Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 254

1873 - Heilbronn : Scheurlen
254 Kämpfe in Italien. Napoleon in Ägypten. 1798.Türkei die zweite Koalition zu schließen. Erzherzog Karl schlug die 25.Märzl799.Franzosen unter Jourdan bei Stockach, und trieb sie über den Rhein zurück, ebenso ein anderes Heer unter Bernadotte. Als auf dies hin die drei französischen Gesandten am Rastadter Kongreß (Robertjot, Bon-nier und Jean Debry) Rastadt verließen, um nach Paris zurückzukehren, so wurden sie von östreichischen Husaren, welche sich ihrer Papiere bemächtigen sollten, angefallen und zwei von ihnen ermordet, welche völkerrechtswidrige That Regierung und Volk in Frankreich aufs neue gegen Östreich erbitterte. Erzherzog Karl wandte sich vom Rhein nach der Schweiz, schlug den General 4. Juni 1799. Massena bei Zürich, konnte sich aber mit dem Anführer des russischen Heeres, Korsakow, nicht vertragen und zog wieder an den Rhein. Noch günstiger gieng es den Verbündeten in Italien. Die Östreicher und Russen 27. April.unter Suwarow schlugen Moreau bei Kassano, Macdonald an der l9.Jun.l5.Aug.trebia, bei Novi Joubert, der dort fiel, und eroberten die cisalpinische Republik, selbst Mantua. Nur Genua und Nizza blieben den Franzosen. Von Italien zog der siegreiche Suwarow unter ungeheuren Beschwerden über den St. Gotthard nach der Schweiz, um Korsakow zu Hilfe zu kommen. 26. Sept. Aber dieser war von Massena bereits bei Zürich geschlagen, worauf Suwarow, von Massena gedrängt, seinen ruhmvollen Rückzug über das Graubündner Gebirge antrat. Auch ein drittes russisches Heer, das mit den Engländern unter dem Herzoge von Iork in Holland landete, gieng durch die Ungeschicklichkeit des englischen Feldherrn verloren, während das englische Heer für sich selbst freien Abzug auswirkte. Dies verstimmte den russischen Kaiser Paul, Katharinas Sohn, so gegen Östreich und England, daß er von der Koalition zurücktrat. Er 24. Mai 1801.wurde bald daraus ermordet und sein Sohn Alexand er zum Kaiser ernannt. 1798u. 1799. Während dieser Zeit war Frankreichs größter Kriegsheld, Napoleon Bonaparte, in Ägypten. Statt die Engländer in England anzugreifen, suchte er ihrer Herrschast im Mittelmeere und in Ostindien durch Eroberung 19. Mai 1798. Ägyptens einen empfindlichen Schlag beizubringen. Er segelte mit trefflichen Generalen, 36,000 Mann Kerntruppen und einem Gefolge von Künstlern und Gelehrten von Toulon ab. Das dem Johanniterorden gehörige Malta er-12.Juni. gab sich, und die Flotte landete, von dem englischen Admiral Nelson Der-30.Juni.gebens aufgesucht, bei Alexandria. Napoleon schlug die Mamelucken-Beys, Murad und Ibrahim, welche unter türkischer Oberhoheit ganz Ägyp-21.w.25.Juli.ten beherrschten, bei den Pyramiden, zog in Kairo ein, ließ Oberägypten durch Desaix erobern und richtete das Land nach europäischer Verwaltungsweise ein. Aber Nelson traf endlich die französische Flotte unter Bruöys, 1. Aug. griff sie bei Abukir an und vernichtete sie, bis auf 4 Schiffe, gänzlich. Dadurch war Napoleon von Europa abgeschnitten, und wie bedenklich seine 21.Okt. Lage in Ägypten war, zeigte der Volks aufstand in Kairo, der nur durch die Niedermetzlung von 6000 Muhamedanern gedämpft werden konnte. Als die Pforte Truppen von Syrien nach Ägypten schicken wollte, kam Napoleon Febr. 1799.ihr zuvor, zog nach Syrien, schlug die Mamelucken bei El Arisch, eroberte 8. März.jaffa, ließ dort 1600 Gefangene erschießen und belagerte Jean d'acre (Akkon). Die Besatzung, von dem englischen Admiral, Sidney Smith, aufs kräftigste unterstützt, leistete hartnäckigen Widerstand, und obgleich Jünot bei Nazareth, und Kleber, von Napoleon unterstützt, am Berge Tabor die Türken aufs neue besiegte, so mußte doch Napoleon, in dessen Heer die Pest furchtbar wüthete, die Belagerung von Acre aufgeben und den Rückzug nach Ägypten eintreten. Im Juni war er wieder in Kairo, schlug das dreimal stär-

2. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 300

1873 - Heilbronn : Scheurlen
300 Krimkrieg. Sebastopol. Pariser Friede. §. 191. 1853-1856. Krimkrieg. Sebastopol. Pariser Friede. ., Seit Peter dem Großen waren die Blicke Rußlands auf die Türkei ae-2. März 1853. richtet. Kaiser Nikolaus schickte den Fürsten Menzikow nach Konstantinopel und forderte für Rußland ein religiöses Protektorat über alle griechischen Christen welche m der Türkei wohnen. Da die Pforte diese Forderung abschlug, so ließ Nikolaus den Fürsten Gortschakow mit 80,000 Mann in die 2. Juli. Donaufürstenthürner einrücken und diese als „materielles Pfand" in Besitz nehmen, bis sein Verlangen erfüllt sei. Darauf erklärte die Türkei den Krieg an Rußland und schickte ein Heer unter Omer Pascha an die Donau, wo die Russen geringe Fortschritte machten und sich zuletzt wieder über den Pruth on m K!Ä9en* Dagegen gelang es dein russischen Admiral Nachimow, die tür-30.Nov. kische Flotte bei Sinope zu überfallen und zu vernichten. Die Türkei wandte sich an die Westmächte (England und Frankreich), und diese schloßen, als die Wiener Konferenzen resultatlos verliefen, ein Bündniß mit ihr und erklärten 28.Märzl854.an Rußland den Krieg. 50,000 Franzosen unter Marschall St. Arnaud und 20,000 Engländer unter Lord Raglan landeten auf türkischem Boden und vereinigten sich in Varna. Dort wurde ihr Heer von der Cholera stark heimgesucht. Nach dem Abmarsch der Russen schifften sie sich nebst 6000 Türken 20. Sept. nach der Halbinsel Krim ein, besiegten am Flusse Alma das russische Heer unter Menzikow und zogen vor Sebastopol. Diese Seefestung, welche zuerst von Menzikow, dann von Gortschakow vertheidigt und von dem Genieofficier Tottleben zu einem immer stärkeren Bollwerk gemacht wurde, mußte von den Verbündeten unter ungeheuren Opfern an Menschen regelrecht belagert werden. Nach der Abreise des kranken St. Arnaud, welcher unterwegs starb, hatte Canrobert den Oberbefehl übernommen. Seine Versuche, die Stadt zu erstürmen, mißlangen; aber auch die Ausfälle der Russen gegen Balaklava und Jnkermann wurden zurückgeschlagen. Zu gleicher Zeit sollte eine englisch-fran-zösische Flotte in der Ostsee operiren, vermochte aber nichts gegen das feste Kronstadt und mußte sich 1854 mit der Eroberung der Festung Bomarsund (auf einer der Alandinseln), 1855 mit dem Bombardement der finnischen Stadt Sweaborg und anderen unbedeutenden Erfolgen begnügen. Vergebens bemühten sich die Westmächte, auch Preußen und Östreich m kn Kampf gegen Rußland hineinzuziehen. Dagegen schloß Sardinien ein Bündniß mit ihnen und schickte 15,000 Mann unter Lamarmora nach der r?. Febr. 1855. Krim. Dort wurden die Russen bei Eupatoria von den Türken geschlagen. Diese vielen Verluste erschütterten zuletzt die Gesundheit des Kaisers Nikolaus. 2.März. Er starb, und sein Sohn Alexander Ii. folgte ihm. Der Kampf um Sebastopol dauerte fort. Das Bombardement hörte auf beiden Seiten nicht auf. Der neue französische Oberbefehlshaber Pelissier rückte zwar mit seinen Ver-18. Juni, schanzungen immer weiter vor, aber der erste allgemeine Sturm wurde abgeschlagen, und erst am 8. September gelang es ihm, den Malakowthurm zu erstürmen, worauf Gortschakow die Stadt räumte und in den östlichen Gebirgen eine feste Stellung nahm. Nach elfmonatlicher Belagerung war endlich Sebastopol genommen. Ein geringer Ersatz dafür war es, daß in Kleinasien der 28. Nov. russische General Murawiew die türkische Festung Kars eroberte. Einige Monate Lomärz 1856.darauf wurde der Pariser Friede geschlossen, wonach Rußland Sebastopol wieder erhielt, Kars zurückgab, einen kleinen Landstrich an der Donaumündung an die Türkei abtrat, dem Protektorat über die Donaufürstenthümer und die

3. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 288

1873 - Heilbronn : Scheurlen
288 Russisch-türkischer Krieg. Nestauration in Frankreich. Kapodistrias aus Korfu angekommen und hatte sein Amt angetreten. Da er mit den stolzen Häuptlingen, welche fast ein Jahrzehnt ihr Leben für die 1831. Freiheit gewagt hatten, gar zu unglimpflich umgieng, so wurde er ermordet. Die Präsidentschaft seines Bruders Augustin dauerte nur sech« Monate. Die Londoner Konferenz sorgte für dauernde Zustände. Nachdem verzog Leopold von Sachsen-Koburg die Krone von Hellas ausgeschlagen hatte, wurde dieselbe, mit der Bestimmung, daß Griechenland ganz unabhängig und tributfrei sein und seine Grenzen im Norden bis zu den Meerbusen von Arta und Volo ausgedehnt werden sollten, dem Sohne des gekrönten Philhellenen Ludwig, dem 1832. Prinzen Otto von Baiern, übertragen. Dieser übernahm die Regierung als unumschränkter König, wurde jedoch später (1843) durch einen Militärausstand ^genöthigt, dem Lande eine Konstitution zu geben. inzwischen hatte Rußland, welches sein Auge auf die Donaufürsten- 1828. thümer richtete, an Sultan Mahmud Ii. den Krieg erklärt. Dieser hatte so eben die zuchtlosen Janitscharen vernichtet (1827) und sein Heer nach europäischer Weise zu organifiren angefangen. Doch richteten die Russen, welche unter dem Oberbefehl des Grafen Wittgenstein in die Moldau und Walachei eindrangen und die Donau überschritten, im ersten Jahre nicht viel aus. Im zweiten Jahre giengen sie unter Graf Diebitsch, einem geborenen Schlesier, über 1829. den Balkan, rückten in Adrianopel ein und streiften bis vor Konstantinopel, während in Asien Graf Paskewitsch in Armenien einrückte, mehrere Festungen am schwarzen Meere und Erzerum einnahm. Hauptsächlich durch preußische Vermittlung kam der Friede von Adrianopel zu Stande, worin Rußland alle Eroberungen in Europa herausgab, in Asien Anapa, Poti und Achalzik an der Ostküste des schwarzen Meeres behielt, für die Donaufürstenthümer fast völlige Unabhängigkeit und für sich große Handelsfreiheit erlangte und die Pforte zur Zustimmung zum Londoner Protokoll in Betreff Griechenlands bewog. §. 183. 1830. Algier von den Franzosen erobert. Juli-Revolution in Frankreich. Louis Philipp. Unruhen in Belgien, England, Deutschland, Schweiz, Italien, Polen. Zur Zeit der Restauration, wie man die Regierung Ludwigs Xviii. und Karls X. nennt, herrschte ein steter Kampf zwischen den Konstitutionellen, welche an der Verfassung, (charte constitutioneile) festhielten, und den Ultra, meist Adeligen und Geistlichen, welche womöglich die Zustände vor der Revolution von 1789 zurückführen wollten. An den Anhängern Napoleons wurde Rache geübt, mehrere Officiere, darunter Marschall Ney und Oberst Labedoysre, erschossen, Graf Lavalette kaum noch durch Aufopferung 1818. seiner Gemahlin gerettet. Der Kongreß zu Aachen gewährte Frankreich die Erleichterung, daß die Occupatioustruppen der Verbündeten jetzt schon, nicht erst nach zwei Jahren, wie Anfangs bestimmt war, abzogen. Auf die Ermor- 13 Febr. 1820. düng des Herzogs von Berry (des jüngeren Sohnes des Grafen von Artois) durch den Sattlersgehilfen Louvel folgte bald die Geburt seines Sohnes, des 29. Sept. Herzogs Heinrich von Bordeaux (Graf Chambord). Da sowohl Ludwig als auch der ältere Sohn des Grasen von Artois, der Herzog von Angouleme, kinderlos war, so schien jenes Kind zur Thronfolge in Frankreich bestimmt. Die bereits angeführte Intervention in Spanien warf auf die letzten Jahre Ludwigs einen kriegerischen Glanz.

4. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 301

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Rumänien. Griechenland. Rußland. Engländer in Ostindien. 301 griechischen Christen in der Türkei entsagte, am schwarzen Meere keine Arsenale mehr errichten und nicht mehr Kriegsschiffe als die Türkei dort halten sollte. Die türkischen Christen wurden unter den Schutz sämtlicher Großmächte gestellt. Bereits hatte Sultan Abdul Medschid ihnen die gleichen bürgerlichen Rechte wie den Türken zugesichert. Doch ist diese Verordnung bis auf den heutigen Tag nicht ausgeführt worden. Auf Abdul Medschid folgte nach seinem Tode sein Bruder Abdul Azis. Unter ihm vereinigte sich Moldau und Walachei 26.Juml86i. zu einem Fürstenthum Rumänien unter Alexander Kusa, und als gegen23.Dec. diesen eine Verschwörung ausbrach und er zur Abdankung genöthigt wurde, wurde Prinz Karl von Hohenzollern-Sigmaringen zum erblichen Fürsten von 24.Febr. 1866. Rumänien gewählt und als solcher von der Pforte bestätigt. Auch in Griechenland gab es Veränderungen. Während des Krim-krieges sprach man dort von Erweiterung der zu engen Grenzen, von einem Einfall in Epirus und Thessalien, ja von der Erneuerung des byzantinischen Reiches. Aber theils die Truppen der Westmächte, theils die Zurückhaltung des Königs Otto vereitelte solch hochfahrende Plane. Seitdem hatte Otto einen schweren Stand in dem aufgeregten Griechenland, dessen Bewohner, vollends nach dem günstigen Ausgang des italienischen Krieges von 1859, alle hellenischen Stämme zu einem Einheitsstaat vereinigen zu können hofften. Ein Militäraufstand brach aus, Ottos Absetzung wurde ausgesprochen, und er mußte 23. Okt. 1862. sich in fein Heimatland Baiern zurückbegeben. Statt seiner wurde ein Sohn des Königs von Dänemark, Prinz Georg von Glücksburg, gewählt, welcher die 30.März 1863. Krone erst annahm, als England die jonischen Inseln an Griechenland abtrat. Der Aufstand der Kanbieten, welche die Trennung von der Türkei und Vereint- 1866. gung mit Griechenland bezweckten, fanb in Griechenland) viel Theilnahme und Unterstützung. Der Türkei gieng endlich, nachdem sie der griechischen Hilfeleistung 8 Jahre lang zugesehen hatte, die Geduld aus. Sie schickte ein Ultimatum an die griechische Regierung, diese verwarf es, und so schien der 10. Dec. 1868. gefürchtete orientalische Krieg ausbrechen zu wollen. Doch gelang es der Pariser Konferenz, durch ihre Erklärung vom 20. Januar 1869 die beiden Gegner vorerst noch zu beschwichtigen. In Rußland that Kaiser Alexander Ii. einen wichtigen Schritt auf dem Wege der Civilisation: er sprach über die 23 Millionen Menschen, welche noch in der Leibeigenschaft lebten, das Wort der Befreiung aus. Er selbst gieng auf den kaiserlichen Gütern mit gutem Beispiel voran, bekämpfte siegreich den Widerstand des Adels und setzte die Aushebung der Leibeigenschaft durch. Im Kaukasus, in Turan und der Mandschurei machten die russischen Waffen große Fortschritte. Ein Aufstand der Polen (1861—1863) konnte gegen die Übermacht Rußlands nichts ausrichten. Das Land kam in noch größere Abhängigkeit und wird immer mehr eine russische Provinz. k. 192. Engländer in Ostindien. 1857. Die Portugiesen, welche unter Vasco de Garna zuerst einen Theil Ostindiens besetzt hatten, wurden im 17. Jahrhundert von den Holländern und diese selbst wieder, sowie die Franzosen, von den Engländern verdrängt. In England hatte sich schon unter der Regierung der Königin Elisabeth (1600) eine ostindische Kompagnie gebildet, um den Handel mit dem reichen Lande in ihrem Interesse auszubeuten. Die Unmacht des Großmoguls von Delhi

5. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 704

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
704 Das Zeitalter Wilhelms I. siel) Napoleon Iii., als ob Napoleons I. Sohn, der Herzog von Reichstadt, thatsächlich regiert hätte. Die europäischen Mächte erkannten ihn allmählich an. Im Jahre 1853 verheiratete er sich mit der spanischen Gräfin Eugenik von Teba. Die^junge Kaiserin war lange Zeit die Beherrscherin der Mode und des Luxus in Frankreich und hatte auch auf die Regierung ihres Gemahls wesentlichen Einfluß. Napoleon regierte wie sein Oheim fast unumschränkt, obwohl ihm Senat und gesetzgebender Körper zur Seite stunden, aber er war klug genug, auf den Charakter seines Volkes Rücksicht zu nehmen. Um republikanische Strömungen und Richtungen niederzuhalten, stand ihm eine wachsame Polizei zu Gebote, welche die Preßfreiheit und das Vereinsrecht so viel wie möglich außer Kraft setzten. Um den Handel und Gewerbefleiß zu heben, wurden unter seiner Regierung wichtige Eisenbahnen und Kanäle gebaut und zwei große Weltausstellungen in Paris veranstaltet. Die unruhige Arbeiterbevölkerung in der Hauptstadt wußte er jahrelang dadurch ausreichend zu beschäftigen, daß er die alten, krummen Straßen in Paris zerstören und durch schöne, breite Straßen ersetzen ließ. Um die Aufmerksamkeit der Franzosen über die inneren Verhältnisse des Landes abzulenken und zugleich ihrer Ruhmsucht zu genügen, wußte er sich in die Händel anderer Staaten geschickt einzumischen. 2. Rußland. Rußland hatte der Türkei den Krieg erklärt, weil es seine Herrschaft bis an den Bosporus ausdehnen und den Sultan unter seine Macht beugen wollte, es verlangte deshalb die Schutzherrschaft Über die griechischen Christen der Türkei- Frankreich und England leisteten der Türkei Beistand, indem jedes eine Flotte nach der Krim schickte. Nach einigen siegreichen Kämpfen über die Russen und nach der Eroberung von Sebastopol, welches 11 Monate belagert werden mußte, kam mit dem 1855 auf den Thron gekommenen Zaren Alexander Ii. am 30. März 1856 der Friede zu Paris zustande, wonach die Donaufürstentümer und die Christen in der Türkei unter den Schutz aller Großmächte gestellt, die völlige Freiheit der Schiffahrt auf der bis zum Meere fahrbar gemachten Donau ausgesprochen und der Besitzstand der Türkei durch die Mächte (außer Rußland) verbürgt wurden. Alexander Ii., 1855-1881, ein menschenfreundlicher Fürst von milderer Gesinnung und friedlicherer Natur als sein Vater, hob 1861 die Leibeigenschaft auf und gestattete den Bau von Eisenbahnen, wodurch Rußlands Handel und Industrie einen großen Aufschwung nahmen. 3. Italien. Schon vor 1848 hatte in Italien eine Bewegung begonnen, deren Ziel die Befreiung der Halbinsel von der Fremdherrschaft (Österreich, Bourbon) und die Erlangung größerer Volksfreiheiten war. Als die Lombardei sich gegen Österreich erhob, trat der König Karl Albert von Sardinien auf ihre Seite, wurde aber durch den Feldmarfchall Radetzky 1848 und 1849 geschlagen und trat die Krone seinem Sohne Viktor Emanuel ab, der mit Österreich Frieden schloß. Lombardischer Krieg 1859. König Viktor Emanuel und sein Minister Eavour, die eine Einigung Italiens anstrebten, ,bewogen Napoleon zur Zusage des Beistandes, um die Österreicher aus Norditalien zu vertreiben. Diese wurden bei Magenta und Solserino besiegt und mußten die Lombardei an Sardinien überlassen, während Nizza und Savoyen an Frankreich kamen. Die Einigung Italiens unter dem König Viktor Emanuel hatte inzwischen durch den Beitritt von Toskana, Parma, Modena und von einem Teil des Kirchenstaates weitere Fortschritte gemacht.. Nachdem auch noch Sizilien und Neapel durch den Freischarenführer Garibaldi erobert worden waren, wurde Viktor Emanuel

6. Geschichtstabellen für Seminare, höhere Mädchen- und Mittelschulen - S. 107

1884 - Berlin : Gaertner
107 Norddeutschen Bundes mit den süddeutschen Staaten; König Wilhelm 1 von Preußen erblicher „Deutscher Kaiser“ (ge-mäfs König Ludwigs Ii von Bayern Vorschlag). General von Goeben zersprengt die Nordarmee bei St. Quentin. Sieg der Deutschen in der Ausfallsschlacht vor Paris am Mont Valerien. 28. Januar Kapitulation von Paris: Besetzung der Pariser Forts durch die Deutschen; Waffenstillstand mit Ausnahme des östlichen Kriegsschauplatzes. Die Generale von Werder und von Manteuffel drängen die Ostarmee bei Pontarlier über die Schweizer Grenze. 2. März Nach dem Einzuge der Deutschen in Paris Ab-schlufs der von der Nationalversammlung zu Bordeaux angenommenen Versailler Friedenspräliminarien: Abtretung von Elsafs und Deutsch-Lothringen mit Metz an Deutschland; Zahlung von 5 Milliarden Frs. Kriegsentschädigung. Bestätigung der Präliminarien durch den Frieden von Frankfurt a. M. am 10. Mai. 1878 Der Kongreß zu Berlin unter dem Vorsitze des Fürsten Bismarck erhält Europa den Frieden durch seine Bestimmungen über die Verzichte der Türkei nach ihrer Besiegung durch Rußland. Die Donaufürstentümer souverän (nachher Königreiche). Bulgarien ein Fürstentum unter Suzeränität der Türkei. „Ostrumelien“ eine autonome Provinz. Bosnien und die Herzegowina unter österreichischer Verwaltung. Montenegro und Griechenland vergröfsert.

