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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Seminare - S. 70

1912 - Breslau : Hirt
70 A. Allgemeine Erdkunde. — Iii. Wechselbeziehungen zwischen Land und Meer. 49. Kopf des Geiranger Fjords. Nur ein kleiner Teil des vielgewundenen, trogförmigen Schluchtentales ist zu überschauen. Steil tauchen die firngekrönten Felswände in die klare Wasserfläche, kaum Platz für eine Landung lassend. Nur im innersten Winkel des Fjords hat der grauweißliche Fluß die Landbildung begonnen und eine kleine, sogleich von einer menschlichen Siedlung benutzte Ebene angesetzt. 5v. Der innerste Teil der Bucht von Cattaro, von Osten gesehen. Die vielgewundene, stellenweise sehr enge Bucht bildet einen der besten Naturhäfen Europas. Der Karst- boden weist am Ufergelsnde üppigen Pflanzenwuchs auf. Aufwärts verschwindet plötzlich die Vegetation, nur tupfenweise erscheinen anfänglich noch Sträucher, dann sind die Berghänge kahl und weiß. Die Halb- insel in der Mitte zeigt die auswaschende Wirkung der starken Regengüsse.

2. Für Seminare - S. 342

1912 - Breslau : Hirt
342 B. Länderkunde. — Vi. Europa. B. Das Nordwesteuropäische Schollenland. 1. Republik Frankreich. 535000 qkm, fast 40 Mill. E., 74 E. auf 1 qkm. Fast so groß wie das D. 9t., aber 25 Mill. E. weniger und so dicht bevölkert. 231. I. Lage und Grenzen. Frankreich ist wie Deutschland europäischer Rumpf- und Seestaat zugleich, jedoch inniger mit dem Meere verknüpft als unser Vaterland, da seine drei Landseiten 2400 km, seine drei Seegrenzen zusammen fast 3100 km messen, d. i. fast die 1^ fache Küstenerstreckung Deutschlands. Die Festlandsgrenze entbehrt im No des natürlichen Schutzes; daher wird sie dort an den wichtigsten Eingangsstraßen durch Festungen gesichert (Donl, Verdnn, Lille). Die Küste ist am Kanal glatt und hafenarm, zwischen Seine- und Garonne- mündung buchtenreich; im Sw bildet sie einen geradlinigen Dünensanm, am Golfe du Lion westlich eine flache Schwemmlandküste, östlich ein hafenreiches Gebirgsgestade. Während Frankreich durch seine Lage am Mittelmeer mit Nordafrika und dem Orient in guter Verbindung steht, verschafft ihm die atlantische Küste, die sich zudem (Bei Calais) dem wichtigen englischen Wirt- schaftsgebiete auf uur 32 km nähert, Anteil an dem großen ozeanischen Ver- kehr. Die Meereslage gewinnt an Bedeutung noch infolge der Wegfamkeit des Innern, durch die das Land zum Meere hin geöffnet wird. Mit Mitteleuropa end- lich ist Frankreich durch bequeme Landwege verbunden. So besitzt es eine aus- gezeichnete, Handel und Verkehr begünstigende Weltlage. — Vor den Küsten liegen nur unbedeutende Inseln. Korsika gehört geographisch zujtalieu. Rhone Durance Po m 4000 2000 0 2000 ] Garonne Dcirdogne^^^ e .cevennen 1 Cott.alp. m. Bordeaux. t T Grenoble Turin 195. Höhenquerschnitt durch Frankreich auf 45° >1. 16^fach überhöht. Ii. Bodenaufbau. (Fig. 195.) Abgesehen von seinem Anteil an den West- alpen, dem Jura und den Pyrenäen, Gebirgen, die dem Südeuropäischen Faltengebirgsgürtel angehören, bildet Frankreich seinem geologischen Bau nach das südwestlichste Glied des Nordwesteuropäischen Schollenlandes. _ Das französische Schollenland zeigt eine Vierteilung. Zwei kristallinisch-granitische Rumpfgebirge, das Französische Zentralplatean im 80 und das Berg- laud der Bretagne im Nw, trennen zwei aus mesozoischen und tertiären Gesteinen ausgebaute Becken: das Nordsranzösische Becken im N0 und das Garonnebecken im Sw, die wieder durch die Senke von Poitiers miteinander verbunden sind. Die Entstehung der Horste und Becken fällt in die Tertiär-

