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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Seminare - S. 173

1912 - Breslau : Hirt
2. Melanesien und Neuseeland. 173 105. Pfahlbauten an der Allste von Neuguinea. Die Papuas im W und N Neuguineas und im Bismarck-Archipel wohnen mit Vorliebe in Pfahlbauten, Bambusstämme bilden die Pfähle, Bambusstäbe oder Matten die Wände, Palmzweige das Dach. Das Haus hat nur eine Tür und einen großen (dunkeln) Raum. Über den Stäben des Fußbodens liegen meist Matten. An den Erundpfählen wird das Auslegerboot befestigt. 106. Aus dem Vulkangebiete in der Mitte der Nordinsel von Neuseeland, südlich des Taupo-Sees. Der schöne Kegelberg in der Mitte ist der nur noch Dampfwolken ausstoßende Ngaruhoe (2280 m), weiter rechts der noch tätige Vulkan Tongariro (1974 m).

2. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 333

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 333 — (1,50-1,60 m), haben ein breites, plattes Gesicht mit vorstehenden Backenknochen, eine braungelbe Hautfarbe und schwarzes, straffes Haar. Sie bewohnen nicht nur Grönland, sondern auch die Randgebiete Nordamerikas, und ihre Gesamtzahl schätzt man auf 40000 Köpfe. Die Eskimo haben es in bewundernswerter Weise verstanden, sich in ihrer Lebens- weise den unwirtlichen Gegenden, die sie bewohnen, anzupassen und die spärlichen Gaben der nordischen Natur auszunutzen. Da es eßbare Pflanzen nur in geringer Zahl gibt, sind sie hauptsächlich auf tierische Nahrung angewiesen. Sie machen Jagd auf Seehunde, Walrosse, Fische, Seevögel und Renntiere und benutzen dabei Harpunen, Bogen, Schlingen und Fallgruben. In einem langen, ganz mit Fellen überzogenen Einmannsboote, dem Kajak, der nur in der Mitte eine Lffnung für den Körper des Ruderers hat, wagen sie sich sogar weit auf das stürmische Meer hinaus. Das wichtigste Jagdtier ist der Seehund, der ihnen fast alle Lebensbedürfnisse liefert: Fleisch als Nahrungsmittel, Speck zur Heizung und Beleuchtung der Wohnung, Felle zur Bekleidung, Sehnen, die als Zwirn benutzt werden, Därme, die man zu Segeln und Fensterscheiben zusammennäht, und Knochen, aus denen man allerlei Geräte fertigt. Die Kleidung, die sich bei Männern und Frauen nur wenig unterscheidet, besteht hauptsächlich aus Fellen, in den von europäischer Kultur beeinflußten Gegenden auch aus dicken Wollstoffen. Als Wohnungen dienen im Sommer Zelte mit Fellüberkleidung; die Winterhäuser liegen z. T. in der Erde, sind aus Steinen und Rasen erbaut und haben zum Schutz gegen die Kälte häufig einen gang- artigen Vorraum. „Doch gibt es in Westgrönland jetzt auch bessere Häuser, deren Wände, Decken und Fußböden von Dielen sind, und in denen sich Tische, Stühle, Spiegel, Bilder, Uhren und Lampen befinden." Als einzige Haustiere hält man Hunde, die zum Ziehen der Schlitten verwendet werden. Schon im Mittelalter hatten sich Normannen an der Küste Grönlands niedergelassen und Ansiedlnngen gegründet, die aber später wieder eingingen. Da war es im 18. Jahr- hundert ein norwegischer Pfarrer auf den Lofoten, Hans Egsde, in dem der Gedanke erwachte, über die Schicksale seiner vor Jahrhunderten in Grönland verschollenen Lands- leute Erkundigungen einzuziehen und den Eingeborenen das Evangelium zu bringen. Er sand die nötige Unterstützung, segelte 1721 nach Grönland, gründete eine Niederlassung und hat bis 1736 unter großen Entbehrungen selbstlos unter den Eskimo als Missionar und Kulturförderer gewirkt. Andre, später auch Herrnhuter Missionare, haben sein Werk fort- gesetzt. Das bewohnte Grönland gehört heute zu Dänemark. Um die Bewohner vor Ausbeutung zu schützen, hat sich die Regierung das alleinige Handelsrecht gewahrt. Kein fremdes Kaufmannsschiff darf an der Küste landen. Der Handel ist des Eises wegen auf den Sommer beschränkt. Das Land liefert Robbenspeck, Fischleber, Felle von Seehunden, Blaufüchsen und Bären, Eiderdaunen, Tran, Walfisch- und Walroßzähne, Stockfische und auch einige Erze, Blei, Zink, Zinn, Eisen sowie Kryolith, das bei der Herstellung des Glases verwendet wird. — Die Hauptanfiedlung ist Jnlianehaab (3000 E.). 2. Die Nordische Inselwelt Amerikas (S. 245). 3. Spitzbergen (65000 qkm) liegt n. von Europa zwischen dem 76. und 80. Breiten- kreise. Es besteht aus vier größeren und vielen kleinen gebirgigen Inseln, die von zahl- reichen Fjorden zerrissen sind. Das Innere der Hauptinsel ist mit Eis bedeckt, von dem sich Gletscher in die Fjorde hinabziehen. Die Westseite wird von einem Arm des Golf- stroms berührt. Daher ist das Küstengebiet hier eisfrei. Die Inseln sind unbewohnt, werden aber im Sommer von Walfisch-, Walroß- und Robbenjägern ausgesucht. Neuerdings sind sie auch zu einem beliebten Reiseziel für Nordlandsreisende geworden. — 200 km s. von Spitzbergen liegt vereinsamt die Bäreninsel (68qkm),noch weiter sw., zwischen Skandinavien und Grönland, Jan Mayen (370 qkm), das einen 2550 m hohen erloschenen Vulkan trägt.

