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1. Für Seminare - S. 319

1912 - Breslau : Hirt
A. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge. — 5. Balkan-Halbinsel. 319 182. Kalabaka in Thessalien. Den Nordrand des Thessalischen Beckens bildet bei Kalabaka am oberen Peneios ein Berg- und Hügelland, das aus zusammengekitteten Trümmern älterer Gesteine besteht. Diese sind zu merkwürdigen Felskegeln verwittert, auf denen mehrere Klöster erbaut wurden. Am Futze eines dieser Felstürme steigt Kalabaka stufenartig empor, umgeben von Getreidefeldern, Weingärten, Olivenhainen, Obstbäumen und Zypressen. Nach den Klöstern führen Zickzackwege sowie in den Felsen gehauene Treppen und Leitern empor. 183. Korinth. Im Schutze des Burgberges, des Kreidekalkklotzes Akrokorinth <575 m), blühte in einer unfruchtbaren Karst- landichaft emst das alte Korinth als berühmte Handelsstadt. Auf den Ruinen der Stadt erwuchs später nur ein kleines Dorf. Eine Wegstunde östlich, am Kanal von Korinth, entstand das Städtchen Neukorinth.

2. Lehrbuch der Geographie - S. 135

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 135 — 9. Modena, Seidenweberei und Darmsaitenfabrik. Westl. davon Canossa. 10. Bologna (bolönja), wichtige Handelsstadt an der über den Apennin nach der Arnoebene führenden Straße, daher als Schlüssel Mittelitaliens starke Festung. Fabriken für Seiden- und Sammetwaren, künstliche Blumen, Maea- ronis und Salamiwurst. Älteste Universität Italiens. 11. Ancona, vorzügliche Seesestnng, Jndustrieort für Schiffsbau und Schiffsbedarf. Verkehr mit der Balkanhalbinsel und dem Orient. Küsten- und Flachlandftädte am Südrande des Nordapennin: 12. Gennas, erste See- und Handelsstadt Italiens mit großem See- arsenal und Dampferverbindung nach allen wichtigen Mittelmeerhäfen und vielen überseeischen Häfen. Endpunkt der Gotthardbahn, Hauptort für Korallen- waren. 13. Spezia, größter Kriegshafen Italiens. In der Nähe Carrkra, Haupt- sitz der Marmorgewinnung. 14. Livorno, Hafenstadt der toskanischen Ebene mit großen Schiffs- werften und Marmor-, Alabaster- und Korallenindustrie. 15. Pisa^*) am Arno, in der Nähe heiße Bäder und Quecksilbergrnben. Berühmter Dom, schiefer Turm. Universität. 16. Florenz^) am Arno, genau südlich von Bologna, mit dem es durch die Apenninbahn verbunden ist, zeitweilige Hauptstadt des Königreichs, reich an Kunstschätzen. Bedeutend in Seidenmanufaktur, Strohflechterei, Marmor- und Alabasterarbeiten. Großstädte der römischen und der eampanischen Ebene: 17. Rom, Hauptstadt Italiens, Residenz des Königs (Qnirinal) und des Papstes (Vatikan), Mittelpunkt der katholischen Welt und ehemals Hauptstadt des römischen Weltreiches (s. Abb. 34). Die „ewige Stadt", voll vou Bauwerken und Kunstschätzen des Altertums, des Mittelalters und der Renaissance (Kolosseum, Pautheou, Engelsburg, Peterskirche, vatikanisches Museum), Schauplatz der Thätigkeit eines Raffael und Michelangelo und deshalb noch jetzt Sammelplatz der Künstler und Kunstfreunde. — Industrie und Handel sind im Aufblühen begriffen, besonders die Kunstindustrie. Durch starke Forts geschützt; Uuiversi- tät. — In der Umgegend die im Besitz weniger Großgrundbesitzer und Pächter befindliche Campagna (kampanja), eine tote, entvölkerte Steppe, ehemals ein blühendes Fruchtgefilde, die fieberhaucheudeu pontinischen Sümpfe und das kleine *) Genua („die Prächtige"), amphitheatralisch erbaut, hat schmale Straßen und hohe Häuser (oft 8 Stockwerke). Im Mittelalter Republik mit bedeutendem Handel. — An der nach Frankreich führenden Küstenbahn San Remo, Kurort. **) Konzil i. I. 1409. ***) Ged.: Der Löwe von Florenz, von Bernhardi.

3. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 160

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
160 Gefahr für die Schiffahrt. Welche Gestalt hat die Insel? Was ist über die Gebirge da gewesen? Der nordöstlichste Punkt ist das Cap Peloro, der südöstlichste das Cap Passaro (Pachynnm), der westlichste Cap Boeo (Lilybäum). Die Ost- und Südküste sind steil und hafenreich, die Nord küste flach, das Innere ist Gebirgsland, dem Wald, Schatten, genügende Bewässerung und darum jetzt Fruchtbarkeit mangelt. Die bewässerten Küsten- striche dagegen sind höchst fruchtbar. In ältester Zeit das Land der Wun- der und Ungeheuer, der Wohnsitz der Cyklopen und Zauberinnen, lockte es dennoch durch seine Schönheit und Fruchtbarkeit schon die Griechen an, zahl- reiche Colonien an seinen Küsten zu gründen. Unter römischer Herrschast war sie die Kornkammer Italiens; Florns nannte sie Deliciae generis hu- mani. Und wie vernachlässigt sie auch jetzt, so bringt sie doch noch immer eine Fülle der edelsten Früchte hervor: Wein, Oel, Südfrüchte, Datteln, und wäre unter allen Ländern Europas zum Anbau von Zuckerrohr und Baum- wolle vorzüglich geeignet. Das wichtigste Prodnct ist der Schwefel, der eine jährliche Ausbeute von c. 3 Mill. Ctr. ergiebt. Die einst so prachtvollen und stark bevölkerten Städte sind mit wenigen Ausnahmen verfallen und von einer verkommenen Bevölkerung bewohnt. An der Nordküste liegt, vom Meere, wie von dem hinter ihr sich erhebenden Berge Pellegrino, einen herrlichen Anblick gewährend, Palermo, (Panormus) 219,000 E. die prächtige, mit Kirchen und Thürmen geschmückte Hauptstadt. Der auf- geklärte Kaiser Friedrich Ii., der hier seine Jugendjahre zugebracht, liebte sie sehr und that viel für ihre Verschönerung, wie überhaupt für die Hebung Sieiliens, in dem er den Handel durch Einführung von Messen und Märkten beförderte. Geistlichkeit und Adel haben seine Reformen vernichtet. Auf dem erwähnten Berge ist die vielbesuchte Kapelle und Grotte der h. Rosalie, der Schutzheiligen der Stadt, deren Fest alljähr- lich gefeiert wird. Messina (Messana), seit dem Erdbeben 1783 schöner wieder auf- gebaut, mit 12,000 E. Catania, (Eatana) 85,000 E. am Fuße des Aetna, von dessen Ausbrüchen sie oft gelitten hat; auch der Hafen ist zum Theil durch Lava verschüttet. Der Aetna, der 14 Meilen im Umfang mißt, ist an seinem sehr fruchtbaren unteren Abhange von Ortschaften und Landhäusern bedeckt und von mehr als 300,000 Meu- scheu bewohnt. Der mittlere Theil desselben ist bewaldet, der oberste mit Schnee und Eis bedeckt, das jetzt einen begehrten Handelsartikel bildet. Die Küste zwischen beiden Städten ist reich an Trümmern von Schlössern, Castellen, Tempeln, Thürmen. Alte griech. und röm. Reste, Bauten aus der Sarazenen- und Normannenzeit reihen sich aneinander. Die Städte und Dörfer sitzen wie Schwalbennester an den Felsen oder bauen sich amphitheatralisch an den Abhängen der Küstengebirge auf. _ Ein Reihe Felsen im Wasser sollen die Blöcke sein, die Polyphem dem Ulysses nachschleuderte. Zum Theil an Stelle des alten, als Vaterstadt des Archimedes und durch seine Pracht im Alterthum berühmten, einst von einer Mill. E. bewohnten Syrakus liegt jetzt Siragosa mit 22,000 C. In der Nähe ungeheure Steinbrüche und die einst als „Ohr des Diony's" berüchtigte Felsengrotte. An der Südküste Girgenti mit 27,000 E., vormals als Agrigent ebenfalls durch Größe und Pracht seiner Tempel zc. in Erstaunen setzend, von denen jetzt noch großartige Ruinen vorhanden. In der Nähe sind mächtige Schwefelgrubeu. Sehr bedeutende Gruben sind auch bei Ealtanisetta im Innern der Insel. Ties liegt unfern des im Alterthum durch Ceres Klage um ihre Tochter Proserpina berühmten Thales Enna, durchflössen vom Salso, vormals Himera, der in die Bucht von Eknomos mündete, wo Regulus seinen Seesieg über die Earthager er- focht.

4. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 185

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
185 Kunst und Wissenschaft pflegende Stadt des Südens. Ihre berühmte Universität wird von ca. 2000 Studenten besucht. Sie hat eine lebhafte Industrie, namentlich viele Tuchfabriken. Die Zahl der Einwohner beträgt 125,000. Albi, die alte Albigenser- stadt, auf einem Hügel am Tarn, mit 16,000 E., eng und finster, besitzt einen Dom. Narbonne, unweit des Meeres, das alte Narbo, griechische Colonie, Kelten- stadt, römische Colonie und Hauptstadt des narbonensischen Galliens, später den West- gothen, eine Zeit lang den Arabern unterthan, seit 759 dem fränkischen Reiche ein- verleibt. Zahlreiche Alterthümer, als Mauerwerke, Büsten, Reliefgestalten, Hunderte von Inschriften ?c. erinnern namentlich an die Zeit der römischen Herrschaft. Der Canal du Midi mündet nordöstlich fern von der Stadt, sie ist aber mit diesem durch den Canal Robine in Verbindung gesetzt; mit dem Meere selbst steht sie durch den nahen Etang (Teich) in Verbindung. Dennoch ist sie nichj mehr die alte reiche Stadt, da die Küste ihr ferner gerückt, der Hafen versandet und die Umgegend versumpft ist. Die Küste ist häufigem Regen ausgesetzt. Warum?) Die Klöster sind iu Kasernen verwandelt, die Kirchen verfallen. Sie hat nur noch 17,000 E. Carcassonne, mit Tuchfabriken, 22,000 E., an der Aude, deren Thal von hierab unfruchtbar und öde wird. Desto romantischer liegt auf einem Hügel an der Orbe, zwischen Obstgärten, die Feigen, Citronen und Pomeranzen im Ueberflnß liefern, umgeben von grünen Wiesen, die Stadt Beziers. „Lage und Luft sind so lieblich, daß man in Frankreich sagt: Li le von Dieu venait habiter la terre, il s'etablirait a Beziers." (Wenn der liebe Gott käme, auf der Erde zu wohnen, so würde er sich in Beziers niederlassen.) Auch sie besitzt eine Menge Alterthümer. Aber auch sie ist herabgekommen. 27,000 E. Montpellier an einem steilen, mit den Cevennen zusammenhängenden, durch künstliche Bewässerung erst befruchteten Berge, von wohl angebauter Landschaft umgeben, stark befestigt, gleichfalls einst ein wichtiger Vertheidignngsort der Protestanten, mit dem ältesten botanischen Garten in Frankreich, einer medieinischen Facultät, lebhafter Industrie, namentlich in Parsümerien, wozu die umliegenden Thäler würzige Kräuter liefern, Seiden-, Wollen- und Baumwollen- fabriken und 58,000 E. Lnnel, 7000 E., bekannt durch seinen Muskatwein. Cette, See- und Handelsstadt, am Ende des Canals du Midi, aus der Nehrung, welche den Etang de Thau vom Meere trennt, gewissermaßen die Hafenstadt von Montpellier; zwischen Salzlagnnen an einem schroffen, befestigten Kalkberge liegend, mit geräumigem Hafen, den ein gleichfalls befestigter und einen Leuchtthurm tragender Molo schützt, bedeutendem Handel und besuchten Bädern, 24,000 E. Nim es (Nismes), das alte Nemansns, mit großartigen Resten römischer Baudenkmäler, so das sehr gut erhaltene Amphitheater, unmittelbar an den die innere Stadt umgebenden Boulevards, 360 m. im Umfange, ein Oval bildend, das von 2 mal 60 übereinander sich erhebenden Ar- kaden ans großen behanenen Steinen eingefaßt ist, mit 35 ringsnmlanfenden Reihen steinerner, jetzt theilweise zerfallener Sitze, Ranm für 23,000 Personen bietend; der Dianentempel mit alten Badegemächern; ein anderer antiker Tempel mit prachtvollen, fast unversehrt erhaltenen korinthischen Säulen, das sogenannte maison carree; 2 Römerthore und der riesige und bewunderungswürdige Aquädukt des Agrippa, desseu Kanal das Wasser auf drei Reihen über einander gethürmter Bogen über das Thal des Gard tragen. Noch älterer Zeit gehört der altgallische Grabthurm Tour- mague an. Die innere enge und unschöne Stadt ist außerhalb der Boulevards von 8 „modern-eleganten" Fanbonrgs umgeben. Die Stadt hat 62,000 E. Wollen- und Baumwollen-Strumpfwaareu- und Seidenfabriken, bedeutende Gärtnerei und lebhaften Handel. Beaueaire, au der Rhone mit 9000 E., sieht ein Mal im Jahre, zur Zeit seiner berühmten Messe, die auf einer Wiese abgehalten wird, 100,000 Fremde nicht blos aus Frankreich, sondern selbst aus Italien, Spanien und Portugal und andern Ländern. Bei dem Flecken Remouliu ist der berühmte Pont du Gard, aus der Römerstadt stammend, dem vorerwähnten Aqnädnet ähnlich, 58 in. hoch das Thal des Gard überbrückend und die Wasserleitung tragend. In dem gebirgigen Departe- ment der Ardeche, in welchem die Gabelung der Cevennen beginnt, ist Annonay mit 18,000 E., der bedeutendste Ort, berühmt durch seine Handschuhfabriken. Hier erfanden die Gebrüder Montgolfier den Luftballon. — Den Uebergang zur Auvergne bilden in ihrer physischen Beschaffenheit die Departements der Lozere und der oberen

5. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 157

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
I 157 5. Das vormalige Großherzogthum Toskana, (436 Qm.) das Land der alten Etrnsker. Wiederhole, was über die Natur desselben schon bekannt. Die Flnßthäler, zumal das reizende Arnothal, sind sehr fruchtbar; aus dem Plateau giebt es ausgedehnte Wiesenflächen. Die das Land im N. und O. begrenzenden Apenninen tragen in ihren höchsten Theilen Waldungen von Kastanien, Fichten und Lärchen. Die wegen der Ausdünstung des alauu- und schwefelhaltigen Bodens berüchtigten Maremmen, die seit einigen Jahr- Hunderten sich auszudehnen und selbst nach höher gelegenen Strichen vor zu dringen scheinen, sind nur im Wiuter, während dessen sie eine üppige Weide für das Vieh bieten, bewohnbar. In der europäischen Culturgeschichte ist dies Land — das Vaterland des Dante, Petrarka, Boccaccio, Ma- chiavelli, Galilei, Leonardo da Vinci, Michel Angelo ?c. von hoher Bedeutung. Freie Städte, wie Pisa, Florenz, Lucca u. a. wurden im Mittelalter durch lebhaften Handel reich und mächtig, namentlich Pisa, das Genua selbst mit den Waffen den Rang längere Zeit streitig machte. Die florentinische durch Handel reich gewordene Familie der Medici, der eifrigen Beschützer und Förderer der Künste und Wissenschaften, erlangte nach Unterwerfung der meisten übrigen Städte die großherzogliche Würde. Nachdem diese 1737 ausgestorben, wurde es vou lothringischen Fürsten re- giert. Die ersten derselben führten manche zeitgemäße Reformen ein, der letzte Leopold Ii., nicht in feiner Vorfahren Fußtapfen waudelud, theilte 1859 das Geschick derjenigen der benachbarten Staaten. Florenz (Firenzo), zu beiden Seiten des Arno, 114,000 E., geschmückt mit einer Menge prachtvoller Gebäude, wie der außen mit schwarzem und weißem Marmor über- zogene herrliche Dom, öffentlichen Plätzen, die reich an Statuen, wie der frühere „großherzogliche" mit der Marmorgruppe, den Raub der Sabinerinnen darstellend. Die Paläste find reich an älteren und neueren Kunstwerken, unter denen besonders die medieeische Venus, die Gruppe der Niobe, zu erwähnen, sowie an Gemälden der ersten Meister, wie Titians Venus, Rafaels heilige Familie :c. Dem Dom gegenüber steht das berühmte achteckige Battisterio oder die Taufkirche, deren bewuuderte eherne Thüren Michel Angelo für würdig erklärte, die Thore des Paradieses zu sein. Die gewerbfleißigen Bewohner sind zum Theil geschickte Seideuweber und Stroh- flechter. Pisa, eine Meile oberhalb der Mündung des Arno, im Mittelalter 150,000, jetzt etwa 50,000 E. zählend. Von dem einstigen Hafen ist keine Spur mehr vor- Händen. Dem alten mit trefflichen Gemälden geschmückten Dome, in welchem sich Hein- richs Vii. Grabmahl besindet, gegenüber steht der berühmte schiese Glockenturm. Va- terstadt Galileis. Livoruo, befestigter Freihafen, ein Haupthandelsplatz des Mit- telläudischen Meeres, mit 97,000 E. Siena, von der früheren Größe auch bis auf 23,000 E. gesunken. Arezzo mit 39,000 E., Geburtsort Petrarkas. Lucca, nord- östl. von Pisa, in herrlicher Gegend, 68,000 E. Am westlichsten Vorsprung des Lan- des Piombino. — Dieser gegenüber liegt die Insel Elba, 7 Om., mit steiler Küste und 975 m.-h. 33erge und reichen Eisengruben, 1814 Napoleon als Besitzthum angewiesen. Haupt- ort die kleine Festung Porto Ferrajo. 6. Die Marken und Umbrien, ehemals zum Kirchenstaat gehörig. Ancona (wo?) mit vorzüglichem Hafen und 46,000 E., Festung, und beträchtliche Handelsstadt. Loretto, etwas südlicher, wegen Marias Wohnhaus, das Engel hier- her getragen haben sollen und das darum mit einer prächtigen Kirche umschlossen worden, ein viel besuchter Wallfahrtsort. — In Umbrien, westlich des Apennin, Perugia L