3. Für Seminare - S. 344

1912 - Breslau : Hirt
344 B. Länderkunde. — Vi. Europa. Viehzucht. Die südlichste Alpenlandschaft sowie die den Südsaum der Alpen und weiterhin des Apennin kränzende, herrliche Riviera zeigen in Natur und Kultur vollständig südeuropäischen, mittelmeerischen Charakter. Von den fran- zösischen Alpenpüssen dient als Eisenbahnweg nur der Mont Cenis-Paßi. b) Siedlungen. In der zum größten Teile ärmlichen Landschaft Savoyen ist Chamonix der beliebte Sammelpunkt für die Besucher des Montblanc-Gebietes ge- worden. Die wichtigsten Alpenstraßen deckt Grenoble {15), der Sitz einer be- deutenden Handschuhfabrikation, zu der die Ziegen- und Schafzucht auf den Alpen- weiden der Landschaft Dauphine den Rohstoff liefert. In der Provence, die viel Olivenöl erzeugt, entwickelte sich das im 6. Jahrhundert v. Chr. als Massilia gegründete Marseille (550) durch seinen tiefen, rings von Bergen umgebenen Hafen zum größten Seehandelsplatz Frankreichs, deffen Emporblühen infolge seiner günstigen Lage zu den französischen Kolonien Nordafrikas wie zu der wichtigen Verkehrsstraße nach Ostasien wesentlich gefördert wird. Kriegshafen ist Toulon (105). An der wintermilden Riviera sind vor allem die „Blumenstadt" Nizza (150), Cannes (30) und das mit allen Reizen der Natur ausgestattete Monte Carlo in dem kleinen Fürstentum Monaco zu besuchten Winterkurorteu ge- worden. — Die gebirgige Insel Korsika zeigt in Klima und Pflanzenwuchs ita- lienisches Gepräge. Bodenbau und Viehzucht sind nur gering entwickelt. Napo- leons I. Geburtsstadt, Ajaccio, wurde Winterkurort. (Vgl. § 222.) Die Pyrenäen s. § 227. tean und dem östlichen Gebirgsrande des Seinebeckens. Die im ganzen ziemlich geschlossene, aber schluchtenreiche und wild zerrissene Erhebungsmasse des südlichen Hochlandes bricht mit einem Steilrande, den Cevennen (1200 bis 1500 m), gegen 0 und 30 ab; im N und Nw geht sie in allmählicher Abdachung, der auch die Flüsse folgen, ins Tiefland über. Seine heutige Umrißgestaltung er- hielt das in der Karbonzeit aufgefaltete Gebirge durch tertiäre Verwerfungen, die von Eruptionen begleitet waren und daher zur Aufschüttung von Vulkan- bergen Veranlassung gaben. Das Hauptvulkangebiet ist das Hochland der Auvergue mit zahlreichen Kraterbergen, Basaltkuppen, Maaren, heißen Quellen, Lavadecken und Lavaströmen. Der höchste der ehemaligen Feuerberge, der Mont Dore (1900 m), ist zugleich der höchste Berg im Innern Frank- reichs; nördlich von ihm erhebt sich der Pny de Dome zu nahezu 1500 m (Bild 47). Außer kristallinischen und vulkanischen Gesteinen lagern in nnge- störter Schichtung mancherorts jüngere Bildungen. Wirtschaftlich am bedent- samsten sind die Gegenden mit Steinkohlen- und mit Eisenerzlagern. Die wich- tigsten Steinkohlengebiete des südöstlichen Frankreich finden sich am Canal du Centre (Crensot und Antun), bei St. Etieuue (Loirebecken), Alais (Langnedoc) und am Mittlern Lot, einem Nebenflüsse der Garonne. Jenseits des Canal du Centre streichen die schmalen, an den Sonnen- hängen weinreichen Kalkrücken der Eöte d'or (d. i. Goldhügel) bis zum Kanal i Vgl. § 194, Fußnote. § 233. g Das Französische Mittelgebirge. a) Naturbeschaffenheit. Es besteht aus dem Französischen Zentralpla-

