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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Seminare - S. 399

1912 - Breslau : Hirt
Das Deutsche Reich. — Allgemeines. 399 Ii. Grüße und Volkszahl. Mit 540 Mill. qkm umsaßt das Gebiet des Deut- scheu Reiches au Fläche mehr als die Hälfte Mitteleuropas, aber noch nicht unseres Erdteils. Bon den europäsichen Staaten wird es an Größe nur von Ruß- land und Österreich-Ungarn übertroffen. Der deutsche Kolonialbesitz macht mehr als die fünffache Größe des Mutterlandes aus. Der Bevölkerungszahl nach steht Deutschland mit 6a"mll. Einwohnern uuter den Staaten Europas au zweiter Stelle (hinter Rußland), in feiner Volks- dichte (120 aus 1 qkm) wird es von Belgien, den Niederlanden und Großbritannien übertroffen, von Italien erreicht (Fig. 164). Iii. Bodengestaltung und natürliche Gliederung. Unser Vaterland gehört, abgesehen von dem äußersten 8, durchweg einem alteu, durch Verwitterung stark abgetragenen Gebirgslande, dem Nordwesteuropäischen Scholleulaude, an. Dieses hat im Deutschen Reich eine mannigfaltige und sehr verschiedene Entwicklung erfahren. Dadurch ist eine große Vielgestaltigkeit der Oberflächenformen entstau- den, ohne daß bedeutende Höhenunterschiede sich herausbildeten. In dem Oberslächenbilde Deutschlands treten zwei Hauptteile hervor: ein ge- birgiges Süd- und Mitteldeutschland und ein flaches Norddeutschland (Fig. 211). 211. Höhenquerschnitt Kiel Brocken Zugspitze. 12^fach überhöht. 1. Das Gebiet von Süd- und Mitteldeutschland ist durch Absinken von Gebirgs- schollen in größere und kleinere Gebirgshorste und Senkungsfelder aufgelöst, die iu auffallender Regellosigkeit hingelagert erscheinen. Es besteht aus: a) dem Alpenvorlands einem breiten, teils hügeligen, teils hochflächenartigen Streifen vor dem Rande des Hochgebirges, der, nach 0 immer schmäler werdend, bis in die Nähe von Wien reicht; I») dem Süddeutschen Gebirgslande, das man auch wegen seiner zahlreichen größeren Becken die Süddeutsche Beckeulandschast ueunt, und das dem Alpen- vorlande nördlich vorgelagert ist; c) der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle, einer im W breiten, nach 0 sich ver- schmälernden Schwelle von Gebirgshorsten mit kleineren, dazwischengelagerten Ein- senkuugeu. 3. Norddeutschland ist ein Tieflaud, das uach 0 an Breite zunimmt. Die Eiszeit lagerte hier eiue mehr oder weniger mächtige Schuttdecke von skandinavischen Gesteins- trümmern (Moränen) ab, und eiszeitliche und heutige Flüsse bildeten weithin An- schwemmungen. Nur an wenigen Stellen kommt das alte Grundgebirge zum Vor- schein. (Kalkberge bei Rüdersdorf und bei Lüneburg, Kreideberae auf Rügen, die Insel Helgoland.) Vgl. § 310. Da anch ein Streifen der Nördlichen Kalkalpen zum Deutschen Reiche gehört, so ergeben sich fünf große natürliche Landschaften des Deutschen Reiches (Fig. 212): 30 00-] Kiel 10001 I oljgjalgais— Elbe Lüneb. Heide Harz Braunsehw *

