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1. Für Seminare - S. 344

1912 - Breslau : Hirt
344 B. Länderkunde. — Vi. Europa. Viehzucht. Die südlichste Alpenlandschaft sowie die den Südsaum der Alpen und weiterhin des Apennin kränzende, herrliche Riviera zeigen in Natur und Kultur vollständig südeuropäischen, mittelmeerischen Charakter. Von den fran- zösischen Alpenpüssen dient als Eisenbahnweg nur der Mont Cenis-Paßi. b) Siedlungen. In der zum größten Teile ärmlichen Landschaft Savoyen ist Chamonix der beliebte Sammelpunkt für die Besucher des Montblanc-Gebietes ge- worden. Die wichtigsten Alpenstraßen deckt Grenoble {15), der Sitz einer be- deutenden Handschuhfabrikation, zu der die Ziegen- und Schafzucht auf den Alpen- weiden der Landschaft Dauphine den Rohstoff liefert. In der Provence, die viel Olivenöl erzeugt, entwickelte sich das im 6. Jahrhundert v. Chr. als Massilia gegründete Marseille (550) durch seinen tiefen, rings von Bergen umgebenen Hafen zum größten Seehandelsplatz Frankreichs, deffen Emporblühen infolge seiner günstigen Lage zu den französischen Kolonien Nordafrikas wie zu der wichtigen Verkehrsstraße nach Ostasien wesentlich gefördert wird. Kriegshafen ist Toulon (105). An der wintermilden Riviera sind vor allem die „Blumenstadt" Nizza (150), Cannes (30) und das mit allen Reizen der Natur ausgestattete Monte Carlo in dem kleinen Fürstentum Monaco zu besuchten Winterkurorteu ge- worden. — Die gebirgige Insel Korsika zeigt in Klima und Pflanzenwuchs ita- lienisches Gepräge. Bodenbau und Viehzucht sind nur gering entwickelt. Napo- leons I. Geburtsstadt, Ajaccio, wurde Winterkurort. (Vgl. § 222.) Die Pyrenäen s. § 227. tean und dem östlichen Gebirgsrande des Seinebeckens. Die im ganzen ziemlich geschlossene, aber schluchtenreiche und wild zerrissene Erhebungsmasse des südlichen Hochlandes bricht mit einem Steilrande, den Cevennen (1200 bis 1500 m), gegen 0 und 30 ab; im N und Nw geht sie in allmählicher Abdachung, der auch die Flüsse folgen, ins Tiefland über. Seine heutige Umrißgestaltung er- hielt das in der Karbonzeit aufgefaltete Gebirge durch tertiäre Verwerfungen, die von Eruptionen begleitet waren und daher zur Aufschüttung von Vulkan- bergen Veranlassung gaben. Das Hauptvulkangebiet ist das Hochland der Auvergue mit zahlreichen Kraterbergen, Basaltkuppen, Maaren, heißen Quellen, Lavadecken und Lavaströmen. Der höchste der ehemaligen Feuerberge, der Mont Dore (1900 m), ist zugleich der höchste Berg im Innern Frank- reichs; nördlich von ihm erhebt sich der Pny de Dome zu nahezu 1500 m (Bild 47). Außer kristallinischen und vulkanischen Gesteinen lagern in nnge- störter Schichtung mancherorts jüngere Bildungen. Wirtschaftlich am bedent- samsten sind die Gegenden mit Steinkohlen- und mit Eisenerzlagern. Die wich- tigsten Steinkohlengebiete des südöstlichen Frankreich finden sich am Canal du Centre (Crensot und Antun), bei St. Etieuue (Loirebecken), Alais (Langnedoc) und am Mittlern Lot, einem Nebenflüsse der Garonne. Jenseits des Canal du Centre streichen die schmalen, an den Sonnen- hängen weinreichen Kalkrücken der Eöte d'or (d. i. Goldhügel) bis zum Kanal i Vgl. § 194, Fußnote. § 233. g Das Französische Mittelgebirge. a) Naturbeschaffenheit. Es besteht aus dem Französischen Zentralpla-