6. Die Alpen und Süddeutschland - S. 157

1905 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 157 — Berges, und halbnackte Hirtenknaben tummeln sich auf der luftigen Höhe, wo einst der mächtige Friedrich Rotbart seine Jugend verlebte." Im Bauernkriege 1525 wurde die Burg verbraunt, und sie ist nicht wieder hergestellt worden. Die Bewohner der umliegenden Ortschaften haben nach und nach das Gemäuer ganz abgetragen und die Steine zum Häuserbau benutzt. Am Fuße des Berg- kegels aber liegt uoch ein Dorf Hohenstaufen. „Über einer Seitentür der alteu kleinen Pfarrkirche verkündet noch jetzt eine Inschrift, daß sie einst vom Kaiser Friedrich durchschritten worden sei. Die Tür ist zugemauert, als sollte nach dem Tode des Kaisers niemand mehr durch dieselbe eingehen; ans die Mauer ist das Bildnis des Kaisers gemalt." Fig. 34- Burg Zoheuzollern. Ein zweiter berühmter Berg ist der Hohenzollern (850 in). Er liegt weiter nach S.-W., in der Nähe des Städtchens Hechingen. Auf seiner Höhe lag einst die Stammburg unseres Kaiserhauses. Auch sie war in Trümmer gesunken. König Friedrich Wilhelm Iv. aber hat das Schloß seiner Ahnen glänzend wieder aufbauen lassen. Weithin sind die mächtigen Mauern und stolzen Türme sichtbar, und der herrliche Bau bildet mit der Wartburg heute wohl das denkwürdigste Schloß aus deutschem Boden. (Fig. 34.) Der Hegau. Im S.-W. senkt sich der Jura zu der slachgewellten, fruchtbaren Ebene des Hegaus, w. vom untern Bodensee. Es ist eine eingesunkene Landscholle, die von zahlreichen Brüchen durchsetzt ist. Aus diesen sind in alter Zeit glühende Massen empor- gequollen, die jetzt wie Inseln als hohe und oft sehr steile Kegelberge aus der Landschaft

7. Die Alpen und Süddeutschland - S. 76

1905 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 76 — 100 m tiefer in dämmernder Tiefe versteckt. Zuweilen sieht man frei auf seine schäumende Oberfläche hinab. Zuweilen aber kann man selbst von den hohen Brücken herab zwischen all den vortretenden Felsenköpfen, die sich von beiden Seiten her ineinander verzahnen und verkeilen, nur ein grünes oder weißes Streifchen von ihm erkennen." Sein Wüten und Toben aber hallt schauerlich Flg. 3. Die Via mala: Der untere Teil der Schlucht. aus der ungeheuren Tiefe herauf und bricht sich hundertfach an den kahlen, schwärzlichen Felswänden. Über uns aber starren noch bis zu schwindelnder Höhe die starren Gesteinsmassen fast senkrecht empor. So bequem darum auch die Straße zu gehen ist, die ganze Natur macht hier den Eindruck des Un- heimlichen und Schauerlichen, und der Name Via mala ist geblieben.

8. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 274

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
274 Deutsche Einrichtungen und Zustände vom Ende des Zwischenreiches Unter den Metallarbeitern fanden die Gold- und Silberschmiede die meiste Beschäftigung und lieferten zum Teil wahre Wunderwerke. Ihre Zunft stand besonders in Nürnberg, Köln, Augsburg, Regensburg, Landshut und Mainz in höchster Blüte. In Augsburg arbeitete der berühmte Goldschmied Georg Seld 26 Jahre lang (bis 1508) an einem Silberaltar, der eine Darstellung des letzten Abendmahles und des Leidens Christi bis zur Auferstehung enthielt und beinahe 200 Pfund schwer war. In Nürnberg zählte das Handwerk der Goldschmiede oft mehr als 50 Meister, welche ihre Erzeugnisse durch ganz Europa vertrieben. Ihre Arbeit beschränkte sich nicht auf bloße Geschmeide und kostbare Gefäße, sondern sie zeichnete sich vor allem in der Kunst aus, Bildwerke zu formen und in Metall zu gießen. Alle damaligen Schmucksachen waren von künstlerischem Werte. Man brachte darauf allerlei Figürliches an: Tiergestalten, Frauenbilder, religiöse oder weltliche Gruppen. Man emaillierte beispielsweise Pfauen mit schillernden Schwänzen, Frauengestalten mit farbigen bunten Kleidern, mit goldenen Kronen, und setzte zur weiteren Verzierung noch Perlen und Edelsteine hinein. Wie in den Gold- und Silberarbeiten, so errang auch in der Kunst des Bronzegusses Nürnberg eine der ersten Stellen. Der bedeutendste unter den dortigen Metallarbeitern war Peter Bischer, ein einfacher Rotschmied, der die Kunst der Erzgießerei zur reinsten Vollendung erhob. „Dieser Peter Bischer war im Gießen dermaßen berühmt," sagt von ihm ein Zeitgenosse, „daß wenn ein Fürst oder ein großer Potentat herkam, er es selten unterließ, daß er ihn nicht in seiner Gießhütte besuchte." An seinem Hauptwerke, dem Sebaldus-grab in der Sebalduskirche zu Nürnberg, hat Bischer, von seinen fünf Söhnen unterstützt, vom Jahre 1508—1519 gearbeitet. Es hat ein Gewicht von 157 Centnern. Das Ganze stellt einen Tempel vor, der sich über dem Silbersarge des Heiligen erhebt. In der Zahl der anderen noch vorhandenen Werke des Meisters werden wegen ihrer Formvollendung das Grabmal des Bischofs Heinrich von Bamberg im Dom zu Regensburg am meisten gerühmt. Wie von Bischer viele Güsse, so sind auch die besten Arbeiten seines Freundes Sebastian Lindenast, welcher Bilder, Trinkgefäße, Spangen und allerlei Geschmeide aus Kupfer kunstvoll herrichtete, abhanden gekommen. Es waren dies die in Kupfer getriebenen Figuren an der Kunstuhr der Frauenkirche zu Nürnberg: Kaiser Karl Iv. auf

9. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 23

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
und Staatenbildung. 23 zurück. „Je dichter das Gras, desto leichter das Mähen!" rief er ihnen zu; als "sie dann demütiger wurden, ließ er sich endlich die drohende Plünderung abkaufen. Alarich verlangte alles Gold, alles Silber, alles kostbare Gerät, das in der Stadt vorhanden war, außerdem purpurne Decken, seidene Kleider und kostbares Gewürz. Die Römer mußten die heiligen Gefäße der Tempel und Bildsäulen einschmelzen, um die 5 000 Pfund Gold und 30000 Pfund Silber aufzubringen. Dann zog Alarich nordwärts. Aber er verlangte vom Kaiser, der sich in Ravenna aufhielt, daß ihm die Länder nördlich des adriatischen Meeres eingeräumt würden und er den Oberbefehl über das weströmische Heer erhielt. Doch der Kaiser ging auf diese Forderungen, auch als sie von Alarich ermäßigt wurden, nicht ein, und so zog Alarich zum zweitenmal auf Rom zu, das er abermals umschloß. Von den Höhen sahen seine Goten staunend und beutelustig hinunter auf die große Stadt, auf die goldenen Dächer ihrer Tempel und Paläste, auf die Kuppeln ihrer Bäder, die reichen Kirchen vor den Mauern, die grünen Haine zwischen Marmorsäulen. In der Nacht vom 23. zum 24. August 410 drangen Alarichs Scharen in die ewige Stadt ein, die ersten Germanen, die sie als Sieger betraten. Wohl plünderten und zerstörten sie manches, aber das Leben der Einwohner und die Kirchen schonten sie, und schon nach drei Tagen zog Alarich nach dem Süden ab, mit Beute und mit Gefangenen beladen, unter ihnen auch des Kaisers Schwester Placidia. Alarich wollte von Süditalien aus nach Sicilien und Afrika übersetzen, aber ein Sturm vernichtete seine Schiffe, und ihn selbst ereilte ein jäher Tod (Ende des Jahres 410). Seine trauernden Goten bestatteten ihn im Bette des Busento bei Cosenza; dann leiteten sie den Fluß wieder über das Grab und töteten die Sklaven, die es gegraben, damit niemand seine Stätte erfahre und es schänden könne. Die Führung der Goten übernahm Athaulf. Nach langen Wanderungen und vielen Kämpfen führte er sein Volk nach Gallien, wo sie ein Reich mit der Hauptstadt Tolosa gründeten. 6. Weitere Schicksale des westgotischen Volkes. Unter späteren Königen breiteten die Goten ihre Herrschaft in Spanien aus und verlegten, nachdem Südgallien an die Franken verloren gegangen war, die Residenz nach Toledo. Sie gewöhnten sich allmählich an friedliche Beschäftigungen und befreundeten sich mit römischer Bildung und römischen Einrichtungen. Im Laufe der Zeit aber kamen schwache Könige zur Regierung, die Großen mischten sich in die Regierungsangelegenheiten, maßten sich Rechte an und bedrückten das Volk, so daß innere Un-

