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1. Für Seminare - S. 12

1912 - Breslau : Hirt
12 A. Allgemeine Erdkunde. — I. Der Erdkörper als Ganzes. leuchtende Band der Milchstraße löst sich im Fernrohr in zahllose Fixsterne auf, deren Licht zu einem Lichtschimmer zusammenfließt. § 2. c) Entstehung unseres Sonnensystems. Für den engen Zusammenhang der Welten unseres Sonnensystems, der sich schon in ihren Bewegungen kuud- gibt, sprechen auch die Ergebnisse der Spektralanalyse, wonach die meisten Stoffe, die unsere Erde bilden, auch auf der Sonne und auf sämtlichen Gliedern des Sonnensystems angetroffen werden. Daher liegt der Gedanke nahe, daß alle Teile unseres Sonnensystems gemeinsamen Ursprungs sind. Das Verdienst, ihn zuerst ausgesprochen zu haben, gebührt dem Königsberger Philosophen Kant (1724—1804). Er ging von der Annahme aus, daß der ganze Raum unseres Sonnensystems einst von einer riesig großen Wolke kosmischen Staubes erfüllt gewesen sei, deren Massen infolge der Schwerkraftwirkung zu der heutigen Sonne und den Planeten sich zusammenfügten, rotierten und allmählich ihre jetzigen Bahnen gewannen. Nach Laplace (1749—1827)1 bildete der ge- samte Weltenbaustoff eine einzige glühende, sphäroidförmige Dnnstmasse, die weit über die Grenzen des gegenwärtigen Sonnensystems hinausreichte und als Ganzes rotierte. Aus der Aufbauschung am Äquator des Sphäroids löste sich durch das Überwiegen der Fliehkraft über die Zentralkraft ein dünner Ring ab, der selbst wieder in Stücke von verschiedener Größe zerriß. Das größte derselben sammelte die übrigen und formte sich zu einem neuen Gasball, der Urform eines Planeten. Indem sich derselbe Vorgang an diesem ein- oder mehreremal wiederholte, bil- deten sich die Monde. Ring auf Ring schnürte sich von der Hauptmasse ab, bis schließlich nur noch die Sonne als innerer Rest des ehemals viel größeren Gas- balls übrigblieb. Fast alle Kinder der Sonne, von denen zurzeit über 600 ent- deckt sind, behielten auf Grund des Trägheitsgesetzes ihre ursprüngliche Drehung bei, kühlten sich aber — der Jupiter vielleicht ausgenommen — durch Ausstrah- lung ihrer Eigenwärme in dem auf 140° C erkalteten Weltenranme so stark ab, daß ihre Oberfläche erstarrtes 2. Gestalt und Größe der Erde. § 3. a) Entwicklung unserer Kenntnis von der Gestalt der Erde. Schon um die erste Hälfte des vierten vorchristlichen Jahrhunderts brach sich unter dem Einfluß griechischer Gelehrten die Überzeugung Bahn, daß die Erde nicht, wie man nach dem Augenschein annehmen sollte, die Gestalt eiuer stachen Scheibe hat, sondern eine Kugel ist. Diese Anschauung blieb mehr als zwei Jahrtausende die herrschende. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts lehrten Pendelbeobachtungen und Gradmessungen die Abplattung der Erdkugel an den beiden Polen. In neuerer Zeit gelangte man zu der Erkenntnis, daß die Erde auch kein regelmäßiges Sphäroid bildet, daß vielmehr ihre Ober- fläche, abgesehen von den Unebenheiten des Landes, „aus stetig iueiuauder übergehenden Flächen von abwechselnd etwas größerer oder geringerer Krüm- mung" zusammengesetzt ist. Diese wirkliche Erdgestalt pflegt man mit dem Namen „Geoid" zu bezeichnen. 1 Französischer Mathematiker und Astronom. 2 Von den mannigfachen anderen Versuchen, die Entstehung unseres Sonnensystems zu erklären, hat keiner die sog. Kant-Laplaeesche Theorie an Überzeugungskraft erreicht.

