- insel-Jtalieu beträchtliche Verschiedenheiten. Beiden Landschaften gegenüber nehmen die Inseln eine ziemlich selbständige Stellung ein. So unterscheidet man A. Norditalien, B. Halbinsel-Italien, C. Insel-Italien.

8. Für Seminare - S. 367

1912 - Breslau : Hirt
B. Das Nordwesteuropäische Schollenland, — 6, Großbritannien und Irland. 367 6. Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland. 315 000 qkm, 46 Mill. E., 144 E. auf 1 qkm. Um Ostpreußen kleiner, dagegen 5,5 Mill, E. mehr als Preußen, 14- so dicht bevölkert wie das D. R. I. Lage und Umrisse. Die Inselgruppe ruht auf einer mit dem Festlande § 347. in Verbindung stehenden, nntermeerischen Platte (Fig. 57). Sie liegt für den Handel äußerst günstig in der Mitte der Landhalbkngel, am Rande des verkehrreichsten Ozeans gegenüber dem wirtschaftlich wichtigsten Teile Nordamerikas. Auch ist sie den am höchsten entwickelten Gebiets- teilen des europaischen Festlandes, Mitteleuropa und Frankreich, nn- mittelbar benachbart und genießt deu Schutz der Jnsellage. Die Vorteile seiner Lage vermag Großbritannien infolge seiner reichen Küstengliederung voll auszunutzen. Sowohl an der Ost- als auch an der Westküste greifen zahlreiche, mit guten Häfen ausgestattete, von der Flut trichterförmig er- weiterte Einschnitte tief in das Land ein, und zwar so, daß die größeren Buchten von beiden Seiten her paarweise sich einander nähern. Die engste Einschnürung zwischen Förth [förjä]? und Clyde^kleid^-Bufen ist nur 60 km breit. Kein Ort liegt weiter als 120 km, in dem besonders im W stark gegliederten Irland sogar nicht über 80 km vom Meere entfernt. Der Zug zum Meere ist daher bei den Briten ganz besonders ausgeprägt. Ii. Oberflächenbau. (Fig.57.) Ihrem innern Bau nach bilden die Britischen Inseln einen Teil des Nordwesteuropäischen Schollenlandes. Die Trennung der Inseln unter sich und vom Festlande erfolgte durch Meeresüberflutung infolge Landsenkung; die vollständige Abgliedernng vom Festlande, die Zer- störuug der Landbrücke zwischen Dover und Calais, fand erst nach der Eis- zeit statt. Alte Faltengebirge, die durch Abtragung in unendlich langen Zeiträumen zu Rumpfgebirgen erniedrigt und in tertiärer Zeit durch Brüche und Senkungen in einzelne Berggruppen aufgelöst wurden, find das Nord- irisch-Schottische Gebirge und das Bergland von Wales, Teile des früheren „Kaledonifchen Gebirges", das in Skandinavien wieder er- scheint (f. d.), ferner die Gebirge von Südirland und Südwestengland, die Reste des alten „Armorikanischen Gebirges", dem auch das Bergland der Bretagne angehört. Den Raum zwischen den stark abgetragenen Er- hebnngsmassen süllen Bruchfelder und Senken; sie bestehen im Gegensatz zu deu aus kristallinischen und altsedimentären Gesteinen ausgebauten Rumpf- gebirgen aus dem weit verbreiteten Roten Sandstein der Devouformatiou und aus Sandsteinen, Kalken und Schiefern des Karbons. An diese Senken ist daher das Auftreten der großartigen Steinkohlenlager Großbritanniens geknüpft. Eine Sonderstellung nimmt geologisch und orographisch das süd- östliche England ein, eine Beckenlandschaft, die gleich dem Nordfrau- zösifcheu Tieflande aus flachmuldenförmig gelagerten, ungestörten Schichten der Trias-, Jura-, Kreide- und Tertiärzeit gebildet ist. Das Londoner Becken enthält — wie das Pariser — tertiäre Ablagerungen. Die tertiären Schollen-

