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1. Für Seminare - S. 345

1912 - Breslau : Hirt
B. Das Nordwesteuropäische Schollenland. — 1. Frankreich. 345 von Burgund. Sie kehren ihren Steilrand dem Saönetal zu, ebenso wie das Plateau von Langres (500 bis 600 m), dem die Seine mit ihren Neben- flüssen und die Maas entfließen, und die daran anschließenden Monts Fancilles (Sichelberge), die zum Wasgenwald hinüberleiten. Vom Wasgen- Walde aus ziehen die Hügellandschaften und Hochflächen des Lothringischen Stnsenlandes (§ 279 f.), eines echten Übergangsgebietes zwischen dem Nordfranzösischen Becken und dem Südwestdeutschen Gebirgssystem, zu den waldreichen, von der Maas durchbrochenen Ardennen (§ 299). b) Siedlungen. Das Französische Zentralplateau mit seinem rauhen Klima, seinem unergiebigen, waldentblößten Boden zählt wie die Hochalpen zu den unwirtlichsten Gegenden Frankreichs. Die Auvergner suchen deshalb vielfach ihr Brot in gesegneteren Landstrichen ihres Vaterlandes. Nur die Talniederungen und der Nordwestrand sind fruchtbare, dichtbevölkerte Gebiete. Clermont- Ferrand (65) wurde wichtig durch Kautschukindustrie, Limoges (90) der Mittel- Punkt einer durch große Lager von Porzellanerde hervorgerufenen Porzellanindustrie. In der Nähe von Kohlen- und Eisenerzlagern entstand in der Landschaft Lyon- uais der Fabrikort St. Etienne (150), ein Hauptplatz für Eisenindustrie (Her- stellung von Waffen, Maschinen, Messern, Scheren und Eisengeräten aller Art) und Seidenbandweberei. In derselben Landschaft erwuchs an einer wichtigen Weg- kreuzung der natürlichen Verbindungsstraße zwischen dem Mittelmeer und dem nörd- lichen Europa, gegenüber einer Einsattelung im kohlenreichen, westlichen Berglande, Lyon (525) zum ersten Seidenfabrik- und Seidenhandelsplatz der Erde, zu einem bedeutenden Flußhafen und zu einer Großstadt, die mit Marseille um die erste Stelle nach Paris streitet. Inmitten des kleinen, aber ergiebigen Kohlen- und Eisenbezirks der Cöte d'or liegt Le Ere^usot (35) mit den größten Kanonen- und Geschoßfabriken Frankreichs. Tonl und Nancy f. § 280. Das zentrale Mittelgebirge ist an drei Seiten von § 234. hügelreichem Tieflande jüngern Alters umgeben. 1. Das Becken der Seine. a) Natnrbeschaffenheit. In der Richtung von innen nach außen folgen auf tertiäre immer ältere Schichten, die flach fchüffelförmig ineinanderliegen und in ihrer Gesamtheit ein flaches Becken bilden, das aber durch einzelne Ver- werfungen und infolge der verschiedenen Widerstandsfähigkeit des Gesteins gegen die Erosion mannigfach gegliedert ist. Besonders auffallend sind in der Ost- Hälfte die gegen 0 gerichteten, bogenförmigen Steilabfälle. Dem Bau der Landschaft entsprechend strömen die das Becken entwässernden Flüsse strahlen- förmig von drei Seiten dem Mittelpunkte des Gebietes, der Gegend von Paris zu, um sich mit der Seine zu vereinigen. Diese bahnt sich durch die westliche Randschwelle ihren Weg zum Ozean. Die Seine führt für die Schiffahrt ausreichende Waffermengen, erschwert aber den Verkehr durch die zahlreichen Windungen ihres Laufes (Bild 196). — Das Nordfranzösische Becken, größtenteils nördlich der Grenze des Weinbaus gelegen, ist ein an Weideflächen reiches Land der Großviehzucht, des Weizen-, Rüben- und Obst- bans, der Industrie und des Handels. C. Das Tiefland.

