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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 121

1886 - Berlin : Hofmann
§ 71. Der spanische Erbfolgekrieg. 121 wesentlich änderte, als die beherrschende Stellung Frankreichs durch ihn gebrochen worden ist. — Mit dem kinderlosen Könige Karl Ii. neigte sich die spanische Linie des Habsburgischen Hauses ihrem Ende zu. In sein Erbe — Spanien, Neapel und Sizilien, Mailand, Niederlande, Kolonien in Amerika — strebten sowohl Ludwig Xiv. als Kaiser Leopold I. von Deutschland einzutreten, beide gestützt auf verwandtschaftliche Ansprüche. Da aber das Interesse des europäischen Gleichgewichtes geschädigt worden fein würde, wenn einer dieser mächtigen Fürsten diesen großen Machtzuwachs erhalten hätte, so trat jeder von ihnen nur für einen Verwandten auf, Ludwig für seinen Enkel Philipp Leopold für seinen Sohn, den Erzherzog Karl. Als nun der von Karl Ii. als Erbe eingesetzte Philipp in der That den spanischen Thron bestieg, Leopold aber denselben nicht als König anerkannte kam es zum spanischen Erbfolgekrieg. Auf Seite des Kaisers stand namentlich England, dann auch Preußen (Friedrich Iii. der als Entgelt seiner Beihilfe seine Anerkennung als König erhielt, vergl. § t o) und Holland, während Ludwig von größeren Staaten nur Bayern für sich hatte. Die kaiserliche Partei aber war dadurch im Vorteil, daß in ihrem Dienste die beiden größten Feld-heu. n ihrer ^cit fochten. Prinz Eugen vou Savoyen, von französischer Abstammung, hatte ursprünglich seine Dienste Frankreich widmen wollen; als er aber von demselben abgewiesen wurde, wandte ei sich schwer gekränkt Österreich zu. In den Kriegen des Kaisers gegen die Türken eröffnete er feine rasche und glänzende Laufbahn: er half mit zu der Entsetzung des 1683 von den Türken belagerten Wien und erfocht 1697 den glänzenden Sieg bei Zenta. In englischem Dienste kämpfte gegen Ludwig Xiv im spanischen Eibsolgekriege der Herzog von Marlborough, gleich groß als gewandter Staatsmann und als kühner und rascher Feldherr. Dem überlegenen Talente dieser beiden Männer konnten selbst die tüchtigen französischen Generäle nicht standhalten. Nachdem Engen zunächst allein in Italien mehreremale gesiegt, vereinigte Cj wit Marlborough und schlug die Franzosen entscheidend bei Hochstedt und Blenheim (Mitwirkung der Preußen!). Dann wieder getrennt errangen sie weitere Erfolge in Italien (Eugens ^ieg bei Lurin) und den Niederlanden (Marlboronghs Sieg bei Ramillies). Auf letzterem Kriegsschauplätze schlugen beide Feldherren bald darauf von neuem zweimal die Franzosen. Auch in