3. Erdkundliches Lesebuch für die Oberstufe höherer Lehranstalten und Seminare - S. 107

1911 - Breslau : Hirt
Über den Kamm des Kara-korum. — Die Entdeckung der Jndusquelle. 107 Bis ins Mark durchkältet gingen luir zu Fuß nach der Paßschwelle hinunter, wo sich die ganze Karawane angesammelt hatte; die Höhe betrug 5780 Meter, und es war 1 Grad Wärme. Die Leute saugen nicht, sie waren zu müde, aber wir hatten doch allen Gruud, froh zu sein, denn alle Tiere waren mit ihren Lasten glücklich herauf- gekommen. Nach Norden hin zieht sich ein kleines Tal, dem wir langsam bergab folgten. Sein Boden besteht aus lauter (Schlamm, in den die Tiere bei jedem Schritt einsanken, und in den Gruben, die ihre Hufe hinterließen, sammelte sich sofort trüb- graues Wasser an. Um uns herum dehnte sich ein Gewirr von relativ niedrigen, flachen Hügeln aus, die stets von jenen Spalten, die fließenden Boden ankündigen, durchfurcht waren. In der Mitte des Tales schlängelte sich lautlos ein Wässerlein ohne Stromschnellen hin; im übrigen war die ganze Gegend überschwemmt, und Wassermangel hatten wir also zunächst nicht zu befürchten. Da, wo wir lagerten, war kein Grashalm zu sehen; es hatte daher gar keinen Zweck, die Tiere frei umherlaufen zu lassen, sie wurden paarweise zusammengebunden und mußten so stehend warten, bis die Sonne unterging. Tann setzte Gnffarn^) sich auf eine Filzmatte, ließ einen Sack Mais vor sich hinstellen, füllte eine Holzschale mit diesem Futter und leerte sie in einen dargereichten Beutel aus, den ein Ladaki dann einem Pferd vor das Maul hängte. Und so liefen die Männer hin und her, bis alle Tiere ihren Anteil erhalten hatten und die trocknen, harten Maiskörner an- genehm zwischen den Zähnen der hungrigen Tiere krachten. Die Ladakipserde wei- gerten sich energisch, Mais zu fressen, und erhielten statt dessen Gerste; sie wieherten so freundlich, wenn die Beutel gebracht wurden, aber lange hielt die Freude nicht vor; das Knabbern hörte nach und nach auf, und mit hängendem Kopf erwarteten sie blin- zelnd und müde die neue lange Nacht. Einige überflüssige Pferde waren mit trocknen Japkakpflanzen beladen; beim Lager Nr. 2 gab es keine Spur von Feuerungsmaterial. Wir waren jetzt 5552 Meter hoch. Am Morgen nahm ich von Tfchenmo, dem Kotidar von Tanlfe, und von Sambnl, dem Nnmberdar Pobrang, die hier umkehrten, Abschied. Sie konnten sich bald wieder an warmen Winden und dem Sonnenschein heller Tage erfreuen. Außer reich- licher Bezahlung für ihre guten Dienste erhielten sie jeder ein Zeugnis in rühmenden Ausdrücken. Sie nahmen meine Post mit und sollten den Boten aus Leh, falls sie ihnen begegueteu, über den Weg Bescheid sagen. Unsere Gesellschaft verkleinerte sich dadurch um sechs Mann, drei Pferde und sieben Mks. In meiner Abteilung waren wir nun bloß noch zu drei Manu, uämlich ich selbst, Robert zu Pferd und Rehim Ali 2) zu Fuß. Wir machten nun mit dem Bach einen Bogen nach Norden und hatten dabei auf beiden Seiten hügelige Berge. Das Land war wie tot, man sah keinen Grashalm, nicht einmal die Spur einer verirrten Antilope; alles organische Leben schien von hier verbannt zu sein. Aber als wir ein wenig weitergekommen waren, tauchten Spuren von Menschenbesuchen aus. Man sah im Boden einen schwachen, hellen Streifen, der wie ein lange nicht begangener Pfad aussah, und neben ihm ein zylinder- förmiges Steinmal mit einer Steinplatte obenauf. Und an einer Stelle lagen mehrere Pferde- und Mkfchädel. Doch sollen sich Jäger, wie man mir sagte, nie hierher ver- irren; vielleicht war es ein Erinnerungszeichen an die Kartenansnahmearbeiten der Survey of India oder stammte von einem der europäischen Pioniere her, die vor vielen Jahren zwischen Osttnrkestan und Indien hin und her gereist sind. 1) Mohammedaner, 62 Jahr alt, Begleiter Hedms. ■ [H ] 2) Mohammedaner, Hedms Handlanger, [H.]

