Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 73

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 73 — um der wertvollen Federn willen. Veranlassung dazu gab der Umstand, daß die wilden Strauße infolge der unablässigen Jagd, die man auf sie machte, immer seltener wurden, die Federn also gewaltig im Preise stiegen. 1864 wurden im Kaplande mit zwei gefangenen Straußen die ersten Versuche gemacht. Einen größeren Aufschwung aber nahm die Zucht erst, als es 1869 gelang, durch künstliche Bebrütung der Eier die Zahl der zahmen Strauße erheblich zu vermehren. Gegenwärtig soll ihre Zahl 700000 betragen. Der Preis der Federn ist infolgedessen erheblich zurückgegangen und die Straußenzucht weniger lohnend als früher. Während z. B. 1882 das Kz Federn 172 Mk. kostete, erhält der Züchter heute nur noch 75—80 Mk. dafür. — Wenn die Straußenzucht gedeihen soll, müssen den Tieren möglichst die Bedingungen geschaffen werden, unter denen sie im wilden Zustande leben. Das am besten geeignete Gebiet ist die Karru. Quadratkilo- metergroße Flächen sind hier mit Drahtgittern umzäunt und bieten den Straußen Raum, sich frei umherzutummeln. Alle 6—8 Monate werden den erwachsenen Tieren die für den Verkauf geeigneten Federn „abgepflückt". Man treibt die Vögel einzeln in einen engen Verschlag, damit man vor ihren gefährlichen Schnabelhieben sicher ist, und schneidet die Federn mit einem scharfen Meffer dicht über der Haut ab, so daß die Tiere keinen Schmerz empfinden. Die großen langen Federn, die sogen. Amazonen, sitzen an den Flügeln und am Schwanz. Ihre blendendweiße Farbe bekommen sie allerdings erst durch sorgfältiges Bleichen, denn in natürlichem Zustande haben sie einen gelblichen Ton. Ebenso sind die Federn von Natur glalt und flach. Die Kräuselung erhalten sie erst unter den geschickten Händen der Arbeiterinnen. Der Hauptmarkt für Straußenfedern ist London, wo jährlich für über 20 Mill. Mk. verkauft werden. Einen gewaltigen Reichtum besitzt Südafrika an Bodenschätzen, besonders Gold und Diamanten, in geringerem Maße an Kohlen, Kupfer und Silber. Das meiste Gold liefert Transvaal, wo man zahlreiche Fundstätten erschlossen hat. Weitaus am ergiebigsten sind die bei Johannisburg am Witwatersrand, einem niedrigen, wö. verlaufenden Höhenzuge. Das edle Metall wird fast durchweg bergmännisch aus festem Gestein gewonnen. 1908 belief sich die Golderzeugung in Transvaal auf rund 600 Mill. Mk., mehr als ein Drittel der Gesamtausbeute der Erde (1700 Mill. Mk.). Daneben kommt noch Rhodefia in Betracht (52 Mill. Mk.), während die andern Gebiete nur geringe Mengen liefern. Diamanten sind über ganz Südafrika verbreitet. Man kennt bis jetzt nicht weniger als 90 Fundbezirke. Die Edelsteine finden sich teils in losen Schottermassen, namentlich zu beiden Seiten des Vaalslusses, teils in einem festen, tuff- artigen Ergußgestein. Den ersten Diamanten fand 1867 ein Bur, der beim Verkauf 20000 Mk. daraus löste. Einen zweiten, bedeutend größeren, den man später als den „Stern Südafrikas" bezeichnete, erhandelte er von einem Negerhäuptling für 500 Schafe, 12 Rinder und 2 Pferde im Werte von 5400 Mk. und erhielt dafür auf der Londoner Industrieausstellung 220000 Mk. Geschliffen hatte er einen Wert von 500000 Mk. Die Nachricht von diesen u. a. Funden lockte ganze Scharen von Gräbern herbei. 1870 waren am Vaalslusse 10000 Diamantsucher tätig, die aus den alten Schottermassen die wertvollen Steine auswuschen. Als man dann auch Diamanten in festem Gestein entdeckte, besonders bei Kimberley, ging man zum Bergwerksbetrieb über. Dieser lag anfangs in den Händen kleiner Gesellschaften, die aber nicht über genügende Mittel verfügten, die nötigen Anlagen zu machen. Einen großartigen Aufschwung nahm die Diamantengewinnung erst, als es dem damals in Südafrika mächtigsten Manne, Eecil Rhodes, gelang, mit Hilfe des Hauses Rothschild in London die kleinen Gesellschaften aufzukaufen und zu der großen

2. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 60

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 60 — Schneekappe bedeckt. Von andern Riesenbergen seien noch erwähnt: der Rnnsoro (5500 in) am Albert Eduardsee und der noch tätige Kirnnga (3475 m) am Kiwusee, aus dessen gewaltigem Krater, der 300 in abstürzt und 2 Stunden im Umfange mißt, unausgesetzt gewaltige Rauchwolken emporsteigen. Außer den erloschenen Feuerbergen hat das Hochland keine eigentlichen Ge- birge, doch ragen vielfach abgerundete Granithügel, die der Verwitterung und Abtragung widerstanden haben, aus der sonst ebenen Landschaft empor. Die Gewässer gehen teils der Küste, teils den schon genannten Seen zu. Der wich- tigste Strom ist der Nil. Als sein Quellfluß gilt jetzt allgemein der Kägera, der in stark gewundenem Laufe von O. her dem Viktoriasee zuströmt. Der Nil verläßt den See an der Nordseite und durchzieht das Hochland in erst nw., dann n. Richtung, wobei er mehrere Seeu, darunter deu Albertsee, durchfließt. Sein Gefälle ist sehr stark, und an vielen Stellen bildet er Strom- schnellen und Wasserfälle. Am großartigsten sind die 50 in hohen Murchison (mörkisn)-fälle, knrz vor dem Eintritt in den Albertsee. (Näheres über den Kilimandscharo und die großen Seen enthält der Abschnitt über Deutsch-Ostasrika). Das Klima. Trotz seiner hohen Lage hat Ostafrika ein sehr heißes Klima (Jahresmittel 25—28°). Die Regenmenge ist für tropische Verhältnisse nicht bedeutend (100—160 cm), reichlicher in den Gebirgslandschaften des Ostrandes, geringer in den meerfernen Binnenländern. Fast überall besteht ein strenger Wechsel zwischen Regen- und Trockenzeiten, die dem Stand der Sonne folgen (S. 38). Die Pflanzenwelt. Der Entwicklung des Pflanzenlebens ist das trocken heiße Klima nicht günstig. Wald findet sich hauptsächlich nur in den regenreicheren Land- schaften der Ostabdachung des Hochlandes, in der Umgebung der großen Seen und an den mittelhohen Abhängen der großen Vulkanberge. Alles übrige Land ist hochgrasige Sawanne mit den schon früher genannten eingestreuten Bäumen und Baumgruppen (S. 39) oder eigentliche Steppe, die dort, wo große Regenarmut herrscht, gar ein wüsten- Haftes Gepräge annimmt. Die Tierwelt ist arg zusammengeschmolzen, seit das Land im Besitz von Europäern ist. Die Feuerwaffen haben so furchtbar unter ihr aufgeräumt, daß man sich fast überall genötigt gesehen hat, Jagdgesetze zu erlassen, um der völligen Vernichtung vieler Tiere vorzubeugen. Die Sawannen sind von Antilopen, Gazellen, Gnus, Büffeln, Giraffen, Zebras und Elefanten belebt. In sumpfigen Gegenden haust das Nashorn, in Flüssen und Seen das Flußpferd und das Krokodil. Von Raubtieren finden sich hauptsächlich Löwen und Leoparden. Die Wälder beherbergen zahlreiche Affen, sind aber arin an Vögeln. Dagegen sind die Flüsse und Seen die Sammelplätze ungeheurer Scharen von Wasservögeln. Von niederen Tieren verdienen erwähnt zu werden die Termiten (©. 42), die Tsetsefliege (©. 43), die Wander- heuschrecke, deren Schwärme oft die Ernte ganzer Gegenden vernichten, und in den Küsten- landschaften die Moskitos (Stechmücken), die schlimmsten Plagegeister der Menschen. Die Bevölkerung besteht überwiegend aus Bantunegern (S. 44 u. 53), die, in zahlreiche Stämme geteilt, hauptsächlich vom Ackerbau leben. An der mittleren Küste ist aus einer Vermischung mit Arabern und Jndiern, die seit alters hier Sklaven- und Elfenbeinhandel getrieben haben, das Volk der Suaheli entstanden.

3. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 314

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 314 — Ameisenfresser erwähnt zu werden. Unzählbar sind die Vögel: Falken, Geier, Eulen, Papageien (85 Arten), Sänger, Kolibris, Sumpf- und Watvögel. Giftige und ungiftige Schlangen, darunter die prächtige, 6 m lange Abgottschlange, und Rieseneidechsen schleichen über den Waldboden hin, und in den Flüssen Hausen Kaimans (Krokodile), Schildkröten und Hunderte von Fischarten, darunter auch einige, die zu der sonst nur in den Meeren vorkommenden Gattung der Wale gehören, wie der Lamantin, der 400 kg schwer wird, und mehrere Delphine. Ein prächtiges Bild gewährt die Jnsektenwelt mit ihren großen, buntschimmernden Schmetterlingen und farbenprächtigen Käfern; aber sie enthält auch lästige und gefährliche Gäste: riesige Schaben und Spinnen und vor allen die in dem feuchten Waldboden vorzüglich gedeihen- den Scharen der Moskitos. Quälgeister schlimmster Art und gefährlich durch das Fieber, das sie verursachen. Beim brasilischen Urwald kann man zwei Hauptformen unterscheiden: den Jgapo- und den Etewald. Jener bedeckt das Niederland, das alljährlich für längere Zeit unter Wasser gesetzt wird, dieser die höher liegenden, von der Überschwemmung frei bleibenden Gebiete. Es gibt eine ganze Menge von Gewächsen, die eine längere Unterwassersetzung nicht vertragen. Zu ihnen gehören z. B. viele Schlinggewächse, die Farnkräuter u. a.; viele Laubbäume werden im Wachstum gehindert. Daher hat der Jgapowald ein eigenartiges Gepräge. Er besteht überwiegend aus Palmen, die sich wie ein zweiter Wald über dem niedriger bleibenden Laubwald erheben; das Unterholz ist spärlicher und der Boden meist mil harten Grasarten bedeckt. Im Etewald sind die Laubbäume zahlreicher und kräftiger entwickelt, die Palmen bleiben an Höhe hinter ihnen zurück, und Schlingpflanzen und Unter- holz bilden ein undurchdringliches Gewirr. Das Brasilische Bergland (3 Mill. qkm) reicht von den Tiefländern des Amazonenstroms und des La Plata bis zum Atlantischen Ozean. Es bildet eine massige, hochflächenartige Erhebung, die von W. nach O. ansteigt und im Durchschnitt 300—800 m hoch ist. Den Untergrund nimmt ein altes ab- getragenes Gebirge ein, das aus stark gefallenen Gneisen und kristallischen Schiefern besteht. Darüber breiten sich Absatzgesteine sehr verschiedenen Alters in meist ungestörter Lagerung aus. Weithin ist das Land eben oder sanft ge- wellt. Anderwärts haben die zerstörenden Kräfte der Verwitterung und des Wassers je nach der Beschaffenheit des Gesteins verschiedenartige Bodenformen geschaffen. In den Sandstemgebieten besjjnnern erblickt man mächtige Tafelberge oder Felsmassen, die in ein Gewirr von Säulen, Pfeilern und Türmen aufge- löst sind. Härtere Gesteine bilden scharfe Berggrate. Vielfach ist das Land in Stufen abgetragen, deren bald steile und zerklüftete, bald sanft abfallende Ränder von unten aus wie ansehnliche Gebirgszüge erscheinen. Dazu haben sich die Flüsse meist breite und tiefe Täler eingegraben. Am stärksten zerfurcht und umgestaltet ist das Hochland im regenreicheren O. Hier ziehen in der Nähe der Küste wirkliche Gebirge entlang, die zwischen dem 20. und 30. Breitengrade Höhen von 1200—2000 m erreichen. Der höchste Gipfel, der Jtatiaya, w. vom Rio de Janeiro, steigt sogar bis zur Höhe des Watzmanns (2700 m) empor. Die Flüsse haben vorwiegend n. oder s. gerichteten Lauf. Jene gehören größten- teils zum Einzugsgebiete des Amazonenstroms, wie der Madeira, der Tapajoz,

4. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 333

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 333 — (1,50-1,60 m), haben ein breites, plattes Gesicht mit vorstehenden Backenknochen, eine braungelbe Hautfarbe und schwarzes, straffes Haar. Sie bewohnen nicht nur Grönland, sondern auch die Randgebiete Nordamerikas, und ihre Gesamtzahl schätzt man auf 40000 Köpfe. Die Eskimo haben es in bewundernswerter Weise verstanden, sich in ihrer Lebens- weise den unwirtlichen Gegenden, die sie bewohnen, anzupassen und die spärlichen Gaben der nordischen Natur auszunutzen. Da es eßbare Pflanzen nur in geringer Zahl gibt, sind sie hauptsächlich auf tierische Nahrung angewiesen. Sie machen Jagd auf Seehunde, Walrosse, Fische, Seevögel und Renntiere und benutzen dabei Harpunen, Bogen, Schlingen und Fallgruben. In einem langen, ganz mit Fellen überzogenen Einmannsboote, dem Kajak, der nur in der Mitte eine Lffnung für den Körper des Ruderers hat, wagen sie sich sogar weit auf das stürmische Meer hinaus. Das wichtigste Jagdtier ist der Seehund, der ihnen fast alle Lebensbedürfnisse liefert: Fleisch als Nahrungsmittel, Speck zur Heizung und Beleuchtung der Wohnung, Felle zur Bekleidung, Sehnen, die als Zwirn benutzt werden, Därme, die man zu Segeln und Fensterscheiben zusammennäht, und Knochen, aus denen man allerlei Geräte fertigt. Die Kleidung, die sich bei Männern und Frauen nur wenig unterscheidet, besteht hauptsächlich aus Fellen, in den von europäischer Kultur beeinflußten Gegenden auch aus dicken Wollstoffen. Als Wohnungen dienen im Sommer Zelte mit Fellüberkleidung; die Winterhäuser liegen z. T. in der Erde, sind aus Steinen und Rasen erbaut und haben zum Schutz gegen die Kälte häufig einen gang- artigen Vorraum. „Doch gibt es in Westgrönland jetzt auch bessere Häuser, deren Wände, Decken und Fußböden von Dielen sind, und in denen sich Tische, Stühle, Spiegel, Bilder, Uhren und Lampen befinden." Als einzige Haustiere hält man Hunde, die zum Ziehen der Schlitten verwendet werden. Schon im Mittelalter hatten sich Normannen an der Küste Grönlands niedergelassen und Ansiedlnngen gegründet, die aber später wieder eingingen. Da war es im 18. Jahr- hundert ein norwegischer Pfarrer auf den Lofoten, Hans Egsde, in dem der Gedanke erwachte, über die Schicksale seiner vor Jahrhunderten in Grönland verschollenen Lands- leute Erkundigungen einzuziehen und den Eingeborenen das Evangelium zu bringen. Er sand die nötige Unterstützung, segelte 1721 nach Grönland, gründete eine Niederlassung und hat bis 1736 unter großen Entbehrungen selbstlos unter den Eskimo als Missionar und Kulturförderer gewirkt. Andre, später auch Herrnhuter Missionare, haben sein Werk fort- gesetzt. Das bewohnte Grönland gehört heute zu Dänemark. Um die Bewohner vor Ausbeutung zu schützen, hat sich die Regierung das alleinige Handelsrecht gewahrt. Kein fremdes Kaufmannsschiff darf an der Küste landen. Der Handel ist des Eises wegen auf den Sommer beschränkt. Das Land liefert Robbenspeck, Fischleber, Felle von Seehunden, Blaufüchsen und Bären, Eiderdaunen, Tran, Walfisch- und Walroßzähne, Stockfische und auch einige Erze, Blei, Zink, Zinn, Eisen sowie Kryolith, das bei der Herstellung des Glases verwendet wird. — Die Hauptanfiedlung ist Jnlianehaab (3000 E.). 2. Die Nordische Inselwelt Amerikas (S. 245). 3. Spitzbergen (65000 qkm) liegt n. von Europa zwischen dem 76. und 80. Breiten- kreise. Es besteht aus vier größeren und vielen kleinen gebirgigen Inseln, die von zahl- reichen Fjorden zerrissen sind. Das Innere der Hauptinsel ist mit Eis bedeckt, von dem sich Gletscher in die Fjorde hinabziehen. Die Westseite wird von einem Arm des Golf- stroms berührt. Daher ist das Küstengebiet hier eisfrei. Die Inseln sind unbewohnt, werden aber im Sommer von Walfisch-, Walroß- und Robbenjägern ausgesucht. Neuerdings sind sie auch zu einem beliebten Reiseziel für Nordlandsreisende geworden. — 200 km s. von Spitzbergen liegt vereinsamt die Bäreninsel (68qkm),noch weiter sw., zwischen Skandinavien und Grönland, Jan Mayen (370 qkm), das einen 2550 m hohen erloschenen Vulkan trägt.