2. Mittlere und neuere Geschichte - S. 122

1886 - Berlin : Hofmann
122 Geschichte der neueren Zeit. Spanien war Ludwigs Sache im Rückgänge. Da nun die sinau-zielle Lage Frankreichs immer ungünstiger wurde, so war Ludwig sehr geneigt, Frieden zu schließen. Die Forderung der Verbündeten aber war so weitgehend (Vertreibung seines Enkels Philipp ans Spanien), daß er sie nicht erfüllen konnte. So nahm der Krieg 1711 seinen Fortgang. Als im Jahre 1711 Erzherzog Karl den deutschen Kaiserthron bestieg und im selben Jahre durch einen Regierungswechsel in England Marlborongh abberufen wurde (Lord Boling-broke und Königin Anna!), wendete sich das Glück auf Ludwigs Seite. Gleichwohl ergriff er gern die ihm dargebotene Hand zum Friedensschluß. Derselbe kam zustande 1713 a) zu Utrecht 1713 zwischen Frankreich und den Verbündeten mit Ausnahme des Kaisers. Philipp V. wurde spanischer König. England erhielt n. a. von Spanien Gibraltar, von Frankreich mehrere nordamerikanische Besitzungen; 1714 b) zu Rastatt und Baden 1714 zwischen Frankreich und dem Kaiser und Reich. Österreich erhielt: Neapel, Sardinien, Mailand und die Niederlande. So war schließlich Ludwig Xiv. ohne Vorteil aus dem Kampfe hervorgegangen; denn auf eine Vereinigung Frankreichs mit Spanien hatte er für alle Zukunft Verzicht leisten müssen. 1715 Bald darauf (1715) starb er und hinterließ das Land in einer gefährlichen Lage, seufzend unter außerordentlicher Steuerlast. Persönlich hatte er infolge dieses Krieges alle Beliebtheit beim Volke verloren (Demonstrationen bei seinem Leichenzuge!). — § 72. Der nordische Krieg. — Peter der Große und Karl Xii. a) Peter der Große. Rußland war bis in das 18. Jahrhundert ein Land gewesen, das, ohne Beziehungen zu Westeuropa, in tiefer Barbarei steckte. Erst Iwan Ii. suchte das russische Volk mit einer gewissen Kultur bekannt zu machen, doch waren seine Erfolge sehr gering. Nach dem Aussterben des Herrschergeschlechtes der Ruriks kam zu Beginn des 17. Jahrhunderts dasjenige der Romanows aus den Thron. Ans diesem stammte der geniale 1689 Zar Peter der Große 1689 — 1725. Schon in seiner Jugend bis zeigte er staunenswerte Geistesgegenwart und Klugheit gegenüber 1725 keft Anschlägen seiner herrschsüchtigen Halbschwester Sophia (Aufstände der Strelitzen). Als er die letztere mit Hilfe der von ihm gegründeten Preobraschenskoischen Garde endlich beseitigt, gelangte

3. Mittlere und neuere Geschichte - S. 150

1886 - Berlin : Hofmann
150 Geschichte der neueren Zeit. alle Reichsstädte (mit Ausnahme von sechs) ebenfalls. Hessen-Kassel, Baden, Württemberg, Salzburg wurden zu neuen Kurfürstentümern gemacht; Preußen, Baden, Bayern, Württemberg erhielten aus den eingezogenen geistlichen Herrschaften reichliche Entschädigungen. Diese ganze Neuordnung war wesentlich das Werk Napoleons, um dessen Gunst man in der betrübendsten Weise gebuhlt hatte. Das deutsche Reich als solches bedeutete nichts mehr; seine förmliche Aufhebung 1806 erfolgte wenige Jahre nachher 1806; Kaiser Franz Ii. behielt nur die österreichische Krone. Je tiefer unser Vaterland sank, desto strahlender hob sich der Ruhm Bonapartes. Schon als Konsul umgab er sich mit einem glänzenden Hofstaat, in dem sich auch äußerlich die gewaltige Machtstellung wiederspiegelte. Sein Ehrgeiz begnügte sich indes nicht mit dem Konsulat und der thatsächlichen Macht. Nachdem er eine gegen sein Leben gerichtete Verschwörung niedergeschlagen (Cadondal; Pichegru; Wegführung des Herzogs d'enghien von badischem Gebiet und seine Erschießung!), und nachdem er die Stimmung des Volkes durch das vorzügliche Gesetzbuch Code Napoleon für sich gewonnen, ließ er sich durch den Senat die 1804 erbliche Kaiserwürde übertragen, 1804. Seine und seiner Gemahlin Krönung erfolgte durch Papst Pius Vii. Das französische Volk erklärte sich mit über viertehalb Millionen Stimmen einverstanden. § 85. Der dritte Koalitionskrieg und die Stiftung des Rheinbundes. 1802 Obgleich zwischen Frankreich und Englcind im Jahre 1802 der Friede zu Amiens geschlossen worden war, machte sich bald die alte Feindschaft dieser beiden Länder (Pitt Minister in Eng- 1805 land!) wieder geltend. Pitt brachte gegen Napoleon im Jahre 1805 eine dritte Koalition zustande, an der außer England Rußland, Österreich und Schweden teilnahmen. Aber ehe die Verbündeten sich dessen versahen, schickte Napoleon seine Armeen, die er zunächst gegen die Engländer gerüstet, gegen Österreich. Bayern, Württemberg und Baden schlossen sich ihm sofort an. Ulm, wo der General Mack mit 23 000 Mann lag, wurde genommen,^ und noch in demselben Jahre siegte Napoleon über Russen und Öster- 1805 reicher in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz 1805. Gleich darauf erfolgte der Friede zu Preßburg. Österreich