2. Allgemeine Erdkunde - S. 10

1907 - Halle a. S. : Schroedel
— 10 — sich nicht alle in einem Punkte. Sind zwischen zwei Paar Nor- malen in der Nähe des Äquators bezw. des Poles die Winkel- abstände gleich (ov = o'v' = o" v"; Bogen wv = w'v' = w"v"), so sind die zwischen ihnen liegenden Stücke des Meridians un- gleich, und zwar ist das am Äquator liegende kleiner als das dem Pol benachbarte, weil die Ellipse gegen den Äquator hin stärker gekrümmt ist (a'b' ^ m'n'). Auf einem Sphäroid wird also die Länge der Meridiangrade vom Äquator nach den Polen zu größer. 4. Dcrs Geoid. Bei^ den wiederholt mit großer Genauigkeit ausgeführten Gradmessungen ergaben die Resultate stets kleine Abweichungen, die man srüher nur als Beobachtungsfehler oder lokale Unregel- Mäßigkeiten anzusehen und durch rechnerische Methoden möglichst aus das kleinste Maß zurückzuführen pflegte. Ahnliche Ungenauig- feiten gegen die rechnungsmäßig festgestellte Zahl der Schwin- gungen wiesen viele Pendelbeobachtuugen auf. Man hatte längst beobachtet, daß das Bleilot von der Richtung, die ihm die allge- meine Schwerkraft gibt, in der Nähe von Gebirgen n. s. w. durch die Anziehung, welche diese Massen ausüben, abgelenkt wird. Außer diesen lokalen Lotabweichungen wurden aber auch Ab- lenkungen von der Normalen an solchen Orten gefunden, wo eine ablenkende Gesteinsmasse äußerlich nicht wahrzunehmen ist. Diese regionalen Lotabweichungen ziehen sich oft über weite Strecken hin und deuten eine Verschiedenheit in der Dichte der Bodenschichten an. Besonders ausfällig war die Beobachtung, daß das Sekundenpendel auf den ozeanischen Inseln länger sein mußte als — unter gleicher geogr. Breite — an den Küsten der Kontinente oder gar im Innern der letzteren, obwohl das Wasser viel geringere Dichte hat als die Erdschichten des Festlandes. Man schloß daraus, daß das Niveau des Meeres mitten im Ozean dem Erdmittelpunkte näher sein müsse als an den Küsten der Erdteile. So ergaben die Pendelversuche auch für das Meer das- selbe, was die Gradmessungen sür das Land vermuten ließen, daß nämlich die wahre Erdgestalt nicht genau dem regelmäßigen Rotationsellipsoid gleiche. Man nennt die wirkliche, freilich bis jetzt noch nicht im einzelnen festgestellte Gestalt der Erde das Geoid. Wir haben uns seine Oberfläche als eine allseitig gekrümmte Fläche zu denken, die aus vielen Einzelflächen von größerer oder geringerer Krümmung, welche ineinander übergehen und stets ihre kouvexe Seite nach außen kehren, zusammengesetzt ist. Sie geht, gegen die Kontinente hin allmählich ansteigend, innerhalb dieser etwas über das regelmäßige Sphäroid hinaus, liegt hingegen im Ozean dem Erdmittelpunkte näher als die Sphäroidsläche. An der Erforschung der wirklichen Erdgestalt arbeitet gegen- wärtig die „Vereinigung der internationalen

