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1. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 154

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
154 Das Königreich Ztalien. Es enthält 5381,22 Qm. und 26,801,154 E. und umfaßt folgende frühere Staaten: 1. Das Königreich Sardinien, das seinen Namen von der Insel Sardinien erhielt, die jedoch weder den größten noch den besten Theil des Staates ausmachte. Außer dieser Insel gehörten dazu das Fürstenthum Piemont, wie der Name sagt, am Fuße der Berge (Alpen) liegend, ein Theil des Mailändischen Gebietes zwischen Sesia und Ticino, Mont- s errat östlich des oberen und nördlich des unteren Tünaro und das Gebiet der bis zur französischen Revolution bestehenden Repnblick Genua zwischen dem ligurischen Apennin und dem Meere. Die Grafschaften Savoyen und Nizza, die gleichfalls dazu gehörten, trat König Victor Emanuel an Frank- reich ab für den ihm geleisteten Beistand in dem Kriege von 1859, nach welchem Oesterreich auf die Lombardei verzichtete. Die Hptst. Sardiniens war Turin am Po, unterhalb der Mündung der Dora Riparia. Sie ist schön und regelmäßig gebaut, liegt in schöner Gegend und hat 212,000 E>, die zum Theil mit Seide- und Sammetfabrikation sich beschäftigen. Susa, am oberen Po, von wo die berühmte Alpenstraße, jetzt auch die Eisenbahn, nördlich zum M. Eeuis, eine zweite Straße südlich über den M. Genevre führt. Am Fuße des letzteren und des noch südlicher liegenden M. Biso wohnen noch jetzt 20,000 Wal- denser in engen wilden Thälern, in welche sich diese, von Peter Waldus in Lyon gestiftete, in Frankreich blutig verfolgte erste reformatorische Seete im 12. und 13. Jahrh. geflüchtet hat. Von Coni, 12,000 E. führt eine Straße über den Col di Tenda nach Nizza. Im N. Aosta 7000 E., in welchem Thale? An der unteren Dora Baltea liegt Jvrea mit 9000 E. und an der unteren Sesia Vercelli, das römische Vereellä mit 27,000 E. Im ehemaligen Montferrat liegt die Festung Casale am rechten Ufer des Po, 28,000 E. Im Mailändischen: Alexandria, die 1168 von den gegen Frie^ brich Barbarossa verbündeten lombardischen Städten in sumpfiger Gegend am Tanaro angelegte und Pabst Alexander Iii., des Kaisers Gegner, zu Ehren so genannte Fes- tung, 37,000 E. In geringer Entfernung liegt das durch Napoleons I. Sieg (1800) berühmte Dorf Marengo. Zu dieser Provinz gehört das westliche Ufer des Lago Maggiore, während der nördliche Theil zum schweizerischen Canton Ticino gehört. Bei Novara, 29,000 E., wurde Karl Albert, der Vater des jetzigen Königs, 1849 von den Oesterreichern geschlagen. In der Stadt Seidenfabriken. Das Gebiet der Republik Genua. Welcher Paß führt über den Ligurischeu Apennin? Weiter im O. der von Pontremoli. An Ackerbau ist in dem dürren und heißen Uferlande wenig zu denken, und da auch das Meer hier nicht reich an Fischen, so waren die Einwohner vorzugsweise auf den Handel hingewiesen. Die Genueser waren die machtigsten Nebenbuhler Venedigs. Wodurch sank ihr Handel? (S. 47.) Den inneren Zerwürfnissen setzte der Doge (Dnx) Andreas Doria ein Ziel, trotz Fiesko's Verschwörung. Durch Napoleons Sieg bei Marengo wurde Genua ein Theil des französischen Kaiserthums, 1815 wurde es Sardinien einverleibt. Die Stadt, ital. Genova, von den Italienern la Superba, die prächtige genannt, bietet vom Meere aus, an welchem sie in weitem Bogen an Bergen emporsteigt, einen großartigen An- blick, ist im Innern aber eng und schmutzig. Zwei hervorspringende Dämme (Molos) fassen den von c. 3000 Schiffen jährlich besuchten großen Hafen ein und die Stadt umgeben eine Menge Forts; 160,000 E. Einen noch geräumigeren Hafen, den größten und sichersten Italiens, hat >spezzia am südöstl. Ende Lignriens mit 9000 E.

2. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 152

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
152 Zustände unseres Volkes von der Zeit Konrads I. Teilen beide gleich, io ist die Minne da. Kann jedoch nicht Teilung sein, So vermag's ein Herz alleine nicht zu tragen: darum sollst du mir helfen, Herrin mein! Weib o-er Frau? „Weib" muß stets der Frauen höchster Name sein, Der mehr als „Frau" sie, dünkt mich, ziert und kleidet. Wenn etwa eine meint, es klinge Weib nicht fein, Die höre diesen Sang, eh' sie entscheidet. Unweiber giebt's bei Frauen auch, Unter Weibern giebt es keine. Weibes Name, Weibes Brauch Ist voll Zartheit und voll Reine. Ist oft Frauen nicht zu traun, Alle Weiber sind doch Frau'n. Zweifellob, das höhnet Wie oft der Name Fraue; Weib ist ein Wort, das alle krönet. Während der schrecklichen Jahre, die durch Philipps und Ottos Thronkämpfe über das Reich hereinbrachen, schlug Walthers Herz warm für das Vaterland, und er empfand die traurigen Folgen der inneren Zerrissenheit und die Schmach der damaligen Politik des päpstlichen Stuhles, freimütig tadelte er alle Schäden und Nachteile, welche durch den Wankelmut der deutschen Fürsten über Land und Volk hereinbrachen. Deutschlands Ehre. Lande hab' ich viel gesehn, 1 Von der Elbe bis zum Rhein Nach den besten blickt' ich allerwärts: | Und zurück bis an der Ungern Land, Übel möge mir geschehn, Da mögen wohl die besten sein, Wenn sich je bereden ließ mein Herz, Die ich irgend aus der Erde fand. Daß ihm wohl gefalle ! Weiß ich recht zu schauen Fremder Lande Brauch: i Schönheit, Huld und Zier, Wenn ich lügen wollte, lohnte mir es ; Hilf mir Gott, so schwör' ich, auch? sie sind besser hier Deutsche Zucht geht über alle! Als der andern Länder Frauen. Züchtig ist der deutsche Mann; Deutsche Frau'n sind engelschön und rein, Thöricht, wer sie schelten kann; Anders wahrlich mag es nimmer sein! Zucht und reine Minne, Wer die sucht und liebt. Komm' in unser Land, wo es noch beide giebt. Lebt ich lange nur darinne!

3. Mittel- und Norddeutschland - S. 257

1906 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 257 — hat nicht nur mit fast allen Nachbarn Kämpfe ansznfechten gehabt, auch wenn andere Völker in Streit gerieten, ist es oft in Mitleidenschaft gezogen worden. Fast alle großen Kriege Europas, der Dreißigjährige und der Siebenjährige Krieg, die Raubkriege Ludwigs Xiv., der Spanische Erbsolgekrieg und die Napoleonischen Kriege, sind ganz oder z. T. in Deutschland ausgefochteu worden. „Im weiten Umkreis Europas gibt es kein Volk, von den Spaniern bis zu den Mongolen und von den Finnen bis zu den Mauren, das sich nicht auf deutschem Boden geschlagen hätte." Und wie die Leipziger Ebene im besonderen (S. 123), so hat man auch Deutschland das Schlachtfeld Europas genannt. Durch diese Kriege ist nicht nur der Wohlstand Deutschlands geschädigt worden, gar oft sind auch Teile deutscheu Landes in fremde Hände gekommen. Frank- reich, England, Dänemark, Schweden und Rußland haben deutsche Gebiete besessen. Doch hat die gefahrvolle Lage auch ihr Gutes. Sie bewahrt uns vor Erschlaffung, macht uns wachsam und zwingt uns zu den höchsten Kraftanstrengungen. „Gott hat uns in die Lage versetzt," sagt Bismarck einmal, „in der wir durch uusre Nachbarn daran verhindert werden, irgendwie in Versumpfung und Trägheit zu geraten. Die franzöfifch-rufsische Pression, zwischen die wir genommen werden, zwingt uns zum Zusammenhalten und wird nnfre Kohäsion auch durch Zusammendrücken erheblich steigern, so daß wir in dieselbe Lage der Unzerreißbarkeit kommen, die fast allen andern Nationen eigentümlich ist, und die uns bis jetzt noch fehlt." Lage zum Meer. Von großer Bedeutung ist die Lage Deutschlands zum Meere. Freilich grenzt es nicht unmittelbar an den Atlantischen Ozean, das für den Weltverkehr wichtigste Wasserbecken der Erde, und es ist in dieser Beziehung weit ungünstiger gestellt als die Länder Westeuropas. Die Nord- und die Ostsee sind nur Nebenmeere. Selbst nach Eröffnung des Kaiser-Wilhelm-Kanals kommt die Ostsee für den Weltverkehr erst in zweiter Linie in Betracht (S. 198), und die stürmische Nordsee mit ihren für die Schiffahrt so ungünstigen Küsten hat der Entwicklung des Seehandels manche Schwierigkeiten bereitet. Trotzdem ist Deutschland zur zweiten Seehandelsmacht Europas geworden. Seine Kanssahrtei- flotte steht nur hinter der Englands zurück und hat die Frankreichs und Spaniens weit hinter sich gelassen. Diese Tatsache legt ein beredtes Zeugnis ab von dem Unternehmungsgeiste und einer alle Schwierigkeiten überwindenden Tatkraft des deutschen Volkes; sie weist aber auch auf natürliche Bedingungen hin, die eine solche Entwicklung ermöglichten. An der Südseite Deutschlands erhebt sich der mächtige Wall der Alpen, der hier vom Meere her den Eingang nach Mittel- und Osteuropa erschwert. Dagegen gestattet der flache Norden Deutsch- lands einen ungehinderten Verkehr von W. nach O., und die Flußtäler leiten bequem auch nach dem gebirgigen Süden. „Deutschland verknüpft den Atlantischen Ozean mit Mittel- und Osteuropa. Seine Flüsse, seine Kanäle, seine Landstraßen und Eisenbahnen führen direkt in die europäische Mitte hinein. Darum ist das Deutsche Reich in stetig wachsendem Maße ein Durchgangsland für Rohstoffe und Fick, Ii. Band. 17