4. Mittlere und neuere Geschichte - S. 130

1886 - Berlin : Hofmann
130 Geschichte der neueren Zeit. Während dieser sein ganzes Interesse auf das militärische Leben richtete und allen rein geistigen Beschäftigungen abhold war, hatte sich in dem Sohne unter dem Einfluß seiner Mutter und des Franzosen Duhau de Jaudun ein lebhafter Sinn für Kunst und Wissenschaft entwickelt {{ein Flötenspiel-Lehrer Quauz). Als der Vater, damit unzufrieden, den Prinzen hart behandelte, machte derselbe den Versuch, nach England zu entfliehen; aber der Fluchtplan wurde entdeckt, Friedrich selbst auf die Festung Knstrin gebracht, sein Helfer, der Lieutenant Katte, hingerichtet, und seine Schwester, die nachmalige Markgräfin von Baireuth, welche ebenfalls um den Plan gewußt, mit Schlügen gezüchtigt. Endlich wurde Friedrich von seinem Vater begnadigt (der Feldprediger Mittler), und da er sich durch eifrige Arbeit auf der Kriegs- und Domainenkammer und auch durch fein williges Eingehen auf eine Heirat mit Elisabeth Christine von Braunschweig die Zufriedenheit seines Vaters erwarb, ließ dieser ihm mehr und mehr Freiheit, ja, scheuste ihm sogar das Schloß Rheinsberg. Hier lebte Friedrich nun einige Jahre der Beschäftigung mit den Wissenschaften, besonders der Geschichte und der französischen Litteratur. Geistvolle Mäuuer (Keiserling, Jordan, Fouquet) bildeten seinen Umgang. Von hier aus trat er mit den bedeutendsten Gelehrten und Schriftstellern in Verbindung, namentlich mit Voltaire. Aber dem stillen Behagen dieser Zeit sollten bald Unruhen und stürmisch bewegte Jahre folgen. Brandenburg-Preußen war durch feine natürliche Entwicklung ein Gegner des habsburgischen, bisher in Deutschland vorwiegenden Hauses geworden. Diese Gegnerschaft gelangte unter Friedrich zum 1740 Ausbruch, als nach dem Tode Kaiser Karls Vi. (1740) der deutsche Kaiserthron erledigt war. Des letzteren Tochter, Maria Theresia, eine kluge und energische Frau, erhob aus Grund der unter dem Namen pragmatische Sanktion bekannten Erbfolgeordnung Anspruch auf die österreichischen Erblande, welcher aber von vielen Fürsten nicht anerkannt wurde. Kurfürst Karl Albert von Bayern, der ebenfalls Ansprüche auf Österreich geltend machte, wurde 1742 als Karl Vii. zum deutschen Kaiser gekrönt. König Friedrich Ii. nun erneuerte gleich zu Beginn seiner Regierung die alten Ansprüche seines Hauses auf Schlesien und bot Maria Theresia gegen die Anerkennung derselben seine Zustimmung zur pragmatischen Sanktion. Sie aber verweigerte dieselbe. So kam es zum 77. Die drei schlesischen Kriege.