2. Für Seminare - S. 18

1912 - Breslau : Hirt
18 A. Allgemeine Erdkunde. — Ii. Die Gesteinshülle. 3. Die Zeitalter der Erdgeschichte. §11. a) Altersbestimmung der Gesteine. In Zeiträumen von unermeßlicher Dauer hat unser Planet, dessen Vorgeschichte mit der Bildung der ersten Erdrinde abschließt, sein heutiges Antlitz erhalten. Jede Schicht der Erdrinde entspricht einem bestimmten Zeitabschnitte, dessen Dauer und Zeitabstand von der Gegenwart, mit andern Worten dessen absolutes Alter wir nicht an- zugebeu vermögen. Wohl aber können wir das relative Alter der Gesteine bestimmen, d. h. feststellen, ob irgendein Gestein srüher oder später als ein anderes gebildet wurde. Bei ungestörter Lagerung übereiuauderruheuder Schichten bereitet eine solche Altersbestimmung keine Schwierigkeiten; die untern müssen eben die zuerst entstandenen, also die altern sein. Um das Alter der aus ihrer ursprünglichen Lage verdrängten Schichten finden zu können, bieten die in ihnen eingeschlossenen versteinerten Tier- und Pflanzen- reste, die Leitfossilien, einen zuverlässigen Fingerzeig. Da die in den völlig ungestört lagernden Erdschichten vorhandenen organischen Reste von unten nach oben ein stetiges Fortschreiten der Lebewesen zu immer größerer Vollkommen- heit des Baues zeigen, so darf man schließen, daß Absatzgesteine mit Versteine- rnngen nur niederer Lebewesen älter sind als solche, die auch höher entwickelte enthalten. Ebenso muß man annehmen, daß Gesteinsschichten, die gleiche oder ähnliche Pflanzen- und Tierformen in den Fossilien aufweisen, gleich- alterig sind. b) Geologische Formationen und Perioden. Gleichzeitig und auf gleiche Weise entstandene Gesteinsschichten mit gleichartigen Leitfossilien, d. h. für diese Schichten bezeichnenden Fossilien, faßt man zu einer Formation, mehrere Formationen zu Formationsgruppen zusammen. Zeitlich entspricht die Formation einer geologischen Periode, die Formationsgrnppe einem geologischen Zeitalter (Fig. 2). Die Geologie unterscheidet in der Geschichte der Erde gewöhnlich vier Formationsgruppen1 (Zeitalter). §12. 1. Die Urzeit der Erde. (Azoisches Zeitalter.) Diesem Zeitalter gehören die gewöhnlich als Urgebirgsgesteine bezeichneten Bildungen, wie Gneis, Glimmer- und Tonschiefer, und die infolge vulkanischer Durchbrüche das Schichtgestein häufig bedeckenden kristallinischen Granitmassen an. Sie bilden das Urgebirge der Erde; es ist in vielen deutschen Ge- birgen, in den Zentralalpen, ja in fast allen Ländern der Erde bloßgelegt. Da Pflanzen- und Tierreste in ihm nicht nachweisbar sind, so erscheint eine Zer- legung in Formationen ausgeschlossen. Es enthält wertvolle Schätze, wie Marmor, Zinn-, Gold- und Silbererze, Graphit und Edelsteine. 1 Die heutige historische Geologie schiebt zwischen Urzeit und paläozoisches Zeitalter noch das archäozoische mit den ersten, wenn auch sehr seltenen und schwer erkennbaren organischen Resten ein. — Die mit „zoisch" (vom griech. zoon = Lebewesen) zusammen- gesetzten Wörter azoisch, paläozoisch, mesozoisch, känozoisch bedeuten Zeitalter ohne Lebe- wesen (Urzeit), Altertum, Mittelalter und Neuzeit der Lebewesen.

3. Erdkundliches Lesebuch für die Oberstufe höherer Lehranstalten und Seminare - S. 91

1911 - Breslau : Hirt
11. Italien, eine länderkundliche Skizze. 91 ist es heute auch einer der wichtigsten Sitze des festländischen Handels von Europa. Und nicht, wie Spanien, nur zu einem Lande, nein, zu deren einer ganzen Reihe, zu Frankreich, der Schweiz, dem Deutscheu Reiche, Osterreich und Ungarn, unterhält Italien unmittelbare Beziehungen zu Lande. Vielseitigkeit der Beziehungen zur See wie zu Lande ist demnach der hervorstechendste Charakterzug Italiens. Und wenn die Handelssprache fast aller Völker Europas noch heute die Spuren der beherrschenden Stellung erkennen läßt, welche Italien bis ins sechzehnte Jahrhundert im Welthandel hatte, so sind die Bedingungen, daß dies Land in Znknnst wieder ein- mal diese Stellung zurückerobert, zwar nicht mehr gleich günstig, aber immerhin keine durchaus ungünstigen. Entwickelungsgeschichte. Der Satz, daß man einen Gegenstand erst völlig kennt, wenn man weiß, wie er entstanden ist, sindet vor allem in der wissenschaftlichen Geographie Anwendung. Wenn wir daher, nachdem wir uns in großen Zügen mit dem zu betrachtenden Lande vertraut gemacht haben, in die Geschichte desselben einzudringen suchen, so möchte ich zunächst die Tatsache feststellen, daß Italien, wie es politisch ein Neubau ist, auch erdgeschichtlich ein sehr junges Land, in seiner Gesamtheit wohl das jüngste Europas ist. Man kann gewissermaßen sein Alter noch aus seinen Zügen herausleseu. Wohl nirgends vollziehen sich die Veränderungen des wagerechten Umrisses und des seukrechteu Aufrisses so rasch wie hier. Nirgends kann man wie hier sozusagen mit Augen sehen und mit Händen greifen, wie an der einen Stelle ein Berg aufgetürmt, an einer anderen eiu Gebirge abgetragen und eingeebnet wird. In Italien sind in der Tat, um uns einer Wendung unseres unvergeßlichen Meisters Oskar Peschel zu bedienen, unsere besten Karten Bilder von vergänglicher Wahrheit. Von jeher hat daher Italien die besondere Aufmerksamkeit der Geologen wachgernsen, von denen wohl jeder einmal den Drang gesuhlt hat, in diesem Lande sein Wissen zu bereichern. Nur geringe Trümmer eines älteren Stückes der aufgetauchten festen Erdkruste siud iu den Neubau Italien verarbeitet, und die Inschriften dieser alten Werkstücke sind so verwischt, daß wir nur mühsam zu entziffern vermögen, wie der alte Bau ausgesehen haben mag, dessen Reststücke sie sind. Derselbe dehnte sich von Korsika- Sardinien, vielleicht vom äußersten Südwestende unserer heutigen Alpen bis nach Kalabrien und Sizilien, nach Osten bis aufs Festland des heutigen Toskana aus. Längst bis auf jene stehengebliebenen Trümmer in den tiefen Einbruchskessel des Tyrrhenischen Meeres versenkt, bezeichnen wir dieses demnach etwas westlicher ge- legene Ur-Jtalien mit dem Namen Tyrrhenis. Nur im Bereich der alten Tyrrhenis kommen in Italien, von den Alpen abgesehen, überhaupt alte Gesteine vor, Gneise, kristallinische Schiefer, alte Granite, in noch geringerer Ausdehnung ihnen mantel- förmig angelagert auch paläozoische Schichtgesteine. Ans sie fast alleiü ist, wenn wir von der Schwefelgewinnung Siziliens absehen, in Italien Bergbau beschränkt. Mit dem fast völligen Fehlen der Steinkohlensormation hängt der völlige Mangel an Steinkohlen zusammen, welcher die neuzeitlich großgewerbliche Entwicklung Italiens so außerordentlich erschwert. Gegen Ende des mesozoischen Zeitalters begann der Niederbruch und die Zertrümmerung der alten Tyrrhenis und entstand in einer langen wechselvollen Bauperiode, wo zeitweilig der Bau unterbrochen, ja wieder nieder- gerissen wurde, der Neubau Italien, der, seiner Gesamtanlage nach erst mit dem Ende der Tertiärzeit vollendet, noch in der Quartärzeit wesentliche Zu- und Umbauten

