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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Seminare - S. 127

1912 - Breslau : Hirt
1. Vorderasien, 127 Bonden mittelmeerischen Inseln in der Nähe Kleinasiens gehört Cypern den Briten. Die Bewohner sind meist Griechen, die vorwiegend Weinbau treiben. Von den West- liehen Inseln ist Rhodos Hauptsitz der Schwammfischerei, während Chios und Samos Südfrüchte und Wein ausführen. 2. Armenien. u) Natnrbeschaffenheit. Armenien bildet das höher gelegene (1500 bis K 100. 2000 m) Zwischenstück zwischen den ziemlich gleich hohen Faltengebirgs- ländern Kleinasien und Iran. Das rauhe Hochland ist von hochragenden Gebirgsketten, terrassenförmig ansteigenden Hochflächen und tiefeingeschnittenen Flußtälern erfüllt. Hier erfuhr die Erdrinde besonders starke Faltungen, und mächtige vulkanische Ausbrüche überdeckten weite Strecken mit Lavamassen oder schufen Kegelberge wie den Ararat (5200 m), den „steilen Berg". Die Gebirge siud wegen der starken Niederschläge quelleureich (Euphrät und Tigris). Die Hochflächen, meist trocken, enthalten vielfach abflußlose Becken, die von Salzseen eingenommen werden (Wan-, Urmia-See). d) Klima und Erzeugnisse. Im Gegensatz zu den rauhen, unwirtlichen Höhen sind die Täler milde und fruchtbar. Man baut Weizeu, Gerste und in den tieferen Lagen mit Hilfe künstlicher Bewässerung Mais, Hülsenfrüchte, Ge- müfe und unsere bekannten Obstsorten an. Armenien ist die Heimat der Aprikose. c) Bewohner. „Armenien verbindet ethnographisch die asia- tischen Jndogermanen (die so- genannten Arier) mit den in Europa wohnhaften; denn ohne die zu den Ariern gehörenden Armenier wäre eine Lücke zwi- scheu den westlichsten Ariern (den Jraniern) und den östlichenjndo- germanen in Europa (den Rus- sen>." Die Armenier wußten dem Ansturm des Islam gegen- über ihren christlichen Glauben zu behaupten; politische Selb- ständigkeit haben sie nie erlangt. Sie leben meist als friedliche Viehzüchter und Bauern in halb unterirdischen Häusern; aus- gewanderte Armenier haben sich als Kaufleute und Ban- kiers in den großen Städten des Orients niedergelassen. d) Politische Einteilung und Siedlungen. Staatlich ge- hört Armenien teils zu Rußland, teils zu Persien und teils zur Türkei. Die Greu- zen der drei Reiche berühren sich am Ararat. Der türkische (der W mit Kurdistan) und der persische Anteil (der 80) leiden unter schlechter Verwaltung, dem Mangel 74. Türkische Landleute in Kleinasien.