5. Kurzer Abriß der neuen Geographie - S. 247

1831 - Frankfurt am Main : Wilmans
Guayana. Australien. 247 den westlichen, Niederland den mittlern od. Surmam, u. Frankreich den östl. Theil. Stabrock, am Demerary, Hptst. im Brit. Theil, 10,000 E.; Hdl. Paramaribo, a. Surinam, Hptst., 29,000 E.; Hdl Haf. Cayenne, anf gleichnam. Insel, Hptst. des Franz. Theiles, 3000 E.; Hdl. E. Australien. Zwisch. dem Jnl. Meere der Südsee des Großen Oceans und dem Stillen Meere, von 10'/, bis fast 39 südl. Br., 150,380 Qm., mit sehr geringer Bevölkerung. Küste felsig und zerrissen, mit Felseneilanden; Küstenland dürr u. sandig. Das Innere unbekannt. An der Qstküste ist das Blaue (6e- birge bekannt, hinter welchem man fruchtbare Landstrecken gefunden hat; auf der Nvrdspitze das Cap Z^ork, auf den Ostspitzen das Cap Sandy und Lookout, auf der Süd- spitze das Cap Wilson, nebst andern. Mehrere Baien und Buchten als: die Stephensbai, Port Jackson, Botanybai, Seehundsbai u. a. Kalkstein, Schiefer, Steinsalz, Kupfer :c. ; wenige Nahrungspstanzen, aber schöne Waldungen von Cy- pressen, Gummi-, Mahagoni- u. a. Bäumen, unter den Säu- getieren : das Schnabelthicr, das Känguruh, der Hund u. a. ; vielerlei Vögel; auch Wallfische, Robben, Fische, Alligatoren, Schlangen rc. — Australncger in vielen Volkshaufen mit verschiedenen Farben, wohnen in Höhlen, oder Hütten von Baumrinde, oder von Flechtwerk, leben von Jagd und Fi- scherei, manche haben auch ihre Anführer. I. Neuholland. Die Westhälfte, wo wir mehrere von den Holländern benannte Landstriche unterscheiden, als: Arnhelmsland, Witts- land, Endrachtsland, Edelsland, Leuwinsland, Ruytsland u.a.