2. Für Seminare - S. 299

1912 - Breslau : Hirt
A. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge. — 3. Österreich-Ungarn. 299 Zara (40) und der Stadt Spälato (35) von geringer Handelsbedeutung. Auch Cättaro, der beste natürliche Hafen, die Seepforte für das kleiue Königreich Montenegro, ist nur wenig entwickelt (Bild 50). Die Dalmatiner gelten als die besten Seeleute der österreichischen Flotte. 4. Das österreichisch-ungarische Reichsland Bosnien und Herzegowina1 ent* wickelt sich zusehends unter der trefflichen neuen Verwaltung, die das Land durch gute Straßen und Eisenbahnen erschlossen hat. Zu der von der ferbisch-kroatischen Bevölkerung schon lange gepflegten Zucht von Pferden, Rindern und Schafen und zu den alten Hausindustrien (Teppiche, Stickereien, Waffen) traten Bergbau und mo- derner Gewerbebetrieb. Die Bahn (f. u.) vermittelt eine stattliche Ausfuhr von eiche- uem Faßholz, getrockneten Pflaumen und von Teppichen. Die aufblühende bosnische Hauptstadt Saräjevo (55), in fruchtbarer Talmulde an der Bosna, betreibt an- fehnliche Industrie, die Eifen- und Lederwaren sowie Teppiche herstellt. Sie hat Möstar (20) (d. i. Brückenstadt), die ganz orientalisch aussehende Hauptstadt der Herzegowina, bedeutend überflügelt. Über beide Städte führt die Eisenbahn von Brod an der Save durch das untere Narentatal nach Ragusa und der Bucht von Cättaro. 5. Zum Königreich Ungarn gehört Kroatien-Slawonien, das nur mit dem Gebiet bis zur Save-Niederuug Karstland ist. Der andere Teil, den Bergländer, Hügellandschaften und Flußniederungen erfüllen, erstreckt sich zwischen Save und Drau („kroatisches Zwischenstromland"). (Vgl. § 207.) Zwei Fünftel des Bodens sind mit Wald bedeckt, dessen Eichenbestände Eichelmast für große Schweineherden liefern; das übrige setzt sich teils aus großen Mooren und Sümpfen zusammen, teils — besonders im Zwischenstromlands — ans reichen Ackerbaugefilden. Im kroatischen Karstgebiet liegt die „kgl. ungarische Freistadt" Fiume (50), durch ihre Werften und ihren Handel eine Nebenbuhlerin von Trieft. Die Hauptstadt Agram (80) im Tiefland an der Save ist eine aufstrebende Industriestadt, der Mittelpunkt des Handels mit Landeserzeugnissen und Sitz einer Universität. Sudetenländer nennt man, abgesehen von dem § 205 österreichisch gebliebenen Teile Schlesiens, der dem nordöstlichen Außenrand der Gesamtlandschaft angehört, die beiden vier- eckigen Becken von Böhmen und Mähren. 1. Böhmen, a) Das Land. Böhmen ist weder ein einfacher Gebirgs- keffel noch ein nach Art des Schwäbisch-Fränkischen Beckens gestaltetes Terrassenland, sondern eine von Bergen und Hügeln erfüllte Landschaft mit aufgewulsteten Rändern, die im W und S am höchsten liegt und sich vor- wiegend nach N abdacht (Durchschnittshöhe 450 m). Ihre Wasseradern sammeln sich in der Moldan-Elbe, deren südnördlich gerichteter Talrinne von links die Abflüsse des Böhmer Waldes und des Fichtelgebirges, von rechts die des Böhmisch-Mährischen Hügellandes und der Sudeten zustreben. Un- schwer lassen sich drei Flußpaare erkennen, die je aus einem westlichen und einem östlichen Wasserlaufe bestehen. Geologisch stellt der größte Teil Böhmens eine stark verwitterte und abgetragene Urgesteinsplatte aus Gueis, Granit und kristallinischem Schiefer dar („Böhmische 1 D. i. Herzogsland. C. Die Sudetenländer.