5. Mittlere und neuere Geschichte - S. 147

1886 - Berlin : Hofmann
§ 83. Die Revolution und Deutschland. 147 Mischen Heeren (Schlacht bei Fleurus). Die Österreicher verloren die Niederlande, und Holland, welches zur Batavischen Republik umgebildet wurde, schloß ein Bündnis mit Frankreich. Preußen aber, das in der Pfalz mit Glück gekämpft hatte, sah' seine Interessen in Polen durch ein geheimes Bündnis zwischen Österreich und Rußland bedroht und entschloß sich, mit Frankreich einen Separatfrieden zu Basel 1795 zu schließen, in welchem 1795 es gegen die Zusicherung einer späteren Entschädigung auf seine linksrheinischen Besitzungen verzichtete. Die Franzosen wandten sich nun mit drei Heeren, von denen das eine, welches durch Italien vordringen sollte, von Napoleon Bonaparte geführt wurde, gegen Österreich. Die beiden ersten Heere waren ohne Glück; um so glänzendere Erfolge errang der 27 jährige Napoleon. Persönlich tapser und darum von seinen Truppen begeistert verehrt, gewann er die Schlachten bei Lodi, bei Rivoli und bei Areole, eroberte Mantua und zwang Österreich zu dem Frieden zu Campo F o rmi o 1797 : Österreich willigte darin in die Abtretung Belgiens 1797 und der Lombardei, sowie des ganzen linken Rheinufers. Über die Entschädigung der deutschen Reichsfürsten für ihre Verluste auf dem linken Rheinufer sollte der Kongreß zu Rastatt entscheiden. Die Lombardei wurde zur cisalpiuifchen, Genua zur ligurischen Republik umgewandelt. — So ging die Republik, anfangs fchwer bedroht, als Siegerin aus dem ersten Koalitionskriege hervor. Repetition. A. Zeit der französischen Revolution. § 80. Freiheitskampf der nordamerikanischen Kolonien. Unabhängigkeitserklärung (1776) 1783. Washington. Franklin. — In Ostindien Ausbreitung der englischen Herrschaft. — Lord Clive, Warren Hastings. § 81- Ursachen der französischen Revolution, a) Große Schuldenlast aus der Zeit Ludwigs Xiv., noch vermehrt durch Ludwig Xv. b) Hoher Steuerdruck, der vor allem auf dem dritten Stande lastet. Vorrechte des Adels und des Klerus, c) Gegenüber der ungerechten Verteilung von Recht und Besitz finden die Theorien von der Gleichheit aller Menschen und die Kritik bestehender Zustände in der Litteratur großen Beifall. Voltaire, Rousseau, Montesquieu. 8 82. Gang der französischen Revolution: Konstituierende Nationalversammlung 1789—1791: Sturm auf die Bastille 14.Juli 1789. Erklärung der Menschenrechte 4. August 1789. König Ludwig gezwungen von Versailles nach Paris zu kommen 5. Oktober 1789. Nach dem Tode Mrrabeaus mißlungener Fluchtversuch des Königs. Verfassung von 1791: Königtum beschränkt; Frankreichs alte Provinzialeinteilung aufgehoben: 83 Departements. — Gesetz gebende Versammlung 1791—1792: Sturm 10*

6. Mittlere und neuere Geschichte - S. 149

1886 - Berlin : Hofmann
§ 84. Napoleon Bonaparte bis zu seiner Erhebung zum Kaiser. 149 reißen, b) es in seinen ostindischen Kolonien anzugreifen suchte. Er unternahm daher die Expedition nach Ägypten 1798—1799. Im Einver- 1798 ständnis mit dem Direktorium fuhr er von Toulon aus, in seinem Gefolge zahlreiche Gelehrte, wie Monge, Bertholet, Comte, zur Erforschung des Wunderlandes mit sich führend, eroberte Malta (Aufhebung des Johanniterordens!) und landete in Alexandria. Nach einem berühmten Zuge, auf dem er mit bewunderungswürdigem Talent den Mut der erschöpften Soldaten zu beleben gewußt, schlug er die Mamelucken bei den Pyramiden und kam in Kairo an. Aber die Vernichtung der französischen Flotte durch den englischen Admiral Nelson bei Abukir und die drohende Haltung der Türkei zwang ihn, einen Zug nach Syrien zu unternehmen, der indes ohne Erfolg verlief. Plötzlich verließ Napoleon, den die Entwicklung der inneren Angelegenheiten nach Frankreich rief, ohne Heer Ägypten, wo er Kleber als Feldherrn zurückließ, nach bessert Ermordung das Land im Jahre 1801 geräumt wurde. Napoleon, der im Oktober 1799 in Frejns landete, stürzte das 1799 Direktorium und ließ sich, als erstem Konsul, die Regierungsgewalt übertragen; seine beiden Mitkonsuln (Cambacsrös, Lebrün) waren bloße Schatten. Napoleon besetzte alle Ämter. Diese Würde des Konsulats, welche thatsächlich mehr als königliche Gewalt einschloß, wurde ihm zwei Jahre später, 1802, auf Lebenszeit 1802 übertragen. Noch während Napoleon in Ägypten war, hatte sich gegen Frankreich ein neues Bündnis der Mächte gebildet, um der gewalttätigen Politik des Direktoriums Einhalt zu thun. England, Rußland und Österreich waren die Führer in dem zweiten Koa liti ons krie ge 1798—1801. Ansangs waren sie glücklich 1798 (Suwaroffs heldenhafter Zug über den St. Gotthard). Als aber bis Napoleon nach seiner Rückkehr den Oberbefehl übernahm, wandte 1801 sich das Kriegsglück und nach der Schlacht bei Marengo mußte der Kaiser sich zu dem Frieden zu Luneville verstehen 1801. Durch diesen Frieden und den im Anschluß daran 1801 1803 erfolgenden sogen. R ei ch sd eput ation sh a upts ch luß 1803 wurde dem deutschen Reiche der Todesstoß gegeben: das linke Rheinufer ging in französischen Besitz über; alle geistlichen Reichsstände (mit Ausnahme von drei) wurden eingezogen (säkularisiert);