6. Erdkundliches Lesebuch für die Oberstufe höherer Lehranstalten und Seminare - S. 155

1911 - Breslau : Hirt
18. Das Leben einer Buschmannfamilie. 155 Vley hier ist durch Regen frisch gefüllt, das Wasser süß und rein. Oft genug steht aber auch der Buschmaun vor einer auftrocknenden Schlammpfütze, die von Kaul- qnappen, Wasserkäfern, Fliegen- und Mückenlarven wimmelt. Ein solcher Trunk ist selbst ihm zu ekelig. Aber er weiß sich zu helfen. Er macht sich ein Polster aus gitter- förmig sich kreuzenden Grashalmen, legt dasselbe anss Wasser, drückt es etwas nieder und trinkt das durchquellende, siltrierte Wasser, das nun von Larven und Käfern frei ist. Der Marsch geht nun weiter durch eine Niederung mit Vleybusch. Mehrere Regenwasserpfannen werden passiert; aus jeder wird gewissenhaft, auch ohne Durst, getrunken. Anscheinend liegt ein Aberglaube vor. Vielleicht will man seinen Dank den Geistern ausdrücken, die das so oft entbehrte Naß gespendet haben. Während des Marsches werdeil inzwischen beständig Wurzeln und Früchte gesammelt, bald bückte sich dieser, bald jener nieder. Diese Frucht wird gleich gegessen, jene Knolle im Sack verwahrt. Plötzlich ertönen dumpfe Laute, ähnlich dem Brüllen einer Kuh. Sie scheinen aus der Ferne zu kommen, und doch sind sie nahe. Die Buschmänner geraten in Bewegung. Dichter Busch, wie er die Vleys zu umgeben pflegt, liegt vor ihnen. Im Busch werden die Sachen abgelegt, dann geht's zur Pfanne, von der die Laute herkommen. Dort ragt etwas aus dem Wasser heraus, dort noch mehr, dunkle Körper, die hin und her schwimmen, eine Schar verliebter Ochsenfrösche. Blitzschnell eilen die Männer hinab, und nun entsteht ein wildes Getümmel. Hinab tauchen die Frösche und suchen sich im Schlamm zu verstecken, doch die Buschmänner stürzen hinein in das Wasser, das vielleicht knietief ist, greifen und tasten umher. Da hilft kein Zap- peln und Beißen, der gepackte Frosch muß heraus. Ein Hieb mit dem Spatenstock über den Kopf, und das betäubte Tier fliegt auf den Sand. So geht die Jagd weiter. Ein spaßhafter Anblick, diese nackten, braunen dünnen Kerlchen, wie sie schreiend hemmspringen und hopsen, sich bücken und greifen. Der Eifer erlahmt, die Jagd ist aus. Elf der unschuldigen Tiere liegen da, der Rest hat sich in die Tiese des Schlam- mes gerettet. Betrachten wir die Frösche näher. Die plumpen, dicken, etwa einen halben Fuß langen Tiere sind schmutzig grau auf dem Rücken, der Bauch ist goldgelb, über die Beine läuft ein roter Streif. Während der Trockenzeit liegt der Ochsenfrosch im starren Zustand in Erdhöhlen. Sobald die ersten starken Regen fallen, erwacht er, und dann erscheinen plötzlich Scharen von Fröschen, „wie vom Himmel gefallen". Wie Livingstone erzählt, glauben die Betschuanen in der Tat, sie fielen vom Himmel. Die Tiere treiben sich nun im Dezember und Januar in den Vleys und Pfützen mit lauten: Brüllen — anders kann man kaum sagen — umher. Dann verschwinden sie, und die Vleys bevölkern sich später mit Kaulquappen. Unsre Buschmänner sind nun eifrig beschäftigt, die Ochsenfrösche weidgerecht auszunehmen. Mit dem Finger wird der Darm herausgezerrt, abgerissen und wieder reponiert. Nun setzt der Buschmann den After an den Mund und bläst mit voller Kraft hinein. Die Bauchhöhle füllt sich mit Luft, der Frosch schwillt auf, die Kehl- blase tritt aus dem sperrweit geöffneten Maul heraus. Diese wird gefaßt und nun der ganze Inhalt der Leibeshöhle, Speiseröhre, Magen, Darm, herausgerissen. Dann wird der Frosch auf einen zugespitzten Stock gesteckt, der durch die Haut des Unter- kiefers gestoßen wird, und so hängen sie bald da, einer hinter dem andern, mit auf- gerissenem Mnnd und langgestreckten Beinen, die Vorderbeine — Arme möchte man unwillkürlich sagen — über der Brust gekreuzt. Mit dieser wunderlichen Last aus der Schulter geht's weiter. Der Vleybusch wird verlassen, tiefer, roter Sand mit Mochononobufch beginnt, eine niedrige Berg-