4. Europa - S. 307

1909 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
307 und ist auch dem Schwedischen so nah verwandt, daß sich ein Däne und ein Schwede ohne große Schwierigkeit in ihrer Muttersprache miteinander unter- halten können. Fast sämtliche Bewohner gehören der lutherischen Kirche an. Nur 5000 Katholiken und 3500 Juden wohnen im Lande. Die Volks- bildung steht sehr hoch. Schon 1814 wurde der allgemeine Schulzwang ein- geführt, und neuerdings sucht man das Geistesleben der Landbevölkerung noch durch „Volkshochschulen", Vortragsreihen, die im Winter auf den Dörfern abgehalten werden, zu heben. Viele Bauern haben die landwirtschaftliche Hochschule besucht. Auch auf dem Gebiete der Kunst und Wissenschaft hat das dänische Volk Bedeutendes geleistet. Namen wie die des Bildhauers Thorwaldsen, der Dichter Holberg und Öhlenschläger, des Naturforschers Oerstedt, des Sternforschers Tycho de Brahe u. a. sind weltbekannt. Der Staat. Seit 1849 ist Dänemark eine erbliche, eingeschränkte Monarchie. Der König teilt die gesetzgebende Gewalt mit dem Reichstage, der aus zwei Kammern, dem Folkething (Unterhaus) und dem Landsthing (Oberhaus), besteht. Das stehende Heer zählt 10000 Mann, die Kriegs- flotte, die unter den Flotten der Erde an 18. Stelle steht, 23 Schiffe, darunter 5 Küstenpauzer und 4 geschützte kleine Kreuzer, mit einem Gehalt von 21000 t. Das Heutige Dänemark ist nur der Rest eines in früheren Zeiten viel größeren Reiches. Seit dem Ausgange des Mittelalters gehörten zu ihm auch das s. Schweden, Norwegen und Schleswig-Holstein. Lange Zeit war es die führende Macht des Nordens, und nach dem Niedergänge der Hansa, bevor Holland und England emporkamen, besaß es die unbestrittene Herrschaft über die Nord- und Ostsee. Nach der unglücklichen Teilnahme am Dreißigjährigen Kriege aber ging es mit seiner Macht abwärts. 1658 verlor es Südschweden, 1814 Norwegen und 1864 Schleswig-Holstein. Den schwersten Schlag aber, der seine Stellung als Seemacht fast vernichtete, erlitt es im Jahre 1807, als die Eng- länder Kopenhagen belagerten und seine gesamte Kriegs- und Handelsflotte zerstörten. Erst seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts hat sich das kleine, tüchtige Volk wieder empor- gearbeitet und einen ehrenvollen Platz unter den Kulturvölkern erworben. 3. Die dänischen Nebenländer. a) Die Färöer. (1400 qkm, 16000 E., 12 auf 1 qkm). Lage, Bodengestaltung. Die Inselgruppe der Färöer liegt 300 km nw. von Schottland und wird vom 62. Breitenkreise geschnitten. Sie besteht aus 25 Inseln von denen 17 bewohnt sind. Die größte, Strömö, erreicht nicht einmal 400 qkm. Alle diese Inseln sind felsig und bilden in ihrer Gesamtheit eine Platte von 300—400 m Höhe, über die hier und da Gipfel emporragen, deren höchster 880 m erreicht. Die durchweg steilen, stark gegliederten Küsten erheben sich vielfach zu schroffen, wild zerrissenen Fels- wänden. Die meisten Inseln liegen nahe zusammen und sind durch fjordartige Straßen voneinander getrennt. Die Färöer erheben sich auf einer unterseeischen Schwelle, die den Sockel des europäischen Festlandes mit Grönland verbindet, sind vulkanischen Ursprungs 20*