2. Für Seminare - S. 359

1912 - Breslau : Hirt
B. Das Nordwesteuropäische Schollenland. — 4. Niederlande. 359 2. Die Marschen, im Hintergrunde der Dünenküste gelegen, bestehen aus einem ungemein ertragreichen, fetten Lehmboden. Er ist teils vom Meere, teils von den Flüssen abgelagert worden; danach unterscheidet man See- marschen und Flußmarschen. Zusammen bedecken sie eine Fläche von der Hälfte des ganzen Landes. In den Marschgebieten breiten sich nament- lich in Nordholland große Nieder- oder Grünlandsmoore aus, die durch Eut- Wässerung teilweise in Wiesen- und Weideland und in Gebiete blühender Vieh- zucht verwandelt wurden. Da die Marschen reichlich zur Hälfte unter Meeres- spiegelhöhe liegen, so müssen sie nicht allein durch kostspielige Deichbauten gegen das Eindringen des Meeres geschützt werden, es sind auch aus- gedehnte Entwässerungsanlagen notwendig. Daher wird das ganze Land von einem Netzwerk schnurgerade verlaufender Gräben und Kanäle durch- zogen. Zahlreiche von Windmühlen und Dampfmaschinen in Bewegung ge- setzte Pumpwerke führen das Wasser höher gelegenen Kanälen und den Flüssen zu. An der Mündung der Binnengewässer dienen großartige Schleusen- anlagen dazu, einerseits dem Wasser einen Abfluß zum Meere zu verschaffen, anderseits das Land vor der Flut zu schützen. Ein holländisches Marsch- gebiet mit seinen rechteckigen, von Kanälen geschnittenen und von Dämmen eingefaßten Landflüchen (Polder), seinen Äckern, Gärten und üppigen, von Rinderherden belebten Grasfluren, mit seinen zahlreichen Windmühlen und auf den Wasserstraßen dahingleitenden Segeln, seinen freundlichen Dör- fern und sauberen Einzelhöfen bietet ein ganz eigenartiges Bild. 3. Die Geestlandschaft schließt sich landeinwärts an die Marschen an. Sie verteilt sich auf drei Gebiete: auf die von Belgien hineinragende Campine (das Kempenland), die Veluwe^ zwischen Rhein und Issel und das Binnen- land östlich der Südersee. Die Sand- und Kiesablagerungen der ersten Eiszeit, deren Gletscher jedenfalls bis zur Rheinmündung heranreichten, ent- behren hier der fruchtbaren Schwemmlanddecke und bilden einen magern Boden, der in den höheren Lagen Heideflächen trägt, in den Bodensenkungen von Hochmooren eingenommen wird. Durch Aufforstung der sandigen Strecken und durch Urbarmachung des Moorbodens sucht man die dürftigen Flüchen für die Kultur zu gewinnen. Iii. Gewässer. Der größte Teil Hollands gehört dem Mündungsgebiete des Rheins, der Maas und der Schelde an. In vier, zu je zwei zusammen- gehörenden stromartigen Meeresbuchten dringt das Meer tief ins Land ein. Kurz nach seinem Übertritt auf holländischen Boden spaltet sich der Rhein in zwei Arme, von denen der südliche, die Waal, zwei Drittel des Rhein- Wassers erhält. Der nördliche, später Lek genannte Arm entsendet die Issel zur Südersee; oberhalb Rotterdam empfängt der Lek einen Zufluß aus der Waal und nimmt nun den Namen Neue Maas an. Die Waal, der bei Gorinchen die Maas zufließt, gabelt sich in verschiedene Arme, von denen der südlichste in die Vereinigung der beiden großen nördlichen Trichter- buchten mündet. 1 Betuwe — fruchtbar; Veluwe — unfruchtbar.