4. Erdkundliches Lesebuch für die Oberstufe höherer Lehranstalten und Seminare - S. 108

1911 - Breslau : Hirt
108 B. Zur Länderkunde. Das Wetter war echt tibetisch. Eine Hagelbö nach der anderen durchkältete uns und jagte uns ihre kühlen Schauer ins Gesicht, aber die Sonne schien doch immer irgendwo innerhalb unseres Gesichtskreises. Von den Wolken, die ganz unbedeutend aussahen, hingen lange Hagelfransen herab, aber diese vermochten den Boden nicht weiß zu färben; er blieb so trocken wie Zunder, im Gegensatz zu den feuchten Ge- hängen auf beiden Seiten des Kara-kornm-Kammes. Es staubte sogar ab und zu hinter den Pferden. Weit vor mir sah ich zwei schwarze Punkte auf dem gelblich- grauen Gelände — es waren ein Pferd und sein Führer, die hinter den anderen zurückgeblieben waren. Man sah deu großen Zug der Karawane sich ungeheuer langsam einen Abhang entlang bewegen. Sie machten halt, sie hatten also Weide gefunden! Ach, nein — der Boden war hier ebenso unfruchtbar wie überall während der 19 Kilometer, die wir an diesem Tage zurückgelegt hatten. So wie gestern mußten die Tiere zusammen- gebunden stehenbleiben, und die Riemen ihrer Gersten- und Maisbeutel wurden ihnen wieder um den Hals gehängt. In der Dämmerung berief ich Muhamed Jsa zum Kriegsrat. „Wie lauge können die Tiere noch aushalten, wenn wir keine Weide finden?" „Zwei Monate, Herr, aber wir finden schon eher Gras." „Wenn wir keine längeren Tagemärsche machen wie heute, brauchen wir bis an den Lake Lighten, den Wellby Sahib vor zehn Jahren entdeckt hat, zehn Tage, und der Weg führt durch Ling-fchi-tang und Aksai-tschin, die zu den ödesten Gegenden ganz Tibets gehören." „Tann wollen wir versuchen, doppelte Tagemärsche zu machen, um möglichst schnell durch das böse Land zu kommen; in der Gegend des Jeschil-köl ist die Weide gut, wie Sonam Tsering, der dort gewesen ist, sagt." „Wie steht es mit den Tieren?" „Die halten sich gut, nur eiu Pferd und ein Maulesel sind milde, aber die lassen wir einstweilen ohne Last gehen. Für die übrigen ist die Last ein wenig schwerer geworden, seit wir die sieben Daks nicht mehr haben. Aber das gleicht sich bald aus." „Wie machen sich die gemieteten Pferde?" „Die machen sich auch gut, bis auf zwei, mit denen es zu Eude geht und die wir wohl bald verlieren werden." „Achte ja darauf, daß die Tiere möglichst geschont und gut gepflegt werden." „Sie können sich aus mich verlassen, es wird nichts versäumt. In solchen Lagern wie diesem hier bekommen sie mehr Mais und Gerste als gewöhnlich, aber da, wo es Weide gibt, gehen wir mit uuseren Vorräten sparsam um." Am 3. September lag das flache Plateau in Schneerauch und Nebel verborgen, und es war schwer zu entscheiden, nach welcher Seite man ziehen mußte; wir ver- abredeten jedoch, daß keiner den Fluß aus deu Augen verlieren dürfe, denn anderes Wasser schien nicht zu finden zu seiu. Wir waren noch nicht weit gelangt, als der Schneefall begann, ein scharfer Südwestwind sich erhob und die wirbelnden Flocken uus sogar die allernächsten Hügel verbargen. Es schneite jetzt so dicht, daß wir sürch- teten, die Spur der Karawane, die schon weit voraus war, zu verlieren. Der englischen Karte uach konnten wir von einem kleinen Salzsee nicht mehr weit entfernt sein, aber in diesem Wetter war man nicht imstande, sich von dem Aussehen des Landes einen Begriff zu machen, und es hatte keinen Zweck, des Umschauens wegen einen der Hügel zu besteigen. Wir saßen eingeschneit im Sattel, aber der Schnee taute auf unseren Kleidern, und man wurde von einem unangenehmen Feuchtigkeitsgeruch verfolgt.