4. Für Seminare - S. 298

1912 - Breslau : Hirt
298 B. Länderkunde. — Vi. Europa. und frischer Wiesen, die mit Pflaumen- und Weingärten abwechseln, dar- bieten. Die Eichenwälder bilden die Grundlage einer ausgedehnten Schweine- zucht; der Feldbau erzeugt Weizen, Mais, Gerste, Tabak. Das Bosnische Erzgebirge enthält mächtige Eisenerzlager, ferner Braunkohlen und Salz. An der Küste sind Fischfang und Schiffahrt neben Salzgewinnung (Bild 173) lohnende Erwerbsquellen. 173. Salzgarten bei Pirano auf der Halbinsel Jstrien. In der heißen Jahreszeit wird Meerwasser durch Schleusen in Becken eingelassen und, wenn es darin lau- warm geworden, aus diesen in die viereckigen, flachen Beete der Salzgärten geleitet oder geschöpft, damit es verdunstet. Die:bei der Verdunstung sich bildende Salzkruste gleicht einer Eisdecke. Sie wird zerschlagen, in Haufen getrocknet und in Sudhäuser zur Reinigung gebracht. c) Siedlungen. 1. Das Küstenland hat außer dem äußerst fruchtbaren und mit mildem Klima ausgestatteten Anteil an der Tiefebene von Venetien und an den Alpen stark ver- karstete Gebiete, so die waldlose Halbinsel Jstrien. Die meist von Italienern be- wohnte Hafenstadt Trieft (230) entwickelte sich infolge der Eisenbahnverbindung mit dem Hinterlande zur ersten Seehandelsstadt des Kaiserstaates und unterhält Dampferverbindungen mit dem östlichen Mittelmeer (Levantehandel), England, Amerika und Indien. P.ola (70), am Südende der Halbinsel Jstrien, bildet den wichtigsten Kriegshafen Österreichs. 2. In dem früheren Herzogtum Krain wurde die Straßenkreuzung Laibach (45), mit vorwiegend slowenischer Bevölkerung, ein Eisenindustrieplatz. In einem Gebiet des Bergbaus auf Quecksilber, Eisen, Blei und Zink liegt Jdria. 3. Das Königreich Dalmatien umfaßt einen schmalen Landstreifen längs des Adriatischen Meeres nebst den zahlreich vorgelagerten Inseln. Das ärmliche Hinterland ist schwer zugänglich; daher sind die Naturhäfen der Hauptstadt