7. Geschichtstabellen für Seminare, höhere Mädchen- und Mittelschulen - S. 79

1884 - Berlin : Gaertner
Kurfürst Georgs I von Hannover. Generaldirektorium. Kantonsystem. Kadettenhaus in Berlin. Charite. Tabakskollegium (Leopold von Dessau, Grumbkow, Seckendorf). Zeitgenossen die Tondichter Bach und Händel. 1713 Der Friede von Utrecht zwischen Frankreich einerseits und England, Holland, Preußen, Savoyen andererseits. Anerkennung Philipps Y als König von Spanien. Neapel (ohne Sicilien), Sardinien, Mailand und die spanischen Niederlande sollen an Österreich fallen. England erhält aufser Gibraltar das bisher französische Newfoundland und Akadien (Neu-Schottland). Preußen erlangt die Anerkennung der Königskrone und bekommt das Oberquartier von Geldern. Savoyen-Piemont erhält Sicilien mit der Königskrone. Österreich tauscht 1720 Sicilien gegen Sardinien ein. 1714 Der Kaiser tritt zu Rastatt, das Reich zu Baden im Aargau dem Utrechter Frieden bei. Thronbesteigung des Hauses Hannover in England und Personalunion beider Länder: Jakobs I Urenkel mütterlicherseits Georg I, Kurfürst von Hannover, König von England. 1715—1771 Ludwig Xy, Urenkel Ludwigs Xiy, König von Frankreich. Bis 1723 Regentschaft des Herzogs Philipp von Orleans. Yoltaire und Jean Jacques Rousseau, die litterarischen Gegner des „ancien regime“. 1715 Friedrich Wilhelm I, infolge der Besetzung Stettins (Y ertrag von Schwedt) im Kriege mit Schweden, nimmt das von Karl Xii verteidigte Stralsund. 1718 Friede zu Passarowitz zwischen Österreich und der Türkei nach des Prinzen Eugen Siegen bei Peterwardein und Belgrad: Ganz Ungarn, sowie Teile von Serbien und der Wallachei österreichisch. Karl Xii fällt vor Friedrichshall. 1720—1721 Die Friedensschlüsse zu Stockholm und zu Ny-städt beenden den nordischen Krieg: Yorpommern bis zur

8. Geschichtstabellen für Seminare, höhere Mädchen- und Mittelschulen - S. 98

1884 - Berlin : Gaertner
98 1819 Ermordung Kotzebnes durch Sand. Die Karlsbader Beschlüsse. „Demagogen“-Verfolgungen. Die spanischen Kolonieen in Amerika werden Republiken (Bolivar), das portugiesische Brasilien ein selbständiges Kaiserreich. Errichtung der Provinzialstände in Preußen. 1824 In Frankreich folgt auf Ludwig Xviii sein Bruder der Graf von Artois als Karl X. 1825 In Rußland folgt auf Alexander I sein Bruder Nikolaus I. 1827 Wendepunkt im Freiheitskriege der Griechen gegen die Türken: (Alexander Ypsilanti seit seiner Schilderhebung an der Donau 1821 Gefangener zu Munkacz. Ibrahim Pascha, der Sohn des nach Unabhängigkeit strebenden Vicekönigs von Ägypten Mehemet Ali, erobert für die Türken Misso-lunghi) England, Frankreich und Rußland schreiten zu Gunsten der Griechen ein; Vernichtung der türkischen Flotte bei Navarino. 1829 In dem von Preußen vermittelten Frieden Rufslands mit der Türkei zu Adrianopel (nach dem Balkanübergange Diebitschs) erkennt die Türkei die Unabhängigkeit Griechenlands (später Königreich unter Otto von Bayern und seit 1863 unter Georg von Dänemark) und das Protektorat Rulslands über die Donaufürstentümer an. 1830 In England folgt auf Georg Iv (vor 1820 Prinz-Regent für seinen Vater Georg Iii. Aufhebung der Test-Akte) sein Bruder Wilhelm Iv. Sklavenemancipation. Die Julirevolution in Paris: Karl X gestürzt. Louis Philipp von Orleans, „der Bürgerkönig“, Karls X Nachfolger (Julikönigtum. Guizot und Thiers Minister). Algier französisch. Todeszug der Cholera durch Europa. Belgien ein selbständiges Königreich unter Leopold I von Koburg. Polens Erhebung unterdrückt nach der Einnahme Warschaus durch Paskiewitsch.