5. Geschichtliches Lesebuch - S. 68

1898 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
68 Y. Pfizer, Stellung von Österreich und Preußen. Erniedrigung und seinen Anteil an der Weltgeschichte fordern und erhallen. — 17. Brief. Stellung von Österreich und Preußen gegen das übrige Deutschland. Gewiß kann kein Deutscher, für den dieser Name noch eine Bedeutung hat, ohne ein Gefühl schmerzlicher Wehmut daran denken, daß das deutsche Volk in der Reihe der Nationen einst nicht nur zählte, sondern ohne Widerspruch die erste Stelle einnahm, als es noch einen deutschen Kaiser und ein Deutschland gab. Aus fernen Jahrhunderten, aus deu Zeiten der sächsischen, fränkischen und schwäbischen Kaiser, klingen Töne, leuchtet noch ein Widerschein zu uns herüber, sagenhaft, dämmernd und berauschend für das vaterländische Herz, das ungerne dem Traume einer ruhmvollen Vergangenheit sich entreißt, ja die Zeit ist nicht so gar entfernt, wo mancher noch eine Wiederauferstehung jenes wundersamen heiligen römischen deutschen Reichs für möglich hielt, vielleicht sogar erwartete und auf den Erben seines Kaisernamens einen Blick der Sehnsucht richtete. Doch die Wirklichkeit, die mit leeren Träumen sich nicht zwingen, mit einer thatlosen Trauer sich nicht abfinden läßt, besteht auf ihrem Rechte und wird nicht müde, uns zu predigen, daß wir nicht berufen find, vorn Nachlaß der Vergangenheit zu zehren, daß wir, um zu genießen, selber kämpfen und erwerben, und statt auf den Schultern unserer Voreltern zu ruhen, auf eigenen Füßen stehen müssen. Nicht in weichlicher, kraftloser Sehnsucht sollen wir uns verzehren, vom Winter keine Blüten erwarten, vom verdorrten Baum feine Frucht verlangen. Was einmal vorüber ist, kommt nicht wieder, denn die Geschichte weiß nichts von jenen Restaurationen, mit welchen sich die kurzsichtige Weisheit der Menschen brüstet. Alle Versuche dieser Art, verlebte Zustände durch die Kraft menschlicher Berechnung zurückzuführen, die Vergangenheit zu verjüngen und ein entflohenes Leben wieder zu bannen, von Philopmnen und Julian dem Apostaten bis auf die neueste Restauration der Bourbons und des Papstes, haben im glücklichsten Falle nichts als ein kraftloses, kränkelndes Scheinleben, einen bleichen Schatten besserer Zeit heraufbeschworen. Sie sind mißlungen und mußten mißlingen, weil sie dem Gesetz des Lebens widerstreiten, das die Natur und die Geschichte beherrscht. So wenig als aus einer verwesten Pflanze dasselbe Gewächs wieder hervorkeimt, sondern ein