7. Mittlere und neuere Geschichte - S. 77

1886 - Berlin : Hofmann
Ii. Repetition der V. Periode. 77 § 42. Die großen Erfindungen: 1) ca. 1300 Flavio Gioja verbessert den Kompaß. — Ermöglichung überseeischer Schiffahrt. 2) ca. 1340 das Schießpulver beginnt im Kriegswesen vereinzelt Anwendung zu finden. — Allmähliche Umgestaltung der Kriege; Auflösung des Rittertums. 3) ca. 1450 Joh. Gutenberg erfindet die Buchdruckerkunst — Ermöglichung der allgemeinen Ausbreitung des Wissens. Wichtigkeit dieser Kunst für die Reformation. § 43. Aus der französischen Geschichte: 843 Teilung zu Verdun. — 911 Ansiedlung der Normannen in der Normandie. 987 Aussterben der Karolinger. Capetinger 987 — 1328. In Frankreich läuft die staatliche Entwicklung auf die Erhebung eines starken Königtums gegenüber den großen Vasallen hinaus. Der Kirche gegenüber haben die französischen Könige eine freiere Stellung als die deutschen. — Haus Valois (1328—1589). Hundertjähriger Krieg gegen England: Auftreten der Jeanne d'arc (1429), welche Frankreich vor den siegreichen Engländern rettet. Die mittelalterliche Entwicklung des französischen Königtums beendet Lndwig Xi. ca. 1475. — In Frankreich hohe Blüte jeder menschlichen Thätigkeit. Litteratur und Kunst. § 44. Aus der englischen Geschichte: 449 Angelsachsen nach Britannien. 827 Egbert von Wessex vereinigt die sieben angelsächsischen Reiche. — ca. 890 Alfred der Große, der bedeutendste der angelsächsischen Könige. — 1066 Wilhelm von der Normandie erobert England. Schlacht bei Hastings! Langer Kampf der Angelsachsen und Normannen — erst ganz allmähliche Ausbildung der englischen Nation. — Entwicklung der englischen Volksfreiheit: 1215 Magna charta libertatum, englisches Staatsgrundgesetz, Garantie persönlicher Freiheit. — 12 65 Aufstaud Simons von Montfort: Grundlegung des englischen Parlamentes (Oberhaus und Unterhaus, Lords und Gemeine); Recht der Steuerbewilligung. — Huudertjähriger Krieg gegen Frankreich, ca. 1340—1453; derselbe endet mit dem Verlust aller englischen Besitzungen in Frankreich bis auf Calais. — Im Innern viele Bürgerkriege: der größte ist der Krieg zwischen der Weißen und Roten Rose ca. 1480. Endet mit der Thronbesteigung Heinrichs Vii. aus dem Hause Tudor. — Hohe Blüte der englischen Wissenschaft, zumal der exakten, schon im Mittelalter: Roger Bacon ca. 1250, der größte Gelehrte seiner Zeit. In der schönen Litteratur bereits vielversprechende Anfänge (Ehaucer).