2. Für Seminare - S. 201

1912 - Breslau : Hirt
Rückblick auf Afrika. 201 Von den Gewässern Afrikas find zwar der Nil, der Kongo und der Niger sehr wasserreich, aber der Nil und der Kongo, auch der Sambesi und im Unterlauf der Niger setzen infolge ihrer durch den plateauartigen Aufbau des Kontinents bedingten Strom- schnellen der Schiffahrt an manchen Stellen unüberwindliche Schränken. Da auch tief einschneidende Meeresbuchten fehlen, so blieb Afrika lange der ,,dunkle" Erdteil. Sehr spärlich ist die Bevölkerung (Fig. 120) des „schwarzen" Erdteils. Sie wird auf ungefähr 130 Millionen geschätzt. Reste der früheren Bewohner sind die Busch- mäuner und Hottentotten im S und die Zwergvölker im Kongolande. Überwiegend hamitische Ägypter und Berber wohnen im N. Vom S der Sahara bis weit in den 8 des Erdteils herrschen die überwiegend heidnischen Neger (Fig. 121), die sich in Sudan- neger und Bantuneger scheiden. Der Äquator bildet ungefähr die Grenze zwischen den Wohnsitzen der beiden Stämme. Eingewandert sind von O die malaiischen Howas in Madagaskar, mohammedanische Araber in die nördlichen Küstenländer, spanische Juden in die Atlasgebiete, in neuerer Zeit Europäer in alle Küstenländer, hauptsächlich in Südafrika. Die Zahl sämtlicher Europäer beträgt aber wenig mehr als eine Million. 120. Rassenkarte von Afrika. 121. Religionskarte von Afrika. (1:140 Millionen,) (1 ; 140 Millionen.) Die Kultur der Eingeborenen ist sehr verschieden. Die Buschmänner und die Zwergstämme sind Jagdvölker, die Bantuneger hauptsächlich Viehzüchter, die Sudan- neger Hackbauern. Gewerbebetrieb und Handel sind zwar bei den eingewanderten Völkern ausgebildet, aber die Gewerbe gehen infolge der europäischen Einfuhr schnell zurück. Der wirtschaftliche Wert Afrikas blieb bis vor kurzem unausgenutzt. Früher bildete Elfenbein die einzige wertvolle Handelsware. Jetzt ist Afrika das erste Goldland und das erste Diamantenland der Erde. Es birgt auch reiche Schätze an Kohlen, Erzen und Salzen. Mit Vorderindien streitet Afrika um den ersten Platz in der Erzeuguug von Pflanzenfetten (Palmkerne, Sesamöl, Erdnüsse). Es erzeugt auch viel Kaut- schuk, Baumwolle und Datteln. Die afrikanische Tierwelt versorgt Europa mit großen Mengen von Wolle, Straußen- federn und Fellen, während das Elfenbein immer seltener wird. Afrika wird noch mehr Handelsware liefern, wenn es gelingt, den Neger, der als Ackerbauer nur die

3. Für Seminare - S. 307

1912 - Breslau : Hirt
A. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge. — 3. Österreich-Ungarn. 307 c) Bevölkerung. Die Bevölkerung, 21 Mill., ist bunt gemischt. Die Herrschaft üben die Bewohner des Tieflandes aus, die Magyaren ^madjären^ oder Ungarn, die zwar noch nicht die Hälfte der ungarischen Staatsbürger ausmachen, aber in ge- schlossener Masse sitzen. Der Rest, mehr als 10 Mill., verteilt sich auf Deutsche, 12% der Gesamtbevölkerung, Rumänen im 0, Kroaten und Serben im Sw, Slowaken (Bild 178) im Nw und Zigeuner. — Die verbreitetste Religion ist die katholische, ein Drittel so viel Anhänger hat die evangelische Kirche. Beträchtlich ist die Zahl der Griechisch-Orthodoxen und der Juden. Die Deutschen, die als Kulturträger und als hochwillkommene Kolonisten zu sehr verschiedenen Zeiten und aus verschiedeneu Gegenden unseres Vaterlandes in Ungarn einwanderten, finden sich in geschlossener Fläche längs der Ostgrenze Steiermarks und Niederösterreichs, dann inselartig zerstreut in den Bergwerks- revieren Oberungarns, in dem Landstrich vom Bakony-Walde bis Waitzen, in dem Winkel zwischen Don an und Drau und jenseits der beiden Flüsse in Syrmien und in der Baeska, im Banät und end- lich in Siebenbürgen. Die nnbegrün- deterweise „Sachsen" genannten Deutschen Siebenbürgens (fast\ Mill.; Bild 179), die vorwiegend aus der Gegend Luxemburg— Düsseldorf—lahntal stammen und im 12. und 13. Jahrhundert hier ansässig wurden, haben wegen ihres treuen Festhaltens am Deutschtum und wegen ihrer tapfern Ver- teidiguug der Landesgrenze (Bild 177) eine ruhmvolle Vergangenheit. (Vgl. § 347.) d) Siedlungen. Im Ungarischen Tief- lande, dem Kern des Königreichs Ungarn, wohnt der Magyar vorzugsweise in großen, weit voneinander liegenden Dörfern, die mehrere tausend Einwohner zählen. Meist besteht das Dors nur aus einer geraden und breiten Straße, ost auch aus zwei sich kreu- zenden Straßen. Die niedrigen Häuser, deren Dächer mit Schilf oder Stroh gedeckt sind, bestehen aus Lehm; aus Lehm wird auch der Fußboden gestampft. Durch An- strich, Sauberkeit und die malerische Tracht ihrer Bewohner rufen sie einen freuudlichen Eindruck hervor. Ein Schilfzaun scheidet den Hosraum von derstraße, die in trockner Zeit ein Meer von tiefem Staub und in reg- nerischer einen grundlosen Morast darstellt. — Ähnlich wie die Dörfer find die Pußta- städte gebaut, doch haben ihre Hauptstraßen vielfach ein vornehmes, städtisches Aussehen. Die Industrie hat ihren Hauptsitz in der Hauptstadt Ungarns, Ofen-Pest (Budapest sbüdapescht^) (900), einer Doppelstadt auf beiden Seiten des Stromes, die nahe der Mitte des Landes liegt und als Stapelplatz an der schissbelebten 20* 177. Befestigte Kirche in Siebenbürgen. In der Zeit der Kämpfe gegen die Türken bil- deten die Kirchen zugleich die Zufluchtsburgen der eingewanderten Deutschen. Sie wurden mit Mauerringen umgeben und erhielten statt der großen Fenster nur schmale Schießscharten.