6. Lehrbuch der deutschen Geschichte für Seminare und höhere Lehranstalten - S. 236

1878 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
236 gewhnt waren, um seiner Begleitung der die steilen Gebirgswnde und Schneemassen voranzugehen und den Nachfolgenden mit allen Hlssmitteln, deren sie kundig wren, die rauhen Pfade zu ebnen. Mit diesen Fhrern gelangten sie mit grter Schwierigkeit bis auf den Scheitel des Gebirges; hier aber zeigte sich keine Mglichkeit weiter fortzukommen, weil der schroffe Abhang des Gebirges, wie gesagt, durch den eisigen Frost so schlpfrig war, da er jedes Heruntersteigen gnzlich zu versagen schien. Hier nun muten die Männer alle Gefahr mit ihren Krften zu berwinden suchen, und bald auf Hnden und Fen kriechend, bald auf die Schultern ihrer Fhrer sich sttzend, bisweilen auch, wenn ihr Fu auf dem schlpfrigen Boden ausglitt, fallend und weit fortrollend, langten sie doch endlich mit groer Lebensgefahr in der Ebene an. Die Knigin und die anderen Frauen, die in ihrem Dienste waren, setzte man auf Ochsenhute, und die zum Geleite vorausgehenden Wegweiser zogen sie darauf abwrts. Von den Pferden lieen sie einige mit Hlfe gewisser Vorrichtungen hinunter, andere schleiften sie mit zusammengebundenen Fen hinab, von denen viele beim Ziehen umkamen, mehrere untauglich wurden, sehr wenige lebend und unverletzt der Gefahr entgehen konnten. Als sich durch Italien der Ruf berbreitete, der König sei angekommen und befinde sich, nachdem er die rauhesten Klippen berstiegen, schon inner-halb der Grenzen Italiens, da strmten wetteifernd zu ihm alle Bischfe und Grafen Italiens und nahmen ihn, wie es sich fr die knigliche Hoheit gebhrte, mit den grten Ehrenbezeigungen auf, und binnen weniger Tage sammelte sich um ihn eine groe Heeresmacht. Denn schon vom Anfange seiner Regierung hatten sie seine Ankunft in Italien immer sehnlich gewnscht, weil jenes Reich durch Kriege, Aufstnde, Rubereien und vielfache Fehden der Einzelnen ununterbrochen von Feindseligkeiten erfllt war, und weil sie hofften, da alles, was ruchlose Menschen wider die Gesetze und Rechte der Vorfahren sich herausnahmen, durch die Zucht der kniglichen Macht gebessert werden wrde. Ueberdies, weil das Gercht sich verbreitet hatte, der König eile zornig herbei, um den Papst zu ent-setzen, freuten sie sich sehr, da ihnen Gelegenheit geboten sei, an dem, welcher sie schon lngst von der Kirchengemeinschast ausgeschlossen hatte, ihre Schmach auf gehrige Weise rchen zu knnen." Aber der König wollte nur die Ausshnung mit dem Papste. Dieser aber selber, welcher sich schon auf den Weg nach Deutschland gemacht hatte und bis Mautua ge-kommen war, eilte, erschreckt der die Ankunft des Knigs und ungewi, ob er mit 1077. einem Heere gekommen sei, der den Po zurck nach Canoffa, der festesten Burg der Markgrfin Mathilde, um dort das Weitere zu erwarten. Hierher kam der König nur mit seiner Schwiegermutter und dem Markgrafen Azzo von Este und verlangte