9. Geschichtstabellen für Seminare, höhere Mädchen- und Mittelschulen - S. 102

1884 - Berlin : Gaertner
102 2, Dezember Louis Napoleon auf Grund eines Plebiscits als Napoleon Iii Kaiser der Franzosen. 1853—1856 Der Krimkrieg, veranlaßt durch die Forderung des russischen Protektorats über alle griechischen Christen in der Türkei. 1854 Die Franzosen, Engländer (der Minister Palmerston) und * Sardinier als Verbündete der Türken vor Sebastopol. Niederlage der Russen an der Alma und bei Inkerman. 1855 In Rußland folgt auf Nikolaus I sein Sohn Alexander Ii. Aufhebung der Leibeigenschaft. Erstürmung Sebastopols (befestigt von Totleben) unter der Führung des französischen Generals Pelissier (Herzog von Malakow). 1856 Friedenskongrefs zu Paris. Preußen nach der Feststellung der Friedensbedingungen durch die kriegführenden Mächte zur Unterschrift mitzugelassen. Rußland verliert seine Machtstellung an der Donau und auf dem Pontus. Geburt des „Enfant de France“, des Sohnes Napoleons Iii und der Kaiserin Eugenie. 1857 Preußen verzichtet auf Neufchätel. 1857—1858 Aufstand im indobrittischen Reiche. Nach dessen Unterdrückung und nach Auflösung der Ostindischen Kompagnie Brittisch-Indien unter einem englischen Yicekönig. 1858 Der Prinz (Wilhelm) von Preußen übernimmt als Prinz-Regent die Regierung für seinen erkrankten Bruder König Friedrich Wilhelm Iv. 1859 Der Krieg in der Lombardei zwischen Frankreich-Sardinien und Österreich. Niederlagen der Österreicher bei Magenta (Mac Mahon, Herzog von Magenta) und Solferino. Durch den Präliminarfrieden von Villafranca gelangt die Lombardei an Sardinien.