4. Für Seminare - S. 318

1912 - Breslau : Hirt
318 B. Länderkunde. — Vi. Europa. nach S die Niederschlagsmenge ab. — Die rauhen Gebirgsländer, die nirgends 3000 m Höhe erreichen, waren stets der Wohnplatz kriegerischer Stämme, die sich von der Kultur der Umgebung abschlössen, ihre Freiheitsliebe und Eigen- tümlichkeiten bewahrten und fremden Herren nur widerstrebend gehorchten. Der von Serben bewohnte Nw gehört größtenteils zu Österreich-Uugaru. (S. § 204, c.) b) Die Staaten. 1. Das Königreich Montenegro (d. i. schwarzes, unwirtliches Bergland; 9000 qkm, { Mill. E., 27 E. auf 1 qkm) ist das einzige Gebiet der Halb- infel, das infolge der Freiheitsliebe und Tapferkeit seiner armen Gebirgsbewohner von der Herrschaft der Türken immer frei blieb. Freilich erschienen seine dürftigen Bergweiden den Türken auch wenig begehrenswert. In dem dorfähnlichen Cetinje [§ettxnje] wohnt der König des Landes. 2. Das türkische Albanien wird von den stark mit andern Völkern gemischten Nachkommen der alten Jllyrier in spärlicher Zahl bewohnt. Sie sind trotzige und unruhige Bergstämme, deren geringer Besitz in Schaf- und Ziegenherden besteht. Die Mehrzahl von ihnen hängt dem Islam an. Größere Siedlungen sehlen dem von der Natur dürftig ausgestatteten Lande. a) Das Land. Das Faltengebirge setzt sich in Griechenland fort. Während aber die westlichen Ketten der Richtung der Küste folgen, biegen diejenigen in Ostgriechenland bogenförmig nach 0 ab. Längs- und Qnerbrnche haben das Gebirge mannigfaltig zerstückelt, und die Schollen sind an vielen Stellen abgesunken. So entstand ein gitterartiges Gebirgssystem mit ab- geschlossenen Tieslaudsbecken, in denen sich im Altertum viele kleine Staaten bildeten. Im 0 des Pindos, dessen Parallelfalten West- und Ostgriechen- land trennen, breitet sich die Thessalische Ebene (Bild 182) aus; ihr öst- licher Grenzwall steigt in dem Schiefer- und Marmormassiv des Olymp zu 3000 in aus. Im 8 wird das Becken Thessaliens durch den Querriegel des Othrys abgeschlossen. Jenseits des zum Meere geöffneten Senkungsfeldes von Lamm, dessen Ebene vom Peneios durchströmt wird, streichen zwei Ge- birgszüge, Verzweigungen des Pindos, nach 80. Der nördliche Zug beginnt mit dem Ötagebirge, der südliche enthält u. a. den Parnaß (Buntbild): beide schließen die Böotische Ebene mit dem jetzt trockengelegten Kopais-See ein. Auch der Peloponnes, fast ganz Gebirgsland, ist in zahlreiche Einzel- landschasten aufgelöst, die der Zerstückelung der Gebirgsketten infolge von Brüchen ihre Entstehung verdanken. — Aber die Brüche schufen nicht nur ein wechselvolles Bodenrelief, sondern auch eine starke Küstengliederung, die durch Senkung des Landes in junger Erdzeit noch gefördert wurde. Es gibt kaum eine Stelle auf der Erdoberfläche, wo Meer und Land in so inniger Berührung und Wechselwirkung stehen, wo das Meer in so zahlreichen Buchten mit guten Häfen tief ins Land eindringt, wie in Griechenland. Meist stoßen Gebirge und Meer unmittelbar aneinander. Aus tiefem Meeresgründe geht es empor zu schmalen Küstenebenen und von ihnen zu hohen Gebirgen; hier kann der Mensch von den Orangen- und Olivenhainen der Küste in wenigen Stunden fast bis zur Grenze des ewigen Schnees wandern. Er sindet auf D. Die Griechische Halbinsel.