3. Allgemeine Erdkunde - S. 26

1907 - Halle a. S. : Schroedel
— 26 — folge von Bruch, Aufbiegung oder Faltung ganzer Erdschollen geneigte oder auch senkrechte Stellung erhielten. In der berg- männischen Ausdrucksweise bezeichnet man horizontale Schichten als „söhlige", senkrechte als „saigere" und solche, die vou der wagerechten Richtung bis höchstens 15° abweichen, als „schwebende". Bei der Lagenbestimmung einer gestörten oder dislozierten Schicht nennt man die Himmelsrichtung, in der sie sich erstreckt, ihr „Streichen", ihre Neigung gegen die Horizontfläche aber ihr „Fallen". Das Streichen einer Schicht wird durch den Winkel bestimmt, den eine längs ihrer Grenzfläche gezogene horizontale Linie (8t — 8t Fig. 10) fiiqux 10. mit dem Meridian bildet; ihr Fallen gibt der Winkel an, den eine auf der Schichtfläche senkrecht zur Streichungslinie gezogene Linie (F — F) mit der Horizontebene einschließt. Auf geologischen Karten pflegt man das Streichen und Falleu der Schichten durch das Zeichen ^ anzugeben, wo- bei die Basislinie die Streichungsrichtung, der Pfeil die Fall- richtuug bezeichnet; den Winkel des Fallens schreibt man in Graden neben den Pfeil. Horizontal liegende Schichten werden durch 4-, saiaere durch gekennzeichnet. — Wenn die Schichten eines Berges mit dem Abhänge desselben gleiche Fallrichtung haben, so sallen sie „r e ch t s i n n i g" (Fig. Iia); ein Fallen Figur Ii. gegen das Gehänge heißt „widersinnig" (Fig. 11 d). Traten vor oder während der Bildung neuer Gesteins- schichten keine Dislokationen der schon vorhandenen ein, so lagerten die neuen Schichten sich parallel den älteren aus diesen ab. Eine solche Anordnung parallel übereinander liegender Schichten heißt eine gleichförmige oder konkordante Lagerung (Fig. 9). Es ist dabei gleichgültig, ob die Schichten ihre ursprüngliche Lage behalten haben, oder ob sie nachträglich gestört sind; ihre Fallrichtung ist gleichfalls hier ohne Bedeutung. Jede Schicht in einer konkordanten Lagerung hat mit ihren liegenden und hangenden Schichten gleiche Streichungs- und Fallrichtung. Die konkordante Lagerung ist immer ein Beweis für die stetig erfolgte Absetzung der betreffenden Gesteine und läßt darauf schließen, daß die fraglichen Schichten entweder noch ihre anfängliche Stellung behalten oder doch die gleichen Störungen

4. Allgemeine Erdkunde - S. 30

1907 - Halle a. S. : Schroedel
— 30 — Bei einem Sattel fallen die Schichten (Schenkel der Falte) vom Scheitel de£ Sattels ab; man bezeichnet diese Stellung der Schichten als antiklinal (Fig. 20 aa) und nennt deshalb die Falte auch Antiklinalsalte*). Die entsprechenden Bezeichnungen bei einer Mulde sind synklinal (Fig. 20 8 8) und Sy nklinalfalte. Die Sättel der Falten sind nicht selten durch Verwitterung und Abtraguug teilweise zerstört; iu geologischen Profilen ergänzt man das Fehlende durch punktierte Linien, sog. Luftsättel (Fig. 21). Jsokliuale Falten entstehen, wenn die Schenkel zweier be- nachbarter Falten durch starke Pressuug fast parallele Lage zu eiuander erhalten. Bilden die Schenkel der Falten infolge noch weiteren Zusammenpressens einen nach oben offenen Winkel, so redet man von Fächerfalten (Fig. 21). Fig. Jsoklinale Falten, Fächerfalten. fyhcotrr: Fig. 22. 3. Gleichsam den Uber- gang zwischen Verwerfung und Faltung bildet die Flexnr der Schichten (Fig. 22). Bei ihr sind wie bei der Verwerfung zwei Teile einer ungefähr hori- zontalen Schicht in ver^ schiedenehöhenlage gebracht, aberohnedaßderzusammeu- hang zwischen dem sinkenden und dem stehengebliebenen Flügel zerrisseu ist. Man kann also „eine Flexur als Verwerfung ohne Bruch charakterisieren." ü. Ursachen der Störungen in der Gesteinslagerung, über die Ursachen der Lagerungsstörungen sind die Forscher bis heute noch nicht einig geworden. In der ersten Hälfte des 18. Jahr- Hunderts fand die auch von A. v. Humboldt (1769- 1859) ver- tretene sog. Elevationstheorie**) am meisten Anklang. Sie erklärte alle Lagerungsstörungen der Erdrinde als Wirkungen der Spannkraft von Dämpfen, die im Erdinnern eingeschlossen seien, und nahm vulkanische Ausbrüche und Erdbeben als im- mittelbare Ursachen der Rindenverschiebungen an. Diese Theorie *) Von gr. anti, gegen und klinein, neigen; syn, mit; isos gleich. **) Von lat. eleväre, erheben.