7. Erdkundliches Lesebuch für die Oberstufe höherer Lehranstalten und Seminare - S. 157

1911 - Breslau : Hirt
18. Das Leben einer Bnschmannfamilic. 157 Die Sonne sinkt, der Rückweg ist lang, und so eilen wir denn den Hügel hinab heimwärts. Allein bald hält die Schar von neuem. Ter Busch besteht hier aus Sträu- chern mit dunkelgrünen, dreilappigen Blättern. Es ist dieses ein Strauch, auf dem die Larve lebt, deren Körpersaft als Pfeilgift benutzt wird. Da fitzen wirklich einige dieser Larven, anscheinend einem Käser angehörend. Sie sind 1 bis 1v2 cm lang, dick, schleimig, fleischfarben, haben einen grauen Mittelstrich auf dem Rücken und ein dunkelbraunes, hartes Kopf- und Nackenschild mit drei Fußpaaren. Wenn die Larve sich am Ende der Trockenzeit in der Erde verpuppt hat, gräbt sie der Buschmann aus. Indes ist auch vor der Verpuppung das Gift wirksam, und so sammeln die Buschmänner einige Larven und bergen sie in einem Duckerhorn, das mit Gras ver- schlössen wird. Schnelleren Schrittes geht's nun nach Hause. Ohne zu halten, passiert man eine gewaltige Schar hüpfender Footganger, d. h. junger Heuschrecken. Aber man merkt sich die Stelle, am nächsten Tage sollen die Kinder ausziehen, sie zu fangen. Die Taufende von Kotballen, die zurückbleiben, zeigen unfehlbar die Marschrichtung dieser Tiere an. Das Fangen ist nicht ganz so leicht, wie man es sich vielleicht denkt, d. h. das Fangen en masse. Man schlügt mit belaubten Ästen in die dicksten Massen und liest schnell die getroffenen, zappelnden Tiere auf. Plötzlich öffnet sich der Busch. Man steht vor einer einige hundert Meter großen rundlichen, weißen Fläche, einer Brackpsanne. Der fast vegetationslose, hellgraue Boden ist ganz mit weißen Essloreszenzen von Salzen bedeckt, die das Wild leiden- schaftlich gern ableckt. Daher sind denn die Brackpsannen der Lieblingsaufenthalt zahlreicher Tiere. Unsre Pfanne ist leer, das Wild weidet jetzt wohl im Feld, wird aber in der Nacht „bracken" kommen. Es muß zahlreich sein, denn Taufende von Spuren sind in den weichen Schlammboden eingedrückt. Leicht kenntlich sind die langen, breiten, vorn abgerundeten gewaltigen Hufe der Giraffen und auch die selt- fame Spur des zweizehigen Straußes, der mit drei Meter langen Sätzen vor kurzem erst die Pfanne paffiert hat. Schwer auseinanderzuhalten find dagegen die Fährten vom Gemsbock, Hartebeest und Gnu, während die auffallend spitzen und langen Spuren des Kudu wiederum unverkennbar sind. Braune Hyänen sind zahlreich, aber auch die große gefleckte Hyäne fehlt nicht, die vom Flußgebiet während der Regenzeit in die Sandsteppe wandert. Ihre Fährte gleicht der eines großen Hundes, während die Zebrafpuren nach Aussehen und Größe zwischen denen des Pferdes und des Esels stehen. Die Buschmänner interessiert nur der flüchtige Strauß. Seiner Spur folgen sie, obwohl die Sonne schon recht tief steht und der Buschmann nur ungern in der Nacht marschiert. Sie haben dieses Mal Glück. Bald hinter der Pfanne wird der Vogel sichtbar. Ein Männchen ist's, erkennbar an dem schwarzen Gefieder mit den weißen Schwanz- und Flügelfedern. Aufmerksam lugt er mit gestrecktem Hals hinter einem Busch hervor. Er entflieht, man folgt ihm, er bleibt stehen, läuft weiter, aber nicht auf und davon, sondern im Bogen zurück, kurz, er bleibt trotz der folgenden Busch- männer in der Nähe. Diese wissen nun genug. Ein Nest mit Eiern ist sicher nicht weit. Am nächsten Tage soll es gesucht werden. Das ist indes keine Kleinigkeit. Man muß die Strauße ungesehen beobachten, um die Stelle zu finden, wo das ge- schickt verborgene Nest liegt. Nun eilen unsre Buschmänner direkt dem Lager zu, das sie bereits nach Sonnen- Untergang, in voller Dunkelheit, erreichen. Ungern nur wandert der Buschmann nachts. Auch ohne Gespensterglauben ist das jedem verständlich, der einmal in voller Dunkelheit durch die Steppe gelaufen ist. Die kleinen, niedrigen Dornbüsche sind im

8. Lehrbuch der Geographie - S. 294

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 294 — Reiches; dieselben bilden meist Hochflächen, welche nach den Küsten zu steil abfallen und mit Bergkuppen gekrönt siud. Die stark gegliederten Küsten sind namentlich im 0. fjordreich, und hier reichen auch die Gletscher bis ans Meer. Grönland, der Hauptbestandteil des Nordpolargebiets, ist eine riesige Insel, so groß wie ein Viertel Australiens, also fast ein Erdteil für sich. Es reicht vom 60° nördl. Br. (Kap Farewell, fpr. färnell, d. h. Lebewohl) bis 83^/-,^ nördl. Breite (Kap Robert Lincoln). Nur ^ dieses ungeheuren Gebiets, der im W. breite, im 0. schmale, von tiefen Fjorden zerrissene Küstensaum, ist gletscherfrei. Das Innere ist von einer regelmäßig gewölbten, schildförmigen, von 8. nach N. abfallenden Eisdecke, dem Inlandeise, bedeckt, welches am Rande von Spalten und Klüften durchsetzt, im mittleren Teile aber spiegelglatt ist. Einzelne Felskuppen überragen die Eisdecke, deren Untergrund wahr- scheinlich ein Gebirgsland von der Art Norwegens ist. Im No. Grönlands erreicht die Eisbedeckung ihr Ende; im 0. erhebt sich unweit des Franz- Josephs-Fjords der höchste Berg, die 3500 m hohe Petermannspitze. An vielen Punkten der Küste schieben die Gletscher sich mit gewaltigen Eiszungen ins Meer; da das Gletschereis specifisch leichter als Wasser ist, wird es von letzterem gehoben, bricht endlich vom Gletscher ab und schwimmt in Gestalt riesiger Eisberge davon (die Gletscher „kalben"; s. Abb. 23). In seiner Ver- gletschernng bietet Grönland ein Bild des Zustaudes, der zur Diluvialzeit in einem großen Teile Nord- und Mitteleuropas herrschte. — Das Klima der Nordpolarländer bleibt selbst im Sommer an Wärme bedeutend hiuter der Wintertemperatur Mitteleuropas zurück. Während der langen arktischen Nacht erhellt nur der Schein des Nordlichts, der prächtigen Aurora borealis, die öden Schneegefilde (s. Abb. 24). § 249, Die Erwerbsquellen sind im hohen Norden sehr beschränkt. Ackerbau und Viehzucht können nicht betrieben werden; an geschützten Stellen reifen einige nordische Beerenarten, in den Gärten der europäischen Kolonisten gedeihen zur Not Kohl und Rüben. Die Hanptnahruugsquelle der wenigen Eingeborenen ist die Jagd. Die wichtigsten Landtiere der Polarregion sind der Eisbär, der Eisfnchs, das Renntier, der Moschusochse, der Schneehase und eine Unzahl nordischer Strand- und Seevögel, welche zu Hunderttausenden am Strande öder Inseln oder auf hoheu Klippen und Vogelbergen nisten. Die See liefert dem Jäger Fische, mehrere Seehundarten und das Walroß. Letztere fallen auch den europäischen und amerikanischen Robbenschlägern und Walfischjägern zum Opfer, welche jedoch hauptsächlich zur Erlegung der Wal- tiere (Narwal, Weißwal, Bartenwal) ausziehen. Nutzbare Mineralien sind bisher nur in den Kryolithbrüchen Grönlands entdeckt, deren Material zur Herstellung von Aluminium verwendbar ist. Die übrigen mineralischen Schätze Grönlands (Blei, Zink, Zinn, Eisen, Graphit und Kohle) sind noch unbenutzt.

