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1. Für Seminare - S. 299

1912 - Breslau : Hirt
A. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge. — 3. Österreich-Ungarn. 299 Zara (40) und der Stadt Spälato (35) von geringer Handelsbedeutung. Auch Cättaro, der beste natürliche Hafen, die Seepforte für das kleiue Königreich Montenegro, ist nur wenig entwickelt (Bild 50). Die Dalmatiner gelten als die besten Seeleute der österreichischen Flotte. 4. Das österreichisch-ungarische Reichsland Bosnien und Herzegowina1 ent* wickelt sich zusehends unter der trefflichen neuen Verwaltung, die das Land durch gute Straßen und Eisenbahnen erschlossen hat. Zu der von der ferbisch-kroatischen Bevölkerung schon lange gepflegten Zucht von Pferden, Rindern und Schafen und zu den alten Hausindustrien (Teppiche, Stickereien, Waffen) traten Bergbau und mo- derner Gewerbebetrieb. Die Bahn (f. u.) vermittelt eine stattliche Ausfuhr von eiche- uem Faßholz, getrockneten Pflaumen und von Teppichen. Die aufblühende bosnische Hauptstadt Saräjevo (55), in fruchtbarer Talmulde an der Bosna, betreibt an- fehnliche Industrie, die Eifen- und Lederwaren sowie Teppiche herstellt. Sie hat Möstar (20) (d. i. Brückenstadt), die ganz orientalisch aussehende Hauptstadt der Herzegowina, bedeutend überflügelt. Über beide Städte führt die Eisenbahn von Brod an der Save durch das untere Narentatal nach Ragusa und der Bucht von Cättaro. 5. Zum Königreich Ungarn gehört Kroatien-Slawonien, das nur mit dem Gebiet bis zur Save-Niederuug Karstland ist. Der andere Teil, den Bergländer, Hügellandschaften und Flußniederungen erfüllen, erstreckt sich zwischen Save und Drau („kroatisches Zwischenstromland"). (Vgl. § 207.) Zwei Fünftel des Bodens sind mit Wald bedeckt, dessen Eichenbestände Eichelmast für große Schweineherden liefern; das übrige setzt sich teils aus großen Mooren und Sümpfen zusammen, teils — besonders im Zwischenstromlands — ans reichen Ackerbaugefilden. Im kroatischen Karstgebiet liegt die „kgl. ungarische Freistadt" Fiume (50), durch ihre Werften und ihren Handel eine Nebenbuhlerin von Trieft. Die Hauptstadt Agram (80) im Tiefland an der Save ist eine aufstrebende Industriestadt, der Mittelpunkt des Handels mit Landeserzeugnissen und Sitz einer Universität. Sudetenländer nennt man, abgesehen von dem § 205 österreichisch gebliebenen Teile Schlesiens, der dem nordöstlichen Außenrand der Gesamtlandschaft angehört, die beiden vier- eckigen Becken von Böhmen und Mähren. 1. Böhmen, a) Das Land. Böhmen ist weder ein einfacher Gebirgs- keffel noch ein nach Art des Schwäbisch-Fränkischen Beckens gestaltetes Terrassenland, sondern eine von Bergen und Hügeln erfüllte Landschaft mit aufgewulsteten Rändern, die im W und S am höchsten liegt und sich vor- wiegend nach N abdacht (Durchschnittshöhe 450 m). Ihre Wasseradern sammeln sich in der Moldan-Elbe, deren südnördlich gerichteter Talrinne von links die Abflüsse des Böhmer Waldes und des Fichtelgebirges, von rechts die des Böhmisch-Mährischen Hügellandes und der Sudeten zustreben. Un- schwer lassen sich drei Flußpaare erkennen, die je aus einem westlichen und einem östlichen Wasserlaufe bestehen. Geologisch stellt der größte Teil Böhmens eine stark verwitterte und abgetragene Urgesteinsplatte aus Gueis, Granit und kristallinischem Schiefer dar („Böhmische 1 D. i. Herzogsland. C. Die Sudetenländer.