8. Mittlere und neuere Geschichte - S. 97

1886 - Berlin : Hofmann
§ 57. Frankreich im Reformationszeitalter. 97 deutschen und protestantischen Provinzen. Wilhelm von Oranien wurde zum Statthalter der neuen Republik der vereinigten Niederlande erwählt. 3. Aber die junge Freiheit hatte noch schwere Kämpfe zu bestehen. Nachdem Wilhelm von Oranien 1584 in Delft ermordet war, trat sein Sohn Moritz an die Spitze. Die drohende Haltung Spaniens zwang nun die Niederländer, sich mit den Engländern zu verbinden. Beide gemeinsam eröffneten einen siegreichen Kampf gegen die spanische Seeherrschaft, welche seit der Entdeckung Amerikas beständig gewachsen war. Dieselbe wurde gestürzt durch den Untergang der sog. unüberwindlichen Flotte (Armada) 1588 (Medina Sidonia und Philipp Ii.). Da kurz zuvor Spanien 1588 durch Erbschaft auch Portugal erworben hatte, so richteten die Niederländer ihre Angriffe auch gegen die ostindischen Besitzungen: dadurch ward der Grund gelegt zu dem niederländischen Welthandel (Amsterdam). Die Seemacht der Niederländer ist um die Wende des 16. und 17. Jahrhunderts die bedeutendste der Welt: Gründung der ostindischen Kompagnie 1602 (Java Batavia). Nach langen Kämpfen mit den Spaniern, die oft noch' durchs innere Unruhen an Gefahr zunahmen (Staatenpartei und oranifche Partei), errangen die Niederlande doch endgiltig ihre Unabhängigkeit. Im Jahre 1648, im westfälischen Frieden, wurde 1648 dieselbe von allen europäischen Mächten anerkannt. , Die Wirkung dieser Freiheitskriege bestand — ähnlich wie in Griechenland — in einem erstaunlichen Aufschwung des gesamten Volkslebens. Ungeheure Reichtümer flössen in die holländischen Häsen, in den Städten entwickelte sich gediegene Pracht und behag* Itche Lebensführung, in welcher der Kunst, zumal auch der Malerei 0- oben § 55), ein breiter Platz eingeräumt wurde. Auch die Wissenschaft blühte schön aus, besonders an der Universität Leiden. — § 57. Frankreich im Reformationszeitalter. Wie König Franz I. von Frankreich schon bei der Wiederbesetzung des erledigten Kaiserthrones als Gegner Karls V. aufgetreten war, so blieb er in Feindschaft mit demselben säst während seiner ganzen Regierung. In den vier Kriegen zwischen Franz I. und Karl V. handelte es sich um den Ausgleich gegenseitiger Gebietsansprüche auf Navarra, Mailand und Burgund. Franz war in diesen Kriegen trotz tapferster Gegenwehr im allge- Wychgram. Lehrbuch der Geschichte. Ii. 7

9. Mittlere und neuere Geschichte - S. 101

1886 - Berlin : Hofmann
§ 58. England im Reformationszeitalter. 101 Jnselreich hatte züchtigen wollen, 1588 (vgl. § 56). Große Seefahrer, 1588 wie Francis Drake, der Erdnmsegler, und Walther Raleigh legten den Grund zu den amerikanischen Besitzungen Englands, wie durch die Stiftung der ostindischen Kompagnie 1600 die 1600 ersten Ansätze zu dem indo-britischen Weltreich gebildet wurden. Diese großen Erfolge vollzogen sich ungeachtet der schweren Unruhen, welchen die erste Hülste der Regierung Elisabeths ausgesetzt war infolge des Verhältnisses zur Königin Maria Stuart von Schottland. In Frankreich erzogen und frühzeitig mit Franz Ii. vermählt, kehrte diese uoch junge und schöne Frau im Jahre 1561 1561 als Witwe nach Schottland zurück. Hier suchte sie, ganz in katholischen Anschauungen befangen, die durch den feurigen Redner John Knox begründete Reformation (presbyterianischer Richtung) zu unterdrücken. Dadurch raubte sie sich die anfangs vorhandene Zuneigung ihres Volkes. Dieselbe ging ihr noch mehr verloren, als sie sich ihres Gemahls Darnley mit Hilfe des Grafen Both well gewaltsam entledigte und sich kurz darauf mit dem letzteren vermählte. Ganz Schottland empörte sich gegen sie; Bothwell floh und fand nach einem abenteuerlichen Leben (Seeräuber!) ein elendes Ende. Sie felbst suchte Schutz auf englischem Gebiete. Weil sie aber beständig Anspruch auf die englische Krone gemacht hatte, ließ Königin Elisabeth sie verhaften. Da nun die Katholiken Englands mehrfache Versuche zu ihrer Befreiung machten, ja sogar Anschläge auf das Leben Elisabeths erfolgten, denen Maria nicht fremd gewesen zu sein scheint, so wurde sie von einem durch die Regierung ernannten Gerichtshof zum Tode verurteilt. Elisabeth bestätigte dieses Urteil erst nach langem Zögern und schwerem Seelenkampfe. Nach zwanzigjähriger Haft wurde Maria in Fotheringhay enthauptet 1587. Die Frage ihrer Schuld ist noch nicht in allen 1587 Punkten aufgeklärt (Kassetteubriese!). — Art dem allgemeinen Aufschwung des nationalen Lebens in England, der durch die infolge des Konfliktes mit Maria eintretenden allgemeinen Wirren nicht gehemmt wurde, nahm auch die Litteratur teil. In dem Zeitalter Elisabeths erreichte die dramatische Dichtkunst ihre höchste Blüte: William Shakespeare 1564 (1564—1616) schrieb jetzt seine Meisterwerke. An den verschieden- bis sten Stoffen, die bald frei erfunden, bald der Sage, bald der 1^16 Geschichte entnommen waren, brachte er die ganze Welt der menschlichen Gefühle und Leidenschaften zur Darstellung, Tiefsinn, Kraft