5. Erdkundliches Lesebuch für die Oberstufe höherer Lehranstalten und Seminare - S. 140

1911 - Breslau : Hirt
140 B. Zur Länderkunde, Je mehr wir uns der Residenz des Sultans näherten, desto größer wurde die Zahl der der Expedition voranmarschierenden Watnssi. Wir wurden gewahr, daß sich der Sultan zu einem großen Empfange vorbereitete. In allen Dörfern fehlten die Watnales, und auf die Frage nach ihrem Aufenthalt nannte man Nianfa. Ver- pflegnngskarawanen und Kleinviehherden, von Watnssi geführt, die man überall das Land durchstreifen sah, hatten dasselbe Ziel. Der Sultan schien also alle Großen seines Reiches in seine Residenz berufen zu haben. Viele näherten sich uns und setzten sich an die Spitze unserer Karawane. Wenn sie sich dort trafen, so begrüßten sie sich, indem einer den Arm leicht um die Taille des auderu legte oder den Ellbogen des Bekannten erfaßte, was dieser erwiderte. In dieser Stellung pflegten sie dann einige Augenblicke zu verharren: „Amasho", grüßte der eine, „ich wünsche dir Vieh"; „amasho ngnrre", „ich wünsche dir weibliches", antwortete der Angeredete. So wuchs begreiflicherweise die Spannung in unserer Karawane mit jedem Tage, jeder versprach sich höchst merkwürdige Erlebnisse und wünschte den Augenblick herbei, den Mann von Angesicht zu seheu, dessen Name jeder in Ruanda kennt, dessen Wort Evangelium bedeutet, außer dessen Willen es keinen anderen im weiten Reiche Ruanda gibt. Endlich näherten wir uns der hochgelegenen Residenz. Hunderte von Watnssi schritten uns vorauf, die ohnehin stattliche Karawane noch vergrößernd. — Einige Vornehme waren von einer Anzahl Trüger begleitet, die die Kleidung und Lebens- bedürfnisse des „Herrn" in großen Körben aus dem Kopse trugen. Andere führten gar eine Kuh mit, damit ihnen die tägliche frische Milch nicht fehle. Kurz vor dem Einmarsch hatten wir die Freude, Hauptmann von Grawert, welcher zu uuserem Empfang den weiten Weg aus Vlfumbura nicht gescheut und der schon mehrere Tage beim Sultan kampiert hatte, zu begrüßen. Tausende von Men- schen beobachteten von ferne, von den Kuppen der Hügel und Anhöhen, in ruhiger Haltung unseren Anmarsch; kein Lärmen, kein Schreien, kein Volksgedränge, wie sonst üblich, begleitete den Einzug. Die Haltung der Bevölkerung unterschied sich auf das vorteilhafteste von der ihrer Genossen an der Küste. Tie gespannte Aufmerksamkeit, mit welcher die Bewohner von Niansa uns be- obachteteu, hatte aber auch uoch einen besonderen Grund. Denn die ungeheuren Mengen Lebensmittel, die großen Herden von Vieh, die als Geschenk des Sultaus hier aufgestapelt lagen, nicht zum wenigsten die Anwesenheit des Residenten von Grawert selbst, der in voller Uniform uns einholte, hatten die Vorstellung ganz be- sonderer Machtentfaltung, die sich hauptsächlich um meine Person drehte, in der Phantasie der Leute erweckt. Erzählungen unglaublichster Art schwirrten in der Luft umher und bildeten das Gesprächsthema. „Ter große Stier kommt mit seinen Kälbern", slog es von Kuppe zu Kuppe, „er hat vier Arme und sechs Beine", womit weniger ein Porträt meiner Persönlich- keit gezeichnet, als vielmehr, der Denkuugsart des Hirtenvolkes entsprechend, meine Macht und Stärke augedeutet werden sollte. Ans einem weiten Platz nnweit der Sultanshütte, der dank Hauptmann von Grawerts Bemühuugen vortrefflich vorbereitet worden war, wurde diesmal das Lager mit ganz besonderer Sorgfalt hergerichtet. Denn wir erwarteten den Besuch des „Mami". Ehe der Allmächtige erschien, wurden wir aber noch Zeugeu eiues höchst erheitern- den Vorganges. Rings um das Lager standen große Mengen von Mahntu. Neu- gierig hatten sie sich um das Lager geschart und starrten uns Ankömmlinge an. Aber