2. Für Seminare - S. 305

1912 - Breslau : Hirt
A. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge. — 3. Österreich-Ungarn. 305 175. Das Eiserne Tor. jt 176. Sandschalen im Flugsand der Pußta. (Phot. des Geogr. Instituts, amen.) kleinere Ober- und in das wesentlich größere Niederungarische Becken scheidet. Dem Südostfuß des Bakouy-Waldes parallel zieht sich der lang- gestreckte, durch Absinken entstandene Plattensee hin, der nicht nur größer, sondern auch etwas tiefer als der Neusiedler See in der Nähe des Leitha- Gebirges ist. Jnselartig erheben sich aus der weiten Ebene ferner das Granitgebirge von Fünfkirchen und die Gebirgsstöcke des Kroatisch- Slawonischen Zwischenstromlandes zwischen Drau und Save. Lennarz, Erdkunde für Seminare Ys)

3. Für Seminare - S. 311

1912 - Breslau : Hirt
A. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge. — 4. Rumänien. Z11 von Trieft aus eine lebhafte Schiffahrt gepflegt wird. Nach den westlichen Ländern dagegen werden Getreide, Holz, Vieh und Erzeugnisse der Viehzucht ausgeführt. Für das Deutsche Reich ist der Donaustaat der viertwichtigste Verkäufer (Lebens- mittel) und der zweitwichtigste Abnehmer (Industriewaren). Trotz der jetzt rund fünfzigjährigen politischen Trennung der beiden Reiche blieb die deutsche Kultur mit dem Nachbarstaat vielfach verknüpft, empfing sogar aus Osterreich manche Anregung auf den Gebieten der Dichtung und Kunst. Politisch ist der Doppelstaat durch ein Bündnis mit uns verknüpft und unser wichtigster Bundesgenosse. 4. Rumänien. 130000 qkm, 7 Mill. E,, 53 E, auf 1 qkrn. ^ so groß wie das D. R., fast ^ seiner Volkszahl, noch nicht halb so dicht bevölkert. I. Lage und Naturbeschaffenheit. Rumänien bildet das Durchgangsland K 211. zwischen der Balkän-Halbinsel und Rußland, zwischen Südost- und Osteuropa. Es besteht aus drei Landschaftsgebieten. Der nördliche Flügel, die Moldau, ist im W karpa tisch es Gebirgsland, sonst eine hügelreiche, meist mit srncht- barem Löß bedeckte Platte. Der Südflügel, die Walachei, stellt eine von den Südkarpaten allmählich zur Bulgarischen Tafel sich senkende Tiefebene dar. Ihr im Sommer staubiger, nach den Regengüssen im Frühling und Herbst ganz durchweichter Boden ist äußerst fruchtbar. Er besteht zum Teil aus Löß, zum Teil aus dem Schlamm der Karpatenflüsse, die ungeregelten Laufes in breiten, häufig sumpfigen Furchen dahinströmen und früher dem Verkehr große Hemmnisse bereiteten, wie besonders der Älnta oder Alt. Die Walachei, in der Tertiärzeit eine Meeresbucht, die durch die den Gebirgen entstammenden Geröll- und Schlammassen allmählich ausgefüllt wurde, erinnert nicht nur durch die Art ihrer Entstehung, sondern auch in ihrer Bodeugestalt und Bewässe- rung stark an die Po-Ebene. Die lößreiche Platte der Dobrudscha wird von niedrigen Gebirgen durchzogen. Sie ist teils waldreich, teils steppenartig dürr, teils sumpfiges Deltaland, daher spärlich bevölkert. — Der Hauptfluß Rumäniens, die Donau, die von Karpatenzuflüssen gegen den 100 bis 200 m hohen Rand der Bulgarischen Platte gedräugt wurde (vgl. § 220), fließt in einer breiten, von Seen, Sümpfen, toten Flußarmen, Hinterwassern, Schilf- und Rohrdickichten erfüllten Talniederung, die bei Hochflut einem großen Süßwassersee gleicht. Nur an wenigen Stellen tritt die Dilnvialplatte Rumäniens dem Strome näher und schafft feste Stützpunkte für den Über- gang. Diese Punkte find in der Regel durch Städtepaare auf den gegenüber- liegenden Uferrändern gekennzeichnet. Eine einzige Brücke überspannt den Strom bei Tschernawoda, ein großartiger Bau, der Bukarest in gerader Linie mit dem Meere (bei Constanza) verbindet und den Umweg über das Donau- delta erspart. Unterhalb Gälatz, 100 km vom Meere entsernt, beginnt das Donaudelta (2300 qkm); es zeigt namentlich an seiner Südseite reiche Limänbildnng. Obgleich der mittlere Donauarm, die Sülina, der seichteste war und nur 7% des Donauwassers aufnimmt, hat man ihn zum Träger