4. Erdkundliches Lesebuch für die Oberstufe höherer Lehranstalten und Seminare - S. 102

1911 - Breslau : Hirt
102 B. Zur Länderkunde, Italiens gegenüber den unablässigen Überfällen der kleinafrikanischen Seeräuber — wir haben selbst noch in Sizilien alte Leute gekannt, welche in die Sklaverei nach Tunis geschleppt worden waren — nur solche Küstenplätze halten, welche mit einem Hafen natürliche Festigkeit verbanden; wo solche Punkte fehlen, da wurde die Be- völkerung, wie namentlich in Kalabrien, von de,: Küsten weg aus die steilen Höhen in Angesichte des Meeres gedrängt. Andrerseits aber hat sich auch die Feudalzeit in diesen großen Siedelungen verewigt, indem die zahlreichen kleinen Herren Mittel- und Oberitaliens ihren Herrschersitzen mit allen Mitteln Glanz zu verleihen suchten, in Unteritalien in der spanischen Zeit die Feudalherren bemüht waren, durch Schaf- fuug großer Güter mit namhaften Mittelpunkten ihr Ansehen zu heben, neue Ehren und Titel zu erlangen. Fast die Hälfte aller fizilischen Städte besteht aus derartigen geschichtslosen Neugrüudungen aus der Zeit des 16. bis 18. Jahrhunderts. Die andere Hälfte dagegen geht auf Phöniker, Karthager, Griechen, wohl auch noch weiter zurück und umfaßt, durch ausgezeichnete Lagenverhältnisse bedingt, hervorragend geschicht- liche Stätten. Sehr bezeichnend ist es, daß in Insel- und Halbiusel-Jtalieu alle größereu, ge- schichtlich wichtigen Städte am Meere liegen, meist mit einem Hafen natürliche Festigkeit der Lage verbindend: Messina, Catania, Agosta, Syrakus, Trapaui, Palermo, Milazzo, Tarent, Brindisi, Ancona, Neapel, Pozznoli, Gaeta, Cagliari usw. Nur Rom und Floreuz machen eine Ausnahme, obwohl auch sie beide dem Meere ucihe liegen und sehr wichtige Seeverbiuduugeu, Florenz namentlich im späteren Mittelalter, wo es sich zur Erbiu des vom Meere abgedrängten Pisa machte, unterhielten. Beide liegen auch bereits, wie die Städte Oberitaliens, an Flüssen, während in Süditalien die Flüsse von größeren Siedelungen durchaus gemieden werden. Bei beiden fallen besonders die geographisch bedingten Beziehungen zum Apenninenlande, zur adria- tischen Küste und zum Norden ins Gewicht. In Oberitalien liegen nur zwei Groß- städte am Meere, Venedig und Genua, beide mit natürlichen Häsen Festigkeit der Lage verbindend; ersteres spiegelt mehr die große Vergangenheit wider, während letzteres die Gegenwart Italiens zur See veranschaulicht. Venedig lag bis zur Bah- uuug guter Alpenstraßen und bis zur Durchbohrung des St. Gotthard für die Be- ziehuitgeit zu Deutschland und zum Orient günstiger, wie dies noch heute nahe bei- einander am Canale grande das deutsche und das türkische Kaufhaus veranschaulichen. Selbst wenn es gelingt, die Naturkräfte, welche Venedig bedrohen, dauernd abzn- halten, wird diese Stadt doch kaum wieder mit Genua zu wetteifern vermögen, denn die Beziehungen zum Osten, auch zu dem fernsten, für welchen Genua kaum minder günstig liegt, werden in absehbarer Zeit nicht die Bedeutung erlangen, wie diejenige zur Neuen Welt, der sich Genna zuwendet, dem in der Lombardei und Piemont, weiterhin in Südwestdeutschland ein reiches Hinterland erwachsen ist, während es zugleich der natürliche Mittelpunkt der dicht besiedelten, rührigen ligurischeu Küste von Spezia bis Ventimiglia ist. Venedig dagegen thront einsam mitten in einem Sumpf- und Haffgebiet am Außenrande eines 15 bis 20 km breiten unwirtlichen Gürtels, der das besiedelte Innere vom Meere scheidet. Neben diesen beiden einzigen Seestädten besitzt aber Festlands-Jtalien noch ein Mailand, Turin und Bologna, neben vielen anderen bedeutenden Brennpunkten geschichtlichen Lebens: Verona, Bergamo, Brescia, Como, Alessaudria, Piacenza, Cremona, Mantna, Ferrara, Mo- dena, Parma usw. Bologna ist der Schlüssel Halbinsel-Jtaliens von Norden her und der Knotenpunkt aller dorthin, sei es längs dem Meere, sei es über den Apennin, gehenden ^Straßen; Turin, der natürliche Mittelpunkt Piemonts, vereinigt in sich

5. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 166

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
166 beschleunigt auch diese wiederum den Verfall der Vegetation, des Landes und des Volkes. Kein Land der Erde ist für Europas geistige Entwickelung bedentuugs- voller geworden als das alte Griechenland, dessen Staaten nur das südliche kleinere Parallelogramm und Morea erfüllten. Ist auch das Griechenland, wie es häufig in unserer Phantasie lebt, von dem wirklichen Griechenland, sowohl dem alten, wie es die neuere Geschichtsforschung, als auch dem gegen- wärtigen, wie es der Geograph darstellt, wesentlich verschieden, so bleibt doch den Hellenen der Ruhm einer glorreichen Geschichte, vielseitiger Ent- Wickelung des staatlichen Lebens, der Begründung echter Humanität im bürger- liehen Leben, sowie einer großartigen Entfaltung der Kunst, Literatur und Wissenschaft. Welch' eine Reihe ausgezeichneter Männer hat auf engem Räume dies Volk hervorgebracht, von den Helden Homers bis zur Unter- werfung der Griechen durch Alexander von Macedonien, ja bis zur Zer- störung Corinths durch die Römer 146 v. Chr.! Welche Entwickelung würde Europa genommen haben, wenn nicht seit Constantin d. Gr. die byzantini- schen Kaiser jene verblendete Politik eingeschlagen hätten, alle profane Wissen- schast zu unterdrücken. Die Völkerwanderung brauste über das griechische (oströmische) Kaiserthum dahin, ohne es, wie das weströmische, zu vernichten; das von den Kreuzfahrern 1204 in Constantinopel (Byzanz) errichtete latei- nische Kaiserthum bestand nur bis 1261; aber den Türken (die im 6. Jahrhundert aus Turkestan hervorgegangen) konnte das geschwächte und schon sehr zusammengeschmolzene Reich nicht widerstehen. Von Kleinasien aus Thracien und Macedonien überschwemmend, machten sie 1362 Adria- nopel (Edreneh) zur Hauptstadt, und 1453 erstürmten sie unter ihrem Sultan Muhamed Ii. Constantinopel, von hier Europa mehrere Jahrhunderte be- drohend. Die Kraft dieses asiatischen Reiches aus europäischem Boden lag in der engen Verbindung der Religion mit dem Staate, dessen Einrichtungen nicht weniger als die kirchlichen ihre Regelung durch den Koran erhielten. Her- vorragende Herrscher breiteten es von der Donau bis zum Tigris und über den Nil hin aus. Unter den späteren nicht auf dem Schlachtfelde, sondern im Harem erzogenen Herrschern ging es eben so rasch dem Verfall entgegen. In Europa, Asien und Afrika gelang es den Statthaltern (Dereg-Begs) verschiedener Provinzen, welche eine ähnliche Stellung zum Sultan einnahmen, wie die Vasallen der europäischen Staaten im Mittelalter, sich mehr oder weniger unabhängig zu machen, und die Einführung der Steuerpacht führte zur Käuflichkeit der Aemter, zu einem allgemeinen Bestechungssystem, zu maßlyser Ausbeutung und Verarmung der überdies aus einer Menge feindlicher Ele- mente bestehenden Bevölkerung, so daß ein endlicher Zusammenbruch früher oder später unausbleiblich erscheint, trotz der Stütze, welche die sich wider- strebenden Interessen der europäischen Mächte dem „kranken Manne" gewähren. So ist es den Griechen (1829) 1832 gelungen, den südlichen Theil als neues Königreich Griechenland los zu reißen, und die sogenannten Va- sallenländer oder Schutzstaaten, die Donaufürsteuthümer, Serbien, Monte- negro, sowie Aegypten, deren Zahl der gegenwärtige Aufstand Bosniens,