7. Lehrbuch der deutschen Geschichte für Seminare und höhere Lehranstalten - S. 289

1878 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
289 2. Kaiser Friedrich I. und Heinrich der Lwe. Whrend Friedrich I. im Sden des Reiches den gewaltigen Kampf gegen die italienischen Städte fhrte, suchte Heinrich der Lwe im Norden durch glckliche Be-kriegung der Wenden sich eine selbstndige Macht zu begrnden. Mit besonderem Glcke kmpfte er gegen die Abotriten, deren Fürsten Niclot er zu wiederholten Malen besiegte. (Bei den Abotriten hatte schon lngere Zeit der edle und vielgenannte Vicelin Mission getrieben.) Nachdem Heinrich einen groen Theil Holsteins unterworfen hatte, breitete er seine Herrschaft der Mecklenburg bis nach Pommern hinein aus. Wo er herrschte, war er aber auch Befrderer der deutschen Kultur. Durch Anbauer aus Brabant, Flandern und Deutschland lie er Wlder und sumpsige Landstrecken in fruchtbares Land umwandeln und zog so viel Deutsche als mglich in das Wendenland. Um mittelst der Kirche seine Herrschaft der die neubekehrten Wenden zu befestigen, grndete er Bisthmer und Stifte. So entstanden die Visthmer Lbeck diese Hafenstadt brachte er durch groe Freiheiten bald zu hohem Glnze , Schwerin und Ratzeburg; in diesen von ihm gegrndeten Bisthmern hatte Heinrich die Berechtigung die In-vestitur statt des Kaisers zu ertheilen. Bald erstreckten sich Heinrich's Besitzungen von den Ufern der Nord- und Ostsee bis der die Donau hinaus. ') Weil aber der Ruhm Neid erzeugt und in menschlichen Dingen nichts Dauerndes ist, so sahen aus den so groen Namen des Helden alle Fürsten Sachsens mit Scheelsucht hin. Denn die Macht Heinrich's, welcher im Besitze ungeheurer Reichthmer, durch das doppelte Herzogthum in Bayern und Schwaben der alle hocherhaben dastand, kam eben deshalb allen, sowohl Fürsten als Edlen Sachsens, unertrglich vor. Allein die Hand der Fürsten lhmte die Furcht vor dem Kaiser, und vorlufig setzten sie die beabsichtigten Unternehmungen noch nicht in's Werk. Als aber der Kaiser den vierten Rmerzug unternommen hatte, und die Zeitumstnde gnstig geworden waren, da trat alsbald die alte Verschwrung an's Licht, und es entstand ein mchtiges Bndnis aller gegen einen. Die Fhrer derselben aber waren Wich mann, Erzbischos von Magdeburg, und Hermann , Bischos von Hildesheim. Nach diesen waren die vornehmsten: Ludwig (der Eiserne), Landgraf von Thringen, Adalbert (Albrecht der Br), Markgraf Otto von Kamburg und de^fen Brder, sowie auch Adal-bert, Pfalzgraf von Somerfchenburg. Diese untersttzten folgende Edelei Otto von Asle, Wedekind von Dafenburg, Christian von Aldenburg (Oldenburg), welches in Amerland liegt. Auer diesen allen stellte der sie insgesammt an Macht bertreffende Reinold, Erzbischos von Kln und Kanzler des Reichs, dem Herzoge nach. Persnlich war er zwar ab-wesend er weilte in Italien aber dennoch trachtete er mit allen Mitteln danach, den Herzog zu strzen. Darauf nun (etwa 1166) belagerten die Fürsten *) Helmold, Chron. Ii., 7.

8. Vaterländische Helden und Ehrentage im Spiegel deutscher Dichtung - S. 115

1898 - Berlin : Mittler
— 115 — Wir sind des Fragens endlich müd' Nach unsrer deutschen Heimat Sitze, Ob Ost, ob West, ob Nord, ob Süd: Die Antwort gab des Schwertes Spitze. „Das ganze Deutschland soll es sein!" Das Deutsche Reich, das neu geboren. Reißt keine Mackt entzwei! 33eint Rhein, Beim deutschen Rheine sei's geschworen! 101. Deutschland, hoch! Bon Söltl. t|l as braust durchs Land zum Meer hinaus Aa Wie tausend Frühlingslieder? Ein Jubelruf von Haus zu Haus, Gauz Deutschland auf und nieder: Erneut, verjüngt, dem Phönix gleich Erstand das Deutsche Kaiserreich! Triumph! Wir haben mutig, stark Besiegt den alten Drachen; Den Zwist, der fraß am deutschen Mark, Laßt nimmer ihn erwachen! Den Bruderbund, den großen Bund, Den hegt und pflegt mit Herz und Mund! Hoch unsrer Eintracht Banner, hoch! Laßt es in Frieden fliegen! Wer das bedroht mit seinem Joch, Wird unserm Schwert erliegen. Zerfallen muß die Tyrannei An deutscher Kraft, an deutscher Treu'! Hoch, deutsche Kunst und Wissenschaft Mit ihren Ätherschwingen! Ihr Zauber zähmt die alte Kraft Und wird die Welt bezwingen. Es ist der freie, deutsche Geist, Der siegreich um die Erde kreist. Ihr Ströme, wälzt ins Meer hinaus Den Strom der Jubellieder! 8*
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