4. Für Seminare - S. 322

1912 - Breslau : Hirt
322 B. Länderkunde. — Vi. Europa. Für den Welthandel und den Weltverkehr ist Konstantinopel infolge seiner Lage stets von hervorragender Bedeutung geblieben. Sonst spielt nur Saloniki im Welt- verkehr eine Rolle. Es hat über Smyrna Dampferverbindung mit Alexandrien und ist für den englisch-ostindischen Verkehr von steigender Wichtigkeit. Für den Handel des Deutschen Reiches kommen die Balkanländer noch wenig in Betracht. Griechenland liefert uns hauptsächlich Korinthen, Serbien getrocknete Pflaumen, Bulgarien Eier und Getreide. Diese Länder beziehen dafür vorwiegend Web- und Eisenwaren aus Deutschland. — Deutsche Ingenieure und Kaufleute arbeiten in beträchtlicher Zahl auf der Halbinsel; daher finden sich auch deutsche Postanstalten in der Türkei. Deutsche Offiziere haben die wesentlichste Arbeit an der Neubildung des türkischen Heeres geleistet. § 218. Übersicht über die größeren Städte in Tausenden (1910). 1. Europäifche Türkei: Konstantinopel 1100 Saloniki .150 Adrianopel 125 2. Königreich Bulgarien! Sofia . . 100 Philippop et 50 Warna . . 45 Z.königreich Serbien: Belgrad . . 90 4. Königreich Montenegro: Cetinje. 4 5. Königreich Griechenland: Athen. 175 Piräus . . 75 Patras . . 40 6. Königreich Rumänien: Bukarest . 300 Jassy . . 80 Galatz . . 70 Braila . . 60 6. Das Königreich Italien. 285000 qkm, fast 35 Mill. E., 121 E. auf 1 qkm. •| der Größe Preußens, aber nur5 Mill. E. weniger, gleiche Volksdichte wie das D. R. § 219. I. Lage. Durch den in weitem Bogen vom Ligurischen zum Adriatischen Meere sich hinziehenden Alpenwall wird Italien von dem übrigen Europa geschieden. Indem es sich als verhältnismäßig schmaler Landstreifen über fast 10 Breitengrade nach 80 weit ins Mittelmeer hinein erstreckt, teilt es dessen Becken in eine kleinere nordwestliche und eine größere südöstliche Hälfte. Die Lage in der Mitte zwifchen diesen beiden Meeresteilen verlieh der Halb- insel im Altertum die Herrschaft über alle Mittelmeerländer. Mit ihrem paßreichen Alpenbesitz dringt sie so weit gegen Mitteleuropa vor, daß sie für uns Deutsche schlechtweg der „Süden" geworden ist. 185. Höhenquerschnitt durch Italien auf 13° 40" N. 12^fach überhöht. Ii. Die natürlichen Landschaftsgebiete. In Bau und Bodengestaltung, in Lage und Eigenart zeigen das noch dem Festlandsrumpfe angehörende, von der Ebene beherrschte Norditalien und das vorwiegend gebirgige Halb- insel-Jtalieu beträchtliche Verschiedenheiten. Beiden Landschaften gegenüber nehmen die Inseln eine ziemlich selbständige Stellung ein. So unterscheidet man A. Norditalien, B. Halbinsel-Italien, C. Insel-Italien.