5. Für Seminare - S. 299

1912 - Breslau : Hirt
A. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge. — 3. Österreich-Ungarn. 299 Zara (40) und der Stadt Spälato (35) von geringer Handelsbedeutung. Auch Cättaro, der beste natürliche Hafen, die Seepforte für das kleiue Königreich Montenegro, ist nur wenig entwickelt (Bild 50). Die Dalmatiner gelten als die besten Seeleute der österreichischen Flotte. 4. Das österreichisch-ungarische Reichsland Bosnien und Herzegowina1 ent* wickelt sich zusehends unter der trefflichen neuen Verwaltung, die das Land durch gute Straßen und Eisenbahnen erschlossen hat. Zu der von der ferbisch-kroatischen Bevölkerung schon lange gepflegten Zucht von Pferden, Rindern und Schafen und zu den alten Hausindustrien (Teppiche, Stickereien, Waffen) traten Bergbau und mo- derner Gewerbebetrieb. Die Bahn (f. u.) vermittelt eine stattliche Ausfuhr von eiche- uem Faßholz, getrockneten Pflaumen und von Teppichen. Die aufblühende bosnische Hauptstadt Saräjevo (55), in fruchtbarer Talmulde an der Bosna, betreibt an- fehnliche Industrie, die Eifen- und Lederwaren sowie Teppiche herstellt. Sie hat Möstar (20) (d. i. Brückenstadt), die ganz orientalisch aussehende Hauptstadt der Herzegowina, bedeutend überflügelt. Über beide Städte führt die Eisenbahn von Brod an der Save durch das untere Narentatal nach Ragusa und der Bucht von Cättaro. 5. Zum Königreich Ungarn gehört Kroatien-Slawonien, das nur mit dem Gebiet bis zur Save-Niederuug Karstland ist. Der andere Teil, den Bergländer, Hügellandschaften und Flußniederungen erfüllen, erstreckt sich zwischen Save und Drau („kroatisches Zwischenstromland"). (Vgl. § 207.) Zwei Fünftel des Bodens sind mit Wald bedeckt, dessen Eichenbestände Eichelmast für große Schweineherden liefern; das übrige setzt sich teils aus großen Mooren und Sümpfen zusammen, teils — besonders im Zwischenstromlands — ans reichen Ackerbaugefilden. Im kroatischen Karstgebiet liegt die „kgl. ungarische Freistadt" Fiume (50), durch ihre Werften und ihren Handel eine Nebenbuhlerin von Trieft. Die Hauptstadt Agram (80) im Tiefland an der Save ist eine aufstrebende Industriestadt, der Mittelpunkt des Handels mit Landeserzeugnissen und Sitz einer Universität. Sudetenländer nennt man, abgesehen von dem § 205 österreichisch gebliebenen Teile Schlesiens, der dem nordöstlichen Außenrand der Gesamtlandschaft angehört, die beiden vier- eckigen Becken von Böhmen und Mähren. 1. Böhmen, a) Das Land. Böhmen ist weder ein einfacher Gebirgs- keffel noch ein nach Art des Schwäbisch-Fränkischen Beckens gestaltetes Terrassenland, sondern eine von Bergen und Hügeln erfüllte Landschaft mit aufgewulsteten Rändern, die im W und S am höchsten liegt und sich vor- wiegend nach N abdacht (Durchschnittshöhe 450 m). Ihre Wasseradern sammeln sich in der Moldan-Elbe, deren südnördlich gerichteter Talrinne von links die Abflüsse des Böhmer Waldes und des Fichtelgebirges, von rechts die des Böhmisch-Mährischen Hügellandes und der Sudeten zustreben. Un- schwer lassen sich drei Flußpaare erkennen, die je aus einem westlichen und einem östlichen Wasserlaufe bestehen. Geologisch stellt der größte Teil Böhmens eine stark verwitterte und abgetragene Urgesteinsplatte aus Gueis, Granit und kristallinischem Schiefer dar („Böhmische 1 D. i. Herzogsland. C. Die Sudetenländer.

6. Für Seminare - S. 364

1912 - Breslau : Hirt
364 B. Länderkunde. — Vi. Europa. gebirge setzt sich aus Schichten der Kreideformation (weiße Schreibkreide, Kalkstein, Mergel) und des Tertiärs zusammen; es wird von diluvialen (Ge- schiebelehm, Sand und Wanderblöcke) und alluvialen Ablagerungen verhüllt. Die Kreideformation tritt an einigen Steilküsten der Inseln (Seeland, Möen) in blendend weißen, von Feuersteinbändern durchzogenen Wänden hervor. Wie Schleswig-Holstein zeigt Jütland eine Dreiteilung seiner Land- schaft. (Vgl. § 316, Ii.) Der Baltische Landrücken bildet im 0 eine mannig- fach gegliederte Hügellandschaft; sie ist von fruchtbarem Geschiebelehm (Grundmoräne) überlagert und durch Seen, Ackerfluren, Wiesen, Buchenwälder und Ortschaften anmutig belebt. Die Mitte des Landes besteht aus einem mit großen Heideflächen und Mooren bedeckten, slachwelligen Geestgebiete, das die Schmelzwasser der Eiszeit mit Geschiebesand überspülten. Durch Aufforstung mit Bergkiefern und amerikanischen Weißtannen, durch Urbarmachung der Moore und künstliche Bewässerung sind in den letzten Jahrzehnten manche Strecken der Waldkultur, dem Acker- und Wiesenbau dienstbar gemacht worden. Der Geeststrich reicht im W bis zur Dünenzone, und nur im 8 läßt er fruchtbarem Marschboden Raum. Nördlich des Lim-Fjord weist auch die Ost- küste Düueuwälle auf, fo daß ganz im N die beiderseitigen Dünenreihen zusammenrücken und schließlich sich vereinigen. Die höchste Erhebung Jüt- lands beträgt annähernd 180 m. Die Dänischen Inseln setzen sich aus Tiefland mit vorherrschend welli- ger oder hügeliger Oberfläche zusammen. Auf Fünen und Seeland steigen manche Hügel zu 120 bis 140 m Höhe auf. Der Boden ist vorwiegend mit ergiebigem, eiszeitlichem Geschiebelehm überdeckt. Die abseits gelegene Insel Bornhölm gehört ihrer Natur nach zu Skandinavien, von dem sie durch Absinken ihrer Umgebung getrennt wurde. Ihren N bauen vielfach zer- rissene Granitmassen auf, die an der Küste hoch und steil emporragen. Iii. Klima und Wirtschaftsleben. Das milde Seeklima (7^° mittlere Jahreswärme), das im 0 und auf den Inseln von den östlich benachbarten Festlandsmassen kontinental beeinflußt wird, d. h. dort durch geringere Nieder- schlagsmengen und größere Temperaturgegensätze gekennzeichnet ist, steigert die Ertragsfähigkeit des Bodens, wo er nicht aus Sand besteht, in hohem Maße. Der Körnerbau erzeugt namentlich ergiebige Ernten an Hafer, dann folgen die Erträge des Anbaus von Gerste und Roggen. Bedeutend ist auch der Kartoffel- und Zuckerrübenbau. Besonders günstig wirkt das milde, nieder- schlagsreiche Klima auf den Graswnchs. Daher ist man in neuerer Zeit von der Landwirtschaft vielfach zur Viehzucht (Rinder, Pferde, Schafe und Schweine) nud Milchwirtschaft übergegangen. Die Viehzucht erfreut sich forgfältigster Pflege (besonders die Rinderzucht) und liefert Pferde, Rinder, Fleisch, Butter und Eier für die Ausfuhr. Dänemark ist also ein Land des Ackerbaus und der Viehzucht, ein Bauernstaat. Nur gegen 7°/y der Bodenfläche (gegen 26°/0 in Deutschland) sind mit Wald bestanden, und obschon die Auf- forstung der Heide- und Dünengebiete erfreuliche Fortschritte macht, gehört Dänemark zu den waldärmsten Ländern unseres Erdteils. Neben der Ähre führt das dänische Wappen den Fisch; jedoch ist die hauptsächlich im Kattegatt