5. Allgemeine Erdkunde - S. 1

1907 - Halle a. S. : Schroedel
Einleitung. Wesen und Zweige der Erdkunde. Die Erdkunde oder Geographie ist die Lehre von der Erde als Naturkörper und als Wohnplatz der Menschen. Sie beschäftigt sich also einerseits mit der Natur unsers Erdballs und mit den Kräften, denen er unterworfen ist. und die auf ihm tätig sind, zeigt aber anderseits auch die Beziehungen zwischen der Erde und der Entwicklung des auf ihr wohnenden Menschengeschlechts. Für den Unterricht teilt man die gesamte Geographie in zwei Abschnitte, die allgemeine oder physische Erdkunde und die spezielle Erd- oder Länderkunde. Jene behandelt das Erdganze und nimmt bei der Betrachtung der verschiedenen Er- scheinungssormen der Erdoberfläche und der ihnen zu Gruude liegenden Gesetze keine Rücksicht auf bestimmte Erdräume. Diese beschäftigt sich mit einzelnen, in sich abgeschlossenen Raumgebieteu und sucht das sür diese Charakteristische und sie von Nachbar- räumen Unterscheidende zu erforschen. Die allgemeine Erdkunde umfaßt vier Zweige: 1. Die mathematische oder astronomische Geographie. Sie lehrt die Gestalt und Größe unsers Planeten kennen und gibt Aufschluß über seine Bewegungen und über seine Stellung im Weltsystem. 2. Die physikalische Erdkunde. Sie berücksichtigt die Entstehung, die Gestalt und die physikalischen Eigen- schaften des Erdballs und erforscht im besonderen die Gesteins-, die Wasser- und die Lusthülle der Erde mit ihren mannigfaltigen Erscheinungsformen und ihrer aeaen- seitigen Beeinflussung. 3. Die Biogeographie. Ihre Aufgabe ist die Klarstellung der fördernden oder hemmenden Einwirkung, welche die starre Erdrinde, das Wasser und die Luft auf die Aus- breitung der Pflanzen und Tiere ausüben. 4. Die Anthropogeographie (Kulturgeographie). Sie betrachtet die Erde als Wohnstätte der Menschen W. T echter, Allgemeine Erdkunde. 1

6. Allgemeine Erdkunde - S. 51

1907 - Halle a. S. : Schroedel
anderseits die mehrmals beob- achtete Entste- hung vulkani- scher Inseln mit- ten im Meere. Dafür spricht ferner der Um- stand, daß die meisten Koral- leninseln der Südsee Sockel mit den steilen Böschungen der Vulkanberge ha- den. Endlich hat man einigemale aufzufällig vor- überfahrenden Schiffen gerade- zu beobachten tonnen, wie in- folge untersee- ischer Erupti- onen Bodener- schütterungen auf dem Schiffe sich als Stöße bemerkbar machten, wie Wassersäulen von größerer oder geringerer Höhe sich * er- hoben, und wie Asche und Bims- steinstücke aus dem Wasser em- porgeschleudert wurden. Auf solche unter- seeischen Aus- brüche sührt man das Ent- stehen der sog. Erdbeb enslut- wellen (©. 57) zurück. Die Ursache für das Auf- steigen des Magmas bei Figur 27

7. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 410

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 410 — Je mehr sich aber nun der Mond dem Kernschatten nähert, um so schwächer wird sein Licht, bis endlich, wenn er bei Ii in den Kernschatten eintritt, die eigentliche Verfinsterung beginnt. Taucht der Mond ganz in den Erdschatten ein, so hat man eine völlige oder totale Finsternis, bewegt er sich so, daß nur ein Teil durch den Kernschatten hindurchgeht, so spricht man von einer teilweisen oder partia'en Finsternis. d) Die Sonnenfinsternis (Abb. 82). S sei die Sonne, M der Mond, E die Erde. Das Erdflächenstück zwischen a und b wird vom Kernschatten des Mondes getroffen und hat daher eine völlige, die im Halbschatten liegenden Orte zwischen d und c und a und d haben nur eine teilweise Sonnenfinsternis. Von e sieht man z. B. den Teil der Sonne nicht, der unter g liegt. Außer der völligen und teilweisen gibt es auch noch eine ringförmige Sonnenfinsternis, bei der der Rand der Sonne als Kreisring von der Verdunkelung freibleibt. Sie ereignet sich dann, wenn der Mond so weit von der Erde absteht, daß diese nicht mehr von seinem Kernschatten getroffen wird. Den Beobachtern, die in der Verlängerung der Achse des Schattenkegels stehen, erscheint dann der Mond kleiner als die Sonne, so daß jener, wenn er vor der Mitte der Sonnenscheibe steht, diese nur z, T. zu verdecken vermag. c) Die Sonne. Größe. Die Sonne ist ein kugelförmiger Weltkörper von riesenhafter Größe. Ihr Durchmesser beträgt nicht weniger als 1380000 km, das sind 108 Erddurchmesser; ihre Abb. 82. Entstehung der Sonnenfinsternis. (Aus Diesterwegs Populärer Himmelskunde.) Oberfläche ist fast 12000 mal, ihr Rauminhalt 1,3 Mill. mal so groß wie die ent- sprechenden Maße der Erde. Ein Schnellzug von 75 km Stundengeschwindigkeit würde in ununterbrochener Fahrt den Weg um die Erde in rund 23 Tagen zurücklegen, den um die Sonne erst in 63/4 Jahren. Wäre die Sonne eine Hohlkugel und stände die Erde in ihrer Mitte, so könnte der Mond innerhalb der Kugel seinen Umlauf um die Erde machen und würde dabei noch 300000 km von der Oberfläche der Sonne entfernt bleiben. Beschaffenheit. Die Sonne ist ein glühender Ball. Ob sich ihr Kern in festem oder flüssigem Zustande befindet, läßt sich nicht ermitteln. Ihre äußere Hülle aber, die Photosphäre, bilden brennende Gase, deren Hitze man auf etwa 6500 0 berechnet hat. Ganz gewaltig ist die Wärme, die die Sonne in den Weltenraum entsendet. Allein die zur Erde gelangende würde imstande sein, täglich auf dieser eine 9 ern hohe Eisschicht zu schmelzen, und doch erhält die Erde nur den 2000000000. Teil der von der Sonne aus- gestrahlten Wärme. Die Gashülle befindet sich in fortwährender Wallung. Bei einer völligen Sonnenfinsternis kann man durch ein Fernrohr beobachten, wie an den Rändern wölken- oder strahlenförmige rotschimmernde Gebilde hervorbrechen und wieder verschwinden, die sogenannten Protuberanzen. Wie die Untersuchungen mit Hilfe der Spektral- analyse ergeben haben, sind es gewaltige Ausbrüche von Wasserstoffgasen, die Höhen von 150000, ja mitunter von mehr als 300000 km erreichen. Eine Beobachtung durch das Fernrohr zeigt ferner auf der Sonnenoberfläche kleinere und größere dunlle Flecken von wechselnder Größe und Form, vergängliche Gebilde, die entstehen und wieder vergehen.

8. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 407

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 407 — Beschaffenheit. Der Mond ist ein dunkler Körper. Die Helle, in der er strahlt, ist nur der Widerschein des Lichtes, das die Sonne auf ihn wirft. Schon mit bloßem Auge aber bemerkt man, daß die Oberfläche nicht gleichmäßig leuchtet, sondern hellere und dunklere Stellen von unregelmäßiger Form aufweist. Ein Blick durch ein Riesenfernrohr belehrt uns, daß die verschiedene Belichtung ihre Ursache in der Bodengestaltung des Mondes hat. Die helleren Stellen erweisen sich als von der Sonne grell beschienene Gebirge, die dunkleren als Täler und Ebenen. „Daß es in der Tat Berge und Täler sind, die wir auf dem Monde in großer Menge wahrnehmen, ergibt sich sowohl aus dem Schatten, den die Gebilde in der Nähe der Lichtgrenze werfen und der sich regelmäßig mit der Höhe der Sonne über dem Horizont des betreffenden Punktes ändert, wie auch aus der Betrachtung des Randes, der durchaus keine scharfe, regelmäßige Kreislinie bildet, sondern besonders am Südpol unregelmäßig gezackt erscheint" (Newcomb). Die Ebenen nehmen mehr als die Hälfte der Mondoberfläche ein und werden auf den Karten meist als Meere bezeichnet, da man sie früher für solche hielt. Unter den Gebirgen übertreffen mehrere an Höhe die Alpen, und eins erreicht sogar den Himalaja. Besonders auffallend ist die außerordentlich große Zahl der Kraterberge und Ringgebirge. Gegen 33000 hat man bis jetzt fest- gestellt. Es sind im allgemeinen kreisförmige Gebilde, die sich nach außen sanft abdachen, nach innen aber meist steil abstürzen und in der Mitte des Kraters gewöhnlich noch einige kleinere Erhebungen haben. Sie ähneln den Kraterbergen unsrer Erde, sind aber z. T. viel größer. Bei vielen fallen die Innenwände 2000—4000 m tief ab, und der Durch- Messer der Krater beträgt nicht selten 50, 100, ja 200 und mehr km. Über die Ent- stehung dieser Gebirgssormen gibt es verschiedene Ansichten. Nur zwei seien erwähnt. Nach der einen sind die Ringgebirge erloschene Vulkane, wie die unsrer Erde, nach der andern sollen es Wellenberge sein, die dadurch entstanden, daß riesige Meteore auf den Mond stürzten, als dieser sich noch in zähflüssigem Zustand befand. Jetzt ist der Mond erkaltet und erstorben. Es findet sich auf ihm weder Wasser, noch ist er von einer Lusthülle umgeben, wie deutlich aus den scharf umriffenen Schatten hervorgeht, die nirgends eine Zerstreuung des Lichts erkennen lassen, wie sie die Luft überall bewirkt. Daher ist der Mond kahl und öde, und weder Pflanzen noch Tiere können dort leben. Bewegungen des Mondes. Die tägliche Bewegung von O. nach W., die wir am Monde beobachten, ist gleich der der Sonne nur Schein, der durch die Achsendrehung der Erde entsteht. Gleichwohl bewegt sich der Mond in Wirklichkeit um die Erde, wie diese um die Sonne, und zwar ebenfalls in einer elliptischen Bahn. Aber diese Bewegung ist von W. nach O. gerichtet, wie daraus hervorgeht, daß der Mond täglich um etwa 50 Min. später auf- und untergeht, um diese Zeit also hinter der scheinbaren Bewegung der Sonne zu- rückbleibt. 29^ Tage dauert es, bis er wieder dieselbe Stellung zu dieser einnimmt, bis er also seinen Umlauf vollendet hat. Dabei kehrt er der Erde beständig dieselbe Seite zu, woraus folgt, daß er sich in derselben Zeit auch ein- mal um seine Achse dreht. Tag und Nacht dauern also auf dem Monde je 15 Erdentage. Da nun der Mond an die Erde gesesselt ist, macht er mit dieser auch die jährliche Reise um die Sonne, so daß er also drei Bewegungen aus- führt: a) um seine Achse, b) um die Erde und c) mit der Erde um die Sonne. Lichtgestalten. Der Mond erscheint uns in stets wechselnder Beleuchtung: als Vollmond, als Halbmond, als eine nur schmale Sichel, oder er ist als Neu-