5. Für Seminare - S. 307

1912 - Breslau : Hirt
A. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge. — 3. Österreich-Ungarn. 307 c) Bevölkerung. Die Bevölkerung, 21 Mill., ist bunt gemischt. Die Herrschaft üben die Bewohner des Tieflandes aus, die Magyaren ^madjären^ oder Ungarn, die zwar noch nicht die Hälfte der ungarischen Staatsbürger ausmachen, aber in ge- schlossener Masse sitzen. Der Rest, mehr als 10 Mill., verteilt sich auf Deutsche, 12% der Gesamtbevölkerung, Rumänen im 0, Kroaten und Serben im Sw, Slowaken (Bild 178) im Nw und Zigeuner. — Die verbreitetste Religion ist die katholische, ein Drittel so viel Anhänger hat die evangelische Kirche. Beträchtlich ist die Zahl der Griechisch-Orthodoxen und der Juden. Die Deutschen, die als Kulturträger und als hochwillkommene Kolonisten zu sehr verschiedenen Zeiten und aus verschiedeneu Gegenden unseres Vaterlandes in Ungarn einwanderten, finden sich in geschlossener Fläche längs der Ostgrenze Steiermarks und Niederösterreichs, dann inselartig zerstreut in den Bergwerks- revieren Oberungarns, in dem Landstrich vom Bakony-Walde bis Waitzen, in dem Winkel zwischen Don an und Drau und jenseits der beiden Flüsse in Syrmien und in der Baeska, im Banät und end- lich in Siebenbürgen. Die nnbegrün- deterweise „Sachsen" genannten Deutschen Siebenbürgens (fast\ Mill.; Bild 179), die vorwiegend aus der Gegend Luxemburg— Düsseldorf—lahntal stammen und im 12. und 13. Jahrhundert hier ansässig wurden, haben wegen ihres treuen Festhaltens am Deutschtum und wegen ihrer tapfern Ver- teidiguug der Landesgrenze (Bild 177) eine ruhmvolle Vergangenheit. (Vgl. § 347.) d) Siedlungen. Im Ungarischen Tief- lande, dem Kern des Königreichs Ungarn, wohnt der Magyar vorzugsweise in großen, weit voneinander liegenden Dörfern, die mehrere tausend Einwohner zählen. Meist besteht das Dors nur aus einer geraden und breiten Straße, ost auch aus zwei sich kreu- zenden Straßen. Die niedrigen Häuser, deren Dächer mit Schilf oder Stroh gedeckt sind, bestehen aus Lehm; aus Lehm wird auch der Fußboden gestampft. Durch An- strich, Sauberkeit und die malerische Tracht ihrer Bewohner rufen sie einen freuudlichen Eindruck hervor. Ein Schilfzaun scheidet den Hosraum von derstraße, die in trockner Zeit ein Meer von tiefem Staub und in reg- nerischer einen grundlosen Morast darstellt. — Ähnlich wie die Dörfer find die Pußta- städte gebaut, doch haben ihre Hauptstraßen vielfach ein vornehmes, städtisches Aussehen. Die Industrie hat ihren Hauptsitz in der Hauptstadt Ungarns, Ofen-Pest (Budapest sbüdapescht^) (900), einer Doppelstadt auf beiden Seiten des Stromes, die nahe der Mitte des Landes liegt und als Stapelplatz an der schissbelebten 20* 177. Befestigte Kirche in Siebenbürgen. In der Zeit der Kämpfe gegen die Türken bil- deten die Kirchen zugleich die Zufluchtsburgen der eingewanderten Deutschen. Sie wurden mit Mauerringen umgeben und erhielten statt der großen Fenster nur schmale Schießscharten.