7. Für Seminare - S. 322

1912 - Breslau : Hirt
322 B. Länderkunde. — Vi. Europa. Für den Welthandel und den Weltverkehr ist Konstantinopel infolge seiner Lage stets von hervorragender Bedeutung geblieben. Sonst spielt nur Saloniki im Welt- verkehr eine Rolle. Es hat über Smyrna Dampferverbindung mit Alexandrien und ist für den englisch-ostindischen Verkehr von steigender Wichtigkeit. Für den Handel des Deutschen Reiches kommen die Balkanländer noch wenig in Betracht. Griechenland liefert uns hauptsächlich Korinthen, Serbien getrocknete Pflaumen, Bulgarien Eier und Getreide. Diese Länder beziehen dafür vorwiegend Web- und Eisenwaren aus Deutschland. — Deutsche Ingenieure und Kaufleute arbeiten in beträchtlicher Zahl auf der Halbinsel; daher finden sich auch deutsche Postanstalten in der Türkei. Deutsche Offiziere haben die wesentlichste Arbeit an der Neubildung des türkischen Heeres geleistet. § 218. Übersicht über die größeren Städte in Tausenden (1910). 1. Europäifche Türkei: Konstantinopel 1100 Saloniki .150 Adrianopel 125 2. Königreich Bulgarien! Sofia . . 100 Philippop et 50 Warna . . 45 Z.königreich Serbien: Belgrad . . 90 4. Königreich Montenegro: Cetinje. 4 5. Königreich Griechenland: Athen. 175 Piräus . . 75 Patras . . 40 6. Königreich Rumänien: Bukarest . 300 Jassy . . 80 Galatz . . 70 Braila . . 60 6. Das Königreich Italien. 285000 qkm, fast 35 Mill. E., 121 E. auf 1 qkm. •| der Größe Preußens, aber nur5 Mill. E. weniger, gleiche Volksdichte wie das D. R. § 219. I. Lage. Durch den in weitem Bogen vom Ligurischen zum Adriatischen Meere sich hinziehenden Alpenwall wird Italien von dem übrigen Europa geschieden. Indem es sich als verhältnismäßig schmaler Landstreifen über fast 10 Breitengrade nach 80 weit ins Mittelmeer hinein erstreckt, teilt es dessen Becken in eine kleinere nordwestliche und eine größere südöstliche Hälfte. Die Lage in der Mitte zwifchen diesen beiden Meeresteilen verlieh der Halb- insel im Altertum die Herrschaft über alle Mittelmeerländer. Mit ihrem paßreichen Alpenbesitz dringt sie so weit gegen Mitteleuropa vor, daß sie für uns Deutsche schlechtweg der „Süden" geworden ist. 185. Höhenquerschnitt durch Italien auf 13° 40" N. 12^fach überhöht. Ii. Die natürlichen Landschaftsgebiete. In Bau und Bodengestaltung, in Lage und Eigenart zeigen das noch dem Festlandsrumpfe angehörende, von der Ebene beherrschte Norditalien und das vorwiegend gebirgige Halb- insel-Jtalieu beträchtliche Verschiedenheiten. Beiden Landschaften gegenüber nehmen die Inseln eine ziemlich selbständige Stellung ein. So unterscheidet man A. Norditalien, B. Halbinsel-Italien, C. Insel-Italien.