9. Lehrbuch der Geographie - S. 130

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 130 — Nordafrika, beut die Westecke Siciliens bis auf 140 km genähert ist. Sie teilt das Mittelmeer in ein kleineres nordwestliches und ein größeres süd- östliches Becken. Die Halbinsel besitzt überall natürliche Genzen, im Meridian v.' 10° Greenwich 1§' 23. Die Apennin-Halbinsel. N. die Alpen und auf den übrigen Seiten das Mittelmeer, das in meist flachen Bufeu und Golfen an das Land herantritt. Die einzelnen Teile des die Halbinsel umgebenden Mittelmeeres führen besondere Namen: nördlich von Corsiea das lignrische Meer (Golf von Genua), zwischen (5orsiea, <?ar-

10. Lehrbuch der Geographie - S. 368

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 368 — sondern es zeigt sich auch noch eine ständige Zu- und Abnahme der mague- tischen Kraft innerhalb eines Zeitraumes von 11 Jahren. Diese Schwankung befindet sich in merkwürdiger Übereinstimmung mit der 11jährigen Sonnen- fleckeuperiode, indem die täglichen Schwankungen der Magnetnadel am stärksten sind, wenn die Sonne ein Maximum der Flecken zeigt, und am schwächsten, wenn wenige Flecken vorhanden sind. Der periodische Wechsel der Sonnen- fleckenzahl spiegelt sich gleichfalls wieder in der Häufigkeit der (Nord- und Süd-) Polarlichter, welche heftige Schwankungen der Magnetnadel hervor- bringen und als die sichtbare Äußerung magnetischer Gewitter des Erdballs betrachtet werden. Auch das Zodiakallicht (Tierkreislicht), ein heller Licht- kegel, der besonders in den Tropen bald nach Sonnenuntergang am westlichen Himmel sichtbar wird, scheint im Zusammenhange mit der Sonne zu stehen. — Obwohl der Erdmond uns stets dieselbe Halbkugel zuwendet, werden doch infolge seitlicher Schwankung (der Vibration) etwa 9/i4 seiner Oberfläche sichtbar. Dieselbe ist übersät mit Unebenheiten mannigfaltigster Art. Einen großen Raum nehmen die sogenannten Mare (d. h. Meere) und Oeeane ein, graue Ebenen mit rauher Grundfläche; in und zwischen ihnen zeigen sich die Krater, runde, becherartig ausgehöhlte Gebilde, aus deren Boden häufig wie aus dem Boden einer Flasche kegelförmige Erhöhungen aufragen. Daneben werden Wall- und Ringgebirge von gewaltigem Durchmesser, großer Höhe und steilen Abhängen, sowie echte Gebirge sichtbar, die an Höhe zum Teil wenig hinter den Bergriesen des Himalaja zurückbleiben. Zwischen den Er- höhungen und sie teilweise durchbrechend ziehen sich Rillen, dunkle lang- gestreckte Gräben, hin. Neuerdings beobachtete Veränderungen an der Mond- oberfläche zeigen, daß trotz Mangels an flüssigem Wasser und trotz einer sehr dünnen Atmosphäre noch nicht alles Leben auf unserm Trabanten erloschen ist. 4. Mars zeigt infolge seiner Rotation alle Seiten seiner Oberfläche innerhalb 24 Stunden einmal und nähert sich der Erde zeitweise so sehr, daß seine Oberfläche genau erforscht und gezeichnet werden kann. Da seine Ekliptik fast dieselbe Lage wie die nnfrige besitzt, so muß auch auf ihm der Wechsel der Jahreszeiten herrschen; diese Annahme wird durch das Wachsen und Schwinden zweier weißer Kappen an seinen Polen unterstützt, welche die Stelle unserer Polareisgebiete einnehmen. Ob auch das Polareis des Mars gefroreues Wasser ist, muß dahingestellt bleiben. Im übrigen zeigt die Ober- fläche des Planeten einen Wechsel von hellen (weißen bis ziegelbrannen) und dunklen (eisengrauen bis schwarzen) Gegenden, von denen man der bequemen Unterscheidung halber die erstereu als Festländer und Inseln, die letzteren als Meere, Seen und Kanäle bezeichnet hat. Die Umrisse dieser Flächen wechseln häufig ab, und manche zeigen bald das Aussehen von Land, bald von Wasser. Die merkwürdigsten Gebilde auf dem Mars find die Kanäle, welche äußerst
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