3. Für Seminare - S. 370

1912 - Breslau : Hirt
370 B. Länderkunde. — Vi. Europa. letzteres nebstcambridge kambridsch die besuchteste englische Universität. Dover, an einem 200 m hohen Kreidefelsen gelegen und mit der Eisenbahn nur durch einen Tunnel zu erreichen, vermittelt die Überfahrt nach Calais (-^Std.) und Ostende. Ports mouth ^pört'sm'a (250), gegenüber der wegen ihres milden Klimas und ihres üppigen, südländischen Pflanzenwuchses als Sommerfrische beliebten Insel Wight [uett], ist Hanptkriegshafen und Flottenarsenal. Der Ausgaugshasen von vielen englischen Dampferlinien, Southampton ßaußämtv (125), wurde auch Anlege- platz der deutschen Ozeandampfer, die auf der Rückreise von Nordamerika Vorzugs- weise den Hafen Plymouth plim'ß (125) aufsuchen. Die rasengrünen Nor- mannischen Inseln an der französischen Küste haben als Seebadeplätze Be- dentnng. In dem nordwestlichen Industriegebiet rücken die Fabrikstädte auf dem gewal- tigen Ring, den die Steinkohlenlager bilden, fehr nahe aneinander (Volksdichte streckenweise 800 E. auf 1 qkrn). Bristol (375) bildet einen wichtigen Handels-, Gewerbe- und Hafenplatz; es hat für das südwestliche England eine ähnliche Be- deutuug wie London für den 80. Früher der erste Handelshafen an der atlantischen Küste, wurde es von Liverpool sliw'rpüll (mit Vororten 800) überflügelt. Dieses ist heute die zweite britische Handelsstadt, ein Weltmarkt für Baumwolle und als wichtigster Ausfuhr- und Auswandererhafen Hauptsitz der großen Dampferlinien; es bewältigt 40o/g des britischen Ausfuhrhandels. Birmingham (sbörmiug'ml mit Vororten 600), der erste und vielseitigste Eisenindustrieplatz der Erde, stellt die mannigfachsten Waren, sowohl wertvolle Luxusgegenstände als auch ge- wohnliche Gebrauchssachen, her („Tandladen der Welt"). Das Land auf der Wasser- scheide von Trent und Severn, das black countiy, d. i. das „schwarze Land", ist „die rußige Gegend der Nagel-, Ketten- und Ankerschmiede". Am Trent, in der Mitte des Pottery (Töpserei)-Bezirks, widmet sich Stoke [ftöf] (250) der Herstellung von Porzellan-, Tonwaren und Fliesen. Manchester [mänfchest'r] (725, mit Vororten über 1000), durch einen Seekanal mit dem Meere verbunden, wird in seiner Baumwolliudustrie von keiner Stadt der Erde übertroffen, Leeds [Itds] (450) verarbeitet Wolle, Sheffield [schefstld] (475) stellt Stahlwaren, besonders Messer her, Hull [halll (300) treibt Handel mit den Nordsee- und Ostseehäfen, und Neweastle [niüfäfjt] (275), mit bedeutenden Schiffswerften, führt die Er- zeugnisse der benachbarten Kohlen- und Eisenerzbergwerke nach allen Teilen der Erde aus. 2. Das Englische Gebirgsland. Es erfüllt den W des Landes und umfaßt das Bergland von Corn- wall [fontuäl], das Bergland von Wales [itals], letzteres mit dem höchsten Gipfel Englands, dem Snowdon [ßnofc)'n] (1100 rn), das Penninifche Gebirge und das Gebirgsland von Cumberlaud [fdmkrlätifc)] (Bild202). Die Rücken der Erhebungen sind vielfach von Heiden und Mooren bedeckt, die Gehänge und Täler fruchtbare Gebiete. Die Hauptbedeutung der Berg- lander beruht auf ihren Bodenschätzen: Cornwall liefert Eisen und Zinn, die übrigen Gebiete bergen wertvolle Steinkohlen- und Eisenerzlager. - In Wales wurde Cärdiff (200) ein großer Kohlenhafen für den besten Anthrazit. Die an keltischen Altertümern reiche Insel Man män^ bildet einen letzten Pfeiler der einstigen Gebirgsbrücke zwischen England und Nordirland.

4. Für Seminare - S. 489

1912 - Breslau : Hirt
Das Deutsche Reich, — E. Norddeutsches Tiefland. 489 in der Niederlausitz und südlich von Eberswalde. Die bald abgetra- ' genen Rüdersdorfer Kalkberge östlich von Berlin sind wegen ihres Kalk- reichtnms berühmt; Sperenberg südlich von der Reichshauptstadt hat Gipsbrüche und ein großes, bisher noch nicht in Abbau genommenes Steinsalzlager. Nicht weit von Berlin sind in der Nachbarschaft reicher Tonlager große Ziegeleien entstanden. Das Havelgebiet erzeugt bedeutende Mengen Torf, der als Brennstoff nach Berlin versandt wird. Fast 40% der Bewohner leben von Industrie, der die Rohstoffe und Steinkohlen auf den Wasserstraßen und Eisenbahnen zugeführt werden. Den Mittelpunkt der industriellen Tätigkeit bildet Berlin. 249. Kaiserpfalz in Posen. 1910 wurde das prächtige Schloß vollendet und seiner Bestimmung übergeben. Es ist ein Meisterwerk deutscher Baukunst und ein Bollwerk des Deutschtums im Posener Lande. Iii. Staaten und Siedlungen. 1. Die Provinz Posen besteht im wesent- § 319. lichen aus dem früher polnischen Gebiete an den schiffbaren Flüssen Warthe und Netze. Nur der No ist Weichselgebiet. Wo die alten Straßen von Leipzig und Berlin nach Warschau die Warthe über- schreiten, entstand die Hauptstadt der Provinz: Posen (160, Bild 249). Sie wurde als Brückenstadt in wichtiger Lage der erste Bahnknotenpunkt der Provinz und wegen der Nähe der russischen Grenze stark befestigt. Als Handelsplatz für Wolle und Ge- treide und als Mittelpunkt der auf der Landwirtschaft fußenden Industrie (Brennerei, Zuckerfabrikation, Maschinen) erhebt sie sich an Bedeutung weit über die große Zahl der Landstädte des Regierungsbezirks. Von diesen sind besonders gewerb- tätig Lissa (20) und Rawitsch (12). Am Wege nach Thorn liegen die altebischoss- stadt Gnesen (25), jetzt ein Jndustrieort (Weberei), und Hohensalza (25, Salz-