6. Die Alpen und Süddeutschland - S. 114

1905 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 114 — seligenden Hauch des Frühlings mit all seinem frischen Grün und seinen dnf- tenden Blumen." Die Alpen bilden die Klimascheide für den Norden und Süden Mitteleuropas. Die Alpen sind von jeher ein großes Hindernis für den Verkehr der n. und s. von ihnen wohnenden Völker gewesen. Das war besonders in früheren Zeiten der Fall, wo es noch an ordentlichen Straßen fehlte. Die höheren Teile des Gebirges sind unbewohnbar. So wirken die Alpen trennend auf die beider- seitigeu Anwohner. Da nun das Gebirge vou N. her zugänglicher ist als von S., so wurde es auch vorzugsweise vou dort her, von germanischen Völker- schaften, besiedelt, die den größten Teil in Besitz genommen haben. Heutzutage ist der Verkehr durch die großen Kunststraßen und Eisenbahnen sehr erleichtert; Deutsche, Italiener und Slawen berühren sich in verschiedenen Alpentäleru, aber der Hauptsache uach ist das Gebirge auch heute uoch eiu Grenzwall zwischen Völkern germanischer und romanischer Zunge. Die Alpeu bilden eine Völker- und Sprachenscheide. Die Alpen zeichnen sich durch großen Wasserreichtum aus. Wenn in heißen Sommern die Flüsse, die von niedrigen Gebirgen kommen, einen tiefen Wasser- stand haben, der die Schisfahrt auf ihnen oft unmöglich macht, dann liefern die Alpen aus ihren Schneefeldern und Gletschern gerade das meiste Wasser. Daher haben die großen Flüsse, die aus deu Alpen gespeist werden (Rhone, Rhein, Donau, Po), viel weniger unter Wassermangel zu leiden, und die Schiffahrt kann meist den ganzen Sommer über ungestört betrieben werden. Die Alpeu bilden eine große Wasservorratskammer für Mitteleuropa. 23. Geologisches. Entstehung der Alpen. Wir kommen nun zur Frage nach der Entstehung der Alpen. Eine verständliche Antwort auf diese Frage können wir aber erst dann geben, wenn wir zuvor wenigstens in großen Zügen die Geschichte der Erde kennen gelernt haben. a. Aus der Geschichte der Erde. Der Urzustand. Die Erde, wie sie sich uns jetzt darstellt, mit ihrem mannigfachen Wechsel von Meer und Land, von Ebenen und Gebirgen, hat im Laufe ungeheurer Zeit- räume die deutbar größten Veränderungen durchgemacht. Nach allgemeiner und wohl be- gründeter Annahme war unser Erdball einst ein feurig-flüssiger Körper, wie z. B. noch jetzt die Sonne. Indem er nun unaufhörlich Wärme in den Weltenraum ausstrahlte, trat allmählich eine Abkühlung ein. Die Oberfläche, die am meisten der Erkaltung aus- gesetzt war, fing an zu erstarren und bildete eine feste Kruste, die wohl von ähnlicher Be- schaffenheit war wie die erkaltete Lava unserer heutigen Vulkane. Diese erste Rinde darf man sich aber nicht als eben vorstellen. Bekanntlich zieht die Kälte alle Körper zusammen. Wenn der Schmied ein Wagenrad beschlägt, so legt er den Reifen in glühendem Zustande

7. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 589

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
Die Zeit der staatlichen Umwälzungen. 589 von Gold flössen während dieser schimpflichen Verhandlungen in die Taschen der republikanischen Emporkömmlinge, die mit stillem Triumphe diesen stolzen deutschen Fürstenstand zu ihren Füßen sahen. Im Februar 1803 wurde denn die Teilung durch den Reichsdeputationshauptschluß zu Regensburg vollzogen. Er vernichtete 112 geistliche Staaten und Reichsstädte und verteilte über 2000 Qudratmeilen mit 3 Millionen Einwohnern unter die weltlichen Fürsten. Von den Reichsstädten blieben nur Lübeck, Hamburg, Bremen, Augsburg, Ulm und Nürnberg bestehen, auch das Ende der Reichsritterschaften war gekommen, die meisten ihrer Gebiete gingen in denen der größeren Landesherren auf. Die geistlichen Kurfürstentümer Köln und Trier hörten völlig auf, gleichzeitig wurden Baden, Würtemberg, Hessen-Kassel und Salzburg zu Kurfürstentümern erhoben. Preußen bekam für seine linksrheinischen Besitzungen die früheren Bistümer Hildesheim, Paderborn, Erfurt, Teile von Münster, eine Anzahl Abteien und Reichsstädte (Goslar, Nordhausen), für 50 Quadratmeilen Verlust zusammen 230 Quadratmeilen Gewinn. 8. Die goldenen Tage von Weimar oder die Blütezeit der deutschen Litteratur. Die deutsche Nation blieb gleichgültig und stumm, als alle die schönen Städte längs des Rheines, wie Speier, Worms, Mainz, Aachen, Köln, die bevorzugten Schauplätze ihrer großen Kaiserzeit, an die Fremden verloren gingen, und gegen die Regensburger Beschlüsse erhob sich keine Hand. So tief wie damals hatte das Bewußtsein von einem gemeinsamen Vaterlande doch noch niemals gestanden. Die große Masse des Volkes in jenen kleinen Gebieten hatte damals keine wirkliche Vaterlandsliebe und in den geistlichen Landen nicht einmal Anhänglichkeit an ein Herrschergeschlecht. Als Napoleon 1804 geruhte, seine getreuen deutschen Rheinlande zu besuchen, glich seine Reise von Aachen über Köln nach Mainz einem Triumphzuge. Die Gemahlin des Dichters Friedrich Schlegel schreibt darüber: „Was du in den Zeitungen lesen kannst, ist nur ein Schatten! Nie habe ich solche Feste gesehen. Nirgend in der Welt können sie auch so wohl eingerichtet sein, als wo die katholische Geistlichkeit leitet und präsidiert. Diese allein hat noch Sinn und Geschmack für wahre Feierlichkeiten, für Würde, Pracht und Freiheitt. Der Jubel des Volkes war so groß, daß die Kölner Bürger dem Kaiser die Pferde ausspannten und selbst den Wagen zogen. Der Kaiser grüßte mit großer Freundlichkeit." Die gebildeten Deutschen waren in künstlerische und litterarische Dinge vertieft, wie niemals vorher und nachher. Denn in diesem Jahrzehnte des Umsturzes entfaltete sich die deutsche Dichtung in ihrem höchsten Glanze. In breiter Ausführung schilderte Goethe

8. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 704

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
704 Das Zeitalter Wilhelms I. siel) Napoleon Iii., als ob Napoleons I. Sohn, der Herzog von Reichstadt, thatsächlich regiert hätte. Die europäischen Mächte erkannten ihn allmählich an. Im Jahre 1853 verheiratete er sich mit der spanischen Gräfin Eugenik von Teba. Die^junge Kaiserin war lange Zeit die Beherrscherin der Mode und des Luxus in Frankreich und hatte auch auf die Regierung ihres Gemahls wesentlichen Einfluß. Napoleon regierte wie sein Oheim fast unumschränkt, obwohl ihm Senat und gesetzgebender Körper zur Seite stunden, aber er war klug genug, auf den Charakter seines Volkes Rücksicht zu nehmen. Um republikanische Strömungen und Richtungen niederzuhalten, stand ihm eine wachsame Polizei zu Gebote, welche die Preßfreiheit und das Vereinsrecht so viel wie möglich außer Kraft setzten. Um den Handel und Gewerbefleiß zu heben, wurden unter seiner Regierung wichtige Eisenbahnen und Kanäle gebaut und zwei große Weltausstellungen in Paris veranstaltet. Die unruhige Arbeiterbevölkerung in der Hauptstadt wußte er jahrelang dadurch ausreichend zu beschäftigen, daß er die alten, krummen Straßen in Paris zerstören und durch schöne, breite Straßen ersetzen ließ. Um die Aufmerksamkeit der Franzosen über die inneren Verhältnisse des Landes abzulenken und zugleich ihrer Ruhmsucht zu genügen, wußte er sich in die Händel anderer Staaten geschickt einzumischen. 2. Rußland. Rußland hatte der Türkei den Krieg erklärt, weil es seine Herrschaft bis an den Bosporus ausdehnen und den Sultan unter seine Macht beugen wollte, es verlangte deshalb die Schutzherrschaft Über die griechischen Christen der Türkei- Frankreich und England leisteten der Türkei Beistand, indem jedes eine Flotte nach der Krim schickte. Nach einigen siegreichen Kämpfen über die Russen und nach der Eroberung von Sebastopol, welches 11 Monate belagert werden mußte, kam mit dem 1855 auf den Thron gekommenen Zaren Alexander Ii. am 30. März 1856 der Friede zu Paris zustande, wonach die Donaufürstentümer und die Christen in der Türkei unter den Schutz aller Großmächte gestellt, die völlige Freiheit der Schiffahrt auf der bis zum Meere fahrbar gemachten Donau ausgesprochen und der Besitzstand der Türkei durch die Mächte (außer Rußland) verbürgt wurden. Alexander Ii., 1855-1881, ein menschenfreundlicher Fürst von milderer Gesinnung und friedlicherer Natur als sein Vater, hob 1861 die Leibeigenschaft auf und gestattete den Bau von Eisenbahnen, wodurch Rußlands Handel und Industrie einen großen Aufschwung nahmen. 3. Italien. Schon vor 1848 hatte in Italien eine Bewegung begonnen, deren Ziel die Befreiung der Halbinsel von der Fremdherrschaft (Österreich, Bourbon) und die Erlangung größerer Volksfreiheiten war. Als die Lombardei sich gegen Österreich erhob, trat der König Karl Albert von Sardinien auf ihre Seite, wurde aber durch den Feldmarfchall Radetzky 1848 und 1849 geschlagen und trat die Krone seinem Sohne Viktor Emanuel ab, der mit Österreich Frieden schloß. Lombardischer Krieg 1859. König Viktor Emanuel und sein Minister Eavour, die eine Einigung Italiens anstrebten, ,bewogen Napoleon zur Zusage des Beistandes, um die Österreicher aus Norditalien zu vertreiben. Diese wurden bei Magenta und Solserino besiegt und mußten die Lombardei an Sardinien überlassen, während Nizza und Savoyen an Frankreich kamen. Die Einigung Italiens unter dem König Viktor Emanuel hatte inzwischen durch den Beitritt von Toskana, Parma, Modena und von einem Teil des Kirchenstaates weitere Fortschritte gemacht.. Nachdem auch noch Sizilien und Neapel durch den Freischarenführer Garibaldi erobert worden waren, wurde Viktor Emanuel