6. Erdkundliches Lesebuch für die Oberstufe höherer Lehranstalten und Seminare - S. 114

1911 - Breslau : Hirt
114 B. Zur Länderkunde. Dolmetscher und Adul als Koch, unseren sechs eigenen Tiereu und drei Hunden, von denen einer, ein neuangeschaffter, uns aber am ersten Tag schon fortlief, begleiten. Ich hatte Roberts kleines Zelt; unser Arsenal bestand aus zwei Muten und einem Revolver, weil Räuber die Gegend sehr unsicher machen sollten. Einen Führer konnte ich nicht auftreiben. Aber auf dem Weg nach Diri-pu, wo ich wieder lagerte, stieß ich auf eiueu älteren Mann aus Tok-dfchaluug, der deu Kailas dreizehnmal um- wandern wollte und der mir mancherlei wertvolle Auskunft erteilte. Er ließ sich aber um keinen Preis bewegen, uns weiter zu begleiteu. Am 8. setzteu wir unseren Weg durch das Tal fort, das von Diri-pu nach Nord- Nordost geht und nach dem Tseti-la hinaufführt. Der in viele Arme gespaltene Fluß war über Nacht mit einer dünnen Eishaut überfroren, die, wo das Wasser sich verlausen hatte, wie Glas aussah. Sie verschwand jedoch bald in der neuen Tagesflut. Das Tal ist breit, und der Weg trägt Spureu lebhaften Verkehrs, obgleich uns kein Mensch begegnete. Die Murmeltiere Pfiffen vor ihren Höhlen, für sie ist der Sommer auch bald zu Ende. Von vielen Punkten aus sieht man den Kang-rinpotsche empor- ragen; an solchen Stellen haben die von Norden kommenden Pilger stets Steinmale angehäuft. Überall herrscht Granit vor, gelegentlich kommt aber auch kristallinischer Schiefer vor. Wir folgen den frischen Spuren dreier Reiter. Tie Steigung nimmt zu, und die Landschaft wird immer hochalpiner. Zwischen gewaltigen Geröllkegeln mit rieselnden Schmelzbächen steigen wir aus abschüssigem Pfade nach den: Paß hinauf, dessen Höhe 5628 Meter beträgt. Sein Plateau ist außerordentlich flach. Auf seiuer Nordseite wurde das Lager Nr. 234 ausgeschlagen. Am Abend meldete Rabsang, daß unsere Brennstosssammler Pfiffe und Sig- nale, die von anderer Seite beantwortet wurden, gehört hätten; die Leute glaubten fest, daß hier Räuber seien, und wagten nicht draußen am Feuer zu sitzen, um nicht gute Zielscheiben für Schüsse aus dem Hinterhalt abzugeben. Ich beruhigte sie mit der Versicherung, daß kein Räuber es wagen werde, einen Europäer zu überfallen, gab aber doch dem Nachtwächter Befehl, auf unsere Tiere gut achtzugeben. Die Nacht verlief ruhig; die Minimumtemperatur ging auf 8,8 Grad Kälte hin- unter; der Herbst war schon wieder in das öde Tibet eingezogen! Ich hatte ange- nommen, daß der Tseti-la der entscheidende Paß sei, aber wir waren noch nicht weit gelangt, als wir seinen nach Norden strömenden Bach eine Biegung nach Westen machen und durch ein scharf ausgeprägtes Tal nach dem Dunglung hinunterfließen sahen. Er gehört also zum Flußgebiet des Satledsch und nicht zu dem des Indus; der Tseti-la ist also nur ein Paß zweiter Ordnung. Aber den wirklichen Paß, eine außerordentlich slache Talschwelle, erreichten wir bald. Hier liegt ein kleiner, trüber See, aus dessen östlichem Teil der Bach, an dem wir nun den ganzen Tag entlang- ziehen, austritt. Dieser Paß ist der Tseti-latschen-la, er bildet die Wasserscheide zwischen dem Satledsch und dem Indus. Seine Höhe bleibt hinter der des Tseti-la zurück, da sie nur 5466 Meter beträgt; er liegt im Hauptkamm des Transhima- laja. Der Kailas liegt also eine starke Tagereise südwärts der Wasserscheide der beiden Ströme und gehört ganz znm Flußgebiet des Satledsch. Vou dem See an folgten wir diesem kleinen Nebenfluß des Indus nach Norden. Der Talboden war sumpfig und höckerig. Hier und dort sah man drei Kochsteine. In dem vorzüglichen Gras lag ein totes Pferd. Seltsam, daß sich hier keine No- maden aufhielten! Endlich erblickten wir in weiter Ferne ganz unten im Tal berg- abziehende Männer mit großen Schafherden. Tnndup Souam und Ische müsseu ihnen uachlausen, allmählich holen auch wir anderen die Gesellschaft ein. Es sind