10. Mittlere und neuere Geschichte - S. 103

1886 - Berlin : Hofmann
§ 60. Deutschland bis zum Ausbruche des Krieges. 103 § 58. England im Reformationszeitalter. Heinrich Viii. Tndor fällt von der katholischen Kirche ab (Katharina von Aragonien). Die Reformation erst eingeführt durch Erzbischof Cranmer unter Eduard Vi. Sie macht, nach kurzer Unterbrechung durch Maria die Katholische, Fortschritte, zumal unter der großen Königin Elisabeth 1558—1603. Grundlegung der englischen Seemacht, Untergang der spanischen Armada 1588. Seefahrer Drake und Raleigh; ostindische Kompagnie 1600. — Der Streit mit Maria Stuart endigt mit der Hinrichtung der letztem 1587.— Shakespeare. § 59. Reformation in den nordischen Reichen. Gustav Wasa löst die Kalmarische Union auf und wird König von Schweden 1523. Reformation eingeführt 1544. Auch Dänemark nimmt sie an (Sturz Christians Ii.). C. Der dreißigjährige Krieg (1618—1648). § 60. Deutschland bis zum Ausbruche des Krieges. 1. Unter den beiden Kaisern Ferdinand I. (1556—1564) und Maximilian Ii. (1564 — 1576), die in religiösen Dingen sehr duldsame Ansichten hatten, wurde der Friede zwischen Evangelischen und Katholiken nicht gestört. Dafür aber wurde die neue Lehre sehr geschädigt durch die Streitigkeiten der Theologen, welche innerhalb derselben ausbrachen; einerseits standen sich das reformierte und das lutherische Bekenntnis schroff gegenüber, andererseits in dem letzteren eine strengere (Jena!) und eine versöhnlichere, freiere Richtung (im Anschluß an Melanchthon zu Wittenberg). Die erstere Richtung sand ihren Ausdruck in der sog. Konkor-dienformel 1580, die durch ihre Schroffheit den Gegensatz noch verschärfte und daher auch von einer großen Zahl protestantischer Stünde nicht angenommen wurde. Da in derselben die Reformierten geradezu verdammt wurden, so begann in manchen Ländern für dieselben eine Zeit schwerer Verfolgung. Diese inneren Wirren benutzte nun der Jesuitenorden, um unablässig an der Schwächung des Protestantismus zu arbeiten. 2. Unter Kaiser Rudolf I., einem gleichgültigen und unthätigen Herrscher, begannen die Bestrebungen zur Herstellung der katholischen Glaubenseinheit von Erfolg gekrönt zu werden. Als Erzbischos Gebhard von Köln zum Protestantismus übertrat, erfolgte seine Absetzung und die gewaltsame Zurückführung seiner Unterthanen zum katholischen Bekenntnis. Die protestantische Reichsstadt Donauwörth wurde geächtet (Tumult) und von dem katholischen Herzog Maximilian von Bayern in Besitz genommen.
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