5. Für Seminare - S. 386

1912 - Breslau : Hirt
386 B. Länderkunde. — Vi. Europa, Landesuniversität. Fälnn (15_> und Dannemöra sind Bergbaustädte, jenes mit altberühmten Kupferlagern, dieses durch Eisenerzgewinnung bedeutend. E s kils tü n a (30), die alte Schmiedestadt, hat Eisen- und Stahlwarenfabrikation. Im 8, iugötaland, wohnt die Hälfte der schwedischen Bevölkerung. Göte- borg [jötebörg] (170) au der Mündung der Göta-Els und am Ausgang des Göta- Kanals wurde durch die Guust seiner Lage in der Nähe des offenen Meeres die erste Handelsstadt des Reiches. Es vermittelt den Handel mit West- und Südeuropa und über den Ozean; auch die Industrie (Baumwollspinnerei, Tau- und Segeltuch- sabrikation, Schiffbau) ist bedeutend. Am Südende des Wetter-Sees wurde Jön- köping (30) die erste Holziudustriestadt des Reiches. Malmö (90) ist Hauptplatz sür deu Verkehr mit Dänemark und nächst Trelleborg, von wo die Dampffähre die Eisenbahnzüge nach Saßnitz aus Rügen in 4 Stunden hinüberträgt, auch mit Teutschland (s. o.). Die wald-, wiesen- und weizenreiche Insel Gotland, d. i. Gotenland, ist die größte schwedische Insel der Ostsee. Die Kirchen, Mauern und Türme der nur noch zum Teil bewohnten Stadt Wis b y erzählen von der einstigen Blüte des Ortes zur Zeit der deutschen Hanse. tz 259. Rückblick auf Norwegen und Schweden. Norwegen und Schweden sind infolge ihrer großen Waldungen die Hauptlieferan- ten für den europäischen Holzmarkt. Norwegen versieht viele Länder Europas auch mit Fischen (Heringen, Hummern und Stockfischen, die in den katholischen Gebieten Süd- Westeuropas zur Fastenzeit besonders begehrt sind). Für die Deutschen und Engländer ist Norwegen ein vielbesuchtes Reiseland. Schweden liefert auszer Holz auch Mengen von Eisenerzen nach Deutschland, England, Frankreich, Belgien, ferner Lieh und Butter. § 260. Übersicht über die größeren Städte in Tausenden (1910). 1. Königreich Norwegen: Kristiania . 250 Bergen . . 80 Trondhjem . 50 2. Königreich Schweden: Stockholm . 350 Göteborg . 170 Malmö . . 90 Upsala . . 30 Jönköping . 30 Eskilstuna. 30 2. Kaiserreich Rußland'. Europäischer Besitz 5,4 Mill. qkm, 134 Mill. E., 25 E. auf 1 qkm. Größer als halb Europa, aber nur ^ seiner Einwohnerzahl it. halb so dicht bevölkert. §261. 1. Lage und Grenzen. Das Europäische Rußland ist gleichbedeutend mit dem riesenhaften Osteuropäischen Flach lande. Als Ostgrenze wird gewöhnlich der Ural, d. i. Gebirge, angesehen. In Wirklichkeit bildet dieses wenig hohe und sanft ansteigende Gebirge keine Schranke gegen Asien. Weiter nach 3 fehlt sogar jede natürliche Trennung. So stellt Rußland ein Land des Übergangs zu den Gebieten Nord- und Zentralasiens dar und ist mit diesen nach Natur und Bevölkerung verwandt. Im Verhältnis zur 1 Das ganze Russische Reich ist nächst dem Britischen das größte Staatsgebiet der Erde; im Gegensatz zu dem britischen Besitz bildet es ein zusammenhängendes Ganzes. Es umfaßt 22,5 Mill. qkm und 166 Millionen Einwohner, also nur etwas mehr als ein Drittel so viel Bewohner wie das Britische Reich.