9. Lehrbuch der Geographie - S. 377

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 377 — ober weniger umfangreiche Bruchstücke der ganzen Schichtenfolge. Die Ver- wandtschaft und gleichzeitige Bildung der weit von einander entfernten Sedi- mentärgesteine läßt sich durch die Fossilien, welche für sie charakteristisch sind (Leitfossilien), feststellen. Denkt man sich sämtliche Schichten nach dem Alter an der Hand der Leitfossilien über einander gelegt, so erhält man ein ideales Bild des obersten, uns zugänglichen Teils der Erdrinde. Man gliedert die Sedimentärschichten nach ihrem Alter in vier Zeitalter oder Ären, deren jedes wieder in eine Anzahl Unterabteilungen, die Systeme (Formationen), zerfällt, welche aus Stufen und Unterstufen bestehen. Die archäische Ära enthält die ältesten geschichteten Felsarten, welche noch keine sicheren Spuren organischen Lebens aufweisen; sie besteht nicht aus einfachen, sondern aus gemengten Gesteinen krystalliuischer Natur. Ihr ältestes Glied ist das Gneissystem, welches in ungeheurer Mächtigkeit (bis zu 30 Km Dicke) unter allen bekannten Formationen liegt. Über dem Gneis findet sich der Glimmerschiefer und über diesem der Urthonschieser oder Phyllit (Übergangsgebirge). Diese Ära muß den Urkeim alles Lebens ent- halten haben. Sie ist in Europa weit verbreitet, z. B. in den Centralalpen, der oberrheinischen Umwalluug, dem Fichtelgebirge, dem bayrischen Walde, dem Erz- und Riesengebirge, und tritt auch in den meisten übrigen Ländern der Erde hervor. Die paläozoische Ära, die Zeit der ältesten bekannten Lebewesen (Trilobiten, Korallen, Seelilien, Muscheltiere, Brachiopodeu oder Tintenfische, Insekten, Urfische, Gefäßkryptogamen), zerfällt in fünf Systeme, deren Gesamt- Mächtigkeit etwa 25 kin beträgt (Cambrium, Silur, Devon, Kohlen- oder Carbonsystem und Dyas oder Perm). Diese Ablagerungen sind hauptsächlich aus Sandsteinen, Kalksteinen, Granwacke und Konglomeraten gebildet. Das Carbonsystem führt mächtige Steinkohlenlager, die zwischen Sandsteinen und Schieserthonen eingelagert sind (Saarbrückener Becken u. a.); die Zusammen- setznng der Flöhe aus Landpslanzeu und die muldeu- oder beckensörmige Lagerung zeigen, daß die produktive Kohlenformation in Süßwassertümpeln entstanden ist. Der mesozoischen Ära wird eine Mächtigkeit von ungefähr 3 km zu- geschrieben. Neben den Kryptogamen treten nun Cycadeen (Sagobäume), Nadelhölzer und Laubblattpflanzen auf, neben den niederen Seetieren auch höherstehende wie die Seeigel, die Ammoniten und Belemuiteu, echte Krebse, Knochenfische und vor allem die Reptilien, riesige Saurier oder Echsen, die zum Teil mit Flügeln begabt waren; daneben die ersten Vögel (Archäopteryx) und Säugetiere (Beuteltiere). Die aus drei Systemen (Trias, Jura, Kreide) bestehende Ära enthält hauptsächlich Kalksteine, Dolomite, Mergel, Schiefer- und andere Thone und Sandsteine.

10. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 22

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
22 Gebirge über das flache Land, Inseln über das Meer emporhebt. Alexander von Humboldt sagt (Kosmos I.): „Nichts kann uns Sicherheit geben, daß jene Plutonischen Mächte im Lauf kommender Jahrhunderte den bisher ans- gezählten Bergsystemen nicht neue hinzufügen. — Die Ruhe, die wir ge- uießen, ist nur eine scheinbare." Nicht geringeren Antheil an der Bildung der Erdoberfläche hat noch jetzt das Wasser. Hier begräbt das Meer das Land allmälig oder plötzlich, dort baut und mehrt es dasselbe. Ja selbst die Flüsse des Laudes halfen und helfen noch immer dazu mit. Daß auch die Korallen, jene merkwürdigen Pflanzenthiere, ja selbst die Infusorien zum Bau des Erdkörpers mitwirkten und wirken, sei hier gleich- falls nur erinnert. Das Alter der Erde und der Zeitpunkt, von welchem sie von Menschen bewohnt, läßt sich begreiflich nicht mit positiver Gewißheit bestimmen; aber nach den Schichten der Erdoberfläche und den unter ihnen gefundenen Pflanzen-, Thier- und Menfchenresten, den aus den Beobachtungen des Wachsthums von Korallenriffen sich ergebenden Folgerungen (s. Florida) ?c. geben ihr die Geologen ein viel beträchtlicheres Alter, als man sonst ge- glaubt. Jene Reste der Vorzeit, wie die lebenden Zeugen der Gegenwart bilden zugleich die geheimnißvollen Charaktere für die Entzifferung der Geschichte des Erdenlebens und der verschiedenen Bildungsepochen, welche durch die in den Wissenschaften für sie gebräuchlichen Benennungen wenig verdeutlicht werden. In der ersten dieser Epochen, der Primordialzeit (der Zeit der ersten Entstehung), in der gewaltige Schichten von kieselsaurer Thou- und Kalkerde, von Grauwacke und schwarzem Schiefer sich niederschlugen, gab es noch keine landbewohnenden Organismen, sondern nur im Wasser lebende Tangen oder Algen und die einfachsten (Schleim-) Thiere (Protozoen, Moneren); in der zweiten, der Primärzeit, in der Schichten von Kalk, Mergel, Sandstein, Kohlenschiefer, Steinkohlen und jüngerem rothem Sand- stein (Roth- oder Todtliegendem) entstanden, Farnpslanzen von riesiger Größe (unsere heutigen Steinkohlenschätze), Fische und die ersten land- bewohnenden Thiere, als Spinnen und Insekten und eidechsen- artige Reptilien; in der Secundärzeit, in welcher Muschelkalk mit Steinsalz und Keuper (Triasepoche), der (kugelig-schaalige) schwarze Jura- oder Liasschiefer, der brauue (eisenhaltige) und der weiße Jura(kalk), Kreide und Quadersand die Schichten bilden, Nadelwälder (Coniferen) und Reptilien, besonders Rieseneidechsen, sowie die den Uebergang zu Säugethiereu vermittelnden Schnabel- und Bentelthiere (Känguruh); in der Tertiärzeit mit Gyps, Grobkalk, Braunkohlen (verkohlte Nadelhölzer und Palmen), Molasse und Süßwasserkalk Laubwälder und Säugethiere, vorzugsweise die tapirartigeu Pflanzenfresser, große Nage- und Fanlthiere und Affen; in der Omartärzeit (Glacial-, Postglacial- und Culturzeit), in welcher das Schwemmland der Vorzeit, Diluvium, aus Sand, Kies und Lehm bestehend und das Angeschwemmte der Jetztzeit, Alluvium, Sand, Lehm-, und Mergelschichten, entstanden, Menschen, sür deren Entwickelung man die drei Perioden der Stein-, Brome- und Eisenzeit annimmt.
   bis 10 von 12 weiter»  »»
12 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 12 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 5
1 5
2 18
3 34
4 22
5 28
6 164
7 187
8 72
9 15
10 12
11 13
12 6
13 61
14 5
15 35
16 7
17 145
18 363
19 109
20 0
21 15
22 17
23 1
24 136
25 9
26 2
27 2
28 23
29 74
30 12
31 17
32 46
33 10
34 34
35 9
36 6
37 52
38 246
39 6
40 74
41 104
42 3
43 6
44 154
45 34
46 9
47 11
48 4
49 273

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 0
3 2
4 1
5 0
6 4
7 0
8 0
9 0
10 0
11 1
12 0
13 0
14 0
15 0
16 1
17 0
18 0
19 0
20 0
21 5
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 2
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 2
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 1
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 1
49 1
50 2
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 2
63 0
64 2
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 8
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 2
78 0
79 1
80 0
81 1
82 0
83 0
84 11
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 1
92 3
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 7
7 1
8 0
9 0
10 1
11 0
12 1
13 9
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 1
21 0
22 0
23 0
24 3
25 1
26 0
27 0
28 8
29 1
30 0
31 1
32 36
33 0
34 5
35 0
36 0
37 0
38 1
39 0
40 0
41 0
42 17
43 3
44 0
45 0
46 2
47 0
48 0
49 0
50 3
51 3
52 2
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 4
60 0
61 0
62 0
63 1
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 1
76 7
77 0
78 14
79 0
80 0
81 8
82 0
83 24
84 7
85 0
86 3
87 8
88 0
89 3
90 1
91 1
92 0
93 1
94 0
95 6
96 0
97 0
98 0
99 0
100 5
101 25
102 4
103 0
104 6
105 0
106 0
107 8
108 0
109 28
110 0
111 0
112 2
113 6
114 10
115 0
116 0
117 0
118 0
119 2
120 0
121 5
122 0
123 0
124 0
125 3
126 0
127 4
128 0
129 1
130 0
131 2
132 0
133 14
134 3
135 0
136 3
137 7
138 0
139 1
140 0
141 0
142 2
143 3
144 0
145 0
146 0
147 1
148 0
149 0
150 0
151 0
152 9
153 1
154 1
155 2
156 0
157 0
158 0
159 19
160 3
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 1
167 0
168 3
169 0
170 0
171 0
172 0
173 0
174 1
175 12
176 0
177 3
178 4
179 0
180 0
181 0
182 1
183 3
184 5
185 19
186 0
187 0
188 7
189 0
190 0
191 0
192 0
193 7
194 0
195 78
196 0
197 0
198 0
199 0