6. Für Seminare - S. 315

1912 - Breslau : Hirt
A. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge. — 5. Balkan-Halbinsel. 315 senke) in einem fruchtbaren Becken zwischen dem Balkan und dem Thrakischen Ge- birgsmassiv entstand Sofia [ßösia] (100). In Südbulgarien oder Ostrnmelkn, einer der fruchtbarsten Landschaften der Halbinsel, die außer Getreide, Wein und Baumwolle auch — namentlich im Balkäugraben bei Kasanlik (10, Bild 181) — Rosen zur Rosenölgewinnung anbaut und Seidenraupenzucht betreibt, ist Philip- popel (an der Orientlinie) die Hauptstadt (50). In Nordbulgarien erlangten Be- deutung Tirnowa (15), die Hauptstadt des Bulgarenreiches im späteren Mittel- alter, auf felsigen, von den Schleifen eines Flusses umwundenen Höhen gelegen, und der Donauhafen Rustschuk (35), der Ausgangspunkt der Eisenbahnlinie, welche die bulgarische Donaustrecke mit dem Seehafen Warna (45) verbindet. Die Festung Schumla (25) beherrscht den wichtigsten Übergang über den Ostbalkän. a) Das Land. Das Rumelische s 214. Schollenland nimmt den größten Es besteht aus kristallinischen, von die durch Brüche in eine Anzahl höherer und niedrigerer Schollen zerstückelt wurden. So wechseln in dem heutigen, vielgestaltigen Oberflächenbilde Gebirgskämme und Erhebungs- maffen von ziemlich beträchtlicher Höhe und verschiedener Streichrichtung mit Talfurchen und tief eingesenkten Becken. Das Schollenland umfaßt drei Landschaftsgebiete: das Thrakische, das Makedonische und das West- serbische Bergland. Die Grenze des Thrakischen Berglandes oder des Märitza-Beckens (im 0) gegen das Makedonische Bergland mit der Wardar- Furche (im W) stellt das Rhödope-Gebirge dar. Im N bilden der mächtige Querzug des Schar-Dagh und breite, von ihm nach 0 zum Rhödope-Gebirge streichende Bergmassive den Abschluß Makedoniens gegen das von der Mörawa durchströmte Serbische Bergland, dessen Südhälfte noch dem Schollengebiete angehört. Die Mörawa-Wardar-Fnrche und der Beckeneinbruch der Märitza-Niederung bilden alte Naturstraßen zur Verbindung Mitteleuropas mit dem Ägäischen Meere; sie werden heute von den beiden wichtigsten Bahnen der Halbinsel, Belgrad—sofia—konstantinopel und Belgrad—saloniki, durchzogen. d) Die Staaten. 1. Das Königreich Serbien (48 000qkrll mit fast 3 Mill.e., 60 auf 1 qkm) zeigt in seinen Bodenformen einen häufigen Wechsel zwischen Berg- land mit engen, kaum gangbaren Tälern einerseits und zahlreichen eingesenkten Becken und Talweitungen anderseits. Die geringe Erhebung des Landes über dem Meeresspiegel macht sich in der Milde des Klimas bemerkbar. Der Boden ist meist sehr fruchtbar, aber nur mangelhaft angebaut; auch die Viehzucht steht auf niedriger Stufe. Die großen Waldbestände, vorwiegend Eichen, wurden durch Raubwirtfchaft stark gelichtet, ernähren jedoch noch zahlreiche Schweineherden durch Eichelmast. Neben Schweinen sührt Serbien namentlich Pflaumen aus, auch nach Deutsch- land. Dafür liefert Deutschland hauptsächlich Webwaren. — Die Hauptstadt Belgrad (90) ist das Tor der Halbinsel für den europäischen Verkehr, daher eine oft umstrittene Festung. Bei Nisch im Südosten des Landes zweigt die Bahn nach Saloniki von der Orient-Expreßlinie ab. (Vgl. oben.) 2. Die Landschaften Makedonien und Thrakien bilden den Kern der Europäischen Türkei. Sie hängen mit dem ebenfalls türkischen Albanien B. Das Rumelische Schollenland. Raum auf der Balkän-Halbinsel ein. Eruptivmassen durchsetzten Gesteinen,