6. Für Seminare - S. 440

1912 - Breslau : Hirt
B. Länderkunde. — Vi. Europa. Wichtig ist auch die Gewinnung von Basalt geworden, der Säulen und Pflastersteine liefert. In der Sieggegend und im oberen Lahntal wird Berg- bau auf Eisen, Kupfer und Braunkohlen betrieben; er begründete eine bedeutende Eisenindustrie. 3. Das Sanerland. a) Oberflächenbild. Nördlich der Sieg erstreckt sich bis zur Ruhr und Möhne das Sanerland (d. i. niederdeutsch Söder-, Soerlaud = Südland, nämlich von Westfalen), eine durch Flußtäler, Berg- und Hügelketten reich gegliederte Gebirgslandschaft. Vom Rothaargebirge mit den beiden wichtigen Quellgebieten des Kahlen Asten und des Eder- kopfes dacht sich das Land nach W und 0 allmählich ab. Den westlichen, der Rheinprovinz angehörenden Teil Pflegt man „das Bergische" zu nennen. Zum Kohlengebirge der Ruhr gehören auf der rechten Ruhrseite die west- lichsten Ausläufer der Haar (Haarstrang), eines langgestreckten, niedrigen, jetzt waldlosen Höhenrückens, der allmählich zum Tiefland der Münsterschen Bucht absinkt. Nördlich der Haar strömt die Lippe westwärts dem Rheine zu. d) Wirtschaftsleben. Für den Ackerbau ist das an landschaftlichen Reizen reiche Sauerland wegen seines Bodens und seines Klimas durchweg weuig ge- eignet; ungleich günstigere Bedingungen findet hier die Gewerbtätigkeit der Bewohner. Der Reichtum des Bodeus an Kohlen (im westlichen Gebiet der Ruhr) und an Eisenerzen (zwischen Sieg und Wupper) sowie die Wasserkraft der Berggewässer haben das Land zum ersten Industriegebiet Deutsch- lauds werden lassen. Im 8, im Wuppergebiet, sind die Sitze der Kleineisen- (Eisen- und Stahlwaren) und Webindnstrie (Banmwoll- und Leinweberei), im N bilden die Kohlensch ätze des Rnhrgebietes (das Kohlengebirge deckt hier eine Fläche von 2000 qkm mit 100 Kohlenflözen), das im 0 auch Eiseu- erze liefert, die Grundlage einer Großeisenindustrie von Weltbedeutung. (Über die linksreihnischen Kohlenlager § 328.) § 292. Y. Bewohner. Die Volksdichte des Rheinischen Schiefergebirges ist infolge der günstigen Erwerbsverhältnisse im Durchschnitt ungemein groß. Mit etwa 264 Einwohnern auf 1 qkm steht die Rheinprovinz, welcher der größte Teil des Schiefergebirges angehört, allen preußischen Provinzen weit voran. Naturgemäß ist die Bevölkerung aber fehr ungleichmäßig verteilt. Die Bolksdichte auf der Hoch- fläche erreicht nicht die Hälfte des Durchschnitts im Deutschen Reiche; um so dichter besiedelt sind dafür einige kleinere, namentlich industrielle Gebiete, so das Kohlenbecken an der Saar, das Neuwieder Becken, die Umgegend von Bonn, das Aachener Becken, das Wuppertal und namentlich das Ruhrrevier. In einem Gebiete, dessen Grenzen durch die Orte Creseld, Düsseldorf, Remscheid, Barmen, Hörde, Dortmund, Gelsen- kirchen, Duisburg bestimmt werden, steigt die Volksdichte bis 1000 E. auf 1 qkm. (Vgl. § 337,1.) Die Bewohner des Rheinischen Schiefergebirges sind mit Ausnahme der 10 000 Französisch sprechendenwallonen(in dernähevonaachen) deutscheustammes, und zwar überwiegend mitteldeutsch e Franken; nur im Ruhrtale aufwärts bis zum Kahleu Asten wohnen niederdeutsche Westfalen. Die Gunst der Natur hat die arbeitsamen und unternehmungslustigen Rheinländer mit fröhlichem Sinn und sri- schem Humor ausgestattet. Dadurch erhält das „rheinische Leben" in den dicht bevöl- kerten und durch Fruchtbarkeit ausgezeichneten Tälern sein eigentümliches Gepräge.

7. Für Seminare - S. 288

1912 - Breslau : Hirt
288 B. Länderkunde, — Vi. Europa. 8 199. Siedlungen. Zürich (200)schwaug sich durch Gunst derlage sin der Fortsetzung der Linie Genf—bern und an den Straßen zum Rhein, zum Splügeu und nach Vorarlberg), durch gute Bahnverbindungen, Großgewerbe (Baumwoll- und Seiden- Weberei) und Handel zur volkreichsten Stadt der Schweiz empor. Durch ihre Lehr- anstalten wurde die Stadt eine wichtige Pslegstätte des deutsch-schweizerischen Geistes- lebens. Schaphausen (20), in der Nähe des Rheinfalls ^ (Bild 169), wird von deutschem Gebiet umschlungen und genießt deshalb manche Begünstigungen im Grenz- verkehr. Den Mittelpunkt der Spitzen- und Stickereiherstellung bildet St. Gallen (65), eine aus einem altberübmten Benediktinerkloster hervorgegangene Siedlung. Sein Bodenseehasen ist Rorsch ach (15). Jenseits des Jura, an der „Rheinpforte", wurde Basel das „goldene Tor" der Schweiz für Personenverkehr, Ein- und Aus- fuhr und der erste Handelsplatz des Landes (135). Seidenbandweberei, chemische Industrie, Wohltätigkeits- und Missionsanstalten haben die Stadt weithin bekannt gemacht. Am Ansflnß des Rhone aus dem Genfer See entwickelte sich Genf (125) zum Mittelpunkt des französisch-schweizerischen Geisteslebens und eines emsigen Gewerbebetriebs (Uhren, Schmuck). Es leitet auch den Handel dnrch die „Rhone- Pforte" nach dem Mittelmeer. Lausaune (65) ist Bahngabelung am nördlichen Ufer des durch mildes Klima bevorzugten Genfer Sees. Die bekanntesten Winter- kurorte am Nordufer des Sees sind Montreux (20) und Vevey (15). Sitz der Bundesregierung und Universitätsstadt ist Bern (90), die Hauptstadt des gleich- namigen, volkreichsten Kantons der Schweiz. In Freiburg (20), dem Sitze einer katholischen Universität, läuft die Sprachgrenze mitten durch die Stadt (Unterstadt deutsch, Oberstadt französisch). Den Horizont der Schweizer Hochfläche säumt als langgestrecktes und fast gleichmäßig hohes C. Der Schweizer Jura. Band das typische Faltengebirge des Jura (Bild 170), eine Abzweigung der Westalpen. Er fällt steil nach der Schweiz, in sanften Wellen nach der französischen Seite ab. Lange, schmale, parallel streichende Ketten, die durch Längstäler getrennt sind, setzen ihn zusammen. Daher sind die Übergänge schwierig. Die Flüffe machen oft weite, gewundene Umwege, ehe sie aus dem Gebirge austreten, so der Doubs. So bildet der Jura eine wirksame Grenz- scheide gegen Frankreich. Das Gebirge zeigt alle charakteristischen Erfchei- nungen eines Kalkgebirges: Reichtum an Höhlen, Armut an Erzen, infolge der Durchlässigkeit des Bodens eine dürre, dem Anbau feindliche Oberfläche. Den hohen Rücken, dessen Gipfel überall weit unter der Schneegrenze bleiben, überziehen nur dürftige Hochweiden. Daher nötigte die Natur zur Gewerb- tätigkeit, die in und um La Chaux de Fonds (40) sowie in Neuen- bürg (25) besonders Uhrenfabrikation betreibt. Y. Wirtschaftsleben. Trotz sorgsamster Pflege des Bodenbaus und der Viehzucht bringt die Schweiz nicht genug Nahrungsmittel für die dichte Bevölkerung hervor, und große Mengen von Getreide und Mehl müssen eingeführt werden. Diese bezahlt der Schweizer mit den Einkünften aus einer vielseitigen, gewerblichen Tätigkeit. Namentlich werden solche In- dustriezweige gepflegt, für deren Rohstoffe die Frachtverteuerung nicht allzu- sehr ins Gewicht fällt, weil sie bei geringem Gewichte einen hohen Wert 1 Unmittelbar am Rheinfall liegt Neuhausen.