9. Mittel- und Norddeutschland - S. 56

1906 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 56 — den Haupttälern bewegt sich auch seit alters ein lebhafter Verkehr, der durch die Schiffbarkeit der Flüsse und in neuerer Zeit durch die Eisenbahnen wesentlich unterstützt wird. Daher treffen wir hier auch auf eine dichte Bevölkerung und eine Menge von blühenden Dörfern und Städten, deren viele auf eine große geschichtliche Vergangenheit zurückblicken können. Industrie. Eine besondere Bedeutung hat aber das Rheinische Schiefer- gebirge durch seine Bodenschätze erlangt, durch die'es in den letzten Jahrzehnten zu einem der wichtigsten Jndnstriebezirke der Welt geworden ist. An drei Stellen, an der Saar, bei Aachen und an der Ruhr, finden sich große Kohlen- lag er; das Lahn- und Sieggebiet sind reich an Eisenstein und Erzen. Mit dem Bergbau ist in diesen Gegenden das Eisengewerbe in gewaltiger Ausdehnung emporgeblüht. An der Wupper und am Niederrhein ist die Spinn- und Webeindnstrie heimisch. Dazu kommen noch kleinere Gewerbe mannig- sacher Art. Die vulkanischen Gegenden, wie die Eifel und das Siebengebirge, liefern treffliche Bau st eine, im Westerwalds blüht das Töpfergewerbe, im Hunsrück gibt es Achatschleisereieu, und endlich haben zahlreiche Mineral- quellen, besonders in und am Taunus und in der Eifel, eine Menge von Badeorten ins Leben gerufen. Rückblick auf frühere Zeiten. Die deutschen Rheinlande, die wir jetzt ganz kennen gelernt haben, sind zuerst von den Römern kultiviert wordeu. Cäsar machte den Rhein zur Grenze gegen Germanien. Später wurde noch der größte Teil des Landes in dem Winkel zwischen Rhein und Donau, das heutige Baden und Württemberg, ein Teil der Mainebene und der Taunus, zum römischen Reiche gezogen und durch den sog. Psahlgraben gegen Einfälle der Germanen geschützt. Blühende Gemeinwesen erhoben sich überall, und ein großer Teil der heutigen Rheiustädte ist römischen Ursprungs. Das ganze Mittelalter hindurch bildeten die Rheinlande den wichtigsten Teil des Deutschen Reiches. Vier von den sieben Kurfürsten hatten hier ihren Sitz: der Pfalzgraf vom Rhein und die Erzbischöse von Mainz, Trier und Köln. In Frankfurt wurden die Kaiser gewählt, in Aachen gekrönt, und in Speyer liegen ihrer viele begraben. Hier war die Kultur am weitesten vorgeschritten, hier lagen die größten und reichsten Städte Deutschlands, hier wurden die herrlichsten unter den großen Domen Deutschlands erbaut. Mit dem Emporkommen Preußens und der Errichtung des neuen Deutschen Reiches ist allerdings der politische Schwerpunkt nach dem O. verlegt worden. Aber auch heute noch nehmen die Rheinlande durch die Fülle ihrer landschaftlichen Schönheiten, den unermeßlichen Reichtum ihrer Er- zeuguiffe und die Dichte ihrer Bevölkerung die erste Stelle unter den Landschaften Deutschlands ein, und mit Recht hat man sie als die „Perle Deutscher Laude" bezeichnet. Staatliche Zugehörigkeit. Das Rheinische Schiefergebirge gehört fast ganz zum Königreiche Preußen. Drei Provinzen haben daran teil: die Rheinprovinz, Westfalen