7. Lehrbuch der Geographie - S. 109

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 109 — emporschleudert (f. Abb. 27). Island ist der einzige, fast ausgebeutete Fund- ort des zu optischen Zwecken benutzten Doppelspats. — Die Bewohner Js- lands (Skandinavier, etwa 60000, durch Auswanderung nach Kanada stetig abnehmend) leben von Schaf- und Renntierzucht, Fisch- und Robbenfang. Reykjavik (sprich reikjawik — Rauchbucht) ist der Hauptort der Insel. -Die übrigen europäischen Staaten. 9. Das Königreich Rumänien. Lage und Wegrenznng. § 73. Rumänien bedeckt den südwestlichen Zipfel des großen osteuro- päischen Flachlandes, von dem es durch den Prnt und die Donaumündungen getrennt ist. Von der Balkanhalbinsel wird es durch den Donaubogen, von Siebenbürgen durch die Karpaten geschieden. Südlich von der Donaumündung reicht es bis an das schwarze Meer. Wodenform und Kewcrsser. § 74. Rumänien enthält: ein Berg- und Hügelland, die vom Seret und seinem Nebenflusse, der Moldau, durchströmte und nach letzterer benannte Moldau (zwischen dem sieben- bürgischen Berglande und dem Prut); ein welliges Flachland, die im Donaubogen gelegene Walachei, welche von der Alnta durchflössen ist und im N. die transsilvanischen Alpen enthält; ein Bergplateau, die Dobrudscha, welche nach No. zum sumpfigen Donaudelta abfällt. Die Entwässerung des Landes geschieht durch zahlreiche Nebenflüsse nach der Donau zu, die in Rumänien einen breiten Strom mit teilweise ver- sumpften Ufern bildet; von ihren drei Mündungen (Kilia, Sulina und St. Georgsarm) ist nur die mittlere schiffbar. —• Das Klima des Landes ist im Sommer sehr heiß, im Winter häufig rauh und schneereich. Krrverbscsuell'en. § 7s. Rumänien ist ein Ackerbaustaat; die Hauptnahrungsquelle bildet die Landwirtschaft. Die Fruchtbarkeit des Bodens liefert selbst bei mittelmäßiger Bestellung so reiche Erträge, daß Getreide (Mais und Weizen) ausgeführt wird. Auch Wein- und Tabakbau find beträchtlich. Neben Rindern, Schafen, Schweinen und Ziegen tritt der sumpfliebende Büffel als Haustier auf. Ausgedehnte Bienenzucht liefert Honig und Wachs. An metallischen Bodenschätzen arm, enthält Rumänien nur reiche Satzlager