5. Für Seminare - S. 385

1912 - Breslau : Hirt
C. Die Skandinavisch-Russische Tafel. — 1. Die Skandinavische Halbinsel. 385 die innere Stadt. Königliches Räntmästar-Haus. Nationalmuseum. Salz-Seehafen. Schloß. Schleuse des Kanals zwischen Mälar-See und Ostsee. von der norwegischen mehr verschieden, als die deutschen Mundarten voneinander abweichen. Auch die Schweden haben an der Erforschung der Erde hervorragenden Anteil genommen (Nordenskiöld, Sven Hedin). In Schweden schränken Klima, Sümpfe und Gebirge die anbaufähige Fläche weniger stark ein als in Norwegen, so daß der unproduktive Boden nur zwei Fünftel des Landes einnimmt. Daher steigt die V olksdich te auf 12 im Durch- schnitt, in dem fruchtbaren Südschweden sogar auf 40. Das Hochland ist fast menschenleer und der N sehr spärlich bevölkert. Die Zahl der schwedischen Auswan- derer erreicht eine ziemlich beträchtliche Höhe, da dem starken Nachwuchs hinreichen- der Erwerb fehlt. t) Siedlungen. Der wenig angebaute N, Norrland, ist zum Teil von evan- gelischen ^Leippen bewohnt, die teils als Berglappen von ihren Renntierherden, teils als Fischlappen, teils als Waldbewohner leben. Die Grenzstadt Hap arända, d. i. Espenstrand, an der Mündung der Torneä-Els, demnächst Endpunkt des Lapp- land-Expreß, ist für uns durch ihre Wetterwarte wichtig. Unter den zahlreichen Holzausfuhrhäfen Schwedens steht Sundsvall (20) an erster Stelle. ^vcaland, das eigentliche Schweden, wird von einem Drittel der schwedischen Bevölkerung bewohnt. In günstiger Handelslage, wo die im südlichen Teile nur selten zufrierende Ostsee sich in drei Busen teilt und ein bequemer Übergang zum Skager Rak führt, erwuchs am Abflüsse des Mälar-Sees zur Ostsee die Jnselftadt Stockholm (350, Bild 206). Weil die Straßen zum Teil durch Kanäle ersetzt werden, heißt die Stadt auch wohl das „nordische Venedig". Sie ist Mittelpunkt des schwe- dischen Ostseehandels und der schwedischen Industrie. Nordwestlich von Stockholm liegt die alte Hauptstadt Schwedens Upsala ftp salal (30), der Sitz der ersten Lennarz, Erdkunde für Seminare. ox

6. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 93

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 93 — sanft ansteigender Kegel erhebt sich der Hauptgipfel aus eiuer 1800 in hohen Ebene, durch sein Riesenmaß einen mächtigen Eindruck hervorrufend. Eine Schnee- und Eiskappe, die aber erst bei 4000 m beginnt, krönt ihn. Im übrigen bilden seine Abhänge eine öde Steinwüste ohne den Schmuck grüner Wälder und frischer Matten. Armenien ist das Ursprungsland großer Flüsse, der mesopotamischen Zwillingsströme En ph rat und Tigris und der Kura und des Aras, die nach O. zum Kaspischeu Meere gehen. Außerdem besitzt Armenien zahlreiche Seen, darunter als größte den Wan- und den Urmiasee, von denen jeder etwa die siebenfache Größe des Bodensees hat. Klima und Pflanzenwelt. Als meerfernes Hochland hat Armenien ein fest- ländisches Klima mit wenigstens am Tage heißen Sommern und sehr kalten Wintern. Beträgt doch in Kars das Januarmittel 140 unter Null. Die Niederschläge sind im all- gemeinen gering, besonders im Sommer, und werden hauptsächlich von den Randgebirgen aufgefangen. Doch fällt im Winter viel Schnee, der bis tief in den Frühling hinein liegen bleibt und die Pässe ungangbar macht. Bei der Regenarmut und der hohen Lage des Landes ist die Pflanzenwelt natürlich sehr dürftig. „Alle Hochländer sind kahl und fast baumlos. Der Boden besteht weithin aus schwarzer Lava und grauen Tuffen, bietet aber doch, wo er genügend bewässert wird, dem Ackerbau eine Stätte. In andern Teilen tritt die düstere Lava zurück, aber die Hochebene bleibt eine Steppenlandschaft mit fahlen, bleichen, in Graugelb und Graugrün getauchten Farben, übersät von Gefteinstrümmern, überdeckt mit Schutt und durchzogen von Schluchten. Erst an den Rändern gegen das Kaspische und das Schwarze Meer wird das Bild freundlicher, und sobald man die Küsten- ketten überschritten hat, tritt feuchter Wald an die Stelle der dürren Steppe" (Sievers). Auch die tiefeingeschnittenen und darum geschützten Täler sind frisch und grün. In ihnen gedeiht sogar vorzügliches Obst, und die Aprikose hat hier ihre Heimat. Tie Bevölkerung besteht etwa zur Hälfte aus christlichen Armeniern, zu einem Viertel aus Kurden; den Rest bilden Tataren, Russen, Türken usw. Die Armenier gehören zu den Jndogermanen. Sie sind hochgewachsene und kräftige Gestalten mit großer Adlernase, reichem schwarzen Haar- und Bartwuchs und großen, schwarzen Augen. Schon früh haben sie das Christentum angenommen und trotz aller Bedrängnis durch den Islam festgehalten. Sie bilden eine eigene Kirche mit einem Patri- ärchen an der Spitze, der im Kloster Etfchmiadsin wohnt. Da sie aber, ähnlich wie die Abessinier (S. 58), lange Zeit von der übrigen Christenheit abgeschlossen waren, ist ihr Glaube stark ausgeartet. Die Armenier sind ein geistig hochstehendes, friedliches, fleißiges und strebsames Volk. In ihrer Heimat treiben sie vorwiegend Ackerbau und Viehzucht, doch auch Handel. Oft sind sie furchtbaren Verfolgungen durch die Türken und Kurden ausge- setzt gewesen. Bei den Metzeleien in den Jahren 1895 und 96 sollen 200—250000 ihr Leben eingebüßt haben. Die Bedrückungen haben viele zur Auswanderung veranlaßt, und man findet Armenier jetzt in ganz Vorderasien und Südosteuropa, besonders in den Handelsstädten, wo sie als Kaufleute, Bankiers. Makler, Dolmetscher, wozu sie ihre hohe Sprachbegabung besonders geeignet macht, als Handwerker, Diener und Lastträger leben. Ihr Charakter ist nicht frei von großen Fehlern. Insbesondere artet ihr zäher Erwerbssinn oft aus. Die armenischen Kaufleute nehmen es an Schlauheit und Geriebenheit mit den Griechen auf (S. 91) und sind als Betrüger und listige Wucherer überall verrufen und gefürchtet. Die Gesamtzahl der Armenier schätzt man 2lji—d Millionen. Die Kurden

7. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 332

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 332 — Eigentümlich ist den grönländischen Gletschern, daß sie sich mit viel größerer Geschwindigkeit bewegen als die Eisströme wärmerer Gegenden. Man hat Bewegungen von 24—30 m innerhalb eines Tages festgestellt. Das Klima Grönlands ist viel kälter als das der unter gleicher Breite gelegenen Länder Europas. Das Innere hat wahrscheinlich eine Mitteltemperatur von — 20 °, die Abb. 64. Grönländergruppe vor ihrer Behausung. im Januar auf — 45 0 herabgeht. Wärmer sind die Küsten, besonders die Westküste, wo die mittlere Juliwärme 5—8° erreicht und sich das Land darum im Sommer mit einer allerdings dürftigen Pflanzendecke überzieht (S. 330), der die Insel ihren Namen (Grün- land) verdankt. An Bewohnern zählt Grönland 12000 Eskimo und etwa 200 Europäer. Die meisten Ansiedlnngen finden sich an der wärmeren Westseite. Die Eskimo (Abb. 64) bilden den Übergang von den Mongolen zu den Indianern. Sie sind auffallend klein

8. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 293

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 293 — besteht aus flachen Koralleneilanden und liegt seitwärts der Hauptreihe. Die Antillen dagegen sind hohe, gebirgige Inseln, Glieder einer zerbrochenen und z. T. ins Meer versunkenen Gebirgskette, die mit den Gebirgen Mittel- amerikas zusammenhing. Die Inseln erheben sich aus großen, 4000—8000 m hinabreichenden Meerestiefen. Doch ruhen oft mehrere auf einem gemeinsamen unterseeischen Sockel, über dem sich ein nur einige 100 m tiefes Meer ausbreitet. Die Gebirge übersteigen im allgemeinen nicht die Höhe uusrer Mittelgebirge, erreichen aber im sö. Kuba 2500, auf Haiti 3140 m. Die Kleinen Antillen bestehen überwiegend aus vulkanischem Gestein und tragen 11 erloschene und noch 6 tätige Feuerberge. Das Klima ist tropisch und ozeanisch mit einer Jahreswärme von 24—28 °. Fast das ganze Jahr hindurch weht der Nordostpassat. Die Niederschläge sind reichlich (120—360 cm) und verteilen sich, wenn auch ungleichmäßig, über alle Monate des Jahres. Infolge des feuchtheißen Klimas ist die Pflanzenwelt außerordentlich üppig. Die weithin flachen, sumpfigen Küsten sind mit Mangroven bedeckt, weiter landeinwärts finden sich feuchte Regenwälder, in den höheren Lagen der Gebirge Nadelwälder, in den trockenen Gebieten Sa wannen. Die Wälder enthalten kostbare Holzarten: Mahagoni, Ebenholz, Blauholz und viele gummi- und ölreiche Gewächse. Aus den großen Pflanzungen werden Zuckerrohr, Kaffee, Tabak, Kakao, Bananen u. a. tropische Gewächse gebaut. So reich ausgestattet aber auch die Inseln von Natur sind, so werden sie doch auch von mancherlei Plagen und Schrecknissen heimgesucht. Ein schlimmer Gast ist, wie überall in den Tropen, das Fieber. Eine nicht geringere Plage bilden Insekten mancherlei Art und giftige Schlangen. Die verheerendsten Wirkungen aber haben die häufig vor- kommenden Erdbeben, Vulkanausbrüche und die mit furchtbarer Gewalt austretenden Wirbelstürme (Tornados, S. 264). Noch in frischer Erinnerung ist der schreckliche Ausbruch des Mont Pele auf Martinique (1902), der in wenigen Minuten durch glühende Gase die Stadt St. Pierre samt ihren 30000 Einwohnern vernichtete. Die Bevölkerung besteht heute zu etwa 4/5 aus Negern und Mulatten. Die indianischen Urbewohner sind bis auf geringe Reste ausgestorben. Unter den Weißen haben die Kreolen (S. 287) das Übergewicht, da die meisten Inseln ursprünglich spanischer Besitz waren. Der Handel liegt überwiegend in den Händen von Nordamerikanern, Engländern und Deutschen. Zur Zeit ihrer Entdeckung gab es auf den Westindischen Inseln zwei Volksstämme. Die Bewohner von Kuba, Haiti und Portoriko waren sanftmütige und friedliebende Menschen, die sich hauptsächlich vom Ackerbau ernährten. Im Gegensatze dazu standen die kriegerischen Kariben, welche die Kleinen Antillen bewohnten. Als kühne Seeräuber durch- fuhren sie auf ihren Einbäumen das Meer, überfielen und beraubten andere Inseln und brachten mit ihren vergifteten Pfeilen deren Bevölkerung Tod und Verderben. Mit Vor- liebe verzehrten sie Menschenfleisch. Von S. aus vordringend, hatten sie nach und nach die Kleinen Antillen erobert und bereits einen Teil von Portoriko und Haiti besetzt, als ihrem weiteren Vordringen durch die Spanier ein Ziel gesetzt wurde. Beide Völker sind dann von den Entdeckern mit harter Grausamkeit behandelt worden. Sie wurden zu schwerer Arbeit in den Bergwerken und auf den Pflanzungen gezwungen und in jeder Weise gequält und bedrückt. So schmolz die Urbevölkerung in unglaublich kurzer Zeit zu- sammen. Schon um die Mitte des 16. Jahrhunderts war sie auf den Großen Antillen