10. Europa - S. 93

1909 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
93 Sammelpunkte einer dichteren Bevölkerung, und die reihenförmige Anordnung an den Flüssen erleichtert in dem sonst so unwegsamen Lande die Anlage von Verkehrsstraßen. Flüsse. Der eigenartige zerstückelte Aufbau des Landes und der dadurch bewirkte Mangel an umfangreicheren Tiefebenen haben die Bildung größerer Flüsse verhindert. Wenn man von der Griechischen Halbinsel, die nur unbedeutende Flußlänfe besitzt, absieht, erfolgt die Entwässerung nach vier Seiten hin. Nach W., zum Adriatischen Meere, strömen Narenta und Drin; nach N., zur Donau, Drina, Mürawa, Timok und Jsker; nach O., zum Schwarzen Meere, die Donau und einige kleine Küstenflüsse; nach S., zum Ägäischen Meere, Wardar, Struma und Maritza. Staatliche Verhältnisse. Der Balkanhalbinsel fehlt die staatliche Einheit. Über 300 Jahre hat sie fast ganz zum Türkischen Reiche gehört. Aber im Laufe der letzten hundert Jahre sind diesem große Gebiete verloren gegangen. Die Europäische Türkei umfaßt jetzt nur noch ein Drittel vom Flächen- raume der Halbinsel. N. von ihr liegen heute die Königreiche Bulgarien und Serbien, das Fürstentum Montenegro, die zu Österreich-Ungarn ge- hörigen Länder Bosnien und die Herzegowina und die österreichische Provinz Dalmatien. Die Griechische Halbinsel gehört fast ganz zum König- reiche Griechenland. Der s., schmale Teil der Halbinsel war im Altertum von dem hochgebildeten Volke der Griechen oder Hellenen bewohnt. Den breiten Norden hatten Barbarenvölker, Illyrer im W. und Thraker im O., im Besitz. Einer der n. Stämme, das unter griechischem Kultureinfluß stehende Volk der Makedonier, gelangte im 4. Jahrhundert v. Chr. zu hoher Macht und gründete unter Alexander dem Großen ein Weltreich, zu dem auch die ganze Balkanhalbinsel gehörte. 200 Jahre später kam diese unter die Herrschaft der Römer. Als in der stürmischen Zeit der Völkerwanderung das Weströmische Reich zugrunde ging, erhielt sich der Osten als selbständiges Ost römisches oder Byzantinisches Reich mit der Hauptstadt Konstantinopel. Indessen seine nichteuropäischen Besitzungen wurden ihm bald durch die Araber entrissen, und im N. gingen große Gebiete an vor- dringende slawische Völker, Serben und Bulgaren, verloren. Seit dem 14. Jahr- hundert wurde das Byzantinische Reich von den Türken bedroht, die endlich 1453 Konstantinopel eroberten und nun die ganze Halbinsel mit Ausnahme Montenegros, Dalmatiens und der Ionischen Inseln in ihre Gewalt brachten. In der Folgezeit dehnten sie ihre Herrschaft auch noch über Ungarn, Rumänien und Südrußland aus, und zweimal haben türkische Heere Wien belagert (1529, 1683). Dann aber ging es mit der Macht der Türken wieder rasch abwärts. Bereits 1718 war ganz Ungarn frei, und gegen Ende des Jahrhunderts gingen die russischen Besitzungen verloren. Von 1821—29 erkämpften sich die Griechen ihre Freiheit, dann wurden Serbien (1829), die Moldau und die Walachei (1856) und Bulgarien (1878) selbständige, doch abgabepflichtige Staaten. Der letzte russisch-türkische Krieg brachte außerdem Serbien und Rumänien volle Unabhängigkeit, Montenegro und Griechenland einen Gebietszuwachs und Bosnien und die Herzegowina unter österreichisch-ungarische Verwaltung. 1885 wurde Ostrumelien mit Bulgarien vereinigt, 1898 Kreta auf Beschluß der europäischen Großmächte einem griechischen Statthalter unterstellt. 1908 endlich löste Bulgarien das noch bestehende Abhängigkeilsverhältnis zur Türkei, und
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