8. Lehrbuch der Geographie - S. 111

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 111 — halten. — Die herschende Konfession ist die griechisch-katholische; der Stand der Volksbildung ist ein sehr niedriger. Die hauptsächlichsten Städte sind: 1. Bukarest, Großstadt in der Walachei, Haupt- und Residenzstadt, zeugt mit seinem Durcheinander von Hütteu und Palästen von dem unfertigen, aber hoffnungsreichen Zustande des Landes; Hauptniederlage für westeuropäische Jndnstrieartikel, mit geringer Eigenindustrie (Luxusartikel); Universität. 2. Galatz an der Donau, im Treffpunkte der drei Landschaften zwischen den Mündungen des Seret und Prut, ein für Seeschiffe vom schwarzen Meere aus erreichbarer Freihasen, ist der wichtigste Handelsplatz für Laudes- produkte (Getreide, Wolle, Honig, Wachs und Talg). 3. Jassy (jaschi), Hanptort der Moldau, unsauber und staubig, mit stark- besuchten Messeu und Viehmärkten; Universität. 10. Skandinavien. Lage und Wegrenzung. tz 77. Skandinavien, die größte Halbinsel Europas, erstreckt sich durch fast 16 Breitengrade. Sie wird in ihrer Nordhälfte vom nördlichen Polar- kreis gekreuzt. Ihre Grenzen werden durch Meere gebildet mit Ausnahme der nordöstlichen, an der mehrere Flüsse (schwed. Else: Tornea- mit Mnonio-Els zum bottuischeu Meerbusen und Tana-Elf zum Eismeer) Schweden und Norwegen von Finnland scheiden. Gieb die Meeresgrenzen Skandinaviens nach der Karte an! Wodenfo^m und E»en>ässer. $ 78. Die Halbinsel umfaßt: ein Hochland im W. und ein Flachland (baltischer Schild) im 0. und 8. 1. Das stark vergletscherte skandinavische Hochland besteht aus vieleu im N. sirst- oder klippensörmigen, im 8. wellenförmigen Felfenplateans oder Fjelden (— Hochgebirgen), die nach 0. allmählich in das baltische Flachland übergehen, während sie nach W. steil zum Meere abfallen und von zahllosen Fjorden (— tief einschneidenden Meerbusen) zerschnitten sind. Die Fjorde, , schmale und tiefe, nach dem Innern zu verzweigte und von hohen Felswänden eingeengte Meereseinschnitte, sind teilweise über 100 km lang und versechs- fachen die Länge der norwegischen Küste. Die bedeutendsten unter ihnen sind der Fjord von Kristiania, ein Ausläufer des Skager Rak, der mit diesem das bildende Skandinaviens in zwei Halbinseln spaltet, der Hardanger Fjord und der Sognefjord (ßünjefjor). Nördlich und nordöstlich von dem letzteren

9. Lehrbuch der Geographie - S. 107

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 107 1. Kolonien des St. Petersburger Gouvernements (Flußgebiet der Newa und Ufer des finnischen Meerbusens), 2. Wolga-Kolonien (Flußgebiet der mittleren Wolga) und 3. Kolonien Südrußlands (Niederlassungen am schwarzen Meer). Die Kolonisten des Petersburger Gouvernements versorgen die Residenz- bewohner mit Gemüse und vermieten in den Sommermonaten ihre schmucken Häuser als Sommerwohnungen, — Die Ackerbaukolonien an der Wolga in der Nähe von Saratow, etwa 100 Ansiedelungen nebst der Herrnhuter Kolonie Sarepta, gehören zu den bevölkertsten und blühendsten. _ — Am schwarzen Meere bestehen etwa 190 Ansiedelungen. Außerdem besitzen sehr viele russische Städte eine deutsche Kolonie. — In den letzten Jahren haben viele deutsche Kolonisten Südrußlaud verlassen und sind nach Rumänien aus- gewandert. 8. Das Königreich Dänemark. Lcrge und Megrenzung. § 68. Das dänische Jnselreich umfaßt in Europa: a) das eigentliche Dänemark (Nordhälfte der Halbinsel Jütland und die Inseln Fünen, Seeland, Langeland, Laaland, Falster, Möen und Bornholm, zusammen wenig größer als die Provinz Ostpreußen), d) die europäischen Nebenländer (Faröer und Island). Jütland, der nördlichste Ausläufer des germanischen Flachlandes, ist von diesem durch die Königsau geschieden. Es bildet mit den Inseln eine Scheide- wand zwischen Nord- und Ostsee und eine nur durch drei schmale Meeresarme unterbrochene Brücke zwischen dem germanischen Flachland und Skandinavien. Gieb Namen und Lage der Meeresarme an! Modenform und ^eroäffex. § 69. Jütland enthält: ein Hügelland im 0. und ein Flachland im W. Die Inseln sind im allgemeinen flach oder sanft hügelig. Das jütische Hügelland endet in Skagens Horn (Kap Skagen) und besteht aus srucht- barem Lehmboden, der hier wie auf den Inseln prächtige Buchenwälder trägt. Das jütische Flachland enthält sandigen Heideboden. Das Nordende der Halbinsel wird von dem Limsjord (limsjor) durchschnitten. Die Flußläufe des Königreichs sind sämtlich unbedeutend. Erwerbsquellen. § 70. Ackerbau (besonders in Ostjütland und auf Seeland), Vieh- zncht (Schafe, Pferde und Rinder) und Fischfang bilden die wichtigsten Nahrungsquellen. Dänemark ist ein Agrikulturstaat. Mineralschätze fehlen;

10. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 204

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
' 1 204 lande Kronstadt, in strategisch wichtiger Lage (zwei Pässe beherrschend) am Fuße eines steilen Berges in einem engen Thale, mit bedeutender Industrie in Tuch-, Lein- und Banmwollenwaaren, die erste Fabrik- und Handelsstadt in Siebenbürgen, 28,000 E. — Bistritz im Nößlerlande (No.) an der Bistritz, Nebenfluß des Szämos, Festung und Haupthandelsstadt zwischen Siebenbürgen und der nördlich angrenzenden Bnko- wina, zwischen Danzig und der Levante, 6000 E. Im Lande der Ungarn: Klausenburg, im Thale des kleinen Szämos, in der Nähe eines Passes (Klause), freundlich gelegen, besteht aus der düsteren Altstadt und der schön gebauten Neustadt, hat Tuchwebereien und ein bedeutendes Salzwerk; 26,000 E. Torda oder Thorenburg, romantisch gelegen, aber schmutzig im Innern, hat ein noch beträchtlicheres Salzwerk. Eine Stunde von hier ist die Thorenburger Klause, ein Bergpfad durch eine schmale, 1 Stunde lange Schlucht zwischen hoch- aufgethürmten Felsen. Karlsburg, früher Weißenburg, Festung an dem Maros. Der bedeutendste Ort im Lande der Szekler ist Maros-Vg-f^rhely mit Tabaksbau und Handel und 13,000 E. Anmerkung. Die zur Somatischen Tiefebene gehörigen Kronländer der öfter- reichisch-ungarischen Monarchie, Galizien, Krakau und die Bukowina, finden dort, § 66, die deutschen in dem der politischen Geographie von Deutschland gewidmeten Abschnitte in § 83 ihre Besprechnng. Britische Inseln. S. Karte Xvi. § 60. Lage, Gestalt und Dimensionen, Gebirge und Flüsse; Geschichte. Mit diesem Namen bezeichnet man die in geringer Entfernung nördlich von Frankreich zwischen dem 50 und 61° (49° 56' und 60° 55') Nbr. und 6° 40' und 19° 23' Ol. liegende Inselgruppe, bestehend aus zwei größeren Inseln und an 5000 kleineren, zum Theil unbewohnten Felsen- eilanden. Schon die Römer nannten die Einwohner Britanni und die In- seln Insulae Britannicae. Den südlichen Theil der östlichen großen, sonst als Ganzes Albion (d. i. Bergland), nennt man England, den nördlichen Schottland, die westliche (2 V2 mal) kleinere Insel Irland, die beiden ersten zusammen (auch wol mit Inbegriff der letzteren) Großbritannien. Durch wie viel Breiten- und Längengrade erstrecken sich einzeln und zusammen die beiden Hauptinseln? Welcher regelmäßigen Figur kommt Irland am nächsten? Schottland? England? Alle drei zusammen? Größe aller 5719,84 Qm., der Hauptinsel nahezu 4000, Irlands 1500. Der Kanal trennt Großbritannien von Frankreich. Wo hat derselbe seine größte Breite (2 7 Ml.)? Seine geringste (5 Ml.) im Bas äs Calais, zwischen Calais und Dover. Zwischen beiden Städten zieht sich in ge- ringer Tiefe (20 Faden) ein Felsenwall von Küste zu Küste; weiter nach W. wächst die Tiefe auf das Dreifache, eine immer noch geringe Meerestiefe. Wer denkt dabei nicht an die Straße von Gibraltar u. a. Meerengen, die auf einen früheren Zusammenhang der jetzt getrennten Länder hinweisen? Die in dem östlichen Theile der Straße gegenüber liegenden Ufer Englands und Frankreichs bestehen beide aus weißen Kalkfelsen, die sich auf Seite Englands bis 105 m. aus dem Meere erheben, während die französischen J
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