8. Für Seminare - S. 295

1912 - Breslau : Hirt
A. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge. — 3. Österreich-Ungarn. 295 Kohlenfelder mehr durch Industrie als durch günstige Verkehrslage zur größten Stadt in den Ostalpen und durch seine Bildungsanstalten zu einer geistigen Hoch- bürg des Deutschtums gegen das Vordringen der Slowenen. Marburg (30) be- treibt Obst- und Weinbau. 4. Salzburg, das Gebiet der Salzach. Es ist ein größtenteils hochalpines, daher sehr dünn bevölkertes Land. Die in der Mitte des Salzburger Kessels am Fuß des Schloßberges sich ausdehneudehaüptstadtsalzburg (40) beherrscht den Eintritt ins Tal der Salzach und damit die Tauerupässe. Als Kreuzung der Orient-Expreß-Linie mit der Linie Berlin-Regensburg-Triest ist sie ein hervorragender Fremdensammel- platz geworden. Durch die verjüngende Kraft seiner heißen Quellen genießt Weltruf Wildbadgastein, unmittelbar nördlich von dem Tunnel gelegen, in dem die Tauern- bahndenhauptzugdes Gebirges durchsetzt. Vielbesuchtwird Zell am See (Buntbild). 5. Die Erzherzogtümer Osterreich reichen nach N beträchtlich über die Donau, die ihre Lebensader bildet, und über das Alpenvorland hinaus. So stellen diese fruchtbaren Landschaften eine Brücke von den Alpen- nach den Sudetenländern dar. a) Oberösterreich ist gut angebaut und reich an Braunkohlen und Salz. Am Donauübergange der alten Salzstraße vom Salzkammergut in das salzarme Böhmen entstand der wirtschaftliche, staatliche und Verkehrsmittelpunkt des Landes: Linz (70). Bedeutende Eisen- und Stahlverarbeitung haben Steyr berühmt gemacht. Im Salzkammergut sind das Solbad Ischl und das landschaftlich schön gelegene Gmunden am Traunsee durch starken Bade- und Fremdenverkehr ausgezeichnet. b) Niederösterreich umfaßt in dem Donautal von der Enns bis zum Fluß- durchbruch oberhalb Preßburg das Stammland der Ostmark, die Wiege des Habs- burgischen Kaiserstaates. Nur der Bevölkerung findet seinen Unterhalt durch die Landwirtschaft; mehr als die dreifache Zahl ist in Industrie, in Handel und Verkehr tätig. Wo die nordöstlichen Ausläufer der Alpen die Donau berühren und an einem bequemen Flußübergang der Wasserweg mit der Straße sich kreuzt, die den Verkehr Böhmens, Schlesiens, Polens und Galiziens sammelt und nach Italien und zum Adriatischen Meere führt, erblühte inmitten eines breiten, fruchtbaren Beckens die Hauptstadt Niederösterreichs und des ganzen Kaiserreichs, Wien (über 2 Mill. E., Bild 172), zur ersten Handels- und Fabrikstadt des Landes und zu einem Mittelpunkte deutscher Wissenschaft und Kunst. B. Die Karstländer. !l)Naturbeschaffenheit. Daskarstland bildet, da der § 204. ^__Regen in den durchlässigen Kalkfels schnell eindringt, größtenteils eine wasserarme, stark verwitterte Steinwüste von grauweißer, hin und wieder auch gelblicher Färbung. Die Oberfläche des Kalksteins ist von den oft platzregenartig auftretenden Niederschlägen zu unzähligen Rinnen ausgefurcht und daher schwierig zu überschreiten. Zahlreich sind die durch Ein- stürz unterirdischer Höhlungen entstandenen wannenartigen (Poljen) oder kesselsörmigen Täler (Dolinen). In den Klüften und Schründen des Ge- steins sickert das Wasser tief ein und sammelt sich zu unterirdischen Seen. Flüsse verschwinden manchmal plötzlich und brechen nach unterirdischem Laufe ebenso unvermittelt wieder hervor. Das schönste Beispiel eines zeitweilig der- schwindenden Flusses bietet die Laibach \ ein Nebenfluß der Save. ' Oberirdisch unter dem Namen Poik fließend, durchströmt sie zunächst die Ad elsberger Höhle. Nach etwa 9km langem, unterirdischem Laufe tritt sie als Unz wieder hervor. Sie verschwindet zum zweitenmal und erscheint schließlich als L a i b a ch abermals an der Oberfläche.