7. Erdkundliches Lesebuch für die Oberstufe höherer Lehranstalten und Seminare - S. 164

1911 - Breslau : Hirt
f 164 B. Zur Länderkunde. In solcher Weise verläuft das Leben einer Buschmannfamilie. Hauptsächlich wird gesammelt, die Jagd spielt heutzutage nicht mehr die Hauptrolle wie früher. Ist ein Gebiet abgesucht, so wird ein neues Standlager bezogen, bis der manchmal mehrere deutsche Quadratmeilen umfassende Familiendistrikt abgesucht ist. Das Leben des Buschmanns ist hart genug, aber er ist froh, wenn er immerhin imstande ist, unter Entbehrungen, hungernd und durstend, sein Leben zu fristen. Es gibt aber auch viel schlimmere Zeiten für ihn. Nehmen wir einmal an — und das ist nicht so selten der Fall —, daß die Regen am Ende des Jahres ausbleiben. Die Melonen sind zu Ende, die Knollen geschrumpft, saftlos, der Saugbrunnen versagt. Was tuu? Drei, vier, fünf stramme Marschtage trennen die Familie von jedem Wasser. Aber selbst der Buschmann kann nicht mehr aushalten. Schon sind sie alle erschöpft, abgemagert, der Magen knurrt, die Kehle brennt. Es gibt nur die eine Mög- lichkeit, Tod oder Durchbruch zum nächsten Wasser. Man läßt alles irgendwie Ent- behrliche zurück, Hausgeräte, Felle, und vorwärts geht's, so schnell jeder kann. Nackts wird gerastet, am Tage marschiert. Zuweilen findet man noch eine Knolle, eine Wurzel, eine letzte, saftlose Melone. Man sammelt die Kerne der reifen Melonen und röstet sie abends im Feuer. Man röstet die Sandalen, klopft sie, röstet sie und klopft sie von neuem, bis sie mürbe genug sind, dann werden sie gegessen. Ebenso behandelt man die alten, stinkenden Häute, und selbst die Ledermäntel folgen stückweise nach. Vielleicht rettet der Fund eines Nestes mit Straußeueiern der Familie das Leben. Wehe dem Kind, wehe dem Greis, wehe dem Kranken, die ans Hunger, Durst und Schwäche zurückbleiben! Niemand kümmert sich um sie, rettungslos sind sie verloren, verschollen, aber nicht vergessen. Im Bogen umgeht der Überlebende in Zukunft die Stätte des Jammers. Er fürchtet die Geister der nnbestatteten Toten. Am dritten, vierten, fünften Tage wird endlich das Wasser erreicht. Man muß sie gesehen haben, diese abgezehrten, schwankenden Gestalten, hohläugig, mit ein- gefallenen Gesichtern, fleischlosen Gliedern und skeleltartigem Brustkorb, der aus- fallend absticht gegen den dicken, runzligen, schlaffen und doch aufgetriebenen Bauch, der in der Not mit unverdaulicher Kost gefüllt wurde. Sie steigen in das Brunnenloch hinab, sie trinken und trinken. Andre schleppen sich hinterher. Mit dem Verlust einiger, unter Umständen zahlreicher Köpfe erreicht die Horde das Wasser. Das Leben ist zunächst gerettet, aber Not und Elend enden nicht. Das Feld ist vielleicht arm an Nahrung, abgesucht von zahlreichen Familien, wildarm, obwohl sich das Wild in dieser Jahreszeit, wie die Menschen, ans Wasser drängt. An den Sumpf- und Flußgebieten geraten die Buschmänner aber in die Hände der Neger, werden ihrer Habseligkeiten beraubt und zu Frondiensten herangezogen. Kurz, das Ende der Trockenzeit ist die schlimmste Zeit im Jahre. Die Regen erst bringen Er- lösung. Jubelnd zieht man wieder hinaus ins Sandfeld. Allein, oft genug bleiben die Regen aus. Statt Ende Noveniber fallen sie viel- leicht erst im Februar oder gar im März, wie z. B. im Jahre 1892/93. Tann erreicht die Not erst den Gipfel und lichtet in erschreckender Weise die Reihen der bereits durch Hunger ermatteten, verkommenden Häuflein. Man begreift kaum, wovon dann überhaupt die Bufchmäuner leben, wie sie es fertigbekommen, ihr elendes Dasein zu fristen.