8. Für Seminare - S. 325

1912 - Breslau : Hirt
A. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge. — 6. Italien. 325 von Südosten gesehen. Schiffe aller Länder, besonders italienische, deutsche und englische. Die Einfahrt zur Nachtzeit weist der Leucht- Apennin emporgebaut. In den Straßen nahe dem Hasen liegen die Kontore der Großkaufleute, in den engen Bergesfuß, abseits vom geschäftigen Erwerbsleben, schauen aus üppigen Gärten Paläste auf das Meer hinaus. in ihrem Äußeren ohne besondere nationale Eigenart. Von ihren wenig zahlreichen alten Kunstbauten ist der herrliche gotische Marmordom mit Recht der Stolz der Mailänder. Alpenrandstädte sind Como (45), Bergamo (55) und der Rohseidenmarkt Breseia (85). Stätten der Villen und starken Fremdenverkehrs wurden die Alpen- randseen. Das Durchgangsland ist reich an Schlachtfeldern und Festungen; Man- tua (35), der feste Riegel an der Ost-Weststraße, ist eine Wasserfestung. 2. In Piemont, d. i. (Land am) Fuß des Gebirges, dem Stammlande des heutigen Königreichs Italien, erzogen kärglicher Boden und rauhes Klima die Bewohner zu Fleiß und Genügsamkeit, während die stete Gefährdung der politischen Selbständigkeit durch mächtige Nachbarn die Kriegstüchtigkeit des Volkes ent- wickelte. Zur Hauptstadt des Landes erwuchs an dem sonst siedlungsfeindlichen Po Turin (430); als Knotenpunkt der nach Frankreich führenden Straßen und als Anfangspunkt der Schiffahrt auf der Hauptwasserader des Landes wurde es ein wichtiger Handelsplatz mit mannigfaltiger Industrie. Alessandria(75) sammelt die Verkehrswege, die über den Apennin nach Genua leiten. 3. Wirtschaftlich gehört auch die nördlichste Apenninlandschaft, Ligurien, zu Norditalien. Die Siedlungen liegen, je nachdem die rührigen Bewohner sich dem Ackerbau oder der Tätigkeit auf See widmen, auf den Höhen oder an der Küste. Das Küstenland der Riviera mit seinem wintermilden Klima, seiner herrlichen Natur, seinen Olivenhainen, Orangen- und Zitronenanpflanzungen ist von einer fast überall zusammenhängenden Kette von Küstenorten und Winterheilstätten (San Remo, Nervi, Rapallo) besetzt. Da, wo vom ligurischen Knie (Fenn — Knie) aus die Verbindung mit der Po-Ebene am leichtesten ist, entwickelte sich Genua (Bild 186),