10. Mittel- und Norddeutschland - S. 143

1906 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 143 — darum mehr oder weniger hoch mit lockerem Erdreiche überdeckt. Ganz anders ist es in der Tiefebene. Hier trifft man überall auf lose, lockere Erde. Nur vereinzelt findet sich anstehendes Gestein an der Oberfläche. Meist stößt man auf solches erst in größerer Tiefe (15—200m), wie man durch Bohrungen festgestellt hat. Findlinge. Eine Merkwürdigkeit in dem fast felslosen Lande ist das Vor- kommen von mancherlei losem Gestein, das teils frei umherliegt, teils in das weiche Erdreich eingebettet ist. Es besteht größtenteils aus Granit, Gneis n. a. Ur- gebirgsarten. Die meisten dieser Steine sind klein, daneben finden sich aber auch viele von gewaltigem Umfange. Vor dem Königl. Museum in Berlin steht eine aus Gneis gehauene Rieseuschale, die einen Durchmesser von 7,3 in und ein Gewicht von 75000 kg hat. Die Steinmasse, aus der sie herausgemeißelt worden ist, war zehnmal so schwer und bildete wiederum nur die Halste eines Riesenblocks, des Markgrasensteins, der bei Fürstenwalde, 45 km sö. von Ber- lin, lagerte. Bei Belgard im Pommern liegt der „Große Stein", der 14 m lang, 12 m breit und 5 m hoch ist. Auf der dänischen Insel Fünen findet sich ein Block von 400 edrn Inhalt; auch in Rußland kommen ähnliche ge- waltige Gesellen vor. Man nennt diese Steine W a nd er-, Findlings-oder erratische, d.h. verirrte Blöcke, weil sie aus andern Gegenden hierher gewandert sind, sich gleich- sam dahin verirrt haben. Es ist natürlich, daß die sonderbaren Fremdlinge, deren wahre Herkunft man sich lange nicht zu erklären vermochte, im Volks- glauben zum Gegenstande der Sage geworden sind. Gewaltige Riesen, so er- zählt man sich, benutzten sie einst als Spielbälle oder als Wurfgeschosse im Kampfe und ließen sie dann zufällig liegen. Bei der sonstigen Steinarmut des Landes sind die Findlinge von jeher den Be- wohnern ein willkommenes Baumaterial gewesen. In vorgeschichtlicher Zeit hat man aus ihnen riesige Grabkammern gebaut, sog. Hünengräber, die häufig noch mit Erde über- deckt wurden. Noch heute gibt es in Norddeutschland eine Menge solcher Gräber. Meist findet man in ihnen Urnen mit Knochenasche, auch unverbrannte Gerippe in liegender oder sitzender Stellung, steinerne Waffen, Geräte von Stein, Horn und Knochen sowie Tongefäße, dagegen kein Eisen, ein Beweis, daß sie aus sehr alter Zeit stammen. Auch später noch haben die Wanderblöcke vielfach Verwendung gefunden. Man hat sie zum Bau vou Stadt- und Burgmauern, von Kirchen n. a. öffentlichen Gebäuden, zur Ab- grenzung von Feldmarken und Friedhöfen, zur Pflasterung von Straßen und als Unter- bau für Landwege benutzt. In neuerer Zeit haben auch Künstler und Steinmetzen unter den granitnen Findlingen aufgeräumt, um Kunstwerke oder wenigstens Sockel für solche daraus herzustellen. (Über die Herkunft der Findlinge s. S. 145.) Fruchtbarkeit. Obwohl die Ebene überall lockeres Erdreich hat, so zeigen sich in der Bodenbeschaffenheit doch große Unterschiede. Am weitesten verbreitet ist der Sandboden. Er hat nur geringe Fruchtbarkeit, und wo er rein auf- tritt, ist er gewöhnlich mit Kiefernwald oder Heidekraut bedeckt. Sonst dient er
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