9. Für Seminare - S. 347

1912 - Breslau : Hirt
B. Das Nordwesteuropäische Schollenland. — 1. Frankreich. 347 b) Siedlungen. Flandern, schon zum größten Teile dem Belgischen Tieflande angehörig, erblühte wegen seiner von Belgien herüberstreichenden Kohlenlager zur gewerblichsten und am dichtesten bevölkerten Landschaft Nordfrankreichs. Die nr- sprünglich flämische Bevölkerung ist immer mehr französisch geworden, doch ist das plattdeutsche Flämisch noch nicht ganz verdrängt. Dünkirchen (d. i. Kirche in den Dünen, 40) hat als Hafen und durch Seefischerei Bedeutung, Lille (220), gleich Dünkirchen stark befestigt, und Roubaix (125) sind Hauptsitze der Spinnerei und Weberei. Valenciennes (35), der Mittelpunkt des nordfranzösischen Eisen- und Steinkohlengebietes, hat durch seine Spitzenherstellung Weltruf erlangt. Die Be- völkerung der Provinzen Artois und Picardie nährt sich teils von Landwirt- schaft, teils von Industrie, die von Flandern her vorgedrungen ist. Calais (70) vermittelt den Personenverkehr (nach Dover in -£ Stunden), Bonlogne (60) den Warenverkehr nach England. Amiens (100) hat bedeutende Weberei. In der Champagne, einer im W (Champagne pouillense) dürren, aber an den sonnigen Talgehängen vorzüglichen Wein liefernden Kreidehochfläche, sind der einstige Krö- nnngsort Reims [röngs] (120) und Epernay als Hauptsitze der Schaumwein- bereitung und Trohes (55) durch Wollweberei bekannt, die hier infolge der in der Umgebung betriebenen Schafzucht zur Entwicklung gelangte. In Jsle de France liegt am Vereinigungspunkte von vielen natürlichen Straßen und 20 Eisenbahnlinien Paris (Bild 197), in jeder Beziehung die Hauptstadt des Landes (2900). Durch die leichte Verbindung mit der Loire und dem Rhone wurde die ursprüngliche Hauptstadt Nordfrankreichs zur Hauptstadt des ganzen Landes und zur bedeutendsten Großstadt Westeuropas. Der älteste Stadtteil, la Cite, liegt auf einer Insel der Seine; denn die Stadt verdankt ihre Entstehung einer Schntzanlage auf Flußinseln (daher „Jsle de France"). Im 8 der Seine entwickelte sich die alte Stadt der Gelehrsamkeit (quartier latin), im N die heute weit größere und ansehn- lichere Geschäftsstadt. Den vornehmsten Teil bildet die Nachbarschaft der Elysäischen Felder an den Ufern der Seine. Die alten Festungswerke, Bollwerke, wurden ab- getragen und schufen Raum für die breiten und stark belebten Boulevards, deren konzentrischer Verlauf die alten Grenzen der Stadt angibt. Paris ist der alleinige Mittelpunkt des französischen Geisteslebens (Universität, Akademien, Kunstsammlungen, Prachtbauten), der Hauptsitz der Industrie des Landes. Es erzeugt hauptsächlich „Pariser Artikel", d. s. Kunst-, Luxus- und Modewaren. Als Sammelplatz auch für die im Lande hergestellten Industriewaren wurde es der Mittelpunkt des französischen Welthandels, ein Bank- und Börsen- platz ersten Ranges und die Stätte glänzender Weltausstellungen. Sein Flußhafen erzielt einen größeren Warenumsatz als Marseille. Da „Parisfrankreich ist", wurde es stark befestigt. Die Stadt ist heute die umfangreichste Festung der Erde; die am weitesten Hinausgeschobene Befestigungslinie hat eine Länge von 125 Km und schließt eine Fläche von 900 qkm ein. Zum Pariser Jndnstriebezirk zählen Ver- sailles (60) (Schloß, Kaiserproklamation 1871), Sevres mit altberühmter Por- zellanindnstrie und St. Denis (70), die Begräbnisstätte der französischen Könige. In dem Obstweinlande der Normandie steht Le Ha vre (135), das „franzö- fische Liverpool", mit starker Baumwolleinfuhr, als wichtigster Ausfuhr- und Aus- wandererhafen des Landes, dazu als Hafen von Paris in regem Verkehr mit Eng- land, der Union und dem Deutschen Reiche. Roueu (mit Vororten 125) blieb nur Seehafen für kleinere Schiffe, wurde aber ein hervorragender Fabrikplatz für Baum- Wollweberei. — Auf der Halbinsel Cötentin ist Eherbonrg (45) infolge groß- artiger Dammbauten der wichtigste Kriegshafen Frankreichs und ein bevorzugter Schnellverkehrshafen für die Nordamerika-Linien.