9. Für Seminare - S. 381

1912 - Breslau : Hirt
C. Die Skandinavisch-Russische Tafel. — 1. Die Skandinavische Halbinsel. 381 wurde während der langjährigen Vereinigung Norwegens mit Dänemark zurück- gedrängt und das Dänische die Schrift- und Umgangssprache der Gebildeten. Heute sprechen die Norweger ein „norwegisiertes" Dänisch. — Im N wohnen etwa 20 000 Lappen, dazu Finnen. — Da drei Viertel des norwegischen Bodens Gletscher-, Fjeld-, Moor- und Seeflächen, also unergiebig sind, während der größte Teil der nutzbaren Fläche mit Wald bestanden ist, so vermag das Land nur eine geringe Bevölkerung zu ernähren. Norwegen hat unter allen Staaten Europas die niedrigste Volksdichteziffer (7 aus lqkm). Bei der erheblichen Bevölkerungs- zunähme ist die Auswanderung sehr stark. Die meisten Auswanderer wenden sich nach Nordamerika, wo Norweger fast den ganzen Schiffahrtsverkehr auf den Kanadischen Seen und den großen Strömen leiten. — Die Hauptmasse der Bevöl- keruug wohnt an den Küsten, da diese die meisten Erwerbsmöglichkeiten bieten, doch wird der bewohnte Küstengürtel nach N immer schmäler. Besiedelte Streifen von geringer Breite ziehen sich auch in den Tälern hin; in den Bergen selbst be- gegnet man weitzerstreuten Einzelsiedlungen. 8) Siedlungen. Die Hauptstadt des Landes, Kristiania (250), liegt in einer reizvollen, fruchtbaren und darum dichter besiedelten Landschaft am innersten Ende des gleichnamigen, schärenreichen Fjords da, wo zahlreiche, großen Tälern folgende Straßenzüge das Meer erreichen. Sie ist mit Trondhjem, Bergen, Stockholm und Göteborg durch Eisenbahnen verbunden, der Fjord öffnet ihr auch die Seewege nach den Häfen der Ost- und Nordsee; daher konnte Kristiania zur ersten Handels- stadt des Landes aufblühen. Es ragt durch Baumwoll-, Holz- und Papierindustrie hervor und bildet auch den Mittelpunkt des norwegischen Geisteslebens (einzige Universität Norwegens). Bergen (80) an der atlantischen Küste, wie Stockholm an der breitesten Stelle der Halbinsel gelegen, war jahrhundertelang die größte Stadt Norwegens und einst Kontor der Hanse; heute ist es der Hauptfischmarkt des Landes mit Schiffswerften und Faßfabriken. Trondhjem trönjem! (50) (deutsch Dront- heim), die alte Krönungsstadt, erhebt sich an einem breiteren, von flacherem Lande umgebenen Fjord. Die Bewohner beschäftigen sich mit Fischerei, Fisch- und Holz- Handel, mit Schiffbau und mit der Aussuhr der im 8 bei Röros gegrabenen Kupfer- erze. Hammerfest ist der nördlichste Handelshafen der Alten Welt (hier dauert der längste Tag 2-|- Monate); es pflegt mit kleinen Dampfern auch Walsang im Eismeer. Tromsö, auf einer kleinen Insel nördlich des Polarkreises, bildet den Hanptans- gangspunkt der arktischen Fischerei. Narwik ist der Endpunkt der Lappländischen Eisenbahn, die hier den Ofoten-Fjord erreicht, und entwickelt sich durch Ausfuhr der in Kirnna und Gelliväre gewonnenen Eisenerze. Die Lofot-Jnseln, bis zu denen die Wasser des Polarmeeres die den Fischen zusagende niedere Temperatur und Nahrung tragen, sind Sammelplätze der Fischer (Kabeljaufang). _B. Königreich Schweden. 450000qkm, 5,5 Mill. E., 12e. auf lqkm. -f so groß wie die ganze Halbinsel, ihrer Volkszahl, so dicht bevölkert wie das D. R. a) Oberflächen^ild. Der gebirgige Teil Skandinaviens geht nach 0 in § 257. ein zum Teil in Stufen nach dem Bottnischen Meerbusen sich abdachendes, welliges Flachland über, das wieder in einem etwa 300 m hohen, aber nicht überall deutlich ausgeprägten Absätze zu einer durchschnittlich 50 km breiten Küstenniederung hinabsteigt. Gleich den Tälern der untern Fluß-