10. Geschichtlich-geographischer Wegweiser für das Mittelalter und die neuere Zeit - S. 146

1891 - Leipzig : Teubner
146 Joinville — Jordan. in Preußen; Prov. Hessen-Nassau; R.-B. Wiesbaden; im Rheingau; ostnordöstlich von Rüdesheim; nordöstlich von Geisenheim, welches am Rhein, oberhalb und östlich von Rüdesheim liegt. — R. liegt nordöstlich von Bingen. Joinville (joängttnet), St. in Frankreich; in der Champagne; an der Marne; südöstlich von Vitry und Chälons sur Marne; ostnordöstlich von Brienne (la Rothiöre) und Troyes, welches an der Seine, südsüdwestlich von Chälons liegt. Jomsburg, älterer Name für die Stadt Wollin, w. s. Jonischen Inseln, die, liegen im Jonischen Meer an der türkischen und griechischen Küste und gehören jetzt zum Kgr. Griechenland. Die nördlichste Insel ist Korfu an der Küste von Epirus. Die Nordküste dieser Insel liegt etwa östlich vom Kap Santa Maria di Leuca, der S.-Spitze von Apulien, und westlich von der Mündung des Salamvria (Peneus) in den Golf von Saloniki. — Die südlichste der Inseln, Zante, (fans telj), liegt östlich vom Kap Sparti-vento, der So.-Spitze von Kalabrien, und ihr S.-Punkt liegt westlich von der Mündung des Ruphia (Alpheus). — 1797, nach der Teilung der Republik Venedig im Frieden von Campoformio kamen die Inseln an Frankreich. 1798 bemächtigten sich die verbündeten Russen und Türken derselben. 1800 d. 21. März gründet Paul I. durch Vertrag mit der Pforte den Freistaat der Sieben Vereinigten Inseln. 1807 kommen die Inseln durch den Frieden von Tilsit an Frank- reich. 1809 im Februar wird die französische Besatzung auf Bitten der Einwohner durch eine Abteilung der englischen Flotte aus allen Inseln aufser Korfu verdrängt. 1815 den 5. November beschliefsen die Alliierten, dafs die sogenannten Sieben Inseln unter dem Namen Etats-Unis des lies Joniennes einen unabhängigen Staat unter dem unmittelbaren und ausschliefslichen Schutz des Königs von Grofsbritannien und seiner Erben bilden sollen. 1863 d. 14. November tritt England im Einverständnis mit den Grofs-mächten die Inseln au Griechenland ab. Jönköping (jönbfcfyöping), St. in Schweden; am S.-Ende des Wettern; südwestlich von Stockholm; nordwestlich von Kalmar, welches am gln. Sund, südsüdwestlich von Stockholm liegt; östlich vom Kap Skagen, der N.-Spitze von Jütland. Joppe, j. Jafa, St. an der syrischen Küste, etwa in der Mitte vom Kap Karmel bis zur Grenze mit Ägypten; westnordwestlich, fast nordwestlich von Jerusalem; nordnordöstlich von Gaza und Aska-lon; südsüdwestlich vom Kap Karmel. Jordan, der, Fluß in Palästina; entsteht ostsüdöstlich von Sur, dem alten Tyrus, aus mehreren Quellflüssen, von denen der östlichste auf dem Hermon, der westlichste zwischen dem Hermon und Antilibanon entspringt. Der J. fliefst in südlicher Richtung durch den See Merom und durch das Galiläische Meer oder den See Genezareth(See von Tiberias).
   bis 10 von 15 weiter»  »»
15 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 15 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 3
5 0
6 1
7 0
8 1
9 0
10 0
11 2
12 1
13 0
14 0
15 0
16 0
17 1
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 2
26 0
27 0
28 4
29 0
30 0
31 3
32 0
33 0
34 15
35 3
36 0
37 0
38 0
39 0
40 2
41 0
42 0
43 0
44 0
45 1
46 0
47 1
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 191
1 32
2 11
3 121
4 99
5 78
6 112
7 7
8 11
9 29
10 63
11 69
12 120
13 10
14 1
15 8
16 38
17 43
18 115
19 19
20 13
21 233
22 1
23 20
24 15
25 5
26 3
27 27
28 85
29 4
30 3
31 0
32 1
33 147
34 21
35 4
36 9
37 6
38 13
39 10
40 36
41 9
42 21
43 19
44 19
45 19
46 9
47 45
48 171
49 165
50 179
51 10
52 3
53 0
54 21
55 0
56 5
57 19
58 3
59 5
60 10
61 64
62 210
63 1
64 63
65 5
66 7
67 23
68 2
69 3
70 621
71 4
72 5
73 48
74 15
75 8
76 80
77 84
78 36
79 48
80 53
81 20
82 6
83 3
84 23
85 4
86 10
87 10
88 0
89 11
90 2
91 24
92 116
93 103
94 20
95 30
96 21
97 57
98 14
99 102

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 0
3 0
4 0
5 2
6 3
7 6
8 0
9 58
10 0
11 3
12 0
13 0
14 0
15 0
16 9
17 2
18 0
19 1
20 0
21 15
22 0
23 0
24 1
25 0
26 1
27 0
28 0
29 1
30 3
31 2
32 0
33 2
34 1
35 10
36 4
37 0
38 0
39 6
40 4
41 0
42 0
43 1
44 17
45 1
46 0
47 2
48 0
49 4
50 1
51 0
52 2
53 4
54 8
55 5
56 0
57 3
58 0
59 7
60 1
61 13
62 0
63 0
64 1
65 3
66 0
67 17
68 1
69 0
70 1
71 9
72 1
73 14
74 0
75 8
76 6
77 1
78 9
79 16
80 2
81 5
82 0
83 1
84 0
85 0
86 2
87 4
88 14
89 0
90 0
91 4
92 0
93 10
94 1
95 0
96 0
97 0
98 10
99 0
100 2
101 1
102 2
103 47
104 0
105 1
106 1
107 1
108 0
109 6
110 2
111 1
112 0
113 2
114 0
115 0
116 0
117 1
118 2
119 3
120 0
121 2
122 1
123 0
124 2
125 0
126 3
127 4
128 0
129 3
130 0
131 3
132 1
133 2
134 0
135 0
136 5
137 2
138 1
139 4
140 6
141 4
142 0
143 0
144 15
145 0
146 0
147 0
148 4
149 0
150 8
151 1
152 1
153 2
154 0
155 3
156 5
157 9
158 1
159 3
160 1
161 1
162 0
163 0
164 0
165 2
166 0
167 0
168 0
169 0
170 8
171 0
172 0
173 4
174 5
175 2
176 68
177 3
178 0
179 2
180 1
181 0
182 15
183 6
184 2
185 0
186 2
187 2
188 3
189 0
190 0
191 7
192 0
193 3
194 0
195 0
196 0
197 18
198 7
199 1