3. Für Seminare - S. 347

1912 - Breslau : Hirt
B. Das Nordwesteuropäische Schollenland. — 1. Frankreich. 347 b) Siedlungen. Flandern, schon zum größten Teile dem Belgischen Tieflande angehörig, erblühte wegen seiner von Belgien herüberstreichenden Kohlenlager zur gewerblichsten und am dichtesten bevölkerten Landschaft Nordfrankreichs. Die nr- sprünglich flämische Bevölkerung ist immer mehr französisch geworden, doch ist das plattdeutsche Flämisch noch nicht ganz verdrängt. Dünkirchen (d. i. Kirche in den Dünen, 40) hat als Hafen und durch Seefischerei Bedeutung, Lille (220), gleich Dünkirchen stark befestigt, und Roubaix (125) sind Hauptsitze der Spinnerei und Weberei. Valenciennes (35), der Mittelpunkt des nordfranzösischen Eisen- und Steinkohlengebietes, hat durch seine Spitzenherstellung Weltruf erlangt. Die Be- völkerung der Provinzen Artois und Picardie nährt sich teils von Landwirt- schaft, teils von Industrie, die von Flandern her vorgedrungen ist. Calais (70) vermittelt den Personenverkehr (nach Dover in -£ Stunden), Bonlogne (60) den Warenverkehr nach England. Amiens (100) hat bedeutende Weberei. In der Champagne, einer im W (Champagne pouillense) dürren, aber an den sonnigen Talgehängen vorzüglichen Wein liefernden Kreidehochfläche, sind der einstige Krö- nnngsort Reims [röngs] (120) und Epernay als Hauptsitze der Schaumwein- bereitung und Trohes (55) durch Wollweberei bekannt, die hier infolge der in der Umgebung betriebenen Schafzucht zur Entwicklung gelangte. In Jsle de France liegt am Vereinigungspunkte von vielen natürlichen Straßen und 20 Eisenbahnlinien Paris (Bild 197), in jeder Beziehung die Hauptstadt des Landes (2900). Durch die leichte Verbindung mit der Loire und dem Rhone wurde die ursprüngliche Hauptstadt Nordfrankreichs zur Hauptstadt des ganzen Landes und zur bedeutendsten Großstadt Westeuropas. Der älteste Stadtteil, la Cite, liegt auf einer Insel der Seine; denn die Stadt verdankt ihre Entstehung einer Schntzanlage auf Flußinseln (daher „Jsle de France"). Im 8 der Seine entwickelte sich die alte Stadt der Gelehrsamkeit (quartier latin), im N die heute weit größere und ansehn- lichere Geschäftsstadt. Den vornehmsten Teil bildet die Nachbarschaft der Elysäischen Felder an den Ufern der Seine. Die alten Festungswerke, Bollwerke, wurden ab- getragen und schufen Raum für die breiten und stark belebten Boulevards, deren konzentrischer Verlauf die alten Grenzen der Stadt angibt. Paris ist der alleinige Mittelpunkt des französischen Geisteslebens (Universität, Akademien, Kunstsammlungen, Prachtbauten), der Hauptsitz der Industrie des Landes. Es erzeugt hauptsächlich „Pariser Artikel", d. s. Kunst-, Luxus- und Modewaren. Als Sammelplatz auch für die im Lande hergestellten Industriewaren wurde es der Mittelpunkt des französischen Welthandels, ein Bank- und Börsen- platz ersten Ranges und die Stätte glänzender Weltausstellungen. Sein Flußhafen erzielt einen größeren Warenumsatz als Marseille. Da „Parisfrankreich ist", wurde es stark befestigt. Die Stadt ist heute die umfangreichste Festung der Erde; die am weitesten Hinausgeschobene Befestigungslinie hat eine Länge von 125 Km und schließt eine Fläche von 900 qkm ein. Zum Pariser Jndnstriebezirk zählen Ver- sailles (60) (Schloß, Kaiserproklamation 1871), Sevres mit altberühmter Por- zellanindnstrie und St. Denis (70), die Begräbnisstätte der französischen Könige. In dem Obstweinlande der Normandie steht Le Ha vre (135), das „franzö- fische Liverpool", mit starker Baumwolleinfuhr, als wichtigster Ausfuhr- und Aus- wandererhafen des Landes, dazu als Hafen von Paris in regem Verkehr mit Eng- land, der Union und dem Deutschen Reiche. Roueu (mit Vororten 125) blieb nur Seehafen für kleinere Schiffe, wurde aber ein hervorragender Fabrikplatz für Baum- Wollweberei. — Auf der Halbinsel Cötentin ist Eherbonrg (45) infolge groß- artiger Dammbauten der wichtigste Kriegshafen Frankreichs und ein bevorzugter Schnellverkehrshafen für die Nordamerika-Linien.

4. Lehrbuch der Geographie - S. 70

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 70 Waal fließt als Mervede, dann als Hollandsch Diep westwärts und mündet als Haringvliet in die See. Auf der Mervede benannten Strecke nimmt sie die auf dem französischen Mittelgebirge entspringende Maas anf. Mn & Ww W Dünen. Marsche,^ Geest. Lehm und Mergel. 13. Die Niederlande und Belgien. Die gleichfalls aus Frankreich kommende Schelde hat in den Niederlanden nur ihr Mündungsgebiet, das im Verein mit den Rheinmündungen die Märschen- reiche Jnselprovinz Seeland bildet. — Das Klima des Landes ist milde und ziemlich gleichmäßig, da die Nähe des Meeres im Winter die Kälte und im Sommer die Hitze lindert. Die Niederschläge sind gering, die Lnft daher meistens sehr fencht.

5. Lehrbuch der Geographie - S. 81

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 81 — 12. Le Havre (le ävr), zweite Seestadt Frankreichs, der wichtigste Ein- fnhrhafen für die Jndustriebezirke des N. (Baumwolle, Wolle, Petroleum, Ge- treide, Kolonialwaren), Ausfuhrhafen für französische Jndnstrieartikel; Schiffs- und Maschinenbau. 13. Cherbourg (scherbnhr), künstlicher und stärkster Kriegshafen am at- lantifchen Oceau (Normaudie). 14. Brest, Kriegshafen (Bretagne) mit großem Seearsenal. Großstädte im Garonnebecken: 15. Toulouse, Mittelpunkt für den Binnenhandel Südfrankreichs. 16. Bordeaux (bordo), dritter Seehandelsplatz Frankreichs, dessen Ver- kehr sich besonders auf Spanien, Amerika und die französischen Kolonien in Afrika und Asien erstreckt- Hauptausfuhrhafen für Rotwein (Medoc) und Cognac, (von Toulouse bis über Bordeaux hinaus die Garouneufer rebenbedeckt). Städte am Ostabhange des französischen Mittelgebirges: 17. Dijon, starke Festung, bedeutender Weiuhandel(Burgunder; von Dijon durch das Rhone-Saöne-Becken bis zum Fuß der Pyrenäen starker Weinbau). 18. St. Etienne, das „französische Birmingham", inmitten eines Berg- banreviers, mit Eisen- und Stahlwerken, Maschinen- und Waffenindustrie. Städte des Rhone-Saone-Beckens: 19. Belfert*), starke Festung an der Burgunder Pforte. 20. Besantzon am Doubs, starke Festung, Mittelpunkt der Uhren- sabrikation. 21. Lyon (liong), starke Festung an der Mündung der Saone in die Rhone; zweitgrößte Stadt Frankreichs, Hauptsitz der Sammet- und Seiden- sabrikation in ganz Europa. Hafenstädte der Mittelmeerküste: 22. Marseille**) (marßäj), erster Hasen Frankreichs und Südeuropas, Sitz der größten französischen Schiffahrtsgesellschaft Messageries maritimes (— mesfascherie maritim), Verkehr mit Algier und der Levante. 23. Toulou, Kriegshafen. 24. Nizza***), berühmter Winterkurort; in und bei Nizza sehr bedeutende Parsümeriesabriken. Zu Frankreich gehört die Insel Corsica im Mittelmeer; sie ist bergig und waldreich und liefert Öl, Wein, Eisen, Holz. Hauptstadt Ajäceio (ajatscho), Geburtsort Napoleons I. *) Südlich davon Kämpfe Werders gegen die Südarmee Bourbakis (15. bis 18. 1. 1871). Einnahme der Stadt (16. 2. 1871). **) Nördlich der Schlachtort Aix (102 v. Chr.). ***) In der Nähe Nizzas liegt das unter französischem Schutze (Protektorate) stehende Fürstentum Monaco, Kurort mit Spielhölle. Brust und Berdrow, Lehrbuch der Geographie. 6

6. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 185

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
185 Kunst und Wissenschaft pflegende Stadt des Südens. Ihre berühmte Universität wird von ca. 2000 Studenten besucht. Sie hat eine lebhafte Industrie, namentlich viele Tuchfabriken. Die Zahl der Einwohner beträgt 125,000. Albi, die alte Albigenser- stadt, auf einem Hügel am Tarn, mit 16,000 E., eng und finster, besitzt einen Dom. Narbonne, unweit des Meeres, das alte Narbo, griechische Colonie, Kelten- stadt, römische Colonie und Hauptstadt des narbonensischen Galliens, später den West- gothen, eine Zeit lang den Arabern unterthan, seit 759 dem fränkischen Reiche ein- verleibt. Zahlreiche Alterthümer, als Mauerwerke, Büsten, Reliefgestalten, Hunderte von Inschriften ?c. erinnern namentlich an die Zeit der römischen Herrschaft. Der Canal du Midi mündet nordöstlich fern von der Stadt, sie ist aber mit diesem durch den Canal Robine in Verbindung gesetzt; mit dem Meere selbst steht sie durch den nahen Etang (Teich) in Verbindung. Dennoch ist sie nichj mehr die alte reiche Stadt, da die Küste ihr ferner gerückt, der Hafen versandet und die Umgegend versumpft ist. Die Küste ist häufigem Regen ausgesetzt. Warum?) Die Klöster sind iu Kasernen verwandelt, die Kirchen verfallen. Sie hat nur noch 17,000 E. Carcassonne, mit Tuchfabriken, 22,000 E., an der Aude, deren Thal von hierab unfruchtbar und öde wird. Desto romantischer liegt auf einem Hügel an der Orbe, zwischen Obstgärten, die Feigen, Citronen und Pomeranzen im Ueberflnß liefern, umgeben von grünen Wiesen, die Stadt Beziers. „Lage und Luft sind so lieblich, daß man in Frankreich sagt: Li le von Dieu venait habiter la terre, il s'etablirait a Beziers." (Wenn der liebe Gott käme, auf der Erde zu wohnen, so würde er sich in Beziers niederlassen.) Auch sie besitzt eine Menge Alterthümer. Aber auch sie ist herabgekommen. 27,000 E. Montpellier an einem steilen, mit den Cevennen zusammenhängenden, durch künstliche Bewässerung erst befruchteten Berge, von wohl angebauter Landschaft umgeben, stark befestigt, gleichfalls einst ein wichtiger Vertheidignngsort der Protestanten, mit dem ältesten botanischen Garten in Frankreich, einer medieinischen Facultät, lebhafter Industrie, namentlich in Parsümerien, wozu die umliegenden Thäler würzige Kräuter liefern, Seiden-, Wollen- und Baumwollen- fabriken und 58,000 E. Lnnel, 7000 E., bekannt durch seinen Muskatwein. Cette, See- und Handelsstadt, am Ende des Canals du Midi, aus der Nehrung, welche den Etang de Thau vom Meere trennt, gewissermaßen die Hafenstadt von Montpellier; zwischen Salzlagnnen an einem schroffen, befestigten Kalkberge liegend, mit geräumigem Hafen, den ein gleichfalls befestigter und einen Leuchtthurm tragender Molo schützt, bedeutendem Handel und besuchten Bädern, 24,000 E. Nim es (Nismes), das alte Nemansns, mit großartigen Resten römischer Baudenkmäler, so das sehr gut erhaltene Amphitheater, unmittelbar an den die innere Stadt umgebenden Boulevards, 360 m. im Umfange, ein Oval bildend, das von 2 mal 60 übereinander sich erhebenden Ar- kaden ans großen behanenen Steinen eingefaßt ist, mit 35 ringsnmlanfenden Reihen steinerner, jetzt theilweise zerfallener Sitze, Ranm für 23,000 Personen bietend; der Dianentempel mit alten Badegemächern; ein anderer antiker Tempel mit prachtvollen, fast unversehrt erhaltenen korinthischen Säulen, das sogenannte maison carree; 2 Römerthore und der riesige und bewunderungswürdige Aquädukt des Agrippa, desseu Kanal das Wasser auf drei Reihen über einander gethürmter Bogen über das Thal des Gard tragen. Noch älterer Zeit gehört der altgallische Grabthurm Tour- mague an. Die innere enge und unschöne Stadt ist außerhalb der Boulevards von 8 „modern-eleganten" Fanbonrgs umgeben. Die Stadt hat 62,000 E. Wollen- und Baumwollen-Strumpfwaareu- und Seidenfabriken, bedeutende Gärtnerei und lebhaften Handel. Beaueaire, au der Rhone mit 9000 E., sieht ein Mal im Jahre, zur Zeit seiner berühmten Messe, die auf einer Wiese abgehalten wird, 100,000 Fremde nicht blos aus Frankreich, sondern selbst aus Italien, Spanien und Portugal und andern Ländern. Bei dem Flecken Remouliu ist der berühmte Pont du Gard, aus der Römerstadt stammend, dem vorerwähnten Aqnädnet ähnlich, 58 in. hoch das Thal des Gard überbrückend und die Wasserleitung tragend. In dem gebirgigen Departe- ment der Ardeche, in welchem die Gabelung der Cevennen beginnt, ist Annonay mit 18,000 E., der bedeutendste Ort, berühmt durch seine Handschuhfabriken. Hier erfanden die Gebrüder Montgolfier den Luftballon. — Den Uebergang zur Auvergne bilden in ihrer physischen Beschaffenheit die Departements der Lozere und der oberen

7. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 174

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
174 Entfernung wiederholt sich vom Biseayischeu Meerbusen nach N., wenig nach O. abweichend, bis zu der tiefsten Einbiegung der Westküste bei La Rochelle, ferner von hier bis zum nordwestlichen Vorsprunge und von diesem und ebenso von La Rochelle bis zur tiefen Bucht der Seine- müuduug, so daß durch diese 3 Linien das nordwestliche (gleichseitige) Dreieck Frankreichs abgeschnitten wird. Dieselbe Entfernung von der Rhone- müudung genau nach N. getragen, giebt die Lage von Chalons an dem Punkte der Saone an, wo sie sich direkt nach S. wendet, um dann die Richtung der Rhone zu bestimmen. Weiter nach N. gelegt, den nördlich- sten Vorsprung der französischen Grenze an der Maas (Charle- mont und Givet). Dieselbe Entfernung wiederholt sich zwischen Rochelle und Dijon an der Loire, zwischen Orleans und der Loiremündung und ebenso der Quelle, der Ostgrenze der Pyrenäen und Lyon, zwischen Blaye an der von hier sich sehr erweiternden Garonne und dem südöstlichen Winkel der großen Normannischen Bucht, sowie zwischen diesem und Calais ?c. § 56. h. Frankreichs Gebirge, Flüsse und klimatische Verhältnisse. Volkscharakter. Ein Blick auf die Richtung der Mehrzahl der größeren Flüsse lehrt, daß die Hauptabdachung des Landes eine nordwestliche ist. Die Pyrenäen fallen, wie wir (s. Pyrenäenhalbinsel) früher gehört, nach Frankreich sehr steil und tief ab. Welche Längenausdehnung haben also auch die Thäler dieser Seite? Und folglich breitet sich nördlich derselben ein beträchtliches Tiefland aus, das die Garonne durchströmt (100' hoch). Dieses wird öst- lich von den 14 Meilen langen Cevennen begrenzt, die ziemlich parallel mit der Küste des Mittelländischen Meeres ziehen. Durch die Senke zwischen ihnen und den Vorbergen der Pyrenäen ist der Kanal du Midi geführt, welcher dieses Meer mit der Garonne und durch sie mit dem Atlantischen Oeean verbindet. Denselben Weg nimmt die Eisenbahn von Narbonne nach Bordeaux. In einzelnen Gipfeln erreicht das Gebirge 1625 m. 6000' Höhe und darüber. Ihren Kamm bilden zerklüftete und fchluchten- reiche Kalkfelsen, von Basalt durchsetzt, dessen Säulen oft senkrecht empor- steigen. In Terrassen, deren höhere Nadel- und Laubholz, deren niedere Obst-, Maulbeer- und Oelbänme und Reben tragen, sinken sie zu der sau- digeu, sumpfigen und drückend heißen Küste des Meeres herab. Das Klima der höheren Striche ist rauh. * An der Grenze der Departements der Lozere und der Ardeche gabeln sich die Cevennen in drei Züge. Der westliche, westlich des Allier, bildet das Gebirgsland der Auvergue mit drei vulkanischen Gipfelgruppen; in der südlichen erhebt sich der Cantal 1860 m. 5730', in der mittleren der Mont 'd'or 1754' m. 5400' und der Puy de Saney 2000 m. 6042', Frankreichs höchster Berg (im Innern), in der nördlichen der Puy de Dome 1465 m. 4500'. Die Mehrzahl aller Berge dieses rauhen Gebirgsländes sind steile Kegel mit abgestumpftem Scheitel, auf granitischer Grundlage aus

8. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 181

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
181 3. Die Normandie umfaßt die 6 Meilen nach N. sich erstreckende Halb- insel Cotentin und das Mündungsland der Seine zu beiden Seiten der- selben. Sie ist ein welliges Hügelland, dessen Ufer steil 65—130 m. zum Meere abfallen. Zwischen jener Halbinsel und der Seiuemündung sind der Küste die Calvados, Felsenklippen, vorgelagert, welche sie unzugänglich machen. Welches Gebirge greift mit seinem östlichen Theil in dieselbe? Reich an fruchtbaren Feldern und Wiesen, ist das Land dem Ackerbau und der Pferde- und Rinderzucht günstig. Die Häuser der Landbewohner liegen zerstreut, entsprechend dem nordischen Ursprünge letzterer. Rollo, der Führer der hier gelandeten Normannen, erhielt 911 dieses Land von Karl dem Ein- fältigen als Lehn. Rouen, gewissermaßen die Hafenstadt von Paris, am rechten Ufer der 325 m. 1000' breiten Seine, die altertümliche Hauptstadt mit meist engen und krummen Straßen, aber voll regen Lebens, ist eine der ersten Fabrik- und Handelsstädte Frank- reichs. Obschon dem Meere noch fern gelegen, gelangen doch mittels der Flut die Seeschiffe bis zu ihr. Unter den zahlreichen Kirchen zeichnet sich die prächtige Käthe- drale, Notre Dame, aus. Corneille und Fontenelle wurden hier geboren, die Jungfrau von Orleans, der dort ein Standbild errichtet, hier 1431 verbrannt. Am 6. Deebr. 1870 wurde die Stadt von den Deutschen besetzt. Sie hat 102,000 E. Dieppe, Hafen- und Seestadt, mit Bädern, Austern- und Heringsfang, 20,000 E. Le Ha vre oder Havre de Gräce, befestigte und schön gebaute Stadt, ein sehr be- deutender Handelsplatz mit wichtigen Arsenalen, Schiffswerften und Fabriken, 87,000 E. (Napoleon sagte, daß Paris, Rouen und Havre eine Stadt bilden, deren Hauptstraße die Seme sei.) Caeu (Kahng'), die Hauptstadt der unteren Normandie, mit dem Grab Wilhelm's des Eroberers in der Stephanskirche, beträchtliche Fabrik- und Handels- stadt von 42,000 E. An einer Bucht der Nordküste der Halbinsel Cotentin liegt, der englischen Jusel Wight (Ueit) gegenüber, Cherbonrg, „das großartigste Werk der Wasserbaukunst", der stärkste Kriegshafen Frankreichs, mit ausgedehnten Arsenalen, Magazinen und Docks, 37,000 E. Evreux mit schöner Kathedrale, Leinen- und Baumwollenfabriken und 12,000 E. 4. Das Herzogthum Bretagne, nach den Briten so genannt, die aus Britannien vor den Angeln und Sachsen hierher geflohen, das alte Armo- riea, umfaßt die nordwestliche Halbinsel und das Mündungsland der Loire. Welches ifolirte Gebirgssystem erfüllt es? Die Niederung zwischen den beiden Bergzügen, so wie der ebene Strich im S. sind zum Theil mit Sümpfen bedeckt. Vegetation und Klima? Längere Zeit unabhängig, dann den Nor- mannen erliegend, später englischen Königen unterthan, kam das Land endlich durch die Verheirathuug der Erbin Anna mit Karl Viii. an Frankreich, hat aber durch allen Wechsel ein gewisses Sonderbewußtsein sich bewahrt. Der Bretagner steht in dem Rufe der Gutmülhigkeit und Biederkeit; seine Tapfer- keit ist sprüchwörtlich; sein in Sagen (von Artus zz.) gefeiertes Heimath- land liebt er glühend; jeder Nichtbretagner ist ihm ein Fremder. Am Kanäle liegen: St. Malo, feste See- und Handelsstadt auf einer durch einen Damm mit dem Festlande verbundenen Insel mit Hafen, Arsenal, Schiffahrtsschule, Fischfang, 10,000 E. In der Nähe die durch reiche Austernbänke bekannte Bucht von Cancale. St. Brienx am Busen gleiches Namens mit Hafen, Fischerei und Handel, 15,000 E. An der Westküste (Dep. Finisterre) Brest, 'der wichtigste Kriegshafen Frankreichs am Atlantischen Meere, an der steil abfallenden Küste erbaut, durch Batterien und Festungswerke vertheidigt, mit sehr geräumiger Rhede, Seemagazinen Schiffswerften, Docks, 66,000 E. Westlich der Küste liegt die Insel Quessaut, steil aus dem Meere aufsteigend, etwa 4 Meilen im Umfange, von ca. 2000 Bretonen bewohnt, die sich hier ihre Sprache am uuvermischtesteu erhalten haben. Die Insel

9. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 135

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
135 wird im W. von der durch ihn gebildeten völlig flachen Halbinsel zwischen ihm und der Nordsee bis zur Spitze von Helder begrenzt. Ein südwest- licher Arm desselben, Het D und Wijker Meer genannt, nähert sich der Nord- see bis auf eine Meile. Die Nordseeküste umzieht ein Dünengürtel von 80 bis 180' Höhe, und wo diese natürliche Schutzwehr fehlt, sind hohe Deiche aufgeführt, denn der Boden der Provinzen Holland und Seeland ist zum Theil tiefer als das Meer zur Flutzeit. Außer diesen liegen natürlich die beiden nördlichsten Provinzen Friesland und Gröningen am tiefsten. Die unter dem Niveau des Meeres liegenden moorigen und schlammigen, durch Schleußen und Kanäle entwässerten „Polder" haben den fruchtbarsten Boden, entweder vorzügliches Wiesen- oder Getreideland. In höheren Gegenden (wo?) giebt es noch viel Haiden. Die Produckte des Landes, so wie die Hauptbeschäftigungen der Bewohner ergeben sich hieraus von selbst. Nutz- bare Mineralien außer Thon, Torf und Salz fehlen natürlich gänzlich; auch an Quell- und Trinkwasser mangelt es. Der Flächeninhalt beträgt 5 9 6,40 Qm. mit 3,673,000 E. c. 6000 auf die Qm. 1. Nord-Holland mit den Inseln Texel, Vlieland n. a. zwischen Nordsee und Zuider See, mit fruchtbarem Weide- und Ackerland. Das Harlemer Meer im S. ist jetzt trocken gelegt und gleichfalls fruchtbares Marschland. Der Busen Y ist durch die Meerenge Pampus mit dem Zuider See verbunden. Amsterdam (an?), auf Pfählen ruhend, von Kanälen durchschnitten, deren Wasser durch Mühlräder vor Füulniß be- wahrt wird, mit großem, prachtvollem Schlosse, großen Schiffswerften, Arsenalen und Docks. In der neuen Kirche das Mausoleum des Seeheld'eu von Rnyter. Industrie und Handel sehr bedeutend; 287,000 Einw. Hartem, schön gebaut, gleichfalls von Kanä- len durchschnitten, mit der Statue Laurenz Kosters, dem die Holländer die Erfindung der Buchdruckerkunst zuschreiben, berühmt durch seinen Tulpenhandel. Stadt Sa an- dam (irrig Saardam) mit 13,000 E. sonst ein Dorf, in welchem Peter der Große kurze Zeit geweilt. Broek (Bruck) im Waterlande, ein Dorf, berühmt durch den Reich- thnm seiner Bewohner und peinlichste Reinlichkeit. Alkmaar und Edam, bekannt durch ihren Käse. Held er mit 18,000e. an der Nordspitze, mit Festungswerken umgeben. 2. Süd-Hollaud, das Jnsellaud der Rhein- und Maasmündungen. Wie der Boden? Haag ('s Graveuhaage), Residenz des Königs, von Kanälen durchschnitten, mit schönen schnurgeraden Straßen und 97,000 E. Scheveningen, 1 St. vom Haag, am Meere, besuchtes Seebad. Rijswijk (Riswik) D. mit 2500 E. Friede 1697. Lehden, alte Stadt zu beiden Seiten des Alten Rheins, 40,000 E. mit Tuchfabriken, einer Universität, Grabmälern berühmter Männer, wie Cartesins, Rembrand, (Bockold.) Delst 23,000 E., bekannt als Geburtsort Grotius. Blaardiugeu, Heringsfischerei und Seehandel. Rotterdam, am Einfluß der Rotte in die Maas, nächst Amsterdam die bedeutendste Handelsstadt, Geburtsort Erasmus, mit 129,000 E. Dortrecht mit Zuckerrafftnerien, Garnbleichen tc. Schiffswerften, 26,000 E. 3. Seeland, das Jnselland der Scheldemündnngen, (Boden?) reich an Seefischen und Austern, ungesund (warum?) Auf der Insel Walchern liegen Middelburg, stark befestigt,^und Vliessingen, sehr fest, mit 2 Häfen, Schiffswerften, Docks, Seemagazinen, 4. Nord-Brabant, südlich und westlich der Maas bis zum Delta der Schelde, hat im O. das sumpfige Peelland, im W. und N. fruchtbaren Boden. Herzogen- busch, stark befestigt, 25,000 E. Tilbnry mit 22,000 E., Tuch - und Teppichfabriken. 5. Utrecht, zwischen Leck und Zuider See, eben und fruchtbar. Utrecht, eine der ältesten niederländischen Städte, Universitätsstadt mit 64,000 E. 6. Geldern zwischen Maas, Yssel und Zuider See. Der Südosten nud die West- seite der Yssel ist Sand- und Haideland, östlich der Yssel ein bewaldeter Höhenzug mit

10. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 186

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
186 Loire; ihre Bergzüge aus Basalt im W., aus Granit im O. bestehend, haben eine mittlere Höhe von 975 m. 3000', ja erheben sich in dem Randon, der dem O. an- gehört, zu 1538 m. 4737'. Je weiter nach N., desto mehr tritt die vulkanische Natur zu Tage. Bei solcher Beschaffenheit ist das Land zur Viehzucht geeigneter als zum Ackerbau; auch au mineralischer Ausbeute ist es nicht arm. Im Dep. der Lozere: Mende am Lot, mit wichtigen Serge- und Wollenzeug- fabriken, 6500 E. Im Dep. der oberen Loire: La Puy (en Velay), unweit der Loire auf einem vulkanischen Berge, 19,500 E., mit Weinbau und gerühmten Spitzenfabriken. 11. Die Grafschaft Provence, jener südöstlichste Küstenstrich zwischen Rhone, Bar und Durance. das gepriesene Land des Weins, der goldenen Südfrüchte und der Seidenzucht, der Troubadours und des Minnedienstes, die erste römische Provinz im transalpinischen Gallien, gehört seit 1481, seit dem Tode des Grafen Rene, des Titularkönigs von Jerusalem, Neapel und Sicilien, zu Frankreich. Der nördliche gebirgige Theil, zum Ackerbau natürlich wenig geeignet, hat vorzüglich Weiden für zahlreiche Heerden, namentlich Schafe. Das früher reich bewaldete Küstenland hat durch Aus- rottung der Wälder leider an Fruchtbarkeit und Lieblichkeit des Klimas ver- loren. Die Proven^alen sind leichten, beweglichen und reizbaren Charakters, schon den Italienern ähnlich; ihre Sprache ist reich und wohlklingend. Marseille, das alte von Jonischen Griechen, die vor Cyrus geflüchtet, 537 ge- gründete Massilia, schon unter den Römern eine der ersten und glänzendsten Han- delsstädte des Mittelmeeres, wie noch heute, liegt 5 Meilen östlich des Rhonedeltas an einer nach ihr genannten Bucht, an deren äußerster Spitze der meisterhaft an- gelegte, weite, sichere und bequeme Hafen sich befindet, um welchen die Stadt sich in Form eines Halbmondes ausbreitet. Eine Hauptstraße, Le grand Cours, theilt die Stadt in die westliche schlecht gebaute Altstadt und die östliche schöne Neustadt. Aber vergebens sucht man, außer der Börse, nach großartigen öffentlichen Gebäuden; hier trägt Alles den Charakter des nüchternen Geschäftslebens, das Vertreter aller Nationen, besonders der Orientalen, hierher führt. Dagegen ist die ganze Umgegend von den auf den nahen Höhen erbauten Villen der wohlhabenden Einwohner geziert, deren imposanten Hintergrund gewaltige Berge bilden. Ihre 313,000 E. beschäftigt der Handel mit Colonialwaaren, Oliven, Oel, Wein und eingemachten Früchten, die Fabri- kation von Seife, Tabak, Lederarbeiten, Zucker, Parfümerien :e. und der Fischfang, namentlich der Sardellen. Arles, 7 Meilen vom Meere, an der Mündung des Canals Craponne in die Rhone in fruchtbarer Ebene, gleichfalls eine schon zur Römer- zeit durch ihre Lage große und reiche Stadt, von deren Glänze noch heute ein Amphi- theater u. a. Alterthümer zeugen. Auch zur Zeit des nach ihr genannten Burgunder- Reichs (regnum arelatense) war es noch eine bedeutende Stadt. Jetzt sind ihre Straßen verödet. Getreide-, Obst- und Oelhandel sind der Hauptnahrungszweig der 26,000 E. Von Tarascon, 12,000 E., führt eine prachtvolle Kettenbrücke über die Rhone nach dem vorerwähnten Beaueaire. Aix, das alte Aqua Sextiä, berühmt durch den Sieg des Marius über die Teutonen und Ambronen 102, im Mittelalter durch Legenden gefeiert, mit einem alten Schloß der provencalischen Grafen, das oft die Troubadours in seinen Hallen sah, hat 28,000 E., Olivenölhandel, Steinkohlen- gruben und warme Schwefelquellen in seiner Nähe. Toulou, Frankreichs stark- befestigter Kriegshafen am Mittelmeer in einer schönen und fruchtbaren Ebene, die nach N. von hohen Felsbergen eingefaßt ist, mit einem großen und schönen Seearsenal, und vorzüglichen Docks. Der frühere Bagno, Gefängniß für Galeerensträffinge, ist seit 1873 ausgehoben; sie hat 77,000 E. Hyeres mit 10,000 E., s/4m. vom Meere, am Abhänge eines Hügels gelegen, durch eine Bergkette vor dem Nordwinde geschützt, durch sein mildes Klima im Winter und die Güte seiner Orangen, ^Datteln, Feigen und Granatäpfel berühmt. Südlich von der Stadt springt eine Halbinsel in das Meer vor, welche westlich und östlich eine tief eingreifende Bucht bildet, deren östliche
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