10. Für Seminare - S. 351

1912 - Breslau : Hirt
B. Das Nordwesteuropäische Schollenland. — 1. Frankreich. 351 V. Wirtschaftsleben. Fast die Hälfte der Bevölkerung beschäftigt sich § 235. mit Landwirtschaft und Weinbau und ist dadurch wohlhabend geworden. Auf Getreideäcker, Flachs- und Rübenfelder entfallen 60% der Bodenfläche. Die wichtigsten Erzeugnisse des N bilden Weizen, Zuckerrüben und Obst. Frankreich ist das erste Weinland der Erde. Die Hauptgebiete für Weinbau und Edelobst liegen an der Garonne (Bordeauxwein), dem Rhone und der Saöne (Burgunder) sowie in der Champagne (Schaumweinherstellung). Viel Landwein wird auch an der untern Loire und im südlichen Seine- becken erzeugt. Den Wert der Weinernte schätzt man auf 500 Mill. Mark in geringen Jahren, auf 1000 Mill. in besonders guten. Im 8 gedeihen mittel- meerische Nutzpflanzen: der Ölbaum, die Korkeiche, der Maulbeerbaum. An Waldbesitz (fast 18 %) steht Frankreich nuserm Vaterlande ziemlich weit nach. Zu den waldreichsten Gegenden zählt das Garonnebecken, besonders das Ge- biet der Lances (mit 56 °/0 Wald). — Weite Verbreitung hat die Zucht von Federvieh und in den Bergländern die von Maultieren, Eseln und Ziegen gefunden. Die bedeutende französische Seefischerei erstreckt sich auf Sar- diueu (West- und Südküste), Thunfische (Mittelmeer), Heringe und Schell- fische (Nordsee) und Austern (Westküste). Sehr bedeutend ist der Austern- fang und die Austernkultur; sie wird in etwa 30000 Parks und besonders in der in die einschneidenden Bucht von Arcachon betrieben. Die Fischerei beteiligt sich auch in bedeutendem Maße an der Ausbeute der Fisch- gründe bei Island und Neufundland. Die meisten Fischer stellt die Bretagne. Die Fischzucht in Teichen lohnt namentlich in der Sologne (südlich von Orleans) und in den Dombes. Mit Bodenschätzen ist Frankreich ziemlich dürftig ausgestattet. Nur die Kohlen-, Eisen- und Salzgewinnung hat größere Bedeutung, wird aber von Deutschland erheblich übertroffen. Wertvolle Steine liefern die Ardennen (Marmor und Schiefer), die Pyrenäen (Marmor), das Pariser Becken (Kalk- und Sandsteine), der Nordwestrand des Zentralplateaus (Por- zellauerde). Vielseitig ist die Industrie, die in der Herstellung von Seiden- und Luxuswaren Hervorragendes leistet, bedeutend auch der Handel. Aber dessen Entwicklung erfolgt langsamer als bei anderen Kulturvölkern, die schneller an Volkszahl zuuehmeu. Der französische Welthandel macht nur etwa I des deutschen aus1. (Handelsflotte vgl. § 361.) Frankreich hat für den Handel des Deutschen Reiches große Bedeutung (1910 Ausfuhr nach Deutschland für rund 510 Mill. Mark, Einfuhr von dort für 545 Mill. Mark). Es liefert hauptsächlich Wolle, Seide, Häute und Wein und bezieht aus Deutsch- land Koks, Steinkohlen, Pelzwerk und Maschinen. Dem Handel Frankreichs dient eine Flotte, die unmittelbar hinter derjenigen Norwegens2 und unter den Handelsflotten der Welt an fünfter Stelle steht. Die Verbindung mit Amerika * Während bei den Industriestaaten England, Deutschland und der Schweiz die Ein- fuhr und bei den Agrarstaaten im 0 Europas die Ausfuhr überwiegt, sind bei Frankreich die Werte beider fast gleich. (Vgl. § 343, Fußnote.) 2 Die norwegische Flotte übertrifft die französische an Tonnengehalt, leistet aber wegen ihrer zahlreichen kleinen Küstenfahrzeuge weniger als die französische.
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