9. Kurzer Abriß der neuen Geographie - S. 230

1831 - Frankfurt am Main : Wilmans
230 Nord-Amerik. Freistaaten. Vh. Nord-Amerikanische Freistaaten. Vom Atlant. Meere und von der Nordküste des Busens von Mexico westwärts und nordwestwarts bis zum Großen Ocean, zwischen 24 und 52 Br., n 3,800 Qm., mit 13 Mist. E., wovon 72,000 zu Jndianerstämmen gehören. Im O. und W. sehr gebirgig. Küstenland in der Nordhälfte mit Felsenk, und fruchtbarem Boden, in der Südhälfte sandig. Die Gebirge waldig. Das Innere größteutheils sehr frucht- bar, noch lange nicht durchaus angebaut. Handelswaaren: Silber, Eisen, Blei, Holz, Getreide, Zucker, Tabak, Vieh u. Fleisch, Pelzwerk, Häute, Wolle, Honig, Wachs, Baum- wolle, Indigo, Krapp, Ipekakuanha, Sassafras und Sassa- parille; dann mehrere Mineralien, sehr vielerlei Bäume, Wein, Thee, Flachs rc. Pelzthiere, giftige Schlangen, und Vögel. Indianer in Hunderten von Volkszweigen, und Europäer, christl. u. heidn. Rel. Oie Europäer beschäftigt mit Land- u. Bergbau, Fabr. aller Art, Schiffbau, Hdl., im Innern durch Straßen und Canäle befördert; die Indianer unter Stamm- anführern mit Jagd, Fischerei, Taufchhdl., manche auch schon mit Landbau. — Das Ganze besteht aus n Staaten und Staatsgebieten, die zu einem republikanischen Bundesstaate vereinigt sind. Die einzelnen Staaten ebenfalls unter repub- likanischer Verfassung. 3. Im Kü'stcnlande und östl. v. Mlsslfippl. 1. Maine, der nördlichste an der Ostküste. Fische, Holz, Getreide, Vieh, Kalk. Portland, im S., Hptst, Y000 E.; Haf. mit Leuchtthurm. 2. Newhampsaire (Nju Hemmpschir), südwestl. v. vor., auf der Ostseite d. Connecticut. Portsmouth (Portsmauds), mit Haf., Haupthdlst. d. Staa- tes, 8000 E.; Akademie; Metallgießerei, Schiffswerfte rc. Newcastle (Nju Kästel), auf Ins., mit 2 Forts zum Schutz des Hafens v. Portsmouth, 2000 E.

10. Kurzer Abriß der neuen Geographie - S. 198

1831 - Frankfurt am Main : Wilmans
198 Dorder-Jndien. Xii. Dorder-Jndien od. Hindostán u. Dekan vd. die Halbinsel diesseit der Gangesmündung. Dom Himalehgeb. südw. bis zum Meere, wo das Cap Comorin die Südspitze bildet, und vom Indus ostw. bis über den Buremputer hinaus, zwisch 7 u. 35 Br., 60,291 Qm., mit 134 Mill. E. Oie Westküste der Halbinsel wird auch die Rüste Malabar, die Ostk. Eoroniandel genannt. Der N. gebirgig, wo an der Grenze im ^imaleh mehrere Gip- fel über 24,000 Fuß hoch sind. Im S. dieses Gebirges ein großes Thal, vom Ganges durchströmt; auf der Westk. das Gates - Gebirge, dessen Arme tief ins Land hinein reichen; auf der Südspitze die Berge von Travancor. Im N. 4 Jahreszeiten; in der heißen Zone trockne u. nasse Jahreszeit, herbeigeführt durch Wechselwinde. Fast alle Metalle, Dia- manten u. a. Edelsteine, Salz, Schwefel, Steinkohlen rc. Südfrüchte, Opium, Jalappe, Betel, Kardamom, Indigo re. Elephanten, reißende Thiere, Affen, Gemsen und Steinböcke, Auerochsen u. Büffel, Schlangen, Perlen, Schalthiere, Seide, Koschenille rc. Hindus, braminscher Rel.; Afganeu, Mon- golen, Ballutschen, Araber, muham. Rel.; dann Parsen als Feueranbeter, Afrikaner, Hinteriudier, Juden und Europäer. Grundgewerbe, Handwerke u. Fabr., Schiffbau, Hdl. Ein- theilung: 1. Staat der Briten, 2. Staaten inländ. Fürsten, 3. Europäische Niederlassungen. 1. Staat der Briten. Don der Südspitze der Halbins. nordw. bis zu den Vor- bergen des Himaleh, u. ostw. bis über den Buremputer hin, 26,048 Qm., mit 83 Mill. E.; ist Besitzthum einer Eng- lisch-Ostindisch. Handelsgesellschaft, welcher vom Könige Su- veränetät verliehen ist. Die Verwaltung führt ein General- Gouverneur, der aber abhängig ist von dem König!. Commis- sionsrathe u. von den Direktoren in London. Zerfällt in die Präsidentschaften: Bengalen, Bombai und Madras,
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