8. Erdkundliches Lesebuch für die Oberstufe höherer Lehranstalten und Seminare - S. 187

1911 - Breslau : Hirt
22. Auf dem antarktischen Inlandeis. 187 des Morgens stellenweise harte Sastrugis, die alle nach Südsüdost wiesen. Wir halten diesen Kurs inne, weil das Land sich in ungefährer Richwng von Südosten nach Osten erstreckt. Im Lause des Tages erschienen noch mehr hohe Berge im Südosten; in westlicher Richwng entdeckten wir etliche 3000—4800 Meter hohe Bergspitzen. Das ganze Gelände scheint aus Massen auf Massen solcher Berge zu bestehen^ einer hinter dem andern. Am schlimmsten war heute unser Kampf mit dem schrecklich weichen Schnee, besonders in den Tiefen dieses wellenförmigen Plateaus. Nachmittags passierten wir eine derart schlechte Stelle, daß die Ponys bis zum Bauch in den Schnee sanken; es gelang uns nur mit äußersten Kräften, die Schlitten von der Stelle zu bekommen. Beim Anstieg ging es besser, doch schon um 5.45 p. m. hatten die Ponys ausgespielt, besonders der alte Qnan, der beinahe zusammenbrach, nicht infolge des hohen Ladegewichts, sondern durch die fortwährenden Anstrengungen, seine Gliedmaßen durch den Schnee zu arbeiten. Das Wetter ist ruhig und klar, doch sehr heiß und strapaziös für Mann und Pferd. Wir gestatten uns nur kleine Rationen, denn wir müssen sparen, was wir nur irgend können, um soweit als mög- lich vorwärts zu kommen. Marshall hat heute das neuentdeckte Land abgemessen. tut dies regelmäßig. Der Hypsometer zeigte um 1 p. m. sehr hoch, sofern man sich auf ihn verlassen kann und die Resultate nicht vom Wetter abhängen. Wir müssen ungefähr auf Meereshöhe sein. Die Wellenformen laufen ungefähr von Osten nach Süden und von Westen wieder nach Westen herum; sie sind uns gegenwärtig ein Rätsel. Ich kann mir nicht denken, daß die Speisung der Gletscher durch die an- liegenden Berge irgend etwas mit dieser Wellenform der Oberfläche zu tun hat. Wir sehen mehrere Gletscher, doch ihr Umfang steht in keinem Verhältnis zu der be- deutenden Ausdehnung dieser Barrierformation. Die Gletscher sind stark gespalten. Wir kommen an enormen Granitklippen am Fuße der Höhenkette vorbei; sie stehen vertikal ungefähr 1500—2000 Meter hoch und zeigen nicht die geringsten Schnee- spuren. Die nackten Hauptblöcke ähneln den Schist- (Schiefer-) Felsen des westlichen Gebirges unserem Winterquartier gegenüber, doch wir sind natürlich noch zu weit entfernt, um dies mit Bestimmtheit behaupten zu dürfen. Weiter nach Süden sind die Berge gänzlich frei von Schnee, weil ihre Abhänge vertikal sind; sie sind minde- stens 2500—3000 Meter hoch. Alles in allem ein zauberhaftes, wundervolles Land. Bekannt ist uns nur die weite Ausdehnung des Barriergebietes nach Osten, wo wir bis jetzt noch kein Land gesichtet haben. Wir legten heute 23|- Kilometer zurück und sind müde. Der Schnee reichte bis über unsere Knöchel, und jeder Schritt kostete Anstrengungen. Dennoch kommen wir gut nach Süden vorwärts und gewinnen mit jeder Meile ein Stückchen neuer Welt. Bis jetzt sind wir über 475 Kilometer in weniger als einem Monat marschiert. 30. November. Abmarsch um 8 p. m. Quau ist sehr wackelig und pfeift schein- bar auf dem letzten Loch. Armes Tier! Er und Socks sind schneeblind; wir hoffen, daß die Augenschirme, die wir für sie hergerichtet haben, etwas helfen werden. Wir wechselten uns stündlich an Qnans Schlitten ab, je einer von uns hals rechts und links. Socks geht schneller, ist deswegen stets voraus und macht dann einen kurzen Halt, wonach er sich beträchtlich leichter fühlt. Wir kamen heute nur langsam vorwärts, denn die Oberfläche war heute nachmittag schlimmer als je zuvor. So legten wir nur 19i Kilometer zurück. Quan war total erschöpft, und so schlugen wir schon um 5.45 p. m. das Lager auf. Wir fütterten die Ponys reichlich, doch sie fressen nicht gut, obwohl sonst Quan zu wimmern anfängt, sobald er nur das Futter wittert. Be- sonders liebt er die Maujeeration und kümmert sich wenig um den Mais. Auch