9. Für Seminare - S. 326

1912 - Breslau : Hirt
326 neben Neapel Italiens größte Seestadt (275), der Endpunkt der St. Gotthard- und der Simplonlinie, das Seetor Süddeutschlands am Mittelmeer, zum Welt- Handelshafen, den auch viele deutsche Dampfer anlaufen. 4. In Veneticn, das sich von den Höhen der Alpen zu der spärlich besiedelten Haff-und Lagunenküste der Adria senkt, liegt auf vielen Inseln Venedig (Bild 187) (Venezia, 160), die aus unterirdischen Pfahlrosten gebaute, geschichtsreiche Prachtftadt, von Kanälen durchzogen, mit herrlichen Brücken, Palästen und Kirchen geschmückt. Im Mittelalter war Venedig „die Königin des Meeres", die sich zur Sicherung ihres Han- dels Dalmatieu und das Hinterland bis über das Etfchtal hinaus unter- warf. Durch die Ver- legung der Straßenzüge seit dem 16. Jahrhun- dert verlor Venedig seine frühere Bedeutung als Handelsplatz und wurde von Genua und Trieft überflügelt. Heute kön- nen wieder mittelgroße Seeschiffe bis zur Stadt gelangen, jedoch ist sie in erster Linie eine Stätte des Fremdenverkehrs. Verona (85) ist Bahn- krenzuug am Austritt der Brennerbahn aus deu Alpen und darum stark befestigt. Padua (100), die alte Uuiverfitäts- stadt,liegtanderstraße, die über Bologna und den Apennin in das Halbinselland führt. 187. Die Seufzerbrücke in Venedig spannt sich über den Kanal zwischen dem Dogenpalast und dem alten Gefängnis. Sie trägt ihren Namen von den Seufzern der Staats- Verbrecher, die über sie in die berüchtigten Bleikammern geführt wurden, wo sie einem qualvollen Tode entgegensiechten. (Phot. E. R. Bailance.) 5. In der Emilia, die nach der alten Via Aemilia benannt ist, lie- gen die Siedlungen an den Straßenkreuzungen vor den Apeninntälern, so Mödena (70), wo die Brenner- bahn einmündet, ferner das stark befestigte Haupttor zu den Gebirgspässen, B o- logna (175), wo die „Überlandbahn" nach Brindisi mit den Bahnen nach Rom zusammentrifft. Ravenna (75), einst römischer Haupthaseu und Festung an der Adria, wurde durch Anschwemmuua zu einer 10 km weit vom Meere abgelegenen Landstadt.

10. Für Seminare - S. 327

1912 - Breslau : Hirt
A. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge. — 6. Italien. 327 a) Bodengestaltung. (Fig. 185.) Es wird in seiner 8 221. ganzen Ausdehnung von demapennin durchzogen, einem schmalen, durch Brüche zerstückelten Faltengebirge, das sich in einem nach Sw geöffneten Bogen von der Senke bei Savöna bis zur Meerenge von Messina erstreckt. In der Doppelkette der Abrnzzen erreicht der Gran Sasso d' Jtalia (d.i. großer Fels von Italien) fast die Höhe der Zugspitze. Die inneren Gürtel des Apenninbogens sind bis ans Sardinien, Korsika und kleinere Trümmerstücke durch Einbruch verschwunden. Am Bruchrande zwischen den zertrümmerten Vorketten des Apennin erfolgten, wie noch heute, zahlreiche vulkanische Ausbrüche, namentlich im Vesuv (Bild 13), im Ätna und im Strömboli (Bild 15), der wegen seiner ständigen Tätigkeit den Schiffern nachts, einem Leuchtturm ähnlich, als Fahrzeichen dient. B. Halbinsel-Italien. 188. Macchia bei Bagni in den Albaner Bergen. Die Vegetation der Macchia setzt sich zusammen aus Dorn-, Hartlaub- und immergrünen Eichenbüschen, aus Lorbeer, Myrte, Pistazie, Erdbeerbaum, Einster, Erika, Oleander und stacheligen, kniehohen Halbsträuchern. An der tyrrhenischen Seite des Apennin breitet sich zwischen der geschlossenen Gebirgskette und der Küste ein Vorland aus. Es ist teils Hügelland mit vereinzelten Gebirgsstücken, teils das Erzeugnis vnlkauischer Ausschüttung, teils angeschwemmter Boden. Von den Marmorbergen Carraras bis zum Golf von Neapel zieht sich mit Unterbrechungen eine sumpfige, öde Küsteuuiederuug (Maremmeu) hin, die namentlich im Sommer von der Malaria * heimgesucht wird und dann fast menschenleer ist. In der kühleren Jahreszeit, im Herbst und Winter, weiden hier große Herden von Rindern, * Die Malaria herrscht auch in dem Küstensaume der Po-Ebene, an den Küsten Süd- Italiens sowie in großen Teilen Siziliens und Sardiniens. lvgl. § 170, Fußnote.)
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