10. Für Seminare - S. 496

1912 - Breslau : Hirt
496 B. Länderkunde, — Vi. Europa. unter 50m), und mitten im Meere bleibt die fischreiche Doggerbank sogar 13m unterhalb des Meeresspiegels (Fig. 57). — Das Nordseebecken, die Fortsetzung des Nordwestdeutschen Flachlandes, wurde erst in später Erdzeit vom Meere überflutet, und noch in geschichtlicher Zeit hat die See ihre Eroberungen fortgesetzt. Ii. Wirtschaftsbedeutung. Salzreich, häufig von Sturmfluten aufgewühlt und von starken Gezeiten bewegt, kennzeichnet sich die Nordsee als ein echtes Stück Atlantischer Ozean. Indem die Flutwelle in den Flußmündungen und Busen tief landeinwärts dringt und deren Wassermassen, besonders in den engen Trichtermündungen der Flüsse, alltäglich zu hoher Leistungskraft anschwellen läßt, erschließt sie einen großen Teil unserer seichten Nordseeküste dem See- verkehr; sie hat vor allem den Bewohnern Hamburgs und Bremens die Möglichkeit geboten, ihre Häfen zu Welthaudelsplätzeu auszugestalten. Da die deutsche Nordsee im Gegensatz zum Baltischen Meere nie zufriert, so hat sie, abgesehen von ihrer Lage, eine weit wichtigere, wenn auch kürzere Küste als die deutsche Ostsee. Sie verschaffte Deutschland Anteil am Welt- Handel und trug wesentlich zur Begründung unserer Weltmachtstellung bei. Aber auch durch ihre ungemein ergiebigen Fischgründe (Anstern, Heringe, Schellfische) ist die Nordsee ein Meer von hoher wirtschaftlicher Bedeutung. Sie liefert zurzeit jährlich für etwa 150 Mill. Mark Fische. An dem Er- trage der Nordseefischerei sind hauptsächlich die Briten, viel weniger die Deutschen beteiligt; eine größere Ausbeute als die Deutschen erzielen auch die Niederländer, Norweger, Franzosen und Dänen. (Vgl. § 340.) 2. Die deutsche Nordseeküste und ihr unmittelbares Hinterland. § 324. I. Einzellandschaften. (Fig. 51.) 1. Die Nordseeküste. Als Tieslandsküste ist die Küste der Nordsee durchweg flach. Sie besitzt von der Straße von Calais bis zum Ausgang der Schelde und von der Lekmünduug bis zu den Westsriesi- schen Inseln noch einen ununterbrochenen Dünenwall und hat darum hier keinen natürlichen Hafen. Zwischen beiden Dünenküsten liegt das Mündnngs- gebiet der Maas und des Rheins, ein reiches Marsch gebiet, in das trichterför- mige Meeresbuchten tief einschneiden. Von der Südersee nach 0 ist dagegen der einst zusammenhängende Wall von Dünenrücken, der das fruchtbare Land schützte, durch Sturmfluten zerrissen. Nur Trümmerstücke sind in den flachen, dünen- reichen, waldlosen und wenig ergiebigen Friesischen Inseln übriggeblieben. Südersee, Dollart und Jadebusen entstanden in der Zeit vom 12. bis zum 16. Jahrhundert. (Vgl. § 27, Fußnote.) Auch die Gezeiten gestalten die Küsten vielfach um. Vor allem erweiterten sie die Flußmündungen zu Trichterformen. Durch die Vernichtung des Dünenkranzes zwischen dem Jadebusen und der Jütischen Halbinsel wurden die deutschen Inseln in zwei Gruppen ge- teilt: in die Ostfriesischen Inseln von Borkum (Bild 37) bis zum Jadebusen und in die Nordfriesischen Inseln vor der Westküste Schleswigs. In Sylt, der größten unter diesen, sehen wir das längste Stück des früheren
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