9. Die Alpen und Süddeutschland - S. 96

1905 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 96 — Frau und Kinder harren seiner in der ärmlichen Stube, während draußen der Sturm durch Schluchten und Bäume heult. Wie nun aber tiefe Nacht Tal und Berg deckt und der Ersehnte noch immer nicht da ist, begeben sie sich zur Ruhe. Aber welch traurige Nacht! Die treue Gattin erquickt kein sanfter Schlummer; ihre Gedanken weilen auf den Bergen und verlieren sich in den mancherlei Ge- fahren, die dem Gatten zugestoßen sein können. Doch noch immer gibt sie die Hoffnung nicht ganz auf; es ist ja möglich, daß uur Sturm und Nebel ihn auf den Höhen zu überuachteu gezwungen haben. Der Morgen bricht an, der Tag vergeht, aber der Gatte kehrt nicht heim! Freunde und Verwandte rücken aus, um dem Lebenden Hilfe zu bringen oder den Toten aufzusuchen; aber oft finden sie ihn nicht. Gattin und Kinder beweinen den Hingeschiedenen, und nicht einmal der Trost ist ihnen geblieben, daß er in ihrer Nähe ruht und sie sein Grab besuchen können. O. Gandtner. (I. Andre Erwerbszweige. Noch manche andre eigentümliche Erwerbszweige sind in den Alpen zu Hause. Da ist zunächst der Wurzelgraber. Er streift im Gebirge umher und fucht nach Wurzeln heilkräftiger Kräuter. Am meisten geschätzt ist der gelbe Enzian. Er wächst häufig au steilen Felswänden, und seine Wurzeln gehen tief in den Grund hinab. Ost muß der Gräber feiu Leben aufs Spiel setzen, um die Pflanzen zu gewinnen. Die gesammelten Wurzeln übergießt er zu Hause mit Branntwein, der den heilsamen Saft auszieht. Die Enziantropfen gelten als ein vorzügliches Mittel gegen allerlei Magenbeschwerden. Der Wurzelgräber fiudet darum überall Abnehmer, wenn er mit seinen Fläschchen von Haus zu Haus zieht. In manchen Alpentälern findet man geschickte Holzschnitzer. Sie treiben ihr Handwerk hauptsächlich in den langen Wintermonaten, wenn es ihnen an sonstiger Beschäftigung fehlt. Im Sommer sind sie Bauern, Tagelöhner oder Hirten. Doch gibt es auch solche, die ein besonderes Geschäft aus ihrer Kunst machen. Die einen schnitzen Kruzifixe, Heiligenbilder und andre menschliche Figuren. Andre machen Körbchen und Kästchen, Nadelbüchsen und Kinderspiel- zeuge. Wieder andre verfertigen Flöten und sonstige musikalische Instrumente. Auch ihre Alpen stellen sie in Holz dar, auf dem Felsen ein paar Gemsen und auf der Alm eine Sennhütte mit Hirt und Herde. Viele dieser zierlichen Arbeiten werden von den Vergnügnngsreisenden, die im Sommer die Alpen besuchen, als Andenken mitgenommen, die meisten jedoch von Großhändlern anf- gekauft und in alle Welt versandt. Die Alpen werden jährlich von vielen Tausenden voit Fremden besucht. Viele von ihnen reisen nicht bloß auf den gebahnten Wegen. Sie wollen auch ins Hochgebirge hinauf, über Gletscher wandern und hohe Berggipfel besteigen. Zu solchen oft gefährlichen Wanderungen nehmen sie gewöhnlich einen oder

10. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 144

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
144 Zustände unseres Volkes von der Zeit Konrads I. einen Nagel. Tann stieg er die Stufen hinauf, ging in den Saal und ließ sich vor den Burgherrn geleiten. Auch dieser trat ihm an der Freitreppe schon entgegen, falls er zuvor Kunde erhalten hatte. Bei der niedrigen Lage des Palas kam es wohl vor, daß Boten hoch zu Roß in den Saal hineinritten, gerade vor des Herrn Ehrensitz, auch roenn er bei Tafel saß. Trat der Gast ins Zimmer, so erhoben sich die Damen und verneigten sich, die Hände zusammenlegend, dann setzten sie sich wieder. Man begrüßte sich, indem man sich einander guten Morgen oder guten Tag bot. Mit einem Kusse empfing man nur gleichstehende oder einem höheren Range angehörende Personen. Der Gast küßte auch nur die Dame vom Hause und die ihr ebenbürtigen Gesellschafterinnen. Oft aber wurde der Gast nicht sofort vor die Dame geführt. War der unbekannte Fremde vor den Herrn ober die Herrin des Hauses gekommen, so erforderte die Sitte, daß er Namen, Stanb und Begehr zu erkennen gab. Hatte der Gast aus irgenb einem Grunbe unterlassen, Namen und Herkunft anzugeben, fei es, daß er kummergebrückter, schweigsamer Pilger war ober Liebes-gram ihn stumm machte ober daß blöbe Jugenbscheu seine Zunge banb, so quälte ihn der Wirt nicht sofort mit seinen Fragen. Zunächst ließ er ihm Gastlichkeit angebeihen, bewirtete ihn und dann erst nach der Mahlzeit, vielleicht auch erst am zweiten Tage, rückte er sehr bescheiben und höfllich mit seinen Fragen heraus: Wär euch, die Frage, Herr, nicht leid, so hätt ich gern vernommen, von mannen ihr hierher gekommen? Einen eittgelabenen ober voraus angemelbeten Gast ließ man nicht so allein ohne weiteren Empfang in die Burg eintreten, wenn er irgenb entsprechenben Stanbes war, daß er auf einige Ehre Anspruch erheben bürste. Der Wirt, auch selbst die Wirtin ritten mit Gefolge dem Erwarteten entgegen, oft eine weite Strecke und roenn nicht, so schickten sie wenigstens ihre Stellvertreter. Nicht selten war ein prächtiges Zelt ober mehrere aufgeschlagen, in benen zur Erfrischung die erste Bewirtung gegeben würde; ja man hatte biesen Anlaß auch wohl schon zum Beginn von Festlichkeiten benutzt und allerlei Unterhaltung und Spiele baran geknüpft. Zuweilen stanb auch das Zelt bicht vor der Burg auf grünem Anger ober im Schatten hoher Bäume, und man gebrauchte dann die Örtlichfeit zu ferneren Vergnügungen, zum Turnier, zum Bankett u. a. m. Das Zelt war roie ein Saal hergerichtet, der Rasen mit Decken überbreitet, Bänke
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